Basale Stimulation® in der Pflege - nydahl.de
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<strong>Basale</strong> Stimulation ® <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong><br />
Peter Nydahl, Kiel, Kursleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong><br />
Entwicklung: <strong>Basale</strong> Stimulation ist e<strong>in</strong> Konzept zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung,<br />
<strong>Pflege</strong> und Begleitung schwerstbee<strong>in</strong>trächtigter Menschen,<br />
das 1975 von <strong>de</strong>m Professor für Son<strong><strong>de</strong>r</strong>pädagogik<br />
Andreas Fröhlich <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Zusammenarbeit mit geistig / körperlich<br />
mehrfach beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ten K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>n entwickelt wur<strong>de</strong>. In<br />
<strong>de</strong>n 80'er Jahren wur<strong>de</strong> das Konzept zusammen mit <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Krankenschwester Christel Bienste<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Erwachsenenpflege<br />
erfolgreich übertragen. Der Begriff <strong>Basale</strong> Stimulation<br />
me<strong>in</strong>t hier e<strong>in</strong>e <strong>de</strong>m Patienten angebotene, angenehm und<br />
e<strong>in</strong><strong>de</strong>utig wahrnehmbare Information (Stimulation) über sich<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> die Umwelt, die an bekannte und elementare (basale)<br />
Erfahrungen anknüpft.<br />
Ziel <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Basale</strong>n Stimulation ist die Anregung und För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
<strong>in</strong>dividueller Lernprozesse <strong>in</strong> <strong>de</strong>m betroffenen Menschen.<br />
Zielgruppe s<strong>in</strong>d alle Menschen, die <strong>in</strong> ihrer Fähigkeit zur<br />
Wahrnehmung, Bewegung und Kommunikation e<strong>in</strong>geschränkt<br />
o<strong><strong>de</strong>r</strong> gestört s<strong>in</strong>d, u.a.:<br />
Bewußtlose, Beatmete, Desorientierte, Somnolente, Schä<strong>de</strong>l-<br />
Hirn-Traumatisierte, Patienten mit hypoxischem Hirnscha<strong>de</strong>n,<br />
Morbus Alzheimer, Wachkoma, Koma, Schlaganfall,<br />
Sterben<strong>de</strong>, Betagte, stark <strong>in</strong> ihrer Beweglichkeit e<strong>in</strong>geschränkte<br />
Patienten, Beh<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>te und auch Frühgeborene.<br />
Menschenbild: Der Mensch lebt autonom durch die und <strong>in</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Wechselbeziehung zu se<strong>in</strong>er Umwelt. Je stärker se<strong>in</strong>e<br />
Autonomie und se<strong>in</strong>e Beziehungsfähigkeit zur Umwelt betroffen<br />
s<strong>in</strong>d, <strong>de</strong>sto mehr ist er auf die Beziehung durch se<strong>in</strong>e<br />
Umwelt angewiesen. Wir verstehen <strong>de</strong>n Patienten dabei als<br />
gleichwertigen Partner, als ganzheitlichen Menschen mit<br />
e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Geschichte und <strong><strong>de</strong>r</strong> stets vorhan<strong>de</strong>nen<br />
Fähigkeit zum Erleben, als e<strong>in</strong>en Menschen mit <strong>de</strong>m elementaren<br />
Bedürfnis nach Ausdruck und Kommunikation <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
gegenwärtigen Lebenssituation, als Menschen mit e<strong>in</strong>er<br />
kommunikativen und sozialen Kompetenz, als Menschen mit<br />
ganz eigenen, für ihn s<strong>in</strong>nvollen Bewältigungsstrategien –<br />
dies gilt auch für Komapatienten (vgl. Hannich 2000, Zieger<br />
2000)<br />
Patient<br />
nimmt wahr<br />
Dies erfor<strong><strong>de</strong>r</strong>t von <strong>de</strong>n <strong>Pflege</strong>n<strong>de</strong>n die Bereitschaft, <strong>de</strong>n Patienten<br />
<strong>in</strong>nerhalb se<strong>in</strong>er reduzierten Möglichkeiten kennenzulernen<br />
ebenso wie Flexibilität und e<strong>in</strong> erhöhtes Repertoire an<br />
Handlungsmöglichkeiten, um auf die Äußerungen <strong>de</strong>s Patienten<br />
e<strong>in</strong>gehen und die Aktivität kommunikativ gestalten zu<br />
können. Der Patient bestimmt dadurch die <strong>Pflege</strong> mit. Er<br />
erhält <strong>de</strong>n E<strong>in</strong>druck, dass er respektiert und <strong>in</strong>teressiert beachtet<br />
wird, er lernt zu vertrauen und erfährt se<strong>in</strong>e eigene<br />
Wirksamkeit und Selbstbestimmung.<br />
Patient nimmt wahr,<br />
dass er wahrgenommen<br />
wird. Er erfährt<br />
Sicherheit, Vertrauen,<br />
Selbstbestimmung<br />
Zeigt Aktivität<br />
Reagiert und bietet an<br />
Gesteigertes Interesse, Wahrnehmen,<br />
Aktivität, Lernen<br />
<strong>Pflege</strong>n<strong>de</strong><br />
nimmt wahr<br />
Passt Aktivität, Tempo, Kommunikation usw. an<br />
<strong>Pflege</strong>n<strong>de</strong> nimmt<br />
Reaktion wahr und<br />
reflektiert<br />
Die Angebote selbst s<strong>in</strong>d am Erleben, <strong><strong>de</strong>r</strong> Biografie und an<br />
<strong>de</strong>m „Lernpotential“ <strong>de</strong>s Menschen orientiert, sie s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>fach,<br />
verständlich und <strong>in</strong>teressant, haben e<strong>in</strong>e Be<strong>de</strong>utung für<br />
<strong>de</strong>n Patienten und la<strong>de</strong>n ihn <strong>de</strong>shalb e<strong>in</strong>, mitzumachen und<br />
aktiv zu wer<strong>de</strong>n.<br />
H<strong>in</strong>tergrün<strong>de</strong>: Wahrnehmung ist subjektiv, sie kann sich<br />
verän<strong><strong>de</strong>r</strong>n und das Erleben ist davon abhängig. Wir können<br />
nicht davon ausgehen, dass Menschen sich und ihre Umwelt<br />
nach e<strong>in</strong>er erheblichen Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung, z. B. während o<strong><strong>de</strong>r</strong> nach<br />
e<strong>in</strong>er schweren Krankheit, e<strong>in</strong>er längeren Sedierung o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
e<strong>in</strong>em Schä<strong>de</strong>lhirntrauma usw. genauso erleben wie vor <strong>de</strong>m<br />
Ereignis. Der Mangel an Bewegung, reduzierte Kommunikationsmöglichkeiten<br />
und e<strong>in</strong>e frem<strong>de</strong> und reizarme Umgebung<br />
verursachen häufig Motivationslosigkeit, Orientierungsstörungen,<br />
psychosozialen Rückzug usw. Die herkömmliche<br />
<strong>Pflege</strong> sche<strong>in</strong>t diesen Patienten be<strong>de</strong>utungslos und bei ihnen<br />
nur e<strong>in</strong>geschränkt rehabilitativ zu se<strong>in</strong>. Sie brauchen beson<strong><strong>de</strong>r</strong>e<br />
Bed<strong>in</strong>gungen, die ihnen e<strong>in</strong> Lernen und schließlich e<strong>in</strong>e<br />
Rehabilitation ermöglichen, d.h. ihre <strong>Pflege</strong> bedarf beson<strong><strong>de</strong>r</strong>er<br />
pädagogischer Qualitäten.<br />
In diesem Konzept geschieht <strong>Pflege</strong> als wechselseitiger Lernprozess.<br />
<strong>Pflege</strong>n<strong>de</strong> bieten <strong>de</strong>m Patienten Tätigkeiten an (z.B.<br />
e<strong>in</strong>e Umlagerung) und warten nach <strong>de</strong>m ersten Impuls Reaktionen<br />
<strong>de</strong>s Patienten ab. Diese Reaktionen wer<strong>de</strong>n im weiteren<br />
Han<strong>de</strong>ln berücksichtigt und leiten nach Möglichkeit die<br />
<strong>Pflege</strong>n<strong>de</strong>n <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Aktivität an.<br />
Kriterien<br />
• <strong>Pflege</strong>rische Ziele im engeren S<strong>in</strong>ne – was wur<strong>de</strong> erreicht?<br />
• Vertrauen – <strong>in</strong> wie weit wirkte das Verhalten <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>kraft<br />
auf <strong>de</strong>n Patienten vertrauenswürdig?<br />
• Selbstbestimmung - <strong>in</strong> wie weit wur<strong>de</strong> die Selbstbestimmung<br />
<strong>de</strong>s Patienten geför<strong><strong>de</strong>r</strong>t?<br />
• Fähigkeiten und zentrale Ziele - wie wur<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>en Fähigkeiten und se<strong>in</strong>er Entwicklung (zentrale Ziele)<br />
unterstützt?<br />
• Biographie - hatten die Angebote e<strong>in</strong>en Bezug zu <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Lebenserfahrung <strong>de</strong>s Patienten?<br />
Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong> Stand: 2013
<strong>Basale</strong> Stimulation ® <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong> - Sem<strong>in</strong>ar<strong>in</strong>halte<br />
Peter Nydahl, Kiel, Kursleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong><br />
Zentrale Ziele / Lebensthemen <strong>de</strong>s Konzeptes <strong>Basale</strong><br />
Stimulation<br />
• Leben erhalten und Entwicklung erfahren<br />
• Das eigene Leben spüren<br />
• Sicherheit erleben und Vertrauen aufbauen<br />
• Den eigenen Rhythmus entwickeln<br />
• Außenwelt erfahren<br />
• Beziehung aufnehmen und Begegnung gestalten<br />
• S<strong>in</strong>n und Be<strong>de</strong>utung geben<br />
• Se<strong>in</strong> Leben gestalten<br />
• Autonomie und Verantwortung leben<br />
• Die Welt ent<strong>de</strong>cken und sich entwickeln<br />
Haltung (Werte <strong>de</strong>s Konzeptes)<br />
• Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch ist kommunikationsfähig<br />
• Je<strong><strong>de</strong>r</strong> Mensch ist Subjekt se<strong>in</strong>er Entwicklung<br />
• Je<strong>de</strong> Entwicklung hat Autonomie zum Ziel<br />
• Gesundung ist e<strong>in</strong> aktiver Prozess <strong>de</strong>s ganzen Menschen:<br />
„<strong>Pflege</strong> macht nicht gesund, sie hilft aber beim gesund<br />
wer<strong>de</strong>n“ (Fröhlich)<br />
• Ganzheitlichkeit <strong>de</strong>f<strong>in</strong>iert: Körper, Geist und Seele<br />
• Geme<strong>in</strong>sames Han<strong>de</strong>ln als Kerngedanke<br />
Kompetenzen<br />
• Informationssammlung (u.a. biogr. Anamnese)<br />
• Differenzierte Beobachtung: jeman<strong>de</strong>n „lesen“<br />
• E<strong>in</strong>schätzung <strong>de</strong>s <strong>Pflege</strong>bedarfs<br />
• E<strong>in</strong>schätzung <strong>de</strong>s Bewusstse<strong>in</strong>s<br />
• Tages- und Lebensgestaltung<br />
• Umweltgestaltung<br />
• Zentrale Ziele umsetzen können<br />
Pädagogische Kompetenzen<br />
• Planung von Angeboten<br />
• Didaktische Analyse: Was lernt e<strong>in</strong> Mensch durch me<strong>in</strong>e<br />
<strong>Pflege</strong>?<br />
Technik<br />
Pädagogische Techniken:<br />
Grundregeln elementarer Kommunikation<br />
• Annäherung, Verabschiedung, Kontakt halten, Warten<br />
• Figur-Grund-Kontrast (Störungen vermei<strong>de</strong>n)<br />
• Positionierung<br />
• Individuell angepasste Organisation von Ruhe und<br />
• Aktivität<br />
• Wechsel von Abschirmung und Öffnung<br />
• Umgang mit Zeit: warten können, geme<strong>in</strong>samer<br />
• Rhythmus<br />
• Symmetrische Kommunikation: ausge<strong>de</strong>hntestes<br />
• Zuhören<br />
Nischen<br />
Mit versch. Materialien<br />
Positionieren<br />
Biographisch orientiert<br />
Rhythmisch<br />
Rhythmisch zur Atmung<br />
Rhythmisch zum Summen<br />
Mit Körper- und Umwelterfahrungen<br />
Begrenzend<br />
Im Laken (Bild)<br />
Atmung<br />
ASE<br />
Atemsynchr. Berührungen<br />
Atemsynchr. Bewegungen<br />
Vestibuläre Stimulation<br />
Zum Dialogaufbau<br />
Zur För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong><strong>de</strong>r</strong> Wachheit und Aufmerksamkeit<br />
Zur Beruhigung und Entspannung<br />
Beim Positionieren<br />
Kornährenfeldübung nach J. Rannegger<br />
Vibratorische Stimulation (siehe Bild unten)<br />
Vor und zur Mobilisierung<br />
Kont<strong>in</strong>enztra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
Atemunterstützung<br />
Allg. Wahrnehmungsför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
Kommunikation<br />
Orale Stimulation<br />
Mund erfahren<br />
Nahrungsaufnahme<br />
Mundpflege<br />
Geführtes Zähne putzen (Bild)<br />
Olfaktorische Stimulation<br />
Humangerüche: selbst, Familie<br />
Umweltgerüche: Gras, Decke, Küche<br />
Technische Gerüche: Parfüms, Öl<br />
Auditive Stimulation<br />
Geräuschreduzierung<br />
Bekannte Geräusche, Stimmen<br />
Musik hören<br />
Musik machen<br />
Visuelle Stimulation<br />
Umweltgestaltung<br />
Bil<strong><strong>de</strong>r</strong> / Objekte<br />
Kleidung / Schm<strong>in</strong>ke<br />
Taktil-Hapt. Stimulation<br />
Geführte, begleiten<strong>de</strong> Bewegungen<br />
Tastpfa<strong>de</strong><br />
Körpererfahrungen<br />
<strong>Pflege</strong><strong>in</strong>tegrative Angebote<br />
Weiteres<br />
Angehörigen<strong>in</strong>tegration<br />
Biographien<br />
Tagesstrukturierung<br />
Umgang mit unangenehmen Situationen<br />
<strong>Pflege</strong>rische Techniken:<br />
Somatische Stimulation<br />
Berührung<br />
Initialberührung<br />
Waschungen und Körpererfahrungen<br />
Siehe Seite 5<br />
Körpererfahrungen<br />
Mit Hän<strong>de</strong>n<br />
Massagehandschuhen<br />
Lotion, Tüchern, Kissen, Materialien<br />
Positionierungen<br />
Biographisch orientiert<br />
Aktivierend<br />
Begrenzend<br />
Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong> Stand: 2013
Technik – Kle<strong>in</strong>gedrucktes<br />
Atemstimulieren<strong>de</strong> E<strong>in</strong>reibung – ASE<br />
Indikation: Beziehungsaufbau, Bewältigung, psych. Stabilisierung,<br />
Stressm<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>ung, Atemunterstützung, Pneumonieprophylaxe,<br />
Wean<strong>in</strong>g, prä- u. post OP, Beruhigung, E<strong>in</strong>schlafför<strong><strong>de</strong>r</strong>ung.<br />
Lagerung: sitzend, 90/135 Grad, Bauch<br />
Vorgehen: E<strong>in</strong>cremen (ruhig und strukturiert), Atemrhythmus<br />
(AR) <strong>de</strong>s Patienten übernehmen (im Zweifel: e<strong>in</strong>fach<br />
beg<strong>in</strong>nen), mit e<strong>in</strong>er Ausatmung beg<strong>in</strong>nen, <strong>in</strong> spiralförmigen<br />
Kreisen bis zum unteren Rippenrand, dann während e<strong>in</strong>er<br />
E<strong>in</strong>atmung Hän<strong>de</strong> nache<strong>in</strong>an<strong><strong>de</strong>r</strong> nach oben setzen und bei<br />
nächster Ausatmung im AR weitermachen. Wenn Übere<strong>in</strong>stimmung:<br />
Verän<strong><strong>de</strong>r</strong>ung <strong>in</strong> Frequenz, Verhältnis und Tiefe<br />
möglich. Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>holung und Dauer nach Indikation. Zum<br />
Schluss Rücken ausstreichen, lagern etc.<br />
Druck: Ausatmung: Daumen, Zeigef<strong>in</strong>ger, Druck nach <strong>in</strong>nen<br />
zur Thoraxkompression. E<strong>in</strong>atmung: Handkante, weniger<br />
Druck, cranial gerichtet<br />
Physiologische Atmung: klarer, e<strong>in</strong><strong>de</strong>utiger Hän<strong>de</strong>druck<br />
(Druckverhältnis: Ausatmung > E<strong>in</strong>atmung).<br />
Pathologische Atmung: Schnelle Bewegungen synchron<br />
zum Atemmuster (evtl. 1zu2). Leichter Druck im S<strong>in</strong>ne von<br />
Anbieten. Patienten lassen.<br />
Variationen: je nach zentralem Ziel<br />
Ausatmung<br />
E<strong>in</strong>atmung<br />
Kontra<strong>in</strong>dikationen<br />
Vibrationen: Hypertonus, Hirndruck, Varizen<br />
Beleben<strong>de</strong> GKW: Hypertonus, Hirndruck<br />
ASE: thorakale Schmerzen<br />
Umgang mit unangenehmen Tätigkeiten:<br />
• Geme<strong>in</strong>same Absprachen: Zeitpunkt, Vorgehen, evtl.<br />
Vorab-Schmerzmedikation<br />
• Beobachten: Atmung, Kreislauf, Schweißproduktion,<br />
Muskeltonus<br />
• Strukturierte Pausen: Ruhezeiten <strong>de</strong>utlich machen,<br />
Überblick vermitteln<br />
• Strukturiertes Arbeiten: Erholsame und unangenehme<br />
Tätigkeiten trennen, Anfang und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>utlich machen<br />
• Geme<strong>in</strong>sam han<strong>de</strong>ln: Mitspracherecht e<strong>in</strong>räumen, Co<strong>de</strong>s<br />
vere<strong>in</strong>baren, Selbstverantwortung erhalten (Beispiel: Absaugen)<br />
Spiralförmige<br />
Bewegungen<br />
ASE-Abbildungen aus:<br />
Buchholz, Schürenberg 2003<br />
Fallbeispiel erarbeiten<br />
• Welche Biographie hat <strong><strong>de</strong>r</strong> Patient?<br />
• Was kann er (Fähigkeiten)?<br />
• Wie kommuniziert er?<br />
• Welche/s zentrale Ziel/e hat er?<br />
• Welche Angebote s<strong>in</strong>d <strong>de</strong>nkbar?<br />
Beispiel: geführtes Absaugen (Bild)<br />
Kriterien für e<strong>in</strong>e „erfolgreiche“ Stimulation<br />
Fortschritte <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Entwicklung <strong>de</strong>s Patienten<br />
Das Wichtigste: Ke<strong>in</strong>en Stress! Ausprobieren ist okay. Nicht<br />
alles auf e<strong>in</strong>mal. Langsam auf- und ausbauen: die Stimulation<br />
<strong>de</strong>s Patienten wie die eigenen Fähigkeiten. <strong>Basale</strong> Stimulation<br />
ist professionelle Improvisation und Interaktion!<br />
Implementierung<br />
• Was soll erreicht wer<strong>de</strong>n?<br />
• Was s<strong>in</strong>d die möglichen Barrieren?<br />
• Wie können die Barrieren überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n?<br />
• Wie kann implementiert wer<strong>de</strong>n?<br />
• Wie kann die Implementierung gemessen wer<strong>de</strong>n?<br />
Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong> Stand: 2013
Literatur – Bücher, Artikel, Vi<strong>de</strong>os, Internet<br />
Bücher:<br />
Bie<strong><strong>de</strong>r</strong>mann, M.: Essen als <strong>Basale</strong> Stimulation. V<strong>in</strong>centz<br />
Verlag Hannover 2003<br />
Bienste<strong>in</strong>, C.; Fröhlich, A.: <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong><br />
– die Grundlagen. Verlag Hans Huber, Bern 2010<br />
Bienste<strong>in</strong>, C.; Fröhlich, A. (Hrsg.): Bewußtlos. Verlag<br />
Selbstbestimmtes Leben , Düsseldorf 1994<br />
Buchholz, T.; Schürenberg, A.: <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
<strong>Pflege</strong> alter Menschen. Hans Huber, Bern 2008<br />
Buchholz, T.; Gebel-Schürenberg, A.; Nydahl, P.; Schürenberg,<br />
A.: Begegnungen. Ausgesuchte Fallbeispiele <strong>de</strong>s Konzeptes<br />
<strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>. H. Huber, Bern 2001<br />
Döttl<strong>in</strong>ger B, Meyer E, Wust E: Achtsamkeit: Abschlussarbeiten<br />
Praxisbegleiter/<strong>in</strong> <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong> -<br />
Fachbereich K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>krankenpflege. Pro Bus<strong>in</strong>ess 2009<br />
Fröhlich, A.: <strong>Basale</strong> Stimulation - das Konzept. Verlag<br />
Selbsbestimmtes Leben, Düsseldorf 1998<br />
Fröhlich A: <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong> – das Arbeitsbuch.<br />
Hans Huber, Bern 2010<br />
Hatz-Casparis M & Roth-Sigrist M. <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Akutpflege. Hans Huber 2012.<br />
Hohenhaus-Thier, P: Schüsselgong und Sockenball. Verlag<br />
Mo<strong><strong>de</strong>r</strong>nes Lernen 2008 (Ergotherapie-Bastelbuch)<br />
Kostrzewa, S.; Kutzner, M.: Was wir noch tun können –<br />
<strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> Sterbebegleitung. H.Huber, Bern02<br />
Nydahl, P.; Bartoszek, G. (Hrsg.): <strong>Basale</strong> Stimulation - Neue<br />
Wege <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong> Schwerstkranker. 6. Aufl. Urban Fischer,<br />
München 2012<br />
Nydahl, P. (Hrsg.): Wachkoma. Betreuung, <strong>Pflege</strong> und För<strong><strong>de</strong>r</strong>ung<br />
e<strong>in</strong>es Menschen im Wachkoma. 2. Aufl. Urban Fischer<br />
München 2008<br />
Werner, B.: Konzeptanalyse. <strong>Basale</strong> Stimulation. Verlag<br />
Hans Huber, Bern 2001<br />
Wust E, Meyer E, Döttl<strong>in</strong>ger B: Der Mensch im Zentrum:<br />
Abschlussarbeiten Praxisbegleiter/<strong>in</strong> <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong><br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong> Fachbereich Intensivpflege. Pro Bus<strong>in</strong>ess 2009<br />
Nydahl, P.: Das Schöne ist, dass Sie das selbst entschei<strong>de</strong>n -<br />
<strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>. <strong>Pflege</strong>zeitschrift 6/01,<br />
Kohlhammerverlag, Stuttgart 2001.<br />
Nydahl, P.: Schön tief Luft holen? <strong>Basale</strong> Stimulation im<br />
Wean<strong>in</strong>g. Intensiv (10) 5 2002, 202-211<br />
Nydahl, P.; Schürenberg, A.; Altes und Neues zur Atemstimulieren<strong>de</strong>n<br />
E<strong>in</strong>reibung, Teil 2. Die Schwester Der <strong>Pflege</strong>r<br />
(43) 8 04, 586-589<br />
Schürenberg, A.; Nydahl, P.: Altes und Neues zur Atemstimulieren<strong>de</strong>n<br />
E<strong>in</strong>reibung. Die Schwester Der <strong>Pflege</strong>r (43) 7<br />
04, 500-503<br />
Internet:<br />
www.basale-stimulation.<strong>de</strong> (offizielle Homepage)<br />
www.<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong> (dieses Skript und an<strong><strong>de</strong>r</strong>es)<br />
www.<strong>in</strong>tensivtagebuch.<strong>de</strong><br />
www.icu-diary.org<br />
www.a-zieger.<strong>de</strong> (A. Zieger, Neurochirurg)<br />
www.leitl<strong>in</strong>ien.net (dts. Leitl<strong>in</strong>ienserver)<br />
www.dgn.org (dts Ges. für Neurologie)<br />
www.stiftung-pflege.<strong>in</strong>fo/<br />
www.nordoff-robb<strong>in</strong>s.org (Nordoff-Robb<strong>in</strong>s-Musikthearpie)<br />
www.traumland-its.<strong>de</strong>/ (Erleben Intensivstation)<br />
www.icu<strong>de</strong>lirium.org/ (CAM-ICU, Sedierungspause)<br />
www.icusteps.org (engl. Selbsthilfegruppe)<br />
www.nice.org.uk/CG83 (Leitl<strong>in</strong>ie Reha nach Intensiv)<br />
icu-aftercare.net/blog/ (Blog zur Intensivbehandlung)<br />
www.healthtalkonl<strong>in</strong>e.org/ (Interviews Patientenerleben)<br />
www.schae<strong>de</strong>l-hirnpatienten.<strong>de</strong>/ (Selbsthilfegruppe)<br />
www.wachkoma.at (Österr. Viele Vorträge)<br />
www.sonnweid.ch (Alzheimere<strong>in</strong>richtung Schweiz)<br />
www.ich-pass.<strong>de</strong> (Biographie-Pass für beg. Demenz)<br />
www.protac.dk (Kugel<strong>de</strong>cke)<br />
www.diaprax.com (Massagegerät)<br />
www.tapmed.com (Saugzahnbürste u.a.)<br />
www.omikronverlag.<strong>de</strong>/catalog/3006/pdf/HPS.pdf (HPS)<br />
www.fruehmobilisierung.<strong>de</strong><br />
www.mobilization-network.org<br />
Vi<strong>de</strong>os:<br />
<strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>. (ca. 35 Euro). Lan<strong>de</strong>smedienzentrum<br />
Rhe<strong>in</strong>land Pfalz, Hofstr. 257c, 56077 Koblenz<br />
Münstermann U: <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> K<strong>in</strong><strong><strong>de</strong>r</strong>krankenpflege<br />
(DVD), Elsevier München 2009<br />
Sonst: www.youtube.com Suche „<strong>Pflege</strong>fotostory“<br />
Artikel <strong>in</strong> Büchern / Fachzeitschriften:<br />
Bartoszek, G.; Nydahl., P.: Der persönliche Fragebogen zur<br />
<strong>Pflege</strong>anamnese – e<strong>in</strong> Update. Intensiv (11) 6 2003, 264-270<br />
Buchholz, Th; Gebel-Schürenberg, A.; Nydahl, P.; Schürenberg,<br />
A.: Der Körper: e<strong>in</strong>e unförmige Masse - Wege zur<br />
Habituationsprophylaxe. Die Schwester Der <strong>Pflege</strong>r, Bibliomed<br />
Verlagsgesellschaft, Braun Melsungen 7/98<br />
Mödl-Funk, G.: „Jetzt kann ich mich wie<strong><strong>de</strong>r</strong> spüren!“ Auswirkungen<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> basal stimulieren<strong>de</strong>n Ganzkörperwaschung.<br />
Die Schwester Der <strong>Pflege</strong>r (42) 1/03<br />
Nean<strong><strong>de</strong>r</strong>, K.-D. et.al.: Der E<strong>in</strong>fluß von Weichlagerung auf die<br />
Körperwahrnehmung und -haltung. <strong>Pflege</strong> 4/96, S. 293-299,<br />
Nydahl P, Bartoszek G (2012). Im Rhythmus <strong><strong>de</strong>r</strong> Patienten.<br />
Die Schwester Der <strong>Pflege</strong>r 11(51): 1068-1073.<br />
Peter Nydahl, Kiel, Kurs- und Weiterbildungsleiter für <strong>Basale</strong> Stimulation <strong>in</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Pflege</strong>, peter@<strong>nydahl</strong>.<strong>de</strong> Stand: 2013