NZg_25-2007 - Neue Zeitung
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<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
UNGARNDEUTSCHES WOCHENBLATT 51. Jahrgang, Nr. <strong>25</strong> Preis: 105 Ft Budapest, 22. Juni <strong>2007</strong><br />
Förderung für<br />
Institutionsgründungen<br />
Mit einer Ausschreibung über 70<br />
Millionen Forint möchte das Amt<br />
des Ministerpräsidenten die Gründung,<br />
beziehungsweise die Übernahme<br />
von Institutionen durch die<br />
Minderheitenselbstverwaltungen<br />
fördern, erklärte das zuständige<br />
Staatssekretariat. Nach dem Gesetz<br />
können Selbstverwaltungen Institutionen<br />
gründen oder von anderen<br />
betriebene Bildungs- und Kulturinstitutionen<br />
übernehmen. Zu diesem<br />
Zweck hatten die Selbstverwaltungen<br />
in den vergangenen vier Jahren<br />
1,8 Milliarden Forint erhalten.<br />
Mit einer zweiten Ausschreibung<br />
möchte das Amt des Ministerpräsidenten<br />
Minderheiteninstitutionen<br />
für Bildung, Kultur und Wissenschaft<br />
unterstützen, die „bedeutende<br />
Arbeit im Kreis der Minderheiten<br />
leisten und aus verschiedenen Gründen<br />
unter vorübergehenden finanziellen<br />
Engpässen leiden“. Diese<br />
Interventionsförderung dient dazu,<br />
Betriebsstörungen zu vermeiden,<br />
wenn keine anderen Finanzquellen<br />
zur Verfügung stehen. Für diese<br />
Ausschreibung wurden 39 Millionen<br />
Forint bereitgestellt. Die Einreichfrist<br />
endet am 30. November.<br />
50 Jahre <strong>Neue</strong><br />
<strong>Zeitung</strong><br />
Über die Tätigkeit der Stiftung und<br />
der Redaktion, mit besonderem Hinblick<br />
auf 50 Jahre Bestehen der<br />
<strong>Neue</strong>n <strong>Zeitung</strong>, diskutierte das Kuratorium<br />
der <strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung<br />
bei seiner Sitzung am 14. Juni in der<br />
Redaktion der <strong>Neue</strong>n <strong>Zeitung</strong>, im<br />
Haus der Ungarndeutschen in Budapest.<br />
Das wichtigste Ergebnis der letzten<br />
Jahre besteht darin, daß die <strong>Neue</strong><br />
<strong>Zeitung</strong> jede Woche erscheinen<br />
konnte. Über die Stiftung konnten<br />
mehrere NZ-Beilagen (BUSCH-<br />
Trommel, VUK-Papierdrache, Fünfkirchner<br />
Bote) veröffentlicht werden.<br />
4000 Exemplare des Deutschen<br />
Kalenders <strong>2007</strong>, herausgegeben im<br />
Auftrag der Landesselbstverwaltung<br />
der Ungarndeutschen, konnten fast<br />
restlos verkauft werden. Auch die<br />
Landkarte mit den deutschen Ortsnamen<br />
wird gern gekauft.<br />
Gegenwärtig hat die Redaktion<br />
drei hauptamtliche Mitarbeiter. Eine<br />
Hilfe bedeutet, daß regelmäßig Prak-<br />
(Fortsetzung auf Seite 2)<br />
Heimatmuseum in Harast<br />
Harast/Dunaharaszti ist eine alte ungarndeutsche<br />
Gemeinde, die schon<br />
sehr früh das Ziel deutscher Siedler<br />
nach der Türkenherrschaft war. Die<br />
ersten Deutschen kamen 1695 hierher,<br />
um das ausgestorbene Dorf<br />
wiederzubeleben. Wiederbelebung<br />
war auch das Leitmotiv für uns, fünf<br />
junge, ortsansässige Ungarndeutsche<br />
(László Wágner, Antal Kreisz,<br />
Ferenc Gerber, József Kaltenecker<br />
und Attila Gyarmati), als wir die<br />
Stiftung Heimatland Harast zur Erhaltung<br />
der hiesigen ungarndeutschen<br />
Kultur gründeten.<br />
Als erste bedeutende Tätigkeit<br />
der Stiftung wurde ein Heimatmuseum<br />
errichtet, da es recht schwer<br />
fällt, die ungarndeutschen Wurzeln<br />
und Identität zu finden, ohne das<br />
frühere Leben und Milieu kennenlernen<br />
zu können.<br />
(Fortsetzung auf Seite 4)<br />
Tausende von deutschlernenden Schülerinnen und Schüler verabschiedeten<br />
sich am vergangenen Freitag teils vorübergehend, teils endgültig von ihrer<br />
Grundschule. In der Grundschule in Gazdagrét (XI. Bezirk Budapests)<br />
konnte Direktorin Agnes Szûcs mehreren Schülern aus den zweisprachigen<br />
Klassen für ihre besonderen Leitungen in Deutsch Urkunden und Buchgeschenke<br />
überreichen. Die Schülerinnen und Schüler der scheidenden zweisprachigen<br />
Klasse 8c erhielten von der deutschen Selbstverwaltung Neuofens<br />
je ein Buch geschenkt.<br />
Aus dem Inhalt<br />
Mit der Beilage<br />
Ungarndeutsche Christliche<br />
Nachrichten<br />
Vertriebenensprecher bündeln<br />
ihre Kräfte<br />
Die berechtigten Anliegen der heimatverbliebenen<br />
deutschen Minderheiten<br />
in den ehemaligen Kronländern<br />
der Donaumonarchie und<br />
der aus diesen Ländern nach dem<br />
Krieg Vertriebenen, wollen die Vertriebenensprecher<br />
der im österreichischen<br />
Parlament vertretenen<br />
Parteien ÖVP, SPÖ und der FPÖ<br />
vermehrt thematisieren.<br />
Seite 2<br />
Brenner: Privatleben?<br />
Was ist das?<br />
„Bis zu meinem fünften Lebensjahr<br />
konnte ich kein Ungarisch sprechen.<br />
Das habe ich erst in der Vorschule<br />
gelernt“, erinnert sich Koloman<br />
Brenner. Er stammt aus Wandorf bei<br />
Ödenburg/Sopron, das bis zur Vertreibung<br />
rein deutsch war.<br />
Seite 3<br />
Ungarische Spezialitäten<br />
in Bautzen<br />
Geht man zu einem Geschäftsbummel<br />
durch Bautzen, dann stellt<br />
man fest, daß neuerdings die Geschäftsinhaber<br />
zu oft wechseln. Als<br />
Jens Löpelt die Idee hatte, in der<br />
Steinstraße, etwas außerhalb des<br />
Zentrums, einen Laden mit ungarischen<br />
Spezialitäten zu eröffnen,<br />
ging er ein Risiko ein.<br />
Seite 3<br />
Aus für Gruß und Kuß<br />
Im 47. Jahr ihres Bestehens wird<br />
die beliebte Sendung der heimatvertriebenen<br />
und heimatverbliebenen<br />
Ungarndeutschen „Gruß und<br />
Kuß“ zusammen mit anderen<br />
fremdsprachigen Sendungen von<br />
Radio Budapest abgeschafft. Wir<br />
veröffentlichen den „Abschiedsbrief“<br />
eines Hörerfreundes.<br />
Seite 4<br />
Die geheimnisvollen Habanen<br />
Zur Zeit der Reformation entstand<br />
in der Schweiz eine protestantische<br />
Gruppierung, deren Mitglieder erst<br />
als Erwachsene getauft wurden. In<br />
ihrer Heimat verfolgt und vom<br />
Feuertod bedroht, flohen sie nach<br />
Mähren.<br />
Seite 6
2 B E R I C H T E NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Ungarndeutsches Wochenblatt<br />
Chefredakteur:<br />
Johann Schuth<br />
Adresse/Anschrift:<br />
Budapest VI., Lendvay u. 22 H–1062<br />
Telefon Sekretariat:<br />
+36 (06) 1/ 302 67 84<br />
+36 (06) 1/ 302 68 77<br />
Fax: +36 (06) 1/354 06 93<br />
Mobil: +36 (06) 30/956 02 77<br />
E-Mail: neueztg@hu.inter.net<br />
Internet: www.neue-zeitung.hu<br />
Verlag:<br />
Magyar Hivatalos Közlönykiadó Kft.<br />
1085 Budapest VlII., Somogyi Béla u. 6.<br />
Verantwortlich für die Herausgabe:<br />
Dr. László Kodela<br />
Vorstandsvorsitzender/Generaldirektor<br />
Druckvorlage: Comp-Press GmbH<br />
Druck: Magyar Hivatalos Közlönykiadó<br />
Lajosmizsei Nyomdája – 07-2083<br />
Verantwortlicher Leiter:<br />
Burján Norbert<br />
Index: <strong>25</strong>/646.92/0233<br />
HU ISSN 0415-3049<br />
Anzeigenannahme direkt<br />
in der Redaktion<br />
Mitglied der weltweiten Arbeitsgemeinschaft<br />
Internationale Medienhilfe<br />
(IMH-NETZWERK)<br />
Unverlangt eingesandte Manuskripte und<br />
Fotos werden weder aufbewahrt noch<br />
zurückgeschickt<br />
Gedruckt mit Unterstützung der Stiftung<br />
für die Nationalen und Ethnischen<br />
Minderheiten Ungarns<br />
und<br />
des Bundesministeriums des Innern<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
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Deutschland: 100 Euro<br />
Österreich: 90 Euro<br />
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DEUTSCHLAND:<br />
KUBON UND SAGNER<br />
ABT. ZEITSCHRIFTENIMPORT<br />
D-80328 München<br />
Österreichisches Parlament:<br />
Vertriebenensprecher bündeln<br />
ihre Kräfte<br />
Die berechtigten Anliegen<br />
der heimatverbliebenen<br />
deutschen Minderheiten<br />
in den ehemaligen<br />
Kronländern der<br />
Donaumonarchie und<br />
der aus diesen Ländern<br />
nach dem Krieg Vertriebenen,<br />
wollen die Vertriebenensprecher<br />
der<br />
im österreichischen Parlament<br />
vertretenen Parteien<br />
ÖVP, SPÖ und der<br />
FPÖ vermehrt thematisieren.<br />
So haben sich aufgrund<br />
der Initiative des<br />
ÖVP-Vertriebenensprechers<br />
Ing. Norbert Kapeller,<br />
seine Kollegin<br />
NR-Abg. Katharina Im Bild von links: NR-Abg. Martin Graf, NR-<br />
Pfeffer (SPÖ) und NR- Abg. Katharina Pfeffer, NR-Abg. Norbert Kapeller<br />
Abg. Dr. Martin Graf<br />
(FPÖ) zusammengeschlossen,<br />
um auf politischer Ebene im Rahmen einer interparlamentarischen<br />
Arbeitsgruppe aus Abgeordneten der Parlamente von Tschechien,<br />
Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Rumänien und Deutschland<br />
wichtige Themenbereiche offen anzusprechen.<br />
„Zusätzlich wird nach Absprache mit Nationalrats-Präsidentin Barbara<br />
Prammer ein eigener parlamentarischer Ausschuß zu diesen Themenfeldern<br />
gebildet werden“, erläutert Initiator NR-Abg. Norbert Kapeller, der<br />
in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit der Minderheitenrechte und die<br />
Anerkennung autochthoner Volksgruppen – so wie sie beispielsweise in<br />
Slowenien längst überfällig ist – unterstreicht.<br />
„So wollen wir auch offen und nachhaltig die Problemstellungen hinsichtlich<br />
der Straffreistellungs- und Amnestiegesetze in Tschechien ansprechen<br />
und beispielsweise mithelfen, daß die Restitutionsgesetzgebungen<br />
in Kroatien und Serbien dementsprechend konstruktiv und zielorientiert<br />
weiterentwickelt werden“, sind sich NR-Abg. Katharina Pfeffer und<br />
NR-Abg. Martin Graf einig.<br />
Kranzniederlegung für Imre Nagy<br />
Die Vorsitzenden von MSZP, SZDSZ und des MDF legten gemeinsam einen<br />
Kranz für Imre Nagy nieder, nachdem sie im Imre-Nagy-Gedenkhaus<br />
ein Gebet gesprochen, Kerzen angezündet und die Hymne gesungen hatten,<br />
berichtete die Enkelin des am 16. Juni 1958 hingerichteten Politikers nach<br />
dem nichtöffentlichen Treffen, das auf ihre Anregung stattgefunden hatte.<br />
Vom Treffen habe sie die „Atmosphäre der nationalen Einheit“ erwartet<br />
und die habe sich auch eingestellt. Einige Eingeladene habe sie allerdings<br />
vermißt.<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
tikanten aus Deutschland zwei bis<br />
drei Monate in der Redaktion arbeiten.<br />
Der bisherige Seitenumfang von<br />
wöchentlich 16 Seiten bleibt erhalten.<br />
„NZjunior“, „Ungarndeutsche<br />
Christliche Nachrichten“, GJU-Seite,<br />
Jugend-Spezial wurden beibehalten,<br />
regelmäßig kommt eine zusätzliche<br />
Jugendseite hinzu. NZjunior kommt<br />
weiterhin gut an. Im Haus der Ungarndeutschen<br />
finden zahlreiche<br />
Wettbewerbe und Veranstaltungen<br />
für Kinder statt. Kinder- und Jugendgruppen<br />
sind gern gesehene Gäste in<br />
der Redaktion.<br />
Die Zustellung ist weiterhin das<br />
größte Problem. Hier konnte keine<br />
Verbesserung erzielt werden.<br />
Die <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong> konnte eine<br />
neue Internetseite www.neue-zeitung.hu<br />
errichten, auf der die <strong>Zeitung</strong><br />
jede Woche zu lesen ist. Auch die Publikationen<br />
kann man elektronisch<br />
bestellen.<br />
Vor 50 Jahren, im September 1957<br />
erschien die 1. Nummer der <strong>Neue</strong>n<br />
<strong>Zeitung</strong>. Aus diesem Anlaß findet am<br />
7./8. September im Haus der Ungarndeutschen<br />
in Budapest eine<br />
Konferenz statt, zu der die gegenwärtigen<br />
und ehemaligen Mitarbeiter,<br />
Vertreter der Partnerinstitutionen<br />
sowie der deutschen <strong>Zeitung</strong>en in<br />
den Nachbarländern eingeladen werden.<br />
Auf der Sitzung wählte das Kuratorium<br />
Johann Schuth einstimmig für<br />
weitere fünf Jahre zum Chefredakteur<br />
des Wochenblattes der Ungarndeutschen.<br />
Das Kuratorium bedankt sich bei<br />
denjenigen, die in den vergangenen<br />
Jahren ein Prozent ihrer Steuer der<br />
Stiftung gegeben haben.<br />
2003 62 565 Ft<br />
2004 50 645 Ft<br />
2005 43 134 Ft<br />
2006 40 162 Ft<br />
Die Beträge wurden für die Internetseite<br />
verwendet.<br />
Polizeiaktion<br />
Dreiundzwanzig Menschen nahmen<br />
der Grenzschutz und die Polizei in<br />
einer konzertierten Aktion, die am<br />
vergangenen Wochenende begann<br />
und an der, außer Ungarn acht weitere<br />
Länder beteiligt waren, auf ungarischem<br />
Territorium fest. An der<br />
Aktion in den Zügen nahmen täglich<br />
jeweils hundert Beamte teil. Die<br />
Verhafteten hatten sich Vergehen auf<br />
Bahnhöfen schuldig gemacht, oder<br />
versuchten, mit gefälschten Papieren<br />
die Grenze zu überschreiten. Die<br />
Aktion wurde von der deutschen<br />
Bundespolizei geleitet. Sie trug den<br />
Decknamen Alpen-Donau-Adria<br />
und bezweckte, das gemeinsame<br />
Vorgehen gegen die grenzüberschreitende<br />
Kriminalität, in erster<br />
Linie den Schmuggel, in Einklang<br />
zu bringen. Beteiligt waren Deutschland,<br />
Österreich, Frankreich, Italien,<br />
die Schweiz, Slowenien, Ungarn,<br />
die Slowakei und die Tschechische<br />
Republik.
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong> G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N<br />
3<br />
„Bis zu meinem fünften Lebensjahr<br />
konnte ich kein Ungarisch<br />
sprechen. Das habe ich erst in<br />
der Vorschule gelernt“, erinnert<br />
sich Koloman Brenner (Foto). Er<br />
stammt aus Wandorf bei Ödenburg/Sopron,<br />
das bis zur Vertreibung<br />
rein deutsch war. In der<br />
Schule lernte er Schreiben, parallel<br />
in der deutschen und der<br />
ungarischen Sprache. „Für uns<br />
war es normal, daß man mehr als<br />
zwei Sprachen sprach. Man begrüßte<br />
den anderen aus Höflichkeit<br />
jeweils in seiner Landessprache,<br />
dazu zählte auch das Kroatische“,<br />
sagt er.<br />
Brenner: „In meiner Kindheit hat<br />
mich der ORF sehr geprägt. Ich<br />
habe stets österreichische Werte und<br />
Ansichten vermittelt bekommen. So<br />
begeisterte ich mich ganz ungarnuntypisch<br />
für Skispringen und Formel<br />
1.“ Sein Studium der Geschichte<br />
und Germanistik absolvierte<br />
er in Szegedin: „Es war ein<br />
Kulturschock für mich, als ich das<br />
erste Mal auf die östliche Seite der<br />
Donau kam. Meiner Meinung nach<br />
ist die Donau noch heute eine harte<br />
politische Barriere“, meint Brenner.<br />
Das zweite Semester verbrachte er<br />
in Greifswald. „Da mußten wir die<br />
grausamen DDR-Schinken lesen“,<br />
erinnert er sich. 1992 schloß er sein<br />
Studium ab und war dadurch berechtigt,<br />
an der Schule Deutsch zu<br />
Geht man zu einem Geschäftsbummel<br />
durch Bautzen, dann stellt<br />
man fest, daß neuerdings die Geschäftsinhaber<br />
zu oft wechseln. Das<br />
Im liebevoll eingerichteten Laden<br />
Germanisten<br />
Brenner: Privatleben? Was ist das?<br />
lehren. „Das habe ich einmal probiert<br />
und schnell erkannt, daß das<br />
nichts für mich ist“, sagte er. Während<br />
seines Studiums war er Tutor<br />
am Lehrstuhl und fing schon damals<br />
an, an der Universität Kurse zu leiten.<br />
Er bekam ein Arbeitsangebot<br />
von der Universität in Szegedin.<br />
„Damals wurden Germanisten händeringend<br />
gesucht, in meinem Jahrgang<br />
gab es in ganz Ungarn nur<br />
etwa 100 Absolventen.“ sagte<br />
Brenner. Doch er ging zurück in<br />
seine Heimatstadt Ödenburg, wurde<br />
Journalist bei der regionalen <strong>Zeitung</strong><br />
und sammelte wertvolle Erfahrungen<br />
im Medienbereich. „Davon<br />
profitiere ich noch heute, was die<br />
Minderheitenpolitik betrifft“, so<br />
Brenner. Nebenbei vertrat er die Ungarndeutschen<br />
in deutschen Gremien<br />
und wurde 1993 Mitarbeiter<br />
des Regionalbüros des damaligen<br />
Verbands der Ungarndeutschen in<br />
Ödenburg. Außerdem war er Delegierter<br />
bei Kongressen der Föderalistischen<br />
Union Europäischer<br />
Volksgruppen.<br />
Dann ging er nach Steinamanger<br />
und hatte das Glück, daß seine Diplomarbeit<br />
übr den Brennberger Dialekt<br />
als Doktorarbeit vorgeschlagen<br />
wurde. Vier Jahre war er Assistent<br />
und später Oberassistent am<br />
Lehrstuhl für deutsche Sprache und<br />
Literatur der Pädagogischen Hochschule<br />
in Steinamanger und promovierte<br />
1995 im Bereich Phonetik.<br />
1997 bekam er ein Angebot für die<br />
Oberassistenz am Lehrstuhl für<br />
deutsche Sprache und Literatur an<br />
Ungarische Spezialitäten in Bautzen<br />
Wegbleiben der Kunden, durch die<br />
hohe Arbeitslosigkeit der Region<br />
bedingt, bewirkt die Schließung von<br />
Geschäften und die Übernahme<br />
durch neue Besitzer. Als Jens<br />
Löpelt die Idee hatte, in der<br />
Steinstraße, etwas außerhalb<br />
des Zentrums, einen Laden<br />
mit ungarischen Spezialitäten<br />
zu eröffnen, ging er ein<br />
Risiko ein. Aber er ist noch<br />
am Markt, auch wenn die<br />
Geschäfte nicht mehr so gut<br />
gehen. Sein Mut hat sich<br />
ausgezahlt. Die ehemaligen<br />
DDR-Bürger haben das Reiseland<br />
Ungarn wieder entdeckt<br />
und damit auch die ungarische<br />
Küche. Zu Löpelts<br />
Rennern zählen die ungarischen<br />
Originalprodukte Salami,<br />
Gewürze, Pálinka,<br />
Unicum, Weine und Gulaschkessel.<br />
Auch Literatur<br />
kann man bei ihm bekommen.<br />
In Bautzen leben die<br />
Nachfahren von 175 ungarndeutschen<br />
Familien, die<br />
1948 nach der Vertreibung<br />
aus ihrer Heimat hier eine<br />
Löpelt vor seinem Geschäft<br />
neue Heimat gefunden haben. Viele<br />
diese Leute sind Stammkunden, geben<br />
regelmäßig Bestellungen auf<br />
und halten so die Verbindung zur alten<br />
Heimat. Bis vor kurzem studierten<br />
in Bautzen drei junge ungarndeutsche<br />
Frauen, auch sie waren oft<br />
Kunden bei Löpelt, wenn die Vor-<br />
der Universität Wesprim. Er hielt<br />
dort Vorlesungen und Seminare zur<br />
Sprachgeschichte.<br />
Seit 2000 ist Brenner an der Budapester<br />
ELTE und seit Anfang des<br />
Jahres Universitätsdozent. „Das war<br />
die beste Entscheidung, die ich treffen<br />
konnte. Ich war sowieso ständig<br />
in Budapest und auch das Lehrerkollegium<br />
bietet optimale Arbeitsbedingungen“,<br />
freut sich Brenner. In<br />
seinen Veranstaltungen befaßt er<br />
sich mit Sprachgeschichte und Dialektologie.<br />
Zudem ist er Projektleiter<br />
eines bald erscheinenden Sprachatlasses<br />
und engagiert sich in einem<br />
internationalen Forschungsteam,<br />
das die Rolle der Dialekte in den<br />
Medien erforscht.<br />
Zur momentanen Lage der Ungarndeutschen<br />
äußert sich Brenner<br />
folgendermaßen: „Die größten Defizite<br />
sehe ich im Schulbereich. Im<br />
Vergleich zu Rumänien fällt auf, daß<br />
es hier keinen einsprachigen Unterricht<br />
gibt. Erschwerend kommt<br />
hinzu, daß nun auch viele der zweisprachigen<br />
Klassenzüge eingestellt<br />
werden.“ Das Sterben der kleinen<br />
Schulen sieht er dabei als großes<br />
Problem. Von der Landesselbstverwaltung<br />
der Ungarndeutschen<br />
wünscht er sich, daß sie neben ihrer<br />
professionellen Verwaltung auch etwas<br />
mehr „Herz der Ungarndeutschen“<br />
wäre. Insgesamt sieht er die<br />
Lage der Ungarndeutschen als wenig<br />
rosig an.<br />
Schon seit 15 Jahren schreibt<br />
Brenner Gedichte, die nun in dem<br />
Gedichtband „Sehnlichst“, mit einem<br />
Nachwort von Horst Lambrecht<br />
und Illustrationen von Robert<br />
König veröffentlicht worden sind.<br />
Im Gedichtband befaßt er sich unter<br />
anderem mit Themen der modernen<br />
Zeit, wie den Problemen der Ungarndeutschen<br />
aber auch mit „dem<br />
größten Problem eines jeden Mannes:<br />
dem weiblichen Geschlecht.“<br />
Durch die vielen Projekte kommt<br />
das Privatleben bei Brenner oft zu<br />
kurz. Und wenn er es schafft sich<br />
loszureißen, zieht es ihn in den hohen<br />
Norden Deutschlands. „Manchmal<br />
zahlt sich viel Arbeit aber auch<br />
im persönlichen Bereich aus. Meine<br />
Frau habe ich bei einer geschäftlichen<br />
Veranstaltung kennengelernt.<br />
Sie ist Vertreterin der deutschen<br />
Minderheit der Ukraine“, verrät der<br />
frischgebackene Ehemann.<br />
Julia Szikszay<br />
räte aus der Heimat zu Ende gingen.<br />
Durch die Anwesenheit auf zahlreichen<br />
Messen hat sich der Kundenkreis<br />
erweitert und der Besitzer des<br />
schmuckvollen Spezialitätengeschäftes<br />
kann optimistisch in die Zukunft<br />
schauen.<br />
Heinz Noack
4<br />
G E M E I N S C H A F T E N D E R U N G A R N D E U T S C H E N NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
Im 47. Jahr ihres Bestehens wird<br />
die beliebte Sendung der heimatvertriebenen<br />
und heimatverbliebenen<br />
Ungarndeutschen „Gruß<br />
und Kuß“ zusammen mit anderen<br />
fremdsprachigen Sendungen<br />
von Radio Budapest abgeschafft.<br />
Wir veröffentlichen den „Abschiedsbrief“<br />
eines Hörerfreundes.<br />
Lieber Árpád Hetényi,<br />
nun ist es also doch bittere Gewißheit<br />
geworden. Am kommenden Wochenende<br />
wird die beliebte Sendung Gruß<br />
und Kuß nach 47 Jahren zum letzten<br />
Mal im Äther erklingen – leider. Als<br />
ich vor ca. drei Wochen die Information<br />
erhielt, daß Radio Budapest zum<br />
30.06.<strong>2007</strong> eingestellt wird, hielt ich<br />
dies zunächst für eine „Ente“. Auf<br />
meine Rückfrage per E-Mail bei<br />
Csaba Bánky, erhielt ich dann jedoch<br />
eine wenig hoffnungsvolle Antwort.<br />
Árpád Hetényi<br />
Aus für „Gruß und Kuß“<br />
Dennoch blieb eine kleine Hoffnung,<br />
daß wenigsten Gruß + Kuß gerettet<br />
werden könne. Dieser letzte Hoffnungsfunke<br />
ist nun wohl endgültig<br />
auch erloschen. Dies ist sehr-sehr<br />
traurig und es fällt mir sehr schwer,<br />
meine Gemütslage in Worte zu fassen.<br />
Es kommt mir vor wie wenn ein<br />
guter Freund sterben muß.<br />
Ich bin genau so alt wie die Sendung<br />
Gruß und Kuß – also 47 Jahre.<br />
Im August 1968 war ich mit meinen<br />
Eltern und Großeltern das erste Mal<br />
in Ungarn. Dies war für mich als<br />
kleiner Junge ein großes und einschneidendes<br />
Erlebnis. Damals kam<br />
ich erstmals mit Gruß + Kuß in Berührung.<br />
Wenn man damals am<br />
Samstag oder Sonntag Nachmittag<br />
durch Leinwar, oder Werischwar<br />
ging, schallte fast aus jedem offenen<br />
Fenster die Blasmusik und die Radiogeräte<br />
waren auf Gruß + Kuß eingestellt.<br />
Wir waren dann kaum wieder<br />
zuhause in Deutschland, als wir eine<br />
Verständigung für eine<br />
Grußübermittlung erhielten.<br />
Das war der<br />
Beginn einer Radiofreundschaft,<br />
die bis<br />
heute gehalten hat. Der<br />
Sonntagnachmittag war<br />
für Gruß und Kuß reserviert.<br />
Meine Freunde<br />
oder Bekannten sagten<br />
mir immer wieder,<br />
zwischen 14 und 15<br />
Uhr rufen wir nicht bei<br />
dir an, bzw. wir kommen<br />
erst nach 15.00<br />
Uhr zum Kaffeetrinken,<br />
da du ja bis drei<br />
Uhr immer die Sendung Gruß und<br />
Kuß aus Budapest hörst. In Zukunft<br />
muß ich mich wohl umstellen.<br />
Die Entscheidung, daß Radio Budapest<br />
und somit auch Gruß und Kuß<br />
eingestellt wird, ist wohl nicht mehr<br />
rückgängig zu machen. Dies wurde<br />
von den Entscheidungsträgern des<br />
Ungarischen Rundfunks wohl so entschieden.<br />
Zurück bleiben nun viele<br />
enttäuschte Hörer der außerordentlich<br />
beliebten Sendung. Dennoch<br />
gibt es ja auch viele Beispiele, daß<br />
eine falsche Entscheidung nach einiger<br />
Zeit wieder korrigiert und rückgängig<br />
gemacht wurde. Deshalb habe<br />
ich immer noch ein letztes Fünkchen<br />
Hoffnung, daß diesbezüglich das allerletzte<br />
Wort doch noch nicht gesprochen<br />
ist. Gibt es nicht die Möglichkeit<br />
via Radio Fünfkirchen (MR<br />
4) die Sendung fortzuführen? Das<br />
Programm ist ja auch via Satellit<br />
europaweit empfangbar.<br />
Nun möchte ich es aber nicht versäumen,<br />
Ihnen lieber Árpád Hetényi<br />
für Ihren unermüdlichen Einsatz für<br />
die Sendung Gruß und Kuß, ein herzliches<br />
Dankeschön auszusprechen.<br />
Die schönen Interviews und Reportagensendungen<br />
aus den ungarndeutschen<br />
Ortschaften haben mir viel<br />
Freude bereitet. Auch jetzt aktuell die<br />
Gespräche von der Tschepel-Insel in<br />
dem schönen bayerischen Dialekt<br />
(ähnlich dem Leinwarer Dialekt wie<br />
ihn meine Großeltern sprachen) haben<br />
es mir angetan. Mein Dank gilt<br />
aber auch dem „Erfinder“ und ersten<br />
Moderator von Gruß + Kuß Géza<br />
Hambuch und ganz besonders der<br />
lieben Helga Hartmann, die ja auch<br />
Géza Hambuch<br />
schon von Beginn an dabei ist und<br />
bis heute das Wunschkonzert betreut<br />
hat. Wenn ich mir überlege, wie viele<br />
Aufnahmen von ungarndeutschen<br />
Kulturgruppen und Chören in den 47<br />
Jahren gemacht wurden, muß dies<br />
doch eine riesige Anzahl sein. Was<br />
passiert nun eigentlich mit diesen<br />
Mundartgeschichten und Liedern im<br />
Budapester Archiv. Es müssen sich<br />
doch wahre Schätze im Archiv befinden,<br />
die nun nicht mehr gesendet<br />
werden können? Ein Jammer!<br />
(Fortsetzung von Seite 1)<br />
Deshalb haben wir seit Anfang<br />
des Jahres nach Anweisungen der<br />
Museologin Dr. Erika Vass und mit<br />
Hilfe der Restauratoren aus dem<br />
Freilichtmuseum von St. Andrä mühevoll,<br />
aber mit viel Ausdauer am<br />
Museum gearbeitet. Die feierliche<br />
Eröffnung fand am 9. Juni statt. Das<br />
Programm begann mit einer aus diesem<br />
Anlaß zelebrierten Messe. Es<br />
folgte ein Umzug mit Musik von der<br />
Kirche zum Museum. Mit dem Museum<br />
wurde auch eine Gedenktafel<br />
Heimatmuseum in Harast<br />
für die vor 300 Jahren hier angesiedelten<br />
Deutschen eingeweiht.<br />
Die Eröffnungsreden hielten Dr.<br />
Elisabeth Knab, Vizevorsitzende der<br />
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen,<br />
und László Wágner,<br />
Vorsitzender der Stiftung Heimatland<br />
Harast. Mit dem feierlichen<br />
Durchschneiden eines Bandes, geflochten<br />
aus der deutschen und der<br />
ungarischen Fahne, öffnete das Museum<br />
seinen Besuchern die Tore. Im<br />
vorderen Gebäudeteil präsentieren<br />
zeitgerecht eingerichtete Zimmer<br />
das ehemalige ungarndeutsche Bauernleben.<br />
Im Stall zeigt eine Ausstellung<br />
die Geschichte von Harast.<br />
Hinten im Schuppen stehen ein<br />
Pferdeschlitten, ein Wagen, sowie<br />
verschiedene Werkzeuge des bäuerlichen<br />
Alltags.<br />
Der Andrang übertraf alle Erwartungen!<br />
Bereits die Kirche war bis<br />
zum Rande voll, und zum Umzug<br />
gesellten sich weitere Interessierte.<br />
Mehr als tausend Besucher nahmen<br />
an den Programmen teil, selbst um<br />
10 Uhr abends kamen noch neue<br />
Gäste. Ein unvergeßliches Erlebnis<br />
war für uns Organisatoren, und hoffentlich<br />
auch für alle Besucher, zu<br />
sehen, wie stolz und mit welchem<br />
Zusammenhalt, wie kulturbewußt,<br />
und wie engagiert, bei einem entsprechenden<br />
Ziel, die Ungarndeutschen<br />
in Harast sind.<br />
Das Museum verkörpert einen unschätzbaren<br />
kulturellen Wert, sein<br />
Besuch bietet aber auch ein schönes<br />
Erlebnis, das ich jedem, unabhängig<br />
von seiner Nationalität nur empfehlen<br />
kann, da dieses Heimatmuseum<br />
ein Teil der vielfältigen, tausendjährigen<br />
ungarländischen Kultur ist.<br />
Kommen Sie und überzeugen Sie<br />
sich selbst! L. W.<br />
Helga Hartmann<br />
Gerne hätte ich bei meinem geplanten<br />
Ungarnurlaub im September<br />
(Leinwarer Fest), auch wieder einen<br />
Abstecher im Budapester Funkhaus<br />
gemacht, wo wir uns ja schon mehrfach<br />
getroffen hatten. Leider ist dies<br />
nun nicht mehr möglich. Vielleicht<br />
kommen Sie ja nach Leinwar und wir<br />
sehen uns dort. Ich würde mich jedenfalls<br />
sehr darüber freuen.<br />
Nochmals alles alles Liebe und<br />
Gute Ihnen allen für die Zukunft und<br />
ich hoffe sehr, daß dies nicht unser<br />
letzter Kontakt war. Für heute<br />
möchte ich allerdings zum Ende<br />
kommen. Ich hoffe sehr, daß Sie lieber<br />
Árpád Hetényi diese E-Mail noch<br />
erreicht. Sagen Sie bitte viele liebe<br />
Grüße an alle Mitarbeiter von Gruß<br />
und Kuß und ganz besonders an Frau<br />
Hartmann. Im Ähter treffen wir uns<br />
dann letztmalig am kommenden Wochenende<br />
– oder vielleicht geht es ja<br />
doch irgendwie, irgendwann weiter.<br />
Würde mich jedenfalls sehr freuen.<br />
Liebe Grüße aus Jettingen von Ihrem<br />
treuen Hörerfreund<br />
Ferdinand Demel<br />
Brechgasse 3<br />
D-71131 Jettingen<br />
E-Mal: FDemel134@aol.com
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong> G E S C H I C H T E N 5<br />
Ludwig Fischer<br />
Die Entwicklungsphasen der Menschheit<br />
Betrachtungen eines Schülers Von Franz Sauertopf<br />
Die Entwicklung der Menschheit<br />
ist eine alte Geschichte. Eigentlich<br />
sollte sie mit dem vagen Unternehmen<br />
begonnen haben, als der erste<br />
Mensch (er war der Urmensch)<br />
nach langem Hin und Her vom<br />
Baum stieg.<br />
Da dieses Unternehmen sehr<br />
weit in der Ur-Urzeit zurückliegt,<br />
wissen wir fast nichts über Sinn<br />
und Grund dieses Unternehmens.<br />
Es wäre für uns alle sehr lehrreich<br />
zu wissen, wie sich unser Ahne ans<br />
Werk gemacht hat, doch müssen<br />
wir die einzig richtige Tatsache<br />
annehmen: Der Urmensch hockt<br />
nicht mehr auf dem alten, morschen<br />
Ast eines riesigen Baumes. Das soll<br />
beim klassischen, herkömmlichen<br />
Erschließen der Geschichte das Fazit<br />
sein. Ich will aber weiter<br />
blicken, ich brauche neue Aspekte!<br />
Ich hab`s schon in der Grundschule<br />
mitbekommen, daß im Leben<br />
der Familie das Schwein das<br />
Wichtigste ist. Gibt’s viele<br />
Schweine in der Familie, geht’s der<br />
Familie gut, also ist das Schwein<br />
der wichtigste Gradmesser. So liegt<br />
es auch auf der Hand, daß das<br />
Schwein auch zur Entwicklung der<br />
Menschheit beisteuerte. Wo nahm<br />
also diese Entwicklung ihren Lauf?<br />
Im Urwald!<br />
Der Urmensch, ein echter Vollbart<br />
in einfacher Minimalkleidung,<br />
stieg die alte Eiche immer weiter<br />
herab, als er das Grunzen hörte. Da<br />
seine Erfahrungen mit dem Grunzen<br />
sehr lückenhaft waren, wurde<br />
er neugieriger. Er kletterte von Ast<br />
zu Ast.<br />
„Nanu!“ sagte er nur so für sich.<br />
„Nanu!“<br />
Das monotone Grunzen, Schmatzen<br />
und Schnarchen beunruhigten<br />
ihn immer mehr.<br />
„Was denn?! Was soll der<br />
Lärm?“<br />
Das Schwein lag unter der<br />
dicken Eiche und schmatzte so vor<br />
sich hin. Der Urmensch ließ sich<br />
noch weiter herab. Das Urschwein<br />
beobachtete mit scheelem Blick<br />
den Urmenschen.<br />
„He, du Miststück, marsch,<br />
marsch, habe ich gesagt. So ein<br />
Mistvieh! Mach dich aus dem<br />
Staub, auf die Socken sollst du dich<br />
machen, sonst mache ich dir<br />
Beine!“<br />
Das Schwein hatte ein Auge auf<br />
den Vollbart, dabei schnüffelte es<br />
nach Eicheln.<br />
„Du da, Miststück, verschwinde!“<br />
Das Urschwein schnüffelte weiter.<br />
Unser Mann suchte sich im<br />
Dickicht einen harten Stock.<br />
„Dalli, dalli!“ schrie er und<br />
schlug zu. So kam es zum Urtreffen<br />
zwischen Urmensch und Urschwein<br />
unter einer ur-uralten Eiche.<br />
Als das Urschwein herauskriegte,<br />
daß der wilde Urmensch an<br />
der Prügelei seine Freude hat, rannte<br />
es davon. Im nahen Sumpf nahm<br />
das Schwein ein Schlammbad,<br />
legte sich danach in die warme<br />
Sonne und schlummerte frei und<br />
glücklich in den Sommertag hinein.<br />
Der Urmensch gab aber nicht nach.<br />
Mit dem harten Prügelstock suchte<br />
er das Schwein, trieb es unter die<br />
Eichelbäume. So ergatterte sich der<br />
Mensch die erste Position, er wurde<br />
Hirt, später sogar Schweinehirt.<br />
Nach vielen, vielen Jahren wurde<br />
der Mensch großzügig, hat die Unartigkeiten<br />
und politischen Fehltritte<br />
des Schweins vergessen und<br />
vergeben, und als der Mensch nach<br />
vielen tausend Jahren in seine erste<br />
Höhle einzog, nahm er das Schwein<br />
mit. Seine erste Behausung hatte<br />
schon einen großen bequemen<br />
Schweinestall. Das Schwein wurde<br />
ganz und gar verwöhnt, lag den<br />
ganzen lieben Tag im Stall, machte<br />
sich Gedanken über Leben und<br />
Tod. Die Schweine vermehrten<br />
sich, Gold und Silber wurden vergessen...<br />
Letztlich brachte aber das<br />
Schwein auch auf dem Gebiet der<br />
Geldwirtschaft alles in Schwung.<br />
Im Zeitalter der düsteren Askese,<br />
im Mittelalter hatte ein deutscher<br />
Mönch die Welt mit der saftigen<br />
Blutwurst Made in Germany überrascht.<br />
Man machte sich in aller<br />
Meine Lieblings-Kurzgeschichten in der Mundart<br />
Ietz muß ich owr dumm fräge<br />
Di im Krig gbliwene hon natirlich nimmr zrickkomme känne, owr von dr<br />
Gfangene sin doch viele hamkomme. Natirlich war die Frad iweroll recht<br />
groß, in de Famili bei de Vrwandschaft on in de gsamt Dorfgmeinschaft,<br />
alls hot sich gfreit. Oft wars owr ah so, s Bridr mitnand im Krieg warn, oft<br />
leidr ah so s kanr ower nur anr zurick komme is. So war däs bei dem Fall<br />
ah. Di Resi hot sich ah mitm Bursch vom Dorf gtroffe, de Nome hot se owr<br />
nimmr richtig gwißt, noch hot se n halt bgrißt: „Na, Gott sei Dank! Bist<br />
widr drham! Oh, wi gut, oh wi schä!!!“<br />
„Joo, Gott sei Dank! Däs is scho wos Großes, konn ich dr soge!!!“<br />
De Dialog is noch weitr kange, di Resi in ihre Vrlegeheit hot noch gfrägt:<br />
„Ietz waß ich ower net. Ietz muß ich ower dumm fräge! Bist ietz du, ower<br />
dein Brudr im Krieg gstorwe?!“<br />
Willi Graf<br />
Drillingsgeschichten<br />
Charakteristika<br />
Kaum sind die Kinder zwei Jahre alt, muß man sich schon über ihre Zukunft<br />
im Kindergarten Gedanken machen. Unlängst waren wir bei der Einschreibung<br />
und die Kindergärtnerin fragte mich, wie ich die Kinder mit einem<br />
Wort charakterisieren würde. Eine furchtbar schwierige Frage, die ich<br />
nach Wochen noch immer nicht recht beantworten kann. Hannes, der Ruhige<br />
mit Ausdauer, Heidi, die Mädchenhafte mit Sinn für Hysterie, und Peter,<br />
der Flinke, dem man ständig nachrennen muß. Aber mit ihrer Beschreibung<br />
könnte man eigentlich Romane füllen.<br />
Nicht nur bei Kindern ist es schwierig, einen Menschen mit einem Wort<br />
zu charakterisieren. Oft kommt die romantische Frage: Was liebst du an<br />
mir? Ist es gut, wenn man antworten kann, oder ist es gerade dann schon zu<br />
spät? Es gibt kaum Menschen, die immer nur gut, oder immer nur schlecht<br />
sind, immer nett, immer frech oder immer fröhlich... Liebevoll, geduldig<br />
und einfühlsam. Wer träumt nicht von einem solchen Partner? Aber über<br />
eins sollte man sich im klaren sein: Fehler hat jeder.<br />
Christina Arnold<br />
Ungarndeutsche Publikationen<br />
können Sie bequem<br />
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www.neue-zeitung.hu/publikationen<br />
Welt an das neue Wunder und<br />
wußte schon, daß es mit dem Mittelalter<br />
für immer aus war. Die<br />
Blutwurst aus Schweinefleisch war<br />
der Beginn einer neuen Welt. Das<br />
Schwein hielt alle in Atem. Das gefüllte<br />
Kraut wurde aus Polen herbeigeschafft.<br />
Aus Ungarn Gulasch<br />
mit mächtigen Fleischbrocken, Italien,<br />
das die Menschheit mit soviel<br />
geistigen Superleistungen überraschte,<br />
schenkte der Menschheit<br />
eine pikante Bratwurst aus Schweinefleisch.<br />
An Courage fehlte es also hinsichtlich<br />
der Entwicklung der<br />
Menschheit nicht. In der Ferne sah<br />
man schon das Herannahen der<br />
neuen, kapitalistischen Welt. Die<br />
Schweinediebe arbeiteten mit noch<br />
nie dagewesener Präzision, dabei<br />
griff auch die Geldwirtschaft immer<br />
heftiger und nervöser um sich.<br />
Es entstanden neue Berufe und<br />
neue Beschäftigungen. Auf den<br />
Märkten wurden die Garküchen<br />
aufgestellt, auch Bratöfen. Der Saft<br />
der Bratwürste und des feinen<br />
Schweinefleisches lief den Leuten<br />
im Mund zusammen. Sie brachten<br />
ihren letzten Groschen zum Bratkoch.<br />
Zur saftigen Bratwurst gehörte<br />
auch Wein. Rotwein, dann<br />
Weißwein. Wein mußte her! Auf<br />
dem Weinberg wurden Weingärten<br />
angelegt. Preßhäuser wurden gezimmert,<br />
Faßbinder zogen durch<br />
die Wälder, manche träumten auch<br />
schon vom goldgelben Bier. Nach<br />
Jahrtausenden hat sich dann der<br />
Mensch endlich entschlossen, auf<br />
Rechnung der Schweine sich mal<br />
gründlich zu waschen. Die Seifensieder<br />
brachten mächtige Seifenstücke<br />
auf den Markt und jetzt<br />
wollten schon alle im Wasser herumplätschern.<br />
Die Welt ist aus den Fugen geraten.<br />
Das Schwein hat dem Menschen<br />
den langen Schlaf aus den<br />
Augen gewischt. Ohne das<br />
Schwein hätte der Mensch nie einen<br />
Rauchfang aufs Dach gesetzt.<br />
Mit dem vielen Kochen und Braten<br />
brauchte man halt auch einen<br />
Rauchfang. Dazu auch einen<br />
Rauchfangkehrer. In unserem engen<br />
Heimatland erinnert viel an das<br />
Schwein. Im Ungarnland mußte<br />
man die Stadt Miskolc erbauen, damit<br />
man der besten Sülze der Welt<br />
den Namen „Miskolcer Sülze“ geben<br />
konnte. Die Existenz der Stadt<br />
Gyula ermöglichte es, mit der Produktion<br />
feinster Wurst zu beginnen.<br />
Es scheint, daß ich zusammenfassend<br />
mit Recht feststelle: ohne<br />
das Schwein würden wir noch<br />
immer auf dem morschen Ast sitzen,<br />
auf das Erscheinen des<br />
Schweins wartend, damit wir dann<br />
endlich von der ersten Etappe der<br />
Entwicklung der Menschheit sprechen<br />
könnten.
6 A U S S T E L L U N G / B U C H B E S P R E C H U N G<br />
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
Pracht-Keramik aus dem 16. und 17. Jahrhundert<br />
Die geheimnisvollen Habanen<br />
Zur Zeit der Reformation entstand<br />
in der Schweiz eine protestantische<br />
Gruppierung, deren Mitglieder erst<br />
als Erwachsene getauft wurden.<br />
Deshalb wurden sie Anabaptisten<br />
genannt und zu Ketzern erklärt. In<br />
ihrer Heimat verfolgt und vom Feuertod<br />
bedroht, flohen sie nach Mähren.<br />
Hier organisierte der Tiroler<br />
Hutmacher Jacob Hutter in 1528 die<br />
ersten geschlossenen Gemeinschaften<br />
in Mehrfamilien-Höfen mit kollektivem<br />
Besitz und gemeinsamer<br />
Arbeit. Aus dem alten Begriff<br />
„Haushaben“ entwickelte sich später<br />
der Name der Habanen. Sie bewahrten<br />
ihre deutsche Sprache, lebten<br />
nach strengen Regeln und waren<br />
gute Handwerker. Sie übten mehrere<br />
Gewerbe aus – sie waren Messerschleifer,<br />
Schmiede, Ofenbauer,<br />
Maurer, Müller, Tischler, Schneider,<br />
Weber, Apotheker und Hebammen –<br />
aber sie waren damals die einzigen<br />
in Mitteleuropa, die die Geheimnisse<br />
der Fayence aus der italienischen<br />
Stadt Faenza hüteten und dieses<br />
Gewerbe nach der sogenannten<br />
Familie vor dem Haban-Haus<br />
„Haffnerordnungen“ erfolgreich übten.<br />
Im 16. und 17. Jahrhundert waren<br />
die Keramiken der Habanen begehrte<br />
Prunkstücke in den aristokratischen<br />
Haushalten von Mähren bis<br />
Siebenbürgen und wurden nur zu<br />
festlichen Anlässen benutzt.<br />
In Mähren konnten sie auf den<br />
Ländereien der Familie Liechtenstein<br />
hundertfünfzig Gemeinden<br />
gründen. Nach dem päpstlichen<br />
Edikt im Jahre 1622 – das nur vier<br />
Wochen zum Umzug ließ – mußten<br />
sie weiterfliehen und fanden ihre<br />
neue Heimat in Siebenbürgen. Unter<br />
dem persönlichen Schutz des Fürsten<br />
Gábor Bethlen wurden sie nach<br />
Wintz/Felvinc/Vintul de Jos umgesiedelt.<br />
Nach der Eingliederung des<br />
unabhängigen Siebenbürgens in die<br />
österreichische Monarchie und<br />
durch die Welle der Rekatholisierung<br />
wurde die ehemals starke habanische<br />
Gemeinschaft immer schwächer.<br />
Vor der Verfolgungen der<br />
Gegenreformation wurde die „Große<br />
Chronik“ der Habanen seit 17<strong>25</strong> in<br />
Wintz heimlich verwahrt und später<br />
nach Moldawien gebracht. Die letzten<br />
Habanen flohen 1767 nach<br />
Osten, nach Lewedien. Die russischen<br />
Zaren wollten die Pazifisten<br />
zum Militär zwingen. Sie mußten<br />
letztendlich aus der Ukraine nach<br />
Amerika emigrieren, daher gelangte<br />
auch das geheime Geschichtsbuch in<br />
1874 nach Süd-Dakota und wurde<br />
1937 von einem Germanisten<br />
wiederentdeckt. Die Habanen leben<br />
auch heutzutage in der „<strong>Neue</strong>n Welt“<br />
nach alten Regeln. Sie benutzen kein<br />
Gewehr, keine moderne Technik<br />
(Strom, Telefon, Radio, Fernsehen<br />
und Auto). Sie werden dort Amish<br />
oder Mennoniten genannt. Die<br />
schwarzgekleideten Männer und die<br />
Auf dem Teller der Maurer:<br />
Hammer, Lineale und Kelle<br />
Frauen im blauen Rock sprechen einen<br />
alten deutschen Dialekt, verkehren<br />
nur mit Pferd und Kutsche und<br />
ihre Naturprodukte sind allgemein<br />
anerkannt.<br />
In Europa wird ihre Keramik bis<br />
heute geschätzt. Das Budapester<br />
Museum für Kunstgewerbe besitzt<br />
die weltweit größte Sammlung und<br />
zeigt unter dem Titel „Der Mythos<br />
der Habanen (1593 – 1738)“ eine repräsentative<br />
Ausstellung, die bis<br />
zum <strong>25</strong>. November zu besichtigen<br />
ist. Das Museum hält sich diesmal<br />
mit Absicht im Hintergrund und liefert<br />
nur die unbedingt nötigen Ergänzungen.<br />
Im Vordergrund steht<br />
ein Dutzend ungarische Privatsammlungen<br />
mit insgesamt anderthalb<br />
hundert Prachtstücken. Das älteste<br />
Exponat ist ein zinnbedeckter<br />
Krug aus Wätzenobis (heute Vacenovice<br />
in Mähren), am weißen Fond<br />
Regeneration des Kunstwerks Erde<br />
Erdheilungsprojekte mit Jugendlichen in aller Welt<br />
Überall in der Welt wird die Klage<br />
über zerstörte Landschaften laut.<br />
Über die Klage hinaus passiert aber<br />
meistens nicht viel, weil „die Macht<br />
haben andere“.<br />
Johannes Matthiessen*, der im<br />
Schwarzwald aufgewachsene Architekt<br />
und Kunstpädagoge, Jahrgang<br />
1946, ließ es nicht dabei bewenden.<br />
Schon vor vielen Jahren ist er zur<br />
Erkenntnis gekommen, daß die natürliche<br />
Evolution an ein Ende gelangt<br />
ist und die Natur den Menschen<br />
braucht, um sich positiv<br />
weiterentwickeln zu können. Die<br />
Erwärmung der Erde, die gefährdeten<br />
Ozeane, die Verschwendung von<br />
Energie, das Verschwinden der Wälder,<br />
die Ausdehnung der Wüste, der<br />
katastrophale Mangel an Trinkwasser<br />
... sind wie ein Menetekel für<br />
den Überlebenskampf der Erde.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus<br />
wurde Matthiessen weltweit in<br />
Landschaftsprojekten tätig. Zusammen<br />
mit Jugendlichen in aller<br />
Welt arbeitet er an der Heilung verwundeter<br />
Landschaften, gestaltet<br />
aus verwahrlosten Plätzen Kraftorte<br />
und spirituelle Naturparks, leitet an<br />
zu Übungen zum ganzheitlichen Erfassen<br />
des Waldes oder zu den ersten<br />
Regenerationsschritten zerstörter<br />
Landschaften.<br />
Wundersame Werke, Erfolge wie<br />
Wunder stellten sich ein: die Aufforstung<br />
einer Gebirgswüste in Almeria<br />
in Spanien etwa, der Wandel von einer<br />
Fichtenmonokultur zur Baumvielfalt<br />
im Waldviertel, die Heilung<br />
der verdreckten Metalia-Bucht in<br />
Griechenland und die Umwandlung<br />
zum Planetengarten, die Befreiung<br />
verstockter Energie auf einem<br />
Schulplatz in San Francisco, das<br />
Aufbrechen des Asphalts in Chicago,<br />
die Begegnung mit den Aborigines<br />
am Uluru in Australien oder<br />
mit der offiziellen Elfenbeauftragten<br />
in Island, die Schaffung eines Naturleseparks<br />
im österreichischen Neumarkt,<br />
eines Labyrinths in Kroatien<br />
oder eines Meditationsgartens auf<br />
den Philippinen ... der Wunder gibt<br />
es viele, man muß nur „in der Erde<br />
den neuen Himmel sehen“.<br />
So konnten durch die Spiritualität<br />
und die Gedanken eines Weisen, in<br />
Verbindung mit den tatkräftigen<br />
Händen junger Idealisten schon<br />
viele Menschen zur wahren Realität<br />
unserer Erde finden. Nicht nur Geschwüre,<br />
auch Gesundheitsinseln<br />
können wachsen – eine wunderbare<br />
Erkenntnis im Laufe der Lektüre<br />
dieses Buches.<br />
Traude Walek-Doby<br />
*Johannes Matthiessen und Konrad<br />
Liebchen<br />
KUNST.WERK.ERDE<br />
Landschaften gestalten, beleben,<br />
heilen<br />
200 Seiten, zahlreiche Farbabbildungen<br />
Krug der Schneider-Innung<br />
mit blau-gelb-grünen Mustern dekoriert.<br />
Die Inschrift „I.S. 1593“ ist der<br />
Monogram des Barons Julius Salm,<br />
der an seinen Ländereien in Csáva<br />
(heute Sloob in Österreich) und in<br />
Mährisch Göding den fliehenden<br />
Habanen Zuflucht bot. Von den<br />
„neueren“ Exponaten ist ein Teller<br />
mit der Inschrift „Girich Racholt<br />
1724“ aus dem Atelier Odler in<br />
Oberungarn erwähnenswert. Der sogenannte<br />
Maksai-Saal wurde nicht<br />
zufällig als Ausstellungsort ausgewählt,<br />
denn der dortige monumentale<br />
Haban-Ofen stammt aus<br />
Bistritz/Besztercebánya/Banská-<br />
Bystrica und wurde 1896, im Jahre<br />
der Eröffnung des Museums, eingebaut.<br />
István Wagner
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
U N G A R N D E U T S C H E C H R I S T L I C H E N A C H R I C H T E N 11<br />
Ungarndeutsche<br />
Christliche<br />
357 Nachrichten<br />
Ein Segen sollst<br />
du sein<br />
Der Herr sprach zu Abram: Zieh<br />
weg aus deinem Land, von deiner<br />
Verwandtschaft und aus deinem<br />
Vaterhaus in das Land, das ich dir<br />
zeigen werde. Ich werde dich zu<br />
einem großen Volk machen, dich<br />
segnen und deinen Namen groß<br />
machen. Ein Segen sollst du sein.<br />
Ich will segnen, die dich segnen;<br />
wer dich verwünscht, den will ich<br />
verfluchen. Durch dich sollen alle<br />
Geschlechter der Erde Segen erlangen<br />
/Gen 12,1-3/<br />
Es wird nicht gesagt, warum es<br />
gerade Abraham ist, den Gott<br />
auserwählt, um durch ihn alle<br />
Völker zu segnen. Abraham lebte<br />
in einer Welt, die anderen Göttern<br />
folgte. Das Gesetz Gottes war<br />
ihm nicht vertraut, und er hatte<br />
auch noch keine Beweise besonderen<br />
Gehorsams gegenüber<br />
Gottes Geboten abgelegt. Und<br />
doch erwählt ihn Gott und macht<br />
ihn zum Urvater des Gottesvolkes,<br />
und Abraham ist bereit, sich<br />
von Gott leiten zu lassen, auch<br />
wenn er Unmögliches zu verlangen<br />
scheint. Die Verheißung<br />
Gottes der Nachkommenschaft ist<br />
die Grundlage für die Geschichte<br />
des jüdischen Volkes – des Volkes<br />
des Eigentums: erwählt, um Gottes<br />
Gebote zu halten und ihn zu<br />
ehren, was immer auch kommen<br />
mag. Gott verspricht Abraham,<br />
daß er ein Segen für alle Völker<br />
sein wird. Damit beginnt ein<br />
neuer Abschnitt der Menschheitsgeschichte:<br />
eine Segensgeschichte,<br />
die von Abraham über<br />
Moses und Christus bis zu uns<br />
selbst reicht, die wir uns als<br />
Christen auch als Nachkommen<br />
Abrahams verstehen. Durch Abraham<br />
sollen alle Völker gesegnet<br />
werden, sollen alle Völker zur<br />
Wahrheit und Gerechtigkeit Gottes<br />
finden. Trotz aller Katastrophen<br />
zieht sich seitdem dieses<br />
gute Versprechen Gottes wie ein<br />
roter Faden durch unsere Geschichte<br />
und kann uns Hoffnung<br />
schenken. Gott läßt uns nicht mit<br />
uns allein, er ist bei uns und damit<br />
beschäftigt, unsere Fehler und bösen<br />
Taten in Gutes zu verwandeln.<br />
Ihr Pastor<br />
Michael Heinrichs<br />
Benedikt XVI. besuchte Assisi.<br />
Er unternahm eine Pilgerreise<br />
auf den Spuren des Heiligen<br />
Franziskus. Der sei ein Mann des<br />
Friedens gewesen, so der Papst,<br />
und forderte deshalb beim Angelus<br />
auf dem Platz vor der Unterkirche<br />
San Francesco zum Frieden<br />
in aller Welt auf. In der Predigt<br />
erinnerte er an das erste<br />
Weltgebetstreffen Johannes<br />
Pauls II. von 1986.<br />
„Assisi sagt uns, daß die Treue zur<br />
eigenen religiösen Überzeugung,<br />
vor allem die Treue zu Christus,<br />
dem Gekreuzigten und Auferstandenen,<br />
sich nicht in Gewalt und Intoleranz<br />
ausdrückt, sondern im aufrichtigen<br />
Respekt des anderen, im Dialog,<br />
im Aufruf zur Freiheit und zur<br />
Vernunft, im Einsatz für Frieden und<br />
Versöhnung.“<br />
Dialog und Achtung des anderen<br />
aus dem Glauben heraus zu begründen<br />
entspräche zutiefst dem Evangelium<br />
und sei zutiefst franziskanisch.<br />
Die Initiative seines Vorgängers<br />
nannte Benedikt eine „prophetische<br />
Eingabe“, sie sei „ein Moment der<br />
Gnade“ gewesen. Seit damals verbreite<br />
sich der „Geist von Assisi“ in<br />
der Welt. „Er stellt sich dem Geist der<br />
Gewalt entgegen, dem Mißbrauch<br />
der Religion als Vorwand für Gewalt.“<br />
5000 Friedenstauben über der<br />
Stadt gaben dem Papst symbolisch<br />
Recht. Das Projekt „Peacey“ eines<br />
italienischen Künstlers war eigens<br />
zum Papstbesuch noch einmal nach<br />
Assisi gekommen: Die weißen Tiere<br />
aus fluoreszierendem Kunststoff<br />
Ungarndeutsche<br />
Christliche Nachrichten<br />
erscheint zweiwöchentlich<br />
als Beilage<br />
der „<strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong>”<br />
herausgegeben<br />
von der Stiftung<br />
„Friede in Gerechtigkeit<br />
Modell Pilisszentlélek”<br />
in Zusammenarbeit mit der<br />
„<strong>Neue</strong>-<strong>Zeitung</strong>-Stiftung”.<br />
Gegründet von Dr. Franz Szeifert<br />
Nytsz: B/EL/53/P/1990<br />
Geist von Assisi stellt sich<br />
dem Geist der Gewalt entgegen<br />
schwebten als Mahnung und Mutmacher<br />
über den zentralen Plätzen der<br />
Stadt.<br />
Doch der Heilige aus Umbrien und<br />
damit seine Heimatstadt und ihre<br />
Fama haben ihre Bedeutung nicht<br />
aus sich selbst heraus. Der Papst ging<br />
einmal mehr zurück an die Wurzeln<br />
des Glaubens.<br />
„Seine Bekehrung zu Christus, bis<br />
zur Sehnsucht, sich in ihn zu verwandeln,<br />
indem er ein vollkommenes<br />
Abbild wurde, erklärt das Typische<br />
seines Lebens, die Wirkungskraft, in<br />
der er uns auch angesichts der großen<br />
Themen unserer Zeit so aktuell erscheint:<br />
die Suche nach Frieden, der<br />
Schutz der Natur, die Förderung des<br />
Dialogs zwischen allen Menschen.<br />
Franziskus war ein wahrer Meister<br />
dieser Dinge. Aber er ist es von<br />
Christus her.“<br />
Die Bekehrung, der Ruf am Kreuz<br />
von San Damiano („Geh und baue<br />
meine Kirche wieder auf!“) und die<br />
Begegnung mit den Aussätzigen vor<br />
800 Jahren war der Ausgangspunkt<br />
der großen franziskanischen Wirkungsgeschichte.<br />
Die „drei großen<br />
Bekehrten“ der Tageslesungen, David,<br />
Paulus und die Sünderin, stellte<br />
der Papst in Verbindung zum Leben<br />
des Heiligen. „Von Bekehrung zu<br />
sprechen, bedeutet, zum Herz der<br />
christlichen Botschaft gehen und<br />
gleichzeitig zu den Wurzeln der<br />
menschlichen Existenz.“<br />
Italiens Ministerpräsident hatte<br />
den Papstbesuch zum „Nationalen<br />
Großereignis“ erklärt. Bei der Feier<br />
wirkten 130 Konzelebranten, drei<br />
Kardinäle und 31 Bischöfe mit. Doch<br />
der Gottesdienst selbst lebte von<br />
franziskanischer Einfachheit in nahezu<br />
familiärer Atmosphäre. Auf<br />
dem Vorplatz der Unterbasilika hatten<br />
rund 2000 Menschen Platz. Das<br />
Ensemble der Basilika San Francesco,<br />
von Papst Gregor IX., einem<br />
Freund des Heiligen, schon zwei<br />
Jahre nach dessen Tod in Auftrag gegeben,<br />
und nach dem Erdbeben vor<br />
zehn Jahren wie durch ein Wunder<br />
wieder hergestellt, war auch für den<br />
Papst ein „beeindruckendes Szenario“.<br />
Ein Platz, „wo sich acht Jahrhunderte<br />
Heiligkeit, Verehrung,<br />
Kunst und Kultur sammeln, verbunden<br />
mit dem Namen Franziskus von<br />
Assisi“.<br />
Am Abend stand noch eine Begegnung<br />
mit den Jugendlichen auf dem<br />
Programm. Die Stimmung war franziskanisch-fröhlich,<br />
tausende Jugendlichen<br />
feierten begeistert Benedikt<br />
XVI. auf dem Vorplatz der Basilika<br />
Santa Maria degli Angeli in Porziuncula.<br />
In einer langen Ansprache<br />
bekannte er den Jugendlichen, für ihn<br />
sei die Begegnung mit ihnen der Höhepunkt<br />
dieser Pilgerfahrt gewesen,<br />
und er sei dankbar für ihr Lebenszeugnis.<br />
Franziskus sei ein sehr modernes<br />
Vorbild – gerade durch seine Bekehrung<br />
nach einer eher „wilden Jugend“.<br />
Franziskus habe schon im<br />
Mittelalter dieselben Versuchungen<br />
durchlebt wie die Jugendlichen<br />
heute: Eitelkeit, Abenteuerlust,<br />
Feiern und Geld ausgeben – Franz<br />
habe schließlich erfahren, daß er nur<br />
in der Begegnung mit Christus die<br />
wahre Freude finden könne.<br />
„Es ist Zeit, daß junge Leute wie<br />
Franz ernst machen und in eine persönliche<br />
Beziehung mit Christus<br />
eintreten. Es ist Zeit, auf die Geschichte<br />
dieses dritten Millenniums<br />
zu schauen, das eben erst begonnen<br />
hat und so sehr der Durchdringung<br />
durch das Evangelium bedarf.“<br />
Der Papst bewegte in Assisi die<br />
Herzen der Menschen: „Ich mache<br />
mir auch jetzt wieder die Einladung<br />
meines geliebten Vorgängers Johannes<br />
Pauls II. zu eigen, die er besonders<br />
gerne an die Jugendlichen<br />
richtete: „Öffnet Christus die<br />
Tore“. Öffnet sie, wie es Franziskus<br />
tat, ohne Angst, ohne Kalkül, ohne<br />
Maß. Seid, meine lieben Jugendlichen,<br />
meine Freude, wie ihr auch<br />
die Freude Johanne Pauls II. wart.“<br />
Die Ordensleute und den Klerus<br />
von Assisi ermutigte der Papst bei<br />
einem Treffen in der Kathedrale<br />
von San Rufino, ihre Aufgabe mit<br />
missionarischem Geist zu erfüllen.<br />
Die ganze Welt schaue mit besonderer<br />
Sympathie auf Assisi: Die<br />
vielen Pilger stellten eine Chance<br />
zur Christusbegegnung das. Das<br />
Motu Proprio „Totius Orbis“, mit<br />
dem der Papst die Jurisdiktion über<br />
die heiligen Orte wieder dem Ortsbischof<br />
unterstellt hatte, sei eine<br />
Hilfe, um dieser missionarischen<br />
Aufgabe in kirchlicher Einheit vollziehen<br />
zu können. Mit dabei: Bayrische<br />
Kapuzinerklarissen die Papst<br />
Benedikt schon lange kennen. Oft<br />
war Benedikt – noch als Kardinal –<br />
bei ihnen zu Besuch.(rv)
12 J U G E N D<br />
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
Poesie im Park <strong>2007</strong><br />
Internationale Sommerschule<br />
Die Internationale Sommerschule „Nationale Minderheiten – Heute und Morgen“<br />
ist schon die IX. zweiwöchige Schulung, die für junge Leute (zwischen<br />
19 – 30 Jahren) organisiert wird. Die ISS ist für Studenten älterer Jahrgänge,<br />
Absolventen und Assistenten aus ganz Europa vorgesehen. Die Sprache der<br />
Vorlesungen wird dieses Jahr Deutsch sein. Die Seminare werden vom 2. –<br />
15. September stattfinden.<br />
Die erste Woche in Oppeln (2. – 9. September) wird vom Europa Haus<br />
organisiert. Die Vortragsreihe wird u. a. Themen beinhalten wie Minderheiten<br />
in Europa und deren Geschichte; Identität einer Minderheit – wie<br />
bewahrt man sie; Europäisches Rahmenabkommen zum Schutz nationaler<br />
Minderheiten. Alle Teilnehmer werden einen kurzen regionalen Ausflug<br />
machen.<br />
Die zweite Etappe (9. – 12. September) der ISS wird von CIFE organisiert.<br />
Die Stipendiaten werden nach Berlin reisen, um dort die deutsche<br />
Verwaltungsstruktur sowie die Politik bezüglich der Förderung von Minderheiten,<br />
die außerhalb Deutschlands leben, kennenzulernen. Geplant ist<br />
unter anderem ein Treffen mit dem Beauftragten der Bundesregierung für<br />
Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten.<br />
Das letzte Teil der zweiwöchigen Seminare (12. – 15. September) wird<br />
in Straßburg (Frankreich) stattfinden, wo der Sitz des Europarates ist, der<br />
sich mit der Lösung von Minderheitenfragen auf europäischer Ebene beschäftigt.<br />
Es ist auch ein Treffen mit Elsässerdeutschen geplant.<br />
Nach dem Abschluß der ISS werden alle Teilnehmer ein Abschlußzeugnis,<br />
von allen Organisatoren unterschrieben, bekommen.<br />
Aufnahmeschluß ist der 30. Juni.<br />
Teilnehmer für die ISS <strong>2007</strong> werden von einer speziell gegründeten<br />
Kommission ausgewählt.<br />
VUK-Sommerlager<br />
Wir laden Euch auch dieses Jahr in das Sommerlager<br />
für Kinder zwischen 6 und 13 Jahren, organisiert vom<br />
VUK (Verein für Ungarndeutsche Kinder/ Egyesület a<br />
Magyarországi Német Gyermekekért) ein!<br />
Das prachtvolle Erzbischöfliche<br />
Schloß von Kromeríz (Kremsier,<br />
Tschechische Republik) war<br />
Schauplatz des internationalen Jugendbegegnungsprojektes<br />
Poesie<br />
im Park vom 7. bis zum 9. Juni.<br />
Daran beteiligten sich Schülerinnen<br />
und Schüler aus der Tschechischen<br />
Republik, der Slowakei, Deutschland<br />
und Ungarn. Kremsier liegt<br />
etwa 280 Kilometer von Prag entfernt.<br />
Das prachtvolle Erzbischöfliche<br />
Schloß wurde 1998 in die<br />
UNESCO-Liste des Weltkulturerbes<br />
aufgenommen. Das Schloß, der<br />
stimmungsvolle Park und der historische<br />
Stadtkern standen den Teilnehmern<br />
zur Verfügung. Während<br />
dieser dreitägigen Jugendakademie<br />
erarbeiteten die rund 80 Schüler ihren<br />
persönlichen Beitrag zur „Poesie“.<br />
Was das bedeuten soll? Wir<br />
wurden in Workshops von Künstlern<br />
und Pädagogen zu insgesamt<br />
zehn verschiedenen Themen eingeteilt,<br />
interpretierten die Natur und<br />
Kultur des gemeinsamen europäischen<br />
Erbes. Das Angebot reichte<br />
von der ersten Liebe bis hin zu aktuellen<br />
politischen Themen wie<br />
dem Klimawandel. Die Teilnehmer<br />
näherten sich den Themen mit<br />
Hilfe des literarischen Schreibens,<br />
darstellender und bildender Kunst,<br />
audiovisuellen Medien und Musik<br />
an.<br />
Am ersten Tag stellten sich alle<br />
Schulen und Städte vor, zwei Schulen<br />
aus der Slowakei, zwei aus<br />
Deutschland, acht aus Tschechien<br />
und wir zu zehnt aus dem Ungarndeutschen<br />
Bildungszentrum (UBZ)<br />
in Baje. Die meisten hatten ein Video,<br />
ein Plakat oder eine Präsentation<br />
vorbereitet, wir hingegen sangen<br />
die Hymne der Ungarndeutschen<br />
und den Marsch des UBZ<br />
und erzählten das Wichtigste über<br />
unsere Schule.<br />
Am zweiten Tag erarbeiteten wir<br />
in den Workshops Themen, wie<br />
„Rhythmus und Perkussion“, in<br />
dem die Schüler die Instrumente<br />
verschiedener Länder kennenlernten<br />
und mit gemeinsamen Spielen<br />
und mit Improvisieren drei Lieder<br />
komponierten. Die Mitglieder von<br />
„Landart und Poesie“ errichteten<br />
mit Naturmaterialien eine Treppe<br />
aus Schnur und Papier. Die<br />
Schreibwerkstatt „Tagträume und<br />
Nachtgespenster“ versuchte die<br />
Atmosphäre der Stadt und des<br />
Schlosses zu erschnuppern und<br />
hielt sie schriftlich in kleinen Erzählungen<br />
und Gedichten fest. Die<br />
Gruppe „Digitale Fotografie“ beschäftigte<br />
sich mit Bildkomposition,<br />
digitaler Bildbearbeitung und<br />
stellte eine Fotoreportage mit Musik<br />
her. Ein weiterer Workshop hieß<br />
„Landschaft und Natur in der Bewegung“.<br />
Sie zeichneten die Natur<br />
und Gartenarchitektur und studierten<br />
die Baumstrukturen unter professioneller<br />
Anleitung einer Künstlerin.<br />
Die Teilnehmer „Kremsierer<br />
Häuser“ suchten sich ein paar interessante<br />
Häuser oder Details der<br />
Häuser aus und zeichneten daraus<br />
eine Collage. Einige schrieben eine<br />
Geschichte über das Thema „Liebe<br />
im Park“ und illustrierten sie mit<br />
Fotos und Rollenspiel. Die „Voiceband“<br />
arbeitete mit verschiedenen<br />
Texten und trug sie rhythmisch vor.<br />
Ein ernstes, aktuelles Thema war<br />
„Was geht das mich an? – Klimawandel<br />
im Alltag“. Die Teilnehmer<br />
näherten sich mit den Mitteln verschiedener<br />
kreativer Methoden<br />
dem Thema, stellten ihre eigenen<br />
Zugänge zum Thema dar und<br />
machten am Ende eine Präsentation.<br />
Unter der Leitung von Christian<br />
Enders (Auslandslehrer im UBZ<br />
Baje) beschäftigte ich mich mit sieben<br />
anderen Schülern mit den<br />
Grundlagen des darstellenden<br />
Spiels. Wir gelangten zu kleinen<br />
Szenen durch die Begegnung<br />
„schräger Typen“, wie der zu fürsorglichen<br />
Mutter, dem Alkoholiker,<br />
dem Hippiemädchen, dem<br />
Wahnsinnigen oder der alten, tauben<br />
Witwe, die gar nichts mehr von<br />
der Welt versteht. Wir haben durch<br />
Impulse und Figurenarbeit sieben<br />
kurze Szenen entwickelt und schon<br />
am nächsten Tag vorgestellt. Es<br />
war nicht nur sehr spannend und<br />
interessant, sondern auch eine neue<br />
Herausforderung für mich, da ich<br />
nicht so große Erfahrung mit dem<br />
Theaterspielen hatte. Dieses Projekt<br />
förderte die Deutschkenntnisse<br />
der Beteiligten und stärkte die<br />
internationalen Kulturbeziehungen.<br />
Die Europäische Jugendakademie<br />
Poesie im Park wurde vom Goethe-<br />
Institut Prag, von der Heinrich-<br />
Böll-Stiftung und von der Zentralstelle<br />
für das Auslandsschulwesen<br />
(Köln) organisiert.<br />
Éva Takács<br />
12. Klasse, Ungarndeutsches<br />
Bildungszentrum Baje<br />
Liebe Kinder,<br />
kommt mit nach Dombori (Komitat Tolna), wenn Euch das Leben unserer<br />
Ahnen interessiert, Ihr neugierig seid, welche Werte für sie wichtig waren,<br />
Ihr an Spielen über die alten Zeiten teilnehmen und das Handwerk unserer<br />
Ahnen kennenlernen möchtet, ihr gern singt, tanzt und spielt und deutsch<br />
sprecht oder lernt! Zusätzlich stehen noch T-Shirt-Bemalen, Korbflechten,<br />
Kerzengießen, Filzherstellung und das Leben der alten Ungarndeutschen<br />
auf dem Programm. Damit Ihr Euch im Lager nicht verlassen fühlt, leben<br />
wir den Alltag in imaginären Familien. Vormittags lernen wir in Zünften das<br />
alte Handwerk kennen, nachmittags und abends erwarten Euch abwechslungsreiche<br />
Programme. Wir unternehmen einen ganztägigen Ausflug in<br />
das Willand-Gebirge. Das Schwimmbecken im Lager steht selbstverständlich<br />
die ganze Woche zur Verfügung! Abends singen wir in lustigen Wettbewerben<br />
und am Lagerfeuer. Eure Deutschkenntnisse werden sich spielend<br />
erweitern.<br />
Ort: Dombori (Komitat Tolnau)<br />
Zeit: 8-15. Juli<br />
Lagerkosten: 15 000 Forint (selbständige Hin- und Rückreise)<br />
Lagerleiter: Karl Novák<br />
Anmeldung und weitere Informationen:<br />
VUK Gellér Krisztina, 7100 Szekszárd, Szent László u- 19. fsz.II.<br />
Tel: 74/512-016, Mobil: 20/518-55-90<br />
E-Mail: gellerkrisztina@freemail.hu oder info@vukinder.hu<br />
Auf unserer Homepage kannst du alles erfahren: www.vukinder.hu<br />
Nach der Anmeldung schicken wir eine Bestätigung; die Liste des Mitzubringenden<br />
und das genaue Programm bekommen die Teilnehmer per Post.
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
G J U – G E M E I N S C H A F T J U N G E R U N G A R N D E U T S C H E R<br />
13<br />
XIV. Landestreffen der GJU<br />
Es ist soweit: Wir können uns mal<br />
wieder auf ein tolles Wochenende<br />
mit Freunden freuen. Heuer wird<br />
zum 14. Mal das Landestreffen der<br />
GJU organisiert. Wir möchten alle<br />
Interessierten ganz herzlich einladen,<br />
daran teilzunehmen. Diejenigen<br />
von euch, die schon mal dabei<br />
waren, wissen sicher, weshalb es<br />
sich lohnt! Und diejenigen, die zum<br />
ersten Mal kommen wollen, werden<br />
erfahren, warum viele jedes Jahr<br />
wiederkommen. Sommer, Spaß,<br />
Freunde. Und wo und wann das<br />
Ganze stattfindet? Infos folgen!<br />
Ort: Fadd-Dombori, Tolna Megyei<br />
Gyermek- és Ifjúsági Közalapítvány<br />
Zeitpunkt: 26.-29. Juli<br />
Die Teilnahmebeiträge findet Ihr<br />
auf dem Anmeldeformular.<br />
Anmeldefrist: 19. Juli<br />
Programme:<br />
Wir werden natürlich wieder eine<br />
Menge Workshops zu verschiedenen<br />
Themen anbieten. Hauptsächlich<br />
Freizeit, Spaß, moderne Minderheit<br />
und Medien. Abends werden wir<br />
wie immer dafür sorgen, daß sich<br />
alle wohlfühlen und ordentlich in<br />
Landestreffen-Stimmung kommen.<br />
Um das zu erreichen, könnt Ihr Euch<br />
auf Konzerten, einer Karaokeparty<br />
und bei vielen weiteren Partygelegenheiten<br />
austoben.<br />
Damit auch die Naturfreunde und<br />
Kaulquappennumerierer auf ihre<br />
Kosten kommen, gibt es die Möglichkeit<br />
zum Zelten. Also, alle diejenigen<br />
unter euch, die noch nie ein<br />
Zelt von innen gesehen haben,<br />
können (und sollten es auch) ausprobieren.<br />
Die routinierteren Camper<br />
unter Euch werden diese Möglichkeit<br />
sowieso nutzen.<br />
Ein ausführliches Programm werdet<br />
ihr so schnell wie möglich bekommen;<br />
Das Landestreffenteam arbeitet<br />
mit Hochdruck daran! Und<br />
zum Schluß möchten wir Euch nur<br />
noch eines sagen: „Sei kein Ei –<br />
Komm bei!“<br />
Weitere Informationen beim Emil<br />
Koch unter emilkoch@gju.hu oder<br />
06 20-6612783.<br />
GJU – Gemeinschaft Junger<br />
Ungarndeutscher<br />
Präsident: Dávid László;<br />
Geschäftsführerin: Éva Adél Pénzes<br />
Budapest, Lendvay u. 22 1062, Tel./Fax:<br />
06/1-269-1084<br />
E-Mail: buro@gju.hu, Internet-Adresse:<br />
www.gju.hu<br />
Geschäftszeiten: Montag, Dienstag,<br />
Mittwoch: 9.00-12.30 und 13.00-16.00 Uhr<br />
Donnerstag: 12.00-18.00 Uhr; Freitag:<br />
8.00-13.00 Uhr<br />
Verantwortlich für die GJU-Seite:<br />
Éva Adél Pénzes<br />
Kreativität richtig ausleben<br />
Liebe GJU-Freunde,<br />
vom 3. bis zum 7. August könnt<br />
Ihr Eure Kreativität wieder richtig<br />
ausleben! Im Nadascher<br />
Krea-Camp <strong>2007</strong> kannst Du<br />
Dich in die Kunst der Feuer-<br />
Emaille vertiefen und mit der<br />
Decoupage-Technik zaubern,<br />
Deine eigenen Bilderrahmen,<br />
Ordner, Schmuckstücke, Drahtbäume<br />
und -blumen, Verpackungspapiere<br />
oder Postkarten<br />
anfertigen, dich im kreativen<br />
Schreiben und als Campjournalist<br />
versuchen oder Dich mit<br />
Hilfe unserer Theaterpädagogen<br />
auf die Probe stellen!<br />
Unser Jugendcamp in Nadasch<br />
bietet Dir außer diesen<br />
Workshops Kino-, Ausflugs-,<br />
Tanzabende mit viel Spiel und<br />
Spaß in guter Gesellschaft! Wir<br />
entdecken dabei Nadasch und<br />
die Spuren der Ungarndeutschen und finden neue Wege zur Erhaltung ungarndeutscher<br />
Traditionen.<br />
Jeder Mittelschüler (im Alter zwischen 15 und 18) ist herzlich willkommen!<br />
Gesamtkosten: 6.000 Ft pro Person<br />
Nach Deiner Anmeldung bekommst Du alle weiteren Informationen zugeschickt.<br />
Die Infos zum Lager werden auf der GJU-Seite www.gju.hu stets aktualisiert.<br />
Melde Dich bitte bis zum 10. Juli mit dem Kennwort: „Krea-Camp“<br />
- am Telefon bei Marianna Vágó unter: 06-1-269-1081<br />
- persönlich/per Post bei Éva Pénzes (1062 Budapest, Lendvay u. 22)<br />
- per Mail unter vagomarianna@zentrum.hu<br />
Beeile Dich, denn es gibt nur für 30 Teilnehmer Platz!<br />
Wir freuen uns schon auf Dich und Deine Freunde!<br />
Das Krea-Team<br />
Austausch in<br />
Dänemark<br />
Termin: 30. Juli – 6. August<br />
<strong>2007</strong><br />
Ort: Knivsberg in Dänemark<br />
Altersgruppe: 17 – <strong>25</strong> Jahre<br />
Die Jungen Spitzen (Jugendorganisation<br />
der Deutschen in<br />
Dänemark) organisiert einen<br />
Jugendaustausch in Dänemark.<br />
Teilnehmen werden GiuRu,<br />
Pawk, SdU, Hak und die GJU.<br />
Unsere Organisation vertreten<br />
5 GJU-ler.<br />
In dieser einen Woche im<br />
wunderschönen Knivsberg,<br />
können die Teilnehmer die kulturelle<br />
und gastronomische<br />
Vielfalt der Gegend kennenlernen<br />
und auch mit ein bißchen<br />
Sport die Schönheit des Landes<br />
erleben. Und was die GJU-ler<br />
in Dänemark erwartet?<br />
Museumsbesuch (Deutsches<br />
Museum) in Sonderburg, inklusive<br />
historische Tour durch<br />
Sonderburg, Kanutour entlang<br />
der deutsch-dänischen Grenze<br />
in der Nähe der Stadt Tondern,<br />
Brauereibesuch, Bunkertour<br />
auf der Nordseeinsel Röm sowie<br />
Wattwanderung auf Röm.
14 J U G E N D - S P E Z I A L<br />
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
Wie man sich bettet,<br />
so liebt man...<br />
Wie man sich bettet, so liebt man –<br />
das behaupten zumindest Wissenschaftler.<br />
Die Stellung, in der man<br />
mit seinem Partner zusammen einschläft,<br />
verrät nämlich mehr über<br />
die Gefühle, als man sich hätte träumen<br />
lassen. Amerikanische Forscher<br />
haben herausgefunden, daß<br />
die Schlafstellungen oft etwas über<br />
die Partnerschaft aussagen. Aber die<br />
bewußt gewählte Lage beim Einschlafen<br />
ist wesentlich vielsagender<br />
als zufällig wechselnde Positionen<br />
während der Nacht. Hier ein paar<br />
Beispiele:<br />
Wenn die Partner z. B. eng umschlungen,<br />
ihr Gesicht zueinander<br />
gewendet einschlafen, ist das ein<br />
eindeutiges Zeichen für eine frische<br />
Liebe. Dahinter steckt der Wunsch,<br />
dem Partner vor dem Einschlafen in<br />
die Augen sehen zu können, ihn mit<br />
allen Sinnen aufzunehmen. Auf<br />
Dauer ist diese Schlafstellung jedoch<br />
unbequem und manchmal<br />
auch ein Zeichen für hohe emotionale<br />
Abhängigkeit.<br />
Entspannte Seitenlage mit verschiedener<br />
Blickrichtung, Po an Po:<br />
Diese Schlafstellung verrät ebenso<br />
Intimität wie Unabhängigkeit. Die<br />
Tatsache, daß beide sich den<br />
Rücken zuwenden, zeigt, daß jeder<br />
seine eigenen Wege geht. Aber die<br />
zarte Berührung der Pos signalisiert<br />
gleichzeitig eine tiefe sinnliche Verbundenheit.<br />
Oft schlafen Paare so,<br />
die schon länger zusammen sind<br />
und ihr wachsendes Bedürfnis nach<br />
eigenem (Frei-)Raum wieder ausleben.<br />
Wer den Partner jedoch nur vorsichtig<br />
mit den Zehen oder dem<br />
Knie berührt, möchte sich oft nicht<br />
eindeutig festlegen, zum Beispiel,<br />
weil er Angst hat, den anderen zu<br />
bedrängen oder weil’s vorher eine<br />
Auseinandersetzung gab und man<br />
sich nicht sicher ist, wie der andere<br />
jetzt auf Intimität reagiert. In den<br />
meisten Fällen signalisiert das<br />
sanfte Berühren der Füße, daß man<br />
sich dem anderen wieder vorsichtig<br />
nähern möchte.<br />
Legt sich der Mann mit dem<br />
Rücken zu seiner Partnerin und<br />
klammert sich die Frau von hinten<br />
an ihn, bedeutet das oft, daß er sie<br />
„kaltstellen“ möchte. Sie jedoch<br />
verfolgt ihn, zwingt ihm mehr<br />
Nähe auf. Wenn beide Partner jedoch<br />
lieber fast schon auf- als<br />
nebeneinander liegen, bedeutet das,<br />
daß sie sich hundertprozentig aufeinander<br />
konzentrieren. Sie sind<br />
füreinander der wichtigste Lebensinhalt.<br />
Obwohl der Mann hier als<br />
der stärkere, unterstützende Teil erscheint,<br />
schützt sie seinen Körper<br />
auch mit ihrem, schirmt ihn von<br />
störenden Einflüssen ab.<br />
Das Löffelchen ist die meist verbreitete<br />
Schlummerstellung und ist<br />
ganz typisch für Paare, die von der<br />
lustbetonten Phase in die Liebesphase<br />
eingetreten sind. Interessant<br />
zu beobachten ist, ob sich die Rollen<br />
wechseln oder immer nur der<br />
eine der umarmende ist. Übernehmen<br />
beide abwechselnd mal den<br />
aktiven, mal den passiven Part,<br />
weist das auf Flexibilität in der Beziehung<br />
und ein ausgewogenes<br />
Machtverhältnis hin.<br />
Und wie schlafen Sie?<br />
Regie: Steven Sonderberg<br />
Schauspieler: George Clooney, Brad<br />
Pritt, Mat Damon, Al Pacino, Ellen Barkin<br />
Kinoecke<br />
Ocean’s 13<br />
Was ist das: George Clooney, Matt<br />
Damon und Brad Pitt in einem<br />
Film? Ocean’s 11, oder Ocean’s 12<br />
könnte die Antwort heißen, doch es<br />
stimmt nicht, denn die drei Herzensbrecher<br />
der Leinwände erscheinen<br />
nun in der Fortsetzung des<br />
berühmten Films Casino Knacker.<br />
Las Vegas ist nicht mehr das, was<br />
es einmal war. Nicht nur, daß sich<br />
die Wüstenstadt in ein entartetes<br />
Disneyland verwandelt hat, Ehre<br />
und Moral zählen bei den Ganoven<br />
nicht mehr viel. Das bekommt Reuben<br />
Tishkoff (Elliott Gould) bitter<br />
zu spüren. Casino-Mogul Willie<br />
Bank (Al Pacino) zockt ihn bei einem<br />
gemeinsamen Geschäft<br />
schamlos ab und verhöhnt ihn anschließend<br />
auch noch. Reuben verkraftet<br />
das nicht und bringt ihn<br />
postwendend ins Krankenhaus. Das<br />
ruft die Gang (Brad Pitt, Matt Damon,<br />
Don Cheadle, Bernie Mac,<br />
Casey Affleck, Scott Caan, Eddie<br />
Jemison, Shaobo Qin, Carl Reiner)<br />
von Danny Ocean (George Clooney)<br />
auf den Plan. Reuben gehört<br />
schließlich zum Team, das sich auf<br />
die ganz großen Brüche spezialisiert<br />
hat. Sie hecken einen perfiden<br />
Racheplan aus, um Bank zu ruinieren.<br />
Ziel ihrer Attacke ist das neue<br />
Mega-Casino „The Bank“. Am Eröffnungstag<br />
wollen die Gauner die<br />
Bank auf mehreren Ebenen attackieren.<br />
Doch für den Plan B benötigen<br />
sie dringend Hilfe. Der<br />
monströse Tunnelbohrer, der sich<br />
zum Casino vorarbeiteten soll, ist<br />
um einige Millionen Dollar zu<br />
teuer. Oceans Gang holt notgedrun-<br />
Spielsachen für groß und klein<br />
Das Fahrrad<br />
Ab dem 14. Lebensjahr gibt man es<br />
nur nicht mehr zu, aber man braucht<br />
genauso unterhaltsame Beschäftigungen<br />
wie die kleinen Kinder. Nicht<br />
nur zu einem ähnlichen Zweck, sondern<br />
auch mit ähnlichen Mitteln. In<br />
dieser Serie wollen wir Spielsachen<br />
unter die Lupe nehmen, die von klein<br />
auf unser Leben beeinflussen und<br />
schöner machen, und uns bis zum<br />
Rentenalter erhalten bleiben können.<br />
Zum Beispiel das Fahrrad.<br />
Das Fahrrad ist ein einspuriges<br />
Straßenfahrzeug mit zwei Rädern,<br />
angetrieben durch Muskelkraft.<br />
Schon im ersten Lebensjahr kann<br />
man Kinder aufs Fahrrad setzen<br />
und in diesem Augenblick beginnt<br />
die lebenslange Freundschaft mit<br />
Verantwortlich für die Seite „Jugend-Spezial“:<br />
Christina Arnold<br />
dem Drahtesel. Besonders große<br />
Freiheit verspüren die Teenager,<br />
denn dieses Fahrzeug macht sie<br />
mobiler und unabhängiger. Fahrradfahren<br />
ist gesund. Ein Sport für<br />
alle Altersklassen, seine Intensität<br />
kann individuell bestimmt werden,<br />
obendrein ist es noch umweltbewußt.<br />
Es gibt sehr viele Arten von<br />
Fahrrädern. Man muß nach dem eigenen<br />
Bedarf auswählen und auf<br />
die Körpergröße einstellen. Rennrad,<br />
Mountainbike, BMX-Räder<br />
oder ganz einfache, traditionelle<br />
Räder ohne großen Schnickschnack,<br />
die Variationen sind<br />
schier unendlich.<br />
Erfunden wurde das Fahrrad vor<br />
190 Jahren. Damals wurde es<br />
„Laufmaschine“ genannt. Seither<br />
wird dieses Gerät immer bequemer,<br />
leichter und vielseitiger. Die Tour<br />
de France ist eins der bekanntesten<br />
Radrennen der Welt. Jahr für Jahr<br />
zeigen die „großen Jungs“, was sie<br />
aus ihren Rädern rausholen können.<br />
Mit Freunden oder mit der Familie<br />
eine Radtour zu machen, ist<br />
eine gesunde und abwechslungsreiche<br />
Aktivität im Freien. Fortgeschrittene<br />
können auch längere<br />
Ausflüge planen. Für Fahrradtouren<br />
gibt es Landkarten mit eingezeichneten<br />
Radwegen. Sicherheit<br />
ist beim Radfahren oberstes Gebot.<br />
Der Helm ist in Ungarn zwar noch<br />
nicht vorgeschrieben, aber seine<br />
Bedeutung sehen immer mehr Radfahrer<br />
und vor allem Eltern ein,<br />
denn Kindern kann ein Fahrradhelm<br />
das Leben retten. Selbstverständlich<br />
ist auch die Beleuchtung<br />
des Rades wichtig und auch gut<br />
sichtbare Katzenaugen an Kleidern<br />
und am Rad warnen die Autofahrer<br />
rechtzeitig. Am sichersten und bequemsten<br />
wäre es natürlich, wenn<br />
man überall Fahrradwege hätte, bis<br />
dahin aber müssen Radfahrer und<br />
Autofahrer sich die Straße teilen.<br />
gen ihren Erzfeind Terry Benedict<br />
(Andy Garcia) mit an Bord. Doch<br />
der verlangt neben der Verdopplung<br />
seiner Einlage einen speziellen<br />
„Service“. Die Profigauner sollen<br />
aus der Kuppel des Casinos<br />
schwer gesicherte Diamanten<br />
klauen.<br />
M. H.
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
W I R E M P F E H L E N 15<br />
Anzeigenannahme:<br />
Redaktion <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Tel.: 302 6784<br />
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Internationale Anzeigenannahme:<br />
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Weltverband Deutschsprachiger Medien<br />
Büro Deutschland<br />
Postfach 11 22<br />
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DEUTSCHSPRACHIGES<br />
RADIOPROGRAMM<br />
LANDESWEIT!<br />
Die deutschsprachige Radiosendung<br />
von Radio Fünfkirchen ist landesweit<br />
zu hören. „Treffpunkt am<br />
Vormittag“ meldet sich täglich von<br />
10 bis 12 Uhr. Sonntags können die<br />
werten Zuhörer das beliebte<br />
„Wunschkonzert“ hören. Zweiwöchentlich<br />
werden deutschsprachige<br />
Messen übertragen.<br />
Das Programm wird auf zwei<br />
Mittelwellenfrequenzen ausgestrahlt.<br />
In Südungarn und bei Budapest<br />
hören Sie die Sendungen auf<br />
MW/AM 873 kHz, über Marcali<br />
und Szolnok wird das Programm<br />
auf MW/AM 1188 kHz ausgestrahlt.<br />
Hören Sie zu! Wir sprechen<br />
Ihre Sprache!<br />
Radio Budapest Gruß und Kuß<br />
Das Programm hören Sie sonntags<br />
von 14.00 bis 15.00 Uhr auf Kurzwelle:<br />
60<strong>25</strong> kHz = 49 Meterband<br />
und 11 9<strong>25</strong> kHz = <strong>25</strong> Meterband<br />
und von 15.00 bis 16.00 Uhr auf<br />
Kurzwelle: 60<strong>25</strong> kHz = 49 Meterband<br />
und 9735 kHz = 31 Meterband<br />
sowie über Satelliten: Hot Bird 4,<br />
Tonuntenträger 7,56 MHz des ungarischen<br />
Duna-TV, 13 Grad Ost,<br />
Transponder 115,10 815,08 MHz,<br />
horizontale Polarisation.<br />
Ausstrahlung für Ungarn über Studio<br />
Fünfkirchen auf Mittelwelle 344<br />
Meter = 873 und 1188 kHz samstags<br />
von 11.00 bis 12.00 Uhr.<br />
DEUTSCHSPRACHIGES<br />
FERNSEHPROGRAMM<br />
UNSER BILDSCHIRM<br />
Die deutschsprachige Fernsehsendung<br />
von Studio Fünfkirchen des<br />
Ungarischen Fernsehens „Unser<br />
Bildschirm“ meldet sich dienstags<br />
um 12.55 Uhr im mtv.<br />
Wiederholung donnerstags um<br />
10.30 Uhr im m2.<br />
Tel./Fax: 06 72 507406<br />
Adresse: Pécs, Alsóhavi út 16 7626<br />
Die Heimatzeitung der Deutschen<br />
aus Ungarn<br />
E-Mail: up@schwabenverlag.de<br />
http://www.schwabenverlag.de<br />
Dr. Zoltán Müller<br />
Facharzt für HNO-Krankheiten<br />
Prostatakrebs – eine Erkrankung mit realen<br />
Perspektiven<br />
Prostatakrebs ist die<br />
bösartige Geschwulst<br />
der Prostata. Sie ist eine<br />
der häufigsten bösartigen<br />
Geschwülste bei<br />
Männern. Er ist in Ungarn<br />
besonders häufig.<br />
Fatal ist, daß der Prostatakrebs<br />
in Ungarn<br />
von den Patienten häufig<br />
vernachlässigt wird.<br />
Es wird erst dann entdeckt,<br />
wenn die Chance<br />
einer vollständigen Heilung nicht<br />
mehr besteht. Eine möglichst frühzeitige<br />
Entdeckung der Erkrankung<br />
ist besonders wichtig, am besten<br />
noch vor dem Eintritt der Beschwerden.<br />
Dazu sind die Reihenuntersuchungen<br />
nötig. Eine Vorsorgeuntersuchung<br />
sollte bei Männern<br />
über 55-60 jedes Jahr durchgeführt<br />
werden. Die Untersuchung besteht<br />
aus drei Teilen. Der Bluttest PSA<br />
erfolgt durch Blutabnahme. Die<br />
Prostata wird vom Arzt mit dem<br />
Finger durch den Mastdarm abgetastet.<br />
Es kann auch eine<br />
Ultraschalluntersuchung<br />
über den Mastdarm<br />
durchgeführt werden.<br />
Das sind nicht gerade<br />
angenehme Dinge, aber<br />
nützlich. Nur diese drei<br />
Untersuchungen zusammen<br />
bieten die Sicherheit<br />
der frühzeitigen<br />
Entdeckung. Wenn diese<br />
Untersuchungen auf<br />
Prostatakrebs hinweisen,<br />
wird eine Gewebeprobe für die pathologische<br />
Untersuchung entnommen.<br />
Die Untersuchung kann<br />
auch mit einer Computertomographie<br />
ergänzt werden. Behandlungsmöglichkeiten<br />
bestehen<br />
durch Operation, Strahlungsbehandlung<br />
und Medikamente. Eine<br />
Operation an der Prostata führt<br />
nicht unbedingt zu Potenzschädigungen.<br />
Je früher die Erkrankung<br />
entdeckt wird, desto besser sind<br />
die Aussichten für ein langes, geschwulstfreies<br />
Leben.<br />
Stellenausschreibung: Leitung des<br />
Kindergartens<br />
Ausschreibende Organisation: Selbstverwaltung der Gemeinde Großdorf/Vaskeresztes<br />
Község Önkormányzata 9796 Vaskeresztes, Fô utca 33.<br />
Telefon: 94/351-232.<br />
Ausgeschriebene Stelle: Kindertagesstätte (deutscher Nationalität)<br />
Qualifikationen: Kindergartenpädagogin deutscher Nationalität, fünf<br />
Jahre Berufserfahrung<br />
Beginn der Tätigkeit: 15. August <strong>2007</strong> (Vertragslaufzeit fünf Jahre)<br />
Ende der Bewerbungsfrist: am 30. Tag nach Veröffentlichung<br />
Die Bewerbung ist in einem verschlossenen Umschlag mit der Aufschrift<br />
„Stellenausschreibung: Leitung des Kindergartens“ einzureichen.<br />
Bewerbungsunterlagen: Kopie der Dokumente, die den Berufsabschluß<br />
bestätigen, Leumundszeugnis, beruflicher Werdegang, Programm für die<br />
Leitung der Einrichtung.<br />
Beiträge für DK 2008 erwartet<br />
Beiträge – mit guten Originalfotos – über die Tätigkeit der Selbstverwaltungen,<br />
Vereine, Bildungsinstitutionen und Kulturgruppen, zu Vergangenheit,<br />
Gegenwart und Zukunft, Jugendarbeit und kirchlichem Leben<br />
der Ungarndeutschen, literarische und Mundarttexte, Geschichten<br />
aus dem Alltagsleben werden für das Jahrbuch der Landesselbstverwaltung<br />
der Ungarndeutschen, den Deutschen Kalender 2008, bis zum 31.<br />
Juli <strong>2007</strong> erwartet.<br />
Senden Sie bitte den Beitrag – per E-Mail oder auf CD (nicht auf Diskette!)<br />
– an die<br />
Redaktion <strong>Neue</strong> <strong>Zeitung</strong><br />
Budapest, VI., Lendvay u. 22, H–1062<br />
E-Mail: neueztg@hu.inter.net<br />
mit dem Vermerk „DK 2008“.<br />
Sie erleichtern unsere Arbeit sehr, wenn Sie uns Ihren Beitrag per<br />
E-Mail zukommen lassen.<br />
Bitte keine Fotos im Text mitschicken! Per E-Mail eingesandte Fotos<br />
müssen in JPG-Format gespeichert werden. Fotos im Text können nicht<br />
verwendet werden! Bei einer Auflösung von 72 dpi muß das Bild eine<br />
Mindestbreite von 500 mm haben. Mehrere Fotos bitte einzeln verschicken!<br />
Alptraum der Woche<br />
Umzug<br />
Umzug: das Umziehen, Wohnungswechsel<br />
Den ersten Alptraum hatte ich als<br />
Kind. Jemand befahl den Möbeln in<br />
meinem Zimmer, sich um mich zu<br />
drehen, immer dichter und dichter.<br />
Als ich dann ganz umzingelt war,<br />
rannte ich zu meiner Mutter und rief<br />
zu ihrem Schreck: Der Onkel multipliziert<br />
den Schrank mit dem Bett! –<br />
Sie prüfte meine Stirn auf Fieber und<br />
holte den Kinderarzt.<br />
Später, als ich viel auf Reisen war,<br />
brauchte ich kein Fieber zu haben,<br />
um immer wieder zu träumen, daß<br />
ich irgendein Flugzeug verpasse, daß<br />
ich den Koffer vergesse oder mein<br />
Gepäck sich öffnet und ich keine Zeit<br />
habe, den Inhalt wieder einzusammeln.<br />
Seit fünf Jahren, seitdem man<br />
mich aus meiner Wohnung raus haben<br />
will, träume ich natürlich vom<br />
Umzug. Diese Träume werden immer<br />
häufiger und das Aufwachen<br />
bringt auch keine Erleichterung,<br />
denn in der Wirklichkeit herrscht das<br />
gleiche Chaos: Seit fünf Jahren bin<br />
ich dabei, die Sachen, die noch von<br />
meinen Eltern da sind, auszusortieren,<br />
zu verschenken oder einzupacken.<br />
In einem Zimmer, das früher<br />
das meines Vaters, dann das meiner<br />
Mutter war, sammelt sich das Zeug:<br />
In einer Ecke stehen Bananenkisten<br />
vollgepackt mit Kleidern, Bettzeug<br />
und Geschirr, die vom Familienhilfsdienst<br />
am Plattensee abgeholt werden<br />
sollten, in einer anderen Ecke die<br />
Sachen, die ebenfalls am Plattensee<br />
von mir selbst noch gebraucht werden<br />
können. In etlichen Koffern<br />
stecken Hefte mit den Schriften meines<br />
Vaters, Erinnerungen und Gedanken<br />
zum Theater und die meiner<br />
Mutter, Tagebücher und Stories über<br />
die Auslandstourneen des Rundfunkorchesters.<br />
Theaterstücke mit<br />
den Notizen meines Vaters und Notenblätter<br />
füllen weitere Kisten und<br />
eine große Tasche die Fotosammlung<br />
meiner Mutter, Bilder mit Empfehlungen<br />
der Dirigenten und Solisten,<br />
mit denen sie gearbeitet hat, und die<br />
staatlichen Auszeichnungen und Kulturpreise<br />
meiner Eltern. An sich bereits<br />
ein Alptraum.<br />
In den „echten“, also nächtlichen<br />
Alpträumen geht es turbulent zu.<br />
Freunde kommen und gehen, sie<br />
schleppen das Zeug in immer wieder<br />
neue Wohnungen. Meine verstorbenen<br />
Eltern tauchen auch auf und diskutieren<br />
darüber, wohin die einzelnen<br />
(zum Teil längst verkauften) Möbelstücke<br />
gestellt werden sollten.<br />
Ich wache natürlich wie gerädert<br />
auf. Das einzige, was mich bisher davon<br />
abgehalten hat, mich sofort in<br />
dunkle Gedanken an den Wirklichkeitsbezug<br />
der Träume zu stürzen,<br />
war das Zwitschern der Nachbarkinder<br />
vor meiner Wohnungstür, die mit<br />
ihrer Mutter auf das Kommen des<br />
Fahrstuhls warteten, auf dem Weg in<br />
die Schule und den Kindergarten.<br />
Damit ist es nun auch aus. Sie sind<br />
vorgestern ausgezogen. judit
16 W I R E M P F E H L E N<br />
NZ <strong>25</strong>/<strong>2007</strong><br />
Internationale Fortbildung für<br />
Theatergruppenleiter<br />
Liebe Theatergruppenleiter und -leiterinnen,<br />
vom 21. bis zum 24. August findet zum sechsten Mal ein internationaler<br />
Weiterbildungskurs für Theatergruppenleiter in Ungarn statt. Diesmal wird<br />
der Kurs in Werischwar/Pilisvörösvár im Schülerheim des Schiller-Gymnasiums<br />
(2085 Pilisvörösvár, Szabadság u. 21.) veranstaltet. Wir erwarten außer<br />
den ungarischen Teilnehmern Interessenten aus Rumänien, Kroatien, Serbien,<br />
Slowenien und der Ukraine. Es werden von ungarischen und ausländischen<br />
Theaterfachleuten drei Workshops zu den verschiedenen Themen der schulischen<br />
Laientheaterbewegung angeboten:<br />
– Ana-Maria Socea: Schattentheater. Anhand bekannter Texte und selbsterfundener<br />
Dialoge oder zu Musik wird Schattentheater gemacht, wobei viele<br />
Möglichkeiten des Schattenspiels vorgestellt werden. Zwar handelt es sich<br />
um eine sehr alte Technik, aber es gibt immer wieder neue Effekte, mit deren<br />
Hilfe wunderbare Szenen gestaltet werden können!<br />
– Tímea Faragó: Vom dreifachen Gebrauch des Messers. Dramatisierung und<br />
Aufführungsmöglichkeiten von Prosatexten für jede Altersgruppe. Für den<br />
Fall, daß<br />
– der arme Theatergruppenleiter wieder einmal kein passendes Stück findet...<br />
– oder der Schuldirektor einen verstaubten Klassiker für ein Schulfest bestellt<br />
hat...<br />
– oder man nicht das hundertste Dornröschen aufführen möchte...<br />
– Georg Peetz: Improvisationstechniken. Spielen von kurzen Szenen, mit<br />
schnellem Wechsel der Themen und der Spieler; Längere Szenen mit vorgegebenem<br />
Thema; Krimi-Szenen/ Soap- Oper-Szenen, Szenen als Oper, Szenen<br />
in Kunst/Phantasiesprache<br />
Begleitprogramme: Besuch einer ungarndeutschen Siedlung der Gegend (verbunden<br />
mit einer Weinprobe).<br />
Unterkunft, Verpflegung und ein Teil der Reisekosten werden von der Donauschwäbischen<br />
Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg getragen.<br />
Da die Zahl der Teilnehmer auf 20 begrenzt ist, werden die Anmeldungen in<br />
der Reihenfolge ihres Eintreffens berücksichtigt.<br />
Anmeldetermin: 16. Juli <strong>2007</strong> (Montag)<br />
Die schriftlichen Anmeldungen erwarten wir an folgende Adresse:<br />
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Kennwort: „Fortbildung für<br />
Theatergruppenleiter“,<br />
1537 Budapest, Pf. 348,<br />
per Fax: 06-1-212-9153 oder<br />
per E-Mail: angeli@ldu.datanet.hu.<br />
ANMELDEFORMULAR<br />
Hiermit melde ich mich zur Fortbildung für Theatergruppenleiter vom 21. bis 24.<br />
August <strong>2007</strong>.<br />
Ich möchte Unterkunft:<br />
- ja, vom .............. bis ......... August<br />
- nein<br />
Ich komme mit Bus/Zug/Auto nach Pilisvörösvár. (Entsprechendes bitte unterstreichen)<br />
Die Fahrtkosten betragen ungefähr ............................ HUF.<br />
Ich bin Vegetarier: ja nein<br />
Name: ...............................................................................................................<br />
Name der Schule:...............................................................................................<br />
Adresse:.............................................................................................................<br />
Telefon:..............................................................................................................<br />
Adresse (privat):.................................................................................................<br />
Telefon (privat):......................................... E-Mail: ..............................................<br />
Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen!<br />
Was für eine Theatergruppe haben Sie? (Altersgruppe? Seit wann existiert die<br />
Gruppe? Aus wie vielen Schülern besteht sie? Welche Stücke wurden bis jetzt<br />
gespielt?)<br />
„Schicksalsjahr 907“ – die Schlacht von<br />
Preßburg in einer Ausstellung<br />
Vom 3. Juli bis 28. Oktober <strong>2007</strong> findet in der Kulturfabrik Hainburg/Donau<br />
eine Ausstellung über eines der interessantesten und historisch bedeutendsten<br />
Ereignisse in der Geschichte Niederösterreichs statt. „Schicksalsjahr<br />
907 – die Schlacht von Preßburg“. Die Ausstellung zeichnet die<br />
Geschichte Niederösterreichs von etwa 800 bis zur Mitte des 10. Jahrhundert<br />
nach. Die karolingische Ostmark im heutigen Niederösterreich<br />
reichte damals südlich der Donau von der Enns bis zur Raab und wurde in<br />
mehrere Grafschaften untergliedert. Oberster Herr der Mark war der vom<br />
König eingesetzte Markgraf. In der befriedeten, staatlich organisierten<br />
und militärisch gesicherten Mark konnte sich nun das wirtschaftliche Leben<br />
ungestört entfalten. Gegen Ende des 9. Jahrhunderts tauchten aus dem<br />
Osten die Ungarn auf – ein bewegliches Reitervolk – die durch ständige<br />
Überfälle die friedliche Entwicklung in der Mark schwerstens störten. Bei<br />
ihrer Abwehr erlitt Markgraf Liutpold mit seinem Baiernheer 907 bei<br />
Preßburg eine vernichtende Niederlage. Mit dem Markgrafen, mehreren<br />
Bischöfen und dem Großteil der bairischen Ritterschaft ging vermutlich<br />
auch ein heimisches Bauernaufgebot zugrunde. Die Mark mußte den Ungarn<br />
bis zur Enns preisgegeben werden und wurde ihnen tributpflichtig.<br />
„Die Höfe der gefallenen und bei Plünderungen erschlagenen Bauern<br />
verfielen, viel Kulturland versank wieder in Wildnis. Erst in Folge der<br />
Schlacht auf dem Lechfeld 955 konnte das Gebiet des heutigen Niederösterreich<br />
wieder in das Reich integriert werden. Die von Historikern und<br />
Archäologen gemeinsam erarbeitete Ausstellung zeigt ein breites Bild des<br />
frühmittelalterlichen Niederösterreich, das von der politischen Geschichte,<br />
den Kontakten und Konflikten mit den Nachbarn, der Erschließung<br />
und Besiedelung, dem Recht der Wirtschaft, den Lebensverhältnissen<br />
bis zum Kriegswesen reicht“, so die Brucker SP-LAbg. Christa Vladyka<br />
zur hochkarätigen Ausstellung in Hainburg.<br />
Die Kulturfabrik Hainburg wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts errichtet,<br />
der wunderschöne Industriebau war ehemals Produktionsstätte der<br />
k.u.k. Haupttabakfabrik und wurde bis zum Ende des 20. Jahrhunderts<br />
von der Austria Tabak genutzt.<br />
Branau<br />
Veranstaltungen im Juli<br />
1., Sonntag: Kirmes bei der Mariakapelle in Boschok/Palotabozsok<br />
2., Montag, 15.00 Uhr: Sitzung der Deutschen Selbstverwaltung des Komitats<br />
Branau im Komitatshaus, Fünfkirchen, Széchenyi tér<br />
9.<br />
6., Freitag: „Wenn Freitag, dann Willand“ – Kulturprogramm, Straßenball.<br />
„Branauer Stimmungsparade“ – Volkstümliche Großveranstaltung<br />
mit vielen Kulturgruppen der Region auf dem<br />
Nußbaum-Platz in Willand/Villány<br />
8., 9.30 Uhr: Deutschsprachige heilige Messe in Fünfkirchen, Innerstädtische<br />
Kirche, Széchenyi tér. Mitwirkende: Gemischtchor aus<br />
Bawaz und Baar<br />
15., 15.00 Uhr: „Branauer Stimmungsparade“ – Volkstümliche Großveranstaltung<br />
mit vielen Kulturgruppen der Region in<br />
Kosar/Nagykozár<br />
20., Freitag: „Wenn Freitag, dann Willand“ – Kulturprogramm, Straßenball<br />
auf dem Nußbaum-Platz in Willand<br />
22., Sonntag, 9.30 Uhr: Deutschsprachige heilige Messe in Fünfkirchen,<br />
Innerstädtische Kirche, Széchenyi tér. Mitwirkende: Kirchenchor<br />
aus Litowr<br />
28 – 29., Samstag – Sonntag: Boschoker Sommerfest<br />
Was erwarten Sie von dieser Weiterbildung?<br />
Welche Themenbereiche wären wichtig für Sie?<br />
Ort, Datum: ............., den ......................... <strong>2007</strong><br />
.......................................<br />
Unterschrift<br />
Heilige Messe mit der Kärntner<br />
Singgemeinschaft<br />
Am Sonntag, 24. Juni um 10.00 Uhr feiert die Kirche „Szent Ferenc sebei“<br />
in Budapest Fô utca 43 einen besonderen Festtag: die Geburt des Täufers.<br />
Johannes der Täufer hat in der Kirche einen wichtigen Platz: wie das Geburtsfest<br />
Jesu (24. Dezember) wird auch seine Geburt als letzter der Propheten,<br />
als Vorläufer Christi, als großer Zeuge des Herrn begangen. Musikalische<br />
Mitwirkung: die Kärntner Singgemeinschaft in Wien unter der Leitung<br />
von Herrn Sturm singt eine Kärntner Messe, komponiert von Hellmuth<br />
Drewes.