VERWALTUNGSBERICHT 2010 - Gemeinde Ostermundigen

Vormundschaft / Justiz
Beratungen wurden via Eltern oder Schulleitung
organisiert. Es sind fast gleich viele Mädchen wie
Knaben. Eine grosse Herausforderung im Berufsalltag
ist nebst sensiblen Beratungsthemen wie
Mobbing, Konflikteskalationen, familiären Belastungen,
Gewalt oder Verwahrlosung, die oftmals
schwierige Konstellation von Personen mit unterschiedlichen
Interessen und Erwartungen.
Für Eltern mit Migrationshintergrund, insbesondere
für Mütter, wurde in Zusammenarbeit mit
famira ein Elternbildungskurs lanciert. Aufgrund
von zu wenigen Anmeldungen konnte der Kurs
nicht durchgeführt werden. Im Frühling 2011 wird
ein neuer Versuch gestartet.
Auf Anfrage von Lehrpersonen hat die Schulsozialarbeiterin
bei der Erarbeitung und Durchführung
folgender Klasseninterventionen und Klassenprojekten
mitgearbeitet:
• Klassenintervention zum Thema Klassen- und
Arbeitsklima 7. Klasse
• Klassenprojekt zum Thema Liebe und Sexualität
an einer 7. Klasse und mit einer 8. Klasse
• Klassenintervention zum Thema Gewalt.
Bei den Gewaltpräventionskursen Chili an der 3.
Klasse und einer 7. Klasse konnte die SSA als Beobachterin
teilnehmen. Geplant ist ein Anschlussprojekt
mit der 3. Klasse.
6.7.1.3. Case Management Schule Dennigkofen
Vom zweijährigen Projekt «Case Management
auf Ebene Schule» profitierten fünfzehn Jugendliche,
die von den Erziehungsverantwortlichen
bezüglich Berufswahl zu wenig, oder gar nicht
gestützt werden. Fünf davon wurden in ihrer
Berufsfindung, beziehungsweise bei der Lehrstellensuche
intensiv begleitet. Konkrete, verbindliche
Abmachungen zwingen die Jugendlichen, in
ihrem Berufsfindungsprozess aktiv zu bleiben und
Eigenverantwortung zu üben. Durch regelmässige
Standortgespräche werden sie in ihren Bemühungen
unterstützt (Konkretisieren des Berufswunsches,
Erstellen des Bewerbungsdossiers, Suche
von Schnupperlehren/Lehrstellen, Üben von Telefongesprächen,
Vorstellungsgesprächen usw.).
6.7.1.4. SSA Schule Mösli
An der Schule Mösli konnte zu Beginn des neuen
Schuljahres erstmals ein Praktikant in der Schulsozialarbeit
angeleitet werden. Die Arbeit als Team
war sowohl für die Schulsozialarbeiterin, wie auch
für die Schüler und Schülerinnen, sehr bereichernd.
Neu arbeitet die Schulsozialarbeiterin zu
70 %. 10 % davon fliessen in die Weiterbildung
zum Master in Sozialer Arbeit.
Das erste Quartal des Schuljahres 2010/11 verlief
extrem turbulent und anstrengend, so dass die
Umstellung von Papierdossiers auf elektronische
Dossiers im Programm MESA erst nach den
Herbstferien fertig war. Die Beratungszahlen der
Schule Mösli betreffen deshalb nur ein Quartal
(20.10. bis 17.12.2010). Besonders beansprucht wurde
die SSA von der Klasse R7, die gleich mehrmals
zum Thema Mobbing begleitet werden musste.
Ebenfalls war das Coaching der Klassenlehrperson
und der Schulleitung zeitaufwändig und komplex.
Die SSA Mösli führte bis Ende Jahr etwa 120 Schülerdossiers
elektronisch. Die Auswertung zeigt
folgendes Bild:
• Im Zeitraum vom 20.10.2010 bis 17.12.2010
wurden 122.30 Stunden an direkter Beratung
von Schülern und Schülerinnen, Lehrpersonen
und Eltern geleistet. Informelle Gespräche
unter einer halben Stunde mit der Schulleitung
und mit Lehrpersonen sind darin nicht
enthalten. Solche sind jedoch zahlreich und
alltäglich. Darin zeigt sich auch der Nutzen
der Niederschwelligkeit der SSA. Ein kurzer
Austausch kann in einem kurzen Zeitraum
und auf unkomplizierte Weise stattfinden.
Nicht erfasst sind ebenfalls indirekte Arbeiten
wie Triagierung, Abklärungen, Berichte,
Aktenführung.
• Der Hauptteil, nämlich 70 % der Schüler und
Schülerinnen, die die SSA beanspruchten,
benötigten nur eine bis drei Beratungen.
Besonders zahlreich waren die Beratungen
bezüglich der Berufswahl in der 9. Klasse Real.
Mehr als drei Viertel der Schülerinnen und
Schüler hatten an Weihnachten noch keine
Anschlusslösung.
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