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Verhaltensunterschiede zwischen Ebern, Kastraten und ... - Naturland

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12. Internationale Bioland <strong>Naturland</strong> Schweinetagung<br />

Münster – 26. - 28. 02. 2013<br />

<strong>Verhaltensunterschiede</strong><br />

<strong>zwischen</strong> <strong>Ebern</strong>, <strong>Kastraten</strong> <strong>und</strong> weiblichen Tieren<br />

in der Mast<br />

Beate Bünger<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung, FLI, Celle<br />

Bernhard Zacharias - Hansjörg Schrade<br />

Bildungs- <strong>und</strong> Wissenszentrum Boxberg


Ebermast - Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Alternativen<br />

zur chirurgischen Kastration<br />

ohne Schmerzausschaltung<br />

chirurgische Kastration mit<br />

Betäubung/<br />

Schmerzausschaltung<br />

Methoden ohne<br />

chirurgische Kastration<br />

Ebermast<br />

.<br />

Lokalanästhesie<br />

Allgemeinanästhesie<br />

Schmerzmittel<br />

Immunokastration<br />

Spermasexing<br />

Vereisung<br />

Injektionsanästhesie<br />

Inhalationsanästhesie<br />

Kombination<br />

Deutschland<br />

Schweiz & Niederlande<br />

(Isofluran bzw. CO 2 )<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Alternativen<br />

zur chirurgischen Kastration<br />

ohne Schmerzausschaltung<br />

chirurgische Kastration mit<br />

Betäubung/<br />

Schmerzausschaltung<br />

Methoden ohne<br />

chirurgische Kastration<br />

Ebermast<br />

.<br />

Lokalanästhesie<br />

Allgemeinanästhesie<br />

Schmerzmittel<br />

Immunokastration<br />

Spermasexing<br />

Vereisung<br />

Injektionsanästhesie<br />

Inhalationsanästhesie<br />

Kombination<br />

Ketamin<br />

Deutschland<br />

Tierarzt<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Alternativen<br />

zur chirurgischen Kastration<br />

ohne Schmerzausschaltung<br />

chirurgische Kastration mit<br />

Betäubung/<br />

Schmerzausschaltung<br />

Methoden ohne<br />

chirurgische Kastration<br />

Ebermast<br />

.<br />

Lokalanästhesie<br />

Allgemeinanästhesie<br />

Schmerzmittel<br />

Immunokastration<br />

Spermasexing<br />

Vereisung<br />

Injektionsanästhesie<br />

Inhalationsanästhesie<br />

Kombination<br />

"Brüsseler Erklärung" 2010<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Ebermast<br />

• Nach der „Brüsseler Erklärung zu Alternativen für<br />

die chirurgische Kastration von Schweinen“ ist<br />

vorgesehen, ab 2018 die Kastration von Ferkeln in<br />

allen Staaten der Europäischen Union bis auf<br />

regionale Ausnahmen abzuschaffen.<br />

• Eine der vereinbarten Voraussetzung dafür ist, dass<br />

möglicherweise auftretende Verhaltensprobleme<br />

bei der Ebermast auf ein Mindestmaß reduziert<br />

werden können.<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Problemstellung<br />

Aus ethologischer Sicht sollte deswegen geklärt<br />

werden, ob bei der Ebermast Unterschiede<br />

im agonistischen Verhalten,<br />

in der Verletzungshäufigkeit <strong>und</strong> -intensität,<br />

im circadianen Rhythmus bzw.<br />

bei der Futteraufnahme<br />

auftreten <strong>und</strong> sich möglicherweise auf Mast – <strong>und</strong><br />

Schlachtleistungen auswirken.<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Vergleichsuntersuchungen<br />

3 Mastdurchgänge:<br />

Eber: n=18 (216) <strong>Kastraten</strong>: n=9 (108) weibl. Tiere: n=9 (108)<br />

Piétrain X Baden-Württemberg Hybriden (Boxberger Sauenherde)<br />

parallele Prüfung mit <strong>Kastraten</strong> <strong>und</strong> weibl. Tieren aus den selben Würfen<br />

Bedingungen der Leistungsprüfung auf Station (LPA-Standard):<br />

Fütterung nach b<strong>und</strong>eseinheitlichem Futter (einphasig)<br />

ad libitum, pelletierters Futter, Tier - Fressplatz - Verhältnis 12 : 1<br />

gleiche Umweltbedingungen (12 Tiere pro Bucht; 1,2 m 2 pro Tier)<br />

einzeltierbezogenen Futtermengenerfassung<br />

Erhebung der Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung sowie Fleischqualitätsparameter<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Methoden der Datenerfassung <strong>und</strong> -auswertung<br />

Videoaufnahmen:<br />

24 St<strong>und</strong>en zu 4 Zeitpunkten<br />

Videoanalysen:<br />

kontinuierliche Auswertung<br />

einzeltierbezogene Erfassung<br />

Aktivitätserfassung mit Bewegungsmeldern:<br />

über jeweils 72 St<strong>und</strong>en pro Bucht<br />

Aktivitätsauswertung (Proc Spectra, SAS/ETS Ver. 9.22):<br />

Periodogramm <strong>und</strong> Spektraldichte auf Buchtenbasis<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Verhaltensuntersuchungen<br />

Verhaltensparameter:<br />

Verdrängen (am Futtertrog)<br />

Stoßen<br />

Beißen<br />

Kämpfen<br />

Aufreiten<br />

Soziometrische Parameter:<br />

Rangordnung vor dem Rausschlachten<br />

Dyaden (insgesamt <strong>und</strong> zweiseitige)<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Bonitur der Hautverletzungen:<br />

Ohren / Hals<br />

Schulter<br />

Rücken<br />

Flanke<br />

Schinken<br />

Boniturwert:<br />

Zusätzliche Bewertung<br />

0 = unverletzt oder einige kleinere Kratzer<br />

1 = mehrere kleine Kratzer oder einen größere / tiefere Kratzer<br />

2 = viele kleine oder mehrere größere Hautverletzungen<br />

3 = tiefere Verletzungen, offene Stellen oder blutende W<strong>und</strong>en.<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - agonistische Interaktionen (AI)<br />

sogar schon im Ferkelalter<br />

– Verdrängen – Stoßen – Beißen –<br />

– Aufreiten – Kämpfen –<br />

sind natürliche Bestandteile<br />

des agonistischen Verhaltens,<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

. Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Geschlecht <strong>und</strong> AI pro Bucht<br />

180<br />

160<br />

vor dem Rausschlachten<br />

Bucht: n = 9 Tiere pro Bucht: n = 11...12<br />

nach dem Rausschlachten<br />

Bucht: n = 9 Tiere pro Bucht: n = 5...6<br />

140<br />

a<br />

AI pro Bucht in 24 h mmm<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

b<br />

b<br />

a<br />

b<br />

b<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Geschlecht <strong>und</strong> AI pro Tier<br />

16<br />

14<br />

vor dem Rausschlachten<br />

Bucht: n = 9 Tiere pro Bucht: n = 11...12<br />

nach dem Rausschlachten<br />

Bucht: n = 9 Tiere pro Bucht: n = 5...6<br />

AI pro Tier in 24 h<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

a<br />

b<br />

b<br />

a<br />

b<br />

b<br />

2<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

.<br />

Einfluss des Geschlechtes auf unterschiedliche aggressive<br />

Verhaltensweisen vor dem Rausschlachten<br />

70<br />

60<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche Tiere<br />

a b b<br />

Häufigkeit pro Bucht in 24 h mm<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

a a a<br />

a b b<br />

a b b<br />

10<br />

a b b<br />

0<br />

Verdrängen Stoßen Beißen Aufreiten Kämpfen<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

70<br />

60<br />

Einfluss des Geschlechtes auf unterschiedliche aggressive<br />

Verhaltensweisen nach dem Rausschlachten<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche Tiere<br />

Häufigkeit pro Bucht in 24 h mm<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

a a a a b b a a a a b b a b b<br />

10<br />

0<br />

Verdrängen Stoßen Beißen Aufreiten Kämpfen<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

80<br />

Einfluss des Geschlechtes auf die Dyadenbildung<br />

Eber = Referenzkategorie<br />

70<br />

***<br />

***<br />

Anzahl Dyaden (%) mm<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

***<br />

***<br />

10<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

Dyaden insgesamt<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

zweiseitige Dyaden


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss des Geschlecht auf Hautverletzungen<br />

120<br />

Eber = Referenzkategorie<br />

***<br />

***<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche Tiere<br />

100<br />

Schinken<br />

Ohr /Hals Ja<br />

Anteil der Tiere (%)<br />

80<br />

60<br />

40<br />

***<br />

Schulter Nein<br />

Rücken Nein<br />

Flanke Nein<br />

***<br />

20<br />

Schinken Ja<br />

0<br />

Boniturwert 0 Boniturwert 1 Boniturwert 2<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss von Geschlecht <strong>und</strong> Zeitpunkt auf die Anzahl der Zeitst<strong>und</strong>en<br />

ohne agonistische Interaktionen<br />

18<br />

16<br />

18<br />

16<br />

a ab b b<br />

a b ac bc<br />

14<br />

14<br />

St<strong>und</strong>en pro Tag<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

St<strong>und</strong>en pro Tag<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

0<br />

4. Tag 4. Wo 8. Wo 12. Wo<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Aktivitätsverlauf in einem Abteil mit 2 Eber- <strong>und</strong> 2 <strong>Kastraten</strong>buchten<br />

1200<br />

1000<br />

Bucht 517 (E) Bucht 518 (E)<br />

Bucht 519 (K) Bucht 520 (K)<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

-200<br />

-400<br />

-600<br />

00:00<br />

00:30<br />

01:00<br />

01:30<br />

02:00<br />

02:30<br />

03:00<br />

03:30<br />

04:00<br />

04:30<br />

05:00<br />

05:30<br />

06:00<br />

06:30<br />

07:00<br />

07:30<br />

08:00<br />

08:30<br />

09:00<br />

09:30<br />

10:00<br />

10:30<br />

11:00<br />

11:30<br />

12:00<br />

12:30<br />

13:00<br />

13:30<br />

14:00<br />

14:30<br />

15:00<br />

15:30<br />

16:00<br />

16:30<br />

17:00<br />

17:30<br />

18:00<br />

18:30<br />

19:00<br />

19:30<br />

20:00<br />

20:30<br />

21:00<br />

21:30<br />

22:00<br />

22:30<br />

23:00<br />

23:30<br />

00:00<br />

Impulse (Differenz zum Gleichwert)<br />

Zeit (h)<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Periodogramm<br />

144*10 min/60 min = 24 h<br />

Spektraldichte<br />

144 144<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Methoden der Datenerfassung <strong>und</strong> -auswertung<br />

automatische Futtererfassung:<br />

einzeltierbezogen über Transponder<br />

Zeitpunkt des Beginns der Futteraufnahme<br />

Zeitpunkt des Endes der Futteraufnahme<br />

Zeitdauer der Futteraufnahme<br />

verbrauchte Futtermenge<br />

Parameter der Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung<br />

Parameter der Fleischqualität<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Verhaltensuntersuchungen<br />

Verhaltensparameter:<br />

Verdrängen (am Futtertrog)<br />

Parameter der Futteraufnahme:<br />

Dauer<br />

verbrauchte Futtermenge<br />

Häufigkeit<br />

Gesamtzeit pro Bucht<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss von Geschlecht <strong>und</strong> Zeitpunkt auf die Verdrängungshäufigkeit<br />

35<br />

a<br />

b<br />

b<br />

40<br />

a ab b b<br />

30<br />

35<br />

Verdrängungen pro 24 h<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

Verdrängungen pro 24 h<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche<br />

Tiere<br />

0<br />

4. Tag 4. Wo 8. Wo 12. Wo<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss des Geschlechts innerhalb des Zeitpunktes auf die Dauer<br />

einer Futteraufnahme pro Tier<br />

10<br />

E K W<br />

a b c a b c<br />

8<br />

a b c<br />

Dauer (min)<br />

6<br />

4<br />

a b a<br />

2<br />

0<br />

4. Tag 4. Woche 8. Woche 12. Woche<br />

Zeitpunkt nach Mastbeginn<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss des Geschlechts innerhalb des Zeitpunktes auf die verbrauchte<br />

Futtermenge pro Futteraufnahme <strong>und</strong> Tier<br />

500<br />

E K W<br />

a b c<br />

400<br />

Futtermenge (g)<br />

300<br />

200<br />

a b c<br />

a b c<br />

100<br />

a b a<br />

0<br />

4. Tag 4. Woche 8. Woche 12. Woche<br />

Zeitpunkt nach Mastbeginn<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss des Geschlechts innerhalb des Zeitpunktes auf die Häufigkeiten<br />

der Futteraufnahmen pro Bucht <strong>und</strong> Tag<br />

250<br />

200<br />

E K W<br />

150<br />

ab a b<br />

Anzahl<br />

100<br />

50<br />

0<br />

4. Tag 4. Woche 8. Woche 12. Woche<br />

Zeitpunkt nach Mastbeginn<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Einfluss des Geschlechts innerhalb des Zeitpunktes auf die Gesamtdauer<br />

der Futteraufnahme pro Bucht <strong>und</strong> Tag<br />

24<br />

20<br />

E K W<br />

a b a a b a a b a<br />

16<br />

Zeit (h) mZeit<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

4. Tag 4. Woche 8. Woche 12. Woche<br />

Zeitpunkt nach Mastbeginn<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Rangplatz <strong>und</strong> Lebendmasse<br />

140<br />

Rang 1-4 (hoch) Rang 5-8 (mittel) Rang 9-12 (tief)<br />

120<br />

100<br />

Lebendmasse (kg) )<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche Tiere<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistungen (Eber vs. <strong>Kastraten</strong>)<br />

Lebenstagszunahmen<br />

Masttagszunahme<br />

Futterverwertung<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

E signifikant besser als K<br />

Ausschlachtung<br />

MFA - Zerlegung<br />

Speckmaß<br />

Fleischmaß<br />

Fleischfläche<br />

Fettfläche<br />

Fleisch : Fett<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

E signifikant besser als K<br />

E signifikant geringer als K<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

E signifikant geringer als K<br />

E signifikant besser als K<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Fleischqualitätsparameter (Eber vs. <strong>Kastraten</strong>)<br />

PH 1 - Kotelett<br />

LF 2 – Kotelett<br />

Helligkeitswert<br />

intramuskuläres Fett<br />

Tropfsaftverlust<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

E signifikant geringer als K<br />

kein signifikanter Unterschied<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Zusammenfassung <strong>und</strong> Schlussfolgerung<br />

Unter den gegebenen Bedingungen der vorliegenden Versuche<br />

kann zusammenfassend festgestellt werden:<br />

Im agonistischen Verhalten konnten deutliche Unterschiede <strong>zwischen</strong> <strong>Ebern</strong><br />

im Vergleich zu <strong>Kastraten</strong> <strong>und</strong> weiblichen Tieren nachgewiesen werden.<br />

Eber wiesen an 2 Körperstellen (Hals <strong>und</strong> Schinken) signifikant häufiger<br />

Verletzungen mit Boniturwert 1 (geringe Verletzungen) auf.<br />

Die Anzahl der St<strong>und</strong>en ohne agonistisches Verhalten war bei allen 3<br />

Geschlechtern gleich.<br />

Der Aktivitätsrhythmus der Eber unterschied sich nicht von denen der <strong>Kastraten</strong><br />

<strong>und</strong> der weiblichen Tiere.<br />

Ein Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Rangplatz <strong>und</strong> Lebendmasse konnte nicht<br />

nachgewiesen werden.<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Zusammenfassung <strong>und</strong> Schlussfolgerung<br />

Eber verdrängen sich signifikant seltener von der Futterstation als <strong>Kastraten</strong> <strong>und</strong><br />

weiblichen Tieren. Die Anzahl der Verdrängungen verringert sich signifikant bei<br />

allen drei Geschlechtern mit der Mastdauer.<br />

Das Futteraufnahmeverhalten differierte signifikant <strong>zwischen</strong> E, K <strong>und</strong> W. Dabei<br />

bestanden Wechselwirkungen <strong>zwischen</strong> Geschlecht <strong>und</strong> Mastdauer.<br />

Während der gesamten Mast war bei allen 3 Geschlechtern die Möglichkeit<br />

gegeben, noch weitere 8 – 13 h/d Futter aufzunehmen.<br />

Bei den gegebenen LPA-Bedingungen ist auch für Eber eine Beeinträchtigung ihres<br />

Futteraufnahmeverhaltens auszuschließen.<br />

Bei den marktrelevanten Parametern der Mast- <strong>und</strong> Schlachtleistung waren die<br />

Eber den <strong>Kastraten</strong> ebenbürtig oder sogar überlegen<br />

Die Haltung von unkastrierten männlichen Schweinen ist unter diesen<br />

Bedingungen ohne gravierende Tierschutz-Probleme möglich.<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ende<br />

....dann danke<br />

ich erstmal für´s<br />

Zuhören<br />

Sollten<br />

wir nicht lieber<br />

darüber reden...?<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

Ausgangssituation<br />

Änderung des Tierschutzgesetzes:<br />

• Ab 2019 ist die betäubungslose Kastration<br />

von Ferkeln in Deutschland nicht mehr zulässig<br />

• Die Kastration mit Betäubung zur<br />

Schmerzausschaltung geht nur mit Tierarzt<br />

<strong>und</strong> dem dafür zugelassenen Mittel Ketamin<br />

• Nur in begründeten Einzelfällen kann der Tierarzt<br />

Isofluran umwidmen<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Ergebnisse<br />

Zusammenhang <strong>zwischen</strong> Geschlecht <strong>und</strong> Verletzungen am Ohren/Hals<br />

100<br />

***<br />

***<br />

Eber <strong>Kastraten</strong> weibliche Tiere<br />

80<br />

Anteil der Tiere (% )<br />

60<br />

40<br />

***<br />

***<br />

20<br />

0<br />

Boniturwert 0 Boniturwert 1 Boniturwert 2<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung


Ebermast - Tiere Haltung Methoden<br />

Vergleichsuntersuchungen in Mastställen<br />

Schlachtzeitpunkt:<br />

Eber bei einem Schlachtgewicht von 85 kg bzw. 95 kg<br />

<strong>Kastraten</strong> <strong>und</strong> weibliche Tiere bei einem Schlachtgewicht von 95 kg<br />

Zeitraum der Versuchsdurchgänge:<br />

Durchgang 1: 09.07.2009 bis 03.11.2009<br />

Durchgang 2: 02.12.2009 bis 14.04.2010<br />

Durchgang 3: 05.05.2010 bis 08.09.2010<br />

Institut für Tierschutz <strong>und</strong> Tierhaltung

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