Kennen Sie diese Frauen? - FanSoccer

Interview - Vannessa Schröer/Tanja Vreden
Interview mit HSV-Stürmerin
TANJA VREDEN
Tanja Vreden ist nicht nur 26 und HSV-
Torjägerin, sondern auch bisherige
Torschützenkönigin der Bundesliga.
SOCCER sprach mit ihr.
Tanja, wie fühlt man sich als
Torschützenkönigin der ersten
Saisonhälfte?
Bin ich das?
10 Treffer…
Hmmm…ganz gut, denke ich. Obwohl
das Tore schießen ja immer ein Ergebnis
der gesamten Mannschaftsleistung
ist. Ohne die gute Zusammenarbeit mit
meinen Mitspielerinnen geht da vorne gar
nichts...
Nett gesagt, aber wenn Du keine
Tore schießen würdest, würde Dein
Trainer auch nicht sagen, dass die
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Foto: Ron Wesley
Interview mit HSV-Spielerin
VANESSA SCHRÖER
Foto: Ron Wesley
Nach dem letzten Spiel vor der Winterpause
gegen den FC Bayern München
gewährte uns der Leistungsgarant mit
der Rückennummer 24 einige Einblicke
in ihr Leben. Soccer sprach mit der
Mittelfeldspielerin Vanessa Schröer, 23.
Du bist seit 2002 beim HSV. Wo
hast du begonnen, Fußball zu spielen?
Begonnen habe ich in Malente, bin
dann über Sereetz nach Hamburg.
Glück für Hamburg… Im Oktober
2003 hattest du einen Kreuzbandriss
– wie ging es danach für dich weiter?
Naja, das war schon sehr schmerzhaft
– vor allem, nicht spielen zu dürfen
und von der Bank aus zusehen zu
müssen. Im Januar hab ich dann auch
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Hintermannschaft schuld wäre,
oder?
Eher weniger, fürchte ich.
Dann sind Deine 10 Tore auch Deine
„Schuld“… Und am Ende der Saison
sollen es dann 20 sein?
Das will ich doch hoffen! Wäre auch nicht
schlimm, wenn es 25 würden, aber auch
20 sind schon sehr unwahrscheinlich. In
der Hinrunde haben uns sicher einige
Mannschaften als Aufsteiger unterschätzt,
was ihnen in der Rückrunde
wohl nicht wieder passieren wird. Aber
wir werden nicht zurückstecken…
Da sind wir uns sicher. Etwas mehr
zur Privatperson Tanja Vreden –
gibt’s die überhaupt?
Und ob! Zwar mache ich fünf Tage pro
Woche meinen Job und fünfmal spiele
ich Fußball…
Also eine stinknormale 10-Tage-Woche?
Genau. Nein, es bleibt einfach wenig Zeit
für privates, doch ich hab es mir ja so
ausgesucht.
Du holst Dir aber doch auch etwas
von Deinen Fans für Deine Leistungen
ab, oder? Bekommst Du das mit,
wenn die Spielerin mit der Rückennummer
9 die Zuschauer so begeistert?
Das ist ein sehr schöner Nebeneffekt,
besonders wenn die Mädchen von den
Jugendmannschaften nach einem Spiel
strahlen, sich Autogramme holen und
sagen, dass sie später auch so werden
wollen wie ich.
schon wieder mit dem Training begonnen.
Scheint mir etwas früh…bist du ein
leichtsinniger Mensch?
(lacht) Nein, sicher nicht! Aber ich kann
einfach nicht sitzen bleiben, wenn die
Mannschaft spielt, möchte immer mitmischen.
Dazu passt dein Lebensmotto:
„Niemals aufgeben“.
Genau. Also…verlieren ist für mich etwas
gaaanz Schlimmes!
Das wird auch durch deine 4 Tore
in dieser ersten Spieljahreshälfte
bestätigt – für eine Mittelfeldspielerin
recht ansehnlich…
Danke, aber das liegt an allererster
Stelle an der Mannschaft und dem
Freiraum, den ich dort genießen darf.
Außerdem ist der Umgang untereinander
in der Mannschaft sehr freundschaftlich,
fast familiär. Ich wohne
übrigens in einer WG mit meinen beiden
Mitspielerinnen Maja Schubert und
Kathrin Patzke.
Das Dreimädelhaus also…Für das
Privatleben bleibt aber sicher wenig
Zeit, da ihr ja alle im Gegensatz zu
den männlichen Bundesligaspielern
noch einen Hauptberuf habt…
Ja, leider. Man muss natürlich irgendwo
Abstriche machen. Ich mache seit
1 ½ Jahren eine Ausbildung zur Büro-
Unteroffizierin? Kleiner Scherz… Du
bist bis 2011 bei der Bundeswehr
verpflichtet?
Ja, ich bin fest in Hamburg stationiert
und arbeite nur innerhalb der Woche,
was das Spielen beim HSV natürlich sehr
erleichtert.
Und wie sieht die Freizeit aus?
Schlafen, essen..
Und ich gehe viel mit meiner Schäferhündin
Sammy raus, sie ist jetzt 1 ½
Jahre alt…
…und sauer, weil Du schneller bist?
(lacht) Nein, sicher nicht! Wir haben hier
in Hamburg einen großen Park, wo viel
Platz ist, riesige Hundewiesen. Da bin
ich sehr häufig mit ihr, das entspannt
mich sehr.
Dein Lebensmotto lautet: Träume
nicht Dein Leben, lebe Deinen
Traum! Tust Du das?
Ja, das kann ich wirklich sagen. Ich wollte
schon immer Fußballerin werden, habe
mit sechs Jahren angefangen. Mit zwölf
bin ich dann zum Mümmelmannsberger
SV gegangen und spiele seit 1995 beim
HSV. Und auch im Privatleben bin ich
sehr zufrieden, wohne in meiner eigenen
Wohnung im elterlichen Haus, habe
ein ausgezeichnetes Verhältnis zu ihnen.
Das klingt ja wirklich nach gelebtem
Traum… Wir wünschen Dir weiterhin
alles Gute und uns viele Tore von Dir.
Ron Wesley
kauffrau. Dann ist fünfmal in der Woche
Fußball…da bleibt wenig Platz.
Dann ist der Sonnabend für dich der
einzige Tag, den du sozusagen für
dich alleine hast? Und was machst
du um dich zu entspannen? Mit Musik?
Jeder zweite Sonnabend, eigentlich.
Bei Auswärtsspielen sind wir ja am
Sonnabend immer schon im Einsatz…
Ich liebe U2, Oasis, Lou Reed und viele
andere. Aber wenn es die Zeit erlaubt,
wird bei uns Dreien groß gekocht. Pasta.
Und Pasta. Und manchmal auch Pasta.
Am liebsten mit Hackfleisch. Ist sicher
nicht Haute Cuisine, aber das ist die
Zeit, in der wir wirklich mal „runterkommen“
und uns entspannen. Und
ich lese gern, z.B. John Grisham – aber
auf englisch.
Weil du ein großer Amerika-Fan bist?
Vielleicht. Amerika liebe ich, am liebsten
würde ich sofort wieder rüberfliegen.
Aber das hat nichts politisches
- ich mag wirklich das Land, die
Weite…Vielleicht gehe ich in einigen
Jahren für immer nach Amerika.
Vielen Dank für deine Zeit und
die offene, freundliche Art, Vanessa.
Tust du uns zum Schluss noch einen
Gefallen?
Und was wäre das?
Geh nicht nach Amerika.
Bleib hier. Ron Wesley