Kindergarten âAm Rohrendorfer Platzâ Obersulm - Affaltrach
Kindergarten âAm Rohrendorfer Platzâ Obersulm - Affaltrach
Kindergarten âAm Rohrendorfer Platzâ Obersulm - Affaltrach
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Konzeption<br />
<strong>Kindergarten</strong><br />
„Am <strong>Rohrendorfer</strong> Platz“<br />
<strong>Obersulm</strong> - <strong>Affaltrach</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Vorwort<br />
2. Vorstellung der Einrichtung<br />
2.1. Träger<br />
2.2. Adresse der Einrichtung<br />
2.3. Lage der Einrichtung<br />
2.4. Größe der Einrichtung<br />
2.5. Öffnungs – und Ferienzeiten<br />
2.5.1. Regelgruppe (RG)<br />
2.5.2. Verlängerte Öffnungszeiten (VÖ)<br />
2.5.3. Ferienbetreung<br />
2.6. Gruppenstruktur<br />
2.7. Unser Leistungsangebot<br />
2.8. 2 Beispiele aus unserem Leistungskatalog<br />
2.8.1. Intensivgruppe<br />
2.8.2. Kinderkonferenz<br />
2.9. Personal<br />
2.10. Unser <strong>Kindergarten</strong> als Ausbildungsstätte<br />
3. Pädagogik<br />
Sinnspruch<br />
3.1. Unser Bild vom Kind<br />
3.2. Definitionen<br />
3.2.1. Begriff: „Bildung“<br />
3.2.2. Begriff: „Erziehung“<br />
3.3. Erziehungsziele<br />
3.3.1. Ich – Kompetenz<br />
3.3.2. Sozial – Kompetenz<br />
3.3.3. Sach – Kompetenz<br />
3.4. Beobachtung und Dokumentation<br />
3.4.1. Was ist Beobachtung und Dokumentation?<br />
3.4.2. Wer oder was wird beobachtet?<br />
3.4.3. Wie wird dokumentiert?<br />
3.5. Pädagogische Umsetzung
3.6. Individuelle Schwerpunkte unserer Einrichtung<br />
3.6.1. Bewegung<br />
3.6.2. Sprache und Kommunikation<br />
4. Erziehungspartnerschaft<br />
4.1. Vorwort<br />
4.2. Definition „Erziehungspartnerschaft“<br />
4.3. Ziele und Methoden der Erziehungspartnerschaft<br />
4.4. Wie können Eltern die Erziehungspartnerschaft unterstützen ?<br />
4.5. Unser Leistungskatalog<br />
4.6. Umsetzung der Erziehungspartnerschaft<br />
4.6.1. Eingewöhnungskonzept<br />
4.6.2. Entwicklungsgespräche<br />
4.7. Abschlussworte<br />
5. Teamarbeit<br />
5.1. Definition: Was ist ein Team?<br />
5.2. Ziele und Formen unserer Zusammenarbeit<br />
6. Kooperation und Vernetzung<br />
6.1. Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />
6.2. Zusammenarbeit mit der Grundschule – als unseren Schwerpunkt<br />
7. Schlusswort
1.Vorwort<br />
Liebe Eltern,<br />
wir Erzieherinnen begleiten Ihre Kinder neben und mit Ihnen auf einem Stück<br />
des Weges in die Zukunft. Wir sind uns der Verantwortung und Bedeutung<br />
bewusst, den dieser Lebensabschnitt als Basis für die körperliche und geistige<br />
Entwicklung Ihrer Kinder hat.<br />
Deshalb haben wir auf der Grundlage des „Orientierungsplanes für Bildung und<br />
Erziehung“ in Baden-Württemberg vieles neu überdacht:<br />
-in der pädagogischen Schwerpunktsetzung,<br />
-bei der Erziehungspartnerschaft mit Ihnen,<br />
-der Zusammenarbeit im Team und<br />
-mit dem Träger unserer Einrichtung.<br />
Vorgaben, Ziele, Richtlinien und neue Erkenntnisse haben wir in eine<br />
Konzeption gebracht, die wir gemeinsam mit Ihnen umsetzen möchten.<br />
Das war ein langwieriger, arbeitsintensiver und nicht immer leichter Weg. Alle<br />
Leser – insbesondere Kollegen – haben deshalb sicher Verständnis, dass wir<br />
darum bitten, wenn Gedanken aus dieser Konzeption übernommen werden, uns<br />
zu informieren oder unsere Konzeption als Quelle anzugeben.<br />
Nach einem Jahr intensiver Arbeit stellen wir Ihnen das Ergebnis vor. Es bildet<br />
die Grundlage unserer Arbeit nach dem gegenwärtigen Entwicklungsstand.<br />
Durch Voranschreiten unserer Lernprozesse bedarf diese Konzeption einer<br />
ständigen Überprüfung an der Praxis.<br />
Den Kindern und Eltern wünschen wir eine schöne Zeit in unserer<br />
Kindertagesstätte.<br />
Leiterin der Einrichtung:<br />
Carsta Banse
2. Vorstellung der Einrichtung<br />
2.1. Träger<br />
Die zuständige Stelle für den <strong>Kindergarten</strong> Am <strong>Rohrendorfer</strong> Platz ist die Gemeinde<br />
<strong>Obersulm</strong>.<br />
Adresse: Gemeinde <strong>Obersulm</strong><br />
Bernhardstraße 1<br />
74182 <strong>Obersulm</strong>- <strong>Affaltrach</strong><br />
Tel. 07130-28-0<br />
2.2. Adresse der Einrichtung:<br />
Gemeindekindergarten „Am <strong>Rohrendorfer</strong> Platz“<br />
Am <strong>Rohrendorfer</strong> Platz 1<br />
74182 <strong>Obersulm</strong> -<strong>Affaltrach</strong><br />
Tel. 07130-9184<br />
2.3. Lage der Einrichtung:<br />
Unser <strong>Kindergarten</strong> liegt inmitten eines Wohngebietes.<br />
In unmittelbarer Nähe befinden sich das Rathaus, die Gemeindebücherei, das Kulturhaus, die<br />
Polizei, sowie verschiedene kleine Geschäfte.<br />
Kulturhaus<br />
Bernhardstraße<br />
Rathaus<br />
<strong>Rohrendorfer</strong> Platz<br />
Kiga<br />
Am Rathaus
2.4. Größe der Einrichtung<br />
Unsere Einrichtung besteht seit 1992 und wurde 2004 erweitert.<br />
Wir haben zwei Gruppenräume und einen großen Eingangsbereich, der von uns als<br />
Kreativbereich genutzt wird.<br />
Unsere Räume umfassen verschiedene Funktionsbereiche:<br />
- Lego- und Bauecke mit verschiedenen Konstruktionsmaterialien,<br />
- Kuschelecke mit Büchern,<br />
- Mal- und Bastelecke,<br />
- Kinderwerkstatt,<br />
- Experimentierecke,<br />
- Puppenecke,<br />
- Bewegungsraum,<br />
- Vesperzimmer mit Küche<br />
- Waschraum mit Toiletten<br />
- Wickelplatz<br />
Legoecke<br />
Wickelplatz<br />
Bauecke<br />
Kuschelecke/<br />
Kommunikationsbereich<br />
Unser Außenbereich besteht aus:<br />
- einer großen Grünfläche mit Baumbestand<br />
- Kletterbäume<br />
- Sandkasten<br />
- Rutsche<br />
- Kletterhügel mit Kriechtunnel<br />
- Gartenhaus mit verschiedenen Spielgeräten<br />
- Großspielgerät
2.5. Öffnungs- und Ferienzeiten<br />
Der <strong>Kindergarten</strong> ist eine familienergänzende und unterstützende Einrichtung.<br />
Wir wollen mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten die Interessen von alleinerziehenden und<br />
berufstätigen Eltern beachten, damit sie Familie und Beruf besser in Einklang bringen<br />
können.<br />
Wir bieten folgende Öffnungszeiten für unsere zwei Gruppen an:<br />
2.5.1. Regelgruppe (RG)<br />
Montag – Freitag<br />
Montag, Dienstag, Donnerstag<br />
Mittwoch und Freitag<br />
7.30 Uhr – 12.30 Uhr<br />
14.00 Uhr – 16.00 Uhr<br />
Nachmittags geschlossen<br />
2.5.2. Verlängerte Öffnungszeiten (VÖ)<br />
Montag – Freitag<br />
7.30 Uhr – 13.30 Uhr<br />
2.5.3 Ferienbetreuung<br />
Jedes Jahr wird ein Ferienangebot von der Gemeinde <strong>Obersulm</strong> erstellt und den Eltern<br />
bekannt gegeben.<br />
Somit kann auch jedes Kind in den Pfingst- und Sommerferien betreut werden.<br />
2.6. Gruppenstruktur<br />
In unserer Einrichtung betreuen wir Kinder im Alter von 2,5 bis 6 Jahren in offenen Gruppen.<br />
Ziel ist es, den Kindern mehr Bewegungs- und Entdeckungsraum zu geben.<br />
Das heißt in der Umsetzung, dass die üblichen Raumstrukturen aufgelöst sind und alle<br />
Räumlichkeiten allen Kindern während der Freispielzeit frei zur Verfügung stehen.<br />
Funktionsbereiche wie Kreativbereich, Bewegungsbereich, Ruhe- und<br />
Kommunikationsbereich, Rollenspiel- und Baubereich bieten eine Umgebung zum freien<br />
Spielen, zum Entdecken und Forschen. Die Bildungsprozesse der Kinder werden dadurch<br />
besser angeregt.<br />
Mahlzeiten werden im Vesperzimmer eingenommen.<br />
Die Erzieherinnen sind im Wechsel für die einzelnen Bereiche / Räume verantwortlich.
2.7. Unser Leistungsangebot<br />
o gemeinsame Kinderkonferenz<br />
o Intensivgruppen in drei altersgetrennten Kleingruppen (Bienen, Zwerge und Riesen)<br />
o Turntage<br />
o Vespertage<br />
o Freispielphase (freies Vesper)<br />
o Bastel- und Malangebote<br />
o Werkstattangebote<br />
o Morgentreff<br />
o Lieder- und Singspiele<br />
o Kreis- und Bewegungsspiele<br />
o Spaziergänge<br />
o viel Bewegung im Garten<br />
o Waldwochen<br />
o Feste feiern z.B. Geburtstage, religiöse Feste….<br />
o verschiedene Sprachförderungsprogramme als Angebot<br />
2.8. Zwei Beispiele aus unserem Leistungsangebot<br />
2.8.1. Intensivgruppe<br />
In unserer Einrichtung arbeiten wir nach dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung<br />
für die baden-württembergischen Kindergärten.<br />
Wir arbeiten in drei altersgetrennten Gruppen.<br />
In Anlehnung an unser aktuelles Thema singen wir Lieder, hören Geschichten, spielen, führen<br />
Gespräche, betrachten Bilderbücher und vieles mehr.<br />
In dieser Gruppe erleben sich die Kinder oft zum ersten Mal bewusst als Teil einer größeren<br />
Gemeinschaft. Unter anderem lernen die Kinder aufeinander Rücksicht zu nehmen, indem sie<br />
den anderen ausreden lassen und ihm zuhören. Oft muss das Kind dadurch seine eigene<br />
Person zurückstellen, weil noch andere Kinder da sind, deren Interessen und Bedürfnisse es<br />
akzeptieren lernen muss.<br />
2.8.2. Kinderkonferenz<br />
Unsere Kinderkonferenz findet mit allen Kindern statt.<br />
Es werden Erlebnisse ausgetauscht, Regeln aufgestellt bzw. besprochen, der Plan für die<br />
kommende Woche erstellt und sonstige aktuelle „Probleme“ geklärt.<br />
Da in der Kinderkonferenz alle Kinder und Erzieherinnen etwas gemeinsam machen, wird<br />
das Gemeinschaftsgefühl gefördert.<br />
Die Kinder werden in Entscheidungen mit einbezogen.
2.9 Personal<br />
Unser Team besteht zur Zeit aus folgenden Mitarbeitern:<br />
Zweitkraft in Teilzeit<br />
Zweitkraft in Teilzeit<br />
Zweitkraft in Vollzeit<br />
Gruppenleitung in Vollzeit<br />
Leitung des <strong>Kindergarten</strong>s in Vollzeit<br />
(Gruppenleitung)<br />
Ruth Dietz<br />
Grit Simon<br />
Renate Felber<br />
Denise Kurz<br />
Carsta Banse<br />
Ruth Dietz Grit Simon Renate Felber Denise Kurz Carsta Banse<br />
Auf Grund der zwei Öffnungszeiten- Modelle arbeiten wir nach unserem individuellen<br />
Schichtdienstplan.<br />
Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt bei Vollzeitkräften 39,0 Stunden.<br />
Enthalten sind darin auch die Zeiten für die Vor- und Nachbereitungen in der Einrichtung.<br />
Für die Reinigung unserer Räume sind zwei Reinigungskräfte in Teilzeit beschäftigt.<br />
Bei Hausmeistertätigkeiten steht uns der Hausmeister vom Rathaus zur Verfügung.<br />
2.10 Unser <strong>Kindergarten</strong> als Ausbildungsstätte<br />
Während der 4-jährigen Berufsausbildung zur Erzieherin haben die Schülerinnen bei uns die<br />
Möglichkeit die erforderlichen Praktika durchzuführen.<br />
Dazu brauchen die Praktikanten Anleitungskräfte. Dabei kommt der Anleitung und Beratung<br />
eine besondere Bedeutung zu im Hinblick auf eine<br />
- Ermunterung zum Probieren,<br />
- strukturierte Planung von Vorhaben,<br />
- kritische Begleitung der Umsetzung,<br />
- person- und fachbezogene Auswertung von durchgeführten Projekten,<br />
- durchdachte Neuplanung bei auftauchenden Schwierigkeiten,<br />
- person- und inhaltsorientierte Diskussion über den Erfolg/Misserfolg des Praktikums.<br />
Neben den längeren Praktikumszeiten gibt es auch immer wieder Kurzzeitpraktika:<br />
- soziale Praktika der Haupt- und Realschulen, sowie Gymnasien<br />
- berufsorientierte Praktika z.B. BORS, usw.
3. Pädagogik<br />
Sinnspruch<br />
Erlebt ein Kind Nachsicht,<br />
lernt es Geduld.<br />
Erlebt ein Kind Ermutigung,<br />
lernt es Zuversicht.<br />
Erlebt ein Kind Lob,<br />
lernt es Empfänglichkeit.<br />
Erlebt ein Kind Bejahung,<br />
lernt es lieben.<br />
Erlebt ein Kind Anerkennung,<br />
lernt es, dass es gut ist,<br />
ein Ziel zu haben.<br />
Erlebt ein Kind Ehrlichkeit,<br />
lernt es, was Wahrheit ist<br />
Erlebt ein Kind Fairness,<br />
erlernt es Gerechtigkeit.<br />
Erlebt ein Kind Sicherheit,<br />
lernt es Vertrauen in sich selbst<br />
und in jene, die mit ihm sind.<br />
Erlebt ein Kind Freundlichkeit,<br />
lernt es die Welt als Platz kennen,<br />
in dem gut wohnen ist.
3.1 Unser Bild vom Kind<br />
Jedes Kind ist mit Neugierde, spontanem Lernwillen, großem Interesse an Menschen und<br />
Umwelt und einem enormen Wissensdrang ausgestattet.<br />
„Solange die Kinder noch klein sind, gib ihnen tiefe Wurzeln. Wenn sie älter<br />
geworden sind, gib ihnen Flügel“<br />
(aus Neuseeland)<br />
Kinder sind experimentierfreudig<br />
Kinder sind bewegungsfreudig<br />
Kinder sind kommunikativ<br />
Kinder sind einzigartig<br />
Kinder sind kreativ und voller Phantasie<br />
Kinder sind weltoffen<br />
Kinder sind unbeschwert<br />
Kinder sind Persönlichkeiten<br />
Kinder brauchen Zeit<br />
Kinder sind vertrauensvoll<br />
sie entdecken neugierig ihre Umwelt<br />
Bewegung fördert ihr Lernen<br />
sie verschaffen sich laut und leise Gehör<br />
sie leben und genießen den Augenblick<br />
manchmal brauchen sie einen Anstoß<br />
sie erleben Gemeinschaft, Freundschaften<br />
ohne Vorurteile<br />
sie brauchen Regeln, Grenzen, Rituale und<br />
Beständigkeit<br />
sie wollen Wertschätzung, Geborgenheit und<br />
Akzeptanz<br />
sie brauchen Freiräume für ihre<br />
Selbstbildungsprozesse<br />
sie suchen sich Vorbilder<br />
3.2. Definitionen: Bildung und Erziehung<br />
„Gebildet werden kann man nicht, bilden muss man<br />
sich selbst“<br />
3.2.1 Bildung<br />
Lern- bzw. Bildungsprozesse beginnen mit der Geburt und begleiten den Menschen ein Leben<br />
lang.<br />
Frühkindliche Bildung beinhaltet die Prozesse:<br />
• filtern,<br />
• wählen,<br />
• konzentrieren,<br />
• hervorheben und<br />
• auseinandersetzen durch jede subjektive kleine Persönlichkeit.
Kinder entwickeln selbst ihre Strukturen mit denen sie ihre soziale, sachliche und geistige<br />
Welt erfassen.<br />
Bildung ist auf die eigene Wahrnehmung des Kindes angewiesen.<br />
Mit Hilfe seiner Sinne entwickelt das Kind ein Bild von sich und seiner Umwelt und speichert<br />
das als Erfahrung.<br />
Das setzt die Bindung an Erwachsene voraus. Sie<br />
- dient der Hilfe zur Selbsthilfe<br />
- gibt Sicherheit<br />
- erspart größere Umwege und Enttäuschungen<br />
- spornt an (Vorbild)<br />
Die Hilfe der Erwachsenen kann eigenes Forschen, Vergleichen und Austesten der Kinder<br />
nicht ersetzen. Aus den inneren Bildern der Kinder entstehen Fragen. Sie sind die „Brücke“<br />
zur Erwachsenenwelt.<br />
Soziale und kulturelle Muster bilden dabei wichtige Orientierungshilfen, mit denen sich das<br />
Kind seine Sachbezüge erschließt.<br />
3.2.2 Erziehung<br />
Erziehung ist die Tätigkeit des Erwachsenen mit dem Ziel, alle Kräfte des Kindes anzuregen,<br />
damit diese sich zu einer eigenen individuellen Persönlichkeit harmonisch entfalten können.<br />
Das bedeutet: eine anregende Lernumwelt zu schaffen, die alle Sinne und Interessen der<br />
Kinder anspricht und den Kindern die Möglichkeit bietet, ihre Erklärungsmodelle der Welt zu<br />
überprüfen und zu erweitern.<br />
Erziehung setzt eine Bindung zu den Erwachsenen voraus.<br />
Erziehung ist Hilfestellung verschiedenster Art, je nach Alter und Fähigkeit des Kindes.<br />
Sie beginnt beim Vorbild und reicht über die Beratung bis zur altersgerechten Kontrolle. So<br />
vermittelt Erziehung den Kindern Werte, setzt Grenzen und legt Regeln fest.
3.3 Erziehungsziele<br />
Was wollen die Kinder von uns?<br />
„Hilf mir, es selbst zu tun.<br />
Zeig mir, wie es geht.<br />
Tu es nicht für mich.<br />
Ich kann und will es alleine tun.<br />
Hab Geduld, meine Wege zu begreifen.<br />
Sie sind vielleicht länger,<br />
vielleicht brauche ich mehr Zeit,<br />
weil ich mehrere Versuche machen will.<br />
Mute mir auch Fehler zu,<br />
denn aus ihnen kann ich lernen.“<br />
Maria Montessori<br />
Die Erziehungsziele unserer pädagogischen Arbeit umschließen drei entscheidende<br />
Erfahrungsbereiche, für welche die Kinder im Sinne eines erfolgreichen Starts ins Leben<br />
sensibilisiert werden sollen.<br />
Ich-Kompetenz<br />
verlangt Vertrauen, Selbstachtung,<br />
Neugierde und Offe nheit in seine<br />
körperlichen und<br />
geistigen Erfahrungen (Fähigkeiten)<br />
Sachkompetenz<br />
die Fähigkeit zur Abstraktion,<br />
Sachverhalte differenziert wahrnehmen<br />
und beschreiben zu können<br />
Sozialkompetenz<br />
beschreibt die Fähigkeit zur sprachlichen<br />
Verständigung,<br />
dass Regeln des Zusammenlebens<br />
vereinbart und eingehalten werden<br />
Wie setzen wir das um?<br />
Die Grundlage für unsere Arbeit ist, dass ihr Kind sich bei uns wohlfühlt!<br />
Damit dies gelingt, gilt für uns, ihr Kind mit seiner Persönlichkeit und<br />
seiner Individualität anzunehmen und zu respektieren!<br />
Erst dann können wir mit den verschiedenen Schwerpunkten unserer<br />
Einrichtung ansetzen und arbeiten!<br />
Unsere Aufgliederung der entsprechenden Kompetenzen enthält eine Auswahl unserer Arbeit.
3.3.1 ICH-Kompetenz<br />
- Ich bin ich –<br />
Wir sind ein <strong>Kindergarten</strong>….,<br />
‣ …. der Kinder selbständig und selbsttätig sein lässt,<br />
deshalb<br />
o gelten feste Regeln und Absprachen<br />
o können Kinder Spielbereiche selbst wählen<br />
o halten wir Kinder dazu an, Eigenverantwortung zu übernehmen z.B. selber Anund<br />
Ausziehen, Ordnung halten können<br />
o dürfen Kinder auch „unbeobachtet“ in Spielräumen und Gartenbereichen<br />
spielen<br />
‣ … der das Selbstbewusstsein der Kinder stärkt,<br />
deshalb<br />
o ermutigen wir sie „Neues“ auszuprobieren<br />
o dürfen die Kinder ihre Meinungen offen vertreten z.B. Kinderkonferenz<br />
o fördern wir die Kinder in ihrer Fähigkeit sich selbst wahrzunehmen und zu<br />
reflektieren (z.B. Entwicklungsschritte im Portfolio)<br />
‣ … der Kindern die Möglichkeit gibt, sich selbst zu achten,<br />
deshalb<br />
o gehen die Kinder verantwortungsbewusst mit ihrem Körper um (z.B. gesunde<br />
Ernährung,….)<br />
‣ … der den Kindern Raum gibt, Entscheidungen selbst zu treffen,<br />
deshalb<br />
o dürfen die Kinder in der Freispielzeit über Ort, Partner, Zeit z.B. Vesperzeit<br />
und Spielmaterial selbst entscheiden<br />
‣ … der die Stärken unserer Kinder im Vordergrund sieht,<br />
deshalb<br />
o kann das Kind seine Stärken weiterentwickeln z.B. Werkbank,<br />
Experimentierecke (messen, wiegen, vergleichen,….)<br />
o haben Kinder unser vielfältiges Materialangebot z.B. Magnete, Lupen<br />
‣ … der den Kindern vielfältige Bewegungsmöglichkeiten bietet. Darin sehen wir einen<br />
umfassenden Schwerpunkt unserer Arbeit.
3.3.2 Sozialkompetenz<br />
Wir sind ein <strong>Kindergarten</strong>….,<br />
‣ …in dem Platz für jedes Kind, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion,<br />
Nationalität und gesellschaftlicher Stellung, ist,<br />
deshalb<br />
o unterstützen wir die Kinder von Beginn an beim Aufbau eins vertrauensvollen<br />
Miteinander (Geborgenheit, Zufriedenheit, Liebe)<br />
o lernen die Kinder voneinander Hilfsbereitschaft ( Ältere und Jüngere ergänzen<br />
sich gegenseitig)<br />
o erfahren die Kinder Wertschätzung und Respekt ( Höflichkeit, Ehrlichkeit,<br />
Rücksichtsnahme)<br />
o erfahren die Kinder christliche Werte in Form von Büchern, Geschichten,<br />
Liedern….<br />
o lernen die Kinder eigene Emotionen und Bedürfnisse mit denen anderer in<br />
Bezug zu setzen ( Toleranz, Kompromissbereitschaft, gewaltfreie<br />
Lösungsstrategien entwickeln)<br />
o erleben und üben sich die Kinder in der Gemeinschaftsfähigkeit ( Einordnen<br />
und Unterordnen in der Gruppe)<br />
‣ … der die Ganzheitlichkeit von Sprache und Kommunikation nicht aus dem Blick<br />
verliert. Auch hier sehen wir einen umfassenden Schwerpunkt unserer pädagogischen<br />
Arbeit.
3.3.3 SACH-Kompetenz<br />
Wir sind ein <strong>Kindergarten</strong>….,<br />
‣ … in dem kreative Entfaltung in vielen Bereichen möglich ist,<br />
deshalb<br />
o werden die Kinder für ihre Sinne (riechen, schmecken, tasten,…) sensibilisiert.<br />
o wird Fein- und Grobmotorik der Kinder im Alltag mobilisiert (schneiden,<br />
malen, Bewegungs- und Kreisspiele)<br />
o sind musische Angebote wichtig, um die kindlichen Empfindungs- und<br />
Ausdrucksmöglichkeiten zu entfalten, z.B. verschiedene Instrumente und<br />
Klänge, singen, erleben von Stille, ….<br />
‣ … in dem naturwissenschaftliche und technische Grunderfahrungen gesammelt und<br />
erforscht werden können,<br />
deshalb<br />
o kann jedes Kind nach Interesse und eigener Logik Dinge auswählen, forschen,<br />
sich auseinandersetzen,…. (Schwerkraft, Zeitgefühl,…)<br />
o dürfen die Kinder mit all ihren Sinnen ihre Umwelt erschließen und auf<br />
Entdeckungsreise gehen, wissbegierig bleiben.<br />
o können die Kinder ihre handwerklichen Fähigkeiten entdecken und<br />
weiterentwickeln…<br />
‣ der Kindern vielfältige Naturerfahrungen ermöglicht,<br />
deshalb<br />
o bietet unser Garten verschiedene Naturbereiche, z.B.:<br />
Sandkasten, Kletterbäume, Erdhügel, Großspielgerät.<br />
o unternehmen wir Spaziergänge.<br />
o gehen wir regelmäßig in den Waldkindergarten.<br />
o gehen wir bei jedem Wetter hinaus.<br />
o laden verschiedene Spiel- und Naturmaterialien zum Forschen, Bearbeiten und<br />
Spielen ein.<br />
‣ … in dem ein politisches Bewusstsein angeregt wird,<br />
deshalb<br />
o können die Kinder sich mit aktuellen Alltagsgeschehnissen auseinandersetzen,<br />
z.B.: in der Kinderkonferenz, bei Gesprächen in der Freispielzeit, in der<br />
Intensivgruppe,….
3.4. Beobachtung und Dokumentation<br />
„Es geht um das Entdecken des unbekannten Kindes, denn wenn wir Kinder fördern wollen,<br />
müssen wir etwas von ihnen erfahren das wir nicht wissen.<br />
(Prof. Dr. Gerd Schäferl)<br />
3.4.1 Was ist Beobachtung und Dokumentation?<br />
Eine wichtige Voraussetzung einer guten pädagogischen Arbeit ist die Beobachtung und<br />
Dokumentation des aktuellen Entwicklungsstandes des Kindes, sowie den Verlauf des<br />
Entwicklungs- und Bildungsprozesses.<br />
Außerdem erfahren wir diverse Konstellationen innerhalb der Altersgruppe, der Gesamtgruppe<br />
und der Einrichtung.<br />
O Die Beobachtungen werten wir im Teamgespräch aus, um eine objektive Sichtweise zu erlangen.<br />
O Die konkreten Wahrnehmungen der Kinder dokumentieren wir schriftlich und nehmen sie<br />
als Grundlage für kompetente Gespräche mit Eltern und Fachkräften.<br />
O Besonders wichtig ist uns, die Stärken, Kompetenzen und Fortschritte des Kindes<br />
wahrzunehmen, aber auch seine Interessen, Neigungen, Gewohnheiten und Schwächen.<br />
O Die Beobachtung und Dokumentation ist für uns die Grundlage einer professionellen Arbeit<br />
und ein Instrument der Transparenz.<br />
3.4.2 Wer oder was wird beobachtet?<br />
Beobachtet wird im Alltag, vor allem im Freispiel, da es sich hier um eine selbst gewählte<br />
Aktivität handelt.<br />
Dabei richtet sich die Aufmerksamkeit auf:<br />
- einzelne Kinder<br />
- Kindergruppen<br />
- die eigene Beteiligung der Erzieherin oder anderer Erwachsener<br />
- die Rahmenbedingungen, in die das beobachtete Geschehen eingebettet ist.<br />
3.4.3 Wie wird dokumentiert?<br />
Die Dokumentation erfolgt mit Vorlagen, Formularen und in einem Portfolio (von den<br />
Kindern) in der die individuelle Situation des Kindes/ der Familie berücksichtigt wird.<br />
In unserer Kindertagesstätte werden folgende Verfahren verwendet:<br />
- Validierte Grenzsteine der Entwicklung<br />
- <strong>Obersulm</strong>er Beobachtungsbogen<br />
- Leuvener Engagiertheitsskala<br />
- verschiedene Sprachverfahren (spezielle Erklärungen liegen in der Elternecke aus)
3.5 Pädagogische Umsetzung<br />
Unser Tagesablauf in Stichpunkten<br />
1. ab 7.30 Uhr F<br />
R<br />
E<br />
I<br />
S<br />
P<br />
I<br />
E<br />
L<br />
a) Freies Spiel<br />
b) Freies Vesper<br />
c) Angebot in der Kleingruppe<br />
2. ab 10.15 Uhr Aufräumphase<br />
3. 10.30 Uhr Morgentreff – alle Kinder treffen sich in der Halle zu einem Begrüßungslied<br />
4. 11.00 Uhr Intensivgruppen in ALTERSGETRENNTEN Kleingruppen<br />
5. ab 11.45 Uhr: Die ersten Kinder werden entlassen, bzw. abgeholt.<br />
Zwischen 11.45 Uhr und 12.15 Uhr können Sie Ihr Kind auch direkt bei uns abholen. (Für<br />
VÖ Eltern bis 13.30 Uhr)<br />
6. bis 12.15 Uhr – (13.30 Uhr nur VÖ-Kinder) Freispiel oder Bewegungsphase im Garten.<br />
7. 12.15 – 12.30 Uhr Aufräumphase und gemeinsames Anziehen<br />
8. Unsere Entlasszeiten für die Kinder:<br />
1. Entlasszeit: ab 11.45 Uhr<br />
2. Entlasszeit: 12.30 Uhr<br />
3. Entlasszeit: von 12.45 - 13.30 Uhr (nur VÖ-Kinder)<br />
9. 14.00 – 16.00 Uhr Freispiel mit Angeboten in der Klein- oder Großgruppe (keine VÖ<br />
Kinder)
3.6 Individuelle Schwerpunkte unserer Einrichtung<br />
3.6.1 „Bewegung“ unter dem Motto:<br />
„So viel Freiheit wie möglich, so viel Unterstützung wie nötig!“<br />
Unsere Ziele:<br />
- Freude an der Bewegung<br />
- Grob – und Feinmotorik weiterentwickeln<br />
- Körperbewusstsein fördern<br />
- Körperliche Grenzen erfahren<br />
- Koordination, Balance austesten<br />
- Gesunderhaltung<br />
- Kräfte messen<br />
- Ausdauer<br />
- Materialerfahrungen verschiedenster Art<br />
- Raumerfahrungen wahrnehmen<br />
Wie setzen wir diese Ziele um?<br />
Wer?<br />
Wie?<br />
Wann?<br />
Was?<br />
Kinder und Erzieherinnen<br />
Turnen, Rhythmik, Bewegungsbaustelle, Bewegungsraum, Arbeit in offenen<br />
Gruppen, Freispiel, Kreativecke, Garten, Spaziergänge, Waldkindergarten<br />
Immer<br />
Grobmotorische Fähigkeiten:<br />
(sind großräumige Bewegungsabläufe des Körpers einschließlich der<br />
Koordination von Armen und Beinen.)<br />
rennen, hüpfen, klettern, fangen, tanzen, Kreisspiele, krabbeln, rutschen,<br />
schaukeln, hangeln…<br />
Feinmotorische Fähigkeiten:<br />
(beschreibt die Gesamtheit der Bewegungsabläufe der Hand- und<br />
Fingerkoordination, aber auch Fuß-, Zehen-, Gesichts-, Augen- und<br />
Mundmotorik)<br />
malen, schneiden, kleben, weben, Fingerspiele, hämmern…<br />
Wieviel?<br />
täglich
3.6.2 „Sprache und Kommunikation“<br />
Unsere Ziele:<br />
- Erweiterung des Wortschatzes<br />
- Grammatik (Satzbau, Wortbildung)<br />
- Ganzheitlichkeit von Sprache und Kommunikation<br />
- Förderung durch spezielle Sprachprogramme ( z.B. von Landesstiftung, Sprach – und<br />
Lernhilfe für Kinder mit Migrationshintergrund)<br />
- Sprechanlässe schaffen<br />
- sprachliche Bildungsprozesse herausfordern<br />
Wie setzen wir diese Ziele um?<br />
Wer?<br />
Wie?<br />
Wann?<br />
Was?<br />
Kinder, Erzieherinnen, Fachkräfte für Spracherziehung<br />
Gespräche führen mit einzelnen Kindern und in der Gruppe, eigenes Tun<br />
sprachlich begleiten, vorlesen, konzentrieren, erzählen, verschiedene Medien<br />
nutzen, gezielte Angebote durch Fachkräfte anbieten,…<br />
Täglich / Angebot der Fachkräfte 2-3mal wöchentlich<br />
Reime, Verse, Fingerspiele, Geschichten, Bilderbücher lesen und nacherzählen,<br />
Geschichten erfinden, Rollenspiele, differenzierte Übungen zu Lauten und<br />
Lautverbindungen, Bewegungsspiele, Mundmotorikspiele, Silben klatschen,….
4. Erziehungspartnerschaft<br />
4.1 Vorwort<br />
Sie liebe Eltern sind die wichtigsten Bezugspersonen ihres Kindes und dadurch unsere<br />
wichtigsten Partner! Gemeinsam wollen wir die <strong>Kindergarten</strong>zeit Ihres Kindes so schön wie<br />
möglich gestalten.<br />
Deshalb werden wir uns bemühen, unsere Arbeit transparent zu machen.<br />
4.2 Definition: Erziehungspartnerschaft<br />
Mit Erziehungspartnerschaft ist eine gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung gemeint,<br />
gemeinsames Lernen, die eigene Bereitschaft selbst zu lernen und die Erlaubnis, Fehler zu<br />
machen für die bestmögliche Entwicklung und Förderung des Kindes.<br />
4.3 Ziele und Methoden der Erziehungspartnerschaft<br />
Es ist uns wichtig:<br />
Ziele<br />
1 Gegenseitige Anerkennung,<br />
Wertschätzung und Akzeptanz<br />
2 Partnerschaftliche Zusammenarbeit,<br />
getragen von Vertrauen und Offenheit<br />
mit Ihnen<br />
3 Sie als Eltern sind kompetente Partner<br />
damit wir gemeinsam die Lern- und<br />
Entwicklungsprozesse Ihres Kindes<br />
unterstützen können<br />
4 Gemeinsame Planung von<br />
Veränderungen<br />
5 Im Dialog orientieren wir uns<br />
gemeinsam an den Ressourcen Ihres<br />
Kindes<br />
6 Als Kindertagesstätte werden wir der<br />
familien- / elternunterstützenden<br />
Funktion gerecht.<br />
Formen / Methoden<br />
• Angenehme Atmosphäre schaffen<br />
• Vorbildwirkung der Erwachsenen<br />
• Auf eine gute Gesprächskultur achten<br />
• Regelmäßiges Feedback<br />
• Regelmäßige positive Rückmeldungen<br />
• Gesprächsbereitschaft signalisieren<br />
• Mit Eltern das Gespräch suchen und im<br />
Gespräch bleiben<br />
• Individuelle Angebote für<br />
Interessengruppen … verschiedene<br />
Projekte planen<br />
• Unterstützung von Eltern und Erziehern<br />
im Gespräch mit externen Fachkräften<br />
• Gemeinsame Ideen, Vorschläge sammeln<br />
und beraten, z.B. mit Elternbeirat<br />
• Aktuelle Themen besprechen und<br />
vorbereiten (z.B. Themenelternabend)<br />
• Informationen ansprechend gestalten<br />
• Informationstage für neue Familien<br />
(Kinder)<br />
• Eingewöhnungsgespräch<br />
• Regelmäßige Entwicklungsgespräche,<br />
Tür- und Angelgespräche,<br />
Beratungsgespräche,<br />
Fördergespräche,….<br />
• Verständnis für familiäre Hintergründe<br />
haben<br />
• Agieren statt reagieren<br />
• Keine Ersatzfunktion für Eltern
4.4 Wie können Eltern die Erziehungsarbeit im <strong>Kindergarten</strong><br />
unterstützen?<br />
Elternangebote für<br />
Kinder<br />
Arbeit im<br />
Elternbeirat<br />
Eltern begegnen sich<br />
Eltern im<br />
<strong>Kindergarten</strong>alltag<br />
positives Vorbild<br />
Eltern bieten ihre<br />
Unterstützung an<br />
Präsenz der Eltern<br />
bei der<br />
Eingewöhnung<br />
4.5 Unser Leistungskatalog (Angebote für Elternarbeit)<br />
Wir bieten Ihnen dazu:<br />
• Elternabende ( erster Elternabend im Jahr mit Elternbeiratswahl / Themenelternabend<br />
mit Referent)<br />
• Elternbeirat ( Elternbeiratssitzungen)<br />
• Infotage für neue Familien<br />
• Entwicklungsgespräche<br />
• Elternaktivitäten (Vater-Kind-Aktion, Oma/ Opa-Mittag, gemeinsames Frühstück,<br />
Backtage, Vespertage,….)<br />
• Mitgestaltung bei verschiedensten Festen ( Laternenfest, <strong>Kindergarten</strong>fest usw….)<br />
• Kurse zur Elternbildung<br />
• Elternstammtisch<br />
• Eltern-Info-Ecke (im Eingangsbereich des Kiga’s)<br />
• Elternumfragen<br />
• Elternbriefe<br />
• Organisation der Kinderkleiderbörse (1x jährlich)<br />
• Eingewöhnungszeit / Eingewöhnungskonzept ( für unsere neuen Kinder )
4.6 Umsetzung der Erziehungspartnerschaft an 2 Beispielen<br />
4.6.1 Eingewöhnungskonzept<br />
„Das Leben der Eltern ist das Buch in dem die Kinder lesen!“<br />
(Aurelius Augustimus (354-430) Bischoff von Hippo, Philisoph und Kirchenvater)<br />
Eine enge Zusammenarbeit und Abstimmung aller Beteiligten zum Wohle der Kinder ist<br />
Voraussetzung und Aufgabe zugleich. Dies setzt Absprachen über Ziele und Inhalte der<br />
pädogogischen Arbeit voraus.<br />
(Orientierungsplan für Bildung und Erziehung für die baden-württembergischen<br />
Kindergärten)<br />
Aufnahme und Eingewöhnungszeit<br />
Forschungsergebnisse belegen, dass sich Kinder im Alter von ca. 3 Jahren umso leichter an<br />
eine Tagesbetreuung gewöhnen, je enger Eltern und Einrichtung kooperieren. Wir geben<br />
deshalb Eltern die Möglichkeit, den Eingewöhnungsprozess Ihres Kindes zu begleiten.<br />
Struktur der Aufnahme- und Eingewöhnungszeit<br />
Inhalte des Aufnahmegesprächs am Infotag:<br />
• Gegenseitiges kennen lernen<br />
• Vorstellung der Einrichtung<br />
• Konzeptionelle Informationen<br />
• Übergabe der Aufnahmepapiere<br />
• Absprachen über Gestaltung der Eingewöhnungszeit<br />
• Fragen der Eltern<br />
Die Eingewöhnungsphase<br />
Die Eingewöhnungszeit ist für Kinder und Eltern nicht verpflichtend, sondern beruht auf<br />
freiwilliger Basis. Eltern, die ab dem 3. Geburtstag Ihres Kindes wieder arbeiten müssen,<br />
dürfen nach Absprache bereits vorher die Eingewöhnungszeit nutzen.<br />
Kleinere Geschwister sollten während der Eingewöhnungszeit außerhalb betreut werden.<br />
Möglicher Ablauf im <strong>Kindergarten</strong><br />
1 und 2. Tag Kennenlernphase<br />
• Begrüßung von Mutter/ Vater und Kind durch die verantwortliche Erzieherin<br />
• Einweisung in die Zeit der Eingewöhnung<br />
• Ein Elternteil begleitet das Kind beim Spiel gemeinsam mit der Erzieherin<br />
• Erzieherin wird langsam zum Ansprechpartner (evtl. erster Trennungsversuch)<br />
Ca. 3-4 Tage Stabilisierungsphase<br />
• Feedback über 1. Phase<br />
• Weitere Trennungsversuche (unter Erreichbarkeit der Eltern)<br />
• Erzieherin bietet sich als Spielpartner an, um eine Bindung aufbauen zu können.<br />
Ca. 4-5 Tag<br />
• Fortfahren der Stabilisierung<br />
• Verbleibzeit des Kindes bis zum vereinbarten Ende<br />
Nach ca. 8 bis 12 Wochen erfolgt ein gemeinsames Gespräch mit den Eltern.
4.6.2 Entwicklungsgespräche<br />
Ihnen als Eltern und uns als Erzieherinnen ist es wichtig, die Entwicklung Ihres Kindes zu<br />
begleiten und zu fördern. In der <strong>Kindergarten</strong>zeit bleiben uns ca. 3 Jahre um gemeinsam zum<br />
Wohl Ihres Kindes zusammenzuarbeiten.<br />
Einmal im Jahr finden Entwicklungsgespräche statt. Diese werden immer dann stattfinden,<br />
wenn Ihr Kind Geburtstag hatte. Somit entsteht ein kontinuierlicher Zeitrahmen über den<br />
Entwicklungsstand Ihres Kindes. Selbstverständlich ist es jederzeit möglich auch außerhalb<br />
dieses Zeitrahmens einen Termin mit uns zu vereinbaren.<br />
Bei Gesprächen können außerdem entsprechende Eltern, Elternbeirat und weitere Personen<br />
nach Wunsch hinzugezogen werden.<br />
4.7 Abschlussworte<br />
Wir würden uns über eine große Anteilnahme an unserer Arbeit freuen. Vielleicht haben auch<br />
Sie Lust uns mit Ihrer Mitarbeit tatkräftig zu unterstützen.
5. Teamarbeit<br />
„Die innere Qualität ist Voraussetzung für die äußere Qualität“ (von J. Juran)<br />
5.1 Definition: Was ist ein Team?<br />
Ein Team ist eine konstruktiv tätige Arbeitsgruppe, in der alle Gruppenmitglieder an der<br />
Bewältigung einer gemeinsamen Aufgabe beteiligt sind und anstehende Probleme gemeinsam<br />
löst.<br />
5.2 Ziele und Formen unserer Zusammenarbeit<br />
Um die bestmögliche pädagogische Arbeit zu gewährleisten, legen wir auf eine gute<br />
Zusammenarbeit untereinander und auf ein partnerschaftliches Miteinander besonderen Wert.<br />
Selbständigkeit<br />
• Jeder soll sich<br />
individuell in die Arbeit<br />
einbringen können.<br />
Fortbildung<br />
• Unser Team nimmt<br />
regelmäßig an<br />
Fortbildungen teil.<br />
• Unsere Fachkompetenz<br />
ist eine solide Grundlage<br />
für unsere Arbeit.<br />
Fairness und<br />
Gerechtigkeit<br />
• Wir arbeiten auf der<br />
Grundlage gegenseitiger<br />
Achtung und<br />
Wertschätzung.<br />
• Wir wollen den Kindern<br />
Vorbild sein.<br />
Autonomie<br />
• Alle Mitarbeiterinnen<br />
sollen sich gleichwertig<br />
angenommen fühlen.<br />
Teamorganisation<br />
und Klima<br />
Kooperative<br />
Zusammenarbeit<br />
• Vorschläge werden<br />
miteinander diskutiert.<br />
• Entscheidungen werden<br />
gemeinsam getroffen.<br />
Strukturierung<br />
• Wir führen wöchentliche<br />
Dienstbesprechungen durch<br />
Inhalte:<br />
• Terminabsprachen<br />
• Planung verschiedener<br />
Aktivitäten<br />
• Elternarbeit<br />
• Fallbesprechungen von<br />
Beobachtungen<br />
• Festvorbereitungen…..<br />
Gegenseitige<br />
Unterstützung<br />
• Wir sind ständig im<br />
Gespräch (Feedback).<br />
• Wir wollen aufmerksam<br />
und offen gegenüber<br />
unseren Kolleginnen<br />
sein.<br />
Leistungsorientierung<br />
• Wir haben Visionen,<br />
arbeiten an Perspektiven<br />
und stellen uns neuen<br />
Herausforderungen.
6. Kooperation und Vernetzung<br />
6.1 Zusammenarbeit mit anderen Institutionen<br />
Kooperation und Vernetzung mit anderen Stellen zählen heute zu den Kernaufgaben von<br />
Kindertagesstätten, sie ermöglichen vielfältige Hilfestellungen bei der Entwicklung unserer<br />
Kinder.<br />
Je nach Bedarf arbeiten wir mit folgenden Institutionen zusammen:<br />
• Mit der Gemeinde und deren verschiedenen Ansprechpartnern<br />
• Mit anderen Kindergärten<br />
• Mit der Erziehungsberatungsstelle für Familien (Rathaus)<br />
• Mit der Frühförderstelle in Willsbach<br />
• Mit dem Jugendamt und Gesundheitsamt Heilbronn<br />
• Mit der Musikschule<br />
• Mit verschiedenen Ausbildungsstätten für Erzieherinnen (Öhringen, Neckarsulm,<br />
Heilbronn Böckingen)<br />
• Mit Integrationskräften für Kinder mit besonderem Förderbedarf<br />
• Mit verschiedenen Logopäden<br />
• Wir haben Kontakte zu verschiedenen Institutionen wie: Feuerwehr, Polizei, DRK,…<br />
• Mit Haupt- , Realschulen und den Gymnasium aus <strong>Obersulm</strong><br />
6.2 Zusammenarbeit mit der Grundschule <strong>Affaltrach</strong> – als<br />
besonderen Schwerpunkt<br />
Der Übergang in die Schule ist für jedes Kind eine besondere Herausforderung. Eine wichtige<br />
Aufgabe unserer Bildungseinrichtung ist es darum, die Kinder bei der Bewältigung des<br />
Übergangs in die Grundschule zu stärken.<br />
Damit dieser wichtige Schritt gelingt, arbeiten <strong>Kindergarten</strong> und Grundschule zusammen.<br />
Die Kooperation mit der Grundschule beinhaltet u.a.<br />
• Gegenseitige Hospitationen<br />
• Regelmäßiger Austausch in Gesprächsrunden<br />
o Erziehungsziele, Aufgaben und Arbeitsweisen in KiGa und Schule<br />
o Schulreife / Schulfähigkeit (elementare Kenntnisse, Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten)<br />
o Kinder mit Besonderheiten<br />
o Zusammenarbeit mit Eltern<br />
• Gemeinsame Elternabende<br />
• Besuch unserer Schulanfänger in der Grundschule
7. Schlusswort<br />
Liebe Leser!<br />
Sie sind nun am Ende unserer Konzeption angelangt und haben somit einen Einblick in die<br />
Wichtigkeit und Vielfältigkeit der <strong>Kindergarten</strong>zeit erhalten.<br />
Die entscheidenden Grundsteine der Entwicklung werden einem Kind jedoch in seiner<br />
Familie gelegt und dabei wollen wir Sie so gut es geht unterstützen.<br />
Durch die Erstellung unserer Konzeption sind wir in einen Entwicklungsprozess eingetreten,<br />
der nie beendet sein wird und somit findet unsere Konzeption auch keinen endgültigen<br />
Abschluss.<br />
Wir freuen uns, dass wir Sie und vor allem Ihr Kind ein Stück des Weges begleiten können<br />
und hoffen, dass es für alle eine spannende und erlebnisreiche Zeit wird.<br />
Ihr Kiga-Team vom <strong>Kindergarten</strong><br />
<strong>Rohrendorfer</strong> Platz