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24<br />

Gesundheit<br />

Zecken<br />

Nicht nur lästig, sondern auch gefährlich<br />

Die Zecke gehört zur Gruppe der Milben und Sp<strong>in</strong>nentiere.<br />

Es s<strong>in</strong>d blutsaugende Parasiten, die das Blut ihrer<br />

Wirte benötigen, um sich zu ernähren. Im Vergleich zu<br />

Stechmücken benötigen Zecken deutlich mehr Blut,<br />

so kann <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Zecke bis zu 15 Tage an ihrem Wirt Blut<br />

saugen. Zecken s<strong>in</strong>d weltweit verbreitet, es gibt viele<br />

unterschiedliche Arten, die unterschiedliche Wirte<br />

bevorzugen. Sie lieben besonders die Feuchtigkeit und die<br />

Wärme, bei Kälte h<strong>in</strong>gegen s<strong>in</strong>d sie eher weniger aktiv. Die<br />

<strong>in</strong> Deutschland am häufigsten vorkommende Schildzecke<br />

lebt bevorzugt an Waldrändern, an Lichtungen und an<br />

Bächen, aber auch der heimische Garten bietet ihnen <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n<br />

geeigneten Lebensraum.<br />

Zecken lauern auf Büschen und Grashalmen oder im<br />

Unterholz und warten auf vorbeistreifende Wirte an<br />

denen sie sich anheften können. Dabei klettern sie nicht<br />

sonderlich hoch, sondern halten sich meistens <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r<br />

Höhe von 30-60 cm auf. Der weit verbreitete Glaube, dass<br />

die Zecken von Bäumen f<strong>alle</strong>n ist schlichtweg falsch. In<br />

dieser Höhe wäre die Chance <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n geeigneten Wirt zu<br />

f<strong>in</strong>den viel zu ger<strong>in</strong>g und der Weg wäre für <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Zecke zu<br />

beschwerlich und energieraubend. Wenn die Zecke sich<br />

an <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Wirt angeheftet hat, startet sie nicht direkt mit<br />

dem Saugvorgang sondern krabbelt oft mehrere Stunden<br />

am Körper entlang bis sie <strong>e<strong>in</strong>e</strong> passende E<strong>in</strong>stichstelle<br />

05. 2012<br />

gefunden hat. Hierbei s<strong>in</strong>d Zecken durchaus wählerisch<br />

und bevorzugen vor <strong>alle</strong>m gut durchblutete, feuchte,<br />

warme und möglichst dünne Hautstellen. Beim Menschen<br />

f<strong>in</strong>det sie diese Bed<strong>in</strong>gungen gerne an den Kniekehlen, <strong>in</strong><br />

der Leistengegend, am Haaransatz oder auch h<strong>in</strong>ter den<br />

Ohren.<br />

Mit ihrem Mundwerkzeug ritzt die Zecke beim Saugvorgang<br />

die Haut e<strong>in</strong> und schiebt anschließend den Stechrüssel<br />

<strong>in</strong> die Wunde. Umgangssprachlich spricht <strong>man</strong> von<br />

<strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Zeckenbiss, korrekt ist jedoch die Bezeichnung<br />

Zeckenstich . Beim Saugen gibt die Zecke Speichel <strong>in</strong> die<br />

Wunde ab. Dieser unterb<strong>in</strong>det die Blutger<strong>in</strong>nung <strong>in</strong> der<br />

Wunde und somit den Wundverschluss. Außerdem werden<br />

Entzündungsreaktionen und das Schmerzempf<strong>in</strong>den<br />

gehemmt. Die Natur hat den Zecken dadurch <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n idealen<br />

Schutz gegen frühzeitige Abwehrmechanismen des Wirtes<br />

e<strong>in</strong>gerichtet, so dass sie unbemerkt ihren Saugvorgang<br />

über mehrere Stunden ausüben können.<br />

Mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Zeckenstich sollte <strong>man</strong> nicht leichtfertig<br />

umgehen, da Zecken bis zu 50 unterschiedliche<br />

Krankheitserreger übertragen können. Beim Saugvorgang<br />

würgt die Zecke unverdauliche Blutbestandteile wieder <strong>in</strong><br />

den Stichkanal zurück. Hierbei kann sie Krankheitserreger<br />

auf den Wirt übertragen. Die wichtigsten Erkrankungen <strong>in</strong><br />

Europa s<strong>in</strong>d die Frühsommer-Men<strong>in</strong>goenzephalitis (FSME)<br />

und die Borreliose.<br />

Die FSME ist <strong>e<strong>in</strong>e</strong> durch Viren ausgelöste Entzündung<br />

des Gehirns. Die Übertragung der Viren beg<strong>in</strong>nt<br />

bereits unmittelbar nach dem Zeckenstich, da sich die<br />

Erreger im Speichel der Zecken bef<strong>in</strong>den. Entgegen<br />

der Namensgebung tritt die FSME nicht nur im<br />

Frühsommer auf, sondern durchaus auch bis <strong>in</strong> den<br />

Herbst. Risikogebiete s<strong>in</strong>d vor <strong>alle</strong>m der süddeutsche<br />

Raum, Österreich und die Schweiz. Gegen die FSME gibt<br />

es <strong>e<strong>in</strong>e</strong> vorbeugende Impfung, die bei Aufenthalten <strong>in</strong><br />

Risikogebieten empfohlen wird. Das Robert-Koch-Institut<br />

veröffentlicht diesbezüglich jährlich aktualisierte FSME-<br />

Landkarten.<br />

Die Borreliose ist <strong>e<strong>in</strong>e</strong> durch Bakterien ausgelöste<br />

Erkrankung, die sich sehr vielfältig äußern kann.<br />

Besonders das Nervensystem und die Gelenke s<strong>in</strong>d häufig<br />

betroffen und der Verlauf ist durchaus als schwerwiegend<br />

zu bezeichnen. Die Infektion erfolgt beim Saugen erst nach<br />

e<strong>in</strong>igen Stunden, da sich die Erreger im Verdauungstrakt<br />

der Zecke aufhalten. Von daher ist das rasche Entfernen<br />

von entdeckten Zecken auf der Haut von entscheidender<br />

Bedeutung. E<strong>in</strong>e Infektion kann über mehrere Jahre<br />

symptomlos oder aber auch <strong>in</strong> symptomfreien Schüben<br />

verlaufen. E<strong>in</strong>e Borrelien<strong>in</strong>fektion ist die häufigste<br />

von Zecken übertragene Erkrankung und kann <strong>in</strong> ganz<br />

Deutschland auftreten. E<strong>in</strong>e vorbeugende Impfung gibt es

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