Panova OSB - Tutzing, Missions-Benediktinerinnen
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„Wir alle, die wir hier beisammen sind, haben gute Erinnerungen aus den vergangenen Jahren an<br />
unsere Schwester Iliana.<br />
1944 trat sie in unsere Gemeinschaft ein und scheute sich nicht, standhaft und bewusst für ihre<br />
Glaubensüberzeugung in der kommunistischen Zeit einzutreten und zu leben. Tat es auch<br />
manchmal weh, verachtet zu werden, blieb sie dennoch treu. Liebe Schwester Iliana, wir danken dir<br />
für deine Treue, die du uns vorgelebt hast.<br />
Wir alle kennen sie als sorgend für andere. Wir durften ihr Gutsein erfahren und ich bin sicher, ihr<br />
Gutsein wird uns durch den Rest unseres Lebens begleiten. Ihr Gutsein konnte so weit gehen, dass<br />
sie das letzte Paket Nudeln aus dem Schrank nahm für einen Armen, wissend, dass es der<br />
Gemeinschaft fehlt.<br />
Liebe Schwester Iliana, wir danken dir für dein Gutsein.<br />
Was vielen von Ihnen verborgen geblieben ist, sind die letzten 3 oder 4 Jahre ihres Lebens. 2006<br />
stürzte sie und lag für drei Tage ohne Bewusstsein in Schumen im Krankenhaus. Nach ihrer<br />
Genesung gestaltete sich ihr Leben in einer anderen Dimension. Mehr und mehr zog sie sich<br />
zurück, und ihre geistigen und körperlichen Kräfte schwanden langsam. Mehrmals stürzte sie in<br />
diesen Jahren und brach sich einen Arm oder ein Bein. In dieser ganzen Zeit behielt sie ihre Sorge<br />
um andere in ihrem Herzen, konnte es nicht materiell sein, so hatte sie immer Zeit für ein Gebet.<br />
In diesen Jahren durfte ich ihr sehr nahe sein und konnte miterleben wie sie immer mehr auf Gott<br />
hin reifte. Nach ihrem Oberschenkelhalsbruch im Mai 2010 konnte sie sich nur soweit erholen, dass<br />
sie von Zeit zu Zeit im Rollstuhl an die Gartentür oder in den Gottesdienst gefahren werden konnte.<br />
Außer den täglichen Verrichtungen wie Schlafen und Essen war ihr Tag geprägt vom Gebet.<br />
Bewusst bereitete sie sich auf den wichtigsten Moment in ihrem Leben vor, ihrem Herrn, den sie so<br />
sehr geliebt hat, von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.<br />
Bei ihrem letzten Gottesdienstbesuch am 30. Januar wurde der Psalmenvers “Der Herr ist mein<br />
Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?”(Ps. 27) als Zwischengesang gesungen.<br />
Ganz bewusst und strahlend betete sie diesen Vers mit und übergab sich dem Herrn. Im Januar und<br />
Februar suchte uns eine Grippewelle heim. Auch Schwester Iliana blieb nicht verschont. Am 1.<br />
Februar bekam sie leichtes Fieber und Husten, von dem sie sich trotz Antibiotika und anderer<br />
Medikamente nicht mehr richtig erholte. Sie verbrachte die Tage bis zum 9. Februar bewusst ruhig<br />
und betend bis sie am 9. Februar morgens um 4:00 Uhr ihr Leben still in die Hand Gottes zurück<br />
gab.<br />
Liebe Schwester Iliana wir danken dir für dein Leben in unserer Gemeinschaft.“<br />
Noch zu erwähnen bleibt, dass sie Zeit ihres Lebens eng mit ihrer Familie verbunden blieb und auch<br />
jetzt wird sie eine gute Fürsprecherin bei Gott für ihre Familie und für uns alle sein.<br />
Am 12. Februar wurde Schwester Iliana beerdigt. Zusammen mit ihren Nichten und Neffen, 5<br />
Priestern, allen Schwestern der Diözese, vielen Gläubigen und vielen Dorfbewohnern, die weinend<br />
Abschied nahmen von ihrer Schwester Iliana, begleiteten wir sie zu ihrer letzten Ruhestätte.<br />
Möge sie ruhen in Frieden.<br />
Schwester Beate und alle Schwestern unserer Bulgarischen Mission und die Pfarrangehörigen der<br />
Pfarrgemeinde Zervebrod