Sprache und Aphasien
Sprache und Aphasien
Sprache und Aphasien
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<strong>Sprache</strong> <strong>und</strong> <strong>Aphasien</strong><br />
1
<strong>Aphasien</strong><br />
• 38 % der linkshirnigen Schlaganfälle<br />
führen zu Sprachstörungen<br />
• Spontane Besserung zunächst in den<br />
ersten Wochen<br />
• Klinische Erfahrung: keine wesentliche<br />
spontane Besserung nach einem Jahr<br />
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Wortfindungsstörung<br />
• Stocken im Sprachfluß bzw. Satzabbruch wobei dem Patienten<br />
offen-sichtlich ein bestimmtes Wort nicht zur Verfügung steht;<br />
statt dessen häufig sprachliche Ersatzstrategien oder<br />
Ausweichen in Pantomime, Fortführen des Themas in variierter<br />
Form<br />
• Paraphasie<br />
• semantisch: Mutter statt Frau<br />
• phonematisch Spille statt Spinne<br />
• Neologismus<br />
• Wörter, die in der Standardsprache aus lautlichen bzw.<br />
semantische Gründen nicht vorkommen (phonematischer bzw.<br />
semantischer Neologismus)<br />
2
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Satzverschränkung<br />
• Überschneidung von aufeinanderfolgenden Satzstrukturen oder<br />
Zusammenziehen von zwei Sätzen zu einem (z. B. ,,dann kann<br />
ich auch fünf Minuten später weiß ich immer noch nicht", ,,ich bin<br />
alles weggekommen.. .hab alles verloren"<br />
• Verdopplung von Satzteilen<br />
• Mehrfaches Vorkommen eines Satzteiles in verschiedenen<br />
Positionen des Satzes (z. B. ,,auch nicht ich selber kann mir da<br />
nicht helfen")<br />
• Satzabbruch<br />
• unvollendeter Satz<br />
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Redefloskel<br />
• lnhaltsleere Redewendung von unterschiedlicher Länge <strong>und</strong><br />
unterschiedlichem Grad an Idiomatisierung, die im Gegensatz<br />
zu Stereotpien während des Gespräches nicht mehrfach<br />
wiederkehren (z.B ,,mal so, mal so", ,,na, Sie wissen schon,<br />
da hab' ich das gemacht“<br />
• Stereotypie<br />
• Formstarre Floskeln, die ständig wiederkehren (z.B. ,,<strong>und</strong> so<br />
weiter"' ,,meine Güte", ,,Donnerwetter", ,,ach ja", ,,ach Gott",<br />
,,Sie wissen schon was ich meine"<br />
• Sprachautomatismus<br />
• Häufig wiederkehrende formstarre Äußerung, die aus<br />
neologistische Silbenabfolgen, beliebigen Wörtern oder<br />
Phrasen besteht <strong>und</strong> die weder lexikalisch noch syntaktisch in<br />
den sprachlichen Kontext paßt <strong>und</strong> die der Patient gegen die<br />
vom Gesprächspartner erwartete lntention hervorbringt<br />
3
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Wörter<br />
• Funktionswörter<br />
– Wörter wie Artikel, Pronomen, Präpositionen, Vorsilben,<br />
die vorwiegend syntaktische Relationen im Satz<br />
ausdrücken<br />
• Inhaltswörter<br />
– Wörter wie Nomen, Verben, Adiektive, Adverbien mit<br />
eigenständiger Bedeutung im Satz<br />
• Flexionsformen<br />
• Endungen von Nomen, Verben <strong>und</strong> Adjektiven<br />
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Sprachäusserung<br />
• Vokale Äusserung, die nicht notwendigerweise sinnvoll ist,<br />
Kette von sprachlichen Lauten<br />
• Phrase<br />
• Abfolge von Wörtern, die aufgr<strong>und</strong> syntaktisch-semantischer<br />
<strong>und</strong> / oder prosodischer Merkmale zusammengehören<br />
(kleinste Redeeinheit)<br />
• Sätze<br />
– kurze einfache<br />
• Sätze mit Subjekt <strong>und</strong> Prädikat ohne Einbettungen,<br />
ausschließlich Nebenordnung von Sätzen<br />
– lange komplexe<br />
• Sätze mit Einbettungen von einem oder mehreren<br />
Nebensätzen, Infinitivsätzen oder attributiven Ergänzungen<br />
4
Aphasie<br />
(Huber, Poek & Weniger, 1983)<br />
• Aphasie ist eine zentrale Sprachstörung, die linguistisch als<br />
eine Beeinträchtigung in verschiedenen Komponenten des<br />
Sprachsystems (Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik) zu<br />
beschreiben ist<br />
• Die aphasischen Störungen erstrecken sich auf alle<br />
expressiven <strong>und</strong> rezeptiven sprachlichen Modalitäten, auf<br />
Sprechen <strong>und</strong> Verstehen, Lesen <strong>und</strong> Schreiben.<br />
• <strong>Aphasien</strong> sind stets multi- bzw. supramodal.<br />
• Aphasie wird als eine instrumentelle sprachliche Störung<br />
aufgefaßt. Diese führt notwendigerweise auch zu einer<br />
Störung im Kommunikationsverhalten. Die allgemeinen<br />
kommunikativen Fähigkeiten sind bei aphasischen Patienten<br />
jedoch meist nicht gestört.<br />
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Sprachanstrengung<br />
• Schwierigkeit, Gedanken sprachlich auszudrücken<br />
aufgr<strong>und</strong> von Wortfindungsstörungen sowie<br />
Störungen in der Wort- <strong>und</strong> Satzbildung<br />
• Sprechanstrengung<br />
• Sprechmotorische Schwierigkeiten aufgr<strong>und</strong> einer<br />
Beeinträchtigung von Artikulation <strong>und</strong> Phonation<br />
<strong>und</strong> des Sprechrhythmus<br />
• Sprechgeschwindigkeit<br />
• Anzahl von Wörtern pro Minute (W/min.) sehr<br />
langsam: weniger als 50W/min., langsam: 50-<br />
90W/min., normal: mehr als 90W/min. (Pausen sind<br />
nicht zu berücksichtigen)<br />
5
Neurolinguistische Termini<br />
(Huber, Poeck & Weniger, 1983)<br />
• Dysarthrie<br />
– Verwaschene, mühevolle Artikulation, die meist von Störungen<br />
der Phonation <strong>und</strong> des Sprechrhythmus begleitet ist <strong>und</strong> die<br />
Sprechanstrengung hervorruft<br />
• Dysprosodie<br />
– Abweichungen in Sprechmelodie <strong>und</strong>/oder Sprechrhythmus<br />
bzw. in der Satzintonation, im Wort- <strong>und</strong> Satzakzent<br />
• Sprechapraxie<br />
– Beeinträchtigung der Fähigkeit, Sprechbewegungen in ihren<br />
räumlichen <strong>und</strong> zeitlich-sequenziellen Aspekten zu<br />
„programmieren“, ohne dass Schwäche, Verlangsamung oder<br />
Dyskoordination der beteiligten Muskeln oder perzeptive<br />
Dekodierungsdefizite verantwortliche gemacht werden können.<br />
(Ziegler & von Cramon, 1989)<br />
53 jähriger Mann, Broca<br />
Wie geht es Ihnen denn heute?<br />
Montag, Sonne, gut, äh, null Kad äh Sonne.<br />
Mm. Es ist draußen sehr kalt!<br />
Ja.<br />
Mm.<br />
Mantel, äh...gut. Sonne ... Äh .... Neu....äh Au<br />
.... November kalt äh...Sonne gut. Regen nein<br />
(Lachen)<br />
6
53 jähriger Mann, Broca<br />
Wie hat es denn mit Ihrer Sprachstörung<br />
angefangen?<br />
Zehn Jahre....äh, äh, Holland, Zug ähm Fuß,<br />
Arm ... Weg.<br />
Mm.<br />
Fünf Minuten gut. Eine F<strong>und</strong>e ... Äh, L äh ....<br />
Hutsten, Finer, Fuß äh Rrrr ähm ähm fünf<br />
Mintuen weg. Ähm Frankfurt, ähm Dodor ...<br />
Hhh ... Ähm zehn Jhre ... Ähm .... Fuß, Arm,<br />
Fuß, Arm äh Rrrr-Rente (Lachen).<br />
53 jähriger Mann, Broca<br />
Was haben Sie früher gearbeitet?<br />
Äh, Presse.<br />
Was haben Sie da genau gemacht?<br />
Phh, Sansach, Sonnta, Presse, äh Reck,<br />
Barren.<br />
Haben Sie auch Kinder?<br />
Ja. Äh, rei<strong>und</strong>zwanzig Jahre alt, Mann.<br />
Zwei<strong>und</strong>zwanzig Jahre, Frau ähm Kranken,<br />
äh, ahh, äh Krankenhhhhaus fertig.<br />
7
53 jähriger Mann, Broca<br />
Leitsymptome vorhanden:<br />
Agrammatismus<br />
Phonematisch Paraphasien<br />
Wortfindungsstörungen<br />
Angestrengte, mühsame<br />
Sprachproduktion<br />
Zahlreiche Interjektionen (ähm)<br />
• Patient „Tan“<br />
• Aphasie<br />
• 3. Frontale Windung<br />
• Hemisphärendominanz<br />
Pierre Paul Broca (1824 - 1880)<br />
8
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
Können Sie mir kurz erzählen, wie es Ihnen<br />
geht?<br />
Wie es Ihnen gut ga geht’s besteht darin, dass<br />
ich so gut von meiner (Lachen) mit Mit-<br />
Mitteilungen überhaupt net viel überseh. Es,<br />
es seh net viel von, von Esche un Trinke <strong>und</strong><br />
sch is nix los.<br />
Wo wohnen Sie denn?<br />
Ja ich wohn grad n paar ... Schreiter von hier.<br />
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
Mm.<br />
Ja.<br />
Also, Sie haben es nicht gerade weit bis hier in<br />
die Praxis.<br />
Ja, ja freilich gut.<br />
Können Sie kurz erzählen, wie es mit der<br />
Krankheit angefangen hat.<br />
Disch, des war ganz plötzlich. Ich hab nachts<br />
ins wies mei Bett gehalte <strong>und</strong> wie sonst, wie<br />
sonst auch.<br />
9
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
Und wie ich dort gefrühsteck, wis sonst auch<br />
mit Frühstück <strong>und</strong> wie mich meine Frau mich<br />
heimgemannt hat, hat sie gesagt, du bist ja,<br />
kannst ja nimmer lewe, was is‘n das, geht ja<br />
komisch. Da hat sie mich gleich mitgenomme<br />
ins ... Ins dentis do in, in, no, no Landau <strong>und</strong><br />
bleib ich dann begraben <strong>und</strong> die hat mir dann<br />
gleich gehortaf als mitsas war des dann die,<br />
die sade als mitsa, ich selbst hab ich, hätt ich<br />
keine Sache mehr.<br />
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
Wie lange waren Sie im Krankenhaus<br />
gewesen?<br />
Ich war fünf Warun ungefähr.<br />
Ungefähr fünf Wochen.<br />
Ja, ne es war‘n drin sogar länger, aber von der<br />
hab ich nichts gehabt von, von der, der Frau<br />
im, im, im Ding, hab ich nicht gewonn gehabt,<br />
das war ja bloß die vom Strand, die war‘n so,<br />
aber von, von .... Hab ich, hab ich neun, fühf<br />
fesungen, fünf fesungen war‘n da dring bei ...<br />
Äh, Montag <strong>und</strong> Mittag sind meistens, sind da<br />
so äh hat, hat a dreissig logen.<br />
10
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
Wie geht es jetzt mit dem Sprechen?<br />
Ach s‘net spreche. Ich sprech schlecht immer.<br />
Und wenn ich merke, das was beschreibe,<br />
ich wer das soll, es geht ebe schlecht. Das<br />
seh‘n Sie ja jetzt auch.<br />
68 jähriger Mann, Wernicke<br />
• Typische Phänomene<br />
• Paragrammatismus<br />
• Semantische Paraphasien<br />
• Phonematische Paraphasien<br />
• Neologismen<br />
• Artikulation <strong>und</strong> Prosodie sind wenig gestört.<br />
• Häufig Logorrhoe<br />
11
Carl Wernicke(1848 - 1904)<br />
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
Erzählen Sie doch bitte mal, wie das mit Ihrer<br />
Sprachstörung angefangen hat.<br />
Ähm, wollen Sie das jetzt ähm nach der<br />
Operation wissen, ja? Ja, danach hab‘ ich<br />
halt ähm eine ... Na, wie soll ich sagen, eine<br />
eine ähm ... Probleme eben <strong>und</strong> äh ja <strong>und</strong><br />
dann ham die schon im im Krankenhaus<br />
angefangen ähm mich da so, ja ähm so ... Ich<br />
merk‘ das ja auch selber, dass ich äh sehr<br />
viel Probleme hatte, anfänglich, das ist aber<br />
schon we wesentlich besser geworden.<br />
12
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
Können Sie das noch ein bißchen genauer<br />
beschreiben, was sich verändert hat?<br />
Mm, naja man ... Ich merk das schon, dass ich<br />
einige Wörter, die ich ähm, die ich wohl in<br />
meinem Kopf hatte <strong>und</strong> nicht aussprechen<br />
konnte, wohl ähm immer immer nach <strong>und</strong><br />
nach äh rauskamen, also so, dass ich sie<br />
aussprechen konnte.<br />
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
Wie geht das jetzt mit dem Sprechen?<br />
Ja mein Problem is, äh f meist, dass ich<br />
so abdrifte, dass ich also, wenn wir,<br />
wenn ich mit meinem ähm ... Wie<br />
heißen Sie ... Ähm ... Logo-Logo- ja ...<br />
Mussen se mir ... Ja, <strong>und</strong> dann, dass<br />
ich also dann äh einfach wegdrifte, weil<br />
ich ähm einfach, mir ja nicht mehr ...<br />
13
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
Also es fe fehlt mir einfach die Konzentration<br />
auch, nich, ich ge drifte dann an an Sachen,<br />
die ich, die mich beschäftigen oder die mich<br />
fie früher auch beschäftigen <strong>und</strong> ähm ja un<br />
dann hab ich ... Dann kann ich mich einfach<br />
nicht mehr in konzentrieren auf das, was im<br />
Moment ge, was ich im Moment sagen soll.<br />
Ja, das is so mein mein Problem.<br />
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
Was machen Sie beruflich?<br />
In erster Linie bin ich Mutter <strong>und</strong> dann bin ich<br />
eine ... Mm.... Na eben das möchte cih mehr<br />
als Hausfrau äh – also ein, eine Hausfrau, die<br />
äh <strong>und</strong> habe zwei Kinder, ja.<br />
Haben Sie irgendwelche Hobbies?<br />
Nee, ausser zwei Kindern hab‘ ich kein Hobby,<br />
das muß ich mal so sagen, ja, weil an zwei<br />
Kinder sind doch schon sehr a, sehr mm ja;<br />
14
57 jährige Frau, Amnestische<br />
Aphasie<br />
meine Kinder sin, in äh Waldorfschule, <strong>und</strong><br />
wenn ‚n Kind in der Waldorfschule ist, dann<br />
ist man schon sehr angesprochen, also muss<br />
man sich sehr mm ähm selber da engagieren<br />
ja. Das fängt ja erst an äh schon an, dass die<br />
Kinder eben anders äh erzogen werden <strong>und</strong><br />
dass man äh, dass eben die Kinder <strong>und</strong> die<br />
Eltern ähm sehr aktiv dabei sind ähm sprich<br />
ähm ja wir haben alle vier äh alle vier<br />
Wochen ham wir `n Elternabend ......<br />
• Syndromansatz<br />
<strong>Aphasien</strong><br />
– Es existieren klar voneinander<br />
abgrenzbare Muster von Sprachstörungen<br />
– Diese nennen wir Syndrome<br />
– Diese sind auch neuroanatomisch<br />
voneinander zu unterscheiden<br />
15
Klassifikation der <strong>Aphasien</strong><br />
Syntax<br />
Semantik<br />
Globale A. Wernicke A. Broca A. Amnestische A.<br />
Automatismen Paragrammatismus<br />
Begrenzt<br />
Paraphasien<br />
Phonematik Paraphasien<br />
Neologismen<br />
Paraphasien<br />
Neologismen<br />
automatisierte S.<br />
Jargon möglich<br />
Paraphasien<br />
Neologismen<br />
Jargon möglich<br />
Agrammatismus<br />
Starke WFS<br />
Paraphasien<br />
Abbrüche<br />
Starke WFS<br />
Paraphasien (nah)<br />
viele Paraphasien Wenige<br />
Paraphasien<br />
Produktion spärlich flüssig verlangsamt Meist flüssig<br />
Verständnis stark gestört<br />
stark – mittel<br />
gestört<br />
mittel – leicht<br />
gestört<br />
Leicht gestört<br />
Dysarthrie oft Sehr selten oft Sehr selten<br />
Klassifikation der <strong>Aphasien</strong> - Syndrome<br />
• Poeck et al.<br />
– Globale Aphasie<br />
– Broca Aphasie<br />
– Wernicke Aphasie<br />
– Amnestische<br />
Aphasie<br />
– Transcorticale<br />
Aphasie<br />
– Leitungsaphasie<br />
• Leischner (1979)<br />
– totale Aphasie<br />
– gemischte Aphasie<br />
– motorische Aphasie<br />
– motorisch<br />
amnestische A.<br />
– Amnestische A.<br />
– sensorische A.<br />
– sensorisch<br />
amnestische A.<br />
– Zentrale A.<br />
16
Klassifikation der <strong>Aphasien</strong><br />
Flüssige Aphasie<br />
Nicht-Flüssige Aphasie<br />
normal oder beschleunigtSprechgeschwindig-<br />
langsam<br />
keit<br />
keine Sprechanstrengung angetrengt<br />
normal<br />
Rhythmus & Prosodie<br />
gestört<br />
gut gut Artikulation gestört<br />
normal – überlang Satzlänge kurz<br />
Substantive fehlen<br />
Wortwahl<br />
Inhaltswörter<br />
viele Funktionswörter<br />
Paragrammatismus Syntax Agrammatismus<br />
• Syndromansatz<br />
<strong>Aphasien</strong><br />
– Erleichtert die Kommunikation<br />
– Erleichtert die Prognose<br />
– Erleichtert die systematische<br />
therapeutische Forschung<br />
17
<strong>Aphasien</strong><br />
• Syndromansatz - Kritik<br />
– Simplifiziert<br />
– Versucht mit Macht, individuelle<br />
Störungsmuster zu kategorisieren<br />
– Trifft nicht für alle Patienten zu<br />
• Schätzungen: 20-50 % haben keine typische<br />
Aphasie<br />
– Erschwert Forschung, da Patienten<br />
gruppiert werden, die nicht<br />
zusammengehören<br />
Anatomie der <strong>Aphasien</strong><br />
18
Globale Aphasie<br />
• Gesamte perisylvische Region<br />
umfassende Läsionen<br />
• Meist Hauptstamm der Arteria cerebri<br />
media<br />
19
• Schwerste Form<br />
Globale Aphasie<br />
• Starke Reduzierung der<br />
Ausdrucksmöglichkeiten<br />
• Einzelne Wörter, Sprachautomatismen<br />
• Perseverationen<br />
20
Broca Aphasie<br />
• Arteria praerolandica<br />
• Läsionen im suprasylvischen,<br />
prärolandischen Bereich<br />
• Broca-Gebiet kann beteiligt sein, muß<br />
aber nicht<br />
• Typischerweise große Läsionen<br />
Broca Aphasie<br />
• Nicht-flüssig, langsam stockend<br />
• Sprech- <strong>und</strong> Sprachanstrengung<br />
• Phonematische Paraphasien häufig<br />
• Morphologische Aspekte der <strong>Sprache</strong><br />
sind beeinträchtigt<br />
• Telegrammstil<br />
• Verständnis relativ gut erhalten<br />
21
Broca Aphasie<br />
• Apraktische <strong>und</strong> Dysarthrische<br />
Probleme<br />
– Nivellierung der Sprachmelodie<br />
– Skandierendes Sprechen<br />
– Phonationsprobleme<br />
– Verwaschene Artikulation<br />
22
Wernicke Aphasie<br />
• Läsionen im Schläfenlappen<br />
• Hinteres Drittel des Gyrus temporalis<br />
superior (Wernicke-Gebiet)<br />
• Arteria temporalis posterior<br />
Wernicke Aphasie<br />
• Flüssig, gelegentlich logorrhoeisch<br />
• Phonematische, semantische Paraphasien,<br />
Neologismen<br />
• Jargon<br />
• Paragrammatismus<br />
• Verstehen: große Schwierigkeiten auf der<br />
Ebene der Wortsemantik<br />
• Verstehen von Inhaltswörtern ist<br />
beeinträchtigt<br />
23
amnestische Aphasie<br />
• Unklare Zuordnung zu einer bestimmten<br />
Stelle<br />
• Retrorolandisch im hinteren Bereich des<br />
Temporallappens<br />
• Aber auch im unteren Bereich des<br />
Parietallappens<br />
• Auch Gyrus angularis<br />
• Temporoparietale Grenzgebiete<br />
24
amnestische Aphasie<br />
• Flüssige <strong>Sprache</strong><br />
• Relativ intakter Satzbau<br />
• Wortfindungsstörungen<br />
• Umwegleistungen<br />
• Ersatzstrategien<br />
• Satzabbrüche<br />
• Semantische Paraphasien<br />
• Anlauthilfen sind wirksam<br />
25
Leitungsaphasie<br />
• Gyrus supramarginalis bzw.<br />
• Weisse Substanz unter dem Gyrus<br />
supramarginalis<br />
• = Fasciculus arcuatus (Verbindung<br />
zwischen Wernicke <strong>und</strong> Broca Gebiet)<br />
• Flüssig<br />
Leitungsaphasie<br />
• Phonematische Paraphasien<br />
• unverhältnismäßig schwere Störung des<br />
Nachsprechens (umso schwerer, je<br />
länger das Stück ist)<br />
26
Transkortikal motorische<br />
Aphasie<br />
• Zwei typische Läsionsorte<br />
• Frontallappen (anterior des Broca-<br />
Gebietes)<br />
• Supplementär motorischer Kortex<br />
27
Transkortikal motorische<br />
Aphasie<br />
• Sprechen kaum oder nichts<br />
• Können aber mit guter Artikulation <strong>und</strong><br />
intakter Syntax nachsprechen<br />
• Verstehen relativ gut <strong>und</strong> können laut<br />
lesen<br />
28
Transkortikal sensorische<br />
Aphasie<br />
• Hinterer temporoparietaler Bereich<br />
• Wernicke-Areal ist ausgespart<br />
Transkortikal sensorische<br />
Aphasie<br />
• Sprechen ähnlich wie Wernicke<br />
Aphasiker<br />
• Viele semantische Paraphasien<br />
• Echolalie in der Spontansprache<br />
• Herausragend gut erhaltene<br />
Nachsprechleistung<br />
• Nachsprechen ohne Erfassen des<br />
Inhaltes<br />
29
Wernicke - Lichtheim Schema<br />
A, Wernicke's area<br />
B, concept center<br />
M, Broca's area;<br />
a --> A, auditory input to<br />
Wernicke's area<br />
M --> m, motor output from<br />
Broca's area<br />
A --> M, tract connecting<br />
Wernicke's and Broca's<br />
areas<br />
A --> B, pathway essential<br />
for <strong>und</strong>erstanding spoken<br />
input<br />
B --> M, pathway essential<br />
for meaningful verbal<br />
output.<br />
Lesions<br />
A, Wernicke's aphasia<br />
M, Broca's aphasia<br />
a --> A, pure word<br />
deafness<br />
M --> m, articulatory<br />
disorder (aphemia)<br />
A --> M, conduction<br />
aphasia<br />
A --> B, transcortical<br />
sensory aphasia<br />
B --> M, transcortical<br />
motor aphasia<br />
30
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Spontansprache<br />
– Kommunikationsfähigkeit<br />
– Sprechgeschwindigkeit<br />
– Semantik<br />
• Paraphasien<br />
• Wortfindungsstörungen<br />
32
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Spontansprache<br />
– Phonologie<br />
• Paraphasien<br />
– Prosodie<br />
– Syntax<br />
• Telegrammstil<br />
• Paragrammatismus<br />
• Agrammatismus<br />
• Funktionswörter<br />
• Inhaltswörter<br />
– Morphologie<br />
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Nachsprechen<br />
– Silben<br />
– Einfache Wörter<br />
– Lehnwörter mit unregelmäßiger Ausspache<br />
(Garage)<br />
– Zusammengesetzte Wörter<br />
• Hallenhandballweltmeisterschaft<br />
• Farbfernsehgeräteverkauf<br />
– Sätze<br />
33
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Benennen<br />
– Einfache Gegenstände<br />
– Gegenstände mit zusammengesetzten<br />
Namen (Schlüsselb<strong>und</strong>)<br />
– Einzelne Szenen<br />
• Der H<strong>und</strong> beißt den Mann<br />
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Verständnis<br />
– Einfache Kommandos<br />
• Zeigen Sie auf die Frau<br />
• Zeigen Sie auf das Auto<br />
– Zweischrittkommandos<br />
• Zeigen Sie auf die Frau <strong>und</strong> das Auto<br />
– Syntaxverständnis<br />
• Zeigen Sie auf das Auto, nachdem Sie auf die Frau<br />
gezeigt haben.<br />
• Tippen Sie auf das Auto, bevor Sie auf die Frau zeigen.<br />
• ...<br />
34
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Lesen / Schreiben<br />
– Lesen von einzelnen Wörtern<br />
– Lesen von zusammengesetzten Wörtern<br />
– Lesen von Sätzen<br />
– Lesen von Sätzen <strong>und</strong> nachfolgendes<br />
Ausführen<br />
Untersuchung der <strong>Sprache</strong><br />
am Krankenbett<br />
• Lesen / Schreiben<br />
– Schreiben von einzelnen Wörtern<br />
– Schreiben von zusammengesetzten<br />
Wörtern<br />
– Schreiben von einfachen Sätzen<br />
– Schreiben von komplexeren Sätzen<br />
• Alternative: Arbeiten mit Plättchen<br />
35
Aachener Aphasie Test - Ziele<br />
(Huber,Poeck, Weniger & Willmes 1983)<br />
• Auslese<br />
• Differenzierung der Standardsyndrome<br />
• Identifizierung von<br />
– Nicht-Standard-<strong>Aphasien</strong><br />
– modalitätsspezifischen Sprachstörungen<br />
– nicht klassifizierbaren Störungen<br />
• Erfassung der aphasischen Störungen in<br />
einzelnen sprachlichen Modalitäten<br />
• Bestimmung des Schweregrades<br />
• Beschreibung der aphasischen Störungen<br />
(Phonologie, Lexikon, Syntax, Semantik)<br />
Dyslexien<br />
• Erworbene Dyslexien (Alexien)<br />
• Konstitutionelle Dyslexie (Legasthenie)<br />
36
Dyslexien<br />
• Erworbene Dyslexien (Alexien)<br />
– Aufmerksamkeits-Alexie (attentional alexia)<br />
– Neglekt-Alexie<br />
– Pure Alexie<br />
– Oberflächen-Alexie (surface [orthographic] alexia)<br />
– Phonologische Alexie (phonological alexia)<br />
– Semantische Alexie (semantic alexia, alexia of<br />
Alzheimer‘s disease)<br />
– Tiefen-Alexie (deep dyslexia)<br />
Aufmerksamkeits-Alexie<br />
(attentional alexia)<br />
• Shallice and Warrington (1977)<br />
• Patienten konnten einzelne Wörter<br />
lesen, aber nicht Multi-Wort-Displays.<br />
• Buchstaben „wanderten“ zwischen<br />
Wörtern!<br />
POT BIG HUT -> BUT BIG HUT<br />
37
Aufmerksamkeits-Alexie<br />
(attentional alexia)<br />
• Ähnliches Phänomen bei normalen<br />
Lesern, die unter tachistoskopischen<br />
Bedingungen lesen.<br />
• Zugr<strong>und</strong>eliegendes Problem:<br />
– Selektive Aufmerksamkeit!<br />
– Nicht spezifisch für orthographisches<br />
Material<br />
Neglekt-Alexie<br />
• Verwandt mit dem klinischen Phänomen<br />
des Neglekt<br />
• Verschiedene Ursachen:<br />
– Motorische Programmierung des okulären<br />
Scanning<br />
– Räumliche Verteilung von Aufmerksamkeit<br />
– Konstruktion von abstrakten visuospatialen<br />
Repräsentationen<br />
38
Neglekt-Alexie<br />
Wird bei Patienten mit rechts-parietalen<br />
Läsionen <strong>und</strong> links-seitigem Neglekt<br />
beobachtet<br />
– Neglekt für die linke Hälfte einer Seite<br />
– Auslassen von Wörtern auf der linken<br />
Seitenhälfte<br />
– Substitutionen für die linke Hälfte von<br />
Wörtern<br />
Neglekt-Alexie<br />
Substitutionen (häufig)<br />
Garage -> Blamage<br />
Deletionen (relativ häufig)<br />
Giraffe -> Affe<br />
Additionen (seltener)<br />
Ball -> Fußball<br />
39
Optokinetikbehandlung bei Neglekt<br />
Vor Therapie<br />
Der sommergrüne Laub- oder<br />
Mischwald bedeckte einst fast ganz<br />
Mitteleuropa. Eichen <strong>und</strong> Buchen,<br />
Ulmen, Pappeln <strong>und</strong> Birken, Eschen<br />
<strong>und</strong> Kastanien bieten vielen Vögeln,<br />
Insekten <strong>und</strong> kleinen Säugetieren<br />
Schutz <strong>und</strong> Nahrung. Der Wald in<br />
den Ländern r<strong>und</strong> um das Mittelmeer<br />
heißt Buschwald. Dieser einzigartige<br />
Wald wächst da, wo die Sommer<br />
heiß <strong>und</strong> trocken sind, die Winter<br />
dagegen mild <strong>und</strong> regnerisch<br />
Nach Therapie<br />
Der sommergrüne Laub- oder<br />
Mischwald bedeckte einst fast ganz<br />
Mitteleuropa. Eichen <strong>und</strong> Buchen,<br />
Ulmen, Pappeln <strong>und</strong> Birken, Eschen<br />
<strong>und</strong> Kastanien bieten vielen Vögeln,<br />
Insekten <strong>und</strong> kleinen Säugetieren<br />
Schutz <strong>und</strong> Nahrung. Der Wald in<br />
den Ländern r<strong>und</strong> um das Mittelmeer<br />
heißt Buschwald. Dieser einzigartige<br />
Wald wächst da, wo die Sommer<br />
heiß <strong>und</strong> trocken sind, die Winter<br />
dagegen mild <strong>und</strong> regnerisch<br />
Neglekt-Alexie<br />
Unklar<br />
– Ist Neglekt-Alexie ein Symptom eines<br />
generellen Neglekts?<br />
– Es sind aber Patienten beschrieben<br />
worden, die nur Neglekt-Alexie, aber keine<br />
anderen Symptome eines Neglekts haben.<br />
40
Neglekt-Alexie<br />
Sicher<br />
– Probleme der Aufmerksamkeitssteuerung<br />
beim Lesen<br />
– Beweis: beim Spiegelschriftlesen werden<br />
die Enden der Wörter weggelassen,<br />
welche nun links liegen<br />
Pure Alexie<br />
• Problem der Informationsverarbeitung<br />
zwischen dem visuellen <strong>und</strong> dem<br />
linguistischen System<br />
• Orthographische <strong>und</strong> linguistische<br />
Verarbeitung ist intakt<br />
• Daher: keine Agraphie <strong>und</strong> keine<br />
Aphasie!<br />
41
Geschriebenes<br />
Wort<br />
Graphem<br />
Phonem<br />
Konversion<br />
Visuelle<br />
Analyse<br />
Visuelles<br />
Input-<br />
Lexikon<br />
Semant.<br />
System<br />
Output<br />
Lexikon<br />
Phonem<br />
Level<br />
Pure Alexie<br />
• Basale visuelle<br />
Informationsverarbeitung intakt<br />
• Daher: ein geschriebenes Wort wird<br />
„akkurat“ wahrgenommen<br />
• Aber: visueller Input kann die<br />
zugehörigen orthographischen<br />
Detektoren nicht aktivieren<br />
42
Pure Alexie<br />
• Kompensationsstrategie der Patienten:<br />
letter-by-letter reading<br />
• Je länger ein Wort, desto länger braucht<br />
ein Patient <strong>und</strong> desto häufiger macht er<br />
einen Lesefehler<br />
• Wörter, die laut buchstabiert werden,<br />
werden vom Patienten ohne<br />
Schwierigkeiten erkannt<br />
Pure Alexie: Läsionen<br />
• Läsionen, die den Gyrus angularis von<br />
seinem Input isolieren<br />
• Diese Patienten schreiben gut, haben<br />
aber letter-by-letter reading (selbst für<br />
Sachen, die sie selbst geschrieben<br />
haben)<br />
43
Pure Alexia<br />
Leseareal im<br />
Gyrus<br />
angularis links<br />
Corpus<br />
Callosum<br />
L Okzipital<br />
Lappen<br />
R Okzipital<br />
Lappen<br />
Pure Alexie: Läsionen<br />
• Läsionen des Gyrus angularis selbst<br />
erzeugen keine Pure Alexie sondern<br />
eine Alexie mit Agraphie (da hier<br />
offenbar die orthographischen<br />
Wortformen prozessiert werden.<br />
44
Oberflächen-Alexie<br />
(Surface Alexia)<br />
• Ein geschriebenes Wort aktiviert einen<br />
Eintrag im orthographischen Lexikon =<br />
visuelles Inputlexikion<br />
• Ist dieses Lexikon kompromittiert, so resultiert<br />
ein Regularisierungseffekt<br />
• Reguläre Wörter <strong>und</strong> Pseudowörter können<br />
gelesen werden<br />
• Wörter, die irregulär ausgesprochen werden,<br />
werden regularisiert<br />
Geschriebenes<br />
Wort<br />
Graphem<br />
Phonem<br />
Konversion<br />
Visuelle<br />
Analyse<br />
Visuelles<br />
Input-<br />
Lexikon<br />
Semant.<br />
System<br />
Output<br />
Lexikon<br />
Phonem<br />
Level<br />
45
Oberflächen-Alexie<br />
(Surface Alexia)<br />
• Effekt in <strong>Sprache</strong>n mit wenig<br />
transparenter Graphem zu Phonem-<br />
Konversion gravierender<br />
Oberflächen-Alexie<br />
Diagnose<br />
• Reguläre Wörter <strong>und</strong> Pseudowörter<br />
werden besser gelesen als irreguläre<br />
Wörter<br />
• Homophon-Verwechselungen kommen<br />
häufig vor (ganz – Gans)<br />
• Pseudohomophone werden häufig als<br />
Wörter akzeptiert<br />
– Engl. PHOCKS für FOX<br />
46
Oberflächen-Alexie<br />
Läsionen?<br />
• Folgende Läsionen kamen bei 14 Patienten<br />
vor<br />
– Präfrontal<br />
– Postzentral<br />
– Gyrus supramarginalis<br />
– Multiple Läsionen weiße Substanz<br />
– Gyrus temporalis inferior<br />
– Gyrus temporalis medialis<br />
– Gyrus temporalis superior<br />
– Gyrus angularis<br />
– Okzipitaler Kortex (nicht näher bezeichnet)<br />
Oberflächen-Alexie<br />
Läsionen?<br />
• Surface Alexia ist daher ein anatomisch<br />
nur unzureichend definiertes Syndrom!<br />
47
Agraphien – aktuelle<br />
neurologische Klassifikation<br />
• Pure Agraphie<br />
• Aphasische Agraphie<br />
• Agraphie mit Alexie (parietale Agraphie)<br />
• Apraktische Agraphie<br />
• Spatiale Agraphie<br />
Agraphien – aktuelle<br />
neurologische Klassifikation<br />
• Pure Agraphie<br />
– Fehlen weiterer signifikanter<br />
sprachbezogener Symptome<br />
– Buchstabierfehler bei wohlgeformten<br />
Buchstaben<br />
– Läsionen<br />
• Exners Area<br />
• Oberer Parietallappen<br />
• Posteriore perisylvische Region<br />
• Linker Ncl. caudatus<br />
48
Exners Area<br />
EX<br />
Apraxie<br />
Definition über Exklusion!<br />
Eine Störung von zielgerichteten<br />
Bewegungen, die nicht durch<br />
Schwäche, Akinese, Deafferentierung,<br />
abnormen Tonus, abnorme Haltung,<br />
Bewegungsstörung, intellektuellen<br />
Abbau, schlechtes Sprachverständnis<br />
oder mangelnde Kooperation erklärt<br />
werden kann.<br />
49
è ideomotorische Apraxie<br />
è ideatorische Apraxie<br />
Ideomotorische Apraxie<br />
Gesichtsapraxie, bilaterale (unilaterale) Gliedmaßenapraxie, ...<br />
çStörung der “Programmierung” von Handlungsabfolgen bei<br />
verbaler Aufforderung oder Imitation, welche zu einer Entstellung<br />
von Handlungen sowohl in bezug auf Handlungsablauf als auch<br />
Endposition führt (Parapraxie).<br />
çEs sind sowohl bedeutungsvolle als auch bedeutungslose Handlungen<br />
betroffen.<br />
çDie Störung manifestiert sich in der Regel in Untersuchungssituationen<br />
<strong>und</strong> zeigt sich seltener in alltäglichen Handlungen im<br />
natürlichen Kontext<br />
50
Ideatorische Apraxie<br />
çStörung der konzeptuellen Organisation komplexer Handlungsfolgen<br />
çFehlerhafte logische Sequenz von Handlungsfolgen, Auslassung<br />
von Elementen komplexer Handlungen, inadäquater Objektgebrauch.<br />
çDie Störung manifestiert sich häufig in der Alltagsumgebung des<br />
Patienten <strong>und</strong> beeinflusst die alltäglichen Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten<br />
51
Apraxie<br />
• Gesten auf verbales Kommando<br />
• Gesten auf Imitation<br />
• Pantomime nach Anblick des<br />
Werkzeuges (Hammer)<br />
• Pantomime nach Anblick des Objektes<br />
(Nagel)<br />
• Werkzeug-Gebrauch<br />
52
Apraxie<br />
• Unterscheiden zwischen korrektem <strong>und</strong><br />
nicht korrektem Gebrauch von<br />
Werkzeugen<br />
• Verständnis von Gesten (“Welches<br />
Werkzeug benutze ich gerade?”)<br />
• Serielle Handlungen<br />
Tests für Apraxie<br />
• Intransitive Gesten der Extremitäten<br />
– Auf Wiedersehen Winken<br />
– Trampen<br />
– Grüßen<br />
– “Komm-Her” Geste<br />
– Stopp-Geste<br />
– Geh-Geste<br />
53
Tests für Apraxie<br />
• transitive Gesten der Extremitäten<br />
– Tür mit Schlüssel öffnen<br />
– Münze werfen<br />
– Flasche öffnen<br />
– Schraubenzieher benutzen<br />
– Hammer benutzen<br />
– Schere benutzen<br />
Tests für Apraxie<br />
• intransitive buccofaciale Gesten<br />
– Zunge herausstrecken<br />
– Küsschen geben<br />
• transitive buccofaciale Gesten<br />
– Streichholz ausblasen<br />
– An einem Strohhalm saugen<br />
54
Tests für Apraxie<br />
• Serielle Handlungen<br />
– Reinige Pfeife, stopf Tabak hinein, mach<br />
die Pfeife an<br />
– Brief falten, in Umschlag stecken,<br />
zukleben, mit Briefmarke versehen<br />
Ideomotorische Apraxie<br />
• Normale Geschicklichkeit<br />
• Grösste Schwierigkeiten bei transitiven<br />
Bewegungen<br />
• Leichte Verbesserung bei Imitation<br />
• Verbesserung auch, wenn Objekt<br />
benutzt werden darf<br />
55
Ideomotorische Apraxie<br />
• Typische Fehler<br />
– “body part as object”<br />
– Perseverationen<br />
– Sequenzierungsfehler<br />
– Spatiale Fehler (am häufigsten)<br />
• Posturale Fehler<br />
• Räumliche Orientierung<br />
• Räumliche Bewegung<br />
Ideomotorische Apraxie<br />
• Posturale Fehler<br />
– Halten die Hand falsch (z.B. wenn Schlüssel-<br />
Geste gemacht werden soll)<br />
• Räumliche Orientierungsfehler<br />
– Handbewegungen, die das Werkzeug nicht zu<br />
einem vorgestellten Objekt bewegen<br />
• Räumliche Bewegungsfehler<br />
– Aktivieren Bewegungen von falschen Gelenken<br />
56
Anatomie der Apraxie (nach Geschwind)<br />
MC<br />
MAC<br />
W<br />
VAC<br />
VC<br />
Geschwind<br />
LMAC<br />
3<br />
RMAC<br />
LMC<br />
2<br />
4<br />
RMC<br />
1<br />
1a<br />
W<br />
VC+VAC<br />
57
Modell nach Geschwind<br />
• Apraxie durch Diskonnektion<br />
• Bei callosaler Durchtrennung (split<br />
brain, Infarkt)<br />
• Bei Störung der motorischen<br />
Assoziationsareale<br />
• Bei Störung der Sprachareale<br />
Repräsentationshypothese<br />
• Motorische Formeln<br />
• Praxicons<br />
• Geschwinds Theorie sagt nichts über<br />
die Repräsentation von Bewegungen<br />
58
Repräsentationshypothese<br />
• Wenn wir motorische Programme<br />
gelernt haben, können wir zukünftige<br />
motorische Aufgaben besser<br />
durchführen.<br />
• Wir können pantomimisch gelernte<br />
Bewegungen ausführen.<br />
• Dies spricht für eine Repräsentation von<br />
Bewegungen.<br />
Repräsentationshypothese<br />
• Bewegungsformeln sind im dominanten<br />
parietalen Kortex gespeichert.<br />
• Vorhersage: Patienten mit zerstörten<br />
Praxicons sollten auch nicht in der Lage<br />
sein, zwischen korrekten <strong>und</strong><br />
inkorrekten Bewegungen, die ihnen<br />
vorgemacht werden, zu unterscheiden.<br />
59
Repräsentationshypothese<br />
• Heilmann <strong>und</strong> Rothi:<br />
– Es gibt zwei Formen von Apraxie<br />
– Dominanter Parietallappen: Zerstörung der<br />
Praxicons<br />
– Anterior davon: Zerstörung der<br />
Verbindungen<br />
Verbaler, gestischer, Objekt-Input<br />
Bewegungs-<br />
Formeln<br />
Praxicons<br />
Inf. Parietal<br />
lappen<br />
Innervations-<br />
Muster<br />
(SMA)<br />
Corpus Callosum<br />
Corticospinales<br />
System<br />
LH<br />
Corticospinales<br />
System<br />
RH<br />
60
Ideomotorische Apraxie<br />
Apraxie ist häufig mit Aphasie gepaart<br />
Bis zu 80 % aller Wernicke <strong>und</strong> Broca-<br />
Aphasiker haben eine Apraxie<br />
Ideatorische Apraxie<br />
• Seltener als ideomotorische Apraxie<br />
• Unfähigkeit, eine Serie von Handlungen<br />
durchzuführen.<br />
• Sequenzierung ist schwierig<br />
• Patienten haben häufig dementielle<br />
Erkrankungen (Alzheimer, Pick, etc.)<br />
61
konzeptuelle Apraxie<br />
• Inhaltliche Fehler (benutzen<br />
Schraubenzieher wie Hammer)<br />
• Können nicht erinnern, welches<br />
Werkzeug mit welchem Objekt<br />
assoziiert ist.<br />
• Wissen nicht, welchen mechanischen<br />
Vorteil ein Werkzeug hat.<br />
• Können keine Werkzeuge machen.<br />
buccofaciale Apraxie<br />
• Schwierigkeiten, Bewegungen mit der Zunge,<br />
den Lippen, dem Gesicht auszuführen.<br />
• Können auf Kommando Zunge nicht<br />
herausstrecken.<br />
• Es sind Dissoziationen zwischen<br />
ideomotorischer Apraxie <strong>und</strong> buccofacialer<br />
Apraxie beschrieben worden.<br />
• Verwandt: Sprechapraxie<br />
62
Frontalhirnsyndrome<br />
Exekutive Funktionsstörungen<br />
63
Frontalhirnsyndrome<br />
• Teuber (1964): Frontallappen sind ein<br />
Rätsel<br />
• Luria (1969): „youngest, most complex,<br />
and the least studied portion of the<br />
cerebral hemispheres“<br />
• Nauta (1971): „the most mystifying of<br />
the major subdivisions of the cerebral<br />
cortex“<br />
64
Exkurs: „Phineas Gage“<br />
• Historische Fallbeschreibung (1848)<br />
eines Patienten mit Verletzung des<br />
Frontalhirns<br />
• Eine Eisenstange durchbohrte das<br />
Gehirn des Phineas Gage.<br />
• Entrittsstelle: links unter der Orbita,<br />
Verlauf hinter dem linken Auge nach<br />
ventro-medial des präfrontalen Kortex<br />
der präfrontale Kortex wurde sowohl<br />
links- als auch rechtsseitig geschädigt<br />
65
Symptome des Phineas Gage<br />
• „Persönlichkeitsveränderung“<br />
• sowie<br />
– Unfähigkeit, zukünftige Ereignisse angemessen zu<br />
planen<br />
– Anpassung an Situationen, die nicht mit<br />
Routinehandlungen bewältigt werden können<br />
– Gestörte Impulskontrolle<br />
– Nichtbeachtung von (gesellschaftlichen) Regeln<br />
• Unbeeinträchtigt dagegen waren<br />
– z.B. logisches Denken, <strong>Sprache</strong>, Motorik<br />
66
Bedeutung der Fallbeschreibung<br />
des Phineas Gage<br />
• „Gages Beispiel zeigte, dass Teile des<br />
präfrontalen Kortex für spezifische<br />
Eigenschaften zuständig sind, unter<br />
anderem für die Fähigkeit, die Zukunft<br />
vorwegzunehmen <strong>und</strong> sie in einen<br />
komplexen sozialem Umfeld<br />
angemessen zu planen“.<br />
zitiert nach Damasio (1997): Descates‘ Irrtum<br />
• Obwohl sich schon in der<br />
Fallbeschreibung des Phineas Gage<br />
bereits kognitive Beeinträchtigungen<br />
zeigten, lag der Fokus auf der<br />
Beschreibung von<br />
Persönlichkeitsveränderungen<br />
67
Frontalhirnsyndrome<br />
• Ein Drittel des gesamten Kortex<br />
• Verbindungen zu zahlreichen kortikalen<br />
<strong>und</strong> subkortikalen Regionen<br />
Grobe Unterteilung der Frontallappen<br />
68
Anatomische Verbindungen<br />
• Kortikale Verbindungen<br />
– Von Sensorischen Assoziationsarealen<br />
• Visuell<br />
• Auditorisch<br />
• Somatosensibel<br />
– Vom Olfaktorischen Kortex<br />
– Zum Temporalen Kortex<br />
– Zum posterioren sensorischen Kortex<br />
– Zum limbischen Kortex<br />
– Innerhalb des Frontallappens<br />
Anatomische Verbindungen<br />
• Subkortikale Verbindungen<br />
– Von/zum Hypothalamus<br />
– Von/zum Amygdala / Hippokampus<br />
– Von/zum Thalamus<br />
– Zum Septum<br />
– Zum Striatum<br />
70
Probleme bei der<br />
Neuropsychologischen<br />
Evaluation<br />
• Annahme eines einheitlichen<br />
Frontalhirnsyndroms<br />
• Vernachlässigung der zahlreichen<br />
Ausprägungsformen<br />
• Faktoren<br />
– Seite der Läsion<br />
– Ort der Läsion<br />
– Tiefe der Läsion<br />
– Größe der Läsion<br />
– Zeitliche Entwicklung der Läsion<br />
– Primärpersönlichkeit<br />
– Art der Läsion<br />
Ort der Läsion<br />
• Kleist (Schußw<strong>und</strong>en im ersten<br />
Weltkrieg)<br />
– Frontoorbitalhirnsyndrom<br />
• Enthemmung<br />
• Distanzlosigkeit<br />
• Läppisch<br />
• Affektiv verflacht<br />
– Frontokonvexitätssyndrom<br />
• Hemmung<br />
• Akinese<br />
• Mutismus<br />
• Perseveration<br />
71
Vaskuläre Läsionen<br />
Vaskuläre Läsionen<br />
• Einseitige Infarkte der Arteria cerebri<br />
media<br />
• Beidseitige Infarkte der Arteria cerebri<br />
anterior<br />
– Anatomische Besonderheiten<br />
– Bei Vasospasmus<br />
72
Tumoren<br />
• Extrinsisch wachsende Tumoren<br />
– Meningeome<br />
– Ausgehend von der Falx cerebri<br />
– Ausgehend vom N. olfactorius<br />
• Drücken von aussen auf das Gehirn<br />
• Verdrängen das Gehirn<br />
Meningeom<br />
73
Meningeom<br />
Meningeom<br />
74
„Primitivreflexe“<br />
Tumoren<br />
• Intrinsisch wachsende Tumoren<br />
– Glioblastome<br />
– Anaplastische Astrozytome<br />
– Schmetterlingsgliom<br />
• Wachsen infiltrierend<br />
• Zerstören das Gehirngewebe<br />
75
Glioblastom<br />
Glioblastom<br />
76
Multiple Sklerose<br />
• Kann bei Befall des frontalen<br />
Marklagers zu einem „frontalen<br />
neuropsychologischen Muster“ führen.<br />
Strahlennekrose<br />
77
Operationen<br />
• Moniz (Neurochirurg in Portugal) 1936<br />
• Präfrontale Leukotomie<br />
• Präfrontale Lobotomie<br />
– Bei Schizophrenie <strong>und</strong> Zwangserkrankung<br />
seien „falsch erlernte“ kognitive<br />
Operationen im Frontallappen<br />
implementiert.<br />
– Diese könnten durch Operation<br />
„verbessert“ werden.<br />
Exekutive Funktionen<br />
• Eine besondere Rolle für die exekutiven<br />
Funktionen wird dem Frontalhirn<br />
zugeschrieben, das sehr faserreich ist<br />
• Schädigungen des frontalen Kortex<br />
bewirken sehr variable, gegenwärtig<br />
noch unzureichend operationalisierte<br />
Funktionsstörungen<br />
• Dementsprechende Störungen werden<br />
unter dem Begriff dysexekutives<br />
Syndrom zusammengefaßt<br />
78
Relevante Funktionen<br />
• Planen, Organisieren, Ziele setzen<br />
• Handlungen initiieren <strong>und</strong> inhibieren<br />
• Interferenzkontrolle<br />
• Strategisches Denken <strong>und</strong> Handeln<br />
• Problemlösung<br />
• Aufmerksamkeitssteuerung<br />
• Arbeitsgedächtnis<br />
• Beachten <strong>und</strong> Erkennen von Regeln <strong>und</strong><br />
Gesetzmäßigkeiten<br />
• „Fluency“ (Wortflüssigkeit, Ideenreichtum, Kreativität)<br />
• Kognitive Umstellfähigkeit („switching“)<br />
Testdiagnostik exekutiver<br />
Funktionen 1<br />
• Gemeinsamkeiten finden<br />
• Analogien<br />
• Anagramme<br />
• Wortflüssigkeit<br />
• Wisconsin Card Sorting Test<br />
• Matrizen Tests (z.B. Raven)<br />
• Planen/Problemlösen<br />
79
Testdiagnostik exekutiver<br />
Funktionen 2<br />
• Transformationsaufgaben (Tower of<br />
Hanoi, Tower of London)<br />
• Schätzaufgaben<br />
• Alternate Uses Test<br />
• Five-Point-Test<br />
• Labyrinth Test<br />
• Go/Nogo-Aufgaben<br />
• Stroop-Test<br />
Wisconsin Card Sorting Test<br />
80
WCST<br />
• Der WCST untersucht die folgenden<br />
Funktionen<br />
– Strategisches Planen<br />
– Organisierte Suchprozesse<br />
– Umgang mit Rückmeldung<br />
– Zielgerichtetes Verhalten,<br />
– Impulskontrolle beim Antwortverhalten<br />
81
Tower of Hanoi<br />
Labyrinth-Aufgaben<br />
82
Frontalhirn / Symptome<br />
• Bewusstheit<br />
– Selbstbewusstheit ist die höchste Leistung<br />
der frontalen Strukturen<br />
– Mangelnde Selbstbewusstheit von<br />
Symptomen führt zu gravierenden<br />
Problemen in Management <strong>und</strong><br />
Rehabilitation der Patienten<br />
Frontalhirn / Symptome<br />
• Intelligenz<br />
– Psychometrisch messbare Intelligenz<br />
häufig erhalten!<br />
– Daher häufig Fehleinschätzung von<br />
frontalen Patienten durch unerfahrene<br />
Neuropsychologen.<br />
– Aber: Intelligenz – definiert als<br />
angemessenes, umsichtiges,<br />
situationsadäquates Verhalten – ist bei<br />
Frontalhirnschädigungen gestört!<br />
83
Frontalhirn / Symptome<br />
• Gedächtnis<br />
– Working memory betroffen!<br />
– Assoziatives Gedächtnis meist wenig<br />
betroffen.<br />
– Standard-Gedächtnistest zeigen häufig<br />
keine Auffälligkeiten.<br />
– Frontale Patienten zeigen ein erhebliches<br />
Defizit im sogenannten Source-Memory<br />
Arbeitsgedächtnissystem, Version Baddeley 1987<br />
84
Realistisches Arbeitsgedächtnismodell<br />
85
Source-Memory - Quellgedächtnis<br />
Source Memory / Frontalhirnpatienten<br />
86
Source Memory / Temporalhirnpatienten<br />
Symptome<br />
• Antwort auf wechselnde Kontingenzen<br />
– Fähigkeit, Verhalten zu initiieren, zu<br />
modifizieren <strong>und</strong> zu stoppen<br />
– Klinisch: Tendenz zu perseverieren.<br />
– Tests<br />
• Wisconsin Card Sorting Test<br />
• Luria Linien<br />
• Ruff Figural Fluency Test<br />
• Controlled Oral Word Association Test<br />
(COWAT)<br />
• Kategorienflüssigkeitstest<br />
87
Symptome<br />
• <strong>Sprache</strong><br />
– Aphasie<br />
Brocaaphasie<br />
88
Symptome<br />
• <strong>Sprache</strong><br />
– Aphasie<br />
– Mutismus<br />
Mutismus<br />
89
Symptome<br />
• <strong>Sprache</strong><br />
– Aphasie<br />
– Mutismus<br />
– Verbale Flüssigkeit<br />
Verbale Flüssigkeit<br />
90
Symptome<br />
• <strong>Sprache</strong><br />
– Aphasie<br />
– Mutismus<br />
– Verbale Flüssigkeit<br />
– Schreibstörung<br />
Exners Area<br />
91
Symptome<br />
• Neurologische Symptome<br />
– Arousal <strong>und</strong> Orientierungsreaktion<br />
– Abnormale, primitive Reflexe<br />
– Abnormaler Muskeltonus<br />
– „Gegenhalten“ (Kleist)<br />
– Gang <strong>und</strong> Haltungsstörung<br />
– Kontrolle von Augenbewegungen<br />
92