Schulmuseum Zell-Weierbach
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Über 350 Jahre Weingartenschule<br />
Fortsetzung<br />
Über das Leben und Wirken des Hauptlehrers Basler, der<br />
über 60 Jahre als Lehrer bei uns in der Weingartenschule<br />
(im Weingarten) tätig war, möchte ich Ihnen liebe Leserinnen<br />
und Leser, aus dem Buch von Pfarrer Heizmann berichten:<br />
Schon im Alter von 16 Jahren diente er 1796 als Praktikant,<br />
1798 als Provisor bei Hauptlehrer Valentin Benkeser, der im<br />
Zeugnis vom 17. Nov.1804 bestätigt, dass Basler ,,schon<br />
über 8 Jahre bei ihm gedient und sich in Ansehung eines unermüdeten<br />
Fleißes des Unterrichtes bei der Schuljugend<br />
sowohl, als auch in Betracht seiner Sitten und Lebenswandel<br />
dergestalten betragen, dass derselbe an jedem Ort bestens<br />
empfohlen zu werden verdient“.<br />
Nachdem er auf Kosten des Klosters Schuttern die Normalschule<br />
in Freiburg besuchte und laut ,,Zeugnis für einen<br />
Landschulmeister“ in allen Fächern mit der Note ,,Gut“ ,,bestens<br />
und nachdrucksam“ empfohlen wurde, entschied das<br />
Bad. Großh.Oberamt der Landvogtei Ortenau in Offenburg,<br />
am 20.Jan.1807, dass der bisherige Provisor Josef Basler<br />
als Nachfolger des verstorbenen Valentin Benkeser das Amt<br />
des Hauptlehrers in Weingarten übernimmt.<br />
In dem Ernennungsschreiben lesen wir:<br />
,, In Hinsicht seiner erprobten vorzüglich guten Eigenschaften<br />
und Fähigkeiten mit den anklebenden Einkünften verliehen“<br />
Dies wurde von Großh. Bad. Prov. Regierung und Kammer<br />
Freiburg unter dem 28. Januar 1807 anerkannt und bestätigt.<br />
Basler erhielt öfters eine besondere Anerkennung des Hohen<br />
Ministeriums ,,über Fleiß und sittliches Betragen zu seiner<br />
Aufmunterung“.<br />
Im Januar 1860 richtete er an Großh. Oberkirchenrat ein<br />
Schreiben, über den Inhalt erfahren Sie mehr im nächsten<br />
Mitteilungsblatt.<br />
1793, den 1. und 2. Juni, war eine große Kälte, die Niederreben<br />
sind verfroren; der Wein in den höheren Lagen war an<br />
Qualität ausgezeichnet, der Preis war so hoch wie seit 1700<br />
nicht.<br />
1794 Ende März hat man schon Traubenblust überall sehen<br />
können; am Ostertag hat man die schönsten Maien in der<br />
Kirche aufgestellt. Wein hat es genug und gut gegeben,<br />
aber das Laub an den Reben ist ganz rot geworden.<br />
1795 sind die Reben im ganzen Rebgebirg verfroren, dass<br />
man keinen Wein hoffte. Aber doch hat dem Berge nach einen<br />
solchen Wein gegeben, dass man bei 100 Jahren keinen<br />
besseren bekommen hat.1795 kostete der Sester Weizen<br />
4 fl.2 Sch. Halbweizen von einer Ernte bis zur anderen<br />
3 fl. 6 Sch.<br />
1796 ist der rote Wein-Schlag 13 fl.; es ist Erzherzog Karl<br />
mit der großen Armee vor Kehl gestanden.<br />
1797 ist der rote Wein-Schlag 14 fl.; der Feind, nämlich die<br />
Franzosen, ist vom 20.April bis 6. Christmonat hier im Frei-<br />
Quartier, ein vermöglicher Bürger hatte 4 bis 6 Mann im<br />
Quartier, ,,nebst anderen Beschwerden an Schanzen bei<br />
Kehl, Lieferungen von Hafer, Heu und anderen Früchten<br />
überaus viel“.<br />
1799 sind die Reben im ganzen Rebgebirge erbärmlich verfroren,<br />
dass man sie auf dem Boden weggehauen hat; Wein<br />
hat es gar keinen gegeben.<br />
Bevor wir nun in die Weinchronik des neuen Jahrtausends<br />
schauen, hat Autor Heizmann kurz die guten Jahre bis in<br />
das Jahr 1795 zusammengefasst und schreibt:<br />
Als besonders reiche und gesegnete Weinjahre sind in<br />
Chroniken angemerkt die Jahre, 1236, 1261, 1336, 1376,<br />
1386, 1473, 1484, 1540, 1631, 1729, 1753, 1766, 1780 und<br />
1795.<br />
Wie die Weinjahre ab 1800 ausfielen, erfahren Sie in der<br />
Fortsetzung.<br />
Der Wein ist so alt wie die frühesten Hochkulturen und<br />
der Wein ist die älteste Medizin der Menschheit. So<br />
schreibt Galenus, römischer Arzt von 129-199n.Chr.:<br />
„Wein ist ein keimtötendes Mittel in der Chirurgie und<br />
Seuchenbekämpfung“<br />
Neu - Spielplatz im Lerchenberg<br />
Reben und Wein…..<br />
Das Jahre 1746 war ein sehr gutes Weinernte-Jahr, denn es<br />
gab ein Vollherbst. Wie die Jahre zwischen 1746 und 1756<br />
ausfielen, konnten wir leider nicht aus den Aufzeichnungen<br />
von Pfarrer Heizmann ersehen. Doch schreibt er über das<br />
Jahr 1756 : ,,am 21. Juli ,,den Abend vor Maria Magdalenentag<br />
war ein solch erstaunliches Hagelwetter entstanden,<br />
dass dadurch auf drei Stunden wegslang in hiesiger<br />
Gegend sämtliche Reben und Feldgewächse bis auf den<br />
Grund hinein verschlagen wurden“; es hat kein Herbst gegeben.<br />
1757 ist im ganzen Bann kein Fuder Wein gewachsen.<br />
1766 gab es einen sehr guten Vollherbst.<br />
1784 ist sehr gut, es gab ein Vollherbst, so steht es im Verzeichnis<br />
des Weinschlages von Anno 1700<br />
1784 hat es kein Wein gegeben als in den ,,Trechreben“, ist<br />
aber essigsauer geworden.<br />
1787 ist ein Hauptwein gewachsen.<br />
1789 sind alle Reben verfroren, daß alle auf dem Boden abgehauen<br />
werden mussten.