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Martina Kocks

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Soziale Stadt –<br />

Worin liegt die Kraft integrierter<br />

Handlungsräume?<br />

30. Januar 2013<br />

„Vielfalt & Integration im Raum“<br />

ÖREK Jahresveranstaltung in Leoben<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong><br />

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)<br />

im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), Bonn


Gliederung<br />

• Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

• Wie lässt sich das Erreichte verstetigen?<br />

• Stand der kommunalen Integrationspolitik in Deutschland<br />

• Gründe für die Fortsetzung des Programms Soziale Stadt<br />

• Fazit<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 2


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Das Städtebauförderungsprogramm Soziale Stadt<br />

• 1999 – 2011 wurden 600<br />

Gebiete in etwa 375<br />

Gemeinden mit 970 Mio.<br />

Euro Bundesfinanzhilfen<br />

gefördert.<br />

• Etwa gleiche Anteile werden von<br />

Ländern und Kommunen erbracht.<br />

• Gesamtvolumen: ca. 3 Mrd. Euro<br />

• 40% der Gebiete liegen in<br />

Großstädten, etwa 40% in<br />

Mittelstädten, 20% in<br />

Kleinstädten und ländlichen<br />

Gemeinden<br />

Programmziele:<br />

I. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

II.<br />

Kapitel<br />

zweizeilig<br />

III. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

IV. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

Stabilisierung städtebaulich,<br />

wirtschaftlich und sozial benachteiligter<br />

Stadt- und Ortsteile<br />

Verbesserung des Wohnungsbestandes,<br />

Schaffung neuer Wohnqualitäten,<br />

attraktive Gestaltung des Wohnumfeldes<br />

Stärkung von Integration und<br />

gesellschaftlichem Zusammenhalt<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 3


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Finanzvolumen im Programm Soziale Stadt (in Mio. EUR)<br />

• Zwischen 2006 und 2010<br />

sind ca. 700 sozialintegrative<br />

Modellvorhaben<br />

umgesetzt worden. Es<br />

handelte sich um eine<br />

zeitlich befristete<br />

Anschubfinanzierung für<br />

Maßnahmen in der<br />

Jugend- und<br />

Bildungspolitik, der Lokalen<br />

Ökonomie und Integration<br />

von Zuwanderern.<br />

Erprobt werden sollten<br />

Partnerschaften verschiedener<br />

Fachämter, die Verstetigung<br />

erfolgreicher Projekte und deren<br />

Übernahme in Regelstrukturen<br />

Jahr<br />

Bundesanteil<br />

Programm<br />

Soziale Stadt<br />

davon für<br />

Modellvorhaben<br />

einsetzbar<br />

1999 51,1<br />

2000 51,1<br />

2001 76,7<br />

2002 76,7<br />

2003 80<br />

2004 72,5<br />

2005 71,4<br />

2006 110,4 40<br />

2007 105 35<br />

2008 90 20<br />

2009 105 27,5<br />

2010 94,9 44,9<br />

2011 28,5 0<br />

2012 40 0<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 4


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Bildung, Wirtschaft, Arbeit im Quartier (BIWAQ)<br />

• Umsetzung von insgesamt<br />

223 arbeitsmarktpolitischen<br />

Projekten in 200 Gebieten der<br />

Sozialen Stadt.<br />

• Einbindung in lokale Integrierte<br />

Entwicklungskonzepte<br />

• Verknüpfung mit<br />

städtebaulichen Investitionen<br />

• Umsetzung mit lokalen<br />

Kooperationspartnern<br />

• 50.000 Teilnehmende<br />

• In der ESF-Förderperiode<br />

2007-2013 werden 124 Mio. €<br />

aus dem ESF und 60 Mio. €<br />

vom BMVBS zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Programmziele:<br />

Integration von Langzeitarbeitslosen<br />

In den Arbeitsmarkt<br />

Integration von Jugendlichen<br />

(mit niedrigem Abschluss oder<br />

Schulabbrecher)<br />

In eine Ausbildung<br />

Stärkung des lokalen Kleingewerbes<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 5


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Die europäische Dimension der Sozialen Stadt<br />

• Umsetzung der Leitlinien der „Leipzig<br />

Charta zur nachhaltigen europäischen<br />

Stadt“ 2007<br />

• Integrierte Stadtentwicklungspolitik<br />

stärken<br />

• Besondere Aufmerksamkeit den<br />

benachteiligten Stadtquartieren widmen<br />

I. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

II.<br />

Kapitel<br />

zweizeilig<br />

III. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

IV. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

• Europa als Sozialraum wahrnehmen<br />

Nationaler Strategieansatz:<br />

Bundesinitiative „Nationale<br />

Stadtentwicklungspolitik“<br />

(Schwerpunkt: „Chancen schaffen und Zusammenhalt<br />

bewahren – soziale Stadt“)<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 6


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Die Soziale Stadt im Nationalen Integrationsplan<br />

• „Besonderer Handlungsbedarf besteht in benachteiligten Stadtteilen, in denen<br />

häufig auch viele Zugewanderte leben. Zentrales Handlungsinstrument … ist<br />

das Bund-Länder-Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf –<br />

Soziale Stadt““. (NIP 2007)<br />

• Im Nationalen Aktionsplan 2011 wurden für die Integration vor Ort zwei<br />

strategische Ziele vereinbart:<br />

1. Integration und Teilhabechancen von Menschen mit Migrationshintergrund vor<br />

Ort verbessern<br />

2. Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt im Quartier stärken<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 7


Zum Stand des Programms Soziale Stadt<br />

Was wurde mit dem Programm Soziale Stadt erreicht?<br />

• Auswertung einer<br />

Befragung 2011<br />

• Basis: Befragung<br />

Programmgebiete Soziale<br />

Stadt im Rahmen einer<br />

ExWoSt Studie des<br />

BMVBS/BBSR, 2011<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 8


Wie lässt sich das Erreichte verstetigen?<br />

Gründe für die Verstetigung von Maßnahmen<br />

• § 104 b GG: „Die Mittel sind befristet zu gewähren und hinsichtlich ihrer<br />

Verwendung in regelmäßigen Zeitabständen zu überprüfen…“<br />

• Nach über 10jähriger Laufzeit stellt sich die Frage zunehmend, darüber<br />

hinaus gibt es auch weiteren Bedarf.<br />

• Angespannte kommunale Haushaltslagen machen eine Evaluation und<br />

Prioritätensetzung von Maßnahmen erforderlich.<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 9


Wie lässt sich das Erreichte verstetigen?<br />

Ankerpunkte für Verstetigung<br />

• Bürgerhäuser und Stadtteilzentren als wichtige Kristallisationspunkte für<br />

alle Aktivitäten im Quartier<br />

• Gremien mit unterschiedlichen Akteuren in lokaler Selbstorganisation<br />

• Sozialraumbezogenes Verwaltungshandeln in gesamtstädtischen<br />

Lenkungsgruppen, verwaltungsinternen Gebietsteams oder Ämtern für<br />

Sozialraummanagement<br />

• Engagement von (kommunalen) Wohnungsunternehmen, privater<br />

Eigentümer und Gewerbetreibender<br />

• Fortschreibung Integrierter Entwicklungskonzepte (IEK)<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 10


Wie lässt sich das Erreichte verstetigen?<br />

Relevante Akteure<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 11


Stand der kommunalen Integrationspolitik in Deutschland<br />

Bedeutung lokaler Integrationspolitik<br />

nach Stadt- und Gemeindetypen<br />

• Nahezu alle Großstädte, etwa 65% der<br />

Mittelstädte und Landkreise und 50% der<br />

Kleinstädte und Gemeinden bewerten die<br />

kommunale Integrationspolitik als Thema<br />

mit hoher Bedeutung.<br />

I. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

II.<br />

Kapitel<br />

zweizeilig<br />

III. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

IV. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

• Basis: Studie des Instituts für demokratische Entwicklung<br />

und soziale Integration (DESI) „Stand der kommunalen<br />

Integrationspolitik in Deutschland“ im Auftrag von<br />

BMVBS/BBSR/Integrationsbeauftragte der<br />

Bundesregierung, 2012<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 12


Stand der kommunalen Integrationspolitik in Deutschland<br />

Gründe für die hohe Bedeutung lokaler<br />

Integrationspolitik<br />

• Die Aufwertung des Handlungsfeldes in<br />

den Kommunen wird auch durch die<br />

Neuausrichtung der Integrationspolitik des<br />

Bundes und der Länder befördert.<br />

• Basis: Studie des Instituts für demokratische Entwicklung<br />

und soziale Integration (DESI) „Stand der kommunalen<br />

Integrationspolitik in Deutschland“ im Auftrag von<br />

BMVBS/BBSR/Integrationsbeauftragte der<br />

Bundesregierung, 2012<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 13


Stand der kommunalen Integrationspolitik in Deutschland<br />

Verankerung lokaler Integrationspolitik<br />

• Die meisten Großstädte haben Integration<br />

als Querschnittsaufgabe verankert, eine<br />

kommunale Gesamtstrategie entwickelt,<br />

die Akteursvernetzung vorangetrieben und<br />

ein Integrationsmonitoring aufgebaut.<br />

• Basis: Studie des Instituts für demokratische Entwicklung<br />

und soziale Integration (DESI) „Stand der kommunalen<br />

Integrationspolitik in Deutschland“ im Auftrag von<br />

BMVBS/BBSR/Integrationsbeauftragte der<br />

Bundesregierung, 2012<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 14


Gründe für die Fortsetzung des Programms<br />

Innerstädtische soziale Segregation 2005 bis 2010<br />

• Die soziale Segregation<br />

nach Stadtteilen nimmt in<br />

allen Regionen zu – mit<br />

unterschiedlicher Dynamik<br />

und Ausgangsniveau<br />

• Ein Indikator für die<br />

(Ungleich-) verteilung<br />

armutsgefährdeter<br />

Bevölkerung in den Städten<br />

ist der Segregationsindex für<br />

Leistungsempfänger nach<br />

SGBII<br />

• Basis: 44 Städte mit 2278 Stadtteilen<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 15


Gründe für die Fortsetzung des Programms<br />

Segregation von Zuwanderern nach Bildung und Wohnort<br />

• In Groß- und<br />

Mittelstädten<br />

übersteigt die<br />

Schulsegregation die<br />

Wohnsegregation<br />

erheblich.<br />

• Die schulische<br />

Segregation wirkt als<br />

starke Bildungsbarriere.<br />

(PISA)<br />

I. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

II.<br />

Kapitel<br />

zweizeilig<br />

III. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

IV. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

• Basis: Auswertung von rd.<br />

13.400 Grundschulen,<br />

empirica im Auftrag von<br />

BBSR/BMVBS, 2008<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 16


Gründe für die Fortsetzung des Programms<br />

Erwerbsfähige mit Migrationshintergrund 2010 bis 2030<br />

• Zahl der Erwerbsfähigen<br />

mit Migrationshintergrund<br />

steigt.<br />

• Dieses Potenzial muss<br />

zukünftig stärker für den<br />

Arbeitsmarkt genutzt<br />

werden – auch um dem<br />

Fachkräftemangel<br />

entgegenzuwirken.<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 17


Gründe für die Fortsetzung des Programms<br />

Integration von Zuwanderern in benachteiligten Quartieren<br />

• In 5000 Quartieren mit<br />

durchschnittlich 1000<br />

Einwohnern (1500 Stadtteile) in<br />

550 Kommunen gibt es einen<br />

besonderen Bedarf für<br />

Integrationsleistungen.<br />

• Hier leben gehäuft<br />

sozioökonomisch benachteiligte<br />

Menschen, darunter<br />

überdurchschnittlich viele<br />

Zuwanderer.<br />

I. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

II.<br />

Kapitel<br />

zweizeilig<br />

III. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

IV. Kapitel<br />

zweizeilig<br />

• Basis: 75.000 Quartiere (Marktdaten), empirica<br />

im Auftrag des BBSR 2009<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 18


Fazit<br />

• Das Programm Soziale Stadt wird in einer zunehmend polarisierten<br />

Gesellschaft auch zukünftig eine wichtige Rolle einnehmen.<br />

• Das Programm löst Anstoßeffekte für Beteiligung und Investitionen aus. Es<br />

bildet einen Rahmen für Ehrenamt, Stiftungen und Unternehmen, sich zu<br />

engagieren. Impuls für sozialräumliches Verwaltungshandeln<br />

• Das Programm hat einen präventiven Charakter – für den sozialen Frieden, im<br />

Gesundheitsbereich und bei der Beanspruchung der Sozialsysteme. Damit hat<br />

es neben der baulichen und sozialen auch eine ökonomische Dimension, die<br />

nur selten im Vordergrund steht. Diese gilt es stärker zu kommunizieren.<br />

• Programme anderer Ressorts müssen verstärkt mit der Sozialen Stadt<br />

verbunden werden um eine noch effektivere Wirkung zu erzielen<br />

(Bildungspaket, Mehrgenerationenhäuser…)<br />

• Die Beteiligungsinstrumente müssen noch stärker milieuübergreifend und<br />

generationenübergreifend ausgebaut werden.<br />

• Der Quartiersansatz hat sich bewährt, eine Abgrenzung auch im Hinblick auf<br />

eine spätere Evaluierung ist wichtig, aber vor der Quartiersabgrenzung muss<br />

eine räumliche Situations- und Bedarfsanalyse stehen. Das IEK ist ein<br />

langfristiges Begleit- und Kommunikationsinstrument – auch für neue Akteure.<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 19


Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !<br />

2012 neu erschienen:<br />

<strong>Martina</strong> <strong>Kocks</strong> Vielfalt und Integration im Raum, Leoben 30. Januar .2013 Folie 20

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