Biomasse-Heizanlagen für größere Gebäude - OÖ ...
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Von Öl auf Pellets –<br />
Landesjugendheim im schönen Almtal<br />
Überblick<br />
Das Jugend- und Bildungsheim „Gerhard-Possart-Haus“ in<br />
Grünau im Almtal verfügt seit April 2005 über eine 240 kW-<br />
Pelletsheizung. Die bestehende Ölheizung war veraltet und<br />
einem Umstieg auf Pellets stand angesichts der steigenden<br />
Ölpreisentwicklung nichts mehr im Wege.<br />
Hintergrund<br />
Das Jugendheim ist eine Einrichtung des „christlichen Volksund<br />
Arbeiterbildungsvereins“ in Linz. Seit 1977 kümmert sich<br />
die Familie Götzendorfer um das Wohl der Gäste. Das Haus<br />
liegt in Grünau im Almtal, dem östlichen Teil des Salzkammergutes<br />
und am Fuße des Toten Gebirges. Es eignet sich <strong>für</strong><br />
Schulveranstaltungen, Seminare, Familienwochen und Ferienlager.<br />
Das Landesjugendheim bietet 28 Zimmer mit insgesamt<br />
110 Betten, 2 Aufenthaltsräume, einen Seminarraum,<br />
ein Büro und einen Speisesaal.<br />
Ursprünglich wurde das Jugend- und Bildungsheim mit Öl beheizt.<br />
„Die Ölheizung war veraltert. Beim Heizkesseltausch<br />
entschieden wir uns <strong>für</strong> eine Pelletsheizung, da der Ölpreis<br />
stark gestiegen ist und wir immerhin ca. 52.000 Liter Öl pro<br />
Jahr verbrauchten. Außerdem wird ein Heizkesseltausch von<br />
Öl auf Pellets besonders gut gefördert“, sagt Herr Götzendorfer.<br />
Technische Aspekte<br />
Ein 240 kW Pelletskessel von Gilles beheizt seit Winter 2005<br />
eine Fläche von ca. 2.500 m 2 . Der ehemalige Öltankraum<br />
Anlagenschema<br />
dient nun als Pelletslagerraum. Das neue Pelletslager in einer<br />
Größe von 5 x 5,5 m ist mit Schrägböden und zwei Schnecken<br />
ausgeführt, wegen eventueller Hochwassergefahr wurden<br />
die beiden Schnecken höher gesetzt. Das effektive Bunkervolumen<br />
beträgt rund 50 m 3 . Der Jahreswärmebedarf ist<br />
mit etwa 3,5 Bunkerfüllungen gedeckt, so die Fa. Ing. Aigner<br />
Wasser-Wärme-Umwelt GmbH aus Neuhofen an der Krems,<br />
die die Anlage geplant hat. Der Verbrauch von ca. 50.000<br />
Liter Öl entspricht in etwa einem Verbrauch von rund<br />
100.000 kg Pellets.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Gesamtkosten betrugen 125.000 € exkl. MWSt, diese<br />
beinhalten die Demontage der Altanlage (Ölkessel und Tank),<br />
die bauliche Adaptierung des Heiz- und Öllagerraumes, die<br />
Kaminsanierung, den neuen Pelletskessel mit Austragung,<br />
die Sanierung der Hydraulik im Heizraum, die Anbindung an<br />
den Bestand, die neue hydraulische Weiche, die neue Ausdehnungsanlage.<br />
Von den Gesamtkosten wurden rund 84.000 € als “umweltrelevante“<br />
(=förderfähige) Investitionskosten anerkannt und 30 %<br />
davon vom Bund als Direktzuschuss gefördert. Weitere Fördermittel<br />
in der Höhe von 14 % wurden beim Land <strong>OÖ</strong> beantragt.<br />
Jährlich werden ca. 50.000 Liter Heizöl Leicht eingespart.<br />
Zusammenfassung<br />
Zusammenfassend ist zu sagen, dass Herr Götzendorfer mit<br />
der Entscheidung <strong>für</strong> eine Pelletsheizung sehr zufrieden ist:<br />
„Die Motoren, die lauter waren als bei der Ölheizung, wurden<br />
ausgetauscht und die Anlage läuft einwandfrei.“ Er empfiehlt<br />
den erneuerbaren Brennstoff Pellets auf jeden Fall weiter, jedoch<br />
mit dem Hinweis, unbedingt auf die Qualität zu achten.<br />
Installierte Leistung<br />
Brennstoff<br />
240 kW<br />
Pellets<br />
Beheizte Fläche ca. 2.500 m 2<br />
Contracting<br />
Investitionskosten gesamt<br />
nein<br />
125.000 Euro exkl. MWSt<br />
Quellen (Tabellen):<br />
pro Pellets, Qualitätsmanagement Holzheizwerke (Seite 6), Handbuch Bioenergie Kleinanlagen, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe und Dr. Hans Hartman (Seite 8)<br />
Bildnachweis:<br />
• O.Ö. Energiesparverband • Berliner Energieagentur GmbH • BIOS Bioenergiesysteme GmbH • Büro Ing. Passecker • Fronius International GmbH • Fröling GmbH<br />
• Alois Furtner • Hargassner GesmbH • Köb & Schäfer GmbH • KWB • energytech.at • ÖkoFEN • Hannes Resch • Schmid AG – Holzfeuerungen • Technologie und<br />
Förderzentrum Straubing • wodtke GmbH<br />
Die Verantwortung <strong>für</strong> den Inhalt dieser Broschüre liegt bei den Autor/innen und spiegelt nicht die Meinung der Europäischen Kommission wider.<br />
Die Europäische Kommission ist <strong>für</strong> etwaige Verwendung der enthaltenen Information nicht verantwortlich. Angaben ohne Gewähr. Linz, 2009 31