Gesund werden - Gesund bleiben 01/2012
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2<br />
Mai 2<strong>01</strong>2 <strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> - <strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong> HALLO<br />
Lebensfreude trotz Schmerzen<br />
Für die Behandlung von Chronikern spielen körperliche, seelische und soziale Aspekte eine Rolle<br />
Von Klaus Möllers<br />
Für den griechischen Philosophen<br />
Epikur war Glück „die<br />
Abwesenheit von Schmerz“.<br />
Wieviel Lebensqualität wäre<br />
dann möglich, wenn jemand<br />
vor Schmerzen sprichwörtlich<br />
„die Wände hochgeht“?<br />
Es kann bei guter Behandlung<br />
sogar sehr viel sein.<br />
antike Denker Epikur<br />
Dvertrat allerdings auch<br />
die Ansicht, dass Menschen<br />
aus jeder Lebenssituation<br />
maximal Genuss und Lust<br />
schöpfen sollten. Für den<br />
Alltag heute wäre dies eine<br />
abenteuerliche Vorstellung.<br />
Trotzdem: Manche Menschen<br />
müssen mit häufigen<br />
oder ständigen Schmerzen<br />
leben. „Chronisch“ meint<br />
dabei nicht ausschließlich<br />
den zeitlichen Aspekt. „Früher<br />
bedeutete ‚chronisch‘,<br />
dass Schmerzen länger als<br />
drei Monate bestehen“, sagt<br />
die Chefin der Schmerzambulanz<br />
am Uni-Klinikum,<br />
Dr. Ingrid Gralow.<br />
Migräne etwa bringt häufige<br />
Schmerzattacken, unheilbare<br />
Grunderkrankungen<br />
Schmerzen womöglich<br />
jeden Tag. Der Leidensdruck<br />
fällt unterschiedlich aus, ist<br />
von noch mehr Bedingungen<br />
abhängig, erklärt die<br />
Ärztin und Psychologin. Erkrankungen<br />
können Nervenverletzungen<br />
sein, die<br />
nicht ausheilen, Rückenschmerzen<br />
oder altersbe-<br />
Teambesprechung mit Dr. Ingrid Gralow (l.).<br />
dingte Verschleißerscheinungen<br />
wie Osteoporose<br />
oder Gelenkverschleiß. Diese<br />
Dauerbelastung werdeanderswahrgenommen<br />
als ein<br />
Akutschmerz bei einem Unfall.<br />
In solch bedrohlichen<br />
Situationen würden per<br />
Stressstoffwechsel sogar<br />
schmerzhemmende Mechanismen<br />
aktiviert. Ein Fußballspieler<br />
wiederum stecke<br />
eine Verletzung im Spiel<br />
eher weg als jemand, der sie<br />
während einer ungeliebten<br />
Arbeit erfährt, verdeutlicht<br />
Gralow.<br />
„Einen Schmerz im Fuß<br />
erleben wir im Kopf, nicht<br />
im Fuß“, erklärt sie. Das<br />
Schmerzsignal wird andas<br />
Gehirn geschickt, dass die<br />
Körperstelle dann benennt.<br />
Seelische Auswirkungen<br />
des Schmerzes spielten eine<br />
wichtige Rolle in der Behandlung.<br />
Ebenso psychosoziale<br />
Bedingungen.<br />
Schließlich gelte es,<br />
„Schmerzen so zu behandeln,<br />
dass man einen gesunden<br />
Lebensrhythmus wiederfindet“.<br />
Die Ambulanz gehört zur<br />
Klinik für Anästhesiologie,<br />
Operative Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie. Die<br />
Abteilungen arbeiten zusammen<br />
und die Ambulanz<br />
nach einem multi-modalen<br />
Foto: UKM<br />
Konzept: Anders als beim<br />
Akutschmerz kommen<br />
medizinische,<br />
psychische<br />
und soziale Ansätze<br />
zusammen.<br />
„Spannungskopfschmerz<br />
zum<br />
Beispiel<br />
kann<br />
bedeuten, dass sich jemand<br />
körperlich und seelisch zu<br />
viel abverlangt“, erklärt die<br />
Ärztin. Die Herangehensweise<br />
ist eine andere als bei<br />
körperlichen Erkrankungen.<br />
Physiotherapie wird<br />
angewendet, um durch Umstellungen<br />
bei Körperhaltung<br />
und Bewegung Erleichterung<br />
zu erreichen. Medikamente<br />
wiederum seien<br />
„ganz differenziert“ einzusetzen,<br />
sagt Galow. Damit<br />
diese nicht selbstnochneue<br />
Schmerzen hervorriefen.<br />
Bei chronischen Patienten<br />
sei nicht in jedem Fall die<br />
Schmerzfreiheit zu garantieren,<br />
so Gralow. Es gehe vielmehr<br />
um „ein realistisches<br />
Maß der Schmerzlinderung“.<br />
Und: „Es gibt einen<br />
Teil der körperlichen Entstehung<br />
des Schmerzes, den<br />
wir nochgar nicht kennen.“<br />
Die Einnahme einer Pille bei Schmerzen muss nicht<br />
zum Erfolg führen. Der Ursprung von Schmerzen<br />
kann sehr komplex sein.<br />
Foto: pixelio/manwalk<br />
Ref.:Heilpraktikerin Sylvia Beckmann<br />
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“<strong>Gesund</strong> schwanger <strong>werden</strong>”<br />
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<strong>Gesund</strong> schwanger <strong>werden</strong><br />
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Für viele Paare ist irgendwann der Zeitpunkt<br />
gekommen, an dem der Wunsch nach einem<br />
Kind erwacht.<br />
Es gibt eine Menge an Faktoren, die die Entstehung<br />
und den Verlauf einer Schwangerschaft<br />
beeinflussen können. So kann schon im<br />
Vorfeld dafür gesorgt <strong>werden</strong>, dass beide Elternteile<br />
so gesund wie möglich in die Schwangerschaft<br />
hineingehen können, um ihrem Kind<br />
die bestmöglichen Voraussetzungen zu schaffen.<br />
Hierbei können Sie selber eine Menge beitragen<br />
und sich auf naturheilkundliche Weise<br />
vielfach unterstützen lassen.<br />
Schätzungen zufolge will es bei etwa jedem<br />
sechsten Paar mit einer Schwangerschaft einfach<br />
nicht klappen. Für diese Paare wird der<br />
unerfüllte Kinderwunsch mitunter zur Zerreißprobe.Von<br />
Monat zu Monat wird dem freudigen<br />
Ereignis entgegengefiebert, bis sich zeigt,<br />
dass es wieder nicht geklappt hat. Nicht selten<br />
wird jahrelang die Lebensplanung auf den Eisprung<br />
ausgerichtet. Früher oder später sind<br />
häufig Frust, Tränen, Selbstwertmangel und<br />
Zweifel an der Partnerschaft die Folge.<br />
Homöopathische Arzneien können bei psychischen<br />
Ursachen, zur Stimulation der Hormone<br />
bei verzögertem Eisprung, Gelbkörperschwäche,unregelmäßigem<br />
Zyklus und zur Begleitung<br />
bei einer künstlichen Befruchtung eingesetzt<br />
<strong>werden</strong> und so die Entstehung einer<br />
Schwangerschaft eventuell begünstigen.<br />
Gynäkologen gehen davon aus,dass die Ursachen<br />
der Unfruchtbarkeit in etwa 40Prozent<br />
beim Mann liegen. Bei Männern tauchen in<br />
der Krankengeschichte vielleicht Mumps, Hodenkrampfadern,<br />
latenteAmalgam-, Blei- oder<br />
Pestizidvergiftungen auf,welche die Fruchtbarkeit<br />
einschränken. In vielen Fällen kann hier<br />
jedoch eine gezielte Anwendung von Heilpflanzen<br />
und Homöopathie helfen.<br />
Bei einem intensiven homöopathischen Patientengespräch<br />
über die gesundheitliche und<br />
persönliche Situation <strong>werden</strong> die möglichen<br />
Gründe der Unfruchtbarkeit ermittelt. Anschließend<br />
wird ein individuell auf den Patienten<br />
zutreffendes Mittel gewählt.<br />
Eine naturheilkundliche Behandlung führt<br />
ganz bestimmt nicht immer zu einer Schwangerschaft,<br />
doch liegt darin sicherlich eine<br />
Chance.<br />
Ist das einThema für Sie? Einladung zum Fachvortrag<br />
„<strong>Gesund</strong> schwanger <strong>werden</strong>“ Referentin<br />
Heilpraktikerin Sylvia Beckmann –amDo.<br />
24.05.12, Beginn: 19.15 Uhr, inder Spitzweg<br />
Apotheke, Nordwalder Str. 48, Tel.: 02572-<br />
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HALLO <strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> - <strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong><br />
Mai 2<strong>01</strong>2 3<br />
Erst gar nicht krank <strong>werden</strong><br />
Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen verhindern Schlimmeres<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Nichtalles im Leben lässtsich<br />
bestimmen –aber doch weitgehend<br />
beeinflussen. <strong>Gesund</strong>heitsvorsorge<br />
ist zum einen<br />
eine Frage des Lebensstils,<br />
wird also durch Ernährungsund<br />
Bewegungsgewohnheiten<br />
und das Meiden von Risiken<br />
wie Rauchen oder übermäßigem<br />
Alkoholkonsum<br />
bestimmt. Zusätzlich sind<br />
Früherkennungsuntersuchungennach<br />
Ansichtder Experten<br />
sinnvoll. „Sein Auto<br />
bringt man ja auch zur Inspektion,<br />
der eigene Körper<br />
sollteeinem dasallemal wert<br />
sein“, sagt Karlheinz Leifhelm,<br />
Chef der DAK-<strong>Gesund</strong>heit<br />
in Münster.<br />
V orsorgeuntersuchungen<br />
bei Kindern sind weitgehend<br />
bekannt, dennoch<br />
<strong>werden</strong> die sogenannten<br />
„U“-Untersuchungen nicht<br />
von allen Eltern eingehalten.<br />
„Die neun Untersuchungen<br />
bis zum 64. Lebensmonat<br />
des Kindes und<br />
die Jugendgesundheitsuntersuchung<br />
zwischen<br />
dem 13.und 14.Lebensjahr<br />
sollten in keinem Terminplan<br />
fehlen. Auf Wunsch<br />
<strong>werden</strong> Eltern durch einen<br />
Terminservice daran erinnert“,<br />
so Leifhelm. Auch<br />
Impfungen sind für Kinder<br />
sehr zu empfehlen. Aber<br />
schon während der<br />
Schwangerschaft ist der regelmäßige<br />
Kontakt zum<br />
Frauen wie Männer sollten regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung gehen um so eventuelle<br />
Komplikationen schon im Keim zu ersticken.<br />
Foto: DAK<br />
Frauenarzt wichtig. Hier<br />
<strong>werden</strong> alle notwendigen<br />
Untersuchungen besprochen<br />
und im Mutterpass dokumentiert.<br />
Für Frauen und<br />
Männer ab dem 35. Lebensjahr<br />
ist eine Untersuchung<br />
zur Früherkennung von<br />
Hautkrebs möglich, die<br />
dann alle zwei Jahre vorgenommen<br />
<strong>werden</strong> kann.<br />
Ebenfalls ab 35 Jahren istdie<br />
zweijährliche <strong>Gesund</strong>heitsuntersuchung<br />
möglich.<br />
Hier <strong>werden</strong> Krankengeschichte<br />
und Risikofaktoren<br />
vom Arzt erhoben, eine<br />
Ganzkörperuntersuchung<br />
durchgeführt, die wichtigsten<br />
Blutwerte analysiertund<br />
eine Urinuntersuchung vorgenommen.<br />
Frauen ab 20<br />
haben Anspruch auf eine<br />
jährliche Untersuchung<br />
hinsichtlich der alterstypischen<br />
Krebsrisiken. Meist<br />
haben die bereits Kontakt zu<br />
einem Gynäkologen. Daher<br />
ist die Teilnahmequote höher<br />
als bei Männern. Diese<br />
können ab 45 Jahren jährlich<br />
die Früherkennung in<br />
Anspruch nehmen. Während<br />
bei den Frauen rund<br />
die Hälfte zur Krebsfrüherkennung<br />
gehen, sind es<br />
nur ein Fünftel der Männer.<br />
Die richtige Zahn- und<br />
Mundpflege ist eine Grundvoraussetzung<br />
für eine<br />
Eigenvorsorge. Darüber hinaus<br />
ist zur Verhütung von<br />
Zahnerkrankungen die<br />
Kontrolle beim Zahnarzt<br />
wichtig. „Bereits für Kinder<br />
ab dem dritten Lebensjahr<br />
gibt es zusätzliche Früherkennungsuntersuchungen,<br />
bei denen eine richtige<br />
Entwicklung von Zähnen<br />
und Kiefer im Mittelpunkt<br />
steht“, ergänzt der Experte.<br />
Die Untersuchungen sind<br />
am Ende bares Geld wert,<br />
denn bei den Leistungen der<br />
Kassen für Zahnkronen und<br />
Zahnersatz hängt die Höhe<br />
des Zuschusses auch von<br />
den nachgewiesenen Vorsorgeuntersuchungen<br />
ab.<br />
ZumThema<br />
Bewegte<br />
Vorsorge<br />
in Lebensstil mit wenig<br />
EBewegung erhöht das<br />
Risiko von Herz- und<br />
Kreislauferkrankungen.<br />
Regelmäßige Anstrengungen<br />
mittlerer bis hoher Intensität<br />
wirken dabei vorbeugend.<br />
Die Bewegung<br />
trägt gemeinsam mit gesunder<br />
Ernährung dazu<br />
bei, Cholesterin, Blutdruck,<br />
eine eventuelle Zuckererkrankung<br />
und das<br />
Körpergewicht unter<br />
Kontrolle zu halten. Personen<br />
mit überschüssigem<br />
Körperfett, insbesondere<br />
diejenigen, bei denen sich<br />
das Fett hauptsächlich<br />
rund um die Taille befindet,<br />
weisen ein erhöhtes<br />
Risiko für Herz- und Gefäßkrankheiten<br />
auf. Das<br />
Übergewicht belastet zudem<br />
Herz und Gelenke.<br />
Dabei geht zu hohes Gewicht<br />
oft gemeinsam mit<br />
Bluthochdruck, ungünstigen<br />
Cholesterinwerten<br />
und einem erhöhten Risiko<br />
einher,Diabetes zu entwickeln.<br />
Übergewicht ist<br />
ein nachgewiesener Faktor,<br />
der in vielen Bereichen<br />
der Hirnaktivität<br />
und damit dem allgemeinen<br />
Erfolg im Wege steht.<br />
Vielen fällt es schwer Gewicht<br />
zu verlieren, obwohl<br />
nur fünf Kilo bereits einen<br />
großen Unterschied in Bezug<br />
auf das Risikoprofil bedeuten<br />
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hören wir anschließend: „Was für<br />
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längst tun sollen!“ Die Entscheidung<br />
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Wenn der Blitz<br />
einschlägt<br />
Epilepsie hat es nie in das öffentliche Bewusstsein geschafft<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Das Spektrum der Epilepsie<br />
istgroß. Es reichtvon Formen<br />
mit guterPrognose und wenigen<br />
Anfällen bis zu Formen<br />
mit hoher Anfallsfrequenz<br />
und eintretenden Gehirnschädigungen.<br />
Auch Herr<br />
Tröster aus Münster leidet<br />
unter dieser Krankheit und<br />
versuchtsogut es geht seinen<br />
Alltag zu gestalten.<br />
r hat diese Krankheit<br />
Eschon seit vielen Jahrzehnten<br />
und möchte gerne<br />
eine Selbsthilfegruppe für<br />
Angehörige und Betroffene<br />
gründen. Bedarf wäre da,<br />
das besagen auchzahlreiche<br />
Statistiken. „Jeden kann es<br />
treffen, denn bei der Epilepsie<br />
handelt es sich umdie<br />
häufigste chronische Krankheit<br />
des zentralen Nervensystems.<br />
Rund fünf Prozent<br />
der Bevölkerung erkranken<br />
daran“, sagt Tröster.<br />
In vielen Fällen handelt es<br />
sichnur um eine vorübergehende<br />
Störung im Gehirn.<br />
Dochdie, die ein Leben lang<br />
unter dieser Krankheit leiden,<br />
haben es in unserer Gesellschaft<br />
schwer. „Als Kind<br />
haben mir andere Mütter<br />
das Spielen mit ihren Kindern<br />
verboten, da ich ja<br />
nicht normal wäre“, erinnert<br />
sich der Münsteraner.<br />
Um diese und andereganz<br />
alltägliche Erfahrungen soll<br />
es in der Selbsthilfegruppe<br />
gehen, die Tröster gründen<br />
möchte. Dafür sucht er aktuell<br />
Betroffene, mit denen<br />
er sichaustauschen will. „Es<br />
soll um Behandlungsmöglichkeiten<br />
gehen, aber auch<br />
darum, wie jemand persönlich<br />
mit einem Anfall umgeht“,<br />
beschreibt Tröster.<br />
Denn ein Anfall kann bewirken,<br />
dass ein Epileptiker<br />
einen Blackout erleidet. „Im<br />
schlimmsten Fall gelangt<br />
man zu Bewusstsein und<br />
stellt fest, dass man blutet<br />
oder sichsogar ein Sanitäter<br />
gerade über einen beugt.“<br />
Betroffenen und Angehörige,<br />
die an einer Selbsthilfegruppe<br />
Epilepsie interessiert<br />
sind, melden sich bei<br />
der Selbsthilfe-Kontaktstelle<br />
Münster. 0251/<br />
60 93 32 30, E-Mail: selbsthilfe-muenster@paritaetnrw.org.<br />
„Als würden Blitze durchs Gehirn zucken“, so beschreiben<br />
viele Menschen ihreAnfälle. Aufdie Menschen in ihrem Umfeld<br />
wirkensolche Anfälle zum Beispiel wie eine Geistesabwesenheit<br />
oder eine Verkrampfung.Foto: pixelio/GerdAltmann<br />
Vielfalt der Blütenessenzen<br />
Bachblüten sind mehr als nur Notfalltropfen<br />
Foto: pixelio/Lusie<br />
A m bekanntesten<br />
unter<br />
den Blütenessenzen<br />
sind die Rescue-<br />
oder Notfall-<br />
Tropfen. Sie können<br />
unter anderem nach<br />
einem Unfall, Einbruch,<br />
schlechten<br />
Nachrichten oder vor<br />
Prüfungssituationen und<br />
anderen Stressmomenten<br />
Linderung verschaffen. Die<br />
Tropfen helfen, den Schock,<br />
die Angst, das Gefühl der<br />
Machtlosigkeit und Stress in<br />
besserer, innerer Verfassung<br />
in Angriff zu nehmen und<br />
führen zu mehr Ruhe.<br />
„Als langjährige Beraterin<br />
für Bachblüten habe ich gute<br />
Erfahrungen bei Kindern<br />
gemacht, zum Beispiel bei<br />
übermäßiger Angst vor<br />
Hunden oder Spinnen, bei<br />
Eifersucht auf das Geschwisterchen,<br />
zur Unterstützung<br />
beim Trocken <strong>werden</strong> oder<br />
beim Eintritt in den Kindergarten<br />
oder Schule“, sagt<br />
Andrea Dondrup aus Münster.Mittels<br />
der Essenzen soll<br />
es möglich sein, wieder in<br />
Kontakt mit dem eigenen<br />
Körper zu gelangen. So<br />
könnten die Essenzen auch<br />
Frauen in den Wechseljahrenhelfen,<br />
ihreLeiden zu reduzieren.<br />
„Es begeistert<br />
mich, dass bei den Bachblüten<br />
der Mensch aus eigener<br />
Initiative heraus ins Handeln<br />
und Umdenken<br />
kommt und seine Situation<br />
in die eigene Hand nimmt“,<br />
sagt Dandrup.<br />
Bachblüten veränderndabei<br />
nicht den Charakter<br />
eines Menschen, sondern<br />
harmonisieren Gegensätze.<br />
Sie lassen einen somit kritische<br />
Situationen souveräner<br />
und mit mehr Gelassenheit<br />
entgegentreten. (sr)<br />
0251/5395303<br />
andrea.don@gmx.de
HALLO <strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> - <strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong><br />
Mai 2<strong>01</strong>2 5<br />
Wenn Kinder<br />
Schmerzen haben<br />
Wenn Kinderseelen schwer<br />
belastet sind<br />
Wenn Kinder noch nichtbeschreiben können, wasihnen fehlt, dann sind Eltern und Kinderärzte<br />
gefragt.<br />
Foto: St.-Franziskus-Hospital<br />
Von Tanja Sollwedel<br />
Kleine Kinder, kleine Sorgen.<br />
Dieser Satz gilt nicht immer.<br />
Spätestens, wenn der Nachwuchs<br />
krank ist und Mama<br />
und Papa nicht wissen, was<br />
dem Kleinen fehlt, istdie Sorge<br />
groß. Wenn diekleinen Patienten<br />
noch nicht sprechen<br />
können oder nicht genau sagen<br />
können, wo es weh tut,<br />
muss der Kinderarzt herausfinden,<br />
was ihnen fehlt. Und<br />
das ist nicht immer so einfach.<br />
V<br />
iele Kinder gehen wegen<br />
Bauchschmerzen mit<br />
Ihren Eltern zum Arzt. Die<br />
Schmerzen können dabei<br />
zahlreiche Ursachen haben.<br />
Weil bei sehr kleinen Kindern<br />
die Körperwahrnehmung<br />
noch nicht so ausgereift<br />
ist wie bei Erwachsenen,<br />
können die Bauchschmerzen<br />
ihren Ursprung<br />
auch im Ohr haben. Das<br />
Ohr tut weh, aber die Kinder<br />
spüren es im Bauch. Das<br />
hängt damit zusammen,<br />
dass „für die Kinder der<br />
Bauch ein zentrales Organ<br />
ist. Sie müssen nochein Gespür<br />
für ihren Körper entwickeln“,<br />
erklärtPhilip Fellner<br />
von Feldegg, niedergelassener<br />
Facharzt für Kinder-und<br />
Jugendmedizin in Münster.<br />
Um herauszufinden was los<br />
ist, <strong>werden</strong> die Kinder untersucht.<br />
„Oftsieht ein Kinderarzt<br />
schon auf den ersten<br />
Blick, ob das Kind krank ist.<br />
Durch die Erfahrung mit<br />
kleinen Patienten, sieht<br />
man das vor allem an der<br />
Hautfarbe, der Atmung und<br />
dem Allgemeinzustand“, erklärt<br />
Johannes Faust, Funktionsoberarzt<br />
in der Aufnahme<br />
der Kinderklinik des<br />
St.-Franziskus Hospitals in<br />
Münster.<br />
Trotzdem werde der Hals-<br />
Nasen-Ohren-Bereich bei<br />
Kindern inder Regel immer<br />
überprüft. So könnten mögliche<br />
Infektionen eingegrenzt<br />
oder ausgeschlossen<br />
<strong>werden</strong>. Und dann geht die<br />
Suche weiter.Der Arzt tastet,<br />
schaut mit dem Ultraschall<br />
in den Bauch, vielleicht<br />
wirdeine Blutuntersuchung<br />
gemacht und die Eltern<strong>werden</strong><br />
befragt. Je kleiner das<br />
Kind ist, desto wichtiger<br />
sind die Elternfür die Suche<br />
nach einer Ursache für die<br />
Besch<strong>werden</strong>. „Sie kennen<br />
das Kind und oftmerkenEltern<br />
die Veränderung eines<br />
Kindes im Vergleich zuden<br />
gesunden Geschwisterkindern“,<br />
sagt Johannes Faust.<br />
Sie können außerdem Veränderungen<br />
in der Entwicklung<br />
oder im Verhalten beschreiben<br />
und vonAuffälligkeiten<br />
beispielsweise beim<br />
Trinken, Essen oder Schlafen<br />
berichten.<br />
Findet der Arzt keine körperliche<br />
Ursache, kann es<br />
auchsein, dass den Kindern<br />
etwas anderes „Bauchschmerzen<br />
macht“ oder<br />
„auf den Magen schlägt“.<br />
Ängste, Sorgen, Schulstress<br />
oder die Krankheit eines nahen<br />
Angehörigen, können<br />
auch ein Grund für Bauchweh<br />
sein.<br />
Wenn Kinder also zu klein<br />
sind, um den Schmerz genau<br />
zu lokalisieren oder von<br />
ihren Sorgen zu erzählen,<br />
sind die Eltern gefragt und<br />
die Erfahrung und das Gespür<br />
des Kinderarztes.<br />
Prof. Tilman Fürniss an einer Wand, auf der junge Patienten<br />
ihre Gefühle benannt haben.<br />
Foto: klm<br />
E<br />
ines haben diese jungen<br />
Menschen gemeinsam:<br />
Sie sind sehr sensibel. Und<br />
sie ertragen meist zuviele<br />
Belastungen. Es können<br />
deshalb „1000 Sachen“<br />
sein, die Kinder oder Jugendliche<br />
in Überlastung<br />
oder Traumatisierung führen,<br />
sagt Prof. Dr. Tilman<br />
Fürniss. Er ist Direktor der<br />
Uni-Klinik für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie, Psychosomatik<br />
und Psychotherapie.<br />
Der Mediziner wünscht<br />
sich Vorsorgeuntersuchungen<br />
schon im Kindesalter,<br />
so wie es für die körperliche<br />
<strong>Gesund</strong>heit seit Jahrzehnten<br />
üblich ist. „Das brauchen<br />
wir auch für das Gehirn“,<br />
sagt er. Damit Belastungen<br />
und schwierige Entwicklungen<br />
frühzeitiger erkannt<br />
würden. Kinder bekommen<br />
„ganz früh ganz<br />
viel“ vonihrer Umwelt mit.<br />
„Nur können sie es uns<br />
nicht gleich sagen“, erklärt<br />
der Mediziner.<br />
So wie die Auslöser seien<br />
auch Symptome verschieden<br />
– einige Kinder würden<br />
unkontrolliert aggressiv,<br />
träten Türen ein. Jemand<br />
anderem schmerze vielleicht<br />
häufig der Bauch.<br />
Doch wie sollen Eltern reagieren?<br />
Sollen sie selbst<br />
eine Diagnose wagen?<br />
„Nein“, sagt Fürniss, „sie<br />
sollen dann zu uns kommen.<br />
Die Klinik bietet für<br />
Notfälle eine Telefonbereitschaft<br />
unter 0251/<br />
835 66 73 an. (klm)<br />
Neurologische Störungen, unruhige Beine, Schwindel –<br />
Was tun, wenn nichts mehr geht...<br />
Die Neurologischen Störungen sind ein Thema unserer Zeit. Da gibt es<br />
die kleine Ohnmacht, den immer wiederkehrenden Schwindel oder die<br />
nervende Schlaflosigkeit. Immer mehr Menschen klagen immer häufiger<br />
über unruhige Beine, die teilweise massive Besch<strong>werden</strong> hervorrufen.<br />
Dabei gibt es Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Die Behandlung<br />
geht vom Schlafmittel über Schmerzmittel bis hin zu Nervenmitteln mit<br />
besonderer Stärke, z.B. Parkinsonmittel. Als Folge gibt es Nebenwirkungen,<br />
depressive Verstimmungen und Gemütsschwankungen.<br />
An diesem Abend soll besprochen <strong>werden</strong>, wie die<br />
naturheilkundliche Sicht sein kann und wie man deren<br />
Möglichkeiten in eine Behandlung einflechten kann.<br />
M. Holtmann • Heilpraktikerin • Bismarkstr. 32a • 48268 Greven<br />
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Es geht um Ihren Stoffwechsel<br />
„Ich esse wirklich wenig, trotzdem<br />
nehme ich einfach nicht ab!“<br />
Es geht um Ihr Blutbild<br />
Wollten Sie es schon immer einmal<br />
etwas genauer wissen?<br />
Kennen Sie eigentlich Ihre Blutwerte?<br />
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und schlechten Cholesterin ist? Interessiert es Sie, ob Ihre<br />
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6<br />
Mai 2<strong>01</strong>2 <strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> - <strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong> HALLO<br />
Bei Akne oder Neurodermitis<br />
hilft Zink<br />
Beschleunigt Wundheilung der Haut<br />
iese kommen nicht von<br />
Dungefähr, sondern haben<br />
häufig auch mit einem<br />
Zinkmangel zu tun, weiß die<br />
Stuttgarter Diplom-Biologin<br />
Dr.Christine Reinecke:„Das<br />
Spurenelement trägt dazu<br />
bei, dass sich die Haut regenerieren<br />
kann. Das funktioniertnicht<br />
so optimal, wenn<br />
der Organismus zu wenig<br />
davon zur Verfügung hat.“<br />
Davonkönnen beispielsweise<br />
Aknepatienten ein Lied<br />
singen. Ihr Blutbild zeigt oft<br />
niedrigere Zinkwerte an,<br />
auch die Haut enthält deutlich<br />
geringere Mengen davon<br />
als die eines gesunden<br />
Menschen. Ein normaler<br />
Zinkstatus istdaher ein Fundament<br />
der Behandlung der<br />
entzündlichen Akne. Eine<br />
vergleichende Studie zeigte<br />
bereits, dass die Aknebehandlung<br />
mit Zink ähnlich<br />
erfolgreich verlaufen kann<br />
wie eine Therapie mit Antibiotika.<br />
Auch Menschen mit<br />
Neurodermitis können von<br />
diesem Spurenelement profitieren,<br />
das ihrer Haut bei<br />
der Zellteilung hilft. Neurodermitis<br />
ist eine chronischentzündliche<br />
Hauterkrankung,<br />
die bei entsprechender<br />
genetischer Disposition<br />
bereits im frühen Kindesalter<br />
beginnen kann. Auch<br />
hier hat eine Studie bestätigt,<br />
dass sich ein Zinkmangel<br />
negativ auf die Erkrankung<br />
auswirken kann. Ob<br />
die Haut auf ausreichend<br />
Zink zurückgreifen kann<br />
oder nicht, zeigt sich auch<br />
bei der Wundheilung. Dabei<br />
zeigten Untersuchungen,<br />
dass sich Zink in den ersten<br />
Tagen der Wundheilung im<br />
heilenden Gewebe anreichert,<br />
wo es den Heilungsprozess<br />
unterstützt. Das<br />
Spurenelement bremst die<br />
Aktivität der entzündungsauslösenden<br />
Bakterien. Außerdem<br />
schützt in die Haut<br />
eingelagertes Zink die Erbsubstanz<br />
der Hautzellen und<br />
trägt zur Bildung des wichtigen<br />
Hautbestandteils Kollagen<br />
bei. Zum Ausgleich<br />
eines Mangels hat sich die<br />
Einnahme vonTabletten bewährt.<br />
Diese beinhalten organische<br />
Zinkverbindungen,<br />
die vom Körper aufgenommen<br />
<strong>werden</strong>. (djd/pt)<br />
Werunter Hautproblemen leidet, hathäufigeinen niedrigen<br />
Zinkspiegel.<br />
Foto: djd/thx/Woerwag Pharma<br />
Im Takt der<br />
Hauptschlagader<br />
Periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
Von Julia Erdmann<br />
Periphere arterielle Verschlusskrankheit<br />
–ein langer<br />
Name für eine komplizierte<br />
Krankheit. Was sich hinter<br />
diesem Krankheitsbild verbirgt,<br />
das weiß Universitätsprofessor<br />
und Gefäßchirurg<br />
Dr. Giovanni Torsello.<br />
orsello erklärt den Be-<br />
„Peripher bedeutet<br />
Tgriff:<br />
‚die Extremitäten betreffend‘,<br />
,arteriell‘ zeigt, dass es<br />
sich um eine Erkrankung<br />
der Hauptschlagadern handelt,<br />
und ‚Verschlusskrankheit‘<br />
verdeutlicht, auf welche<br />
Art und Weise die Störung<br />
die Blutgefäße betrifft.<br />
Grob gesagt: Die Hauptschlagadern<br />
der Beine oder<br />
Arme verstopfen.“<br />
Hauptursache dieser Störung<br />
ist ein erhöhter Blutdruck,<br />
der mit der Zeit kleine<br />
Risse in den Wänden der<br />
Arterien verursachen kann.<br />
In diesen sammelt sichdann<br />
das im Blut vorhandene<br />
Cholesterin und bildet mit<br />
der Zeit größer <strong>werden</strong>de<br />
Anhäufungen. Weitere Risikofaktoren<br />
wie Rauchen<br />
oder auch Diabetes begünstigen<br />
diesen Verlauf.<br />
In Abgrenzung zu dieser<br />
schleichenden, chronischen<br />
Form gibt es eine akute<br />
Variante des Gefäßverschlusses:<br />
„Wenn sich eine<br />
Arterie plötzlich verschließt,<br />
ist meistens ein<br />
kleines Blutgerinnsel<br />
schuld. Diese können sich<br />
beispielsweise bei Herzrhythmusstörungen<br />
im Vorhof<br />
der Herzkammern bilden<br />
und bei Kontraktion der<br />
Muskulatur in die Extremitäten<br />
gelangen, wo sie dann<br />
stecken<strong>bleiben</strong>“, beschreibt<br />
der Gefäßchirurg.<br />
DasBlutnutzt diemenschlichen Arterien wie Schnellstraßen.<br />
Isteine Arterieverstopft, dann kommteszum Stau und einem<br />
„Verkehrs-Infarkt“.<br />
Foto: pixelio/Gerd Altmann<br />
Die Diagnose istaufgrund<br />
unspezifischer Symptome<br />
gerade im Anfangsstadium<br />
schwierig für die behandelnden<br />
Ärzte. Zu Beginn<br />
scheinen betroffene Gliedmaßen<br />
aufgrund der verminderten<br />
Durchblutung<br />
immer blasser zu <strong>werden</strong>. Im<br />
weiteren Verlauf treten auch<br />
Taubheitsgefühle und<br />
Schmerzen auf, die in der<br />
völligen Bewegungsunfähigkeit<br />
enden können.<br />
„Das liegt daran, dass die<br />
Muskulatur Sauerstoff benötigt,<br />
um ordnungsgemäß<br />
arbeiten zu können. Da dieser<br />
über das Blut im Körper<br />
verteilt wird, kommt es zu<br />
einer Unterversorgung der<br />
betroffenen Stellen“, so Torsello.<br />
Behandelt wird im Anfangsstadium<br />
noch medikamentös,<br />
fortgeschrittene<br />
Befunde bedürfenallerdings<br />
einer Operation. Die Heilungschancen<br />
sind aber gut.<br />
Doch „in seltenen Fällen<br />
hilft nur noch eine Amputation.<br />
besser früher als<br />
später zum Arzt“,<br />
rät Dr. Giovanni<br />
Torsello.<br />
Deshalb<br />
ZumThema<br />
D<br />
as Risiko, dass ein Raucher<br />
Kranzarterienprobleme<br />
entwickelt, liegt<br />
zwei bis vier Mal höher als<br />
bei einem Nichtraucher.<br />
Aber auch beim passiven<br />
Rauchen erhöht sich die<br />
Gefahr für Herz- und Gefäßkrankheiten,<br />
selbst bei<br />
Nichtrauchern. Rauchen<br />
lässt auch das Risiko für<br />
Lungen-, Rachenhöhlen-,<br />
Mund-, Blasen- und Magenkrebs<br />
steigen. In den<br />
meisten Organen nimmt<br />
der Alterungsprozess zu,<br />
wobei die Haut das offensichtlichste<br />
Organ darstellt.<br />
Die Entwicklung<br />
einer unzureichenden Atmung<br />
und chronischer<br />
Rückenschmerzen wird<br />
ebenfalls durchs Rauchen<br />
vorangetrieben. (sr)<br />
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Von Sebastian Rohling<br />
Die Sonne scheint, es ist Wochenende<br />
und für viele geht<br />
es dann raus in dieNatur oder<br />
den eigenen Garten. Am Ende<br />
des Tagesdann diebittereErkenntnis:<br />
Eine Zecke hat zugestochen.<br />
ecken übertragen auf-<br />
ihrer Lebensweise<br />
Zgrund<br />
Krankheitserreger, ohne jedoch<br />
selbst zu erkranken.<br />
Menschen in Deutschland<br />
sind dabei vornehmlichvon<br />
Borreliose oder der Frühsommer-Meningoenzephalitis<br />
(FSME) betroffen. Dabei<br />
ist die Gefahr, sich mit dem<br />
FSME-Virus zu infizieren,<br />
vor allem in Süddeutschland<br />
gegeben. „Es gibt zwar<br />
auch andere Krankheiten,<br />
die von Zecken übertragen<br />
<strong>werden</strong> können, die sind<br />
aber in unseren Breitengraden<br />
extrem<br />
selten“, sagt Dr.<br />
Thomas Rath,<br />
Oberarzt am St.<br />
Franzikus-Hospital<br />
Münster.<br />
Ein Zeckenstich<br />
ist generell<br />
keine Verletzung, mit der<br />
leichtfertig umgegangen<br />
<strong>werden</strong> sollte. Dennoch sagen<br />
Experten, dass sichviele<br />
Menschen eher zu viele Sorgen<br />
machen und es nur selten<br />
zu einem ernsthaften<br />
Krankheitsverlauf kommt.<br />
„Wenn Betroffenen die Zecke<br />
innerhalb von 24Stunden<br />
ordnungsgemäß entfernt<br />
wird, ist die Wahrscheinlichkeit<br />
für eine<br />
Krankheitsübertragung verschwindend<br />
gering“, beruhigt<br />
Chefarzt Dr. Martin<br />
Baumgärtel, ebenfalls vom<br />
St. Franziskus-Hospital<br />
Münster.<br />
Eine Behandlung eines Zeckenstiches<br />
hängt maßgeblich<br />
von der übertragenen<br />
Krankheit ab. Bei der FSME<br />
handelt es sich umeine Virusinfektion,<br />
gegen die nur<br />
eine Impfung hilft. Die Borreliose<br />
hingegen wird von<br />
einem Bakterium ausgelöst.<br />
Sie ist die häufigste, durch<br />
ZeckenübertragbareErkrankung<br />
in Deutschland. Eine<br />
Borreliose kann dabei viele<br />
Symptome haben, was eine<br />
Diagnose erschwert. „Eines<br />
der wenigen charakteristischen<br />
Symptome<br />
bei einer Borreliose<br />
ist die Wanderröte.<br />
Diese ringförmige<br />
Hautrötung kann<br />
einige Tage bis Wochen<br />
nach einem Zeckenstich<br />
rund um die<br />
Einstichstelle beobachtet<br />
<strong>werden</strong>“, beschreiben die<br />
Mediziner. Wird dann<br />
nichts unternommen, können<br />
Hirnhautentzündungen,<br />
Herzprobleme oder<br />
auch Gelenkentzündungen<br />
auftreten. Da die Borreliose<br />
Wer rastet, der rostet<br />
Schlesienreise für Menschen im gehobenen Alter<br />
eine bakterielle Erkrankung<br />
ist, lässt sie sich aber gut behandeln.<br />
Vorallem im Frühstadium<br />
auftretende Symptome<br />
können mit Antibiotika<br />
erfolgreich bekämpft<br />
<strong>werden</strong>.<br />
Mehr Infos zum Thema<br />
und eine Karte mit potenziellen<br />
Risikogebieten für<br />
FSME finden Interessierte<br />
unter anderem im Internet<br />
auf der Seite<br />
www.zecken.de<br />
ZumThema<br />
ie Uniklinik Köln be-<br />
eine Studie zum<br />
Dtreibt<br />
Thema Borreliose. Die Forscher<br />
testen dabei ein neues<br />
Behandlungskonzept,<br />
das die Infektion durch<br />
das Auftragen eines Antibiotikum-Gels<br />
unterbinden<br />
soll. Für die Studie<br />
<strong>werden</strong> noch Teilnehmer<br />
gesucht. Zugelassen sind<br />
alle zwischen 18 und 80<br />
Jahren, die von einer Zecke<br />
gebissen wurden und<br />
diese nochinder Haut haben<br />
oder diese mitbringen<br />
können. Patienten können<br />
sich auf der Internetseite<br />
www.zeckenstudie.de<br />
oder bei der Hotline<br />
00800/21 51 3692 näher<br />
informieren und mit<br />
den beteiligten Ärzten<br />
Kontakt aufnehmen. (sr)<br />
ine Möglichkeit, im Alter<br />
Enoch einmal auf Tour zu<br />
gehen, bietetder Caritasverband<br />
des Kreises Warendorf<br />
an. Dabei geht es um eine<br />
Kultur- und Informationsreise<br />
nach Schlesien, die in<br />
dem Zeitraum vom 14. bis<br />
25. Juli sein wird.<br />
Ziel dieser Reise sind die<br />
Orte Krummhübel am Fuße<br />
der Schneekoppe im Hirschberger<br />
Talsowie Bad Altheide<br />
im Glatzer Bergland, die<br />
auch Patenstadt der Stadt<br />
Telgte sind. In beiden Orten<br />
und Regionen ist ein jeweils<br />
sechstägiger Aufenthalt vorgesehen.<br />
Da der eingesetzte Reisebus<br />
vor Ort bleibt, <strong>werden</strong><br />
während des Aufenthaltes<br />
vielfältige Ausflüge angeboten.<br />
Gerne sendet der Caritasverband<br />
im Kreis Warendorf<br />
das ausführliche<br />
schriftliche Fahrten- und<br />
Ausflugsprogramm der<br />
Schlesienreise Interessenten<br />
auf Anfrage zu. Weitere<br />
Infos und Anmeldungen<br />
nimmt der Caritasverband<br />
im Kreis Warendorf entgegen.<br />
02581/94 5948,<br />
02382/8931 24 und<br />
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8<br />
Mai 2<strong>01</strong>2 <strong>Gesund</strong> <strong>werden</strong> - <strong>Gesund</strong> <strong>bleiben</strong> HALLO<br />
Der Saft des Lebens<br />
Eigenblutspenden machen bei geplanten Operationen viel Sinn<br />
Von Sebastian Rohling<br />
Blutspenden bedeutet Leben<br />
retten. Mit unserer wichtigsten<br />
Körperflüssigkeit, dem<br />
Blut aus den Venen, können<br />
wir Menschen einander helfen:<br />
bei Operationen, nach<br />
Unfällen und bei Tumorerkrankungen.<br />
ochmit dem demografi-<br />
Wandel und der<br />
Dschen<br />
daraus resultierenden immer<br />
älter <strong>werden</strong>den Gesellschaft<br />
wird Blut mehr und<br />
mehr zu einem Luxusgut. In<br />
ganz naher Zukunft <strong>werden</strong><br />
deutlich weniger Menschen<br />
in der Lage sein, Blut zu<br />
spenden, während gleichzeitig<br />
die Anzahl der Personen,<br />
die auf Blut angewiesen<br />
ist, immer größer wird. Eine<br />
gute Möglichkeit, diesem<br />
Trend zumindest partiell<br />
entgegen zu wirken ist die<br />
Selbstversorgung mit<br />
Eigenblut.<br />
„Die präoperative Eigenblutspende<br />
ist ein an wenigen<br />
qualifizierten anästhesiologischen<br />
Kliniken etabliertes<br />
Verfahren zur Einsparung<br />
von Fremdblut. Allerdings<br />
beschränkt sich der<br />
Einsatz dieser Methode auf<br />
s<br />
Dr. Eva<br />
Brinckmann<br />
ogenannte<br />
Elektiveingriffe,<br />
zum Beispiel<br />
für geplante<br />
gelenkchirurgische<br />
Operationen“,<br />
erklärt Dr. Eva<br />
Brinckmann,<br />
Oberärztin der<br />
Klinik für Anästhesiologie<br />
und Operative Intensivmedizin<br />
und Transfusionsverantwortliche<br />
Ärztin des St.<br />
Franziskus-Hospitals in<br />
Münster.<br />
„Nicht jeder Patient istfür<br />
eine Eigenblutspende geeignet.<br />
Es gibt zwar keine Altersbegrenzung,<br />
jedoch andere<br />
limitierende Faktoren<br />
wie zum Beispiel nicht ausreichend<br />
therapierte Erkrankungen<br />
des Herzens<br />
und des Kreislaufs. Auch<br />
muss der Wert des roten<br />
Blutfarbstoffs, des Hämoglobins,<br />
im Normbereich<br />
sein, da der Patient ansonsten<br />
den Verlust an roten<br />
Blutkörperchen nur<br />
schlecht kompensieren<br />
kann. Ein zu niedriger Hämoglobinwert<br />
ist häufig ein<br />
Hinweis darauf, dass das<br />
Knochenmark<br />
Blut ist ein kostbares Gut. Fotos: pixelio/Andreap<br />
Damm<br />
nicht in der<br />
Lage ist, in<br />
ausreichendem<br />
Maße<br />
rote Blutkörperchen<br />
nachzubil-<br />
den, so<br />
dass mit einer<br />
Spende kein Zugewinn<br />
an roten Blutkörperchen<br />
erreicht<br />
wird“, beschreibt Brinckmann<br />
weiter.<br />
Die Bereitstellung von<br />
Eigenblutkonserven ist für<br />
Krankenhäuser ein teurer,<br />
logistisch und funktional<br />
sehr aufwendiger Service bei<br />
dem höchste Qualitätsstandards<br />
gesetzlich vorgeschrieben<br />
sind. Aus diesem<br />
Grund gibt es ein solches<br />
Angebot auch nicht in jedem<br />
Krankenhaus. Blut ist<br />
ein Arzneimittel im Sinne<br />
des Arzneimittelgesetzes.<br />
„Die hohen Behörden-Anforderungen<br />
mit einem äußerst<br />
komplizierten Regelwerk<br />
machen uns die Anwendung<br />
dieses Verfahrens<br />
im klinischen Alltag<br />
schwer“, sagt die Ärztin.<br />
Dennoch ist sie<br />
vom Eigenblutkonzept<br />
überzeugt. Schon im Vorfeld<br />
können Patienten auf “Herz<br />
und Nieren“ untersucht<br />
und Risikofaktoren aufgedeckt<br />
<strong>werden</strong>. Nicht zu<br />
unterschätzen sei auch der<br />
Vorteil für die Immunabwehr<br />
der Patienten, die nach<br />
der Operation ihr eigenes<br />
Blut zurückerhalten. „Ihr<br />
Organismus muss sichnicht<br />
mit fremden Zellen auseinandersetzen,<br />
so dass das<br />
immunologisches Radar<br />
sich ganz auf die Abwehr<br />
eventuell schädlicher Eindringlinge<br />
konzentrieren<br />
und Infektionen verhindern<br />
kann“, erklärt Brinckmann.<br />
Die bedarfsdeckende Versorgung<br />
des deutschen<br />
<strong>Gesund</strong>heitswesens mit<br />
Blutprodukten sieht schwierigen<br />
Zeiten entgegen. Seriöse<br />
Kalkulationen gehen<br />
davonaus, dass es bereits bis<br />
zum Jahr 2<strong>01</strong>5 zu einem altersbedingten<br />
Mehrbedarf<br />
an Blutprodukten von 13<br />
Prozent kommt, der infolge<br />
der kleiner <strong>werden</strong>den<br />
Spenderpopulation von<br />
einer abnehmenden Verfügbarkeit<br />
in Höhe von 30Prozent<br />
kontrastiert wird. Da<br />
die Entwicklung künstlicher<br />
Sauerstoffträger mittel- bis<br />
langfristig nicht in Sicht ist,<br />
sollte jeder, der kann, zur<br />
Blutspende gehen. Eigenblutspenden<br />
bieten eine<br />
Möglichkeit, den nationalen<br />
Spenderpool zu entlasten.<br />
Fotos: pixelio.de<br />
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