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Umwelttechnikmärkte in der Türkei - Wirtschaftskammer Österreich

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Das größte Umwelttechnik-Marktpotenzial <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei liegt im Bereich <strong>der</strong> Erneuerbaren<br />

Energien und Energieeffizienz. Derzeit kann die Türkei nur 28% ihres Energiebedarfes aus<br />

heimischen Quellen decken. Gleichzeitig werden für die kommenden Jahre e<strong>in</strong> jährliches<br />

Verbrauchswachstum beim Primärenergiebedarf von 6,2%/a und beim Stromverbrauch um<br />

8,1%/a prognostiziert. Dies sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong>sofern realistisch, da <strong>der</strong>zeit <strong>der</strong> pro-Kopf-<br />

Energiebedarf <strong>der</strong> Türkei mit 15.000 kWh/EWa bei nur e<strong>in</strong>em Drittel des Wertes <strong>der</strong> OECD-<br />

Län<strong>der</strong> liegt und aufgrund des starken Wirtschaftswachstums <strong>der</strong> Türkei e<strong>in</strong> „Aufholbedarf“<br />

bei energie<strong>in</strong>tensiven Konsumgütern (z.B. Auto, Klimaanlagen, Heizung, Haushaltsgeräte)<br />

zu erwarten ist. Die Türkei kommt damit <strong>in</strong> den nächsten Jahren <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Stromversorgung h<strong>in</strong>sichtlich des Baus neuer Kraftwerke „<strong>in</strong> Zugzwang“.<br />

Das wirtschaftliche Ausbaupotenzial für die Wasserkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei liegt bei rund<br />

28.000 MW. Dies entspricht e<strong>in</strong>er zusätzlich produzierten Strommenge von 100.000 GWh/a<br />

und e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen von 114 Mrd. Euro. Hier besteht e<strong>in</strong> großes Marktpotenzial<br />

für österreichische Unternehmen, welche e<strong>in</strong>e langjährige Erfahrung nicht nur mit dem Neubau<br />

son<strong>der</strong>n mittlerweile auch mit <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nisierung und Leistungssteigerung bestehen<strong>der</strong><br />

Kraftwerke haben. Bisher hat sich <strong>der</strong> Wasserkraftwerksbau <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei vorwiegend auf<br />

große Projekte konzentriert. Es bestehen noch enorme Potenziale im Bereich mittlerer<br />

Kraftwerksgrößen sowie im Kle<strong>in</strong>wasserkraftbereich. Bei Kle<strong>in</strong>wasserkraftwerken wären<br />

auch die sozialen und wirtschaftlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen durch den Kraftwerksbau<br />

vergleichsweise ger<strong>in</strong>g, und hier haben österreichische Unternehmen e<strong>in</strong>e mehr als<br />

hun<strong>der</strong>tjährige Erfahrung, sowohl im Bau als auch im Betrieb (z.B. Automatisierung).<br />

Auch das W<strong>in</strong>denergiepotenzial ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei sehr groß, und es bestehen bereits zahlreiche<br />

Projekte<strong>in</strong>reichungen zum Bau von W<strong>in</strong>dparks. Das wirtschaftlich nutzbare Ausbaupotenzial<br />

wird auf 48.000 MW e<strong>in</strong>geschätzt, was e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen von rund<br />

57 Mrd. Euro entspricht. Wenngleich Österreich selbst ke<strong>in</strong>e gesamten W<strong>in</strong>dkraftanlagen<br />

produziert, so ist es ähnlich wie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Automobil<strong>in</strong>dustrie e<strong>in</strong> wichtiger Zulieferer von Komponenten<br />

wie z.B. W<strong>in</strong>dkraft-Generatoren o<strong>der</strong> Spezial-Kunststoffe für den Flügelbau. Österreichische<br />

W<strong>in</strong>dkraft-Betreiber s<strong>in</strong>d bereits heute sehr stark <strong>in</strong> ganz Europa tätig, wobei<br />

häufig <strong>in</strong> den Län<strong>der</strong>n eigene Tochtergesellschaften gegründet wurden. Österreichische<br />

W<strong>in</strong>dkraft-Unternehmen weisen beson<strong>der</strong>s für gebirgige Standorte e<strong>in</strong>e fundierte Erfahrung<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Planung, Errichtung und im Betrieb von Anlagen auf.<br />

Die klimatischen Voraussetzungen für die Solarenergienutzung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei wesentlich<br />

günstiger als <strong>in</strong> Mitteleuropa, die jährliche Sonnene<strong>in</strong>strahlung ist um ca. 30% höher als<br />

<strong>in</strong> Österreich und die saisonale Verteilung gleichmäßiger. Wenngleich die thermische Solarenergienutzung<br />

im privaten Bereich schon etabliert ist, liegt die Kollektordichte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei<br />

mit 0,13 m²/EW deutlich unter dem Wert <strong>in</strong> Österreich mit 0,4 m²/EW. Um dieselbe Dichte an<br />

Kollektorfläche wie <strong>in</strong> Österreich zu erreichen, müssen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Türkei noch weitere 29 Mio. m²<br />

<strong>in</strong>stalliert werden, was e<strong>in</strong>em Investitionsvolumen von 16 Mrd. Euro entspricht.<br />

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