31.10.2012 Aufrufe

Ausgabe 4-2011 - ESV Neuaubing

Ausgabe 4-2011 - ESV Neuaubing

Ausgabe 4-2011 - ESV Neuaubing

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ringen hat eine lange Tradition<br />

In einer Welt schneller Veränderungen, in der Werteverfall nicht nur<br />

auf dem Bankkonto stattfindet und nicht einmal das Wetter Beständigkeit<br />

aufweist, braucht der Mensch einen Anker, der ihm Halt,<br />

Schutz und Sicherheit gibt. Mit Blick auf das Weihnachtsfest würde<br />

der Papst wahrscheinlich den Focus auf die Heilige Katholische Kirche<br />

lenken. Inwieweit diese Tugend und Wahrheit vermitteln kann, ist<br />

mehr denn je ungewiss.<br />

Eine Option hierzu ist einen traditionsbehafteten Sport, wie beispielsweise<br />

das Ringen, zu betreiben, der Seele und Körper im Gleichgewicht<br />

hält. Zugegeben, der Körper kann beim Ringen gelegentlich die<br />

Balance verlieren. Vielleicht auch die Seele, wenn der Gram über eine<br />

Niederlage einer guten Laune nicht zuträglich ist. Unbestritten ist die<br />

lange Tradition, die dem Ringen inne wohnt. Die ersten Überlieferungen<br />

stammen aus China und Ägypten (ca. 3.000 v. Chr.) Im Vergleich<br />

hierzu mutet die Katholische Kirche wie ein neuzeitiger Trendclub mit<br />

konservativen Tendenzen an. Der Ringkampf im heutigen Sinne ist<br />

eng mit der griechischen Kultur verbunden. Grund genug, den Griechen<br />

etwas Geld zu transferieren.<br />

Wikipedia beschreibt den Sport wie folgt: »Ringen ist ein Kampf- und<br />

Kraftsport mit Ganzkörpereinsatz ohne weitere Hilfsmittel.« Einziges<br />

Hilfsmittel ist also der Körper. Und den gilt es zu trainieren. Wobei ich<br />

bei den Trainingszeiten wäre, deren Regelmäßigkeit offenbar nicht<br />

jedem klar ist. Vielleicht könnte man hieraus einen guten Vorsatz für<br />

das bevorstehende Jahr ableiten. Seit dem berufsbedingten Wegzug<br />

von Nina Franke nach Bremen hat die Disziplin bei einigen nachgelassen.<br />

Verständlich, denn sie hat mit ihrem nördlichen Charme das<br />

Training sehr bereichert. Auch wenn »Mann« mit einer Niederlage<br />

gegen sie nur schwerlich umzugehen wusste. Ich hab beispielsweise<br />

das Trauma bis heute nicht überwunden.<br />

Zunehmender Beliebtheit erfreut sich jedoch das Kinder- und Jugendtraining.<br />

Allerdings lässt hier die Bereitschaft an Turnieren und Meis -<br />

terschaften teilzunehmen doch sehr zu wünschen übrig. Hier wäre<br />

22<br />

RINGEN<br />

Trauer um Hans Sterr<br />

Gelegenheit, die Früchte des Trainings zu ernten und den Leistungsstand<br />

im internationalen Vergleich für Sportler und Trainer sichtbar<br />

zu machen. Der Nikolaus wird also sicherlich einige Kritikpunkte anzumerken<br />

wissen.<br />

Zwei Mattenfüchse wurden 70<br />

Ewald Tauer konnte seinen 70. Geburtstag feiern. Der mehrmalige<br />

deutsche Meister kam durch seinen Vater früh zu den Ringern und<br />

war schon in seiner Jugend sehr erfolgreich. Nach seiner Olympiateilnahme<br />

1960 in Rom glückte ihm bei der Weltmeisterschaft in den<br />

USA 1962 der Sprung auf das Siegertreppchen. Der <strong>Neuaubing</strong>er<br />

Spitzensportler, der immer viel Gewicht machen musste, war außer<br />

Hans Sterr der einzige <strong>ESV</strong> Ringer, der in allen vier Meistermannschaften<br />

vertreten war.<br />

Auch Anton Holzinger konnte bereits im April, sein siebtes Lebensjahrzehnt<br />

vollenden. Der Toni stand in den 60er Jahren in der 2.<br />

Mannschaft, wo er mit seinem Armdrehschwung die Gegner überraschte.<br />

Nach Beendigung seiner aktiven Ringerlaufbahn stand er 35<br />

Jahre als Kampfrichter auf der Ringermatte. Für dieses aufopfernde<br />

Engagement ist ihm die Ringerabteilung ganz besonders dankbar.<br />

Auf 75 Lebensjahre kann Alois Gässl zurückblicken. Der ringerbegeisterte<br />

Allacher versäumte ehemals keinen Trainingstag, um Sohn<br />

Robert nach <strong>Neuaubing</strong> zu bringen. Mit Leidenschaft machte sich der<br />

Alois über viele Jahre hinweg in der Ringerabteilung nützlich. Als Ersatzkassier,<br />

Betreuer, Hallendienst bei Veranstaltungen und Turnieren<br />

oder auch als Fahrer zu Wettkämpfen war der Alois unentbehrlich.<br />

Die Ringerabteilung gratuliert den Jubilaren und wünscht allen<br />

Dreien noch viele schöne Jahre!<br />

Die Abteilungsleitung wünscht allen Mitgliedern und deren Familien<br />

ein Frohes und Gesegnetes Weihnachtsfest und ein Glückliches<br />

Neues Jahr.<br />

rb<br />

Hans Sterr, der wohl erfolgreichste und bekannteste Athlet der ehemaligen Ringerhochburg<br />

<strong>Neuaubing</strong>, ist nach kurzer, schwerer Krankheit im 78sten Lebensjahr verstorben.<br />

Der mehrfache Deutsche Meister wurde bereits mit knapp 20 Jahren für die Weltmeisterschaft<br />

nominiert. Sportlicher Höhepunkte seiner Karriere war die Teilnahme an der Olympiade 1956<br />

in Melbourne (Australien). Hier erreichte Hans Sterr, in beiden Stilarten ringend, den 4. und<br />

5. Platz.<br />

Viele erfolgreiche internationale Einsätze folgten für den sympathischen Ausnahmeringer. Aber<br />

auch mit der legendären <strong>Neuaubing</strong>er Mannschaft war er stets im Brennpunkt der Aufmerksamkeit.<br />

Sieben Mal standen die Ringer des <strong>ESV</strong> mit Hans Sterr im Endkampf um die deutsche<br />

Mannschaftsmeisterschaft. Vier Mal konnte der Titel nach <strong>Neuaubing</strong> geholt werden.<br />

Weltweit bekannt folgte Hans Sterr 1965 mit seiner Familie dem Ruf zum Landestrainer nach<br />

Südafrika. So konnte er seine Leidenschaft für 6 Jahre zum Beruf machen. Zurück in der Heimat<br />

wählte er zunächst den Bayrischen Wald als Wohnsitz. Die letzten Jahre verbrachte er mit seiner Frau, dem Sohn nahe,<br />

in der Umgebung Berlins. Hier fand er jetzt seine letzte Ruhe.<br />

Seine <strong>Neuaubing</strong>er Ringerfreunde werden »ihrem« Hans stets ehrend gedenken und ihn immer in Erinnerung behalten.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!