Biomasse-Heizanlagen für größere Gebäude - OÖ ...
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<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
<strong>für</strong> <strong>größere</strong> <strong>Gebäude</strong><br />
2009<br />
Allgemeiner Teil<br />
Technik, Brandschutz,<br />
Wirtschaftlichkeit, Förderung,<br />
Gesetze ................................. 2-13<br />
Pelletsheizanlagen .........14-17<br />
Hackschnitzelheizanlagen<br />
......................18-21<br />
Energie-Contracting .......22-23<br />
Beispiele ...........................24-31
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen <strong>für</strong> <strong>größere</strong> <strong>Gebäude</strong><br />
gesamte, installierte Leistung in MW<br />
<strong>Biomasse</strong> ist ein beliebter, umweltfreundlicher, heimischer<br />
Brennstoff. In Oberösterreich sind bereits über 35.000 moderne,<br />
automatische Holzheizungen in Betrieb, der überwiegende<br />
Teil sind derzeit Anlagen in Einfamilienhäusern. Pellets- und<br />
Hackschnitzelheizanlagen sind aber auch sehr gut <strong>für</strong> die Beheizung<br />
<strong>größere</strong>r gewerblicher und öffentlicher <strong>Gebäude</strong> geeignet.<br />
In <strong>OÖ</strong> deckt die <strong>Biomasse</strong> bereits 14 % des Gesamtenergieverbrauchs<br />
und ist damit ein bedeutender Faktor der Energieversorgung.<br />
<strong>Biomasse</strong> wird im Wesentlichen in Hackschnitzel-,<br />
Pelletsheizanlagen und Scheitholzkesseln sowie in <strong>Biomasse</strong>-<br />
Nahwärmenetzen zur Beheizung von <strong>Gebäude</strong>n genutzt.<br />
<strong>Biomasse</strong> ist ein CO 2<br />
-neutraler Brennstoff, der als heimischer<br />
Energieträger krisensicher ist und eine hohe Versorgungssicherheit<br />
aufweist. Heizen mit Pellets und Hackschnitzel schafft<br />
heimische Arbeitsplätze und unterstützt österreichische Firmen,<br />
die sich auf die Herstellung und den Vertrieb dieser<br />
Brennstoffe und Heizkessel spezialisiert haben. Beim Transport<br />
und der Lagerung besteht keine Umwelt- und Verunreinigungsgefahr.<br />
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen in Oberösterreich – Ziel<br />
2000<br />
1800<br />
1600<br />
1400<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
über 1 MW<br />
100 kW – 1 MW<br />
bis 100 kW<br />
88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08<br />
Verdoppelung bis 2010<br />
10<br />
Diese Publikation gibt einen Überblick über die wichtigsten<br />
Auswahlkriterien <strong>für</strong> das komfortable Heizen mit Pellets und<br />
Hackschnitzel im Leistungsbereich von 50 - 500 kW. Neben<br />
Tipps zur Auswahl des passenden <strong>Biomasse</strong>brennstoffes und<br />
einem Technologieüberblick erhalten Sie auch Information zu<br />
Lagerung und Brennstoffbezug. Finanzierungs- und Anlagenbeispiele<br />
ergänzen das Angebot.<br />
Die verstärkte Nutzung von <strong>Biomasse</strong> ist ein wesentlicher<br />
Eckpfeiler einer nachhaltigen Energiepolitik, die Energieeffizienz<br />
und erneuerbare Energieträger in den Mittelpunkt<br />
stellt. Oberösterreich ist mit seinem Energiekonzept<br />
ENERGY 21- und Energie-Zukunft 2030 hier Vorreiter und<br />
arbeitet seit Jahren an der Förderung umweltfreundlicher<br />
Energienutzung.<br />
Der O.Ö. Energiesparverband, eine Einrichtung des Landes<br />
Oberösterreich, informiert als zentrale Anlaufstelle <strong>für</strong> unabhängige<br />
Energieinformation, Unternehmen, Gemeinden und<br />
Haushalte über Ökoenergie, Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
und innovative Energietechnologien. Egal ob Unternehmen,<br />
Gemeinde oder Privathaushalt, die Energieexpert/innen des<br />
O.Ö. Energiesparverbandes beraten Sie gerne bei allen Fragen<br />
rund um das Thema Energie.<br />
Der O.Ö. Energiesparverband ist auch <strong>für</strong> das Management<br />
des Ökoenergie-Clusters (OEC), dem Netzwerk der Ökoenergie-Unternehmen<br />
in Oberösterreich, verantwortlich. Im Ökoenergie-Cluster<br />
arbeiten rund 150 Unternehmen im Bereich<br />
erneuerbare Energie und Energie-Effizienz zusammen, die<br />
gemeinsam über 1,6 Mrd. € Umsatz erzielen.<br />
Der Einsatz von Ökoenergie und Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
stellen wirksame betriebliche Maßnahmen dar, langfristige<br />
Kostenreduktion mit ökologischen Aspekten zu<br />
vereinen. <strong>Biomasse</strong>heizanlagen sind eine bewährte und<br />
erprobte Technologie, die die Raumwärmeversorgung von<br />
<strong>größere</strong>n <strong>Gebäude</strong>n und Betrieben problemlos übernehmen<br />
können.<br />
Brennstoffeigenschaften<br />
Für ein komfortables Heizen mit <strong>Biomasse</strong> ist es vor allem wichtig, den <strong>für</strong> den jeweiligen Einsatzbereich richtigen Brennstoff<br />
auszuwählen. Im Folgenden ein Überblick über die wichtigsten Brennstoffeigenschaften von Holzpellets und Hackschnitzel:<br />
Pellets<br />
Pellets werden aus unbehandeltem Holz unter hohem Druck<br />
und ohne Beigabe von chemischen Bindemitteln gepresst. Sie<br />
weisen einen Durchmesser von ca. 6 – 8 mm und eine Länge<br />
von 1 – 3 cm auf. Rohstoff sind vor allem Restprodukte<br />
der Holzindustrie wie Säge- und Hobelspäne. Die Qualität des<br />
Brennstoffes wird durch die ÖNORM M 7135 geregelt. Der<br />
Heizwert von 2 kg Pellets entspricht ca. jenem von 1 Liter Öl.<br />
Pellets im Vergleich<br />
2 kg Pellets ca. 1 Liter Öl<br />
1 m 3 Pellets ca. 320 Liter Öl<br />
1.000 kg Pellets ca. 1,5 m³<br />
Qualitätskriterien <strong>für</strong> Pellets<br />
Heizwert<br />
4,8 kWh/kg<br />
Schüttgewicht min. 650 kg/m 3<br />
Dichte 1,12 kg/dm 3<br />
Wassergehalt max. 10,0 %<br />
Ascheanteil max. 0,5 %<br />
Länge<br />
max. 25 mm<br />
Durchmesser<br />
5 – 6 mm<br />
Abrieb (Staub) max. 2,3 %<br />
Presshilfsmittel max. 2 %<br />
2
Hackgut<br />
Als Hackgut bezeichnet man maschinell zerkleinertes Holz verschiedener Größenordnung. Wesentliche Qualitätskriterien sind<br />
neben der Schüttdichte (Gewicht) die Stückgröße und der Wassergehalt. Bei der Stückgröße unterscheidet man folgende<br />
Klassen:<br />
Feinhackgut Mittleres Hackgut Grobhackgut<br />
typische Stückgröße G 30 – (unter) 3 cm G 50 – (unter) 5 cm G 100 – (unter) 10 cm<br />
Verwendung vorwiegend Kleinanlagen Industriehackgut, eher <strong>größere</strong> Anlagen, Großanlagen<br />
Kleinanlagen möglich<br />
Der Wassergehalt hängt von der Holzart bzw. dem Zeitpunkt der Erzeugung ab. Der Wassergehalt ist neben dem Gewicht das<br />
entscheidende Qualitätsmerkmal. Er bestimmt den Wert und die Lagerfähigkeit des Brennstoffes. Man unterscheidet folgende<br />
Qualitätsklassen:<br />
W 20<br />
lufttrocken<br />
W 30<br />
lagerbeständig<br />
W 35<br />
beschränkt lagerbeständig<br />
W 40<br />
feucht<br />
W 50<br />
erntefrisch<br />
Wassergehalt<br />
kleiner als 20 %<br />
Wassergehalt mind. 20 %<br />
und kleiner als 30 %<br />
Wassergehalt mind. 30 %<br />
und kleiner als 35 %<br />
Wassergehalt mind. 35 %<br />
und kleiner als 40 %<br />
Wassergehalt mind. 40 %<br />
und kleiner als 50 %<br />
Hinsichtlich der Qualitätsansprüche <strong>für</strong> Hackgut gilt die ÖNORM M 7133 („Energiehackgut – Anforderungen und Prüfbestimmungen“).<br />
Die Qualität der Hackschnitzel hängt stark vom Rohmaterial ab, grundsätzlich kommen 2 Bezugsquellen in Frage:<br />
• Hackschnitzel aus Sägenebenprodukten; können einen sehr hohen Wassergehalt aufweisen (40 – 50 %) und in diesem Fall<br />
ohne vorherige Trocknung nur in <strong>größere</strong>n Kesseln verfeuert werden.<br />
• Waldhackschnitzel aus forstlicher Produktion sollten einen Wassergehalt von max. 30 % aufweisen.<br />
Häufig erfolgt aus preislichen Gründen eine Mischung beider Sorten. Der Preis variiert stark je nach Qualität (Wassergehalt,<br />
Schüttgewicht).<br />
Gegenüberstellung der wichtigsten Parameter Pellets – Hackschnitzel:<br />
Holzpellets<br />
Hackschnitzel (Weichholz)<br />
Heizwert (Frischsubstanz) bis 17 MJ/kg, bis 4,7 kWh/kg, bis 3.077 kWh/m³ bis 13,4 MJ/kg, bis 3,7 kWh/kg, bis 750 kWh/m³<br />
Wassergehalt ~ 8 % ~ 25 %<br />
Dichte (Frischsubstanz) 650 kg/m³ ~ 250 kg/m³<br />
Aschegehalt (Gew.%) max. 0,5 % bis zu 2 %<br />
Qualitätsstandards ÖNORM M 7135, DIN plus, DIN 51731 ÖNORM M 7133<br />
Welchen Brennstoff <strong>für</strong> welchen Einsatzbereich?<br />
Je nach Einsatzbereich und örtlichen Gegebenheiten können Pellets oder Hackgut besser geeignet sein.<br />
Folgende Parameter sollten Sie bei der Brennstoffwahl mitbedenken:<br />
Gegebenheiten spricht <strong>für</strong> den Einsatz von Pellets spricht <strong>für</strong> den Einsatz von Hackgut<br />
Leistungsbereich -<br />
Brennstoffbedarf<br />
„kleinere Anlagen“ (< 100 kW),<br />
geringererJahresbrennstoffbedarf<br />
„<strong>größere</strong> Anlagen“ (> 100 kW),<br />
höherer Jahresbrennstoffbedarf<br />
Platzbedarf Lagerraum begrenzt Lagerkapazität kein Problem<br />
Anlieferung<br />
Personal<br />
Brennstoff<br />
Brennstoffbezug<br />
Verkehr ist sensibles Thema<br />
(Wohngebiet etc.)<br />
kein Personal <strong>für</strong> Betrieb und Wartung<br />
vorhanden<br />
standardisierter Brennstoff (gleichbleibende<br />
Qualität)<br />
Bezug über Brennstoffhandel<br />
häufigere Brennstoff-Anlieferung kein Problem<br />
Personal <strong>für</strong> Betrieb und Wartung vorhanden<br />
Einsatz verschiedener Qualitätsklassen möglich<br />
(Wassergehalt unterschiedlich)<br />
lokale Wertschöpfung bei Einsatz von Waldhackgut,<br />
bei ländlicher Umgebung u.U. günstige Bezugsquellen<br />
Holzressourcen keine eigenen Holzressourcen vorhanden eigene Holzressourcen vorhanden<br />
Brennstoffkosten<br />
langfristige Abnahmeverträge zu<br />
günstigen Konditionen möglich,<br />
Wärmelieferverträge<br />
meist billiger als Pellets, ev. Kombination mit preiswerten<br />
Sägenebenprodukten möglich, Wärmelieferverträge<br />
3
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Kessel-Dimensionierung<br />
Die richtige Dimensionierung der <strong>Biomasse</strong>heizanlage ist <strong>für</strong><br />
einen wirtschaftlichen und problemlosen Betrieb eine wichtige<br />
Voraussetzung.<br />
Besonders bei Neubauten oder <strong>größere</strong>n <strong>Gebäude</strong>n sollte<br />
die Heizlast genau berechnet werden. Neubauten mit energieeffizienter<br />
Bauweise benötigen im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Bauten teilweise nur bis zu einem Fünftel der zu installierenden<br />
Leistung. Wird der Kessel zu groß gewählt, sind ein<br />
Wirkungsgradverlust und höhere Kosten die Folge.<br />
Mit einer richtigen Dimensionierung können auch Investitionskosten<br />
gespart werden, da kleinere Kessel entsprechend weniger<br />
kosten. Bei einem Kesseltausch ist es empfehlenswert,<br />
vorher eine wärmetechnische Sanierung zu überlegen. Damit<br />
kann die Heizlast gesenkt und ein kleiner dimensionierter<br />
Kessel eingesetzt werden.<br />
Als Faustregel <strong>für</strong> die Berechnung der Heizlast gilt:<br />
Heizlast in kW =<br />
Heizenergiebedarf in kWh<br />
Volllaststunden*<br />
* Übliche Volllaststunden <strong>für</strong> die Raumheizung sind 1.400 – 1.800 h<br />
(Standort <strong>OÖ</strong>)<br />
Für die Berechnung der erforderlichen Kesselleistung<br />
sind unter anderem folgende Parameter wichtig:<br />
• erforderliche/gewünschte Raumtemperatur<br />
• kälteste Außentemperatur <strong>für</strong> den Standort<br />
• Heizwärmebedarf des <strong>Gebäude</strong>s<br />
• Prozesswärmebedarf<br />
Beispiel 1:<br />
Durchschnittlicher Energieverbrauch der letzten Jahre:<br />
30.000 l Heizöl EL ~ 300.000 kWh Heizenergiebedarf<br />
(Energieinhalt von 10 kWh/l Heizöl)<br />
Heizlast = 300.000 / 1.800 = 167 kW<br />
ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades<br />
Kann man bei einer bestehenden Anlage<br />
den Brennstoff wechseln?<br />
• Der Brennstoff darf nur dann gewechselt werden, wenn es<br />
vom Hersteller ausdrücklich genehmigt wird.<br />
• Es gibt Kessel bei denen zwischen Pellets, Hackgut und<br />
Scheitholz gewechselt werden kann.<br />
• Es muss zudem überprüft werden, ob z.B. der Lagerraum oder<br />
die Förderschnecke <strong>für</strong> beide Energieträger geeignet sind.<br />
Ausgleich von Leistungsschwankungen<br />
Die Deckung von Leistungsspitzen ist immer energieaufwändig<br />
und teuer, sinnvoll ist es daher, Leistungsschwankungen<br />
weitgehend auszugleichen. Entscheidend dabei ist vor allem<br />
die Geschwindigkeit und Größe der Leistungsschwankung.<br />
Langsame Schwankungen, wie z.B. die Regelung der Vorlauftemperatur<br />
nach der Außentemperatur sind in der Regel gut<br />
steuerbar. Der Kesselwirkungsgrad liegt bis 30 % der Nennleistung<br />
relativ konstant über 90 %.<br />
Im Diagramm (unten) ist ersichtlich, dass in diesem Beispiel nur<br />
an durchschnittlich 40 Heiztagen einer Heizsaison <strong>für</strong> Raumwärme<br />
die Kesselauslastung unter 30 % liegt. In diesen Tagen ist der<br />
Wirkungsgrad im etwas schlechteren Teilleistungsbereich. Treten<br />
stärkere Leistungsschwankungen auf, ist die Installation eines<br />
Pufferspeichers sinnvoll. Bei richtiger Dimensionierung gleicht<br />
der Pufferspeicher problemlos Leistungsschwankungen aus.<br />
Beispiel 2:<br />
Durchschnittlicher Energieverbrauch der letzten Jahre:<br />
3<br />
80.000 m n<br />
Erdgas ~ 800.000 kWh Heizenergiebedarf<br />
3<br />
(Energieinhalt von 10 kWh/m n<br />
Erdgas)<br />
Heizlast = 800.000 / 1.800 = 444 kW<br />
ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades<br />
Mit der vollautomatischen Kesseltechnologie neuer <strong>Biomasse</strong>heizungsanlagen<br />
kann praktisch jede Leistungsgröße, auch<br />
<strong>für</strong> <strong>größere</strong> Leistungsschwankungen, bereitgestellt werden.<br />
Nahezu alle Kesselhersteller statten ihre Produkte mit vollautomatischen<br />
Betriebsweisen aus. Das heißt, dass der Brennstoff<br />
automatisch mit Fördersystemen aus dem Lagerraum in<br />
den Kessel transportiert und dort ohne Hilfe gezündet wird.<br />
Auch die Raumwärme regelt sich automatisch, z.B. nach der<br />
Außentemperatur.<br />
Kaltauslastung in Prozent<br />
Beispiel: Verteilung der Kesselleistung<br />
100 100 Prozent<br />
90<br />
an 6 Tagen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
80 Prozent<br />
an 19 Tagen<br />
60 Prozent<br />
Kesselleistung<br />
an 105 Tagen<br />
Heiztage<br />
35 Prozent<br />
an 60 Tagen<br />
25 Prozent<br />
an<br />
40 Tagen<br />
Bei großen Anlagen ist es üblich, die Leistung mit einem<br />
2-Kesselsystem bereitzustellen. Dadurch wird der ungünstige<br />
Teillastbetrieb reduziert.<br />
4
Betrieb der Anlagen<br />
Unter anderem spielen folgende Parameter der Kesselauswahl<br />
eine Rolle:<br />
Kriterien <strong>für</strong> eine hochwertige<br />
Kesselanlage<br />
• hoher Jahresnutzungsgrad (80 – 90 %, durch hohen Kesselwirkungsgrad,<br />
hohe Anlagenauslastung, wenig Glutbettunterhalt<br />
sowie wenig An- und Abfahrvorgänge)<br />
• abgasgeführte Verbrennungsluftregelung (z.B. Lambda-<br />
Sonde)<br />
• deutliche Unterschreitung der Emissionsgrenzwerte in allen<br />
Betriebszuständen<br />
• modulierende Betriebsweise und gleitende Kesseltemperaturregelung<br />
zur lastabhängigen Fahrweise der Kesselanlage<br />
• zuverlässiger und wartungsarmer Betrieb<br />
• geringe Wartungs- und Unterhaltskosten (durch Automatisierung,<br />
Einsatz hochwertiger Anlagenkomponenten, regelmäßiges<br />
Service)<br />
• automatische Zündung und Abschaltung<br />
• automatische Brennstoffzufuhr und Ascheaustragung<br />
• automatische Wärmetauscher-Reinigung<br />
• Fernüberwachungsmöglichkeit der Kesselparameter<br />
• optimale Kombinierbarkeit mit solarthermischen Anlagen (in<br />
Verbindung mit Pufferspeicher)<br />
• höchste Betriebs- und Brandsicherheit<br />
• minimierter Strombedarf<br />
• Pufferspeicherbetrieb<br />
Wartung und Service<br />
Beim Kauf einer <strong>Biomasse</strong>kesselanlage ist es empfehlenswert,<br />
eine möglichst lange Garantiezeit zu vereinbaren bzw.<br />
einen Wartungs- oder Servicevertrag abzuschließen. Wie<br />
auch bei Öl- und Gaskesseln üblich, werden diese Serviceleistungen<br />
(z.B. von Kesselherstellern und Installateurbetrieben)<br />
auch <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong>kessel angeboten. Die jährlichen<br />
Kosten betragen etwa einige hundert Euro, unterschiedlich je<br />
nach Kesseltyp, Kesselgröße und Brennstoff.<br />
Verwendung und Entsorgung der Asche<br />
Bei CO 2<br />
-neutralen <strong>Biomasse</strong>heizanlagen gibt es nicht nur einen<br />
geschlossenen CO 2<br />
-Kreislauf, sondern auch einen geschlossenen<br />
Nährstoffkreislauf. Der Ascheanfall ist stark vom<br />
verwendeten <strong>Biomasse</strong>brennstoff abhängig. Für Sägespäne<br />
und Hackgut ohne Rinde liegt der Aschegehalt bei rund 0,5 %<br />
der Brennstofftrockensubstanz. Da die Zusammensetzung der<br />
Pellets genormt ist, ist ihr Aschegehalt konstant bei etwa 0,3 %<br />
der Brennstofftrockensubstanz.<br />
Beispiel:<br />
Ein Jahresverbrauch von rund 12.000 m n<br />
3<br />
Erdgas entspricht<br />
einer Energiemenge von etwa 120.000 kWh. Für<br />
diesen Energiebedarf benötigt man ca. 34.000 kg Hackgut<br />
ohne Rinde. Daraus errechnet sich ein Aschegehalt von<br />
etwa 170 kg, das entspricht einem Volumen von 180 l.<br />
Beispiel:<br />
Ein Jahresverbrauch von rund 70.000 l Heizöl EL entspricht<br />
etwa einer Energiemenge von etwa 700.000 kWh.<br />
Für diesen Energiebedarf benötigt man ca. 155.000 kg<br />
Pellets. Daraus errechnet sich ein Aschegehalt von rund<br />
470 kg, das entspricht einem Volumen von 490 l.<br />
Container als Aschebehälter<br />
Die Entleerungsintervalle <strong>für</strong> Aschebehälter sind anlagenabhängig.<br />
Die Ascheaustragung funktioniert automatisch mit<br />
Schnecken. Oft werden die Aschebehälter als Container ausgeführt,<br />
die direkt mit LKWs abtransportiert werden können.<br />
Die Holzasche kann entweder im Wald ausgebracht, als Dünger<br />
in der Landwirtschaft verwendet oder in einer Deponie<br />
gelagert werden.<br />
5
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Verwendung und Entsorgung der Asche (Fortsetzung)<br />
Asche aus <strong>Biomasse</strong>feuerung – Zusammensetzung und Verwertung<br />
Ausschleusung von<br />
Schwermetallen (zur Deponie)<br />
Schwermetalleintrag durch Luft und Regen<br />
(Nass- und Trockendepositionen)<br />
<strong>Biomasse</strong><br />
Rinde<br />
Hackgut<br />
Sägespäne<br />
Grobasche<br />
Feinstflugasche<br />
(aus E-Filter oder Kondensation)<br />
Flugasche<br />
Aschenaufbereitung<br />
(Siebung od.<br />
Mahlung)<br />
Holzasche als Dünge- und<br />
Bodenverbesserungsmittel:<br />
auf auf<br />
im Forst Ackerland Grünland<br />
bei Schlacken- und<br />
Steinanteilen<br />
Aschengemisch<br />
nach Anfall<br />
direkte Ascheverwertung<br />
(Korngröße muss unter 1,5 cm liegen)<br />
Holzasche als<br />
Zusatzstoff<br />
in der landw.<br />
Kompostierung<br />
„Holzaschekompost“<br />
Bilanzgrenze<br />
Stromerzeugung aus <strong>Biomasse</strong><br />
Zusätzlich zur Wärmeerzeugung aus <strong>Biomasse</strong> kann auch<br />
eine dezentrale Stromerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
(KWK-Anlagen) erfolgen.<br />
Dabei wird der Hochtemperaturanteil der Wärme zur Stromproduktion<br />
verwendet und damit die Anlagenauslastung erhöht.<br />
Der erzeugte Strom kann zur Deckung des Eigenstrombedarfs<br />
verwendet werden oder – je nach aktueller Einspeisetarifregelung<br />
(vgl. Ökostrom-Verordnung des Bundes) – ins Stromnetz<br />
eingespeist werden.Die Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen<br />
sollte vorab genau berechnet werden. Im Allgemeinen sind<br />
die Investitionskosten pro installierter kW el<br />
bei kleinen Anlagen<br />
höher und die elektrischen Wirkungsgrade im kleinen Anlagenbereich<br />
niedriger. Für eine wirtschaftliche Betriebsweise ist<br />
eine hohe Anzahl an Volllastbetriebsstunden (mind. 4.000, Ziel<br />
über 6.000 Stunden) wichtig. Ideal sind daher Anlagen mit<br />
ganzjährig hohen Wärmelasten wie z.B. Prozesswärmebedarf.<br />
KWK-Anlagen werden vor allem in Gewerbe- oder Industriebetrieben<br />
mit Prozess-Wärme/-Kälte-Bedarf und in der<br />
holzbe- und verarbeitenden Industrie sowie zur Grundlastdeckung<br />
von Nahwärmeanlagen eingesetzt, dabei sind die<br />
Bewilligungsvoraussetzungen und gesetzlichen Bestimmungen<br />
zu beachten.<br />
Überblick: KWK-Technologien<br />
Maschine<br />
Leistungsbereich<br />
[MW]<br />
el. Wirkungsgrad<br />
[%]<br />
Gesamt-<br />
Wirkungsgrad [%]<br />
Verbrennungsprozess<br />
Dampfmotor 0,02 – 2 8 - 20 < 80<br />
Dampfturbine, Holz<br />
einstufig<br />
Dampfturbine, Holz<br />
mehrstufig<br />
Stand<br />
Potenzial<br />
bewährte<br />
Technik<br />
el. Wirkungsgrad gering, hohe Kosten<br />
0,5 – 2 10 – 18 < 80<br />
bewährte<br />
Technik<br />
el. Wirkungsgrad gering, hohe Kosten<br />
bis 50 bis 30 < 80<br />
bewährte<br />
Technik<br />
el. Wirkungsgrad mittel, mittlere Kosten<br />
Demo-<br />
Anlage<br />
el. Wirkungsgrad gering, hohe Kosten<br />
bewährte<br />
Technik<br />
einfache Betriebsweise, hohe Kosten<br />
Pilotanlagen<br />
30 kW el , 75 kW el<br />
Alternative <strong>für</strong> Kleinanlagen<br />
Vergasungsprozess<br />
0,05 – 1 20 – 25 < 75 Pilotanlagen<br />
el. Wirkungsgrad höher,<br />
Alternative <strong>für</strong> mittlere Anlagen<br />
1 – 25 20 – 30 < 80<br />
Demo-Anlage el. Wirkungsgrad höher,<br />
2 MW el Alternative <strong>für</strong> Großanlagen<br />
Dampfschraubenmotor 0,5 – 2 10 – 15 < 80<br />
ORC 0,4 – 2 10 – 18 < 90<br />
Stirlingmotor 0,001 – 0,15 8 – 20 < 90<br />
Motor<br />
(Festbettvergaser)<br />
Gasmotor, -turbine<br />
(Festbettvergaser)<br />
Kombiprozess mit<br />
Gas- und Dampfturbine<br />
(Wirbelschicht)<br />
5 – 25<br />
Pilotanlage: 37<br />
Zielwert: 47<br />
< 80<br />
Demo-Anlage<br />
6 MW el<br />
el. Wirkungsgrad hoch,<br />
Alternative <strong>für</strong> Großanlagen<br />
6
Weitere technische Aspekte<br />
Pufferspeicher<br />
Wann ist ein Pufferspeicher sinnvoll?<br />
• Bei Leistungsschwankungen, wie z.B. bei Prozesswärmebedarf<br />
oder variierendem Warmwasserverbrauch<br />
• Bei Einbindung von verschiedenen Systemen wie z.B. parallel<br />
zu einer Hackgutanlage, einer Solaranlage, einer Wärmepumpe<br />
oder Wärmerückgewinnung<br />
• Zum Erzielen höherer Kesselnutzungsgrade. Diese werden<br />
vor allem im Teillastbetrieb im Vergleich zu einem<br />
System ohne Pufferspeicher deutlich verbessert. Durch längere<br />
Stillstandsintervalle verlängert sich auch die Lebensdauer<br />
der Anlage.<br />
• Warmwassererzeugung im Sommer<br />
Bei der Auslegung des Pufferspeichervolumens wird ein<br />
Orientierungswert von ca. 20 Liter pro Kilowatt Kessel-Nennwärmeleistung<br />
empfohlen.<br />
Einbindung einer Solaranlage<br />
Technisch ist das Einbinden einer Solaranlage in eine automatische<br />
<strong>Biomasse</strong>heizanlage leicht möglich.<br />
Dies bringt folgende Vorteile:<br />
• Einsparung von Primärenergie (<strong>Biomasse</strong>)<br />
• Kesselabschaltung ist in den Sommermonaten u.U. möglich,<br />
dadurch muss die <strong>Biomasse</strong>anlage nicht im unwirtschaftlichen<br />
Teillastbetrieb betrieben werden.<br />
• geringere Emissionen und weniger Energieverluste<br />
• geringerer Wartungsaufwand, da z.B. weniger Rußbildung<br />
erfolgt<br />
• längere Lebensdauer des Kessels<br />
Mikronetze<br />
Mikronetze können einerseits zur innerbetrieblichen Versorgung<br />
von mehreren, räumlich getrennten Objekten eingesetzt<br />
werden und andererseits als kleinräumige Wärmeverteilnetze<br />
benachbarte Objekte (andere Firmengebäude, private Objekte)<br />
versorgen.<br />
Die wichtigsten Komponenten eines Mikronetzes sind die<br />
hydraulische Schaltung und Regelung im Heizwerk, die Wärmeübergabestationen<br />
bei den Abnehmern und das Mikronetz<br />
selbst.<br />
Die richtige Bemessung der Heizzentrale ist eine Grundvoraussetzung<br />
<strong>für</strong> einen erfolgreichen Betrieb:<br />
• Erhebung von Wärmebedarf und -leistung<br />
• Gleichzeitigkeitsfaktor: wenn die Wärme nicht von allen Abnehmern<br />
gleichzeitig und im vollen Ausmaß benötigt wird,<br />
ist <strong>für</strong> die Auslegung der Heizleistung ein Gleichzeitigkeitsfaktor<br />
der Abnehmerleistung zu berücksichtigen. Dieser<br />
hängt von der Abnehmerzahl und Art der Abnehmer ab.<br />
• Netzverluste: die größten Wärmeverluste treten während<br />
des Wärmetransports im Leitungsnetz auf. Große Wärmeverluste<br />
im Leitungsnetz werden häufig durch überdimensionierte<br />
Rohre verursacht. Richtwert <strong>für</strong> den Jahresnutzungsgrad<br />
des Netzes (jährlich verkaufte bzw. verteilte<br />
Wärmemenge bezogen auf die jährlich produzierte Wärmemenge)<br />
ist mind. 75%.<br />
• Wärmebelegung: Richtwert <strong>für</strong> die jährlich verkaufte bzw.<br />
verteilte Wärmemenge bezogen auf die Trassenlänge des<br />
Netzes ist mind. 900 kWh/m, empfehlenswert sind Werte<br />
um 1.200 kWh/m.<br />
Bei einer Einbindung einer Solaranlage sollte darauf geachtet<br />
werden, dass:<br />
• die Integration bereits in der Planungsphase berücksichtigt<br />
wird. Dadurch wird der Mehraufwand und somit die Investitionskosten<br />
deutlich reduziert.<br />
• die Kollektoren sollen mit möglichst niedrigen Temperaturen<br />
betrieben werden. Je niedriger die Temperaturdifferenz<br />
zwischen Außenluft und Kollektortemperatur ist, desto<br />
höher ist der Wirkungsgrad der Solaranlage.<br />
• Förderung beachten<br />
Solaranlage mit Pufferspeicher (Planungsvorschlag)<br />
Solaranlage mit Pufferspeicher<br />
Vorlauffühler 1<br />
Warmwasser Heizkörper Schornstein<br />
Raumführer<br />
(Option)<br />
Außenfühler<br />
Netz 230V<br />
Vorlauffühler 2<br />
Heizung 2<br />
Mischer 2<br />
M<br />
Warm<br />
Wasser<br />
Kalt<br />
Wasser<br />
Fühler 1<br />
Fühler 2<br />
Fühler 7<br />
Heizkesselpumpe 1<br />
Flachkollektor<br />
Solar-<br />
Regelung<br />
Heizkreis<br />
Solarkollektor<br />
Pelletsvorratsraum<br />
(Schwerkraftsystem)<br />
Absperrschieber<br />
Einzelofen<br />
Pumpe 2<br />
Holz-Automatikkessel<br />
Pelletskessel<br />
Pumpengruppe<br />
Hygienespeicher<br />
Pufferspeicher<br />
Kaltwasser<br />
Einzelofen-<br />
Regelung<br />
7
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Lageraustragungssysteme<br />
Für den automatischen Betrieb der Feuerungsanlage werden auch spezielle Austragungssysteme <strong>für</strong> die Brennstoffentnahme<br />
aus dem Lagerraum oder Silo benötigt:<br />
Austragungssystem Lagergrundriss Lagergröße Art des Lagergutes<br />
max. Lagerhöhe<br />
in m<br />
Leistung<br />
in m³/h<br />
Schrägboden /<br />
Trichterauslauf<br />
rund, eckig Ø bis ca. 4 m Pellets (<strong>für</strong> Hackschnitzel ungeeignet) > 20<br />
Blattfederrührwerk rund, eckig Ø 1,5 bis 4 m feine / mittlere Hackschnitzel (rieselfähig) 6 3<br />
Konusschnecke<br />
rund (eckig)<br />
Pendelwirkdurchmesser<br />
2 bis 5 m<br />
trockene, feine bis mittlere Hackschnitzel,<br />
bis ca. 50 mm<br />
10 5<br />
Dreh- oder Austragsschnecke<br />
rund (eckig)<br />
Ø 4 bis 10 m<br />
feine bis mittlere Hackschnitzel bis 100 mm<br />
Länge, Späne<br />
20 50<br />
Schubboden<br />
rechteckig,<br />
länglich<br />
keine Begrenzung<br />
(parallele Schubböden)<br />
leichte bis schwerste Güter, auch sehr grob 10 20<br />
Merkmale und Kenndaten ausgewählter automatischer Lageraustragungssysteme <strong>für</strong> Kleinanlagen<br />
Lärm<br />
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen weisen im Vergleich zu fossil befeuerten<br />
Kesseln höhere Lärmemissionen auf. Lärmverursacher<br />
sind vor allem Luft- und Rauchgasgebläse und Brennstoffzufuhrsysteme<br />
wie z.B. Förderschnecken oder pneumatische<br />
Brennstoffzufuhr. Durch bauliche Maßnahmen können jedoch<br />
die Lärmemissionen so reduziert werden, dass man im Vergleich<br />
zu konventionellen Heizsystemen keinen Unterschied<br />
empfindet.<br />
Einige wichtige Tipps:<br />
• Bei Neubauten sollte der Boden der Heizzentrale nicht fix mit<br />
den umschließenden Flächen verbunden sein. Durch dämmende<br />
Materialien können die (Schall-) Schwingungen unterbrochen<br />
werden und der Schall dringt nicht nach außen.<br />
• Fixe Lagerungen (z.B. von der Förderschnecke beim Durchbruch<br />
durch die Wand, Fixierungen von Rohrleitungen an<br />
den Wänden oder Einbindung des Rauchgasrohrs in den<br />
Rauchfang) sollten durch Einsatz von schalldämmenden Materialien<br />
unterbrochen werden.<br />
• Die Heizzentrale sollte in lärmunempfindlichen Zonen des<br />
<strong>Gebäude</strong>s geplant werden.<br />
• Auswahl von Motoren mit geringeren Schallemissionen oder<br />
Abdecken mit Gummimatten von Teilen mit höheren Schallemissionen.<br />
In Absprache mit dem Kesselhersteller wird<br />
der Lärm dadurch deutlich reduziert.<br />
Prozesswärme<br />
Prinzipiell unterscheidet man zwischen folgenden Kesseln:<br />
• Heißwasserkessel (bis max. 180 °C)<br />
• Thermoölkessel (150 – 300 °C)<br />
• Dampfkessel (150 – 300 °C)<br />
Lärmübertragungszonen sind eingekreist gekennzeichnet<br />
Aufriss<br />
Materialeinbringschnecke<br />
Massivdecke F90<br />
der Antrieb <strong>für</strong> die Einbringschnecke<br />
muss außerhalb des<br />
Lagerraums montiert werden<br />
Schutzgitter<br />
150x150x10<br />
min. 95<br />
min. 25<br />
min. 25<br />
max. 35<br />
Holzbretter<br />
Mauerdurchbruch<br />
60<br />
min. 25<br />
min. 100<br />
min. 200<br />
eine Zwischenablagerung<br />
ist ab einer Schneckenlänge<br />
von 6 m notwendig<br />
8
Brandschutz<br />
Brandschutztechnische Mindestanforderungen <strong>für</strong> die Errichtung<br />
und den Betrieb von automatischen Holzfeuerungsanlagen<br />
sind in der „Technischen Richtlinie vorbeugender Brandschutz<br />
– Automatische Holzfeuerungsanlagen“ (TRVB H 118)<br />
festgelegt. Vorbehaltlich spezieller Bestimmungen enthält<br />
die TRVB H 118 grundlegende brandschutztechnische Regelungen<br />
zu Brennstofflagerung, Heiz- und Brennstofflagerräumen<br />
und Sicherheitseinrichtungen.<br />
Bautechnische Brandschutzanforderungen an Heiz- und Brennstofflagerräume:<br />
Bauteile Heizraum Brennstofflagerraum<br />
a) alleinstehend b) angrenzend an<br />
brandbeständige<br />
öffnungslose Bauteile<br />
weder a) noch b),<br />
innerhalb eines <strong>Gebäude</strong>s<br />
a) alleinstehend b) angrenzend an<br />
brandbeständige<br />
öffnungslose Bauteile<br />
weder a) noch<br />
b), innerhalb<br />
eines <strong>Gebäude</strong>s<br />
Außenwände nicht brennbar nicht brennbar F 90 keine Anforderung keine Anforderung F 90<br />
Wände zu angrenzenden<br />
Räumen<br />
keine Anforderung keine Anforderung F 90 keine Anforderung keine Anforderung F 90<br />
Decke = Dach nicht brennbar nicht brennbar F 90 keine Anforderung keine Anforderung F 90<br />
Decke zu darüberund<br />
darunterliegenden<br />
keine Anforderung keine Anforderung F 90 keine Anforderung keine Anforderung F 90<br />
Räumen<br />
Türen ins Freie nicht brennbar nicht brennbar T 30* keine Anforderung keine Anforderung T 30*<br />
Türen zu angrenzenden<br />
Räumen, einschl.<br />
Brennstofflagerraum<br />
keine Anforderung T 30 T 30 keine Anforderung T 30 T 30<br />
Türen zu Räumen<br />
mit erhöhter Brandgefahr,<br />
zu Fluchtwegen<br />
und zu darüberliegenden<br />
Räumen<br />
keine Anforderung<br />
T 90 oder<br />
2 x T 30<br />
Fenster keine Anforderung keine Anforderung<br />
Be- und Entlüftungsöffnungen<br />
in der<br />
Außenwand<br />
Lüftungsleitungen,<br />
die durch andere<br />
Räume führen<br />
keine Anforderung keine Anforderung<br />
keine Anforderung<br />
L 90, K 90 (Leitung<br />
oder Klappe)<br />
T 90 oder<br />
2 x T 30<br />
G 30, E 30**,<br />
nicht öffenbar<br />
Gitter nicht brennbar,<br />
ca. 10 mm<br />
Maschenweite<br />
L 90, K 90 (Leitung<br />
oder Klappe)<br />
keine Anforderung<br />
T 90 oder<br />
2 x T 30<br />
keine Anforderung keine Anforderung<br />
keine Anforderung<br />
keine Anforderung<br />
keine Anforderung<br />
L 90, K 90 (Leitung<br />
oder Klappe)<br />
* nur wenn Brandübertragungsgefahr besteht, sonst nicht brennbar; ** nur wenn Brandübertragungsgefahr besteht, sonst keine Anforderung<br />
T 90 oder<br />
2 x T 30<br />
G 30, E 30**,<br />
nicht öffenbar<br />
Gitter nicht brennbar,<br />
ca. 10 mm<br />
Maschenweite<br />
L 90, K 90<br />
(Leitung oder<br />
Klappe)<br />
Weitere Anforderungen an Lager- und Heizräume <strong>für</strong> nicht-gewerbliche Anlagen finden sich in der Oö. Heizungsanlagen- und<br />
Brennstoffverordnung, wie unter anderem:<br />
• Allgemein gilt <strong>für</strong> Heiz- und Lagerräume, dass Umfassungsbauteile<br />
(Wände, Decke und Boden) brandbeständig aus<br />
überwiegend nicht brennbaren Baustoffen und die Böden<br />
von Lagerräumen nicht brennbar ausgeführt werden müssen.<br />
Türen sind selbstschließend und zumindest brandhemmend<br />
(bzw. Rauchabschlusstüren bei Gefahr einer Brandübertragung)<br />
und die Fenster, bei Brandübertragungsgefahr,<br />
brandhemmend auszuführen.<br />
• Heiz- und Lagerräume dürfen nicht allgemein zugänglich<br />
sein. Der Zugang darf auch nicht über Räume, in denen<br />
leicht brennbare oder leicht entzündliche Stoffe aufbewahrt<br />
werden, führen. Führt die Tür des Heiz-/Lagerraums auf einen<br />
Fluchtweg oder in ein Stiegenhaus, so ist ein Schleusenraum<br />
erforderlich. Bestimmte Hinweise (z.B. Zweck des<br />
Raumes, Zutrittsverbot <strong>für</strong> Unbefugte, Rauchverbot) müssen<br />
angebracht sein.<br />
• Die Lüftungsleitungen sind beim Austritt ins Freie durch<br />
nicht brennbare engmaschige Gitter oder ähnliche Einrichtungen<br />
zu sichern und brandhemmend aus überwiegend<br />
nicht brennbaren Baustoffen auszuführen. Brandschutzklappen<br />
sind in Lagerräumen nicht zulässig.<br />
• Lüftungsöffnungen von Heizräumen müssen mind. 200 cm²<br />
Querschnitt, ab 50 kW entsprechend größer, ausgeführt<br />
werden und sollen so gelegen sein, dass Verkehrs- und<br />
Fluchtwege nicht beeinträchtigt werden und keine Brandübertragungsgefahr<br />
gegeben ist.<br />
• Heizräume sollen eine ausreichende Größe <strong>für</strong> Betrieb, Prüfung<br />
und Wartung aufweisen, die Abmessungen <strong>für</strong> Bedienungs-<br />
und Wartungsbedarf lt. Hersteller, mind. aber 60 cm,<br />
müssen eingehalten werden.<br />
• Die Dimensionierung und Positionierung des Kamins sollte<br />
mit dem Rauchfangkehrer abgeklärt werden. Generell<br />
gilt, dass die Entfernung zum Kessel so gering wie möglich<br />
sein soll, eine feuchteunempfindliche Ausführung wird<br />
empfohlen. Ebenso sind bereits in der Planungsphase ein<br />
Wasser- und Abwasseranschluss sowie erforderliche Elektroinstallationen<br />
zu berücksichtigen.<br />
9
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die folgenden Beispiele <strong>für</strong> Investitionskosten von Pellets- und<br />
Hackgutanlagen (75 und 300 kW) zeigen, dass Pelletsheizsysteme<br />
etwas geringere Investitionskosten als Hackgutanlagen<br />
aufweisen. Zu beachten ist dabei aber, dass vor allem<br />
die Kosten <strong>für</strong> Installation, <strong>Gebäude</strong> und Lagerraum stark variieren<br />
können.<br />
Heizkostenabschätzung<br />
Beispiel:<br />
• 300 kW Kesselleistung<br />
• Vergleich Hackgutanlage mit Ölfeuerungsanlage<br />
• Betrachtungszeitraum 15 Jahre<br />
• Preissteigerung 3 % pro Jahr<br />
• kalk. Zinsfuß: 6 %<br />
• Investitionskosten: Neuerrichtung aller Anlagenteile<br />
(Kessel und Einbindung, Lager, Austragung, bauliche<br />
Maßnahmen; ohne Wärmeverteilung) ohne Berücksichtigung<br />
von Förderungen<br />
• Brennstoffkosten: Hackgut: 14 €/srm; Heizöl El.<br />
0,5 €/l (exkl. MWSt.)<br />
Beispiel:<br />
Kostenverteilung<br />
einer 300 kW<br />
Hackgutanlage:<br />
(Abschreibdauer<br />
20 Jahre mit 6 % Zinsen)<br />
Wartung und<br />
Betriebskosten<br />
20 %<br />
Brennstoffkosten<br />
50 %<br />
Anlagenkosten<br />
30 %<br />
Investitionskosten:<br />
Kessel u. Einbindung, Lager,<br />
Austragung, bauliche Maßnahmen<br />
(Förderungen nicht<br />
berücksichtigt)<br />
mittlere jährliche<br />
kapitalgebundene Kosten<br />
(Invest. jährl., Zinsen jährl.)<br />
verbrauchsgebundene Kosten<br />
(Brennstoff, Hilfsenergie)<br />
betriebsgebundene Kosten<br />
(Wartung, Instandhaltung)<br />
Hackgutanlage<br />
Ölfeuerungsanlage<br />
184.800 € 70.600 €<br />
19.028 € 7.269 €<br />
16.755 € 42.119 €<br />
4.478 € 2.709 €<br />
mittl. jährl. Gesamtkosten: 40.260 € 52.097 €<br />
Beispiel:<br />
Kostenverteilung<br />
einer 300 kW<br />
Pelletsanlage:<br />
(Abschreibdauer<br />
20 Jahre mit 6 % Zinsen)<br />
Wartung und<br />
Betriebskosten<br />
15 % Anlagenkosten<br />
25 %<br />
Brennstoffkosten<br />
60 %<br />
Die Prozentsätze sind Richtwerte, da die Kosten je nach<br />
Ausführung bzw. Brennstofflieferanten schwanken können.<br />
In diesem Beispiel amortisieren sich die höheren Investitionskosten<br />
<strong>für</strong> die Hackgutanlage nach etwa 6,7 Jahren,<br />
bei Einrechnung allfälliger Förderungen nach etwa 2,7 Jahren.<br />
Die Investitionskosten, die verbrauchsgebundenen und<br />
die betriebsgebundenen Kosten wurden hier <strong>für</strong> ein konkretes<br />
Beispiel angenommen und können je nach Rahmenbedingungen<br />
variieren.<br />
Obwohl die Investitionskosten einer <strong>Biomasse</strong>anlage höher<br />
als z.B. bei einer Ölfeuerungsanlage sind, beträgt ihr<br />
Anteil an den Gesamtkosten nur rund 30 %. Ausschlaggebend<br />
sind vor allem die Betriebskosten, die 50 – 70 %<br />
über die gesamte Nutzungsdauer betragen.<br />
Beispiel Investitionskosten:<br />
Investitionskosten<br />
75 kW<br />
Hackgut<br />
(von/bis)<br />
Pellets<br />
(von/bis)<br />
Kessel 16–20.000 € 14–18.000 €<br />
Installation und<br />
Regelung<br />
<strong>Gebäude</strong> mit<br />
Lagerraum<br />
18–22.000 € 15–20.000 €<br />
20–25.000 € 15–20.000 €<br />
Sonstige Kosten 5–10.000 € 5–10.000 €<br />
SUMME<br />
Investitionskosten<br />
59–77.000 € 49–68.000 €<br />
Investitionskosten<br />
300 kW<br />
Hackgut<br />
(von/bis)<br />
Pellets<br />
(von/bis)<br />
Kessel 40–60.000 € 35–50.000 €<br />
Installation und<br />
Regelung<br />
<strong>Gebäude</strong> mit<br />
Lagerraum<br />
20–30.000 € 18–28.000 €<br />
30–50.000 € 25–35.000 €<br />
Sonstige Kosten 25–30.000 € 25–30.000 €<br />
SUMME<br />
Investitionskosten<br />
135–210.000 € 118–178.000 €<br />
10
Förderung & Finanzierung<br />
Förderungen <strong>für</strong> Betriebe<br />
Betriebe können in Oberösterreich Förderungen (Bundes- und<br />
Landesförderung) <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong>heizanlagen bis zu maximal<br />
44 % der Investitionskosten erhalten. Im Durchschnitt liegt<br />
die Förderung bei etwa 35 % der Gesamtinvestitionskosten.<br />
1. Umweltbundesförderung (österreichweit)<br />
Die Umweltförderung des Bundes unterstützt unterschiedliche<br />
Umweltschutzmaßnahmen nach Förderaktionen und<br />
-schwerpunkten. Derzeit gibt es u.a. folgende Umweltförderungen<br />
<strong>für</strong> Wärme aus <strong>Biomasse</strong> (abgewickelt durch die<br />
Kom-munalkredit Austria):<br />
• <strong>Biomasse</strong> Einzelanlagen und Mikronetze<br />
• Wärmeverteilung<br />
• <strong>Biomasse</strong> Nahwärme<br />
• Anschluss an eine Fernwärme<br />
Bei der Förderung von “<strong>Biomasse</strong>feuerungen zur zentralen Versorgung<br />
von betrieblich genutzten Objekten“, sind automatisch<br />
beschickte <strong>Biomasse</strong>feuerungsanlagen (Feuerungsanlage, Beschickung,<br />
Rauchgasreinigung) und Stückholzkessel in Zentralheizungssystemen<br />
(keine Kachelöfen, nur Kessel mit Typenprüfung<br />
ausschließlich <strong>für</strong> Holz, keine Allesbrenner) förderfähig.<br />
Es gilt die sogenannte “Nebenkostenregelung“, d. h. die Nebenkosten<br />
(z. B. Heizhaus, Spänesilo, Zerspaner bzw. Hacker<br />
etc.) können mitgefördert werden, jedoch maximal bis zu 75 %<br />
der Kosten der Feuerungsanlage.<br />
Es kann zwischen “de-minimis“-Projekten und Projekten über<br />
der „de-minimis“-Grenze gewählt werden. In der Regel gelten<br />
bei „de-minimis“ Förderungen (d.h. sämtliche „de-minimis“-Förderungen<br />
zu Gunsten eines Unternehmens bis zu einem maximalen<br />
Ausmaß von 200.000 € innerhalb von drei Jahren) die<br />
gesamten umweltrelevanten Investitionskosten als Förderungsbasis,<br />
der Fördersatz beträgt max. 30 %.<br />
Bei Förderungen über der „de-minimis“-Grenze sind die umweltrelevanten<br />
Mehrinvestitionskosten die Förderungsbasis. Der<br />
Fördersatz beträgt max. 40 %, begrenzt mit max. 30 % der<br />
gesamten umweltrelevanten Investitionskosten.<br />
Anlagen über 300 kW haben im Rahmen der Förderung –<br />
über die behördlich vorgeschriebenen Emissionsauflagen<br />
hinaus – folgende Grenzwerte <strong>für</strong> Staub und NO X<br />
dauerhaft<br />
einzuhalten und nach Projektumsetzung mittels Messgutachten<br />
nachzuweisen:<br />
thermische<br />
Nennleistung<br />
Grenzwert<br />
NO X2<br />
) [mg/Nm³]<br />
Grenzwert<br />
Staub [mg/Nm³]<br />
≥ 0,5 MW<br />
< 1 MW<br />
≥ 1 MW<br />
< 2 MW<br />
≥ 2 MW<br />
< 5 MW<br />
≥ 5 MW<br />
< 10 MW<br />
≥ 10 MW<br />
250 250 200 200 100<br />
75 1 ) 50 20 10 10<br />
Grenzwerte bezogen auf 13% O 2<br />
im Abgas bei Volllast.<br />
1) Wird anstelle von 75 mg/Nm³ freiwillig der Staubgrenzwert von 50 mg/Nm³<br />
erreicht, beträgt der Zuschlag 5% auf die umweltrelevanten Investitionskosten<br />
<strong>für</strong> die Heizzentrale ohne Fernwärmenetz, aber maximal 20.000 E. Ab dem<br />
01.10.2009 soll der Grenzwert <strong>für</strong> Staubemissionen im Leistungsbereich 500 –<br />
1.000 kW auf 50 mg/Nm³ als Fördervoraussetzung gesenkt werden.<br />
2) Die Grenzwertbestimmungen <strong>für</strong> NO X<br />
gelten <strong>für</strong> holzartige <strong>Biomasse</strong>. Beim<br />
Einsatz von Sonderbrennstoffen wird auf brennstoffspezifische Eigenschaften<br />
und Bescheidgrenzwerte Rücksicht genommen.<br />
Elektronische Fördereinreichung:<br />
Die elektronische Fördereinreichung ermöglicht es dem Förderwerber,<br />
mit dem einmaligen Ausfüllen des Antragsformulars<br />
direkt auf der Website ohne Übermittlung weiterer Unterlagen<br />
sein Förderungsansuchen bei der Kommunalkredit Public<br />
Consulting einbringen zu können. Möglich ist die elektronische<br />
Förderabwicklung u.a. <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong>-Einzelanlagen bis<br />
300 kW Nennwärmeleistung.<br />
2. Zusätzliche Förderung des Landes <strong>OÖ</strong> <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong>-<br />
Einzelanlagen<br />
Die Förderung des Landes Oberösterreich <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong>-Einzelanlagen<br />
beträgt zusätzlich bis zu 20 % zur Bundesförderung.<br />
Auch der Anschluss an eine <strong>Biomasse</strong>-Nahwärme<br />
ist förderbar. Antragsberechtigt sind alle Unternehmen mit<br />
Standort in Oberösterreich, die in die Neuanschaffung einer<br />
betrieblichen <strong>Biomasse</strong>anlage investieren. Ebenfalls antragsberechtigt<br />
sind Gemeinden, Vereine und Institutionen.<br />
3. Anlagen – Contracting<br />
<strong>Biomasse</strong>-Anlagen können auch über Contracting finanziert<br />
werden, Details siehe Seite 22 – 23.<br />
Weitere Information<br />
• Kommunalkredit Austria AG<br />
Betriebliche Umweltförderung im Inland<br />
Tel. 01-31631-213 (-212, -311)<br />
www.public-consulting.at<br />
• Land <strong>OÖ</strong><br />
Abt. Umweltschutz<br />
Tel. 0732-7720-14501<br />
www.land-oberoesterreich.gv.at<br />
• O.Ö. Energiesparverband<br />
Tel. 0732-7720-14381<br />
www.energiesparverband.at<br />
11
<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Rechtliche Bestimmungen<br />
Die folgenden Angaben beziehen sich auf <strong>Biomasse</strong>anlagen<br />
in Oberösterreich.<br />
Standards und Normen<br />
• ÖNORM M 7135: Anforderungen und Prüfbestimmungen<br />
• ÖNORM M 7136: Qualitätssicherung in der Transport- und<br />
Lagerlogistik<br />
• ÖNORM M 7137: Anforderungen an die Pelletslagerung<br />
beim Verbraucher<br />
• ÖNORM M 7133: Energiehackgut – Anforderungen und<br />
Prüfbestimmungen<br />
• Vornorm ÖNORM M 7139: Energieform – Anforderungen<br />
und Prüfbestimmungen<br />
• TRVB H 118: Technische Richtlinien vorbeugender Brandschutz<br />
– Automatische Holzfeuerungsanlagen<br />
Wichtige Gesetze und Verordnungen<br />
• Feuerungsanlagen-Verordnung<br />
• Oö. Luftreinhalte- und Energietechnikgesetz<br />
• Oö. Bauordnung<br />
• Oö. Bautechnikgesetz<br />
• Oö. Bautechnikverordnung<br />
• Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung<br />
• Vereinbarung gem. Art. 15a B-VG: Schutzmaßnahmen betreffend<br />
Kleinfeuerungsanlagen<br />
• Hinsichtlich Brandschutz und Sicherheitsbestimmungen<br />
sind vor allem die Anforderungen der Oö. Bautechnikverordnung<br />
und die „Technischen Richtlinien vorbeugender<br />
Brandschutz – Automatische Holzfeuerungsanlagen“ (TRVB<br />
H 118) zu erfüllen.<br />
• Wichtige Bestimmungen <strong>für</strong> private Anlagen sind auch in<br />
der „Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung“<br />
(Emissionsgrenzwerte, Anforderung an Lager- & Heizraum,<br />
etc.) enthalten.<br />
• Für die Genehmigung und die Emissionsgrenzwerte gewerblicher<br />
Anlagen ist vor allem die Feuerungsanlagen-Verordnung<br />
relevant.<br />
Emissionsgrenzwerte & Abgasverluste<br />
Gewerbliche Holzfeuerungsanlagen dürfen gemäß Feuerungsanlagen-Verordnung bei entsprechender Brennstoffwärmeleistung<br />
folgende Emissionsgrenzwerte (in mg/m³) nicht überschreiten:<br />
Brennstoffwärmeleistung bis 100 kW 100 bis 350 kW 350 bis 2.000 kW<br />
Staub 150 150 150<br />
Kohlenmonoxid (CO) 800* 800 250<br />
Stickoxid (NO X<br />
) bei Einsatz von<br />
Buche, Eiche, naturbelassener Rinde, Reisig, Zapfen<br />
Stickoxid (NO X<br />
) bei Einsatz von<br />
sonstigem naturbelassenem Holz<br />
Stickoxid (NO X<br />
) bei Einsatz von<br />
Resten von Holzwerkstoffen oder Holzbauteilen, deren<br />
Bindemittel, Härter, Beschichtungen und Holzschutzmittel<br />
schwermetall- und halogenverbindungsfrei sind<br />
300 300 300<br />
250 250 250<br />
500 500 500<br />
Kohlenwasserstoffe (HC) 50 50 20<br />
* bei Teillastbetrieb mit 30 % der Nennwärmeleistung darf der Grenzwert um bis zu 50 % überschritten werden.<br />
Automatisch beschickte Feuerungsanlagen <strong>für</strong> feste Brennstoffe, die nur der Raumheizung oder Bereitung von Warmwasser<br />
dienen, dürfen bei Nennlast 19 % Abgasverlust nicht überschreiten.<br />
12
Emissionsgrenzwerte & Abgasverluste (Fortsetzung)<br />
Für <strong>Biomasse</strong>feuerungen gelten lt. Oö. Heizungsanlagen- und Brennstoffverordnung (nicht-gewerbliche Anlagen) folgende<br />
Emissionsgrenzwerte (in mg/m³):<br />
Brennstoffwärmeleistung<br />
Händisch<br />
beschickt<br />
bis 50 kW<br />
Automatisch<br />
beschickt<br />
über 50 bis<br />
400 kW<br />
über 400 bis<br />
2.000 kW<br />
Staub - - 150 150<br />
Kohlenmonoxid (CO) 3.500 1.500 800 250<br />
Stickoxid (NO X<br />
)*: Buche, Eiche,<br />
naturbelassene Rinde, Reisig, Zapfen<br />
- - 300 300<br />
Stickoxid (NO X<br />
)*: Sonstiges naturbelassenes Holz - - 250 250<br />
organisch gebundener Kohlenstoff (OGC) - - 50 20<br />
Abgasverlust (%) 20 19 19 19<br />
*Die NO X<br />
-Grenzwerte gelten nicht <strong>für</strong> Stroh<br />
• Bei Feuerungsanlagen bis 100 kW Brennstoffwärmeleistung darf bei Teillastbetrieb mit 30 % der Brennstoffwärmeleistung<br />
der Grenzwert um bis zu 50 % überschritten werden.<br />
• Die Emissionsgrenzwerte gelten bezogen auf Normzustand (1013 mbar, 0° C), trockenes Abgas und einen Volumsgehalt<br />
von Sauerstoff im Verbrennungsgas von 13 % <strong>für</strong> feste biogene Brennstoffe.<br />
Rechtliche Bewilligung<br />
Für die Genehmigung gewerblicher Feuerungsanlagen ist<br />
die jeweilige Bezirksverwaltungsbehörde (BH) zuständig. Bei<br />
einer Neuerrichtung oder Änderung der Heizanlage ist um<br />
gewerberechtliche Genehmigung (= Änderung der Betriebsanlagengenehmigung)<br />
mit einem Projektantrag (4-fach) anzusuchen.<br />
Bei anderen Feuerungsanlagen wenden Sie sich bezüglich<br />
Bewilligungspflicht (Anzeigepflicht) an die Gemeinde als<br />
Baubehörde.<br />
Erstmalige Inbetriebnahme<br />
• Erstmalige Prüfung anlässlich der Inbetriebnahme von Feuerungsanlagen,<br />
Nachweis, dass die Anlage den Anforderungen<br />
entspricht.<br />
• Bei Feuerungsanlagen bis 350 kW Brennstoffwärmeleistung<br />
reicht die Vorlage eines Messberichtes einer baugleichen<br />
Anlage und die Bestätigung des Gewerbetreibenden,<br />
der die Anlage aufgestellt hat.<br />
Für Feuerungsanlagen, die keiner gewerberechtlichen Genehmigung<br />
unterliegen, ist lt. Oö. Luftreinhalte- & Energietechnikgesetz<br />
erforderlich:<br />
• Abnahmebefund<br />
- Prüfung der sicherheitstechnischen Einrichtungen<br />
- Abgasmessungen (CO, Abgasverlust und bei Brennstoffwärmeleistung<br />
über 400 kW: Staub, NO X<br />
, organ. geb. Kohlenstoff)<br />
- Endbefund Rauchfangkehrer<br />
Wiederkehrende Überprüfung<br />
Feuerungsanlagen sind auf die Einhaltung der Vorschriften des<br />
Oö. Lufteinhalte- & Energietechnikgesetzes (und der danach<br />
erlassenen Verordnungen) wiederkehrend überprüfen zu lassen,<br />
wobei gilt: Feuerungsanlagen sind zu überprüfen (§ 18)<br />
• bis zu 15 kW (Brennstoffwärmeleistung) alle drei Jahre auf<br />
die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften<br />
• über 15 kW und unter 50 kW alle zwei Jahre auf die Einhaltung<br />
der Sicherheits- und Umweltschutzvorschriften<br />
• ab 50 kW jährlich auf die Einhaltung der Sicherheits- und<br />
Umweltschutzvorschriften<br />
Das Ergebnis der Überprüfung ist in einem Prüfbericht festzuhalten,<br />
der bis zur jeweils nächsten wiederkehrenden Überprüfung<br />
aufzubewahren und auf Verlangen der Behörde vorzulegen<br />
ist.<br />
Einmalige Inspektion<br />
• Heizungsanlagen über 20 kW (Nennwärmeleistung) sind innerhalb<br />
von zwei Jahren ab dem Zeitpunkt, an dem sie älter als<br />
15 Jahre werden, einer einmaligen Inspektion zu unterziehen.<br />
• Bei Anlagen bis zu 100 kW (Nennwärmeleistung) hat die einmalige<br />
Inspektion in einer vereinfachten Form zu erfolgen<br />
(siehe Anlage 5, Oö. Luftreinhalte- und Energietechnikgesetz-Novelle<br />
2009); in allen sonstigen Fällen gemäß dem jeweils<br />
aktuellen Stand der Technik.<br />
• verpflichtende Schulung der <strong>für</strong> die Heizanlage verfügungsberechtigten<br />
Person<br />
13
Pellets<br />
Pelletsheizanlagen<br />
Obwohl Pellets ein relativ „junger“ Brennstoff sind, gibt es bereits<br />
eine große Zahl an Pelletsproduzenten in Österreich und<br />
in ganz Europa.<br />
Europaweit beträgt die Produktionskapazität von Pellets rund<br />
9 Millionen Tonnen (2007, EU-27), in Österreich immerhin<br />
knapp 1 Million Tonnen (2008) und es gibt über 25 Pelletsproduzenten,<br />
weitere Anlagen sind in Planung.<br />
Die Zahl der Pelletsanlagen steigt kontinuierlich. In Oberösterreich<br />
gibt es derzeit über 16.000 automatische Pellets-Zentralheizungsanlagen<br />
(2008), die überwiegende Zahl davon in<br />
Einfamilienhäusern, zunehmend aber auch <strong>größere</strong> Anlagen<br />
in Unternehmen und Gemeinden.<br />
Preisentwicklung Heizöl extra leicht – Pellets<br />
Pellets: Produktion und Verbrauch<br />
E<br />
11<br />
10<br />
9<br />
Preisangaben in EUR / inkl. MWSt.<br />
Angaben jeweils ohne Abschlauchpauschale<br />
Preisvergleich <strong>für</strong> 3.000 Liter HEL = 6.000 kg<br />
Pellets (1 l HEL entsprechen 2 kg Pellets)<br />
Aktueller Verbrauch (07/08) [t] Aktuelle Produktion (07/08) [t] Produktionskapazität [t]<br />
3.000.000<br />
2.500.000<br />
2.000.000<br />
8<br />
7<br />
6<br />
Öl<br />
Pellets<br />
1.500.000<br />
1.000.000<br />
5<br />
500.000<br />
4<br />
3<br />
Jän.07<br />
Feb.07<br />
Mär.07<br />
Apr.07<br />
Mai 07<br />
Jun.07<br />
Jul.07<br />
Aug.07<br />
Sep.07<br />
Okt.07<br />
Nov.07<br />
Dez.07<br />
Jän.08<br />
Feb.08<br />
Mär.08<br />
Apr.08<br />
Mai.08<br />
Jun.08<br />
Jul.08<br />
Aug.08<br />
Sep.08<br />
Okt.08<br />
Nov.08<br />
Dez.08<br />
Feb.09<br />
Mär.09<br />
Apr.09<br />
Mai 09<br />
Jän.09<br />
0<br />
Österreich<br />
Dänemark<br />
Frankreich<br />
Deutschland<br />
Italien<br />
Schweden<br />
Niederlande<br />
Russland<br />
Kanada<br />
USA<br />
Brennstoffbezug<br />
Pellets können über den Brennstoffhandel bezogen werden,<br />
es gibt eine große Zahl an Lieferanten. Eine Liste von<br />
Pellets-Lieferanten und -Produzenten finden Sie auch unter:<br />
www.energiesparverband.at. Der Pelletspreis ist abhängig<br />
von der bezogenen Menge und der Jahreszeit und reicht zumeist<br />
von 180 bis 200 €/t.<br />
Anlieferung<br />
Pellets werden in der Regel mit einem Tankwagen zugestellt<br />
und mit einem Pumpschlauch über Befüllstutzen in das Lager<br />
eingeblasen. Um eine reibungslose Zufahrt des Pumpwagens<br />
zu gewährleisten, sollte die Straßenbreite mind. 3 m,<br />
die Durchfahrtshöhe mind. 4 m und das zulässige Gesamtgewicht<br />
mind. 24 t betragen. Das Pelletslager ist im Idealfall an<br />
einer Außenmauer des <strong>Gebäude</strong>s, nahe der Hauszufahrt situiert,<br />
da die Befüllleitung 10 m, max. jedoch 30 m lang sein<br />
soll. Abrupte Richtungsänderungen der Befüllleitung und eine<br />
Förderhöhe über 6 m sind zu vermeiden. Außerdem sollen<br />
die Befüllungsstutzen leicht zugänglich sein.<br />
Kesseltechnologie<br />
Bei Pellets-Zentralheizanlagen werden die Pellets automatisch<br />
zum Heizkessel transportiert. Die Pelletskessel sind über eine<br />
Förderschnecke (mechanische Brennstoffaustragung)<br />
oder eine Saugaustragung (pneumatische Austragung) mit<br />
dem Pelletslager verbunden, aus dem die Pellets vollautomatisch<br />
zum Heizkessel transportiert werden.<br />
Die Menge der eingetragenen Pellets wird von einer programmierbaren<br />
Steuerungsanlage geregelt und ist mit der Brennstoffzuführung<br />
moderner Ölheizungen vergleichbar. Für die<br />
Brennstoffzuführung ist kein manueller Aufwand erforderlich.<br />
Der Brennstoff wird unter getrennter Zufuhr von Primär- und<br />
Sekundärluft in einer Unterschub-, oder Retortenfeuerung gut<br />
ausgebrannt.<br />
Durch kontinuierliche Brennstoffzulieferung ist ein gleich<br />
bleibend guter Wirkungsgrad gewährleistet und eine gute Anpassung<br />
des Verbrennungsprozesses an den tatsächlichen<br />
Wärmebedarf möglich.<br />
Pufferspeicher sind bei der Installation von Pellets-Zentralheizungen<br />
nicht zwingend notwendig. Durch den Einbau eines Pufferspeichers<br />
ist es jedoch möglich, die Zahl der Brennerstarts<br />
zu reduzieren und den Heizkessel länger im Volllastbetrieb laufen<br />
zu lassen. Dies erhöht den Wirkungsgrad, die Lebensdauer<br />
des Kessels und reduziert die Emissionen der Verbrennung.<br />
Am Markt sind auch kombinierte Kessel <strong>für</strong> Scheitholz/Hackgut<br />
und Pellets erhältlich. Der Pelletsbrenner ist bei diesen<br />
Geräten entweder fix seitlich angeordnet oder kann eingeschoben<br />
bzw. eingeschwenkt werden. Es gibt es auch Pelletskessel<br />
mit Brennwerttechnologie.<br />
14
Technische Details<br />
• Automatische Zündung:<br />
Üblich ist eine automatische Zündung (Heißluftgebläse,<br />
Elektroheizstab, Fotozelle etc.), sodass die Feuerung nur<br />
bei Bedarf in Betrieb sein muss und jederzeit ohne Arbeitsaufwand<br />
neu gezündet werden kann.<br />
Mechanische Brennstoffaustragung<br />
Automatische Zündung<br />
• Gebläseart:<br />
Bei den meisten Pelletskesseln wird der erforderliche Zug<br />
durch ein Gebläse erzeugt. Da<strong>für</strong> können Druck- oder Saugzuggebläse<br />
oder eine Kombination eingesetzt werden. Die<br />
Vorteile des Druckgebläses liegen in der günstigen Luftdosierung<br />
und der guten Durchmischung mit Sekundärluft, <strong>für</strong> das<br />
Saugzuggebläse spricht die optimale Rückbrandsicherheit<br />
und die rückstaufreie Betriebsweise. Eine Rückbrandsicherung<br />
gehört zur Standardausstattung.<br />
> Pneumatische Austragung: Bei der pneumatischen Austragung<br />
ist die Schneckenaustragung mit einer pneumatischen<br />
Transporteinrichtung gekoppelt. Anlagen mit pneumatischer<br />
Austragung weisen einen Zwischenbehälter im<br />
Heizraum auf, das Pelletslager kann bis 20 m vom Heizraum<br />
entfernt auch außerhalb des <strong>Gebäude</strong>s, liegen. Mit<br />
einem Gebläse werden die Pellets automatisch von der<br />
Pelletsschnecke in einen Zwischenbehälter gesaugt.<br />
• Art der Pellets-Zuführung:<br />
Die Pellets werden dosiert in den Feuerraum befördert. Dabei<br />
unterscheidet man 2 Systeme:<br />
> Schubfeuerungssystem: Die Pellets werden von der Seite<br />
auf einen Rost oder von unten in einen Stahlteller geschoben.<br />
Der Füllstandsgrad kann dabei durch einfache Niveaufühler<br />
kontrolliert werden.<br />
> Fallstufensystem: Die Pellets werden durch die Zuführungsschnecke<br />
hochgefördert und fallen anschließend<br />
durch einen Fallschacht auf den Feuerungsrost. Die Füllstandsüberwachung<br />
muss optisch oder über die Lambda-<br />
Sonde erfolgen.<br />
• Austragungssysteme:<br />
Die Pellets werden mittels Austragungssystem vom Lager<br />
zum Kessel befördert, man unterscheidet dabei 2 Systeme:<br />
> Mechanische Brennstoffaustragung: Bei der mechanischen<br />
Brennstoffaustragung erfolgt der Transport der Pellets mittels<br />
Förderschnecke, dazu muss sich das Pelletslager neben<br />
dem Heizraum befinden. Die Schneckenlösung ist meist<br />
die kostengünstigste Variante. Die Austragungsschnecke<br />
kann entweder direkt am Boden verlegt sein oder wird als<br />
schräg angeordnete Schnecke direkt zum Brenner hochgezogen.<br />
Die Schneckenlänge reicht über den gesamten<br />
Pelletslagerraum. Von der Förderschnecke wird der Brennstoff<br />
über eine geprüfte rückbrandsichere Einrichtung in<br />
den Brennraum bzw. in einen Zwischenbehälter und von<br />
dort dann in den eigentlichen Brennraum geführt.<br />
Pelletszentralheizungen mit Raumaustragungen arbeiten<br />
praktisch vollautomatisch. Der Wärmetauscher ist in der Regel<br />
mit einer selbstreinigenden Einrichtung versehen. Die Entaschungsintervalle<br />
betragen bei Selbstreinigung der Wärmetauscher<br />
meistens 2-3 Monate.<br />
• Lambda-Sonde/Temperatursensor:<br />
Um wechselnde Leistungen und Verbrennungszustände optimal<br />
zu erfassen und zu regeln und um die Emissionen minimal<br />
zu halten, ist ein Messfühler nötig, häufig wird da<strong>für</strong> eine<br />
Lambda-Sonde eingesetzt. Die Lambda-Sonde erfasst das<br />
Verhältnis aus der der Verbrennung zugeführten und der verbrauchten<br />
Luftmenge. Für optimale CO-Werte muss dieses<br />
Verhältnis einen bestimmten Wert aufweisen. Bei Abweichungen<br />
wird die zugeführte Brennstoff- bzw. Luftmenge automatisch<br />
entsprechend angepasst.<br />
Es gibt auch Feuerungen, die mit einem Brennraumtemperatursensor<br />
(BTS) ausgestattet sind. Entsprechend der Veränderung<br />
der Feuerraumtemperatur erfolgt eine Anpassung<br />
des Luft-Brennstoff-Verhältnisses, dadurch werden gute Abgas-<br />
und Emissionswerte erreicht.<br />
Insgesamt ist ein gut aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem<br />
(Feuerraumgeometrie, Steuerung, Art der Brennstoffzuführung<br />
und Verbrennungsgasführung, Unterdruckregelung,<br />
etc.) entscheidend <strong>für</strong> gute Emissionswerte.<br />
15
Pellets<br />
Brennstofflagerung Pellets<br />
Für die Lagerung der Pellets bieten sich verschiedene Möglichkeiten<br />
an, wie unter anderem:<br />
Pelletslager- und Heizraum<br />
Hausanschlusskasten<br />
Befüllkupplungen<br />
werden. Feuchte Kellermauern stellen kein Problem dar, solange<br />
das Gewebe nicht unmittelbar mit Wänden in Berührung<br />
kommt. Der Tank ist auch <strong>für</strong> den späteren Einbau geeignet<br />
und in quadratischer oder rechteckiger Ausführung in<br />
den Größen von 1 bis 11 m³ erhältlich. Als Faustregel können<br />
0,6 m³ Tankinhalt pro kW Heizlast gerechnet werden. Die Befüllung<br />
erfolgt direkt am Tank oder über einen Einblasstutzen.<br />
Lagerraum<br />
HEIZRAUM<br />
max. 30 m<br />
• Container „Heizzentrale“:<br />
Eine relativ neue Möglichkeit der Pelletslagerung bieten Container-Systeme.<br />
Dabei wird im Freien ein eigener Pelletslagerbehälter<br />
aufgestellt (zB. Container). Es gibt auch Modelle, die<br />
die komplette Heizanlage inklusive Kamin, Pelletskessel, Lagerraum<br />
und Fördersystem beinhalten („Heizzentrale“). Die<br />
Systemlösung wird anschlussfertig mittels LKW angeliefert<br />
und an den Heizungsverteiler angeschlossen. Container und<br />
Heizzentralen werden individuell den Bedürfnissen angepasst<br />
und sind von kleinen Anlagen im Einfamilienhaus-Bereich (ab<br />
8 kW) bis zu Modellen <strong>für</strong> gewerblichen und kommunalen Bereich<br />
(mehrere Hundert kW) erhältlich.<br />
• Lagerraum:<br />
Klassische Lagerform, ein massiv ausgeführter, trockener<br />
und staubdichter Raum, der neben oder nahe dem Heizraum<br />
situiert ist. Auch ein ehemaliger Öltankraum kann in einen Pelletslagerraum<br />
umfunktioniert werden. Die Austragung erfolgt<br />
mit Schnecke (wenn Heiz- und Lagerraum baulich nebeneinander<br />
angeordnet sind) oder mit Saugleitung bei <strong>größere</strong>r<br />
Entfernung des Lagerraums vom Heizraum).<br />
• Erdtank:<br />
Unterirdischer Tank außerhalb des <strong>Gebäude</strong>s wird vor allem<br />
eingesetzt, wenn kein entsprechender Kellerraum vorhanden<br />
ist oder dessen Situierung <strong>für</strong> die Pelletsanlieferung ungünstig<br />
wäre. Erdtanks sind in den Größen von 6 bis 15 m³<br />
erhältlich, als Faustregel können 0,6 m³ Tankinhalt pro kW<br />
Heizlast gerechnet werden.<br />
• Gewebe- und Stahlblechtank:<br />
Antistatisch ausgeführter Gewebebehälter von einem Holzoder<br />
Metallrahmen getragen oder Tank aus verzinktem Stahl.<br />
Der Gewebetank kann in einem Kellerraum (z.B. ehemaliger<br />
Öltankraum) oder unter einem Dach im Freien aufgestellt<br />
Gewebetank<br />
Beispiel Lagerraum-Ausführung<br />
Der Lagerraum soll idealerweise an eine Außenmauer angrenzen.<br />
Bei innenliegendem Lagerraum ist es erforderlich, Einblasung<br />
und Absaugstutzen an der Außenmauer vorzusehen.<br />
Empfohlen wird ein rechteckiger Grundriss (z. B. 2 x 3 m), je<br />
schmäler der Raum ist, umso besser ist die Raumausnutzung.<br />
Der Lagerraum muss tragende Wände (z.B. 15 cm Betonmauer<br />
oder 20 cm Ziegelmauer) aufweisen, staubdicht und<br />
ganzjährig trocken sein. Nässe und Feuchtigkeit sollen weder<br />
bei der Lagerung noch bei der Befüllung eindringen können,<br />
auch Kondenswasser (z.B. auf freiliegenden Wasserleitungen)<br />
schadet den Pellets. Ein Stromanschluss ist an der<br />
Außenmauer <strong>für</strong> das Absauggebläse (Steckdose 230 V, automatisches<br />
Abschalten der Heizanlage) erforderlich.<br />
Ein Schrägboden (35°-40°) gewährleistet eine vollständige<br />
Entleerung, wichtig ist auch eine Prallschutzmatte gegenüber<br />
dem Einblasstutzen. Empfehlenswert sind Holzbretter oder<br />
Pfosten an der Innenseite der Tür.<br />
Für die Befüllung sind 2 Mauerdurchbrüche mit 150 mm Durchmesser<br />
erforderlich (Einblas- und Absaugstutzen), idealerweise<br />
an der Schmalseite des Raumes mit mind. 50 cm Abstand.<br />
Ein Mauerdurchbruch <strong>für</strong> die Entnahmeschnecke oder Saugleitung<br />
zum Heizraum ist erforderlich.<br />
Die folgenden baulichen Anforderungen gelten <strong>für</strong> Oberösterreich.<br />
16
Bautechnische Anforderungen an Pelletsfeuerungsanlagen<br />
Zusätzlich zu den Anforderungen an Heizräume (siehe Seite 9) gelten <strong>für</strong> Pelletsheizanlagen noch folgende Richtlinien <strong>für</strong><br />
Brennstofflagerräume:<br />
Art Leistung Aufstellung Pellets Menge<br />
Kompaktanlage ≤ 150 kW Heizraum F 90 Vorratsbehälter < 1,5 m 3 Vorratsbehälter<br />
im Heizraum<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Heizraum < 15 m 3 F 90 (Heizraum)<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Lagerstätte < 15 m 3 F 30*, max. 15 m 2<br />
Grundfläche<br />
Zentralheizung 50 kW ≤ P ≤ 150 kW Heizraum F 90 Lagerraum < 15 m 3 F 30 / T 30 vom<br />
Heizraum; F 90 Rest<br />
Zentralheizung ≤ 150 kW Heizraum F 90 Lagerraum 15 m 3 ≤ V ≤ 50 m 3 F 90<br />
Raumheizer < 15 kW Aufstellungsraum F 30* Vorratsbehälter 150 l händische Beschickung<br />
Raumheizer < 15 kW Aufstellungsraum F 30* Lagerraum<br />
autom. Beschickung<br />
Prüfgutachten erf.<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 frei Witterungsschutz ≤ 15 m 3 F 0<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Dachboden < 5 m 3 F 90 (zum Wohnbereich),<br />
Behälter<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Dachboden < 15 m 3 F 90 abgetrennte Lagerstätte<br />
< 15 m 2 , Behälter<br />
Zentralheizung < 50 kW Heizraum F 90 Wirtschaftstrakt ≤ 50 m 3 mit Brandwand zum<br />
Wohntrakt, max. 500 m 2<br />
Sonderanlage Lagerraum > 50 m 3 Sonderbeurteilung<br />
erforderlich<br />
Sonderanlage über 150 kW Heizraum F 90<br />
* Brandschutztechnische Anforderungen an den Aufstellungsraum mind. F 30, jedoch entsprechend des BauTG<br />
Quelle: Merkblatt vorbeugender Brandschutz (MVB 29/2008)<br />
Sonderbeurteilung<br />
erforderlich<br />
Berechnungsbeispiel Lagerraumgröße<br />
Die Größe des Lagerraums richtet sich nach dem Brennstoffbedarf und der gewünschten Anzahl der Befüllungen pro Jahr.<br />
Es gilt die Faustregel: 1 kW Heizlast = 0,9 m 3 Lagerraum (inkl. Leerraum) und 0,6 m 3 (400 kg) Pellets.<br />
Beispiel:<br />
Brennstoffbedarf: Gewerbebetrieb, Heizlast 60 kW = 24.000 kg Pellets/Jahr<br />
Lagerraumvolumen: 60 kW Heizlast x 0,9 m 3 = 54 m 3 Lagerraumvolumen<br />
Lagerraumfläche: 54 m 3 : 2,5 m (Raumhöhe) = 22 m 2 Lagerraumfläche<br />
Vorgeschlagene Größe: (1x jährl. Befüllung) 3 x 7,5 m = 22,5 m 2 Lagerraumfläche<br />
Schütthöhe:1,7 m = 38 m 3 nutzbares Volumen = 25.000 kg Pellets<br />
Bei mehrmaliger Anlieferung pro Jahr kann die Größe des Lagerraums entsprechend<br />
kleiner gewählt werden. Mindestens sollte der Lagerraum aber etwas mehr als eine Tankwagen-Füllung<br />
(idR. rund 20 t) fassen, um eine bequeme Anlieferung und Befüllung zu<br />
ermöglichen.<br />
Variante:<br />
3x jährliche Befüllung: 2,5 x 3 m = 7,5 m 2 Lagerraumfläche<br />
Schütthöhe: 1,7 m = 13 m 3 nutzbares Volumen = 25.500 kg Pellets<br />
17
Hackschnitzel<br />
Hackschnitzelheizanlagen<br />
Hackschnitzelheizanlagen werden in Oberösterreich bereits seit vielen Jahren eingesetzt, ingesamt ist eine Gesamtleistung von<br />
über 1.800 MW installiert. Über 50 % der installierten Leistung entfallen auf Anlagen bis 100 kW, rund 20 % auf über 1 MW-<br />
Anlagen.<br />
Gegebenheiten<br />
Leistungsbereich -<br />
Brennstoffbedarf<br />
Platzbedarf<br />
Anlieferung<br />
Personal<br />
Brennstoff<br />
Brennstoffbezug<br />
Holzressourcen<br />
Brennstoffkosten<br />
spricht <strong>für</strong> den Einsatz von Hackgut<br />
„<strong>größere</strong> Anlagen“ (> 100 kW), höherer Jahresbrennstoffbedarf<br />
Lagerkapazität kein Problem<br />
häufigere Brennstoff-Anlieferung kein Problem<br />
Personal <strong>für</strong> Betrieb und Wartung vorhanden<br />
Einsatz versch. Qualitätsklassen möglich (Wassergehalt unterschiedlich)<br />
lokale Wertschöpfung bei Einsatz von Waldhackgut, bei ländlicher Umgebung u.U. günstige Bezugsquellen<br />
eigene Holzressourcen vorhanden<br />
idR billiger als Pellets, ev. Kombination mit preiswerten Sägenebenprodukten möglich, Wärmelieferverträge<br />
Kesseltechnologien<br />
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten <strong>Biomasse</strong>-Feuerungstechnologien und deren Einsatzbereiche:<br />
Typ Leistungsbereich Brennstoffe Wassergehalt in % FM*<br />
Unterschubfeuerung 10 kW – 2,5 MW Hackschnitzel mit Aschegehalt<br />
bis 1 % und Holzpellets<br />
Vorschubrostfeuerung 150 kW – 15 MW alle Holzbrennstoffe,<br />
Aschegehalt bis 50 %<br />
Vorofenfeuerung mit Rost 20 kW – 1,5 MW trockene Hackschnitzel,<br />
Aschegehalt bis 5 %<br />
5 - 50<br />
5 - 60<br />
5 - 35<br />
Feuerung mit Rotationsgebläse 80 kW – 300 kW Schleifstaub, Späne, Hackschnitzel bis 40<br />
*FM Feuchtmasse<br />
Unterschubfeuerung<br />
Die Beschickung erfolgt automatisch mittels Förderschnecke<br />
aus einem Silo. Der Brennstoff wird mit einer Stokerschnecke<br />
von unten einer Brennstoffmulde (Retorte) zugeführt. Diese<br />
Technik ist weit verbreitet, gut regelbar, hat geringe Schadstoffemission<br />
und besteht nur aus wenigen Komponenten.<br />
Vorteile:<br />
• breites Brennstoffspektrum, einfache Technik<br />
Nachteile:<br />
• bei Abschaltung mögliche Probleme durch Verschwelung<br />
• diskontinuierliche Entaschung<br />
8<br />
5<br />
7<br />
6<br />
3<br />
4<br />
2<br />
1<br />
1. Aschenaustragungsschnecke<br />
2. Verbrennungsretorte mit Primärluftzufuhr<br />
3. schamottierte Strahlungsdecke<br />
4. gestufte Verbrennungsluftzuführung<br />
5. Isolation u. Reduktion von Strahlungsverlusten<br />
6. Rauchrohrkessel<br />
7. Multizyklon zur Rauchgasentstaubung<br />
8. Rauchgasventilator<br />
18
Vorschubrostfeuerung<br />
Bei einer Vorschubrostfeuerung wird der Brennstoff auf einem<br />
horizontalen oder schräg stehenden Vorschubrost verbrannt.<br />
Die Aufbringung der <strong>Biomasse</strong> auf den Rost erfolgt entweder<br />
mit Hilfe von Schnecken oder durch Kolbenbeschicker (bei<br />
unregelmäßigeren Brennstoffgrößen). Durch Vor- und Rückwärtsbewegungen<br />
der einzelnen Rostelemente wandert der<br />
Brennstoff nach unten.<br />
Vorteile:<br />
• verschiedene Brennstoffgrößen möglich<br />
• besserer Luftdurchtritt<br />
• gut geeignet <strong>für</strong> asche- und schlackereiche Brennstroffe<br />
wie Rinden oder Stroh<br />
• Durchmischung des Brennstoffs während der Verbrennung<br />
Nachteile:<br />
• bei trockenen Brennstoffen ist eine Kühlung des Rostes notwendig<br />
• höhere Investitionskosten<br />
Feuerung mit Rotationsgebläse<br />
Bei dieser Bauart fällt der zugeführte Brennstoff auf einen bewegten<br />
Rost mit Primärluftzufuhr. Die Brenngase gelangen in<br />
eine darüberliegende horizontale Nachbrennkammer, in der<br />
die Sekundärluft über ein Rotationsgebläse einströmt.<br />
Vorteile:<br />
• sehr niedrige CO- und NOx-Werte<br />
• gute Ausbrandbedingungen<br />
• wenig Asche<br />
• wartungsarm<br />
• Verbrennung mit geringem Luftüberschuss<br />
Nachteile:<br />
• etwas höhere Investitionskosten<br />
Vorofenfeuerung (mit Rost)<br />
Bei dieser, eher seltenen, Anlagenbauweise werden Primärund<br />
Sekundärverbrennung in baulich getrennten Modulen realisiert.<br />
Der Vorofen umfasst die Brennstoffbeschickung sowie<br />
einen Vorschubrost. Die Brenn- und Abgase aus dem Vorofen<br />
werden über einen wärmegedämmten Flammkanal in<br />
das nachgeschaltete Kesselmodul geleitet. Voröfen kommen<br />
meist zum Einsatz, wenn ältere Schachtkessel saniert und<br />
automatisiert werden.<br />
Vorteile:<br />
• Nachrüstung bei älteren Kesseln<br />
• Automatisierung<br />
• Investitionsabstufung<br />
Nachteile:<br />
• höherer Platzbedarf<br />
Dosierbehälter Vorofen Heizkessel<br />
(auch <strong>für</strong> Scheitholz<br />
nutzbar)<br />
Isolierung<br />
(Wärmebeton)<br />
Kippdeckel<br />
Brennkammer<br />
Flammrohr<br />
Rückbrandklappe<br />
Getriebe Austragsschnecke Stokerschnecke<br />
Verbrennungsluft<br />
19
Hackschnitzel<br />
Sicherheitseinrichtungen<br />
Folgende Sicherheitseinrichtungen werden <strong>für</strong> Hackschnitzelheizanlagen empfohlen (TRVB H 118):<br />
Anlagenausführung Heizleistung Brennstofflagermenge Sicherheitseinrichtung<br />
Kompaktanlagen<br />
(Vorratsbehälter im Heizraum)<br />
Kompaktanlagen (Vorratsbehälter im<br />
Heizraum) mit Verbindung zu einem<br />
Brennstofflagerraum<br />
Automatische Austragung aus einem<br />
Brennstofflagerraum<br />
Automatische Austragung aus einem<br />
Brennstofflager im Wirtschaftstrakt,<br />
wobei die Brandabschnittsfläche 500 m²<br />
nicht überschreiten darf; Brandwand zum<br />
Wohntrakt<br />
bis 150 kW bis 1,5 m³ im Heizraum RHE<br />
bis 150 kW bis 1,5 m³ im Heizraum RSE, TÜB (im Vorratsbehälter)<br />
bis 400 kW bis 50 m³ im Lagerraum RSE, TÜB<br />
bis 400 kW bis 200 m³ im Lagerraum RSE, TÜB, HLE<br />
bis 150 kW bis 200 m³ im Lagerraum RSE, TÜB, HLE, SLE, RZS<br />
Automatische Austragung aus einem<br />
Brennstofflagerraum oder Silo<br />
(Großanlagen)<br />
über 400 kW Heizleistung oder<br />
über 200 m³ Brennstoff im Lagerraum<br />
RSE, TÜB, HLE, SLE, RZS, FÜF<br />
oder TÜF, DÜF<br />
RHE – rückbrandhemmende Einrichtung, RSE – Rückbrand-Schutzeinrichtung, RZS – Rückzündsicherung, SLE – selbsttätige Löscheinrichtung, HLE – händisch<br />
auszulösende Löscheinrichtung, TÜB – Temperaturüberwachung im Brennstofflagerraum/Vorratsbehälter, FÜF – Flammenüberwachungseinrichtung im Feuerungsraum,<br />
TÜF – Temperaturüberwachungseinrichtung im Feuerungsraum, DÜF – Drucküberwachungseinrichtung im Feuerungsraum<br />
Brennstoffbezug<br />
Hackgut kann direkt von örtlichen Landwirten, einigen Lagerhäusern<br />
oder auch über <strong>Biomasse</strong>-Gemeinschaften bzw.<br />
-Börsen bezogen werden. Kompetente Ansprechpartner sind<br />
Forstberater in den Bezirken. In vielen Gemeinden Oberösterreichs<br />
ist es auch möglich, durch die Betreiber einer nahe<br />
gelegenen <strong>Biomasse</strong>-Nahwärmeanlage beliefert zu werden.<br />
Eine weitere Möglichkeit ist die Beimischung von Sägenebenprodukten.<br />
Längerfristige Bezugsverträge ermöglichen Ihnen<br />
einen komfortablen Brennstoffbezug. Auch Contracting ist eine<br />
erprobte Möglichkeit.<br />
Hackschnitzellagerung<br />
Holzbrennstoffe können entweder im bestehenden <strong>Gebäude</strong>,<br />
in einem Raum nahe dem Kesselraum oder in Lagereinrichtungen<br />
außerhalb des <strong>Gebäude</strong>s, wie Silos oder überdachte<br />
Lagerstätten, gelagert werden. Von dort wird dann der Brennstoff<br />
über Förderschnecken oder Schubstangen zum Kessel<br />
transportiert. Die Befüllung soll am Besten von oben möglich<br />
sein.<br />
Möglichkeiten der Hackschnitzellagerung<br />
20
Lagerraumgröße & Ausführung<br />
Die Größe des Brennstofflagerraums hängt von vielen Faktoren<br />
ab: vorhandener Raum, Kesselleistung, Brennstoffart,<br />
Intervall der Brennstofflieferung, Fassungsvolumen des Lieferfahrzeugs,<br />
etc. Der Brennstoff- Mindestvorrat ist in jedem Fall<br />
individuell zu ermitteln. Entscheidend ist die gewünschte Häufigkeit<br />
der Brennstoffanlieferung, die von den Möglichkeiten<br />
bezüglich Lagerart und Lagergröße abhängt. Bei bestehenden<br />
<strong>Gebäude</strong>n ist die Anpassung der Brennstofflieferintervalle<br />
an den existierenden Lagerraum zumeist kostengünstiger als<br />
die Errichtung eines neuen Lagerraums außerhalb des <strong>Gebäude</strong>s.<br />
Ein neuer Lagerraum sollte etwa das 1,3-fache Volumen<br />
der LKW- Ladung beinhalten, damit diese kostengünstig und<br />
schnell abgeladen werden kann. Weiters ist der Brennstoff im<br />
Frühjahr oder Sommer meist kostengünstiger, es empfiehlt<br />
sich daher in dieser Zeit die Lagerräume zu befüllen.<br />
Berechnungsbeispiel Lagerraum<br />
• Volllaststunden: 2.000 h<br />
• Kesselwirkungsgrad rund 85 %, Jahresnutzungsgrad rund 80 %<br />
• Hackgut Fichte: 250 kg/m³; 3,7 kWh/kg<br />
Beispiel 1 Beispiel 2<br />
Kessel-, Heizlast [kW] 75 300<br />
Energiebedarf [kWh/a] 187.500 750.000<br />
Brennstoffbedarf [kg/a] 50.676 202.703<br />
Brennstoffbedarf [m 3 /a] 203 811<br />
mögliche Lagermaße<br />
– wöchentliche Befüllung<br />
– jährliche Befüllung<br />
3m x 3m x 2m<br />
6m x 6m x 6m<br />
5m x 5m x 2,75m<br />
11m x 15m x 5m<br />
Beispiel eines Lager- und Heizraumes:<br />
4,00 3,00<br />
32 srm Hackgut<br />
Lagerraum<br />
16 m 2<br />
Heizraum<br />
12 m 2<br />
Pufferspeicher<br />
2 m 3<br />
4,00<br />
Rührwerk<br />
Revisionsöffnung über<br />
Schnecke, max. 30x30 cm<br />
Einwurfschacht von oben<br />
Decke und Wände F90<br />
Hackgut (Hackschnitzel) Heizung<br />
außenliegende Decke über Lagerraum<br />
Handfeuerlöscher<br />
21
Energie-Contracting<br />
Was ist Energie-Contracting?<br />
Modernste Energie-Investitionen zum Nulltarif und dabei langfristig<br />
Kosten sparen wird durch das innovative Finanzierungsund<br />
Betreibermodell Contracting möglich. Ein spezialisiertes<br />
Unternehmen, ein Contractor, plant, errichtet, finanziert Energie-Investitionen<br />
in Ihrem Unternehmen. Refinanziert werden<br />
diese Investitionen durch die erzielten Energieeinsparungen<br />
bzw. aus dem Verkauf von Wärme und Kälte oder Strom.<br />
Dieses attraktive Finanzierungsmodell wird durch das Energie-Contracting-Programm<br />
des Landes <strong>OÖ</strong> mit einem Zuschuss<br />
unterstützt. Interessant ist Contracting vor allem <strong>für</strong><br />
<strong>größere</strong> Anlagen oder umfangreiche Sanierungsmaßnahmen.<br />
Man unterscheidet zwischen zwei Contracting-Arten:<br />
Beim „Anlagen-Contracting“ plant, errichtet, finanziert und betreibt<br />
der Contractor Energieanlagen beim Contracting-Nehmer.<br />
Der Contractor liefert z.B. Wärme zu einem festgelegten<br />
Preis.<br />
Beim „Einspar-Contracting“ führt der Contractor Energieeinspar-Maßnahmen<br />
durch (z.B. Wärmedämmung), die zu<br />
geringeren Energiekosten führen. Aus den erzielten Einsparungen<br />
werden die Investitionskosten des Contractors refinanziert.<br />
Auch eine Kombination beider Contracting-Varianten ist möglich.<br />
Kleines Energie-Contracting – ABC<br />
• Anlagen-Contracting = Investition in eine Energieanlage<br />
(z.B. <strong>Biomasse</strong>-Heizanlage, Solaranlage)<br />
• Contracting = Inanspruchnahme einer Energiedienstleistung<br />
(Energie-Investitionen werden von einem spezialisierten<br />
Unternehmen geplant, finanziert und getätigt)<br />
• Contracting-Nehmer = Leistungsempfänger, z.B. ein Betrieb<br />
oder eine öffentliche Einrichtung<br />
• Contracting-Vertrag = Fundament <strong>für</strong> jedes erfolgreiche<br />
Contracting-Projekt, regelt die Zusammenarbeit zwischen<br />
Contractor und Contracting-Nehmer<br />
• Contractor = spezialisiertes Unternehmen, das die Energiedienstleistung<br />
Contracting anbietet<br />
• Contractoren-Suche – wie finde ich Contractoren? Eine<br />
Liste von Contractoren findet sich z.B. auf der Homepage<br />
des O.Ö. Energiesparverbandes<br />
(www.energiesparverband.at)<br />
• Einspar-Contracting = Investition in Energieeinspar-Maßnahmen<br />
(z.B. Fenstertausch, Fassadendämmung)<br />
• Qualitätssicherung = Garantien <strong>für</strong> die qualitative Durchführung<br />
der Arbeiten durch den Contractor (z.B. Mindesteinsparung,<br />
Funktionsfähigkeit der Anlage, garantierter<br />
Wärmepreis)<br />
• Refinanzierung der Investition = durch den Verkauf von<br />
Wärme und Strom an den Contracting-Nehmer (= Anlagen-Contracting)<br />
oder durch die erzielte Energieeinsparung<br />
(= Einspar-Contracting)<br />
• Vertragslaufzeit = Zeitrahmen der Inanspruchnahme der<br />
Leistung<br />
Beim Anlagen-Contracting plant, errichtet und finanziert der<br />
Contractor neue Energieanlagen in Gewerbe- und Industriebetrieben<br />
oder in Gemeinden (= „Contracting-Nehmer“). Der<br />
Contractor kümmert sich auch um die Wartung, den Betrieb<br />
der Anlage und um den Brennstoffeinkauf. Der Contracting-Nehmer<br />
bezieht Wärme oder Strom, die Energieanlagen<br />
stehen im Eigentum des Dienstleistungsunternehmens. Abgerechnet<br />
wird auf Basis der gelieferten Wärme- und/oder<br />
Strommenge.<br />
Welche Vorteile bringt <strong>Biomasse</strong>-<br />
Anlagen-Contracting?<br />
• Wirtschaftlichkeit:<br />
Je nachdem, welche Energieträger verwendet werden, kann<br />
sich der Umstieg auf erneuerbare Energieträger teilweise<br />
sehr rasch rechnen. Kurze Amortisationszeiten werden derzeit<br />
zum Beispiel beim Umstieg von Öl erzielt.<br />
• Imagegewinn:<br />
Die Innovationskraft und Umweltfreundlichkeit eines Betriebes<br />
kann auch durch den Einsatz erneuerbarer Energieträger unterstrichen<br />
werden. Der Trend der Zeit sollte auch <strong>für</strong> die Unternehmensstrategie<br />
genutzt werden.<br />
• Erfolgsgarantie:<br />
Der Contractor garantiert planbare Energiekosten zu erzielen.<br />
• Outsourcing:<br />
Outsourcing von Energiedienstleistungen erspart eigene Fachleute,<br />
die sich mit dem Thema beschäftigen. Das in vielen anderen<br />
Bereichen bewährte Modell der Auslagerung von Dienstleistungen<br />
kann auch im Energiebereich genutzt werden.<br />
• Investitionsmittel sinnvoll einsetzen<br />
In Unternehmen und Gemeinden gibt es oft „interessantere“<br />
Investitionen als die in eine neue Heizanlage. Es lohnt sich<br />
eher in Forschung & Entwicklung zu investieren. Das Finanzierungsmodell<br />
des Anlagen-Contractings bietet die Möglichkeit,<br />
ohne eigene Investition neue Energieanlagen zu schaffen.<br />
Die meist knappen Investitionsmittel bleiben <strong>für</strong> die<br />
eigentlichen Unternehmens- und Gemeindeaufgaben erhalten.<br />
• Zusatznutzen<br />
Falls das Unternehmen über Rohstoff wie Sägespäne oder<br />
andere Holzabfälle als Produktionsabfälle verfügt, rechnet<br />
sich eine neue Anlage, die diese Reststoffe einsetzen kann,<br />
besonders schnell. Günstig ist es auch, Energiespar-Maßnahmen<br />
mit dem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern zu<br />
koppeln. Gerade wenn die Verbrauchsseite optimiert wird,<br />
kann der verbleibende, niedrigere Energiebedarf zu vertretbaren<br />
Kosten gedeckt werden.<br />
Im Unterschied zu konventioneller Energielieferung kümmert<br />
sich beim Anlagen-Contracting der Contractor in der Regel<br />
um Planung, Finanzierung, Bau, Inbetriebnahme, Betrieb und<br />
Service der Anlage und übernimmt das Funktions- und Leistungsrisiko.<br />
Es wird meist kein öffentliches Fernwärmenetz<br />
genutzt, sondern der Contractor investiert direkt in eine Energieanlage,<br />
die beim Contracting-Nehmer errichtet wird.<br />
22
Tipps zur Abwicklung von Contracting-Projekten<br />
Herzstück jedes Contracting-Projektes ist der Contracting-<br />
Vertrag, abgeschlossen zwischen Contractor und Contracting-Nehmer.<br />
Der Contracting-Vertrag regelt sämtliche Beziehungen<br />
zwischen Contractor und Contracting-Nehmer, die<br />
aus dem Projekt resultieren.<br />
Wichtige Punkte, die der Contracting-Vertrag jedenfalls<br />
umfassen sollte, sind:<br />
• Eindeutige Regelung der Contracting-Laufzeit<br />
• Garantierter Energiepreis (Wärme-/Kälte-/Strompreis), indexgesichert<br />
(bei Anlagen-Contracting) bzw. garantierte Energieeinsparung<br />
(bei Einspar-Contracting)<br />
• Regelungen <strong>für</strong> Ausfallsrisiko und Insolvenzfall<br />
• Regelung <strong>für</strong> den möglichen Schadensfall und die Instandhaltung<br />
• Zutrittsrechte zum Objekt während der Vertragslaufzeit<br />
• Was passiert bei einer Nutzungsänderung des Objektes?<br />
• Wie wirken sich Energiepreisänderungen aus?<br />
• Aufteilungsschlüssel der prognostizierten Einsparungen,<br />
Konsequenzen bei Nichterreichung der Einsparung,<br />
Folgen der Abweichung von prognostizierten Einsparwerten<br />
• Regelung der Eigentumsrechte während und nach der Vertragslaufzeit<br />
• Was passiert bei einem eventuellen Verkauf des Objektes?<br />
Daneben gilt es noch weitere Punkte zu beachten, die sich<br />
<strong>für</strong> eine erfolgreiche Abwicklung von Contracting-Projekten<br />
bewährt haben:<br />
• Ausreichende fachliche Befähigung des Contractors (einschlägige<br />
Gewerbeberechtigung bzw. sonstige notwendige<br />
Befugnisse), Referenzprojekte können hilfreich bei der Auswahl<br />
des Contractors sein<br />
• Mindestinvestitionsvolumen von 50.000 € wird empfohlen<br />
• Nachweis der Bonität von Contractor und Contracting-Nehmer<br />
als Sicherheit <strong>für</strong> beide Vertragsparteien<br />
• Die Laufzeit des Contracting-Projektes sollte im Schnitt<br />
rund 10 Jahre (oder weniger) betragen<br />
• Klare Abgrenzung zu konventioneller Energielieferung bzw.<br />
objektorientierter Versorgung beim Anlagen-Contracting<br />
• Umfassende energetische Feinanalyse mit Erarbeitung<br />
der möglichen Energieeffizienz-Maßnahmen bzw. detaillierte<br />
technische Darstellung des Anlagenkonzeptes und einer<br />
Kosten/Nutzen-Berechnung als Grundlage <strong>für</strong> die Umsetzung<br />
des Projektes.<br />
ECP – Energie-Contracting-<br />
Programm <strong>OÖ</strong><br />
Energie-Contracting wird auch durch ein Förderprogramm<br />
des Landes unterstützt: Das ECP fördert die Finanzierung<br />
von Investitionen:<br />
• zur Errichtung von Energieanlagen, die überwiegend erneuerbare<br />
Energieträger nutzen (Anlagen-Contracting) und<br />
• zur energetischen Sanierung von <strong>Gebäude</strong>n (Einspar-Contracting).<br />
Die Förderung erfolgt in Form eines Zuschusses. Dieser ist<br />
abhängig von der Art und Laufzeit des Contracting-Projektes.<br />
Das anerkennbare Investitionsvolumen muss mind. 50.000 €<br />
betragen.<br />
Förderungswerber ist der Contracting-Nehmer, die Förderung<br />
ist zweckgebunden und dient zur Reduktion der laufenden<br />
Zahlungen des Contracing-Nehmers an den Contractor.<br />
Beispiele:<br />
Contracting wird derzeit in über 50 Gemeinden schon praktiziert,<br />
daneben gibt es auch zahlreiche Projekte in Betrieben.<br />
Neben der Finanzierung & dem Betrieb von <strong>Biomasse</strong>-<br />
Anlagen über Contracting gibt es auch reine Betreibermodelle,<br />
wo ein externes Unternehmen die Wärmeanlagen betreibt,<br />
d.h. sich um den Betrieb und die Wartung kümmert.<br />
Einige Contracting-Beispiele<br />
Weber Hydraulik<br />
Hackschnitzel-Heizanlage (500 + 85 kW) – siehe Seite 24<br />
Ariola Sozialwerkstatt, Peilstein<br />
Pelletsanlage (2x30 kW) – siehe Seite 27<br />
HLFS St. Florian<br />
Hackschnitzel-Anlage (700 kW), 1.100 srm<br />
Hackgut jährlich – siehe Seite 28<br />
<strong>Biomasse</strong>heizwerk Stift Kremsmünster<br />
1 MW <strong>Biomasse</strong>-Heizwerk,<br />
450.000 € Investition – siehe Seite 26<br />
<strong>Biomasse</strong> <strong>für</strong> Fronius<br />
Anlagen-Contracting <strong>für</strong> das neue Werk in Sattledt<br />
Hackschnitzel-Heizanlage, 1550 kW<br />
556.088 € Investition – siehe Seite 30<br />
23
Beispiele<br />
Hackschnitzel heizen ein<br />
im Losensteiner Traditionsunternehmen Weber Hydraulik<br />
Energieversorgung auszulagern und Experten mit der Bereitstellung<br />
von Raum- und Prozesswärme zu beauftragen.<br />
Technische Aspekte<br />
Eine 500 kW (Winterbetrieb) und eine 85 kW (Sommerbetrieb)<br />
Anlage der Firma Fröling versorgen das Betriebsareal<br />
von Weber Hydraulik Losenstein mit Raum- und Prozesswärme.<br />
Der jährliche Wärmebedarf beträgt ca. 720 MWh. Als<br />
Brennstoff wurden Hackschnitzel gewählt, weil sie regional<br />
verfügbar sind, bezogen werden sie über eine Liefergemeinschaft<br />
der örtlichen Landwirte. Der Brennstoffbedarf beträgt<br />
ca. 1.000 bis 1.200 srm pro Jahr, die Lagerraumgröße <strong>für</strong><br />
die Hackschnitzel beträgt ca. 200 m³.<br />
Überblick<br />
Anlagenschema<br />
Die Firma Weber Hydraulik GmbH in Losenstein stellt Hydraulikkomponenten<br />
her. Die positive Unternehmensentwicklung<br />
der letzten Jahre führte zu Erweiterungen des Firmenareals.<br />
Ein neues <strong>Gebäude</strong> benötigte ein neues Heizsystem, dabei<br />
setzte die Firma Weber Hydraulik GmbH auf heimische Hackschnitzel.<br />
Der Entscheidung <strong>für</strong> Hackschnitzel vorangegangen<br />
war eine Energieberatung durch den O.Ö. Energiesparverband.<br />
Finanziert wird das Projekt über Contracting.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
500 kW + 85 kW<br />
Hackschnitzel<br />
Beheizte Fläche 1.700 m 2<br />
Contracting<br />
ja<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Hintergrund<br />
Die Firmengruppe Weber Hydraulik ist führender Hersteller<br />
von hydraulischen Produkten. Angeboten werden hydraulische<br />
Problemlösungen, entwickelt und produziert werden<br />
hydraulische Zylinder, Pumpen und Ventile sowie hydraulische<br />
Rettungsgeräte. Das Werk in Losenstein wurde 1969 gegründet,<br />
seit 1991 ist Weber Hydraulik Losenstein eine 100-%ige<br />
Tochter der Stammgesellschaft in Güglingen. Derzeit sind am<br />
Standort Losenstein 170 Mitarbeiter/innen beschäftigt.<br />
Durch den Umstieg auf <strong>Biomasse</strong> werden jährlich rund 50–<br />
60.000 Euro an Heizkosten eingespart. Zusätzlich ergibt sich<br />
durch die Reduktion des CO 2<br />
-Ausstoßes ein enormer Vorteil<br />
<strong>für</strong> die Umwelt. Finanziert wird die Anlage mittels Contracting<br />
mit einer Contracting-Laufzeit von 15 Jahren. Contractor und<br />
Generalplaner ist die Firma Ing. Aigner Wasser-Wärme-Umwelt<br />
GmbH aus Neuhofen an der Krems.<br />
Mit dem Bau einer neuen 2-geschoßigen Montage- und Lagerhalle<br />
(24 x 72 m bzw. 3.400 m 2 ) stand eine Erweiterung der<br />
bestehenden Ölfeuerungsanlage an. Eine betriebswirtschaftliche<br />
Vergleichsrechnung bestätigte den ökonomischen Vorteil<br />
einer Hackschnitzelheizung. Neben den Kostenvorteilen<br />
waren vor allem die Unabhängigkeit von Ölimporten, die unsichere<br />
Ölpreisentwicklung, die Reduktion des CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
sowie die Steigerung der regionalen Wertschöpfung ausschlaggebende<br />
Argumente <strong>für</strong> heimische <strong>Biomasse</strong>.<br />
Wieso Contracting? Für einen Industriebetrieb ist die Konzentration<br />
auf die Kernkompetenz entscheidend. So war es <strong>für</strong><br />
die Geschäftsführung der Weber Hydraulik GmbH logisch, die<br />
24
Wärme aus Pellets<br />
im Gemeindezentrum St. Marienkirchen<br />
an der Polsenz<br />
Überblick<br />
Das Gemeindezentrum in St. Marienkirchen an der Polsenz<br />
wurde neu errichtet und im Juni 2005 offiziell eröffnet und<br />
wird mit einer 150 kW Pelletsheizung beheizt. Nicht nur aus<br />
Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes, sondern<br />
auch aus Kostengründen kamen fossile Energieträger<br />
nicht in Frage.<br />
Hintergrund<br />
Anlagenschema<br />
St. Marienkirchen an der Polsenz ist eine Naturparkgemeinde<br />
im Bezirk Eferding. Im Gemeindezentrum sind u. a. die Gemeindeverwaltung,<br />
der Sitzungssaal, die öffentliche Bücherei,<br />
die Räume des Musikvereins mit Probenlokal, der große<br />
Veranstaltungssaal (550 Sitzplätze), die Küche, zwei Mehrzweckräume,<br />
ein Jugendraum und das Büro des Naturparks<br />
„Obst-Hügel-Land“ untergebracht.<br />
„Die Wahl fiel aus dreierlei Gründen auf eine Pelletsheizung:<br />
fossile Energieträger kamen aus Umweltschutzgründen nicht<br />
in Frage, aufgrund der Nutzung des <strong>Gebäude</strong>s ist eine flexible,<br />
leistungsfähige Heizung erforderlich (bei Veranstaltungen<br />
kann es bis zum dreifachen des normalen Heizbedarfes kommen)<br />
und es soll ein möglichst automatisierter und störungsfreier<br />
Betrieb gegeben sein“, erklärt Amtsleiter Baumgartner.<br />
Die Entscheidung <strong>für</strong> Pellets als Brennstoff wurde schließlich<br />
getroffen, weil Pelletssysteme wenig störanfällig sind, die<br />
Qualitätskontrolle einfacher ist und biogene Reststoffe (Sägemehl)<br />
verwertet werden.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
Technische Aspekte<br />
150 kW<br />
Pellets<br />
Beheizte Fläche 2.600 m 2<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
nein<br />
200.000 Euro exkl. MWSt<br />
Insgesamt wird eine Fläche von 2.600 m² mit dem 150 kW<br />
Pelletskessel der Firma Sommerauer & Lindner beheizt.<br />
Das Lagerraumvolumen von 86 m³ bietet Platz <strong>für</strong> ca. 50 t<br />
Pellets. Jährlich werden rund 40 t Pellets verbraucht. Die<br />
Pellets werden nach Angebotseinholung bei mehreren Lieferanten<br />
beim Bestbieter bezogen, sie werden mit dem Tankwagen<br />
geliefert und in den Lagerraum eingeblasen.<br />
Die Beheizung im Dauerbetrieb (Verwaltungsbereich und abgesenkte<br />
Temperierung im Veranstaltungsbereich) erfolgt<br />
über eine Fußbodenheizung, die Beheizung von Bücherei,<br />
Mehrzweck- und Jugendräumen sowie Musikvereinsräumen<br />
über Radiatoren. Der Musikproberaum und Veranstaltungssaal<br />
verfügen über eine Lüftungsanlage, bei deren Betrieb<br />
die Zuluft u. U. vorzuwärmen ist. Bei sehr kalter Witterung<br />
wird <strong>für</strong> kurzfristige Leistungsspitzen mit zwei Pufferspeichern<br />
mit je 2.750 l Inhalt vorgesorgt.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Investitionskosten betrugen etwa 200.000 Euro exkl.<br />
MWSt. (Heizkessel mit Steuerung, Fernwirksystem, Raumaustragung<br />
<strong>für</strong> Pellets und Hackschnitzel 33.800 Euro;<br />
Heizungs-Wärmetauscher und Speicher 5.900 Euro; Heizkörper<br />
12.000 Euro; Fußbodenheizung 14.000 Euro; Verrohrung,<br />
Pumpen, Verteiler, Mess- und Kontrollgeräte und<br />
Armaturen <strong>für</strong> Heizung 50.000 Euro; Regeltechnik 66.000<br />
Euro; Abgasanlage, Abschottungen etc.).<br />
Zusammenfassung<br />
„Wir sind mit der Pelletsheizung sehr zufrieden, sie funktioniert<br />
sehr gut“, sagt Amtsleiter Josef Baumgartner. Aus Benutzersicht<br />
empfiehlt er gerade im Anfangsbetrieb die Einstellung<br />
der Steuerung zu kontrollieren und genau zu beobachten,<br />
welche Räumlichkeiten zu warm bzw. zu kalt sind. In<br />
Zeiten, in denen nicht geheizt werden muss, sollte die Heizanlage<br />
besser ganz ausgeschaltet werden, da durch die hohe<br />
Leistung der Anlage im Standby-Betrieb relativ viel Wärme<br />
produziert wird, die nicht verwertet werden kann. Geachtet<br />
werden sollte auch auf eine gute Qualität des Brennstoffs, da<br />
hohe Staubanteile zu Störungen führen.<br />
Für künftige Projekte, wo ebenfalls die Dauerlast (ca. 50 kW)<br />
deutlich unter der Spitzenlast (150 kW) liegt, gibt Amtsleiter<br />
Baumgartner den Tipp, zu prüfen, ob nicht zwei Kessel sinnvoll<br />
wären, einer zur Abdeckung der Dauerlast und ein zweiter<br />
zur Abdeckung der Heizungsspitzen.<br />
25
Beispiele<br />
4 x „Win“ – das <strong>Biomasse</strong>projekt<br />
des Benediktinerstifts Kremsmünster<br />
In der ursprünglichen Projektvariante war das Projekt als Wärmeversorgung<br />
mit stiftsinternem Mikronetz konzipiert. Als Optimierungsmaßnahme<br />
wurde das Ortsfernwärmenetz Kremsmünster<br />
in das Projekt miteingebunden, so dass nunmehr<br />
ein „4 x Win – Projekt“ erfolgreich realisiert werden konnte.<br />
„Win“ <strong>für</strong> die Umwelt und „Win“ <strong>für</strong> die 3 Projektpartner: das<br />
Stift Kremsmünster als Brennstofflieferant und Wärmekunde,<br />
die Fa. Ing. Aigner Wasser-Wärme-Umwelt GmbH als Contractor<br />
& Generalplaner sowie die WBG Wärmebetriebe GmbH,<br />
die als Netzbetreiber fungieren. Die Vereinbarungen zwischen<br />
den Projektpartnern werden in einem Wärmeliefervertrag,<br />
Brennstoffliefervertrag und Pachtvertrag festgelegt.<br />
Überblick<br />
Besonders modern präsentiert sich das Stift Kremsmüns-ter<br />
seit einigen Jahren. Auf der Suche nach einer optimalen Wärmeversorgung<br />
<strong>für</strong> das gesamte Stiftareal ist man auf den heimischen<br />
Brennstoff Holz aufmerksam geworden. Eine sehr<br />
gute Idee, zumal der Brennstoff direkt von den Forstbetrieben<br />
des Stifts zur Verfügung gestellt werden kann. Finanziert<br />
und betrieben wird das <strong>Biomasse</strong>heizwerk über Anlagen-Contracting.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
1.000 kW<br />
Hackschnitzel<br />
Das Besondere am Projekt Stift Kremsmünster ist die effiziente<br />
Ressourcennutzung. Der Betrieb der 1 MW Hackgutfeuerungsanlage<br />
erfolgt derart, dass sie nach der jährlichen Inbetriebnahme<br />
solange in Volllast gefahren wird, bis der Gesamtjahresheizwärmebedarf<br />
des Stifts Kremsmünster (dzt. rund<br />
3.000 MWh) in das Fernwärmenetz eingespeist ist, zumindest<br />
jedoch 3.000 Stunden. Damit sind mindestens 3.000<br />
Volllaststunden jährlich garantiert und die Anlage kann im optimalen<br />
Wirkungsgradbereich betrieben werden (kein Teillastbetrieb).<br />
Außerdem kann das <strong>Biomasse</strong>heizwerk zur Spitzenlastabdeckung<br />
und als Ausfallsicherung <strong>für</strong> das Ortsfernwärmenetz<br />
fungieren.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
Hintergrund<br />
ja<br />
430.000 Euro<br />
Die Gesamtkosten der Anlage belaufen sich auf rund<br />
430.000 Euro, gefördert wurde die Investition durch Bund<br />
und Land <strong>OÖ</strong>. Für den Contractingvertrag wurde eine Laufzeit<br />
von 15 Jahren vereinbart. Die CO 2<br />
-Reduktion von 720 Tonnen<br />
pro Jahr ist auch von großer ökologischer Bedeutung.<br />
Eine Vielzahl von <strong>Gebäude</strong>n unterschiedlicher Nutzung gehören<br />
zum Areal des Stifts Kremsmünster und müssen mit<br />
Wärme versorgt werden. Heute bezieht das Stift mit Konvikt,<br />
Gymnasium, Verwaltungsgebäude, Stiftsschenke, Stiftskellerei,<br />
Meierhof, Kindergarten, Brauhäuser, Hopfgarten und Freibad<br />
Wärme vom <strong>Biomasse</strong>heizwerk.<br />
Die Entscheidung <strong>für</strong> <strong>Biomasse</strong> lag auf der Hand, da diese<br />
von den Forstbetrieben des Stifts zur Verfügung gestellt werden<br />
kann. Keine Investitionskosten, kein finanzielles und technisches<br />
Risiko und die Versorgungssicherheit überzeugten<br />
Pater Gotthard Niedrist von der Idee der innovativen Finanzierung.<br />
Zusammenfassung<br />
Das Stift Kremsmünster ist sehr zufrieden mit der innovativen<br />
Gesamtlösung <strong>für</strong> seine Wärmeversorgung. Besonders wichtig<br />
ist Pater Gotthard Niedrist die Steigerung der regionalen<br />
Wertschöpfung, die durch den Bezug des Brennstoffes aus<br />
der Region gegeben ist.<br />
Technische Aspekte<br />
Zur Wärmeversorgung steht ein <strong>Biomasse</strong>heizwerk mit 1 MW<br />
Nennwärmeleistung zur Verfügung. Die Anlage ist unterirdisch<br />
angeordnet. Zur Ausfallabsicherung und Spitzenlastabdeckung<br />
ist zusätzlich ein 1,5 MW Ölkessel vorhanden. Der<br />
Wärmebedarf <strong>für</strong> das gesamte Stiftsareal beträgt 3.000 MWh<br />
pro Jahr, da<strong>für</strong> werden ca. 4.700 srm Waldhackgut und Sägenebenprodukte<br />
benötigt. Die Lieferung des Brennstoffes<br />
erfolgt über die Forstbetriebe des Stiftes. Für den Brennstoff<br />
ist ein 400 m 3 Lager vorgesehen. Die Anlage wurde im<br />
Herbst 2004 mit einer Bauzeit von nur 3 Monaten realisiert.<br />
26
Mit Pellets-Contracting zur Nachhaltigkeit –<br />
Ariola Sozialwerkstatt in Peilstein<br />
Überblick<br />
Die Ariola Sozialwerkstatt in Peilstein, Bezirk Rohrbach, besteht<br />
seit einigen Jahren. Im Neubau wurde eine 60 kW Pellets-(2-Kessel-)<br />
Anlage installiert, die über Anlagen-Contracting<br />
finanziert wird. Träger des sozialen Arbeitsprojekts<br />
ist die ARCUS Sozialnetzwerk GmbH mit Sitz in Sarleinsbach.<br />
Die Geschäftsführung liegt bei Franz Stadlbauer: „Wir<br />
arbeiten von der Ausrichtung grundsätzlich nachhaltig und<br />
setzen diese Philosophie im täglichen Betrieb um“. Diese<br />
Grundhaltung ist auch eine wichtige Motivation <strong>für</strong> den Einsatz<br />
einer Pelletsheizung.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
Hintergrund<br />
Die Sozialwerkstatt bietet „Hilfe durch die Beschäftigung“ <strong>für</strong><br />
ca. 30 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung<br />
mit Wohnort im Bezirk Rohrbach. Die Menschen sind mit der<br />
Abwicklung von Aufträgen von Firmen und Privaten beschäftigt,<br />
wie z.B. einfache Steckarbeiten, Sortieren, Konfektionieren<br />
von Verpackung sowie Herstellung von handwerklich-kreativen<br />
Produkten wie Teppichen, Kerzen oder Billets.<br />
Das Projekt wurde bereits als <strong>Biomasse</strong>-Contracting ausgeschrieben,<br />
die Möglichkeit der Erdwärmenutzung wurde aufgrund<br />
des hohen Stromverbrauchs abgelehnt.<br />
Technische Aspekte<br />
2 x 30 kW<br />
Pellets<br />
Beheizte Fläche 1.000 m 2<br />
Contracting<br />
Wärmepreis<br />
Das <strong>Gebäude</strong> der Ariola Werkstatt wurde 2003 errichtet.<br />
Die Heizlast beträgt 55 kW, der jährliche Nutzenergiebedarf<br />
83.000 kWh – 1000 m 2 Fläche wird mit einer Pellets-Tandem-<br />
Anlage mit 2 x je 30 kW beheizt. „Die Anlage wurde in hydraulischer<br />
und anlagentechnischer Form auf die Pelletsheizung<br />
abgestimmt, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten“,<br />
so Ing. Peter Freunschlag vom gleichnamigen<br />
ja<br />
0,045 Euro / kWh<br />
Planungsbüro. Laut Ing. Herbert Ortner, Geschäftsführer der<br />
Firma Ökofen in Lembach im Mühlkreis, liegen die Vorteile einer<br />
2-Kesselanlage bei einem besseren Jahresnutzungsgrad<br />
aufgrund der besseren Teillast (es gibt nur ca. 10 Tage im<br />
Jahr, an denen die volle Nennlast benötigt wird), bei weniger<br />
Verschleiß und höherer Ausfallsicherheit.<br />
Kesselhersteller Ökofen ist Contractor dieses Projektes, Ökofen<br />
finanziert und betreibt auch die gesamte Pelletskesselanlage.<br />
„Niemand von der Sozialwerkstatt greift den Kessel an“,<br />
so Herr Stadlbauer. Auch die Brennstoffanlieferung wird vom<br />
Contractor organisiert. Der Lagerraum ist 36 m 2 groß, der<br />
Heizraum 17 m 2 . 2005 wurden ca. 20 t Pellets verbraucht,<br />
das entspricht dem gesamten Lagervolumen bzw. einer Einsparung<br />
von gut 9.000 bis 10.000 l Öl.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Das Projekt wurde über Anlagen-Contracting finanziert. Nach<br />
Ablauf des Contracting-Vertrages mit 15 Jahren Laufzeit geht<br />
die Kesselanlage in das Eigentum der Ariola Werkstatt über.<br />
Der Contractor übernimmt die komplette Betreuung, Wartung<br />
und Garantie der Kesselanlage <strong>für</strong> die Dauer des Vertrages.<br />
Der Wärmepreis, der an den Energiepreisindex gebunden ist,<br />
beläuft sich auf 0,045 Euro pro kWh.<br />
In einem Kostenvergleich von Öl mit Pellets wurde festgestellt,<br />
dass mit dem Brennstoff Pellets zwischen 3.500 und<br />
4.500 Euro pro Jahr eingespart werden können.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Erfahrungen im Betrieb sind sehr positiv. Herr Stadlbauer<br />
meint dazu: „Da der Betreiber der Anlage der Contractor<br />
ist, braucht man sich um nichts kümmern, alles läuft automatisch.<br />
In den Betreuungseinrichtungen sind bedienungsfreundliche<br />
Anlagen sehr wichtig, mit Pellets läuft das System einwandfrei<br />
und ohne großen Aufwand.“<br />
Wo es die Möglichkeit gibt, den Energieträger selbst zu bestimmen,<br />
wird die Nutzung von <strong>Biomasse</strong> auch in anderen Einrichtungen<br />
des Sozialnetzwerks umgesetzt. So stiegen seither<br />
auch die Arcus Oase Werkstatt in Haslach im Bezirk Rohrbach<br />
und die Werkstätte in Altenfelden von Öl auf Pellets um.<br />
Anlagenschema<br />
27
Beispiele<br />
Öko-Wärme <strong>für</strong> die grüne Schule<br />
<strong>Biomasse</strong>heizanlage in der HLFS St. Florian<br />
Jahr, da<strong>für</strong> werden ca. 1.100 srm Hackgut benötigt, das in<br />
einem 190 m 3 Lager untergebracht wird. Das Hackgut ersetzt<br />
den jährlichen Heizölverbrauch von 82.500 Litern.<br />
Die Austragung des Hackgutes erfolgt über Schubboden und<br />
Schnecken, ein Multizyklon steht <strong>für</strong> die Rauchgasreinigung<br />
zur Verfügung. Die Verteilung der Wärme erfolgt über eine<br />
100 Laufmeter lange Versorgungsleitung, die vorisoliert und<br />
erdverlegt ist.<br />
Das Heizwerk ist nur in den Wintermonaten in Betrieb, im<br />
Sommer erfolgt die Warmwasserbereitung über eine Solaranlage.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Überblick<br />
Oberstes Ziel der Höheren land- und forstwirtschaftlichen<br />
Schule St. Florian ist es, den Absolvent/innen die Vereinbarkeit<br />
von Ökologie und Ökonomie zu vermitteln. Die Schule bezeichnet<br />
sich selbst als die Schule im Grünen – auch bei der<br />
Wärmeerzeugung setzt man auf eine regionale Lösung. Seit<br />
2000 übernimmt eine vollautomatische 700 kW <strong>Biomasse</strong>-<br />
Heizanlage die Wärmebereitung <strong>für</strong> die Landwirtschaftsschule.<br />
Dass Umweltschutz keineswegs im Gegensatz zu Wirtschaftlichkeit<br />
zu sehen ist, beweist die Finanzierung des Projektes<br />
– die HLFS St. Florian setzt dabei auf Contracting.<br />
Installierte Leistung<br />
700 kW<br />
Die Gesamtkosten der Anlage betragen 385.000 Euro. Finanziert<br />
wurde die Anlage über <strong>Biomasse</strong>-Anlagen-Contracting.<br />
Der Contractingvertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren. Contractor<br />
ist die Fa. Ing. Aigner Wasser-Wärme-Umwelt GmbH<br />
aus Neuhofen an der Krems, die auch <strong>für</strong> die Planung und<br />
den Betrieb der gesamten Anlage verantwortlich ist.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Entscheidung <strong>für</strong> die Errichtung einer <strong>Biomasse</strong>anlage<br />
zur Wärmeversorgung der Schule ist „goldrichtig“ gewesen,<br />
ist der Direktor der HLFS St. Florian überzeugt. Mit dem<br />
Komfort und der problemlosen Bereitstellung der Raumwärme<br />
ist man in St. Florian äußerst zufrieden. Man hofft, dass<br />
noch viele weitere derartige Projekte folgen werden.<br />
Brennstoff<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
Hackschnitzel<br />
ja<br />
385.000 Euro<br />
Hintergrund<br />
„Florianer Absolventen verbinden ökologische Verträglichkeit<br />
mit ökonomischer Machbarkeit“ ist Dr. Hubert Fachberger,<br />
Direktor der HLFS St. Florian, überzeugt. Bei diesem Leitbild<br />
liegt es auf der Hand, auch <strong>für</strong> die Wärmeerzeugung eine umweltschonende<br />
und wirtschaftliche Lösung zu wählen. Als die<br />
Heizanlage zu erneuern war, war es klar, dass nur <strong>Biomasse</strong><br />
als Brennstoff in Frage kommt. Die HLFS St. Florian soll als<br />
Vorzeigebeispiel <strong>für</strong> andere Schulen und öffentliche Einrichtungen<br />
zukunftsweisend vorangehen.<br />
Technische Aspekte<br />
Die Wärmeversorgung der HLFS St. Florian erfolgt über eine<br />
700 kW <strong>Biomasse</strong>anlage. Das Kesselhaus und der Bunker<br />
sind unterirdisch angeordnet. In einer Bauzeit von nur 10 Wochen<br />
konnte das Projekt im Jahr 2000 realisiert werden. Als<br />
Brennstoff wird Hackgut genützt, das von der lokalen bäuerlichen<br />
Erzeugergemeinschaft direkt über den Contractor bezogen<br />
wird. Der Wärmebedarf der Schule beträgt 900 MWh/<br />
28
Pelletsheizanlage<br />
<strong>für</strong> das Gesundheitshotel Aspach<br />
dort über eine Schnecke zum Kessel befördert. Der Lagerraum<br />
ist 40 m 3 groß bzw. hat 24 Tonnen Fassungsvermögen<br />
und ist mit einer schrägen Rampe ausgestattet. Im Heizraum<br />
in der Größe von 5 x 8 m befindet sich der Kessel, die Fernwärmeübergabestation,<br />
die Verteilung und Regelanlage.<br />
Anlagenschema<br />
Überblick<br />
Das „Revital Aspach“, ein Zentrum <strong>für</strong> modernes Gesundheitsmanagement,<br />
wurde im Juni 2004 eröffnet. Das Gesundheitshotel<br />
liegt in ruhiger Lage in der Marktgemeinde Aspach<br />
im Innviertel. Die Motivation <strong>für</strong> die Pelletsheizung mit<br />
500 kW Leistung kam von Medizinalrat Dr. Gerhard Beck, Geschäftsführer<br />
der Revital Aspach: „Wir entschieden uns <strong>für</strong> eine<br />
nachhaltige Lösung, um nicht von einem fossilen Brennstoff<br />
abhängig zu sein.“<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
Hintergrund<br />
500 kW<br />
Pellets<br />
Beheizte Fläche rund 3.000 m 2<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
nein<br />
70.000 Euro exkl. MWSt<br />
Das 1991 eröffnete Therapiezentrum „Reha Sport Aspach“<br />
wurde 2004 erweitert und bietet nun mit dem neuen Gesundheitshotel<br />
stationäre Rehabilitation und ambulante physikalische<br />
Medizin, Präventivmedizin, Sportmedizin sowie „Medical<br />
Spa“. Das Revital Aspach verfügt über 63 Einzelzimmer<br />
und 21 Doppelzimmer, ein Restaurant, ein Tagescafé, eine<br />
Gartenanlage mit Sonnenterrasse, eine moderne medizinischtherapeutische<br />
Infrastruktur, ein Therapiebecken sowie große<br />
Flächen <strong>für</strong> die medizinische Trainingstherapie.<br />
Gerne hätte das Gesundheitshotel einen zweiten Pelletskessel<br />
installiert, das <strong>Gebäude</strong> wurde aber auch an die <strong>Biomasse</strong>-Fernwärme<br />
angeschlossen, die Wärme aus Hackschnitzel<br />
liefert, da zwei getrennte Energieversorgungsquellen erforderlich<br />
sind.<br />
Im Frühjahr 2006 wurde eine ca. 30 m 2 große Solaranlage installiert.<br />
Die Sonne liefert Warmwasser <strong>für</strong> die Zimmer (2 x<br />
2.000 l Speicher) und die Küche (1.000 l Speicher).<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Investitionskosten der Pelletsheizung betrugen ca.<br />
70.000 Euro. Eine betriebliche <strong>Biomasse</strong>anlage wird mit bis<br />
zu 44 % der Investitionskosten durch den Bund und das Land<br />
<strong>OÖ</strong> gefördert.<br />
Um den Energieverbrauch nachvollziehen zu können, wird eine<br />
Energiebuchhaltung als Excel-Datei geführt. Durch Vergleiche,<br />
Bewertungen und Nachjustierungen durch den Haustechniker<br />
wird versucht, den Energieverbrauch nachhaltig zu senken.<br />
Zusammenfassung<br />
Seit der Inbetriebnahme gab es noch keine Störungen oder<br />
<strong>größere</strong> Ausfälle. Auf Grund der guten Erfahrung mit Pellets<br />
wird auch bei der geplanten Hotelerweiterung wieder auf erneuerbare<br />
Energieträger gesetzt.<br />
Technische Aspekte<br />
Insgesamt ist eine Fläche von rund 3.000 m 2 zu beheizen.<br />
Der 500 kW Pelletskessel der Firma KÖB wird in den Sommermonaten<br />
zur Warmwasserbereitung eingesetzt. Im Winter<br />
liefert hauptsächlich die Fernwärme die notwendige Energie,<br />
die Pelletsheizung heizt unterstützend. Alle 3 bis 4 Wochen<br />
werden ca. 16 t Pellets geliefert. Der Brennstoff wird vom<br />
Tankwagen in den Lagerraum im Keller eingeblasen und von<br />
29
Beispiele<br />
„<strong>Biomasse</strong> <strong>für</strong> Fronius“ –<br />
Anlagen-Contracting <strong>für</strong> das neue Werk in Sattledt<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
Contracting<br />
Investitionskosten<br />
1.500 kW <strong>Biomasse</strong><br />
1.300 kW Gas<br />
Hackgut,<br />
Sägenebenprodukte, Rinde<br />
ja<br />
ca. 750.000 Euro<br />
Technische Aspekte<br />
Der Contractor Ing. Aigner GmbH errichtete an dem neuen<br />
Standort der Firma Fronius im Jahr 2006 ein <strong>Biomasse</strong>heizwerk<br />
mit Kesseln zu 1.200 kW <strong>für</strong> den Winterbetrieb und<br />
300 kW <strong>für</strong> den Sommerbetrieb sowie einem Gaskessel mit<br />
1.300 kW zur Spitzenlastabdeckung und als Ausfallssicherung.<br />
Die Anlage kann über das ganze Jahr im optimalen Wirkungsbereich<br />
betrieben werden. Das Brennstofflager fasst<br />
550 m 3 und die Trassenlänge beträgt 100 m.<br />
Das Hackgut wird durch den Contractor von den lokalen<br />
Landwirten bezogen, der jährliche Heizwärmebedarf beträgt<br />
ca. 5.000 MWh. Das Besondere an der Anlage ist, dass das<br />
Kesselhaus und das Hackschnitzellager unterirdisch angeordnet<br />
sind. „Mit dieser Bauweise haben wir eine <strong>für</strong> uns sehr<br />
attraktive Lösung gefunden“, freut sich der Prokurist.<br />
Überblick<br />
Anlagenschema<br />
Die internationale Konzern Fronius International GmbH errichtete<br />
eine Fertigungs- und Logistikeinheit in Sattledt und produziert<br />
seit 2007 an diesem neuen Standort. Das <strong>Gebäude</strong><br />
wird mit einer Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt. „Mit<br />
diesem Projekt will unser Unternehmen mit gutem Beispiel<br />
vorangehen und einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten“,<br />
so der Prokurist der Firma Fronius, Herbert Mühlböck.<br />
Hintergrund<br />
Fronius ist ein weltweit erfolgreicher Systemanbieter und<br />
Technologieführer <strong>für</strong> Schweißtechnik und Batterieladesysteme,<br />
der mehr als 1.500 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Mit<br />
der Sparte Solarelektronik ist das Unternehmen mittlerweile<br />
Europas zweitgrößter Solar-Wechselrichterhersteller. Trotz<br />
laufender Umbauten war der Platz an den verschiedenen<br />
Standorten vollends ausgeschöpft. Fronius errichtete daher<br />
in Sattledt ein neues Produktionswerk <strong>für</strong> mehr als 600 Mitarbeiter/innen,<br />
das größte im gesamten Konzern.<br />
„Wir können Schweißtechnikanlagen, Batterieladesysteme<br />
und Solar-Wechselrichter herstellen, aber wir können kein<br />
Bio masseheizwerk errichten und betreiben. Da<strong>für</strong> müssen<br />
wir uns einen Spezialisten suchen“, erklärt Prokurist Mühlböck<br />
und daher wurde das Projekt an einen Contractor vergeben.<br />
Auch wenn anfänglich die Wärmeversorgung des<br />
Werks mit Gas überlegt wurde, war schnell klar, dass bei<br />
der Firmenphilosophie und dem Tätigkeitsbereich in der<br />
Ökoenergiebranche heimische <strong>Biomasse</strong> als Heizmaterial<br />
zum Einsatz kommen sollte.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Das Investitionsvolumen der Heizanlage beträgt 750.000 Euro<br />
und wurde über ein Anlagen-Contracting mit einer Laufzeit<br />
von 15 Jahren (von 2006 bis 2021) finanziert. Der Contractor<br />
übernimmt die Finanzierung, die Planung und den Bau,<br />
den Betrieb, das Service und das Funktions- und Leistungsrisiko<br />
des <strong>Biomasse</strong>heizwerkes und versorgt mittels Wärmeliefervertrag<br />
das Unternehmen mit Raum- und Prozesswärme.<br />
Zusammenfassung<br />
Durch die Errichtung der <strong>Biomasse</strong>anlage können im Vergleich<br />
zu Erdgas pro Jahr 1.000 CO 2<br />
Tonnen eingespart werden.<br />
Der Gesamtjahreswärmebedarf der Firma wird zu 99 %<br />
aus <strong>Biomasse</strong> abgedeckt. Die 3-Kesselanlage ermöglicht<br />
einen Betrieb im optimalen Leistungsbereich, effiziente Ressourcennutzung<br />
und geringstmögliche Emissionen.<br />
30
Von Öl auf Pellets –<br />
Landesjugendheim im schönen Almtal<br />
Überblick<br />
Das Jugend- und Bildungsheim „Gerhard-Possart-Haus“ in<br />
Grünau im Almtal verfügt seit April 2005 über eine 240 kW-<br />
Pelletsheizung. Die bestehende Ölheizung war veraltet und<br />
einem Umstieg auf Pellets stand angesichts der steigenden<br />
Ölpreisentwicklung nichts mehr im Wege.<br />
Hintergrund<br />
Das Jugendheim ist eine Einrichtung des „christlichen Volksund<br />
Arbeiterbildungsvereins“ in Linz. Seit 1977 kümmert sich<br />
die Familie Götzendorfer um das Wohl der Gäste. Das Haus<br />
liegt in Grünau im Almtal, dem östlichen Teil des Salzkammergutes<br />
und am Fuße des Toten Gebirges. Es eignet sich <strong>für</strong><br />
Schulveranstaltungen, Seminare, Familienwochen und Ferienlager.<br />
Das Landesjugendheim bietet 28 Zimmer mit insgesamt<br />
110 Betten, 2 Aufenthaltsräume, einen Seminarraum,<br />
ein Büro und einen Speisesaal.<br />
Ursprünglich wurde das Jugend- und Bildungsheim mit Öl beheizt.<br />
„Die Ölheizung war veraltert. Beim Heizkesseltausch<br />
entschieden wir uns <strong>für</strong> eine Pelletsheizung, da der Ölpreis<br />
stark gestiegen ist und wir immerhin ca. 52.000 Liter Öl pro<br />
Jahr verbrauchten. Außerdem wird ein Heizkesseltausch von<br />
Öl auf Pellets besonders gut gefördert“, sagt Herr Götzendorfer.<br />
Technische Aspekte<br />
Ein 240 kW Pelletskessel von Gilles beheizt seit Winter 2005<br />
eine Fläche von ca. 2.500 m 2 . Der ehemalige Öltankraum<br />
Anlagenschema<br />
dient nun als Pelletslagerraum. Das neue Pelletslager in einer<br />
Größe von 5 x 5,5 m ist mit Schrägböden und zwei Schnecken<br />
ausgeführt, wegen eventueller Hochwassergefahr wurden<br />
die beiden Schnecken höher gesetzt. Das effektive Bunkervolumen<br />
beträgt rund 50 m 3 . Der Jahreswärmebedarf ist<br />
mit etwa 3,5 Bunkerfüllungen gedeckt, so die Fa. Ing. Aigner<br />
Wasser-Wärme-Umwelt GmbH aus Neuhofen an der Krems,<br />
die die Anlage geplant hat. Der Verbrauch von ca. 50.000<br />
Liter Öl entspricht in etwa einem Verbrauch von rund<br />
100.000 kg Pellets.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Gesamtkosten betrugen 125.000 € exkl. MWSt, diese<br />
beinhalten die Demontage der Altanlage (Ölkessel und Tank),<br />
die bauliche Adaptierung des Heiz- und Öllagerraumes, die<br />
Kaminsanierung, den neuen Pelletskessel mit Austragung,<br />
die Sanierung der Hydraulik im Heizraum, die Anbindung an<br />
den Bestand, die neue hydraulische Weiche, die neue Ausdehnungsanlage.<br />
Von den Gesamtkosten wurden rund 84.000 € als “umweltrelevante“<br />
(=förderfähige) Investitionskosten anerkannt und 30 %<br />
davon vom Bund als Direktzuschuss gefördert. Weitere Fördermittel<br />
in der Höhe von 14 % wurden beim Land <strong>OÖ</strong> beantragt.<br />
Jährlich werden ca. 50.000 Liter Heizöl Leicht eingespart.<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr Götzendorfer mit<br />
der Entscheidung <strong>für</strong> eine Pelletsheizung sehr zufrieden ist:<br />
„Die Motoren, die lauter waren als bei der Ölheizung, wurden<br />
ausgetauscht und die Anlage läuft einwandfrei.“ Er empfiehlt<br />
den erneuerbaren Brennstoff Pellets auf jeden Fall weiter, jedoch<br />
mit dem Hinweis, unbedingt auf die Qualität zu achten.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
240 kW<br />
Pellets<br />
Beheizte Fläche ca. 2.500 m 2<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
nein<br />
125.000 Euro exkl. MWSt<br />
Quellen (Tabellen):<br />
pro Pellets, Qualitätsmanagement Holzheizwerke (Seite 6), Handbuch Bioenergie Kleinanlagen, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe und Dr. Hans Hartman (Seite 8)<br />
Bildnachweis:<br />
• O.Ö. Energiesparverband • Berliner Energieagentur GmbH • BIOS Bioenergiesysteme GmbH • Büro Ing. Passecker • Fronius International GmbH • Fröling GmbH<br />
• Alois Furtner • Hargassner GesmbH • Köb & Schäfer GmbH • KWB • energytech.at • ÖkoFEN • Hannes Resch • Schmid AG – Holzfeuerungen • Technologie und<br />
Förderzentrum Straubing • wodtke GmbH<br />
Die Verantwortung <strong>für</strong> den Inhalt dieser Broschüre liegt bei den Autor/innen und spiegelt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wider.<br />
Die Europäische Kommission ist <strong>für</strong> etwaige Verwendung der enthaltenen Information nicht verantwortlich. Angaben ohne Gewähr. Linz, 2009 31
Impressum:<br />
Herausgeber: O.Ö. Energiesparverband,<br />
Landstraße 45, 4020 Linz,<br />
Tel. 0732-7720-14380, Fax 0732-7720-14383,<br />
office@esv.or.at, www.energiesparverband.at<br />
Autor/innen:<br />
• Mag. Christine Öhlinger<br />
• Dr. Roland Brandstätter<br />
• Mag. Christiane Egger<br />
• Mag. Bettina Auinger<br />
• Dr. Gerhard Dell<br />
Weitere Informationen:<br />
O.Ö. Energiesparverband<br />
Landstraße 45, 4020 Linz<br />
Tel. (0732) 77 20-143 80<br />
Fax (0732) 77 20-143 83<br />
E-Mail office@esv.or.at<br />
www.energiesparverband.at<br />
ZVR 171568947<br />
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