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Aktuelle Ausgabe als PDF - Rautenberg Media & Print Verlag KG

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Eigenbedarf für Nichte<br />

Bundesgerichtshof definierte, wer noch Familienangehöriger ist<br />

Die Eigenbedarfskündigung ist -<br />

richtig verstanden - ein wertvolles<br />

rechtliches Instrument für<br />

Wohnungs- und Hauseigentümer,<br />

im Bedarfsfalle ihre vermietete<br />

Immobilie selbst beziehen oder<br />

sie nahen Verwandten überlas-<br />

kippte der Bundesgerichtshof die<br />

bisherigen Entscheidungen der<br />

vorgelagerten Gerichte. Eine<br />

Nichte (oder natürlich auch ein<br />

Neffe) seien <strong>als</strong> Geschwisterkinder<br />

noch so nahe mit einem Wohnungseigentümer<br />

verwandt, dass<br />

sie <strong>als</strong> Familienangehörige im Sinne<br />

der Eigenbedarfskündigung<br />

betrachtet werden müssten. Auf<br />

besondere persönliche oder soziale<br />

Beziehungen zwischen den<br />

beiden Beteiligten komme es<br />

dabei gar nicht an. (LBS)<br />

Bild: Tomicek/LBS<br />

sen zu können. Bei Eltern, Geschwistern<br />

und Kindern ist das<br />

allgemein anerkannt. Aber auch<br />

Nichten und Neffen können nach<br />

Information des Infodienstes<br />

Recht und Steuern der LBS dazu<br />

gehören. (Bundesgerichtshof, Aktenzeichen<br />

VIII ZR 159/09)<br />

Der Fall: Eine 85-jährige Dame<br />

zog aus ihrer Eigentumswohnung<br />

aus und lebte fortan in einer nahe<br />

gelegenen Seniorenresidenz. Das<br />

Objekt vermietete sie. Später<br />

übertrug sie die Wohnung auf dem<br />

Wege der vorweggenommenen<br />

Erbfolge an eine Nichte - gegen<br />

die Verpflichtung, lebenslang die<br />

Haushaltsführung der Erblasserin<br />

in der Seniorenresidenz und ihre<br />

häusliche Grundpflege zu übernehmen.<br />

Um das ortsnah tun zu<br />

können, sprach die Nichte den<br />

Mietern eine Eigenbedarfskündigung<br />

aus. Die Mieter weigerten<br />

sich, auszuziehen. Eine Räumungsklage<br />

vor dem Amts- und<br />

dem Landgericht scheiterte.<br />

Das Urteil: In höchster Instanz<br />

Rundblick Kall – 13. Dezember 2013 – Woche 50 – Nr. 25 – RMP „Lokaler gehts nicht!“ 21

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