Biomasse-Heizanlagen für größere Gebäude - OÖ ...
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<strong>Biomasse</strong>heizanlagen<br />
Kessel-Dimensionierung<br />
Die richtige Dimensionierung der <strong>Biomasse</strong>heizanlage ist <strong>für</strong><br />
einen wirtschaftlichen und problemlosen Betrieb eine wichtige<br />
Voraussetzung.<br />
Besonders bei Neubauten oder <strong>größere</strong>n <strong>Gebäude</strong>n sollte<br />
die Heizlast genau berechnet werden. Neubauten mit energieeffizienter<br />
Bauweise benötigen im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Bauten teilweise nur bis zu einem Fünftel der zu installierenden<br />
Leistung. Wird der Kessel zu groß gewählt, sind ein<br />
Wirkungsgradverlust und höhere Kosten die Folge.<br />
Mit einer richtigen Dimensionierung können auch Investitionskosten<br />
gespart werden, da kleinere Kessel entsprechend weniger<br />
kosten. Bei einem Kesseltausch ist es empfehlenswert,<br />
vorher eine wärmetechnische Sanierung zu überlegen. Damit<br />
kann die Heizlast gesenkt und ein kleiner dimensionierter<br />
Kessel eingesetzt werden.<br />
Als Faustregel <strong>für</strong> die Berechnung der Heizlast gilt:<br />
Heizlast in kW =<br />
Heizenergiebedarf in kWh<br />
Volllaststunden*<br />
* Übliche Volllaststunden <strong>für</strong> die Raumheizung sind 1.400 – 1.800 h<br />
(Standort <strong>OÖ</strong>)<br />
Für die Berechnung der erforderlichen Kesselleistung<br />
sind unter anderem folgende Parameter wichtig:<br />
• erforderliche/gewünschte Raumtemperatur<br />
• kälteste Außentemperatur <strong>für</strong> den Standort<br />
• Heizwärmebedarf des <strong>Gebäude</strong>s<br />
• Prozesswärmebedarf<br />
Beispiel 1:<br />
Durchschnittlicher Energieverbrauch der letzten Jahre:<br />
30.000 l Heizöl EL ~ 300.000 kWh Heizenergiebedarf<br />
(Energieinhalt von 10 kWh/l Heizöl)<br />
Heizlast = 300.000 / 1.800 = 167 kW<br />
ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades<br />
Kann man bei einer bestehenden Anlage<br />
den Brennstoff wechseln?<br />
• Der Brennstoff darf nur dann gewechselt werden, wenn es<br />
vom Hersteller ausdrücklich genehmigt wird.<br />
• Es gibt Kessel bei denen zwischen Pellets, Hackgut und<br />
Scheitholz gewechselt werden kann.<br />
• Es muss zudem überprüft werden, ob z.B. der Lagerraum oder<br />
die Förderschnecke <strong>für</strong> beide Energieträger geeignet sind.<br />
Ausgleich von Leistungsschwankungen<br />
Die Deckung von Leistungsspitzen ist immer energieaufwändig<br />
und teuer, sinnvoll ist es daher, Leistungsschwankungen<br />
weitgehend auszugleichen. Entscheidend dabei ist vor allem<br />
die Geschwindigkeit und Größe der Leistungsschwankung.<br />
Langsame Schwankungen, wie z.B. die Regelung der Vorlauftemperatur<br />
nach der Außentemperatur sind in der Regel gut<br />
steuerbar. Der Kesselwirkungsgrad liegt bis 30 % der Nennleistung<br />
relativ konstant über 90 %.<br />
Im Diagramm (unten) ist ersichtlich, dass in diesem Beispiel nur<br />
an durchschnittlich 40 Heiztagen einer Heizsaison <strong>für</strong> Raumwärme<br />
die Kesselauslastung unter 30 % liegt. In diesen Tagen ist der<br />
Wirkungsgrad im etwas schlechteren Teilleistungsbereich. Treten<br />
stärkere Leistungsschwankungen auf, ist die Installation eines<br />
Pufferspeichers sinnvoll. Bei richtiger Dimensionierung gleicht<br />
der Pufferspeicher problemlos Leistungsschwankungen aus.<br />
Beispiel 2:<br />
Durchschnittlicher Energieverbrauch der letzten Jahre:<br />
3<br />
80.000 m n<br />
Erdgas ~ 800.000 kWh Heizenergiebedarf<br />
3<br />
(Energieinhalt von 10 kWh/m n<br />
Erdgas)<br />
Heizlast = 800.000 / 1.800 = 444 kW<br />
ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades<br />
Mit der vollautomatischen Kesseltechnologie neuer <strong>Biomasse</strong>heizungsanlagen<br />
kann praktisch jede Leistungsgröße, auch<br />
<strong>für</strong> <strong>größere</strong> Leistungsschwankungen, bereitgestellt werden.<br />
Nahezu alle Kesselhersteller statten ihre Produkte mit vollautomatischen<br />
Betriebsweisen aus. Das heißt, dass der Brennstoff<br />
automatisch mit Fördersystemen aus dem Lagerraum in<br />
den Kessel transportiert und dort ohne Hilfe gezündet wird.<br />
Auch die Raumwärme regelt sich automatisch, z.B. nach der<br />
Außentemperatur.<br />
Kaltauslastung in Prozent<br />
Beispiel: Verteilung der Kesselleistung<br />
100 100 Prozent<br />
90<br />
an 6 Tagen<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
80 Prozent<br />
an 19 Tagen<br />
60 Prozent<br />
Kesselleistung<br />
an 105 Tagen<br />
Heiztage<br />
35 Prozent<br />
an 60 Tagen<br />
25 Prozent<br />
an<br />
40 Tagen<br />
Bei großen Anlagen ist es üblich, die Leistung mit einem<br />
2-Kesselsystem bereitzustellen. Dadurch wird der ungünstige<br />
Teillastbetrieb reduziert.<br />
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