Hinweis: Das Seminar schließt direkt an die Logische Propädeutik an. Die Teilnahme empfiehlt sich daher nur für Studierende, die sich <strong>den</strong> Stoff der Logischen Propädeutik bereits angeeignet haben. Die wiederholende Lektüre des Kap. 3 der Denkwerkzeuge wird empfohlen. Literatur: Zu Beginn der Veranstaltung wird das gr<strong>und</strong>legende Formalisierungsmanual in elektronischer Form <strong>zu</strong>gänglich sein. Bitte beachten Sie entsprechende Hinweise. Die <strong>zu</strong> bearbeiten<strong>den</strong> Beispiele sind unter anderem entnommen aus: Gensler, H.J. (2010): Introduction to Logic. London [u.a.]: Routledge; Rosenberg, J.F. (2006): Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Frankfurt am Main: Klostermann. Eine Anschaffung oder vorherige Lektüre dieser Werke ist nicht notwendig. 39
PD Dr. Ekaterina Poljakova 4010047 Proseminar <strong>zu</strong>r Theoretischen Philosophie: Der Zufall Fr 10-14 Uhr, 4-st, 14-tgl., SR Philosophie Im Seminar soll der philosophische Begriff des Zufalls mit Blick auf seiner Verwendung in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Wissenschaften ausgearbeitet wer<strong>den</strong>. Besonders in der Biologie <strong>und</strong> in der Quantenphysik spielt der Begriff heute eine wichtige Rolle. Drückt der Zufall bloß <strong>den</strong> Grad unserer Unwissenheit aus oder gehört er selbst <strong>zu</strong>r Gr<strong>und</strong>beschaffenheit des Wirklichen? Was für Wandlungen hat er in der Wissenschaft des letzten Jahrh<strong>und</strong>erts erlitten? Wie deuten die s.g. Geisteswissenschaften, z.B. die Historie <strong>und</strong> die Theologie, das Zufällige? Diskutiert wer<strong>den</strong> sowohl Auszüge aus klassischen philosophischen Texten wie die von Aristoteles, Leibniz, Kant, Hegel <strong>und</strong> Nietzsche, als auch die philosophischen Überlegungen des Quantenphysikers Werner Heisenberg <strong>und</strong> des Biologen Jacques Monod. Auch die literarische Behandlung der Frage soll diskutiert wer<strong>den</strong>, nämlich die Geschichtsphilosophie der Schriftsteller Stefan Zweig <strong>und</strong> Lew Tolstoi sowie die Implikationen des Zufälligen <strong>und</strong> Notwendigen in der modernen Theologie. Als Vorausset<strong>zu</strong>ng für die Teilnahme am Seminar ist die Lektüre von <strong>den</strong> folgen<strong>den</strong> Texten erforderlich: Aristoteles, Physik, Buch II, 3-6; Aristoteles, Metaphysik, Buch V – VI, IX; Gottfried Wilhelm Leibniz, Die Theodicee, Abhandlung über die Güte Gottes, die Freiheit des Menschen <strong>und</strong> <strong>den</strong> Ursprung des Uebels (Teil III); Gottfried Wilhelm Leibniz, Neue Abhandlungen über <strong>den</strong> menschlichen Verstand, Buch 2, Kap. XXI (Von der Macht <strong>und</strong> der Freiheit); Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Transzen<strong>den</strong>tale Elementarlehre, Teil II. Die transzen<strong>den</strong>tale Logik, 1. Abteilung (Transzen<strong>den</strong>tale Analytik), 2. Buch, 2. Hauptstück (System aller Gr<strong>und</strong>sätze des reinen Verstandes); Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Transzen<strong>den</strong>tale Elementarlehre, Teil II. Die transzen<strong>den</strong>tale Logik, 2. Abteilung (Transzen<strong>den</strong>tale Dialektik), 2. Buch, 2. Hauptstück, 2. Abschnitt (Die Antithetik der reinen Vernunft), bes. die dritte Antinomie; Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, § 72 – 76; Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Wissenschaft der Logik, Teil I., Buch 2, Abschnitt 1, Kap. 3 (Der Gr<strong>und</strong>); Georg Wilhelm Friedrich Hegel, Wissenschaft der Logik, Teil I, Buch 2, Abschnitt 3, Kapitel 2 – 3 (Die Wirklichkeit. Das absolute Verhältnis); Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, Aph. 109; Friedrich Nietzsche, Götzen-Dämmerung, Die vier größten Irrthümer (jede Ausgabe); Werner Heisenberg, Physik <strong>und</strong> Philosophie, Stuttgart 2000; Jacques Monod, Zufall <strong>und</strong> Notwendigkeit: philosophische Fragen der modernen Biologie, München 1991; Lew Tolstoi, Krieg <strong>und</strong> Frie<strong>den</strong> (Gesammelte Werke in 20 Bän<strong>den</strong>, Bd. 4 – 5, übers. v. Werner Bergengruen, Berlin 1987), Buch 3, Kap. 1; Epiloge, Teil II, Kap. 1-12; Stefan Zweig, Sternst<strong>und</strong>en der Menschheit, Berlin 1990; Elmar Klinger, Die richtige Autonomie der irdischen Wirklichkeiten. Das Konzil <strong>und</strong> die Wissenschaften (http://www.forum-grenzfragen.de/downloads/autonomie.pdf). 40