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Karlsruher Medizin Akademie - DRK Kreisverband Karlsruhe

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<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Projektmappe<br />

„<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>“


<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />

<strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

Beratung ( z.B. Medikamen-<br />

tensprechstunde)<br />

Aufklärung (z.B. Kampf dem<br />

Herztod/Woche des Sehens)<br />

Information ( z.B. Kranken-<br />

kassen)<br />

Service für<br />

Patienten<br />

Patientenforen<br />

Laienausbildung<br />

* Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Forum für Ärzte<br />

Allg. Fort- und Weiterbildung<br />

Zertifizierte Fort- und Weiter-<br />

bildung(CME-Punkte –<br />

Ärztekammer)<br />

Fachtagungen<br />

Patientenstudien<br />

Expertenforen<br />

Pharmastudien


<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Direktorium<br />

Beauftragung<br />

durch<br />

Kreisvorstand<br />

Beauftragter f.<br />

<strong>Medizin</strong>-<br />

wissenschaftl.<br />

Beratung:<br />

Prof. Dr. Albert<br />

Augustin<br />

Ärztl. Kuratorium<br />

Beauftragung<br />

durch<br />

Kreisvorstand<br />

Beauftragter f.<br />

Ausführung der<br />

Beschlüsse des<br />

Kuratoriums:<br />

Prof. Dr. Dieter<br />

Daub<br />

<strong>Kreisverband</strong>sarzt<br />

<strong>Medizin</strong>praktische<br />

Umsetzungen:<br />

Prof. Dr. B. - D.<br />

Gonska<br />

Vertreter des Trägers<br />

der <strong>Medizin</strong>akademie<br />

<strong>Kreisverband</strong>s-<br />

vorsitzender<br />

Kreisgeschäftsführer<br />

Kurt Bickel Jörg Biermann<br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein; weitere Institutionen/Unternehmen/Persönlichkeiten, die sich in die Förderung der Arbeit der<br />

<strong>Akademie</strong> einbringen.<br />

Mitglieder: An der Arbeit der <strong>Akademie</strong> interessierte Institutionen/Unternehmen/Persönlichkeiten.<br />

<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

Am Mantel 3 76646 Bruchsal Telefon 07251 922 101 Fax 07251 922 104 www.drk-karlsruhe.de


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

18<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr.<br />

Albert Augustin<br />

Direktor der<br />

Augenklinik am<br />

Städtischen<br />

Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

2 . V O R T R A G S R E I H E<br />

1. Veranstaltung:<br />

Mittwoch, 7. März 2007, 17.00 Uhr<br />

in <strong>Karlsruhe</strong>, Stephanssaal<br />

Es geht sehr schnell: man sieht plötzlich schlechter, kann<br />

nach wenigen Wochen nur noch mit der Lupe die Zeitung<br />

lesen, wird immer unsicherer und hilfsbedürftiger, die<br />

Sehfähigkeit nimmt rapide ab! Die Diagnose des Augenarztes<br />

lautet „Altersabhängige Makuladegeneration, AMD. Seit Kurzem<br />

gibt es gegen deren gefährlichere Form, die feuchte<br />

Makuladegeneration, wirksame Medikamente (Anti-VEGF-<br />

Präparate), die ins Auge injiziert werden. Sie sind zum Teil in<br />

der Lage, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen<br />

oder gar zu stoppen. Ein Nachteil ist allerdings, dass sie regelmäßig<br />

(alle 4 bis 6 Wochen) angewandt werden müssen.<br />

Eine Dosis eines zugelassenen Anti-VEGF-Präparates kostet<br />

zwischen 800 Euro und 1.500 Euro, dazu kommen 400 Euro<br />

Operationskosten pro Injektion.<br />

Eine andere Therapieoption bietet die sogenannte Triple-<br />

Therapie, sie kombiniert die photodynamische Therapie mit<br />

einer Injektion eines Anti-VEGF-Präparates und einem<br />

Kortikosteroid. Diese Therapiemöglichkeit bietet den Vorteil<br />

von sehr wenigen Wiederbehandlungen (meist ist eine<br />

Behandlung ausreichend) mit vergleichbar guten Ergebnissen<br />

wie die häufig angewandten Monotherapien.<br />

Auf diese Therapieform setzt Prof. Augustin, einer der weltweit<br />

anerkannten Netzhautspezialisten, da sie wegen der selte-<br />

Schutz vor<br />

Erblindung<br />

- neue Therapieformen<br />

- enorme Kosten<br />

neren Wiederbehandlung nur einen Bruchteil kostet und vor<br />

allem wesentlich patientenschonender ist.<br />

Darüber, über die gebotene Früherkennung der Erkrankung,<br />

Diabetes bedingte Augenerkrankungen wie auch den<br />

sogenannten Grünen Star wollen wir in den Vortragsveranstaltungen<br />

mit Prof. Augustin sprechen. K.B./I.O.<br />

Termine Vortragsveranstaltungen<br />

von Prof. Dr. Augustin - Augenheilkunde<br />

Die Themen im Einzelnen:<br />

¾ Grüner Star - Glaukom<br />

¾ Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)<br />

¾ Diabetische Retinopathie<br />

Mittwoch, 7. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Stephansaal, Ständehausstraße 4, 76131 <strong>Karlsruhe</strong><br />

Mittwoch, 28. März 2007, 17.00 Uhr<br />

Ettlingen, Rittersaal im Schloß Ettlingen<br />

Mittwoch, 2. Mai, 17.00 Uhr<br />

Bretten, Bürgersaal im Alten Rathaus, Marktplatz 1<br />

Donnerstag, 3. Mai, 17.00 Uhr<br />

Bruchsal, Martin-Luther-Haus, Luisenstraße 4<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. |1-2007<br />

1


Kampf dem<br />

Herztod:<br />

Lebensrettung in<br />

der Familie<br />

Die <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong>-<strong>Medizin</strong>-<strong>Akademie</strong> beabsichtigt mit ihrer<br />

aktuellen Veranstaltungsreihe „Kampf dem Herztod:<br />

Lebensrettung in der Familie“ der erschreckenden Tendenz<br />

entgegenzuwirken, dass sich die bei weitem meisten Herztodesfälle<br />

(72 Prozent) im häuslichen Umfeld ereignen.<br />

Kommt es zu einem Herzinfarkt und in Folge davon zum<br />

sogenannten Kammerflimmern (das Herz schlägt nicht mehr),<br />

bleiben maximal fünf Minuten Reanimationszeit, bevor Hirnschädigungen<br />

und bei weiterem Zeitverlust der Exitus<br />

eintreten.<br />

Anders ausgedrückt: Nach dem Herzstillstand nimmt mit<br />

jeder verstrichenen Minute die Überlebenschance um 10 Prozent<br />

ab.<br />

Der professionelle Rettungsdienst kann dieses knapp<br />

bemessene Zeitfenster für ein Überleben oder lebenswertes<br />

Überleben nicht schließen.<br />

Das vermag nur engagierte Laienhilfe, zum Beispiel von Familienangehörigen.<br />

Die neuen europäischen Reanimationsrichtlinien<br />

(ERC 30:2) sehen eine vereinfachte Anwendung<br />

der Herzdruckmassage vor, die, umgehend verabreicht, den<br />

überlebenswichtigen Minimalkreislauf bis zum Eintreffen des<br />

Rettungsdienstes sicherstellen kann.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. |1-2007<br />

Prof. Dr.<br />

Bernd-Dieter<br />

Gonska<br />

Chefarzt im<br />

St. Vincentius<br />

Krankenhaus<br />

in <strong>Karlsruhe</strong><br />

Darüber informieren wir zur Zeit in fortlaufenden Kompaktkursen<br />

mit unserem <strong>Kreisverband</strong>sarzt Prof. Dr. Bernd-Dieter<br />

Gonska die interessierte Öffentlichkeit.<br />

Gleichzeitig bieten wir praktische Reanimationsübungen für<br />

den möglichen Ernstfall an.<br />

Die Kernaussage<br />

von Prof. Gonska lautet:<br />

1. Sofort - ohne jeden möglichen Zeitverlust -<br />

die Rettungsleitstelle 19222 alarmieren.<br />

2. Ebenfalls sofort - keine Sekunde<br />

verschenken - mit der Herzdruckmassage<br />

beginnen und diese bis zum Eintreffen<br />

des Rettungsdienstes durchhalten.<br />

3. Beatmung ist nicht unbedingt erforderlich,<br />

da der im Blut vorhandene Sauerstoff bis zu<br />

30 Minuten ausreicht.<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

19<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong> <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> zieht positive Bilanz<br />

Über 2.000<br />

Besucher im<br />

Stadt- und<br />

Landkreis<br />

Von links nach rechts:<br />

Prof. Gonska, Prof. Dr. Augustin und<br />

Kurt Bickel bei ihren Vorträgen vor den<br />

zahlreichen Besuchern.<br />

Vor einen halben Jahr wurde die „<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>“ ins Leben gerufen<br />

- unter dem medizinischen Kuratorium<br />

von Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt<br />

der Augenklinik am Städtischen Klinikum<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und Prof. Dr. Bernd-<br />

Dieter Gonska, Chefarzt der kardiologischen<br />

Abteilung der St. Vincentius<br />

Kliniken <strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt<br />

des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong>.<br />

Ziel der <strong>Akademie</strong> ist der „mündige Patient“,<br />

der in Informationsveranstaltungen<br />

über die aktuelle medizinische Entwicklung<br />

in den verschiedenen Bereichen<br />

objektiv informiert wird. Unter Anderem<br />

sollen die Fragen von nützlichen<br />

und unnützen Medikamenten und<br />

Therapien angesprochen werden.<br />

Die Veranstaltungsreihe eröffnete Prof.<br />

Gonska mit dem Thema „Lebensrettung<br />

in der Familie“, da statistisch nachgewiesen<br />

ist, dass die meisten Todesfälle<br />

im heimischen Umfeld passieren.<br />

Prof. Dr. Augustin referierte über das<br />

Thema „Schutz vor Erblindung – neue<br />

Therapieformen“ - ebenfalls in Bretten,<br />

Bruchsal, <strong>Karlsruhe</strong> und Ettlingen.<br />

Circa 2.000 Besucher nahmen das<br />

Gesprächsangebot der <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong><br />

<strong>Akademie</strong> an.<br />

Bei allen Veranstaltungen nutzten die<br />

zahlreichen Besucher die Möglichkeit,<br />

gezielt Fragen zu stellen und mit den<br />

medizinischen Kapazitäten zu diskutieren.<br />

Harald Röcker, Geschäftsführer<br />

der AOK Mittlerer Oberrhein als<br />

Kuratoriumsmitglied und Kurt Bickel,<br />

Vorsitzender des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es<br />

<strong>Karlsruhe</strong>, der gleichzeitig Träger der<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. |2-2007


<strong>Akademie</strong> ist, zogen eine positive Bilanz<br />

dieser „Gesundheitsreform von unten“:<br />

„Während in der täglichen Praxis die<br />

Ärzte zeitlich unter Druck stehen und<br />

somit fast kein Gespräch „Arzt-Patient“<br />

mehr zu Stande kommt, haben diese<br />

Veranstaltungen sich als objektive Aufklärungsveranstaltungen<br />

bewährt“.<br />

Darum wird im Herbst 2007 dieses<br />

Patientenforum als dauerhafte Einrichtung<br />

fortgeführt. Ärztlicher Direktor Prof.<br />

Dr. med. J.-Th. Fischer der Max Grundig<br />

Klinik Bühlerhöhe, wird in Bretten,<br />

Bruchsal, <strong>Karlsruhe</strong> und Ettlingen zu<br />

den Themen Hämatologie und Onko-<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. |2-2007<br />

logie referieren und den Besuchern<br />

hinterher für Fragen und Antworten zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Die genauen Termine entnehmen sie<br />

bitte der Tagespresse oder der Internetseite<br />

des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es:<br />

www.<strong>DRK</strong>-<strong>Karlsruhe</strong>.de<br />

Als Moderner Wohlfahrtsverband will<br />

der <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> die<br />

„<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>“ weiter<br />

ausbauen und auch Fortbildungsveranstaltungen<br />

im ärztlichen Bereich<br />

organisieren.<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Vortragsreihe unserer<br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> mit<br />

Prof. Dr. Albert Augustin<br />

Zieht man ein Fazit der Vortragsreihe<br />

der <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> mit<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, in Bretten,<br />

Bruchsal, Ettlingen und <strong>Karlsruhe</strong>, kann<br />

man folgende Aussage treffen:<br />

1. In den letzten Jahren haben sich auf<br />

dem Gebiet der Augenheilkunde revolutionär<br />

neue Behandlungsmethoden entwickelt.<br />

Dies gilt insbesondere für den Bereich<br />

der Netzhauterkrankungen und hier im<br />

Besonderen für die „Altersbedingte<br />

Makuladegeneration“ (AMD), von der<br />

allein in Deutschland circa drei Millionen<br />

ältere Menschen betroffen sind.<br />

AOK-Chef Röcker<br />

geht mit gutem<br />

Beispiel voran<br />

Harald Röcker (rechts) beim Sehtest<br />

Augenheilkunde<br />

Mit unserer RotKreuz-Verantwortung,<br />

die auf keinerlei Interessen, von welcher<br />

Seite auch immer, Rücksicht zu nehmen<br />

hat, weisen wir darauf hin, dass Prof.<br />

Augustin zu den weltweit anerkannten<br />

Netzhautspezialisten gehört.<br />

Es ist beruhigend zu wissen, eine derartige<br />

Kapazität in unserer Region zu<br />

haben.<br />

2. Die revolutionär neuen Behandlungsmethoden<br />

greifen umso besser, je<br />

früher sie zur Anwendung kommen.<br />

Lassen Sie also von Ihrem Augenarzt<br />

regelmäßige Kontrolluntersuchungen<br />

durchführen.<br />

Auch wenn die Krankenkassen nicht in<br />

jedem Falle die Kosten übernehmen –<br />

nichts tun und „Augen zu“ ist mit Sicherheit<br />

das falsche Verhalten. Wie für alle<br />

<strong>Medizin</strong>gebiete gilt auch hier: Wer zu<br />

spät kommt, den bestraft das Leben!<br />

Dies gilt namentlich für den Grünen Star<br />

(Glaukom), der unbemerkt den Sehnerv<br />

schädigt, allmählich das Gesichtsfeld<br />

einengt und unbehandelt schließlich zur<br />

Erblindung führt. Das Tückische am<br />

Grünen Star ist, dass er erst nach etwa<br />

zehn Jahren zur Beeinträchtigung der<br />

Sehkraft führt und bis dahin praktisch<br />

keine Beschwerden verursacht. Aber<br />

dann ist es bereits zu spät die eingetretenen<br />

Schäden zu beheben.<br />

3. Wie ebenfalls für viele Krankheitsbilder<br />

sind auch für viele Augenkrankheiten<br />

„die üblichen Verdächtigen“:<br />

Übergewicht, zu wenig Bewegung, zu<br />

viel Alkohol, Nikotin, falsche Ernährung,<br />

etc.<br />

Auch Prof. Augustin empfiehlt als<br />

präventives Ernährungsverhalten für<br />

sein Fachgebiet gesunde vitaminreiche<br />

Kost, vor allem frisches Gemüse und<br />

Obst und Zurückhaltung bei so genannten<br />

Nahrungsergänzungsmitteln.<br />

4. Prof. Augustin legt Ihnen die Verwendung<br />

von Sonnenbrillen mit eingebautem<br />

Kantenfilter zum Schutz der Makula<br />

(Stelle des schärfsten Sehens auf der<br />

Netzhaut) gegen energiereiches blaues<br />

Licht ans Herz. Den Kantenfilter sehen<br />

Sie nicht, Sie sehen aber kontrastreicher.<br />

Der heutige Mensch ist vermehrt<br />

energiereichem Licht ausgesetzt,<br />

das gilt allgemein aus bekannten<br />

Gründen für das Sonnenlicht, aber auch<br />

für energiereiche innerhäusige Beleuchtungskörper.<br />

Unsere Aufklärungsveranstaltungen „Kampf dem Herztod“ mit unserem <strong>Kreisverband</strong>sarzt<br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska werden wir in den kommenden<br />

Monaten mit Vorträgen/Reanimationsübungen in Behörden und Dienstleistungsunternehmen<br />

fortsetzen.<br />

Für das nächste Jahr planen wir eine Vortragsreihe mit dem Onkologen Prof. Dr.<br />

Fischer zur Thematik „Krebsleiden“ – Fortschritte durch Vorbeugung und<br />

Früherkennung.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 3 - 2007


Professor Dr. Albert Augustin untersucht die Augen eines Patienten<br />

Mit zunehmendem Lebensalter nehmen<br />

Lichtschutzmechanismen der Netzhaut<br />

- Makulapigment sowie Melanin - ab;<br />

gleichzeitig nimmt der Photosensibilisator<br />

Lipofuszin zu. Andererseits<br />

trübt die Augenlinse im Laufe des<br />

Lebens immer mehr ein und wird<br />

dadurch für energiereiches, blaues<br />

Licht weniger durchlässig. In jungen<br />

Jahren ist also der Lichtschutzmechanismus<br />

der Netzhaut ausgeprägter<br />

und dafür die Augenlinse lichtdurchlässiger,<br />

im Alter ist es genau umgekehrt.<br />

In jedem Falle ist es angezeigt,<br />

die Augen frühzeitig mit den Blaulicht<br />

filternden Sonnenbrillen zu schützen.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 3 - 2007<br />

Die nachfolgend aufgeführten Optikergeschäfte<br />

haben die Brillen vorrätig:<br />

¾ Bretten: Vallon Optik<br />

¾ Bruchsal: Brillen Richter<br />

¾ Ettlingen: Brille Einmal<br />

¾ Karlsdorf: Optik Maier<br />

¾ <strong>Karlsruhe</strong>-Oststadt:<br />

¾ Brillengalerie Frank<br />

¾ Malsch: Optik Giese<br />

¾ Stutensee: Brillen Steiert<br />

¾ Waghäusel: Pro Vision Optik<br />

Weitere Informationen auch unter<br />

www.Rodenstock.de K.B.<br />

Woche des Sehens<br />

8. Oktober<br />

Städt. Klinikum <strong>Karlsruhe</strong> / Augenklinik:<br />

„Extrazeit für unsere Patienten“ - Klinikpersonal<br />

und die Ärztebelegschaft schränken ihre<br />

OP’s ein um an diesem Tag für jeden Patienten<br />

eine Portion „Extrazeit“ zu haben.<br />

9. Oktober<br />

<strong>DRK</strong>-Malsch bei Optik Giese GmbH in der<br />

Hauptstraße 35 in Malsch von 14-18 Uhr und<br />

Gesprächsrunde mit Prof. Augustin um 14 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Bruchhausen, am Rathaus bei Brillen<br />

Klouda von 14-18 Uhr. Gesprächsrunde mit<br />

Prof. Augustin um 16 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Ettlingen, bei Brillen Bunzel, Neuer<br />

Markt 3. Gesprächsrunde mit Professor<br />

Augustin um 18 Uhr.<br />

10. Oktober<br />

Vortragsveranstaltung mit Professor Albert<br />

Augustin in Eggenstein-Leopoldshafen um<br />

18 Uhr im ev. Gemeindehaus in der<br />

Badenerstraße 2a.<br />

11. Oktober<br />

<strong>DRK</strong>-Friedrichstal im Oskar-Hornung-Haus<br />

am Marktplatz mit Brillen Steiert. Gesprächsrunde<br />

mit Professor Augustin um 14 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Bruchsal bei Brillen Richter, Kaiserstraße<br />

22c in Bruchsal. Gesprächsrunde mit<br />

Professor Augustin um 16 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Waghäusel bei Pro Vision Optik in der<br />

Rheintalbahnstr. 47 in Waghäusel von 14-18<br />

Uhr. Gesprächsrunde mit Professor Augustin<br />

um 18 Uhr.<br />

12. Oktober<br />

<strong>DRK</strong>-Durlach im Foyer der Karlsburg-Durlach<br />

von 14-18 Uhr mit Optik Meißburger. Gesprächsrunde<br />

mit Prof. Augustin um 14 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Karlsdorf bei Optik Maier in der<br />

Bahnhofstraße in Karlsdorf von 14-18 Uhr.<br />

Gesprächsrunde mit Prof. Augustin um 16 Uhr.<br />

<strong>DRK</strong>-Bretten bei Optik Vallon in der<br />

Melanchthonstraße 7 in Bretten von 14-18 Uhr.<br />

Gesprächsrunde mit Prof. Augustin um 18 Uhr.<br />

15. Oktober<br />

Städt. Klinikum <strong>Karlsruhe</strong> im Haus R / Informationsveranstaltung<br />

zum Thema „Gefahren<br />

für das Sehvermögen im Kleinkind- und<br />

Kindesalter“ mit Brille Einmal und einem <strong>DRK</strong>-<br />

Informationsstand ab 15 Uhr.<br />

Vortrag Professor Augustin ab 16 Uhr.<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Ein Jahr<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Vor stark einem Jahr haben wir<br />

die <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong>akademie<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt. Geplant<br />

war und ist die Wissensvermittlung<br />

über wichtige Gesundheitsthemen<br />

mit dem Ziel, den<br />

aufgeklärten und damit mündigen<br />

Patienten zu stärken.<br />

Erst solches Wissen versetzt den<br />

Patienten in die Lage, selbstbestimmt<br />

oder zumindest mitbestimmend<br />

zu entscheiden. Das<br />

Wort Patient kommt vom lateinischen<br />

pati, patiens, das ist der<br />

Leidende, Zulassende, Erduldende.<br />

Auch der Begriff passiv<br />

kommt daher. Damit ist schon<br />

angedeutet, worum es geht: Wie<br />

in vielen Lebensbereichen den<br />

Menschen aus seiner Passivität<br />

zu holen und zu einem aktiven<br />

Wesen zu machen!<br />

Aber sehen wir den Tatsachen<br />

ins Auge: Der Patient ist als<br />

<strong>Medizin</strong>verbraucher das Objekt<br />

der Begierde von vielen „üblichen<br />

Verdächtigen“, die sich auf<br />

dem Gesundheitsmarkt tummeln<br />

und hier kräftig verdienen.<br />

Es ist fast nicht zu glauben: Für<br />

das Gesundheitswesen werden<br />

in Deutschland mehr Euro als für<br />

den gesamten Bundeshaushalt<br />

ausgegeben, also mehrere hundert<br />

Milliarden. Und so wie der<br />

Abnehmer von Konsumgütern in<br />

seinem Verbrauch über alle möglichen<br />

Marketingmaßnahmen,<br />

Werbung und PR-Arbeit manipuliert<br />

wird, so geschieht dies<br />

auch mit dem „<strong>Medizin</strong>verbraucher“.<br />

Der Patient „kauft“ auf<br />

dem Gesundheitsmarkt nicht unbedingt<br />

das, was er wirklich<br />

braucht.<br />

Die Stärkung<br />

von mündigen<br />

Patienten ist das Ziel<br />

Allgemein weiß man das, aber<br />

nicht immer, wenn man selber<br />

betroffen ist: Wann sind Operationen<br />

/ Eingriffe unbedingt erforderlich,<br />

wann nützen sie mehr<br />

dem Arzt als dem Patienten?<br />

Wann wird man sinnloserweise<br />

durch die medizinischen Mühlen<br />

gedreht, weil sich die Apparate<br />

amortisieren müssen oder der<br />

Arzt vergleichsweise mehr an<br />

der Apparatemedinzin als am<br />

therapeutischen Gespräch verdient?<br />

Wann nimmt man Medikamente<br />

ein oder lässt sich solche<br />

verabreichen, weil sie „Dritten“<br />

Millionen- oder sogar Milliardengewinne<br />

verschaffen? Entspricht<br />

eindrucksvolles Praxis-Ambiente<br />

immer dem fachlichen Können<br />

des Arztes?<br />

Also wäre im Idealfall der mündige<br />

Patient der aufgeklärte<br />

Mensch, der all diese Zusammenhänge<br />

durchschaut und<br />

vom Gesundheitsmarkt nur das<br />

an- und einnimmt, was er wirklich<br />

benötigt. Ein fast unerreichbares<br />

Ziel, aber kleine Schritte in diese<br />

richtige Richtung, die wir tun<br />

wollen, sind auch schon etwas!<br />

Und solche Schritte dahin hat<br />

unsere <strong>Akademie</strong> in den einem<br />

Jahr seit ihrem Bestehen getan.<br />

Schritt für Schritt hat der<br />

Kardiologe Prof. Dr. Gonska vermittelt,<br />

wie man bei Herzstillstand<br />

das Leben wieder zurück-<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 4 - 2007


holen kann, nämlich durch<br />

schnellstes Reagieren, richtiges<br />

Reanimieren, hundert mal in der<br />

Minute kräftige Herzdruckmassagen<br />

verabreichen, auch<br />

wenn dabei gegebenenfalls die<br />

Rippen brechen, wobei die Mund<br />

zu Mund-Beatmung unterbleiben<br />

kann, weil nach Herzstillstand<br />

noch bis zu 30 Minuten Sauerstoff<br />

im Blut vorhanden ist.<br />

Gleichzeitig, möglichst wirklich<br />

gleichzeitig, muss über die<br />

Rettungsleitstelle der Rettungsdienst<br />

alarmiert werden; da<br />

muss, weil die Hände für die<br />

Herzdruckmassagen gebraucht<br />

werden, notfalls mit den Füssen<br />

telefoniert werden. Man muss<br />

eben flexibel sein. Das ist nicht<br />

Der Tatsache, dass Mitmenschen, denen es hinten und vorne nicht zum Leben reicht,<br />

die finanziellen Mittel für die erforderlichen augenärztlichen Vorsorgeuntersuchungen<br />

fehlen, wollen wir uns stellen. Keiner darf Blindheit riskieren, nur weil er die Kosten für<br />

einen gründlichen Augencheck nicht zahlen kann. Wer nachweislich Hilfe braucht,<br />

möge sich bitte mit einer unserer Geschäftsstellen in Verbindung setzen. Je nach<br />

Bedarf, der sich dabei auftut, werden wir versuchen, individuell zu helfen oder über<br />

unseren Vorstand entscheiden, ob wir einen finanziellen Hilfsfonds eröffnen müssen.<br />

K. B.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 4 - 2007<br />

ernst gemeint, aber so bleibt das<br />

Erfordernis der Gleichzeitigkeit<br />

von Reanimieren und Alarmieren<br />

besser im Gedächtnis haften.<br />

Step by step, um es in der Sprache<br />

auszudrücken, die er bei<br />

seinen wissenschaftlichen Vortragsveranstaltungen<br />

in den USA<br />

spricht, hat Prof. Dr. Augustin im<br />

Laufe dieses Jahres über die<br />

wichtigsten Augenerkrankungen,<br />

die zur Erblindung führen<br />

können, die diabetische Augenerkrankung,<br />

den Grünen Star<br />

(Glaukom) und die altersabhängige<br />

Makuladegeneration<br />

in Großveranstaltungen bis zu<br />

kleinen Gesprächsrunden Aufklärungsarbeit<br />

geleistet.<br />

Sein Fazit: Auge sei wachsam,<br />

prüfe dich selbst (Amsler-Test:<br />

sind die senkrechten oder waagerechten<br />

Linien verzerrt?) und<br />

vor allem:<br />

Vorsorgeuntersuchungen durchführen<br />

lassen, auch wenn sie aus<br />

eigener Tasche bezahlt werden<br />

müssen.<br />

Das haben wir zwar an dieser<br />

Stelle schon öfters gesagt, man<br />

kann es aber nicht oft genug<br />

wiederholen.<br />

Der Grüne Star hält sich bis zu 10<br />

Jahren versteckt, ehe er sich mit<br />

einer Einschränkung des Gesichtsfeldes<br />

zu erkennen gibt,<br />

dann ist es aber meistens zu<br />

spät.<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> mit Gesundheitsaufklärungsveranstaltungen<br />

Im Rahmen unserer Gesundheitsaufklärungsveranstaltungen<br />

wollen wir in<br />

den kommenden Monaten über den<br />

großen Themenkomplex Krebs und hier<br />

im Speziellen über den Darmkrebs<br />

sprechen.<br />

Als Referenten konnten wir Prof. Dr. J.<br />

Th. Fischer gewinnen, der unter anderem<br />

von 1985 - 2004 Direktor der<br />

Inneren <strong>Medizin</strong>ischen Klinik, Schwerpunkt<br />

Hämatologie / Onkologie und<br />

Infektionskrankheiten am Städtischen<br />

Klinikum <strong>Karlsruhe</strong> war, und seit Januar<br />

2005 als Ärztlicher Direktor die Max<br />

Grundig Klinik auf der Bühlerhöhe leitet.<br />

Alarmierende<br />

Zunahme von<br />

Darmkrebs<br />

Wenn es die Zeit von Professor Fischer<br />

zulässt, werden wir mit fünf Veranstaltungen<br />

in Ettlingen, <strong>Karlsruhe</strong>, Eggenstein-Leopoldshafen,<br />

Bruchsal und<br />

Bretten Interessenten und Patienten<br />

unseres <strong>Kreisverband</strong>sgebietes Gelegenheit<br />

zur Teilnahme an den Vorträgen<br />

und Patientengespächen geben.<br />

Die Termine werden noch gesondert<br />

bekannnt gemacht.<br />

Nachfolgend drucken wir eine kurze<br />

Inhaltsangabe dessen ab, was Sie in<br />

den Vorträgen zu erwarten haben:<br />

Wenn wir mit unserer Gesundheit so<br />

fürsorglich umgingen wie mit unseren<br />

Autos (TÜV), dann hätten wir viel<br />

gewonnen.<br />

Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen<br />

an Darmkrebs für Männer<br />

und Frauen wird jeweils auf etwas über<br />

35.000 geschätzt.<br />

Jährlich sterben fast 30.000 Menschen<br />

an den Folgen von Darmkrebs. Von<br />

1960 bis 1980 hat sich die Häufigkeit<br />

von Darmkrebs fast verdoppelt.<br />

Krebs:<br />

Pech gehabt - oder das Schicksal selbst in die<br />

Prof. Dr. med. J. Th. Fischer<br />

Max Grundig Klinik Bühlerhöhe<br />

Hand nehmen<br />

Darmkrebs steht bei den Männern und<br />

Frauen an zweiter Stelle der krebsbedingten<br />

Todesursachen.<br />

Die Ursachen und Risiken für Darmkrebs<br />

sind gut bekannt.<br />

Bei keinem anderen Organ gibt es eine<br />

solch wirkungsvolle Möglichkeit der<br />

Vorsorge wie beim Dickdarm.<br />

97 Prozent aller Dickdarm Krebse entstehen<br />

über eine polypöse Vorstufe.<br />

Bei einer Dickdarmspiegelung können<br />

Polypen entfernt werden, wodurch ein<br />

weiteres Wachstum bzw. bösartige Umwandlungen<br />

angehalten werden kann.<br />

Es ist im Grunde sehr einfach, den<br />

Dickdarmkrebs zu verhindern.<br />

Ähnliches trifft auch auf andere Krebsarten<br />

zu.<br />

Über die Risiken, die Vorsorgeprogramme<br />

sowie die empfohlenen<br />

Maßnahmen werden wir sprechen.<br />

Die Chancen stehen gut!<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 1 - 2008


V.l.n.r.: <strong>DRK</strong>-Kreisgeschäftsführer Jörg Biermann, Prof. Dr. Albert Augustin, <strong>Kreisverband</strong>svorsitzender Kurt Bickel, Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska und<br />

AOK-Geschäftsführer Harald Röcker.<br />

Im letzten Rotkreuz Magazin haben wir<br />

angeboten, Not leidenden Mitmenschen,<br />

die die Kosten für augenärztliche<br />

Vorsorgeuntersuchungen nicht aufbringen<br />

können (im Leistungskatalog der<br />

gesetzlichen Krankenkassen nicht vorgesehen<br />

), finanziell zu helfen. Wir richten<br />

unser Angebot besonders an un-<br />

Augenheilkunde:<br />

Augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen<br />

- wir wollen finanziell helfen -<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 1 - 2008<br />

sere Mitglieder, denen wir von Herzen<br />

gerne etwas für ihre Rotkreuztreue zurückgeben<br />

möchten.<br />

Genieren Sie sich nicht, lassen Sie sich<br />

helfen, rufen Sie in einer unserer<br />

Geschäftstellen an. Vorsorgeuntersuchungen<br />

sind der wirksamste Schutz<br />

gegen Erblinden!<br />

Richtig ernähren ist<br />

wichtig - ausreichend<br />

bewegen ist<br />

noch wichtiger<br />

Wer sich noch so vernünftig ernährt,<br />

aber wenig bewegt, ist erheblich mehr<br />

gefährdet als „Dicke“, die sich viel bewegen<br />

und Sport treiben.<br />

Dies als angebrachter Hinweis zu der<br />

augenblicklichen Kampagne für gesunde<br />

Ernährung.<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

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<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Am 19. Mai 2008 wurde in Heidelberg<br />

vom Institut für Gerontologie an der<br />

Universität ein viel beachteter<br />

Kongress zum Thema „Lebensqualität<br />

bei Demenzerkrankung“ abgehalten.<br />

Die wichtige, wissenschaftlich<br />

abgesicherte Botschaft lautet: Auch<br />

der schwerstdemenzkranke Patient<br />

ist keine „leere Hülle“. Er ist in der<br />

Lage, Glück zu empfinden, sich aufgehoben<br />

und geborgen zu fühlen.<br />

Gleichwohl wissen wir immer noch<br />

wenig über das reale Innenleben<br />

Demenzkranker.<br />

Wir geben nachfolgend einige Beiträge<br />

wieder:<br />

Die würdevolle Gestaltung des Lebens<br />

eines demenzkranken Menschen in der<br />

häuslichen Umgebung oder in einer<br />

Einrichtung der Altenhilfe, stellt eine<br />

große fachliche und ethische Herausforderung<br />

dar; sie erfordert ein außerordentliches<br />

Maß an Einfühlungsvermögen.<br />

Die Erhaltung oder Förderung<br />

möglichst hoher Lebensqualität trotz<br />

nachlassender Fähigkeiten, ist ein<br />

zentrales Ziel der Betreuung und Versorgung<br />

Demenzkranker. Mit diesem<br />

Ziel sind auch bedeutende ethische<br />

Fragen angesprochen.<br />

Das am Institut für Gerontologie der<br />

Universität Heidelberg entwickelte und<br />

vom Bundesministerium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend geförderte<br />

Projekt „Heidelberger Instrument zur Erfassung<br />

der Lebensqualität Demenzkranker<br />

(H.I.L.DE.) „ bildet eine Methode,<br />

die Lebenssituation demenzkranker<br />

Lebensqualität<br />

bei Demenzerkrankung<br />

Menschen auch im fortgeschrittenen<br />

Stadium zu erfassen und dabei auch<br />

weitere pflege- und betreuungsrelevante<br />

Merkmale zu berücksichtigen.<br />

Grundlage dafür stellen Daten dar, die<br />

über einen Zeitraum von fünf Jahren<br />

von mehr als 1.600 Bewohnerinnen und<br />

Bewohnern aus Pflegeeinrichtungen in<br />

ganz Deutschland (und im deutschsprachigen<br />

Ausland) in einem aufwändigen,<br />

mehrstufigen Verfahren gesammelt<br />

wurden. Dabei wurde die emotionale<br />

Befindlichkeit der Betroffenen in<br />

das Zentrum der Analyse gestellt. Mit<br />

Hilfe von H.I.L.DE. ist es auch möglich,<br />

die Befindlichkeit jener Menschen zu erfassen,<br />

die diese verbal nicht mehr ausdrücken<br />

können.<br />

H.I.L.DE. geht bei der Beurteilung der<br />

individuellen Lebenssituation demenzkranker<br />

Menschen von einer „Syndrom-<br />

Orientierung“ aus, nach der neben den<br />

geistigen Fähigkeiten insbesondere<br />

auch körperliche Einschränkungen und<br />

Verhaltensauffälligkeiten berücksichtigt<br />

werden. (Text Prof. Dr. Andreas Kruse,<br />

Direktor des Instituts für Gerontologie an<br />

der Universität Heidelberg und Dr.<br />

Stefanie Becker)<br />

Das Heidelberger Instrument zur Erfassung<br />

der Lebensqualität Demenzkranker<br />

(H.I.L.DE.) und sein Praxisbezug<br />

sind ein innovativer Beitrag für<br />

die Pflege demenzkranker Menschen.<br />

Am Anfang stand die Frage, wie man<br />

Lebensqualität bei Demenzkranken<br />

messen kann und welche Indikatoren<br />

dabei von Bedeutung sein könnten. Am<br />

Ende erhalten wir Antworten für eine<br />

gelingende Pflege Demenzkranker und<br />

für einen neuen gesellschaftlichen Umgang<br />

mit Demenz.<br />

In den Phasen von Entwicklung und Erprobung<br />

hat H.I.L.DE. manches von<br />

dem bestätigt, was Pflege intuitiv schon<br />

über Bedürfnisse und Erleben Demenzkranker<br />

wusste. Aber die Wirkung des<br />

Verfahrens geht darüber hinaus. Mit<br />

H.I.L.DE. erschließen sich die emotionalen<br />

Ressourcen Demenzkranker.<br />

Eine individuell abgestimmte emotionale<br />

Förderung wird möglich. Damit<br />

kann das „Personsein“ Demenzkranker<br />

gestützt und vor allem sichtbar gemacht<br />

werden.<br />

H.I.L.DE. widerlegt damit eindeutig die<br />

noch immer weit verbreitete Auffassung,<br />

dass schwerstdemenzkranke<br />

Menschen „leere Hüllen“ seien. Gleichwohl<br />

wissen wir immer noch viel zu<br />

wenig über die innere Realität, über das<br />

individuelle Erleben Demenzkranker<br />

auch wenn es in schwersten Stadien<br />

von Demenz den Erkrankten möglich<br />

ist, Glück zu empfinden, sich aufgehoben<br />

und zufrieden zu fühlen.<br />

Und genau in diesem Ansatz, der<br />

Selbstbestimmung und Fürsorge zusammenführt,<br />

entsteht Lebensqualität<br />

und konkretisiert sich Menschenwürde.<br />

(Auszüge aus der Rede des Parlamentarischen<br />

Staatssekretärs im Bundesfamilienministerium,<br />

Dr. Kues)<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 2 - 2008


Möglichkeiten der Verbesserung<br />

durch gerontopsychiatrische<br />

Therapie<br />

Demenzielle Erkrankungen – allen voran<br />

die Alzheimer Demenz – zählen zu<br />

den häufigsten Leiden im höheren<br />

Lebensalter überhaupt. Betreffen die<br />

Leiden noch 5 % der etwa 75-Jährigen,<br />

so steigt ihr Anteil bei den 80- bzw. 85-<br />

Jährigen auf 10 bzw. 20 %. Kernsymptom<br />

demenzieller Erkrankungen<br />

sind kognitive Defizite, die vor allem<br />

Konzentration, Orientierung und<br />

Gedächtnis betreffen. Darüber hinaus<br />

wird das Zustandsbild durch so genannte<br />

„nicht kognitive Symptome“ –<br />

apathische Veränderungen, depressive<br />

Verstimmungen, Antriebsschwankungen,<br />

aber auch Wahnbildungen und<br />

Wahrnehmungsstörungen – regelmäßig<br />

erheblich verschlechtert. Während mit<br />

den zur Verfügung stehenden therapeutischen<br />

Mitteln die kognitiven Defizite<br />

lediglich in ihrem Fortschreiten abgebremst<br />

werden können, lassen sich<br />

die nicht kognitiven Symptome erheblich<br />

besser behandeln.<br />

Auch deshalb kommt ihnen in der<br />

gerontopsychiatrischen Versorgung<br />

eine besondere Bedeutung zu.<br />

Neben einer medikamentösen Einstellung<br />

insbesondere mit den<br />

Cholinesterasehemmern haben sich<br />

Trainingsmaßnahmen in der Behandlung<br />

der kognitiven Defizite etabliert.<br />

Dabei wird das klassische Training zu-<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 2 - 2008<br />

nehmend um physio-, ergo- aber auch<br />

musiktherapeutische Elemente erweitert.<br />

Besondere Bedeutung haben<br />

Störungen des autobiographischen<br />

Gedächtnisses, d. h. des Wissens um<br />

die eigene Herkunft, die eigene Person<br />

und ihre Entwicklung. Neben den nicht<br />

kognitiven Symptomen bildeten Letztere<br />

einen der gerontopsychiatrischen<br />

Forschungsschwerpunkte im Rahmen<br />

des H.I.L.DE.-Projektes.<br />

(Text von Prof. Dr. Johannes Schröder,<br />

Leiter der Sektion Gerontopsyschiatrie<br />

Universitätsklinik Heidelberg)<br />

Wie kann H.I.L.DE. den pflegenden<br />

Angehörigen von<br />

Demenzkranken helfen?<br />

Die Lebensqualität der Kranken hängt<br />

eng mit der Lebensqualität der Angehörigen<br />

zusammen. Fühlt sich der Kranke<br />

wohl, ist die Betreuung leichter. Geht es<br />

dem pflegenden Angehörigen gut, hat<br />

er zum Beispiel mehr Kraft, sich dem<br />

Kranken zu widmen.<br />

H.I.L.DE. kann dem Angehörigen<br />

helfen, die Emotionen des Kranken<br />

sichtbar und bewusst zu machen. Das<br />

Instrument kann helfen, die Faktoren,<br />

die diese auslösen, zu identifizieren.<br />

Daraus können dann Handlungsoptionen<br />

erkannt werden, um schwieri-<br />

ge Situationen in der Betreuung zu verändern.<br />

Ein gutes Beispiel sind die „Lieblingsplätze“:<br />

H.I.L.DE. fragt nach Emotionen<br />

bei bestimmten Plätzen und identifiziert<br />

Lieblingsplätze.<br />

Daraus folgt dann, dass Lieblingsplätze<br />

als solche erkannt werden, Angehörige<br />

bringen Demenzkranke häufiger zu<br />

ihren Lieblingsplätzen, und damit steigt<br />

auch die Lebensqualität der Demenzkranken.<br />

Aus Auswertungen der Anrufe am bundesweiten<br />

Alzheimer-Telefon (einem<br />

Beratungstelefon betrieben von der<br />

Deutschen Alzheimer Gesellschaft, unterstützt<br />

vom BMFSJF), wissen wir, dass<br />

pflegende Angehörige in ihrer belastenden<br />

Situation Unterstützung und Hilfe<br />

wollen, aber sich durch neue Anforderungen<br />

noch mehr belastet fühlen.<br />

Daraus leitet sich ab, dass H.I.L.DE. für<br />

die Angehörigen nur anwendbar wird,<br />

wenn das Instrument nicht den „normalen“<br />

Umgang „verfachlicht“.<br />

Die Anwendung des Instruments muss<br />

einen erkennbaren Nutzen für den Angehörigen<br />

haben, zum Beispiel müssen<br />

sich konkrete Handlungsanleitungen<br />

nach der Interpretation der Ergebnisse<br />

ableiten lassen und/oder sich neue<br />

Handlungsoptionen erschließen.<br />

(Text von Heike von Lützau-Hohlbein,<br />

1.Vorsitzende der Deutschen Alzheimer<br />

Gesellschaft, Berlin)<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

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<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

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<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Zusammenhänge zwischen<br />

Bluthochdruck und Makula-Degeneration<br />

Gibt es einen Zusammenhang<br />

zwischen Bluthochdruck<br />

und kardiovaskulären<br />

Erkrankungen einerseits<br />

und der altersbedingten<br />

Makula-Degeneration<br />

andererseits?<br />

Kardiovaskuläre Erkrankungen und<br />

Bluthochdruck sind in aller Munde als<br />

Haupttodesursachen ab einem bestimmten<br />

Lebensalter. In den letzten<br />

Jahrzehnten ist es der medizinischen<br />

Wissenschaft gelungen, viele Risikofaktoren<br />

für diese Erkrankungen zu<br />

identifizieren und auch Richtlinien zu<br />

etablieren, die helfen sollen, das Risiko<br />

an Bluthochdruck und anderen<br />

kardiovaskulären Erkrankungen zu erkennen<br />

und zu senken. So haben die<br />

konsequente Einstellung des Blutdrucks,<br />

die Senkung der Blutfettwerte<br />

und auch die Anti-Rauchkampagnen<br />

dazu geführt, dass heute wesentlich<br />

weniger Menschen an diesen Erkrankungen<br />

sterben und/oder schwere Folgen<br />

wie z. B. Schlaganfälle erleiden.<br />

Die feuchte altersbedingte Makuladegeneration<br />

ist eine schwere Spätmanifestation<br />

der altersbedingten<br />

Makuladegeneration. Sie gilt als die<br />

häufigste Erblindungsursache bei über<br />

50-jährigen Menschen.<br />

Gerade in letzter Zeit hat man zahlreiche<br />

genetische Faktoren entdeckt,<br />

die die Makuladegeneration fördern<br />

sollen. Diese neuen Erkenntnisse haben<br />

extrem zum besseren Verständnis<br />

der Erkrankung beigetragen. Dennoch<br />

gehen wir heute davon aus, dass die<br />

genetischen Veränderungen sicherlich<br />

nicht mehr als 50 Prozent des Risikos<br />

ausmachen.<br />

Rauchen, Übergewicht, hoher Blutdruck,<br />

Dauer des hohen Blutdruckes,<br />

veränderte Blutfettwerte und andere<br />

spezifische Risikofaktoren sind ebenfalls<br />

mit der altersbedingten Makuladegeneration<br />

in Zusammenhang zu<br />

bringen.<br />

trocken<br />

Drusen<br />

Interessanterweise ist es kürzlich sogar<br />

gelungen, eindeutige Marker für die<br />

Durchblutung mit der Entstehung der<br />

altersbedingten Makuladegeneration in<br />

Verbindung zu bringen (schlechte<br />

Durchblutung bedeutet mehr Makuladegeneration<br />

und bessere Durchblutung<br />

bedeutet weniger Makuladegeneration).<br />

Dies war auch der<br />

Grund, warum man den Zusammenhang<br />

zwischen kardiovaskulären Erkrankungen<br />

und der Entstehung der<br />

altersbedingten Makuladegeneration<br />

neu untersucht hat.<br />

Die hier besprochene Studie an 195<br />

Teilnehmern mit feuchter Makuladegeneration<br />

und 97 Teilnehmern mit<br />

Normal,<br />

gesunde Makula<br />

feucht<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 3 - 2008


trockener Makuladegeneration, sowie<br />

115 gesunden Kontrollprobanden<br />

konnte sehr schön zeigen, dass ein<br />

klarer Zusammenhang zwischen feuchter<br />

Makuladegeration und Bluthochdruck<br />

besteht.<br />

Das Risiko, an einer feuchten<br />

Makuladegeneration zu erkranken ist<br />

für Patienten mit schwerem Bluthochdruck<br />

nahezu verdoppelt. Ein ähnlicher<br />

Zusammenhang war festzustellen zwischen<br />

allgemeinen kardiovaskulären<br />

Erkrankungen und der Entwicklung einer<br />

feuchten altersbedingten Makuladegeneration.<br />

Auch besteht ein klarer Zusammenhang<br />

zwischen erhöhten Cholesterinwerten<br />

und altersbedingter Makuladegeneration.<br />

Wie allen bekannt sein dürfte,<br />

gelten erhöhte Cholesterinwerte natürlich<br />

auch als einer der wesentlichen<br />

Risikofaktoren für die koronare Herzkrankheit.<br />

Somit können wir festhalten, dass<br />

folgende klare Zusammenhänge bestehen:<br />

¾ Klassische Herz-Kreislauferkrankungen<br />

und altersbedingter<br />

Makuladegeneration<br />

¾ Faktoren, die zu den Herz-Kreislauferkrankungen<br />

führen und altersbedingte<br />

Makuladegeneration<br />

Es ist natürlich jetzt erst mal nur Spekulation<br />

zu behaupten oder anzunehmen,<br />

dass dieser Zusammenhang zwischen<br />

der Entwicklung einer feuchten<br />

Makuladegeneration und dem Vorliegen<br />

von kardiovaskulären Erkrankungen<br />

beziehungsweise Bluthochdruck<br />

durch gleiche oder ähnliche<br />

Stoffwechselwege bedingt ist.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 3 - 2008<br />

Kalkablagerungen in einer Arterie mit deutlicher Einengung des Gefäßlumens<br />

Dies muss noch näher untersucht<br />

werden. Verschiedene pathogenetische<br />

Mechanismen scheinen sich allerdings<br />

wirklich zu ähneln, so dass wir mit der<br />

Therapie oder – noch besser – Verhinderung<br />

des einen Krankheitskomplexes<br />

vielleicht auch den anderen günstig<br />

beeinflussen können.<br />

Daher gelten die derzeit relativ einfachen<br />

Ratschläge: Alles was gut ist für<br />

die Herzkranzgefäße und alles, was hilft<br />

den Bluthochdruck und erhöhte<br />

Cholesterinwerte zu senken ist offensichtlich<br />

auch gut, um das Risiko an<br />

einer altersbedingten Makuladegeneration<br />

zu erkranken, zu senken. Gemeint<br />

ist hier eine gesunde Lebensweise<br />

und die regelmäßige Einnahme<br />

der von ihrem Internisten empfohlenen<br />

Medikamente.<br />

Text: Prof. Dr. Albert Augustin<br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska<br />

Vortragstermine:<br />

Prof. Dr. Augustin<br />

Mittwoch, den 8. 10. 2008<br />

Stephanssaal <strong>Karlsruhe</strong><br />

Donnerstag, den 9. 10. 2008<br />

Ev. Gemeindehaus Leopoldshafen<br />

Prof. Dr. med. J.-Th. Fischer<br />

Innere <strong>Medizin</strong>, Hämatologie,<br />

Onkologie, Infektionskrankheiten<br />

Max Grundig Klinik Bühlerhöhe<br />

Fachklinik für Innere <strong>Medizin</strong><br />

Donnerstag, den 23. 10. 2008<br />

Ev. Gemeindehaus Leopoldshafen<br />

Donnerstag, den 6. 11. 2008<br />

Stephanssaal <strong>Karlsruhe</strong><br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Träger: <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Unter diesem Motto stand die Aufklärungsveranstaltung<br />

der <strong>Medizin</strong>akademie<br />

<strong>Karlsruhe</strong>, durch Herrn Prof.<br />

Dr. med. Jörg Th. Fischer, Chefarzt der<br />

Max Grundig Klinik auf der Bühlerhöhe.<br />

Professor Jörg Fischer war 20 Jahre<br />

lang Leiter der Hämatologie und Onkologie<br />

im Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

und hatte Professuren an den Universitäten<br />

von Düsseldorf und Freiburg.<br />

Prof. Fischer hatte für viele Besucher<br />

der Veranstaltung in Leopoldshafen und<br />

<strong>Karlsruhe</strong> auf die Frage, „Wie gefährlich<br />

ist Krebs?“, eine überraschende Antwort:<br />

Nämlich, relativ ungefährlich, da<br />

man ihn auf der einen Seite durch die<br />

richtige Lebensführung verhindern<br />

kann und auf der anderen Seite durch<br />

die heutige Möglichkeit der Früherkennung<br />

wirkungsvoll bekämpfen kann.<br />

Das mittlere Erkrankungsalter liegt für<br />

Männer und Frauen bei 69 Jahren.<br />

Bei der Lebensführung spielen besonders<br />

die Genussmittel Alkohol und<br />

Prof. Dr. Albert J. Augustin (rechts)<br />

bedankt sich im Namen der<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

bei Prof. Dr. med. Jörg Fischer<br />

für den interessanten Vortrag.<br />

Wie gefährlich ist Krebs?<br />

Tabak eine große Rolle, wobei erhöhter<br />

Alkohohlgenuss vor allem Leberkrebs<br />

und HNO-Tumore auslöst und das<br />

Rauchen vor allem Lungen- und Blasenkrebs,<br />

sowie ebenfalls HNO-Tumore.<br />

Aufgrund dieser Erkenntnisse sei es<br />

auch richtig, das Rauchen in den Gastwirtschaften<br />

zu verbieten, nachdem bereits<br />

14,3 Prozent der Männer und 6,4<br />

Prozent der Frauen an Lungenkrebs<br />

erkranken. Aber auch in der Arbeitswelt<br />

lauern zahlreiche Gefahren, zum Beispiel<br />

durch Asbest, Benzol, Holzstaub<br />

oder UV-Licht, weshalb es dringend<br />

trocken<br />

Drusen<br />

angeraten ist, die arbeitsrechtlichen<br />

Schutzvorschriften genau einzuhalten.<br />

Wenn man also bereits bei der Lebensführung<br />

und am Arbeitsplatz verantwortungsvoll<br />

mit seiner Gesundheit umgeht,<br />

so kann der Krebs dadurch schon<br />

verhindert werden. Auch ist es wichtig<br />

zu wissen, ob in der Familie bereits Vorerkrankungen<br />

bekannt sind, da zum<br />

Beispiel eine Frau mit einer an Brustkrebs<br />

erkrankten Verwandten ersten<br />

Grades, ein doppelt so hohes Risiko hat<br />

an Brustkrebs zu erkranken, verglichen<br />

mit anderen Frauen, bei denen eine<br />

feucht<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 4 - 2008


solche Erkrankung nicht in der Familie<br />

vorgekommen ist. Deshalb ist es<br />

wichtig, besonders die Krebsfrüherkennungsuntersuchungen,<br />

die mittlerweile<br />

zu den Standartleistungen der gesetzlichen<br />

Krankenkassen gehören,<br />

auch wahrzunehmen. Denn für die<br />

meisten Krebsarten gilt: „Je früher der<br />

Tumor erkannt wird, desto besser sind<br />

die Heilungschancen“. Dies gilt insbesondere<br />

für Krebserkrankungen der<br />

Haut, der Brust, des Darms, des<br />

Gebärmutterhalses und der Prostata.<br />

Obwohl, wie bereits ausgeführt, die Vorsorgeuntersuchungen<br />

zu den gesetzlichen<br />

Krankenkassenleistungen gehören,<br />

nutzt lediglich jede zweite Frau<br />

und jeder fünfte Mann in Deutschland<br />

diese kostenlosen Untersuchungen.<br />

So haben Frauen zum Beispiel schon<br />

ab dem Alter von 20 Jahren einen Anspruch<br />

auf Vorsorgeuntersuchungen<br />

der bis zur Vollendung des 70. Lebensjahres<br />

fortbesteht, hier zum Beispiel auf<br />

ein qualitätsgesichertes Mammographie-Screening<br />

(Röntgenuntersuchung<br />

der Brüste).<br />

Männer haben ab dem Alter von 45 Jahren<br />

Anspruch auf Geschlechtsspezifische<br />

Untersuchungen, die aber auch zu<br />

selten wahrgenommen werden.<br />

Internet-Service<br />

Folgende Datei stellt die <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong> auf<br />

Ihrer Internetseite zum Abruf bereit:<br />

www.drk-karlsruhe.de/service/downloads<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 4 - 2008<br />

Da besonders die Hautkrebserkrankung<br />

in den letzten Jahren zugenommen<br />

hat, haben alle gesetzlich versicherten<br />

ab dem 35. Lebensjahr, alle<br />

zwei Jahre Anspruch auf eine qualitätsgesicherte<br />

Untersuchung der gesamten<br />

Körperoberfläche.<br />

Die Hautkrebsfrüherkennung wird von<br />

den Krankenkassen bezahlt, eine<br />

Praxisgebühr muss nicht entrichtet<br />

werden.<br />

Auch sind Darmkrebsfrüherkennungsuntersuchungen<br />

im Leistungsspektrum<br />

der Krankenkassen, dies gilt für alle<br />

Personen ab dem 50. bis 55. Lebensjahr.<br />

Professor Fischer appelliert an alle<br />

Besucher der Veranstaltungen der<br />

Krebsfrüherkennung einen hohen<br />

Stellenwert einzuräumen, da dann die<br />

meisten Krebsarten keine tödliche<br />

Gefahr mehr darstellen.<br />

Wer ausführliche Informationen zu<br />

Thema Krebs wünscht, kann bei der<br />

Deutschen Krebshilfe zahlreiche Broschüren<br />

und Infomaterial kostenlos<br />

bestellen.<br />

Einen Überblick gibt die Homepage<br />

der Deutschen Krebshilfe unter<br />

www.krebshilfe.de, auf der sie auch<br />

Antworten auf die häufig gestellten<br />

Fragen erhalten.<br />

Wie bei den Aufklärungsveranstaltungen<br />

der <strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong>akademie<br />

üblich, stand Professor Fischer<br />

daher den zahlreichen Besucherinnen<br />

und Besuchern noch für persönliche<br />

Fragen zu Verfügung, von denen auch<br />

rege Gebrauch gemacht wurde.<br />

Vortrag von Dr. Stefan Scholl und<br />

Prof. Dr. Albert J. Augustin,<br />

„Kinderophtalmologie -<br />

Schutz der Augen lebenslang“<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

16<br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein - vertreten durch Geschäftsführer Harald Röcker / Prof.* Dr. Dipl.-Ing. Hermann J. Schnorbach - *Tbilisi State Medical University, Georgia<br />

Halsschlagader-Screening<br />

Kostenloses Halsschlagader-Screening durch den<br />

kardiologischen Chefarzt der St. Vincentius<br />

Kliniken <strong>Karlsruhe</strong>, Prof. Dr. Gonska, für finanziell<br />

benachteiligte Menschen im Stadt- und Landkreis<br />

<strong>Karlsruhe</strong>.<br />

Wir sind außerordentlich dankbar, dass<br />

wir im Rahmen unserer Gesundheitsfürsorge<br />

für Not leidende Menschen<br />

dem Charity-Gedanken ein weiteres Mal<br />

zum Durchbruch verhelfen können.<br />

Charity, also Nächstenliebe oder<br />

Barmherzigkeit, praktiziert in der heutigen<br />

Zeit, was machte mehr Sinn und<br />

was ist ein stärkerer Beweis gegen<br />

unsere angeblich in Kälte erstarrte und<br />

nur von Egoismen geprägte Gesellschaft?<br />

Unter Arteriosklerose, umgangssprachlich<br />

auch Arterienverkalkung, versteht<br />

man eine Erkrankung der Arterien, die<br />

zu Ablagerungen von Blutfetten, Thromben,<br />

Bindegewebe und in geringeren<br />

Mengen auch Kalk in den Gefäßwänden<br />

führt. Sie entwickelt sich langsam und<br />

verläuft über Jahre symptomlos, bis sie<br />

trocken<br />

Drusen<br />

sich durch einen Herzinfarkt oder<br />

Schlaganfall oder plötzlichen Tod zeigt.<br />

An den Folgen von Arteriosklerose sterben<br />

die meisten Menschen in den westlichen<br />

Industrieländern. Als Folge der<br />

Arteriosklerose können sich an den betroffenen<br />

Gefäßabschnitten Engstellen<br />

und Verschlüsse bilden.<br />

Herzinfarkt- und<br />

Schlaganfallrisiko frühzeitig<br />

erkennen und<br />

behandeln!<br />

Häufige Folge einer Arteriosklerose ist<br />

ein Schlaganfall, wenn die großen Halsarterien<br />

betroffen sind, da die vorderen<br />

feucht<br />

Pressekonferenz zur Aktion: v.l.n.r Harald Röcker, Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Kurt Bickel, Prof. Dr. Albert Augustin, Prof. Dr. Dieter Daub<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 1 - 2009


AOK-Geschäftsführer Harald Röcker beim Halsschlagader-Screening<br />

Halsschlagadern das meiste Blut vom<br />

Herzen zum Gehirn befördern. Ein<br />

Schlaganfall ist heute die dritthäufigste<br />

Todesursache. Sind Ablagerungen in<br />

den Herzkranzgefäßen vorhanden und<br />

bildet sich aufsetzend auf den Ablagerungen<br />

ein Blutgerinnsel, kann es zum<br />

Teil- oder Totalverschluss der Gefäße<br />

kommen und somit zum Herzinfarkt.<br />

Eine ausreichende Blutversorgung ist<br />

nicht mehr gewährleistet.<br />

Eine Duplexsonographie ist eine spezielle<br />

Ultraschalluntersuchung, bei der<br />

die hirnversorgenden Blutgefäße dargestellt<br />

werden.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. | 1 - 2009<br />

Diese Untersuchung gibt Auskunft über<br />

den allgemeinen Zustand der Gefäße<br />

und kann als Vorsorgeuntersuchung für<br />

Herzinfarkt, Schlaganfall und die<br />

Schaufensterkrankheit genutzt werden.<br />

Die Kosten einer solchen vorbeugenden<br />

Untersuchung können von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen nicht übernommen<br />

werden.<br />

Deshalb bietet die <strong>Medizin</strong>akademie<br />

des Deutschen Roten Kreuzes, <strong>Kreisverband</strong><br />

<strong>Karlsruhe</strong>, Gutscheine für<br />

finanziell schwache Mitbürger an.<br />

Wie kann man den<br />

Berechtigungsschein erhalten?<br />

Menschen, die in Besitz eines Tafelladen-Ausweises,<br />

einer Befreiungskarte<br />

für die Zuzahlung von Medikamenten<br />

oder eines Hartz IV-Nachweises sind,<br />

können sich beim <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong><br />

<strong>Karlsruhe</strong> einen entsprechenden Gutschein<br />

abholen in den Geschäftsstellen:<br />

Bruchsal:<br />

<strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

Am Mantel 3, 76676 Bruchsal<br />

Kerstin Höchsmann<br />

<strong>Karlsruhe</strong>:<br />

<strong>DRK</strong>-Geschäftsstelle <strong>Karlsruhe</strong><br />

Ettlinger Straße 13, 76137 <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beatrice Spendrin<br />

Die Gutscheine sind einlösbar in den<br />

Vincentius-Kliniken <strong>Karlsruhe</strong>.<br />

Nähere Informationen erhalten Sie<br />

unter Telefon (07 21) 9 55 95-0<br />

oder soziales@drk-karlsruhe.de<br />

(07 7 21) 21) 955 955 95 95 176<br />

176<br />

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<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

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<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein - vertreten durch Geschäftsführer Harald Röcker<br />

Prof.* Dr. Dr.* h.c. Dipl. Ing Hermann J. Schnorbach. *Tbilisi State Medical University, Georgia University Honorable Ambassador*<br />

Prostatakrebs -<br />

die Qual der (richtigen) Entscheidung<br />

„Männerkrankheiten“ nennt<br />

Prof. Augustin unser Thema<br />

und regt als einer der Kuratoren<br />

unserer <strong>Medizin</strong>akademie für<br />

den Herbst eine umfassende öffentliche<br />

Veranstaltung aus aufklärendem<br />

Vortrag und individueller<br />

Beratung an. (vorgesehen<br />

ist ein solcher mit dem Chefarzt<br />

der Urologischen Klinik <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Frohneberg)<br />

Wir werden uns dieser Aufgabe<br />

stellen.<br />

Die Verunsicherung ist groß.<br />

Im März dieses Jahres titelte<br />

die Fachgesellschaft für Urologie:<br />

„20 Prozent weniger Prostatakrebstote<br />

dank PSA-Screening“. Am<br />

selben Tag konterte die Deutsche<br />

Krebsgesellschaft: „PSA-Test nicht<br />

geeignet für flächendeckendes<br />

Screening“<br />

Aus diesen sich widersprechenden<br />

Aussagen über Sinn oder<br />

Unsinn der Tests auf das prostataspezifische<br />

Antigen (PSA) wird ein<br />

andauernder Meinungsstreit der<br />

Urologen und Onkologen deut-<br />

lich. Ein PSA-Wert über vier Nanogramm<br />

pro Milliliter Blut wird als<br />

verdächtig eingestuft. Obschon erhöhte<br />

PSA- Werte auf ein Karzinom<br />

schließen lassen können, sind die<br />

Tests wie gesagt umstritten, weil sie<br />

ein hohes Risiko von Überdiagnostik<br />

nach sich ziehen können. Bis zu<br />

50 Prozent der Krebserkrankungen<br />

erfordern angeblich weder Diagnose<br />

noch Behandlung. Diese langsam<br />

wachsenden, gutartigen Tumore sind<br />

aber nicht sicher von ihrer aggressiven<br />

Variante zu unterscheiden. Indes<br />

ist abwägendes Abwarten lebensgefährlich.<br />

Hat nämlich ein Prostatakarzinom<br />

Metastasen gebildet, soll<br />

Heilung nicht mehr möglich sein. In<br />

dieser unsicheren Situation wird oftmals<br />

die falsche Entscheidung getroffen:<br />

Harmloser Krebs wird übertherapiert<br />

und aggressive Tumore werden<br />

abwartend nicht behandelt.<br />

Wie verlaufen üblicherweise Diagnose<br />

und Therapie? Ist der PSA-Wert<br />

extrem hoch oder erhöht er sich<br />

ständig bei den Untersuchungen,<br />

wird eine Biopsie vorgenommen, um<br />

eine Diagnose stellen zu können. Mit<br />

feinen Hohlnadeln wird an bis zu 12<br />

Stellen aus der Prostata Gewebe ent-<br />

In Deutschland sterben jedes Jahr<br />

11.000 Männer an Prostatakrebs,<br />

bei 59.000 wird das Leiden neu entdeckt.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 2 - 2009


nommen. Nur bei einem Teil der biopsierten<br />

Patienten wird tatsächlich<br />

Krebs festgestellt.<br />

Nach einer kürzlich veröffentlichten<br />

europäischen Studie gaben 76 Prozent<br />

der PSA-Tests falschen Alarm.<br />

Ist der Krebsverdacht eindeutig,<br />

wird die Prostata häufig entfernt<br />

oder einer Strahlentherapie unterzogen,<br />

was in beiden Fällen Dauerschäden<br />

wie Inkontinenz und Impotenz<br />

zur Folge haben kann. Und wie<br />

" Prostatakrebs"<br />

Vortrag mit individueller<br />

Beratung duch<br />

Prof. Dr. Detlef Frohneberg<br />

für den Herbst vorgesehen.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 2 - 2009<br />

oben gesagt wurde, sind bis zu 50<br />

Prozent der Prostata-Fälle gutartig<br />

oder wegen fortgeschrittenen Alters<br />

nur noch langsam wachsend und<br />

bedürfen deshalb keines chirurgischen<br />

Eingriffs.<br />

An Prostatakrebs sterben jedes<br />

Jahr in Deutschland 11.000 Männer,<br />

bei 59.000 wird das Leiden neu entdeckt.<br />

Wie ihre US-Kollegen wollen<br />

die deutschen Urologen im Herbst<br />

Vortragsveranstaltung<br />

Prof. Dr. Detlef<br />

Frohneberg<br />

An PSA- Tests<br />

soll festgehalten<br />

werden<br />

mit neuen Leitlinien zur Früherkennung,<br />

Diagnose und Therapie für<br />

eine Reduzierung unnötiger Behandlungen<br />

sorgen. An den PSA-<br />

Tests bei bis zu 75-Jährigen soll<br />

festgehalten werden.<br />

Prof. Dr. D. Frohneberg ist seit 01.11.1989 Direktor<br />

der Urologischen Klinik <strong>Karlsruhe</strong>. Davor war er<br />

Facharzt für Urologie Universitätsklinik Mainz und<br />

Oberarzt der Urologischen Universitätsklinik in Ulm.<br />

Seine Schwerpunkte sind: Urologische Tumorerkrankungen,<br />

Neurologische (Querschnittlähmungen),<br />

Blasenfunktionsstörungen, Spezielle urologische<br />

Tumorchirurgie, Ersatzblasenoperationen,<br />

Prostatakrebsoperationen und Kinderurologie.<br />

Die Urologische Klinik des Städtischen Klinikums<br />

<strong>Karlsruhe</strong> ist eine der größten Urologischen Kliniken<br />

in der Bundesrepublik Deutschland.<br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

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<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong> a.D.<br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein - vertreten durch Geschäftsführer Harald Röcker<br />

Prof.* Dr. Dr.* h.c. Dipl. Ing Hermann J. Schnorbach. *Tbilisi State Medical University, Georgia University Honorable Ambassador*<br />

Auf den ersten Blick erscheint<br />

die Frage trivial und jeder<br />

Mensch würde auf die Frage, ob<br />

er im Leben auf den Schmerz<br />

verzichten könnte, spontan mit<br />

„Ja, natürlich könnte ich das“<br />

antworten.<br />

Abstriche an der pauschalen<br />

Aussage wären denkbar für<br />

den akuten Schmerz, dem man<br />

als Alarm für eine drohende Verletzung<br />

eine gewisse Existenzberechtigung<br />

einräumen könnte.<br />

Aber chronischer Schmerz wird<br />

als ebenso sinnlos empfunden wie<br />

Daueralarm, also nur lästig.<br />

So eindeutig ist die Bewertung des<br />

Schmerzes aber nur, wenn wir die<br />

rein somatische Seite des Komplexes<br />

Schmerzwahrnehmung (Nozizeption),<br />

Schmerz, Leiden und<br />

Schmerzverhalten betrachten, und<br />

dies ist eindeutig zu eng gefasst.<br />

Schmerz ist eben nicht nur ein<br />

Schutzreflex, der verhindert, dass<br />

ein Kind seine Hand mehr als einmal<br />

auf die heiße Kochplatte legt<br />

und nicht von einem 10 Meter hohen<br />

Baum springt.<br />

Ist ein Leben ohne Schmerz<br />

eine sinnvolle Option?<br />

Unter Wissenschaftlern herrscht<br />

seit Jahrzehnten ein Streit um die<br />

Definition des Schmerzes:<br />

Ist er ein vitaler Schutzreflex oder<br />

eine komplexe persönliche Erfahrung?<br />

Ist er eine Sinneswahrnehmung<br />

wie Sehen, Hören oder Fühlen<br />

oder vielmehr eine komplexe<br />

Empfindung wie Hunger, Liebe,<br />

Neid? Für die erste These spricht<br />

die Tatsache, dass es Nozizeptoren,<br />

also spezifische Organe gibt, welche<br />

Schmerz auslösende Verletzungen<br />

des Körpers erkennen, und dass es<br />

Schmerzbahnen im Nervensystem<br />

gibt sowie Schmerz verarbeitende<br />

Strukturen im Gehirn. Aber eine<br />

Reizung dieser Nervenstrukturen<br />

ist nicht notwendige Bedingung für<br />

die Entstehung des Schmerzes; das<br />

gilt wiederum aber auch für das Sehen<br />

und Hören, denn wir sehen im<br />

Traum, hören eine inneren Stimme,<br />

denken durch Sprache.<br />

Die Problematik wird durch die Tatsache<br />

noch erschwert, dass Sinneswahrnehmungen<br />

kontext-sensitiv<br />

sind, also verschieden empfunden<br />

werden, je nach den Begeleitum-<br />

Prof. Dr. Dieter Daub<br />

Geschäftsführer des Städtischen<br />

Klinikums <strong>Karlsruhe</strong> a.D.<br />

ständen, unter denen wir die Erfahrung<br />

machen. Der Bruch des Unterschenkels<br />

wird vom Schützen des<br />

entscheidenden Tores beim Fußball<br />

anders empfunden, als wenn dem<br />

Betroffenen unter der Folter das Bein<br />

gebrochen wird. Im ersten Fall wird<br />

der Schmerz kaum wahrgenommen,<br />

im zweiten ist es eine Verletzung,<br />

welche das ganze Leben zu verändern<br />

im Stande ist. Außerdem hängt<br />

die Schmerzverarbeitung wiederum<br />

maßgeblich von Erfahrung, sozialer<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 3 - 2009


Lage, psychischer Verfassung, momentanem<br />

Verhalten, ja auch vom<br />

Geschlecht, der Rasse und vielen<br />

anderen Faktoren ab.<br />

Schmerz betrifft wesentlich mehr<br />

Facetten der Gesundheit als ausschließlich<br />

den Körper. Wir müssen<br />

Schmerz definieren als eine allgemeine<br />

Reaktion des Körpers auf<br />

eine Bedrohung der Integrität der gesamten<br />

Person in ihrer körperlichen,<br />

geistigen, sozialen und spirituellen<br />

Dimension. Dann hat auch der chronische<br />

Schmerz einen biologischen<br />

Sinn für den Betroffenen, nämlich<br />

den, sein Leben zu ändern: kürzer<br />

zu treten, Freunde zu suchen, den<br />

Arbeitsplatz zu verändern oder mal<br />

wieder in die Kirche zu gehen.<br />

Schmerz ist die Empfindung, die<br />

uns auf Störungen aufmerksam<br />

macht und uns dadurch daran erinnert,<br />

dass wir sterblich sind. Diese<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 3 - 2009<br />

Erkenntnis unterscheidet uns von<br />

allen anderen Lebewesen, im Umkehrschluss<br />

definiert uns diese Erkenntnis<br />

als Menschen.<br />

Wir empfinden Schmerz in Abhängigkeit<br />

davon, ob wir ihn uns leisten<br />

können oder wollen. Es gibt zum<br />

Beispiel Berichte von Soldaten, die<br />

trotz eines Beindurchschusses noch<br />

Kilometer weit gelaufen sind, bis sie<br />

die eigenen Linien erreicht hatten.<br />

Nozizeption, Schmerz, Leiden sind<br />

objektiv nicht messbar, lediglich das<br />

Schmerzverhalten kann von außen<br />

erkannt werden, und das ist von vielen<br />

Faktoren abhängig:<br />

1. von der sozialen Umgebung,<br />

ob die Erfahrung in den USA<br />

oder in Indien gemacht wird<br />

2. von der momentanen<br />

Befindlichkeit<br />

3. davon, ob eine Depression<br />

vorliegt<br />

4. vom Neurotizismusgrad<br />

Veranstaltungs-Tipp - Mittwoch 25. November 2009<br />

5. von der eigenen<br />

Schmerzanamnese<br />

6. von der familiären Prägung;<br />

es gibt zum Beispiel Migränefamilien,<br />

obwohl es eine<br />

genetische Grundlage für den<br />

chronischen Schmerz wahr-<br />

scheinlich nicht gibt<br />

7. und davon, ob der Schmerz<br />

dem Individuum Vorteile bringt,<br />

z.B. der konditionierte Schmerz<br />

in einem Rentenverfahren.<br />

Der Schmerz hat auch eine soziale<br />

Funktion. Durch den appellativen<br />

Charakter jeder Schmerzäußerung<br />

gewinnt der Leidende Aufmerksamkeit,<br />

Zuwendung, man kümmert<br />

sich um ihn. Zusammenfassend<br />

wage ich folgende These:<br />

Schmerz ist keine Krankheit,<br />

sondern Schmerz<br />

und Leiden machen uns<br />

erst zu Menschen.<br />

" Männerleiden und Prostataerkrankungen - Vorbeugung und Behandlung"<br />

17:00 Uhr Besuchen Sie die begehbare Prostata (diese ermöglicht die Visualisierung der komplexen Struktu<br />

ren) oder informieren sich an den Ständen des <strong>DRK</strong> oder der Selbsthilfegruppe "Prostatakrebs"<br />

18:00 Uhr Vortrag mit individueller Beratung durch Prof. Dr. Detlef Frohneberg<br />

Veranstaltungsort: IHK <strong>Karlsruhe</strong> im Saal Baden, Lammstraße 13-17 in <strong>Karlsruhe</strong><br />

17<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>


<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

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<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V.<br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong><br />

<strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong><br />

<strong>Medizin</strong>isches Kuratorium:<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt der Augenklinik am Städtischen Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

Prof. Dr. Dieter Daub, Geschäftsführer des Städtischen Klinikums <strong>Karlsruhe</strong> a.D.<br />

Prof. Dr. Bernd-Dieter Gonska, Chefarzt der Kardiologischen Abteilung des St. Vincentius Krankenhauses<br />

<strong>Karlsruhe</strong> und <strong>Kreisverband</strong>sarzt des <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong>es <strong>Karlsruhe</strong><br />

Beirat: AOK Mittlerer Oberrhein - vertreten durch Geschäftsführer Harald Röcker<br />

Prof.* Dr. Dr.* h.c. Dipl. Ing Hermann J. Schnorbach. *Tbilisi State Medical University, Georgia University Honorable Ambassador*<br />

Tagung der American Academy of<br />

Ophthalmology, der größten<br />

Augenärztegesellschaft der Welt<br />

Einführung. Vor der eigentlichen<br />

Tagung finden sogenannte<br />

Subspecialty Days statt, die der<br />

konzentrierten Fortbildung der<br />

Ärzte dienen sollen. Es handelt<br />

sich um 1-2 tägige Veranstaltungen<br />

mit kurzen Vorträgen von<br />

Spezialisten auf ihrem Gebiet. Im<br />

Folgenden sollen kurze Berichte<br />

die wesentlichen Neuerungen aus<br />

den Gebieten Netzhauterkrankungen,<br />

refraktive Chirurgie und<br />

Glaukom zusammenfassen.<br />

Netzhauterkrankungen<br />

Avastin/Lucentis/altersbedingte<br />

Makuladegeneration. Hier wurde<br />

natürlich wieder der Dauerbrenner<br />

Avastin im Vergleich mit Lucentis<br />

(Bevacizumab vs. Ranibizumab)<br />

eingehendst diskutiert. Es finden<br />

weltweit derzeit zahlreiche Studien<br />

statt, die die beiden Medikamente<br />

direkt bzgl. ihrer Wirkungen bei<br />

verschiedenen Augenerkrankungen<br />

miteinander vergleichen, allen voran<br />

bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration.Hier<br />

wird alleine in<br />

den Vereinigten Staaten Lucentis<br />

gegen Avastin an 44 Zentren getestet.<br />

Endgültige Ergebnisse dieser Streitfrage<br />

werden allerdings frühestens im<br />

Jahr 2011 erwartet.<br />

Mittlerweile wurden auch in anderen<br />

Ländern solche Vergleichsstudien begonnen.<br />

In diesem Zusammenhang ist auch<br />

noch erwähnenswert, dass durch die<br />

vielfache Anwendung von Avastin<br />

mittlerweile wirklich solides Datenmaterial<br />

zur Verfügung steht. So wurde<br />

zum Beispiel auf dieser Tagung von<br />

einer Serie von Patienten berichtet,<br />

die wegen ihrer schlechten Sehschärfe<br />

für konventionelle, zugelassene<br />

Therapieverfahren nicht mehr in Frage<br />

kamen. Diese Patienten wurden<br />

mittels Einspritzung von Avastin in<br />

den Glaskörper behandelt und zeigten<br />

trotz der anfänglich schlechten<br />

Sehschärfe eine deutliche Verbesserung<br />

des Gesamtbefundes.<br />

Steroid-Implantate: Eine neue Therapiemöglichkeit<br />

des Makulaödems<br />

nach Gefäßverschlüssen und bei Diabetikern.<br />

Viele solcher Implantate<br />

Prof. Dr. Albert Augustin, Chefarzt<br />

der Augenklinik am Städtischen<br />

Klinikum <strong>Karlsruhe</strong><br />

wurden in den letzten Jahren klinisch<br />

getestet. Kürzlich wurde das Implantat<br />

einer US-amerikanischen Firma in<br />

den Vereinigten Staaten zugelassen.<br />

Es wird unter dem Namen Ozurdex<br />

vertrieben werden. Eine Zulassung in<br />

Europa ist ebenfalls zu erwarten. Es<br />

handelt sich um ein injizierbares biologisch<br />

abbaubares Copolymer, das etwa<br />

350-700 µg Cortison enthält und in das<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 4 - 2009


Auge eingegeben wird; es ist über<br />

mehr als 90 Tage in der Lage, kontinuierlich<br />

Medikament in den Glaskörperraum<br />

abzugeben. Bislang liegen<br />

äußerst ermutigende Ergebnisse bezüglich<br />

des Abschwellens der Makula<br />

und auch der Verbesserung der Sehschärfe<br />

vor. Der Vollständigkeit halber<br />

muss hier erwähnt werden, dass insbesondere<br />

bei Diabetikern das Makulaödem<br />

die häufigste Erblindungsursache<br />

darstellt.<br />

Netzhautchirurgie. Neben der Behandlung<br />

der altersbedingten Makuladegeneration<br />

und der kontroversen<br />

Diskussion der Verwendung der beiden<br />

Präparate Lucentis bzw. Avastin<br />

sowie der Einführung von Steroidimplantaten<br />

galt ein dritter großer Sektor<br />

des Subspecialty Days „Netzhaut“<br />

der Fort- und Weiterentwicklung der<br />

Netzhaut- und Glaskörperchirurgie.<br />

Hierbei ließ sich klar herausarbeiten,<br />

dass die sogenannte transkonjunktivale<br />

Kleinschnittchirurgie (Operation<br />

im Glaskörperraum ohne Bindehauteröffnung)<br />

die Zukunft der Netzhautchirurgie<br />

darstellen wird. Es sind mittlerweile<br />

sämtliche Manöver mit dieser<br />

Technologie möglich. Lediglich die<br />

Silikonölauffüllung bzw. Silikonölentfernung<br />

gestaltet sich noch etwas<br />

problematisch. Es ist jedoch davon<br />

auszugehen, dass auch dieses Problem<br />

gelöst werden wird. Somit konnte<br />

in der vitreoretinalen Chirurgie ein<br />

ganz wesentlicher Fortschritt erreicht<br />

werden.<br />

Bei zahlreichen Patienten stellt gerade<br />

die Bindehaut ein extremes Problem<br />

dar. Wenn es nicht mehr erforderlich<br />

ist diese zu eröffnen, können zahlreiche<br />

Patienten von solchen Eingriffen<br />

profitieren, bei denen die Eingriffe<br />

eventuell nicht oder nur schwerlich<br />

möglich gewesen wären.<br />

Prof. Dr. Albert Augustin Moderator auf dem größten amerikanischen<br />

Augenheilkunde-kongress in San Francisco<br />

im Oktober dieses Jahres mit mehr als 20.000 Augenärzten.<br />

Augustin leitete und moderierte als international renommierter Netzhautspezialist eine<br />

Session (Sitzung) auf dem Subspecial Day „Retina“, die alleine ca. 4000 Teilnehmer hatte.<br />

Sein Bericht auf dieser Seite soll betroffene und aufklärungsbereite Patienten in die Lage<br />

versetzen, sich über die neuesten Behandlungsmethoden ins Bild zu setzen.<br />

Rotkreuz Magazin - <strong>DRK</strong>-<strong>Kreisverband</strong> <strong>Karlsruhe</strong> e. V. I 4 - 2009<br />

Des weiteren ist natürlich eine wesentlich<br />

schnellere Rehabilitation<br />

möglich und die Operation wird insgesamt<br />

auch deutlich verkürzt. Dieser<br />

nicht unwesentliche Faktor trägt nicht<br />

nur zu einer Kostenreduktion, sondern<br />

vor allem zu einem besseren Wohlbefinden<br />

unserer Patienten bei.<br />

Refraktive Chirurgie. Hier dominierten<br />

zwei Themen: Die Femtosekundenlasertechnologie<br />

und die neuen<br />

intraokularen Linsen zur Chirurgie von<br />

Brechkraftfehlern.<br />

Die Femtosekundenlasertechnik wurde<br />

ursprünglich unter anderem eingeführt,<br />

um eine Alternative zum Schneiden<br />

der Hornhaut bei der sogenannten<br />

LASIK anzubieten. Bei der Lasik handelt<br />

es sich um eine refraktiv-chirurgische<br />

Maßnahme an der Hornhaut,<br />

die in der Lage ist, eine Kurzsichtigkeit<br />

zu korrigieren. Hierfür wurde ein<br />

kleines Hornhautläppchen geschnitten<br />

und unter diesem Hornhautläppchen<br />

wurde die Laserbehandlung<br />

vorgenommen. Anschließend wurde<br />

das Läppchen wieder zurückgelegt.<br />

Im Laufe der Heilungsphase konnten<br />

bei diesem sogenannten Flap zahlreiche<br />

Komplikationen vorkommen. Die<br />

Femtosekundenlasertechnik bietet<br />

hier eine Alternative zum Schneiden<br />

des Läppchens.<br />

Zwischenzeitlich wurden die Laser<br />

wesentlich weiterentwickelt und zwar<br />

werden verschiedene Schritte der<br />

normalen Staroperation ebenfalls mit<br />

dem sogenannten Femtosekundenlaser<br />

äußerst akkurat durchzuführen<br />

sein.<br />

Die Zukunft wird zeigen, ob diese extrem<br />

teuere Technologie auch in diesem<br />

Bereich Einzug halten wird.<br />

Weitere Einsatzmöglichkeiten finden<br />

sich in der „normalen“ Hornhautchir-<br />

urgie (Hornhautverpflanzung und partielle<br />

Hornhautverpflanzungen)<br />

Außerdem wurden in diesem Jahr<br />

mehrere Intraokularlinsen und sogenannte<br />

Vorderkammerlinsen vorgestellt,<br />

die mithelfen sollen, Brechkraftfehler<br />

auszugleichen. Diese Linsen<br />

sind sehr sicher und relativ leicht zu<br />

implantieren. Die bisherigen Ergebnisse<br />

scheinen für die neuen Linsen<br />

insofern zu sprechen, als keine wesentlichen<br />

Komplikationen für das<br />

Auge und die Hornhaut festzustellen<br />

waren. Langezeitergebnisse stehen<br />

jedoch noch aus.<br />

Glaukom und Glaukomchirurgie.<br />

Neben verschiedenen Medikamenten,<br />

die sich in der klinischen Entwicklung<br />

befinden, stand an diesem<br />

Subspecialty Day die Untersuchung<br />

und Anwendung von sogenannten<br />

Glaukomshunts im Mittelpunkt. Bei<br />

diesen Shunts handelt es sich um verschiedenartig<br />

gestaltete Röhrchen,<br />

die beispielsweise in den Suprachorioidalraum<br />

(Raum über der Aderhaut)<br />

vorgeschoben werden und über diesen<br />

Weg Kammerwasser von innen<br />

ableiten. Diese Neuerung ist deswegen<br />

extrem fortschrittlich, weil kein<br />

Abfluss nach außen geschaffen werden<br />

muss. Solche Abflüsse nach außen<br />

tendieren entweder zu vernarben<br />

bzw. gehen mit einem gewissen Risiko<br />

der Keimeinschleppung einher.<br />

Die internen Shunts bergen solche<br />

Probleme nicht in sich. Des weiteren<br />

wurden noch Modifikationen und Verbesserungen<br />

der sogenannten nicht<br />

penetrierenden Glaukomoperationen<br />

bezihungsweise der sogenannte Viskokanalostomie<br />

vorgestellt – Operationen,<br />

die den Abflussweg angehen<br />

und ihn dergestalt modifizieren, dass<br />

das Augenwasser besser abfließt.<br />

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<strong><strong>Karlsruhe</strong>r</strong> <strong>Medizin</strong> <strong>Akademie</strong>

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