Übersichten und Kommentare zu den Lehrveranstaltungen

Dr. Carola Häntsch
4010053 Hauptseminar zur Praktischen Philosophie:
Vom Ursprung der Sprache. Sprachphilosophie bei Herder und Humboldt
Mo 18-20 Uhr, 2-st, SR Philosophie
Herder (1744–1803) und Humboldt (1767–1835) entfalten ihre Philosophien über Ursprung
und „Wesen“ der Sprache im Spannungsfeld von Aufklärung, Romantik und Deutschem
Idealismus. Sie stehen am Anfang einer neuen Traditionslinie der Sprachphilosophie, in der
besonders die Verschiedenheit der menschlichen Sprachen bei verschiedenen Völkern und
Nationen bis hin zu den Individuen thematisiert wurde. Sprache ist für Humboldt ein Mittel,
„durch welches der Mensch sich selbst und die Welt bildet“, sie ist der Versuch der
Verständigung zwischen Individuen mit verschiedenen „Weltansichten“. „Herrschende“
Ansichten verdanken sich bestenfalls wechselseitiger Anerkennung und Übereinkünften auf
Zeit – damit wird in letzter Konsequenz auch die ethisch-politische Dimension der Sprache
neu ins Blickfeld gerückt (vgl. Borsche 1996, 11). Im Seminar sollen Grundpositionen
Herders und Humboldts zur Sprache rekonstruiert, in den philosophiehistorischen Kontext
eingeordnet und auf ihre Aktualität hin befragt werden.
Texte: Johann Gottfried Herder, Über den Ursprung der Sprache (1772), in: Herders Werke
in 5 Bänden, 2.Bd., Berlin und Weimar: Aufbau 1978 (Bibliothek Deutscher Klassiker) oder
Herder, Werke, Suphan-Ausgabe Bd.5. – Donatella di Cesare (Hg): Wilhelm von Humboldt,
Über die Verschiedenheit des menschlichen Sprachbaues und ihren Einfluß auf die geistige
Entwicklung des Menschengeschlechts (1836 veröff.), Paderborn/München/Wien/Zürich:
Schöningh 1998.
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