PMC IB2i Lautsprecher - Progressive Audio
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Seit Gründung der Firma <strong>PMC</strong> ist eine Transmission Line zur Dämpfung<br />
der Basschassis fester Bestandteil aller Produkte. Schon seit längerer Zeit<br />
läuft eine allgemeine Debatte darüber, wie eine Transmission Line<br />
eigentlich funktioniert. Der Impedanzschrieb sieht genauso aus wie bei<br />
den fast allgemein üblich gewordenen Bassreflexabstimmungen.<br />
Außerdem gibt es Ähnlichkeiten mit TQWT-Konzepten. Die Anhänger der<br />
Transmission Line behaupten, dass sie Vorteile biete, die über die der<br />
genannten Konzepte hinausgehen, da die Transmission Line<br />
unerwünschte Mittenanteile aus dem rückwärts abgestrahlten Schall<br />
herausfiltert und den gegenphasigen, rückwärts abgestrahlten Schall in<br />
seiner Phasenlage an den nach vorne abgestrahlten Schall anpasst. Was<br />
man jedenfalls mit Sicherheit feststellen kann, ist, dass die Verstrebungen<br />
der gefalteten Transmission Line die Seitenteile eines<br />
<strong>Lautsprecher</strong>gehäuses ganz erheblich versteifen und verstärken<br />
(allerdings nicht die Ober- und Rückseite).<br />
Es gehört zu meinen Gewohnheiten, zu testende <strong>Lautsprecher</strong> ein paar<br />
einfachen Messungen zu unterziehen. Messungen im Hörraum unter<br />
Berücksichtigung sowohl des Direkt- als auch des reflektierten Schalls<br />
verschaffen nützliche Informationen zur Positionierung, zum Wirkungsgrad und<br />
zur generellen tonalen Balance. Impedanzmessungen helfen bei der Ermittlung<br />
der Bassabstimmung und der Frage, wie stark die Endstufe belastet wird.<br />
Beim <strong>IB2i</strong> ergaben die Messungen in meinem Raum einen nicht völlig flachen und damit neutralen Frequenzgang.<br />
Der Bass unterhalb von 100 Hz kommt erheblich stärker als insbesondere die unteren Mitten. Oberhalb von 500 Hz<br />
ist der Frequenzgang hingegen ziemlich glatt und sauber. Er bewegt sich in einem Korridor von +/- 2 dB, was für<br />
Messungen im Hörraum durchaus beeindruckend ist. Der Wirkungsgrad liegt mit zirka 88 dB nahe am Durchschnitt.<br />
Die Last für die Endstufe ist moderat, da die Impedanz meist 6 Ohm oder darüber beträgt und nur bei 100 Hz auf ein<br />
Minimum von 4,5 Ohm fällt. Die Transmission Line hat ihre Resonanzfrequenz bei niedrigen 29 Hz. Für reichlich Bass<br />
ist also gesorgt.<br />
Angehört habe ich mir die <strong>Lautsprecher</strong> in einem nicht ganz rechtwinkligen Raum mit den Maßen 4,40 x 2,60 x 5,50<br />
m (B x H x T). Dieser ist üppig möbliert (manche würden vielleicht sagen, voll gestopft) und verfügt über solide<br />
Ziegelmauern, einen Holzboden auf Balken und eine verputzte Decke. Ein paar Melatech-Absorberpaneele sind an<br />
strategischen Stellen zwischen den Deckenbalken und vor einem großen, gebogenen Erkerfenster platziert, um die<br />
Abbildungsgenauigkeit zu verbessern. Die <strong>Lautsprecher</strong> wurden mit einem Abstand von 2,20 m zueinander und einer<br />
Distanz von 60 cm zur Rückwand (einer der kurzen Wände) aufgestellt. Der Hörplatz befindet sich 3 bis 4 m von den<br />
<strong>Lautsprecher</strong>n entfernt. Gehört habe ich mit einer Anlage, bestehend aus dem CD-Player Naim CDS3/555PS, einem<br />
modifizierten Plattenspieler Rega/Linn Sondek LP12 mit Tonarm Rega RB 1000 und Tonabnehmer Soundsmith Strain<br />
Gauge, und dem Tuner Magnum Dynalab MD 106T. Als Verstärker kamen unter anderem die Vorstufen Naim<br />
NAC552 und XTC PRE-1 zum Einsatz, als Endstufen eine Naim NAP500 und eine MSB M200 Platinum. Kabel waren<br />
von Chord Company, Vertex AQ, Phonosophie, Synergistic Research und Naim. Diese Geräte standen auf Racks von<br />
Mana, Vertex AQ, Naim und Townshend. Die <strong>Lautsprecher</strong> wurden im Single-Wiring, gebrückt durch mechanisch<br />
gedämpfte Verbindungskabel von Vertex AQ betrieben.<br />
Der gemessene Frequenzgang war beim Hören klar nachvollziehbar, tat aber dem Hörvergnügen keinerlei Abbruch.<br />
Es fehlt vielleicht ein bisschen Wärme im Klangbild. Cellos und Männerstimmen sind nicht ganz so sonor, wie man es<br />
sich wünschen würde. Aber das ist auch schon das Einzige, was es - leise - zu beanstanden gibt. Ansonsten haben wir<br />
in diesen <strong>PMC</strong>s ganz außergewöhnliche <strong>Lautsprecher</strong>. Dass der Tiefbass zu stark gerät, stört ganz einfach deshalb