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KONSUM: FLACHBILD- FERNSEHER IM CHECK 39 ... - Es-Presso

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68<br />

HISTORY<br />

180 JAHRE<br />

PERLENDER LUXUS<br />

ES-PRESSO MAI 06<br />

Wer kennt sie nicht, die zwei kleinen Kellner, die<br />

seit 1906 mit einem Sektkühler über jede Kessler<br />

Sektfl asche rennen? Die beiden stehen für eine der<br />

Sehenswürdigkeiten in <strong>Es</strong>slingen: Die Sektkellerei<br />

Kessler; deren lange Tradition, die mit Georg Christian Kessler begann, bis<br />

heute ungebrochen ist. Doch vielen <strong>Es</strong>slingern ist die erstaunliche Geschichte<br />

des Pioniers der deutschen Sektproduktion gar nicht bekannt…<br />

Kessler, der am 30.03.1787 in Heilbronn geboren wurde, kam nach einer Kaufmannslehre über<br />

das damals noch französische Mainz nach Reims. Dort arbeitete er ab 1807 in dem Champagner-,<br />

Textil- und Bankhaus der Witwe Clicquot Ponsardin (berühmtestes Produkt: Veuve-Clicquot<br />

Champagner). Kessler machte dort eine steile Karriere und wurde später Teilhaber.<br />

Seine Familie kaufte mit fi nanzieller Unterstützung der Clicquot die Spinnerei Steudel in <strong>Es</strong>slingen<br />

(heutiges Kielmeyer-Haus) auf. Wegen der Wirtschaftskrise von 1822 ging der Absatz<br />

von Champagner stark zurück. Er bewegte daher im April<br />

1825 Madame Clicquot zur Übernahme der <strong>Es</strong>slinger Wollmanufaktur<br />

Hübler. Als er durch eine Seuche Frau und Kind<br />

verlor, erstand er 1823 das Weingut Neuhof in Oedheim bei<br />

Heilbronn. Dort begann er „moussierenden Wein“ (der Begriff<br />

Sekt wurde erst später verwendet) mit einheimischen<br />

Weinen herzustellen. Zwei Jahre später gründete er die Gesellschaft<br />

„zur Verbesserung des Weines in Württemberg“,<br />

um besser geeignete Rebsorten für seinen Sekt zu bekommen.<br />

Im Mai 1826 verkaufte er die Wollmanufaktur an die Firma<br />

Merkel & Kienlin und gründete mit Heinrich A. Georgii<br />

die erste Sektkellerei Deutschlands. Die über 2.000 m 2<br />

großen Kellergewölbe des Speyrer Pfl eghofes, in denen vor<br />

allem Wein gelagert wurde, zeigen, wie lukrativ der Weinhandel<br />

in <strong>Es</strong>slingen damals war. Kessler pachtete den Pfl eghof<br />

und seit mittlerweile 170 Jahren wird dort Kessler-Sekt<br />

produziert. Im Dezember 1842 starb Georg Christian Kessler.<br />

Erst 16 Jahre später ging das Gebäude in den Besitz der<br />

Privatsektkellerei über, die noch heute ein Familienunternehmen<br />

der Familie Weiss ist. In den zwölf Kellern, die bis zu<br />

12 Meter tief unter dem Anwesen liegen, lagern ca. 1,5 Mio.<br />

Flaschen. Für Alle, die sich für Kessler-Sekt und seine Produktion<br />

interessieren, ist eine Kellereibesichtigung mit anschließender<br />

Sektprobe empfehlenswert. (cm)<br />

DAS FRÄULEIN UND DIE<br />

RIESENFLASCHE. ROMY<br />

SCHNEIDER ZU GAST<br />

BEI KESSLER

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