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2007-100 Jahre Ndanda

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MISSIONS-BENEDIKTINERINNEN VON TUTZING<br />

HUNDERT JAHRE PRIORAT NDANDA, TANZANIA<br />

Von Sr. Ursula Birgitta Schnell OSB<br />

Unser Priorat <strong>Ndanda</strong> feiert dieses Jahr sein <strong>100</strong>-jähriges Jubiläum. So möchte ich etwas aus<br />

seiner Geschichte erzählen. Diese hat aber schon vor 120 <strong>Jahre</strong>n angefangen. Es gab Scherben und<br />

Früchte, die aus den Scherben erwachsen sind.<br />

Unsere Kongregation der Missions-Benediktinerinnen von Tutzing wurde 1885 in Deutschland<br />

gegründet. Die ersten Missionarinnen wurden im November 1887 nach Ost-Afrika ausgesandt. Die<br />

ersten 4 Schwestern waren: Sr. Martha Wansing, Sr. Lioba Ellwanger, Sr. Benedikta Sivering und<br />

Sr. Raphaela Kamphaus. Sie trugen einen roten Gürtel als Zeichen, dass sie bereit waren im Dienst<br />

Christi zu sterben.<br />

Auf ihrem Weg nach Ost-Afrika machten sie zuerst Station in Rom. Dort legten sie am 21.<br />

November 1887 in der Kirche am Santo Campo ihre ersten Gelübde ab. Danach feierten sie die Hl.<br />

Eucharistie mit Papst Leo XIII. und waren dann bei ihm in der Audienz. An dieser Audienz nahm<br />

auch die kleine Terese Martin aus Frankreich teil. Gegen alle Etikette bat sie den Papst um die<br />

Erlaubnis, im Alter von 15 <strong>Jahre</strong>n in den Karmel von Lisieux eintreten zu dürfen. Aus ihr wurde<br />

dann die kleine hl. Terese vom Kinde Jesu und vom Heiligen Antlitz, Patronin der Missionen und<br />

Kirchenlehrerin. Wer von unseren Schwestern hätte das damals geahnt?<br />

In den folgenden Tagen setzten unsere Missionare/innen ihre Reise mit dem Schiff fort.<br />

Unterwegs machte das Schiff Station in Jeddah. Dort erlebten sie das Elend der Sklaven, hungrige<br />

Frauen und Kinder in einem Hof eingepfercht. Am 22. Januar 1888 landeten sie mit Pater Bonifaz<br />

und den Brüdern in Zanzibar, damals der Hafen für grosse Schiffe für Deutsch Ost-Afrika. Von dort<br />

bestiegen Pater Bonifaz und die Brüder am 28. Januar ein Boot, mit dem sie am 29. Januar das<br />

Festland erreichten. Sie bauten in Pugu bei Dar es Salaam Hütten und eine kleine Kapelle. Dar es<br />

Salaam war damals ein Dorf von 500 Einwohnern (heute mehrere Millionen). Unsere Schwestern<br />

blieben noch in Zanzibar und lernten von den Erfahrungen der französischen Heiliggeistschwestern.<br />

Hier erlebten sie wieder das Elend der Sklaven, wie sie mit Eisenringen um den Hals und<br />

aneinander gekettet von der Arbeit kamen.<br />

Am 17. März bestiegen dann auch sie ein Boot, landeten in Bagamoyo und gingen etwa 60 km<br />

zu Fuss in der Hitze nach Pugu. Schon am 28. März, einige Tage nach ihrer Ankunft starb Bruder<br />

Wendelin, 18 <strong>Jahre</strong> alt. Malaria, Durchfall, Schwarzwasserfieber waren ja die grossen<br />

Gesundheitsprobleme der Missionare in Afrika. Wirksame Medikamente gab es noch kaum.<br />

Die Schwestern kümmerten sich hauptsächlich um Kranke, Kinder und losgekaufte Sklaven.<br />

Aber schon am 14. August starb Sr. Lioba, die Köchin, mit 24 <strong>Jahre</strong>n. Bald danach reiste Sr.<br />

Raphaela Kamphaus aus Gesundheitsgründen zurück nach Deutschland. So waren nur noch 2<br />

Schwestern übrig: Sr. Martha und Sr. Benedikta.<br />

Am 13. Januar 1889, 10 Monate nach der Ankunft der Schwestern wurde die ganze Mission<br />

infolge politischer Disharmonie mit der Deutschen Kolonialherrschaft von den Arabern zerstört.<br />

Schwester Martha und 2 Brüder wurden ermordet, Schwester Benedikta kam in arabische<br />

Gefangenschaft. Sr. Martha hatte noch in St. Ottilien in ihrem Abschiedsbrief an ihre Familie<br />

geschrieben: "Mit freudiger Entschlossenheit habe ich das rote Zingulum angenommen, das mich<br />

an meine Bereitschaft erinnert, mein Blut für den hl. Glauben zu vergiessen." Das war bald<br />

Wirklichkeit geworden.<br />

Sr. Benedikta war sich während ihrer Gefangenschaft bewusst, dass sie neben 40 Novizinnen<br />

und Kandidatinnen in Deutschland die einzige Schwester mit Profess war. Sr. Raphaela verliess die


Kongregation. Sr. Benedikta wurde dann freigekauft und war bis zum Ende ihres Lebens als<br />

einfache Schwester in Tutzing. Sie hatte sich die Erlaubnis gebeten, morgens 1 Stunde vor den<br />

anderen aufzustehen, um in der Kapelle zu beten.<br />

Das waren Scherben, aber nicht das Ende unserer Mission. Die Scherben haben die jungen Leute<br />

in der Heimat nicht gelähmt, sondern im Gegenteil ihren Eifer und ihre Begeisterung für die<br />

Mission erst richtig angefeuert. So traten 6 junge Frauen ein, darunter unsere erste General Priorin,<br />

Mutter Birgitta Korff, Schwester Bernadine Hefele, die Gründerin unseres Priorates <strong>Ndanda</strong>, und<br />

Sr. Marcella Epping, deren Grab das erste auf unserem Friedhof ist.<br />

Pugu wurde von uns nicht wieder aufgebaut. Es wurde aber zum Wallfahrtsort. Schon 1891, 2<br />

<strong>Jahre</strong> nach der Zerstörung, pilgerten unsere Neumissionare/innen dorthin, feierten dort die Hl.<br />

Eucharistie und holten sich Kraft für ihre neue Aufgabe. Heute ist Pugu ein grosser Wallfahrtsort,<br />

besonders für die Erzdiözese Dar es Salaam. Die afrikanischen Benediktinermönche von Hanga<br />

sind dabei, dort "Die Bibel auf dem Grund" einzurichten, ein Ort der Stille und Sammlung mit<br />

biblischen Anregungen. Jedes Jahr ist am 13. Januar eine grosse Wallfahrt mit Kardinal Pengo und<br />

unserem Abt. Jedes Wochenende pilgern Gruppen dorthin, weil sie dort Trost und Hilfe erfahren.<br />

Kardinal Pengo hat in dem dortigen Schrein schon sein Grab eingerichtet. So ist aus den Scherben<br />

ein grosses und bedeutendes geistliches Zentrum geworden, aus dem christliches Leben wächst.<br />

Die nächsten Scherben gab es 1905 im Maji-Maji Aufstand. Die Missionbenediktiner/innen<br />

haben nach Pugu neue Stationen in Dar es Salaam und im Süden Tanzanias gegründet. In der<br />

Politik kam es zu Differenzen zwischen der Kolonialregierung und den Afrikanern. Unsere beiden<br />

Neumissionarinnen, Sr. Felicitas Hiltner und Sr. Cordula Ebert, waren mit Bischof Spiess und 2<br />

Brüdern auf dem Weg zu ihrem Bestimmungsort Peramiho unterwegs. Sie haben auf dieser Welt ihr<br />

Ziel nicht erreicht, sondern wurden schon auf ihrem Weg dorthin bei Mikukuyumbu am 14.August<br />

1905 von Aufständigen ermordet. Ihre Gebeine ruhen in St. Joseph, der Kathedrale von Dar es<br />

Salaam. Es wird erzählt, dass Sr. Felicitas die Armen, denen sie im Mutterhaus geholfen hatte,<br />

gebeten hat, für sie zu beten, dass sie die Gnade des Martyriums erhalte, und so schnell wurde das<br />

Wirklichkeit.<br />

In Mikukuyumbu steht ein grosses Steinkreuz und ein Altar. Zu besonderen Anlässen werden<br />

auch hier von Missionaren und von der Diözese Lindi Wallfahrten veranstaltet. Das 2. geistliche<br />

Zentrum von unseren ersten Missionaren.<br />

Zwei Wochen nach Mikukuyumbu wurde unsere Mission Nyangao zerstört. Unsere<br />

Missionarinnen mussten fliehen. Es war Sonntag. Unsere Sr. Walburga Diepolder hatte morgens in<br />

der hl. Messe den Satz im Tagesgebet gehört, "O Gott, Du kannst mehr geben als wir zu bitten<br />

wagen..."Dies erwähnte sie bei Sr. Bernadine, ihrer Oberin, während sie auf der Flucht eine Strecke<br />

weit neben ihr ging. Als die Gefahr am grössten wurde und die Gruppe von wilden Aufständigen<br />

umgeben war, hörte Sr. Bernadine wie Sr. Walburga betete: "Herr, wenn du ein Opfer brauchst,<br />

dann nimm mich und rette die anderen für die zukünftige Missionsarbeit". Dieses Opfer hat Gott<br />

angenommen, und alle anderen wurden gerettet.<br />

Auch diese Stelle, an der Sr. Walburga ermordet wurde, ist ein Wallfahrtsort für Missionare und<br />

die Diözese Lindi, das 3. geistliche Zentrum unserer ersten Missionare.<br />

Im Maji-Maji Aufstand wurden alle unsere Missionsstationen im Süden Tanganyikas zerstört.<br />

Irdisch gesehen gab es nur Scherben. Aber aus all diesen Scherben entstand <strong>Ndanda</strong>. Die durch das<br />

Opfer von Schwester Walburga Geretteten, haben schon ein Jahr nach der Zerstörung der


Missionen, 1906, in <strong>Ndanda</strong> begonnen, das Evangelium zu predigen und zu bauen. Das waren<br />

Pater Leo und Bruder Cyprian.<br />

Sie bauten auch ein Haus für die Schwestern. So konnten die beiden Schwestern, die in Nyangao<br />

gerettet waren, in <strong>Ndanda</strong> beginnen, nämlich Sr. Bernadine Hefele und Sr. Helena Lettner, genannt<br />

"die kleine Fischerstochter von Tutzing" und noch 4 neue Schwestern. Sie zogen am Fest<br />

Kreuzerhöhung, am 14. September 1908 ein. Sie nahmen sich besonders der Kranken, der Frauen<br />

und der Kinder an. Die Mission wurde aufgebaut.<br />

Jedoch nach 6 <strong>Jahre</strong>n kam es zu neuen Scherben dieses Mal durch den ersten Weltkrieg 1914-18.<br />

In <strong>Ndanda</strong> wurde ein grosses Lazarett eingerichtet, in dem die Schwestern eingesetzt waren.<br />

Besonders die Küchenschwester hatte es schwer, da die Nahrungsmittel sehr knapp waren. Das<br />

Militär hatte alle Nahrungsmittel auf- gekauft und die Männer zum Krieg eingezogen. So herrschte<br />

grosse Hungersnot. Viele Leute verhungerten. Im Nachbardistrikt sollen 5000 Menschen an Hunger<br />

gestorben sein. Im November 1917 nahmen die Engländer <strong>Ndanda</strong> ein, und alle Missionare/innen<br />

wurden deportiert. Die Deutschen durften erst 1926 wieder zurückkommen. In diesen 9 <strong>Jahre</strong>n<br />

nahm der Islam im Küstengebiet seinen Einzug und viele Christen fielen zum Islam ab. Andere<br />

blieben dem Christentum treu, dank des Einsatzes mancher guter Katechisten.<br />

Eine weitere Behinderung der Missionstätigkeit fand während des 1.Weltkrieges statt. Zum<br />

Glück war damals die Priorin eine Engländerin, Sr. Ermenilde Morrisey. Wieder sollten alle<br />

deutschen Missionare/innen deportiert werden. Der Abt von <strong>Ndanda</strong> erreichte dann bei der<br />

englischen Regierung, dass alte und kranke Missionare/innen, sowie Krankenschwestern und<br />

Köchinnen bleiben durften. Die anderen wurden von 1942 – 46 weiter innen im Land stationiert.<br />

Nach Rückkehr der Missionare/innen 1926 wurde die Evangelisierung wieder aufgenommen.<br />

Viele abgefallene Christen fanden den Weg zurück zur Kirche.<br />

Im Mai 1927 kam Sr. Dr. Thekla Stinnesbeck, die erste Ärztin unserer Kongregation, nach<br />

<strong>Ndanda</strong>. Mit ihrer Ankunft war das Hospital <strong>Ndanda</strong> gegründet. Schon am ersten Tag hatte sie <strong>100</strong><br />

Patienten/innen zu versorgen. Sie war für 20 <strong>Jahre</strong> die einzige Ärztin hier bis dann die 2.<br />

Schwesternärztin, Sr. Maria Lukas Rauch, 1948 eintraf, die 10 <strong>Jahre</strong> später zur Generalpriorin<br />

gewählt wurde. Obwohl Sr. Dr. Thekla 20 <strong>Jahre</strong> lang als Ärztin in <strong>Ndanda</strong> allein war, hat sie das<br />

Krankenhaus <strong>Ndanda</strong> aufgebaut und ausgebaut. Schon 1931 hat sie eine Krankenpflegeschule<br />

angefangen, in der junge Männer ausgebildet wurden, die dann die alltäglichen, einfachen<br />

Krankheiten behandeln konnten. Sie hat 11 Lehrbücher für diese Schule in Swahili geschrieben und<br />

hat dann mit diesen Pflegern ein ganzes Gesundheitssystem im Gebiet zwischen den beiden Flüssen<br />

Ruvuma und Mbemkuru im Südosten Tanzanias aufgebaut, indem sie 23 Gesundheitsstationen gut<br />

verteilt eingerichtet hat. Diese Kliniken wurden nach Erlangung der Freiheit des Landes teils an die<br />

Regierung, teils an andere Kongregationen übergeben. Zwei von diesen Kliniken, Nyangao und<br />

Mnero, wurden später in ein Krankenhaus umfunktioniert.<br />

Ausserdem hat Sr. Dr. Thekla eine Hebammenschule begonnen und das Lehr- buch dazu in<br />

Swahili geschrieben, was später einige Male überarbeitet wurde und das heute noch von<br />

Hebammenschülerinnen benutzt wird. Sr. Dr. Thekla war weit über <strong>Ndanda</strong> hinaus bekannt und<br />

geschätzt. Manche kamen von weit her, um sich von ihr behandeln zu lassen. Die letzten <strong>Jahre</strong><br />

ihres Lebens verbrachte sie in Nyangao und wandelte die dortige Gesundheitsstation in ein Hospital<br />

um. Sie starb im Alter von 70 <strong>Jahre</strong>n in Nyangao. Zwei Gräber wurden für sie bereitet, da Nyangao<br />

und <strong>Ndanda</strong> sie haben wollten. Sie wurde dann in <strong>Ndanda</strong> beerdigt.


Alle drei Hospitäler haben sich gut entwickelt. In <strong>Ndanda</strong> und Nyangao arbeiten weiterhin<br />

unsere Schwestern, während Mnero schon seit vielen <strong>Jahre</strong>n von der von uns gegründeten<br />

afrikanischen Schwesternkongregation übernommen wurde. Die beiden Krankenhäuser Mnero und<br />

Nyangao sind jetzt Eigentum der Diözese Lindi.<br />

Während der 80 <strong>Jahre</strong> von 1927 – <strong>2007</strong> haben 10 Schwesternärztinnen unserer Kongregation in<br />

<strong>Ndanda</strong> und Nyangao Kranke behandelt. Zurzeit sind es noch zwei. Viele Ärzte aus Europa waren<br />

hier in zeitlichem Einsatz und seit 1978 sind es vorwiegend tanzanianische Ärzte, die hier ihren<br />

Dienst tun.<br />

Die Krankenpflege- und Hebammenschule mit psychiatrischer Ausbildung in <strong>Ndanda</strong> gehört zu<br />

den besten Schulen im Land.<br />

Beide Krankenhäuser, <strong>Ndanda</strong> und Nyangao, haben heute vorwiegend tanzanianisches Personal<br />

und auch einen tanzanianischen Chefarzt. Beide Häuser sind aber noch sehr auf Spenden aus der<br />

Heimat angewiesen.<br />

Heute ist dem Hospital in <strong>Ndanda</strong> ein HIV/AIDS -Programm angeschlossen.<br />

Eine wichtige Aufgabe für unsere Schwestern war von 1912 - <strong>2007</strong> die Betreuung und<br />

Behandlung der Aussätzigen in dem nahe gelegenen Mwena. Unsere Schwester Lia hat dieses Amt<br />

an ihrem 95. Geburtstag, am 1. März <strong>2007</strong> niedergelegt, nachdem sie 55 <strong>Jahre</strong> lang täglich<br />

hinausgefahren ist und mit ihrem Team zeitweise über 600 Aussätzige versorgt hatte. Das<br />

Leprosarium wurde geschlossen, da Lepra jetzt in allen Krankenhäusern behandelt werden kann.<br />

Die Gebäude wurden zu einer Sekundarschule für Jungen mit Internat umfunktioniert.<br />

Eine andere Missionsaufgabe waren Kinder und Jugendliche. So wurde eine Mittelschule und<br />

eine Sekundarschule eröffnet, in denen auch unsere Schwestern unterrichteten. Viel Wert wurde auf<br />

die Bildung und Ausbildung der Mädchen gelegt. Haushaltungsschulen wurden begonnen. Die<br />

Mädchen besuchten auch die Mittel- schule und viele wurden anschliessend zu Lehrerinnen<br />

ausgebildet. Dazu war eine eigene Lehrerbildungsanstalt eröffnet worden, eigens für Mädchen.<br />

Manche von ihnen erreichten später, besonders nach dem das Land frei war, höhere Beamtenstellen<br />

und hatten guten Einfluss in der Regierung. Die Lehrerbildungsanstalt wurde später wieder<br />

aufgegeben, da die Mädchen dann zusammen mit den Buben die Sekundarschule in <strong>Ndanda</strong><br />

besuchten. Letztere wurde später der Regierung übergeben.<br />

Die Abtei hat seit <strong>2007</strong> in Mwena wieder eine eigene private Sekundarschule eröffnet, nur für<br />

Buben. Inzwischen hat sich unser Priorat mit 3 Schwestern in Mtwara in der<br />

Diözesansekundarschule für Buben und Mädchen stark engagiert. Ausserdem gibt unsere Sr.<br />

Karoline in Mtwara seit <strong>Jahre</strong>n in 9 höheren und einer Grundschule Religionsunterricht. An<br />

Wochenenden und während der Ferien hält sie Seminare für Jugendliche über Lebensfragen.<br />

Ein anderes Arbeitsfeld für unsere Schwestern war und ist auch noch Pfarrarbeit mit Betreuung<br />

von Kindergärten, Frauengruppen, Gebetskreisen etc. Teilnahme an den Aktivitäten der<br />

Basisgruppen in der Gemeinde ist bei den Leuten gerne gesehen.<br />

Ein Apostolat für Ehe und Familie begann 1982 zusammen mit der Einführung der<br />

Billingsmethode, eine Methode der natürlichen Familienplanung. Kurse werden jährlich gehalten,<br />

viele in <strong>Ndanda</strong>, andere auswärts. Bis jetzt haben 2330 Frauen und Männer ihr Examen als<br />

Multiplikatoren bestanden. Diese verteilen sich auf alle 30 Diözesen des Landes. Inzwischen haben<br />

wir auch eine kleine Gruppe von Multiplikatoren, die andere zu Multiplikatoren ausbilden können.


Das Programm ist von der Bischofskonferenz angenommen. Seit 1998 sind wir auch ein<br />

eingetragener<br />

Verein bei der Regierung unter dem Namen "Stärkung der Familie in Tanzania" in Swahili<br />

"Uimarishaji wa Familia Tanzania - UFATA."<br />

All das konnten und können bis jetzt unsere Schwestern nur tun, weil das Fundament ihres<br />

Lebens das Gebet ist. Wir sind eine missionsbenediktinische Gemeinschaft. Wir haben das<br />

benediktinische Chorgebet immer gemeinsam gebetet und gesungen, anfangs in Deutsch, dann in<br />

Latein, dann nach dem II. Vatikan um wie- der in Deutsch. Seit 1991 haben wir tanzanianische<br />

Schwestern in unserer Gemeinschaft. So singen und beten wir in Swahili: Laudes, Vesper,<br />

Mittagshore und Komplet. Da keine geeigneten musikalischen Formen in der Tradition von<br />

Tanzania vorhanden sind und einheimische Musiker für den Gregorianischen Choral plädieren,<br />

singen wir die Psalmen, Antiphonen etc. nach den alten, bewährten Melodien -teilweise in<br />

adaptierter Form. Swahili und Gregorianik passen erstaunlich gut zusammen. Glücklicherweise<br />

haben wir Sr. Barbara Ruckert, die das Antiphonale in Swahili nach den alten gregorianischen<br />

Melodien erarbeitet hat und noch dabei ist, es zu vollenden.<br />

Da wir eine internationale Kongregation sind, haben wir auch in unserem Priorat Schwestern aus<br />

verschiedenen Ländern: Deutschland, Tanzania, Philippinen, USA, Kenya, Polen. Daher beten und<br />

singen wir an manchen Tagen unser Chorgebet und die Messe in Englisch.<br />

Wir hoffen, dass Gott unser Priorat auch weiterhin mit Berufen segnet, und dass die Berufenen<br />

weiterhin mit Treue und Hingabe durch ihr Leben und ihre Worte Zeugnis gebend Sein<br />

Evangelium verkünden.

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