IKZ Haustechnik Special Erneuerbare Energien (Vorschau)
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10 | Mai 2014<br />
MAGAZIN FÜR GEBÄUDE- UND ENERGIETECHNIK<br />
Medienpartner des ZVSHK und von SHK-Fachverbänden<br />
www.ikz.de<br />
Kermi optimiert Wärme!<br />
x wie optimiert<br />
Wärmepumpe<br />
Wärmespeicher<br />
Regelung<br />
Flächenheizung/-kühlung<br />
Flachheizkörper<br />
x-change Wärmepumpen x-buffer Wärmespeicher x-center Regelung x-net Flächenheizung/-kühlung therm-x2 Flachheizkörper<br />
Messen „SHK Essen“ und „IFH/Intherm“ Seite 24<br />
<strong>Special</strong> <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> Seite 42<br />
Sanierung mit Flächenheizung Seite 62
®<br />
Energie(spar)bündel.<br />
Wenn das kein Bündel an Vorteilen ist: GreenTech EC-Technologie von ebm-papst ermöglicht<br />
nicht nur weit mehr Steuerungsmöglichkeiten für anspruchsvolle Aufgaben als AC-<br />
Technik, sondern spart bei hohen Wirkungsgraden auch noch jede Menge Energie. Darüber<br />
hinaus steigert sie die Lebensdauer klima- und kältetechnischer Anlagen und ermöglicht<br />
einen deutlich leiseren Betrieb. Da die Elektronik komplett in den Motor integriert ist, ist<br />
auch noch plug and blow inklusive. Und nicht zuletzt können Sie mit unserer GreenTech<br />
EC-Technologie ein Energie(spar)bündel, beispielsweise aus mehreren hundert HyBlade ® -<br />
Ventilatoren, miteinander vernetzen und von nur einem Arbeitsplatz aus steuern. Gebündelte<br />
Infos finden Sie unter: www.ebmpapst.com
STANDPUNKT<br />
Simple Gleichung<br />
Trotz Klimaschutzanstrengungen sind<br />
die weltweiten Treibhausgas-Emissionen in<br />
den letzten Jahren angestiegen. Sie erreichten<br />
in dieser Dekade einen Höchststand.<br />
Das geht aus dem fünften Sachstandsbericht<br />
des Weltklimarats IPCC hervor. Die<br />
international vereinbarte Obergrenze von<br />
maximal 2 °C zur Begrenzung des Klimawandels<br />
– so heißt es – kann nur mit einer<br />
ambitionierten Klimapolitik eingehalten<br />
werden.<br />
Vorrangig gefragt sind dem Bericht<br />
nach Maßnahmen im Energiesektor, der<br />
größten Emissionsquelle von Treibhausgasen.<br />
Weitere wichtige Minderungsoptionen<br />
bestehen in der Industrie, im Gebäudeund<br />
Transportbereich sowie in der Landnutzung.<br />
Im Gebäudebereich etwa könne<br />
durch Nutzung fortschrittlicher Technologien,<br />
der energetischen Sanierung des<br />
Bestands und Einführung von Energieeffizienzstandards<br />
für Neubauten der Endenergieverbrauch<br />
bis 2050 stabilisiert bzw.<br />
gesenkt werden. Insbesondere <strong>Erneuerbare</strong><br />
Energieträger sind nach Ansicht der<br />
Wissenschaftler unverzichtbar für die zukünftige<br />
Energieversorgung.<br />
Aktuelle Zahlen belegen, dass <strong>Erneuerbare</strong><br />
heute schon einen wichtigen Beitrag<br />
zum Umweltschutz leisten: Allein in<br />
Deutschland sparten die 3,3 Mio. Solaranlagen<br />
zur Strom- und Wärmeproduktion<br />
laut Bundesverband Solarwirtschaft<br />
im vergangenen Jahr rund 22 Mio. t des<br />
Treibhausgases Kohlendioxid ein. Dies entspricht<br />
dem durchschnittlichen Jahresausstoß<br />
von mehr als 10 Mio. Mittelklasse-<br />
Pkws. Weltweit sorgte die Solarenergie im<br />
vergangenen Jahr dafür, dass der CO 2 -Ausstoß<br />
sogar um mehr als 140 Mio. t reduziert<br />
werden konnte.<br />
Insgesamt hervorragende Perspektiven<br />
für die SHK-Branche mit ihren rund<br />
50000 Betrieben in Deutschland und für<br />
uns ein nachhaltiges Argument, diese Ausgabe<br />
speziell den <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong><br />
zu widmen.<br />
Doch wer bezahlt den Klimaschutz?<br />
Auch mit dieser Frage haben sich die Wissenschaftler<br />
beschäftigt. Eine entscheidende<br />
Rolle bei der Finanzierung notwendiger<br />
Sanierungsmaßnahmen spielt der<br />
Privatsektor. Die Forscher mahnen deshalb<br />
u. a., entsprechende Rahmenbedingungen<br />
und spezifische Anreizstrukturen zu etablieren,<br />
um die Entwicklung und Verbreitung<br />
neuer Technologien zu fördern.<br />
Energiewende = Klimaschutz. Eigentlich<br />
eine simple Gleichung. Allerdings mit<br />
(mindestens) einer Un-Konstanten. Denn<br />
ohne eine breite Unterstützung seitens der<br />
Politik geht die Formel nicht auf. Vor wenigen<br />
Wochen hat Bundesumweltministerin<br />
Barbara Hendricks in einem Interview<br />
klargestellt, dass mit einer Steuerförderung<br />
für die Gebäudesanierung nicht<br />
zu rechnen ist. Stattdessen setzt die Ministerin<br />
u. a. verstärkt auf „verbesserte Information<br />
und Beratung auf breiter Front“.<br />
Allzu viel Zeit bleibt nicht mehr, unseren<br />
Planeten vor dem Wärmegau zu retten.<br />
Doch ob die Politik den sachlichen<br />
Empfehlungen des Klimarats tatsächlich<br />
folgen wird oder sich weiterhin die großen<br />
(Strom)Lobbyisten mit ihren von Eigeninteressen<br />
geprägten Klimaschutzvorschlägen<br />
durchsetzen werden? Letzteres ist zu<br />
befürchten.<br />
■<br />
Markus Sironi<br />
Chefredakteur<br />
m.sironi@strobel-verlag.de<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 3
INHALT<br />
TITELTHEMEN<br />
3 Simple Gleichung<br />
42 Heizen mit Photovoltaikstrom<br />
45 Das Kraftwerk für zu Hause<br />
48 Kühlen mit Regenwasser<br />
54 Heizleistung dem Bedarf anpassen<br />
58 Vergiftungsgefahr vermeiden<br />
In dem <strong>Special</strong> <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> beleuchtet die<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK u. a. die Themen:<br />
– Heizen und<br />
Kühlen mit<br />
Regenerativen<br />
<strong>Energien</strong>,<br />
– PV-Komplettsysteme,<br />
– Pelletlagerräume,<br />
– Wärmepumpentechnik.<br />
24 Messepräsentationen to go<br />
Nach der SHK Essen und IFH/Intherm zeigt die Redaktion<br />
in dieser Ausgabe ein letztes Mal auf, was auf den beiden<br />
Frühjahrsmessen im Bereich Sanitär- und Heizungstechnik<br />
aufgefallen ist.<br />
STANDPUNKT<br />
3 Simple Gleichung<br />
Energiewende = Klimaschutz – doch derzeit<br />
sieht es um den Schutz des Klimas nicht rosig<br />
aus. Welche Maßnahmen notwendig sind, um<br />
die Gleichung doch noch aufgehen zu lassen,<br />
zeigt Markus Sironi auf.<br />
RUBRIKEN<br />
6 Nachrichten<br />
66 Impressum<br />
67 Aus der Praxis<br />
67 Glückwünsche<br />
68 Termine<br />
70 EDV<br />
12<br />
AUSSTELLUNG<br />
12 Vom Energieverbrauch über Energiespeicher<br />
bis zur Systemtechnik<br />
Messevorschau zur Intersolar 2014.<br />
BRANCHE AKTUELL<br />
62 Ein Gotteshaus geht mit der Zeit<br />
Bei der Sanierung einer 835-jährigen Kirche wurden rund<br />
3800 m Fußbodenheizungsrohre<br />
verlegt<br />
und ein 90-kW<br />
Gas-Brennwertheizkessel<br />
eingesetzt. Das<br />
Ziel der Maßnahme<br />
ist eine<br />
Heizkostenersparnis<br />
von<br />
rund 50%.<br />
14 Pro & Contra: Ist der Einsatz von Einzelraumregelungen<br />
bei Flächenheizsystemen noch zeitgemäß?<br />
Einzelraumregelungen sind gemäß § 14 der EnEV bei allen<br />
Warmwasser-Heizsystemen vorgeschrieben. Kritiker sehen<br />
dessen Einsatz in Verbindung mit Flächenheizsystemen jedoch<br />
eher kontraproduktiv zum gewünschten Ziel der EnEV.<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Nachrichten und Berichte aus dem ZVSHK und von SHK-Landesverbänden.<br />
16 Zentralverband<br />
20 Nordrhein-Westfalen<br />
22 Sachsen<br />
23 Rheinland-Rheinhessen<br />
4 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
INHALT<br />
PRODUKTE<br />
24 Messepräsentationen to go<br />
Produktvorstellungen von den beiden ersten SHK-Frühjahrsmessen<br />
des Jahres 2014. Schwerpunkt hier: Sanitär und Heizung.<br />
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
42 Heizen mit Photovoltaikstrom<br />
Chancen für das SHK-Handwerk durch eine noch junge Art<br />
der Nutzung von selbst erzeugtem PV-Strom.<br />
REPORTAGE<br />
62 Ein Gotteshaus geht mit der Zeit<br />
835-jährige Stiftskirche erwartet rund 50 % Heizkostenersparnis<br />
nach Renovierung.<br />
64 Steter Tropfen...<br />
...höhlt den Stein. Das Unternehmen BWT hat sich dem Umgang<br />
mit Trink- und Brauchwasser verschrieben.<br />
45 Das Kraftwerk für zu Hause<br />
PV-Komplettsysteme als Nischengeschäft für das SHK-Handwerk.<br />
48 Kühlen mit Regenwasser<br />
Vorteile durch EnEV 2014, positive Auswirkung auf CO 2 -Bilanz,<br />
Energie- und Wasserkosten, Stadtklima.<br />
54 Heizleistung dem Bedarf anpassen<br />
Wärmepumpen in Kaskadenschaltung.<br />
58 Vergiftungsgefahr vermeiden<br />
Sicherheitsvorschriften für Pelletlagerräume.<br />
54<br />
Kermi optimiert Wärme!<br />
x wie optimiert<br />
„Das ‚Kermi Wärmesystem x-optimiert‘ ist die Komplettlösung<br />
von der effizienten Wärmeerzeugung bis zur energiebewussten<br />
Wärmeübertragung. Das einzigartige Plug & Heat-Prinzip macht<br />
die Installation besonders einfach. Mehr Informationen:<br />
www.kermi.de und www.x-optimiert.de“<br />
Wärmepumpe<br />
Wärmespeicher<br />
Regelung<br />
Flächenheizung/-kühlung<br />
Flachheizkörper<br />
x-change Wärmepumpen x-buffer Wärmespeicher x-center Regelung x-net Flächenheizung/-kühlung therm-x2 Flachheizkörper
NEWS-TICKER<br />
Franke-Außendienst<br />
in Sachsen-Anhalt<br />
BERLIN. Thomas Schulz hat den Außendienst von<br />
Franke Aquarotter im Verkaufsgebiet Sachsen-<br />
Anhalt übernommen. Der 49-Jährige betreut die<br />
Postleitzahl-Gebiete 06 und 39 sowie Teile von<br />
38. Schulz war zuletzt 10 Jahre als Planerberater<br />
bei einem deutschen Armaturenhersteller tätig.<br />
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
IWO erweitert Mitgliederkreis<br />
HAMBURG. Die Gunvor Deutschland GmbH ist<br />
neues Mitglied des Instituts für Wärme und<br />
Oeltechnik (IWO). Das Ingolstädter Unternehmen<br />
ist die deutsche Vertriebsgesellschaft der Gunvor-Gruppe<br />
und vermarktet die Produktion der<br />
Raffinerie Ingolstadt.<br />
Fröling investiert 10 Mio. Euro<br />
GRIESKIRCHEN. Fröling baut seinen Stammsitz<br />
in Grieskirchen aus. Mit einem Investitionsvolumen<br />
von über 10 Mio. Euro entstehen auf rund<br />
6000 m² unter anderem Seminarräume, Praxis-<br />
Demonstrationsräume, Montageseminarräume<br />
und ein neuer Ausstellungsbereich. „Unsere<br />
Kunden schätzen die Qualität von Fröling und<br />
überzeugen sich davon gerne live“, so Fröling-<br />
Akademie Leiter Ing. Stefan Edlmüller.<br />
Schell: neuer Verkaufsleiter Süd<br />
OLPE. Jan Weisser hat die Verkaufsleitung Region<br />
Süd in den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen<br />
beim Armaturenhersteller Schell übernommen.<br />
Der 47-Jährige trat die Nachfolge von Andreas<br />
Koschlig an, der in den Ruhestand wechselte.<br />
Doppelspitze bei Remko<br />
LAGE. Seit April hat Remko einen zweiten Mann<br />
an der Unternehmensspitze. Toni Kratzel steht<br />
künftig dem langjährigen Geschäftsführer Hans-<br />
Dieter Remming zur Seite, der damit Vorsitzender<br />
der Geschäftsleitung wird. Der 48-jährige<br />
Kratzel ist seit über 20 Jahren in verschiedenen<br />
Leitungsfunktionen bei Remko tätig und hatte<br />
bislang die Position des Vertriebsleiters inne.<br />
Präsenz in Südbayern<br />
WACHTBERG B. BONN. Seit März kooperiert heizkurier,<br />
Anbieter mobiler Heizanlagen und Wärmelösungen,<br />
mit der Firma Intega in Südbayern.<br />
Als Ansprechpartner dort stehen die Gesellschafter<br />
Thomas Maier, Herbert Richter und Robert<br />
Spanier zur Verfügung. Die Münchner Zentrale<br />
wird von Rita Fischer geleitet und ist unter<br />
089 36102701 oder per E-Mail fischer@heizkurier.<br />
de erreichbar.<br />
Referenten des Forums (v.l.n.r.): Hans-Arno Kloep, Christian Hahn, Reto Brütsch, Bernd Reutemann.<br />
Hotmobil initiiert SHK-Branchentreff<br />
GOTTMADINGEN. Angebot und Qualität<br />
von Dienstleistungen werden in der heutigen,<br />
zunehmend transparenteren Welt<br />
zu neuen Differenzierungsmerkmalen.<br />
Was diese Entwicklung für die SHK-Branche<br />
bedeuten kann, war Inhalt des 1. HM-<br />
Trendforums von Hotmobil. Unter dem<br />
Jahresmotto „Dienen & Verdienen“ versammelte<br />
der Dienstleister für mobile Wärme-,<br />
Kälte- und Dampf anlässlich seines<br />
20. Firmenjubiläums im April erstmalig<br />
einen Kreis von Insidern und Vordenkern<br />
aus der SHK-Branche.<br />
Hans-Arno Kloep von der Querschiesser-Unternehmensberatung<br />
sprach über<br />
die sich verändernden Rahmenbedingungen<br />
für das SHK-Handwerk. Die Rede<br />
war von sinkender Marktrelevanz, zu geringer<br />
Internetpräsenz, Sortiments- und<br />
Margendruck. Gleichzeitig zeigte er die<br />
Chancen auf, die aus seiner Sicht zuhauf<br />
bestehen. Er sieht sie in einer konsequenten<br />
Mehrwertargumentation. Angefangen<br />
beim Standort- und Empfehlungsmarketing<br />
über das Angebot von<br />
Wartungsverträgen bis hin zu Ratgebern<br />
und Checklisten. All jenen Handwerken,<br />
denen die Umsetzung im Alleingang Mühe<br />
bereitet, empfiehlt er, „ . . . besser zu kooperieren,<br />
als alleine zu krepieren“.<br />
Bernd Reutemann, von Haus aus Hotelier<br />
und erst in zweiter Linie Toptrainer<br />
in Sachen Dienstleistung, motivierte seine<br />
Zuhörer, ihre Kunden neben Kompetenz,<br />
Qualität, Zuverlässigkeit vor allem<br />
mit Sympathie zu binden. Er sprach von positiven<br />
Überraschungen, Handeln mit ge-<br />
sundem Menschenverstand, Weiterdenken<br />
wo andere aufhören, kleinen Gesten und<br />
letztlich von der spürbaren Begeisterung<br />
für die Aufgabe. Die kommt nicht von ungefähr,<br />
entwickelt sich aber positiv, wenn<br />
laut Reutemann die Kommunikation mit<br />
den Mitarbeitern stimmt, Wertschätzung<br />
gelebt wird, Offenheit für Veränderung und<br />
klare Spielregeln bestehen.<br />
Viele der Gäste nutzten beim anschließenden<br />
get-together die Gelegenheit zum<br />
Networking und Gedankenaustausch.<br />
Nach der erfolgeichen Premiere ist eine<br />
Fortsetzung des Trendforums geplant.<br />
www.hotmobil.de<br />
Das 1. HM-Trendforum stand unter dem Motto<br />
Dienen & Verdienen.<br />
6 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vertriebspartnerschaft für Leckschutzsysteme<br />
HAMBURG. Die TEHA GmbH, Fachgroßhandel<br />
für Tankschutzprodukte, ist seit<br />
Jahresbeginn Vertriebspartner der Fenotec<br />
GmbH. Das Unternehmen mit Sitz in<br />
Beelitz bei Potsdam stellt Leckschutz- und<br />
Tankraumauskleidungen sowie Zubehör<br />
her. Derzeit werde außerdem an der Entwicklung<br />
neuer Hüllen für chemische Produkte,<br />
am Umbau von Erdtanks zu Wärmespeichern<br />
und am Umbau von Tanks<br />
zu Wasserspeichern gearbeitet, heißt es.<br />
Die Kunden profitierten durch die Zusammenarbeit<br />
der beiden Unternehmen<br />
Jörn von Bornstädt<br />
(l.), Geschäftsführer<br />
Fenotec GmbH, und<br />
Mirko Zywietz (r.),<br />
Geschäftsführer TEHA<br />
GmbH.<br />
von den drei Lägern in Hamburg, Bochum<br />
und Ostfildern/Stuttgart sowie dem Produktionsstandort<br />
in Beelitz. Dort sollen<br />
Leckschutzauskleidungen für zylindrische<br />
DIN-Tanks in 16 verschiedenen Größen<br />
zwischen 3000 und 50 000 l lagermäßig<br />
zur Verfügung stehen. Auch das komplette<br />
Zubehör für Leckschutzsysteme sei dort<br />
vorrätig.<br />
www.teha.de<br />
www.fenotec.eu<br />
ASUE mit neuen Broschüren<br />
BERLIN. Die Arbeitsgemeinschaft für sparsamen<br />
und umweltfreundlichen Energieverbrauch<br />
(ASUE) hat zwei neue Broschüren<br />
veröffentlicht. Die Publikation „Gaswärmepumpen<br />
in Wohngebäuden“ (18<br />
Seiten, DIN A4) erklärt unter anderem die<br />
Funktionsweise von Zeolith-Gaswärmepumpen<br />
– einer neuen Produktfamilie am<br />
Markt für erdgasbasierte Heizungen und<br />
Trinkwassererwärmung. Informationen zu<br />
möglichen Wärmequellen für die Verwendung<br />
der Gaswärmepumpe im Eigenheim<br />
sowie Fördermöglichkeiten und ein aktuelles<br />
Kostenbeispiel werden ebenfalls aufgezeigt.<br />
Die ASUE-Broschüre „Direkte Trocknung<br />
mit Abgasen aus KWK-Anlagen“ (16<br />
Seiten, DIN A4) beschreibt die genannten<br />
industriellen Trocknungsverfahren und<br />
enthält wichtige Planungsgrundsätze für<br />
den Aufbau einer Trocknungsanlage. Die<br />
Broschüre richtet sich an Anwender industrieller<br />
Trocknungsverfahren, Planer und<br />
Betreiber von KWK-Anlagen.<br />
Einzelexemplare der Broschüren können<br />
kostenlos angefordert werden. Darüber<br />
hinaus stehen diese und weitere Publikationen<br />
auf der ASUE-Homepage als PDF<br />
zum Download kostenfrei zur Verfügung.<br />
www.asue.de
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Mit Durchschrift sicher<br />
dokumentiert<br />
WANGEN IM ALLGÄU. SHK-Formblattshop.<br />
de erweitert einen Teil des Angebotes an<br />
branchenspezifischen Vorlagen um Durchschreibe-Formularblöcke.<br />
So ist zum Beispiel<br />
das Inbetriebnahme- und Einweisungsprotokoll<br />
für Heizungsanlagen als<br />
selbstdurchschreibender 2-fach-Formularsatz<br />
erhältlich. Das weitere Sortiment<br />
an Durchschreibe-Formularblöcken umfasst<br />
u. a. Formblätter für die Dokumentation<br />
von Baubesprechungen und Auftragsdetails<br />
oder Aufmaßvorlagen mit den gebräuchlichsten<br />
Artikelbezeichnungen für<br />
Sanitär- und Heizungsinstallationen bei<br />
Regiearbeiten.<br />
SHK-Formblattshop.de bietet einen Teil seines<br />
Vorlagen-Sortiments auch als Durchschreibe-<br />
Formularblöcke an, zum Beispiel das fünf Seiten<br />
umfassende Inbetriebnahmeprotokoll für<br />
Heizungsanlagen.<br />
Die Papierform mit Original und Durchschrift<br />
ist immer dann gefragt, wenn zum<br />
Beispiel Aufmaße und Regieberichte zu<br />
erstellen sind oder vom Inbetriebnahmeund<br />
Einweisungsprotokoll beim Abnahmetermin<br />
eine Durchschrift der Fachbauleitung<br />
zu übergeben ist. Für die Herstellung<br />
der Durchschreibe-Formularblöcke<br />
setzt SHK-Formblattshop.de auf die Zusammenarbeit<br />
mit dem Augsburger Druck-Spezialist<br />
Rausch Druck GmbH. Das ist auf<br />
Geschäfts- und Werbedrucksachen sowie<br />
Durchschreibesätze für mittelständische<br />
Industrieunternehmen und Handwerksbetriebe<br />
spezialisiert und zählt auch zahlreiche<br />
SHK-Fachbetriebe zu seinen Kunden.<br />
Nach Ansicht von Wolfgang Heinl,<br />
Betreiber des Onlineshops SHK-Formblattshop.de<br />
und Fachautor für SHK-Fachmedien,<br />
sei für bestimmte Aufgaben in der Projektabwicklung<br />
auch in Zeiten von Tablet-<br />
PCs und Smartphone-Apps das klassische<br />
Durchschreibeformular nach wie vor unentbehrlich.<br />
SHK-Formblattshop.de<br />
Sanitec: Globales Marketing unter<br />
neuer Leitung<br />
RATINGEN. Alexander Bühl hat für den<br />
finnischen Sanitec-Konzern die Leitung<br />
des globalen Marketing-Teams übernommen.<br />
Der 44-Jährige trägt damit die Verantwortung<br />
für die Führung der 18 Konzernmarken,<br />
zu denen Labels wie Keramag<br />
und Koralle (Deutschland) sowie Allia, Colombo,<br />
Ido, Ifö, Kolo, Pozzi Ginori, Sphinx<br />
und Twyford gehören. Außerdem ist er zuständig<br />
für den internationalen Ausbau der<br />
Premium-Brand „Keramag Design“. Der gebürtige<br />
Düsseldorfer nimmt seine Aufgaben<br />
von der Hauptverwaltung der Keramag<br />
GmbH in Ratingen aus wahr.<br />
Bühl war in den letzten 15 Jahren in<br />
verschiedenen Leitungsfunktionen für den<br />
weltweit tätigen Hausgerätehersteller Electrolux<br />
tätig. Dort zeichnete er u. a. verantwortlich<br />
als Brand- und Marketing-Direktor<br />
für die europäische AEG-Markenstrategie<br />
sowie für die Repositionierung von<br />
Zanussi. Seit 2011 unterstand ihm das gesamte<br />
Marketing von Electrolux für Westeuropa.<br />
Alexander Bühl.<br />
Mit 6200 Mitarbeitern, 18 Werken und<br />
einem Umsatz von 702 Mio. Euro in 2013<br />
zählt die Sanitec-Gruppe zu den bedeutenden<br />
Herstellern von Sanitärkeramik,<br />
Wannen und Duschen in Europa.<br />
www.sanitec.com<br />
Haushaltsnahe Dienstleistungen –<br />
keine Steuerermäßigung<br />
für Gutachtertätigkeit<br />
NÖRVENICH. Die Steuerermäßigung für<br />
haushaltsnahe Dienst- und Handwerkerleistungen<br />
führt immer wieder zu Unstimmigkeiten.<br />
In einem aktuellen Schreiben<br />
hat das Bundesministerium der Finanzen<br />
(BMF) u. a. seine Rechtsauffassung<br />
zur Behandlung von Aufwendungen für<br />
Gutachtertätigkeiten konkretisiert. Demnach<br />
können Steuerpflichtige für die Inanspruchnahme<br />
eines Gutachters keine<br />
Steuerermäßigung beanspruchen, da es<br />
sich hierbei weder um eine haushaltsnahe<br />
Dienstleistung noch um eine Handwerkerleistung<br />
handelt. Grundsätzlich nicht<br />
begünstigt sind (§ 35a EStG) nachfolgend<br />
aufgeführte Leistungen, auch wenn sie<br />
von einem Schornsteinfeger/Kaminkehrer<br />
durchgeführt werden:<br />
<br />
<br />
schutzanlagen<br />
<br />
<br />
Zu den begünstigten Maßnahmen hingegen<br />
zählen laut BMF Schornstein-Kehrarbeiten<br />
sowie Reparatur- und Wartungsarbeiten.<br />
www.bundesfinanzministerium.de<br />
Heizungspumpentausch lohnt sich<br />
BERLIN. Der Großteil der Heizungsumwälzpumpen<br />
hierzulande ist veraltet.<br />
Durch den Einbau einer modernen Hocheffizienzpumpe<br />
können Hauseigentümer<br />
viel Geld sparen. Darauf weist die vom Bundesumweltministerium<br />
geförderte Kampagne<br />
„Klima sucht Schutz“ hin und gibt<br />
dem Fachhandwerk gleichsam eine Argumentationshilfe<br />
fürs Kundegespräch. Etwa<br />
25 Mio. Umwälzpumpen verrichten Schätzungen<br />
zufolge deutschlandweit ihren<br />
Dienst. „80 % der Heizungspumpen sind<br />
überaltert, ineffizient und dadurch wahre<br />
Stromfresser“, sagt Tanja Loitz, Geschäftsführerin<br />
der gemeinnützigen co2online<br />
GmbH. Diese Pumpen-Oldtimer verbrauchen<br />
mehr Strom als Fernseher und Waschmaschine<br />
zusammen. „Wer mit wenig Aufwand<br />
viel Geld sparen will, sollte seine alte<br />
Heizungspumpe gegen eine hocheffiziente<br />
tauschen“, empfiehlt Loitz. Beispiel Einfamilienhaus:<br />
Während alte Modelle 500 Ki-<br />
8 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
lowattstunden (kWh) pro Jahr verbrauchen<br />
und die Stromrechnung um 140,– Euro<br />
nach oben treiben, begnügen sich Hocheffizienzpumpen<br />
mit 75 kWh und umgerechnet<br />
20,– Euro pro Jahr.<br />
Wenn die alte Heizungspumpe kaputt<br />
ist, muss sie übrigens zwingend durch<br />
eine Hocheffizienzpumpe ersetzt werden.<br />
Das regelt eine EU-Richtlinie, die seit 2013<br />
gilt und die Anforderungen an die Energieeffizienz<br />
von Heizungspumpen festlegt.<br />
Als Orientierungsgröße für den Stromverbrauch<br />
der Pumpe gilt der sogenannte<br />
Ener gie-Effizienz-Index (EEI). Dieser Wert<br />
ist auf der Verpackung, dem Typenschild<br />
und in der technischen Beschreibung der<br />
Pumpe vermerkt. Der EEI darf maximal<br />
0,27 betragen. Besonders sparsame Hocheffizienzpumpen<br />
weisen einen EEI kleiner<br />
oder gleich 0,20 auf.<br />
www.klima-sucht-schutz.de<br />
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Von Laufkundschaft<br />
bis Stammkunde.<br />
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NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Baxi Innotech: Serienreifes Brennstoffzellen-Heizgerät bis 2015<br />
HAMBURG. Baxi Innotech, ein Unternehmen<br />
der BDR Thermea Gruppe, und Toshiba<br />
Fuel Cell Power Systems, ein Unternehmensteil<br />
der Toshiba Corporation,<br />
haben Mitte März einen exklusiven Kooperations-<br />
und Liefervertrag zur Entwicklung<br />
und Vermarktung von Brennstoffzellen-<br />
Heizungssystemen für Einfamilienhäuser<br />
in Europa vereinbart. Beide Unternehmen<br />
verpflichten sich nach eigenem Bekunden,<br />
bis 2015 ein serienreifes Heizungssystem<br />
für den deutschen und europäischen Markt<br />
zu entwickeln.<br />
Der Schwerpunkt der gemeinsamen Entwicklung<br />
liege darauf, die Vermarktung<br />
voranzutreiben und die Herstellkosten entscheidend<br />
zu reduzieren. „Obwohl wir technisch<br />
in einer ausgezeichneten Lage sind,<br />
ist uns bewusst, dass wir unsere Stückkosten<br />
stark reduzieren müssen, um eine<br />
wirtschaftlich interessante Lösung anbieten<br />
zu können“, sagt Philipp Klose, Geschäftsleitung<br />
Technik von Baxi Innotech.<br />
Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben<br />
über 200 Systeme in Einfamilienhäusern<br />
installiert. Toshiba Fuel Cell Power<br />
Systems (TFCP) verfügt über Erfahrungen<br />
aus rund 35 000 installierten Geräten auf<br />
dem japanischen Markt. „Da sich die technischen<br />
und sicherheitsrelevanten Krite-<br />
8. Korrosionum der GfKORR: Werkstoffe für die Trinkwasserinstallation<br />
FRANKFURT AM MAIN. Die Gesellschaft<br />
für Korrosionsschutz (GfKORR) führt am<br />
3. September 2014 in der HAW Hamburg<br />
das 8. Korrosionum durch, das sich mit der<br />
Minimierung von Korrosion und Korrosionsschäden<br />
in trinkwasserführenden Anlagen<br />
befasst. In dem Vortragsprogramm<br />
sollen Informationen zu den Einsatzgrenzen<br />
der einzelnen Werkstoffe und den zu<br />
erwartenden Beeinflussungen des Trinkwassers<br />
gegeben werden. Ziel der Veranstaltung<br />
ist es, den Teilnehmern Klarheit<br />
Online-WM-Tippspiel<br />
SCHILTACH. Mit einem Online-WM-Tippspiel<br />
schürt der Badspezialist Hansgrohe<br />
gemeinsam mit seinen Partnern aus Handel<br />
und Handwerk das Fußballfieber. Wer<br />
mit fußballerischem Fachwissen punkten<br />
kann, Taktiken durchschaut oder einfach<br />
Spaß am Tippen hat, kann beim Hansgrohe-WM-Tippspiel<br />
attraktive Preise gewinnen.<br />
Neben hochwertigen Duschsystemen<br />
rien in beiden Märkten wesentlich unterscheiden,<br />
brauchten wir einen Partner, der<br />
die technischen Anforderungen in Europa<br />
kennt und die nötigen Vertriebsstrukturen<br />
besitzt“, so Yukihiro Sumiyoshi, Präsident<br />
und Vorstandsvorsitzender Toshiba Fuel<br />
Cell Power Systems Corporation.<br />
Die Vereinbarung teilt sich dem Vernehmen<br />
nach in zwei Hauptphasen: Im<br />
ersten Schritt soll die japanische Brennstoffzelleneinheit<br />
an die Erfordernisse des<br />
deutschen beziehungsweise europäischen<br />
Marktes angepasst werden. Für die zweite<br />
Phase der Zusammenarbeit sind exklusive<br />
Vermarktungsrechte für Europa vereinbart.<br />
Die notwendigen Stückkostenreduzierungen<br />
für ein wirtschaftliches Produkt<br />
sollen zum einen durch die Erhöhung der<br />
Gesamtproduktionsmenge für die Märkte<br />
in Japan und Europa sowie durch das<br />
neue modulare Produktkonzept erreicht<br />
werden. Das zukünftige Brennstoffzellen-<br />
Heizungssystem soll aus der Brennstoffzelleneinheit,<br />
einem Zusatzheizgerät, Hydraulikmodul,<br />
Speicher und Energiemanager<br />
mit Smart Home und Smart Grid Optionen<br />
bestehen und auf der ISH 2015 präsentiert<br />
werden.<br />
www.baxi-innotech.de<br />
über die zu erwartenden Probleme aber<br />
auch Ansätze zu deren Lösung zu geben.<br />
Zielgruppen der Veranstaltung sind Materialhersteller<br />
und -verarbeiter, Anlagenplaner<br />
und ausführende Betriebe, Ingenieurbüros,<br />
Architekten, Instandhaltungsbetriebe,<br />
Konstrukteure und jegliche<br />
Anwender. Unter www.ikz.de (Suchwort:<br />
gfkorr) gibt es detaillierte Infos zum Tagungsprogramm.<br />
www.gfkorr.de<br />
der Linie Raindance Select winkt ein zweitägiger<br />
Erlebnisaufenthalt für die ganze<br />
Familie im Europa-Park, Deutschlands<br />
größtem Freizeitpark in Rust bei Freiburg,<br />
als Hauptgewinn.<br />
Einfach auf der WM-Tippspielseite unter<br />
www.pro.hansgrohe.de/wm-tippspiel<br />
registrieren und ab dem 12. Juni 2014 als<br />
Solo-Spieler oder Tippgemeinschaft mit<br />
Freunden oder Kollegen für jedes Spiel einen<br />
individuellen Tipp abgeben, nach jedem<br />
Anpfiff mitfiebern, Punkte sammeln,<br />
Fragen richtig beantworten und Bonuspunkte<br />
kassieren. Ab dem 13. Juli steht<br />
dann fest, wer der Hansgrohe Tippkönig<br />
geworden ist. Teilnahmeberechtigt sind<br />
Personen ab 18 Jahren mit Wohnsitz in<br />
Deutschland. Sämtliche Spielregeln und<br />
Teilnahmebedingungen findet man bei der<br />
Registrierung auf der WM-Tippspielseite.<br />
www.pro.hansgrohe.de/wm-tippspiel<br />
Wagner & Co Solartechnik stellt<br />
Antrag auf Insolvenzverfahren<br />
CÖLBE. Die anhaltende Krise in der deutschen<br />
Solarindustrie hat jetzt auch die<br />
Wagner & Co Solartechnik GmbH dazu<br />
gezwungen, Antrag auf Eröffnung eines<br />
Insolvenzverfahrens zu stellen. Zum vorläufigen<br />
Insolvenzverwalter bestimmte<br />
das Amtsgericht Marburg Dr. Jan Markus<br />
Plathner von der Kanzlei Brinkmann<br />
& Partner. „Ein Insolvenzverwalter hat in<br />
der gegenwärtigen Situation bessere Möglichkeiten,<br />
unser Unternehmen finanziell<br />
und strukturell neu aufzustellen als die<br />
Geschäftsführung allein. Wir sind zuversichtlich,<br />
mit ihm zusammen und mit Unterstützung<br />
unserer Kunden die aktuelle<br />
Krisensituation bewältigen zu können“, so<br />
Geschäftsführer Andreas Knoch.<br />
Damit die rund 150 Mitarbeiter am<br />
Standort Cölbe keine Einkommensausfälle<br />
erleiden, brachte der vorläufige Insolvenzverwalter<br />
bereits die Vorfinanzierung<br />
des Insolvenzgeldes auf den Weg. So seien<br />
Lohn- und Gehaltszahlungen zunächst bis<br />
Ende Juni gesichert. Bis dahin will Plathner<br />
Klarheit haben, ob und welche Möglichkeiten<br />
es gibt, die Wagner & Co. Solartechnik<br />
GmbH zu erhalten.<br />
www.wagner-solar.com<br />
E.ON Energie Deutschland GmbH:<br />
Solar-Komplettlösung<br />
mit Versicherungsoption<br />
MÜNCHEN. E.ON baut sein Solarstromangebot<br />
aus. Der Energieanbieter mit Stammsitz<br />
in München bietet ein PV-Komplett-Paket<br />
an, das alle Komponenten beinhalten<br />
soll. Das PV-Angebot sei speziell auf den Eigenverbrauch<br />
ausgerichtet und wende sich<br />
an Betriebe und Privatverbraucher. „Dank<br />
unserer Energieexpertise können wir die<br />
10 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
NACHRICHTEN<br />
SHK Essen 2012<br />
Lastgänge, Verbräuche und Verhaltensmuster<br />
unserer Kunden optimal auswerten und<br />
Solar-Anlagen zielgruppengenau auf die<br />
Wünsche der Verbraucher zuschneiden“,<br />
sagt Dr. Heinz Rosenbaum, Geschäftsführer<br />
von E.ON Energie Deutschland.<br />
Eine sogenannte Allgefahrenversicherung,<br />
die über insgesamt fünf Jahre läuft,<br />
ist bei allen Abschlüssen bis zum Stichtag<br />
30. Juni 2014 gratis inklusive und wird<br />
nicht eingepreist, heißt es aus dem Unternehmen.<br />
Die Versicherung soll sämtliche<br />
äußere Schäden und Gefahren<br />
sowie die daraus entstehenden<br />
Ertragsausfälle absichern, etwa<br />
Sturm, Hagel, Brand, Blitzschlag,<br />
Kurzschluss, Diebstahl oder Vandalismus.<br />
Der Versicherungsschutz<br />
beginne dabei bereits ab<br />
dem Zeitpunkt der Materialanlieferung<br />
auf der Baustelle.<br />
Service und Wartung, die<br />
künftige Visualisierung via App<br />
und Online-Portal sowie das<br />
Speichern der Sonnenenergie in<br />
Batterien sind weitere Dienstleistungen,<br />
die der Energieversorger<br />
im Rahmen seiner Solar-Komplettlösung<br />
anbietet.<br />
www.eon.de/solar<br />
Innendienstleiter Deutschland unter der<br />
strategischen Führung von Geschäftsführer<br />
Hermann Brennecke.<br />
Teil der Neustrukturierung ist auch<br />
die zentrale Organisation von Verkaufsinnendienst,<br />
technischer Beratung und Angebotswesen.<br />
Dazu gehört die Schaltung<br />
von zentralen Telefon-, Faxnummern und<br />
E-Mail-Adressen für Verkauf, Angebote<br />
und Service. Anrufe werden mittels moderner<br />
Kommunikationstechnik direkt an<br />
die zuständigen Mitarbeiter vor Ort weitergeleitet.<br />
Auftragsabwicklung und Service<br />
bleiben unverändert zentral in Erkrath angesiedelt.<br />
Die Neuordnung des Vertriebs<br />
wurde im vergangenen Sommer mit der<br />
Berufung der neuen Vertriebsdirektoren<br />
begonnen und ist jetzt weitgehend abgeschlossen,<br />
heißt es aus dem Unternehmen.<br />
www.grundfos.de<br />
Vertrieb neu strukturiert<br />
ERKRATH. Grundfos richtet seinen<br />
Vertrieb im Bereich Gebäudetechnik<br />
künftig differenzierter<br />
aus. Im Mittelpunkt steht<br />
die Trennung zwischen Handelsund<br />
Projektgeschäft mit jeweils<br />
eigenem Außendienst. Dazu wurden<br />
Verkaufsgebiete und Zuständigkeiten<br />
in Deutschland neu geordnet.<br />
Nun gibt es die drei Verkaufsregionen<br />
Nord-Ost, West<br />
und Süd mit jeweils ca. 25 Außendienstmitarbeitern<br />
für das<br />
Handels- und für das Projektgeschäft<br />
sowie sechs regionalen<br />
Büros für die Präsenz vor<br />
Ort. Jede Verkaufsregion hat getrennte<br />
Vertriebsleiter für Handels-<br />
und Projektgeschäft sowie<br />
einen Innendienstleiter. Operativ<br />
verantwortlich zeichnen André<br />
Schweitzer als Vertriebsdirektor<br />
Projektgeschäft, Frank Wiehmeier<br />
als Vertriebsdirektor Handelsgeschäft<br />
und Joachim Mülich als
Vom Eigenverbrauch über<br />
Energiespeicher bis zur Systemtechnik<br />
Die Intersolar Europe zeigt an drei Messetagen, wie sich das Sonnenlicht für die Energiegewinnung nutzen lässt<br />
Vom 4. bis 6. Juni 2014 wird die Messe München wieder zum Zentrum der internationalen Solarbranche. Auf der Intersolar Europe<br />
erwartet die Besucher ein Abbild und ein umfangreiches Rahmenprogramm rund um Trends, Produkte und Dienstleistungen der<br />
Solarwirtschaft.<br />
Auch wenn in diesem Jahr<br />
die Intersolar am Standort München<br />
an Attraktivität bei den internationalen<br />
Ausstellern verliert,<br />
ist sie für die Ausrichter<br />
doch weiterhin die weltweit<br />
größte Fachmesse dieser Art.<br />
Momentan haben sich knapp<br />
1100 Unternehmen angemeldet,<br />
das sind rund 300 Aussteller<br />
weniger als 2013.<br />
Dieses Defizit versuchen die<br />
Veranstalter mit drei weiteren,<br />
parallel stattfindenden Messen<br />
zu kompensieren:<br />
Automatica – internationale<br />
Fachmesse für Automation<br />
und Mechatronik,<br />
Maintain – Fachmesse für<br />
industrielle Instandhaltung,<br />
electrical energy storage –<br />
Fachmesse für elektrische<br />
Energiespeicherung.<br />
Neu ist auch das erweiterte<br />
Themenspektrum. Bisher war<br />
das Angebot der Intersolar Europe<br />
in die Bereiche Photovoltaik,<br />
PV-Produktionstechnik, Energiespeicher<br />
und Solarthermie gegliedert.<br />
Der Bereich der solaren<br />
Wärmeerzeugung wird ab 2014<br />
ausgebaut und integriert dann<br />
auch Regenerative Heizsysteme<br />
wie Hackschnitzel- und Pelletheizungen,<br />
Mini-Blockheizkraftwerke<br />
bzw. Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen<br />
und Wärmepumpen<br />
in der Halle C4. Der neue<br />
Themenbereich Regenerative<br />
Wärme wird ergänzt durch eine<br />
dreitägige Forumsveranstaltung<br />
mit Vorträgen zu ökologischen<br />
und energieeffizienten Heizsystemen,<br />
Wärmespeichern und<br />
der neuen europäischen Energieeffizienz-Kennzeichnung.<br />
Augenscheinlich<br />
ist dieser Bereich<br />
bei der Industrie nicht attraktiv<br />
genug: Momentan haben sich<br />
nur wenige Unternehmen gefunden,<br />
auf der Intersolar auszustellen<br />
– und die gro ßen und<br />
bekannten Player fehlen.<br />
Rahmenprogramm<br />
Das Rahmenprogramm thematisiert<br />
aktuelle Technologietrends,<br />
Marktentwicklungen<br />
sowie die politischen Rahmenbedingungen<br />
in Deutschland<br />
und weltweit. Hier ein Auszug.<br />
● Energiewende in<br />
Deutschland<br />
Im Rahmen der General Session<br />
(Auftaktveranstaltung) beleuchtet<br />
am 4. Juni eine Podiumsdiskussion<br />
die Energiewende<br />
in Deutschland und ihre<br />
aktuelle Entwicklung. Im Fokus<br />
stehen dabei die neue Bundesregierung<br />
und die unter-<br />
12 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
AUSSTELLUNG<br />
Intersolar 2014<br />
schiedlichen Vorschläge und<br />
Beschlüsse zur EEG-Novelle.<br />
● Neuheitenbörse<br />
Bereits am ersten Messetag<br />
wird der „Intersolar Award“ an<br />
Unternehmen verliehen, die<br />
ihre Innovationskraft mit besonderen<br />
Dienstleistungen und<br />
Produkten unter Beweis gestellt<br />
haben. Auch während der folgenden<br />
Messetage zeigen zahlreiche<br />
Aussteller auf der Neuheitenbörse<br />
neue Produkte und<br />
Dienstleistungen. Aussteller<br />
präsentieren in Vorträgen ihre<br />
Innovationen.<br />
die Anzeige von Foren und<br />
gastronomischen Einrichtungen,<br />
das Programm der Intersolar<br />
Europe Conference und<br />
der Neuheitenbörse,<br />
die aktuellen U-Bahn-Fahrtzeiten,<br />
Notizfunktion,<br />
Exportfunktion für Veranstaltungen,<br />
weitere Informationen rund<br />
um den Messebesuch.<br />
Die App ist ab etwa zwei Wochen<br />
vor der Messe kostenlos<br />
in den einschlägigen Stores erhältlich.<br />
Bei einer vorherigen<br />
Registrierung unter www.intersolar-app.de<br />
wird man benachrichtigt,<br />
sobald die App<br />
zur Verfügung steht. ■<br />
www.intersolar.de<br />
● Eigenverbrauchslösungen<br />
für Industrie- und<br />
Gewerbe<br />
Angesichts stetig steigender<br />
Energiepreise interessieren<br />
sich viele Unternehmen<br />
für Photovoltaikanlagen.<br />
Denn der Großteil des tagsüber<br />
erzeugten Stroms kann direkt<br />
verbraucht werden. Dazu gibt<br />
es den Workshop „PV auf Industrie-<br />
und Gewerbedächern“<br />
am 4. Juni.<br />
● Intersolar Europe<br />
Conference<br />
Begleitend zur Intersolar<br />
Europe findet vom 2. bis 4. Juni<br />
die Intersolar Europe Conference<br />
statt. Sie begleitet und<br />
vertieft die Themen der Messe<br />
und beleuchtet mit rund 300<br />
Referenten und 2000 erwarteten<br />
Teilnehmern die neuesten<br />
Trends, aktuelle Anwendungen<br />
und die Zukunft der internationalen<br />
Märkte.<br />
ECODAN WÄRMEPUMPEN<br />
Champions setzen<br />
auf Ecodan!<br />
Die Intersolar auf dem<br />
Smartphone<br />
Die mobile Website und die<br />
iPhone- und Android-Applikation<br />
der Intersolar Europe unterstützen<br />
die Planung im Vorfeld<br />
und den Messebesuch vor Ort.<br />
Alle Aussteller, Produktgruppen<br />
und ein interaktiver Hallenund<br />
Geländeplan sind über das<br />
Smartphone abrufbar. Die mobile<br />
Anwendung beinhaltet:<br />
die aktuelle Ausstellerliste,<br />
eine Routenplanung in den<br />
Hallen,<br />
Heißer Tipp, pünktlich zur WM: Mit Ecodan machen Sie das Spiel. Melden Sie sich an, tippen Sie den Weltmeister<br />
und stauben Sie einen von zehn attraktiven Preisen ab! Und auch bei Ihren Kunden landen Sie mit Ecodan einen<br />
Volltreffer: Die innovativen Luft/Wasser-Wärmepumpen von Mitsubishi Electric sind schnell und einfach installiert,<br />
arbeiten hocheffizient und spielen speziell in der Heizungsmodernisierung ihre Stärken konsequent aus.<br />
EINFACH WÄRME PUMPEN – mit Ecodan. Mehr Infos unter www.ecodan-partner.de<br />
TIPPEN<br />
MITFIEBERN<br />
GEWINNEN<br />
Jetzt teilnehmen unter<br />
www.ecodan-partner.de/WM
BRANCHE AKTUELL<br />
Pro & Contra<br />
Ist der Einsatz von Einzelraumregelungen<br />
bei Flächenheizsystemen noch zeitgemäß?<br />
Das zentrale Heizsystem ist aus der heutigen Zeit kaum wegzudenken. Aufeinander abgestimmte Komponenten und eine an den<br />
aktuellen Standard der Technik angepasste Systemtemperatur sorgen für ein Höchstmaß an Effizienz und Behaglichkeit. Auch Einzelraumregelungen<br />
dürfen hier nach Meinung vieler nicht fehlen, helfen sie doch mit, die umwelttechnischen Interessen der Politik<br />
umzusetzen. Gemäß § 14 der aktuellen Energieeinspar-Verordnung sind sie bei allen Warmwasser-Heizsystemen vorgeschrieben. Doch<br />
dieser Passus trifft nicht nur auf Zustimmung. Kritiker sehen den Einsatz von Einzelraumregelungen in Verbindung mit Flächenheiz-<br />
Man stelle sich einen Wintertag vor. Die<br />
Bewohner kommen nach Hause, gehen in<br />
den Flur, ins Wohnzimmer, gehen weiter in<br />
das Badezimmer, dann ins Schlafzimmer.<br />
Vielleicht gibt es auch noch zwei Kinderzimmer,<br />
ein Gästezimmer und ein kleines<br />
Büro. Überall ist es schön warm. Egal wer<br />
einen Raum wann und wie lange nutzt:<br />
Überall und immer – außer vielleicht während<br />
der Nacht – ist es schön warm. Ist das<br />
wirklich so angenehm, wenn man in seinem<br />
Zuhause festen Temperaturvorgaben<br />
zu folgen hat? Macht es nicht Sinn, den Bewohnern<br />
die Möglichkeit zu lassen, in jedem<br />
Raum und zu jeder Zeit ihre Raumtemperaturen<br />
selbst einzustellen, im Idealfall<br />
sogar für jeden Tag vorprogrammiert?<br />
Nicht alle Räume werden gleichzeitig<br />
genutzt und das Temperaturniveau eines<br />
Pro<br />
Reiner Pfliegensdörfer,<br />
Dipl. Wirtschafts-Ing. bei der Danfoss GmbH,<br />
Abteilung Heating Solutions<br />
molligen Badezimmers möchte man nicht<br />
wirklich auch im Schlafzimmer vorfinden.<br />
Hinzu kommt: Jeder Mensch fühlt Temperaturen<br />
unterschiedlich. Allein deshalb<br />
empfiehlt sich der Einbau von intelligenten<br />
Reglern pro Zimmer.<br />
Ein weiteres Szenario: Die Wolken decke<br />
reißt auf und eine tiefstehende Sonne erwärmt<br />
den Raum. Bei Flächenheizsystemen<br />
ist dieser Effekt bekannt: Fix klettert die<br />
Temperatur um 3 und mehr °C über die<br />
normale Raumtemperatur. Einzelraumregelungen<br />
können zumindest einen Teil dieser<br />
Wärme durch Drosseln bzw. Unterbrechen<br />
des Heizwasserzuflusses ausregeln.<br />
Zugegeben, gegen die Trägheit älterer Fußbodenheizungen<br />
mit dicker Estrichplatte<br />
oder Heizkörper mit großem Wasserinhalt<br />
vermag selbst die schnellste Regelung relativ<br />
wenig auszurichten. Zumindest die<br />
neueren Flächenheizsysteme mit geringer<br />
Masse oder Heizkörper mit kleinem Wasserinhalt<br />
reagieren deutlich schneller auf<br />
Temperaturschwankungen. Die Reaktionszeiten<br />
von mehreren Stunden gehören im<br />
Neubau jedoch der Vergangenheit an. Richtig<br />
ist, dass moderne Heizungen in neuen<br />
Gebäuden die energieeffizientesten Komponenten<br />
sind. Im Gebäudebestand mit alten,<br />
ungeregelten Fußbodenheizungen zeigen<br />
sich durch den problemlosen Einbau drahtloser<br />
Regelungen jedoch hohe Einsparmöglichkeiten.<br />
Der Bundesverband Flächenheizungen<br />
und Flächenkühlungen (BVF)<br />
spricht im Rahmen einer Studie von Einsparungen<br />
zwischen 11 und 21 % in einem<br />
Einfamilienhaus mit 160 m 2 – je nach Nutzung<br />
der nachgerüsteten Regelung. Was die<br />
Amortisation anbelangt, sind die Kosten<br />
für ein drahtloses Regelungssystem bereits<br />
nach drei bis vier Jahren wieder eingespielt.<br />
Ganz erheblich ist auch die Umweltentlastung:<br />
Würden alle in Deutschland vorhandenen<br />
nicht geregelten Fußbodenheizungen<br />
nachgerüstet werden, könnten rund 1 Mio. t<br />
CO 2 eingespart werden. Das entspricht den<br />
jährlichen Emissionen von 500 000 Diesel-<br />
Autos mit einer Laufleistung von 15 000 km<br />
und einem Verbrauch von 5 l/100 km.<br />
Als Fazit kann festgehalten werden: Ob<br />
alt oder neu, bei allen Fußbodenheizungen<br />
macht es Sinn, moderne Regelungstechnik<br />
zu nutzen. Damit lassen sich zum Teil<br />
erhebliche Energie-Einsparwerte erzielen.<br />
Gleichzeitig wird der individuelle Heizkomfort<br />
deutlich angehoben.<br />
14 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
BRANCHE AKTUELL<br />
Pro & Contra<br />
systemen kontraproduktiv zum gewünschten Ziel der EnEV. Zudem sei der Selbstreguliereffekt vollständig außer Kraft gesetzt. Nach<br />
Meinung der Befürworter hingegen zeigen sich in der Vorschrift keinerlei Kollisionen zur Verordnung. Ganz im Gegenteil, mit Komfort<br />
und Umweltentlastung wird argumentiert. Wir haben zwei Vertreter gebeten, ihre Position zu verdeutlichen und mit Argumenten<br />
zu untermauern, um die Frage zu beleuchten: Ist der Einsatz von Einzelraumregelungen bei Flächenheizsystemen noch zeitgemäß?<br />
Contra<br />
Bernhard Wenzel,<br />
Vorstandsmitglied der Klima-Innovativ e. V.<br />
Das Bild der Einzelraumregelung dreht<br />
sich, sobald heute als Standard geltende<br />
Niedertemperatur-Flächenheizsysteme<br />
ins Spiel kommen. In der Regel werden<br />
Brennwertheizungen mit einer Spreizung<br />
von 35/27 °C ausgelegt. Bei Wärmepumpen<br />
sollten die Systemtemperaturen bei<br />
30/27 °C liegen. Besser aber ist es, wenn<br />
diese Temperaturgrenzen noch unterboten<br />
werden, um das Heizsystem effizient<br />
zu betreiben. Durch diese Anpassung ändert<br />
sich nicht nur die Wirtschaftlichkeit<br />
der Anlage ins Positive, sondern es greift<br />
ebenfalls der Einfluss des Selbstregeleffektes.<br />
Ein Beispiel: Eine optimierte Fußbodenheizung<br />
erzeugt bei einer Auslegungstemperatur<br />
von –16 °C max. 23 °C<br />
Oberflächentemperatur bei einer mittleren<br />
Heizwassertemperatur von 26 °C. Steigt<br />
die Raumtemperatur infolge innerer Wärmegewinne<br />
oder solarer Zugewinne an,<br />
so gibt die Flächenheizung wegen geringerer<br />
Temperaturdifferenz weniger Wärme<br />
ab. Bei starker Sonneneinstrahlung<br />
kann sogar Wärme aus dem Fußboden abgeführt<br />
werden. Diese Wärme kann dem<br />
Gesamtsystem an unbesonnter Stelle zugute<br />
kommen. Nicht aber, wenn die Einzelraumregelung<br />
wegen der überschrittenen<br />
Raumtemperatur Heizkreise abschottet.<br />
Insofern ist die Annahme, dass<br />
der Selbstregeleffekt unabhängig von regelungstechnischen<br />
Einrichtungen eintritt<br />
irreführend, da er ausschließlich in ungeregelten<br />
Systemen voll greift.<br />
Darüber hinaus erzwingen Eingriffe<br />
durch Thermostatventile in das Flächenheizungssystem<br />
eine Erhöhung des<br />
Druckverlustes und damit eine höhere<br />
Strömungsgeschwindigkeit. Hierdurch resultiert<br />
eine geringere Wärmetransmission.<br />
Um die Heizlast dennoch zu decken, ist<br />
die Folge eine Erhöhung der Vorlauftemperatur.<br />
Erst mit leistungsgeregelten Geräten<br />
und Umwälzpumpen gelingt es, diese<br />
Effekte wenigstens innerhalb ihres Regelbereichs<br />
teils zu kompensieren. Noch<br />
gravierender ist dieser Effekt bei Wärmepumpen,<br />
die meist nicht leistungsgeregelt<br />
sind. Wegen des Absinkens des Volumenstroms<br />
steigt die Kondensationstemperatur<br />
im Verflüssiger, durch den<br />
damit größer werdenden Temperaturhub<br />
verschlechtert sich die Arbeitszahl erheblich.<br />
Selbst mit Leistungsregelung gelingt<br />
es nur teilweise, das Manko zu kompensieren.<br />
Berechnungen kommen zu dem<br />
Ergebnis, dass die Einzelraumregelung<br />
im System Flächenheizung/Wärmepumpe<br />
den Energieverbrauch um bis zu 1/3<br />
erhöht. Dadurch steigt ebenfalls der CO 2 -<br />
Ausstoß und natürlich steigen auch die<br />
Kosten.<br />
Die dargestellte Beispielkonstellation<br />
(Wärmepumpe/Flächenheizung) ist kein<br />
Einzelfall sondern eine typische Situation,<br />
in der die Einzelraumregelung generell<br />
und nicht nur ausnahmsweise dem Zweck<br />
der EnEV kontraproduktiv entgegenwirkt.<br />
Was einst also bei schlecht gedämmten Gebäuden<br />
mit Hochtemperaturheizungen und<br />
wenn überhaupt vorhandener Regeltechnik<br />
als guter Ansatz zum Energiesparen gedacht<br />
war, hat sich bei Flächenheizungen<br />
längst ins Gegenteil gekehrt. ■<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 15
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
ZENTRALVERBAND<br />
www.zvshk.de<br />
KURZ UND BÜNDIG<br />
Leserbrief<br />
Nicht richtig wiedergegeben<br />
Das Sanitärsymposium Burgsteinfurt<br />
am 20. Februar 2014 stand unter dem<br />
Motto „Trinkwasserhygiene zwischen<br />
Werkstoffdiskussion und Gefährdungsanalyse“<br />
(<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 7/2014, S.<br />
26). Während auf der Veranstaltung keine<br />
wirklich konträren Standpunkte zu erkennen<br />
waren oder gar diskutiert wurden,<br />
sieht sich Dr. Johann-Wilhelm Erning<br />
vom Bundesamt für Materialforschung<br />
nicht richtig wiedergegeben. Er referierte<br />
zum Thema „Werkstoffe in der Trinkwasser-Installation“<br />
und schreibt in einem<br />
Leserbrief:<br />
„Das entzinkungsbeständige Messing<br />
weist eben genau nicht zurückgehende<br />
Werte für die Bleiabgabe auf. Das ist ja genau<br />
das Problem! Genau deswegen kann<br />
dieser Werkstoff die Anforderungen nicht<br />
erfüllen und genau das war die Kernaussage<br />
des Vortrags an dieser Stelle. Dieses<br />
Verhalten wurde explizit als Hinweis für<br />
die Veränderung der Philosophie ‚Weg von<br />
der Begrenzung des Bleigehalts‘ hin zur<br />
‚Notwendigkeit der Prüfung und Bewertung<br />
einzelner Werkstoffe‘ angeführt. Ich<br />
habe darauf hingewiesen, dass die anderen,<br />
bisher üblichen Werkstoffe, sich bisher<br />
alle als unkritisch erwiesen hätten –<br />
nur dieser eine eben nicht.<br />
Und die Verbindung zum 90-%-Anteil<br />
anderer Werkstoffe (vermutlich aus dem<br />
Bewertungsfaktor) nach dem Motto ‚Ist<br />
nicht schlimm, weil ja nicht so viel!‘ ist<br />
ebenfalls nicht richtig. Damit begründet<br />
sich zunächst ausschließlich der Bewertungsfaktor,<br />
nicht aber die Frage, ob ein<br />
Werkstoff geeignet ist oder nicht. Durch<br />
die Anführungszeichen wird im (auf meinen<br />
Vortrag) bezogenen Text zudem die direkte<br />
Verbindung zwischen diesen Aussagen<br />
und meinem Vortrag hergestellt, das<br />
ist sicher nicht glücklich.<br />
Der Text liest sich im Extrakt aus meiner<br />
Sicht so: Es gibt Werkstoffe, die vielleicht<br />
ein wenig problematisch sind. Das<br />
macht aber nichts, weil es im Mittelwert<br />
untergeht – also kein Problem. Das ist definitiv<br />
nicht meine Aussage gewesen, und<br />
es würde weder dem Prozess nützen noch<br />
der Einhaltung der Trinkwasserverordnung.“<br />
Barrierefrei<br />
Der Barrierefrei-Markt als kompaktes Nachschlagewerk<br />
auf über 200 Seiten: Die neu aufgelegte<br />
Print-Ausgabe bietet eine gute Hilfestellung<br />
für den Badplaner.<br />
Katalog 2014 mit neuen Produkten<br />
Auch in diesem Frühjahr hat der ZVSHK<br />
die Printausgabe „Barrierefreies Bad und<br />
WC – Komfort für Generationen“ aktualisiert<br />
und als Neuauflage herausgegeben.<br />
Auf über 200 Seiten ergeben sich ein komfortabler<br />
Überblick sowie herstellerübergreifende<br />
Informationen zum Geschäftsfeld<br />
barrierefreies Bad und WC. Der Katalog<br />
hat zusammengetragen, was von 49<br />
Herstellern im Markt angeboten wird. Sowohl<br />
bei der Kundenberatung als auch für<br />
die Planungsarbeit erweist sich das praktische<br />
Nachschlagewerk als hilfreich. Mitgliedsbetriebe<br />
der SHK-Organisation können<br />
zwei Exemplare kostenfrei über den<br />
Online-Shop unter www.zvshk.de bestellen<br />
(Quicklink QL64236341). Weitere Exemplare<br />
kosten 18 Euro/Stück. Der Nettopreis<br />
für Nicht-Mitglieder beträgt 36 Euro/<br />
Stück.<br />
Der reich bebilderte Katalog ist für den<br />
Badprofi eine gute Ergänzung zur Produktund<br />
Wissensdatenbank „www.shk-barrierefrei.de“,<br />
die bei Beratung und Planung<br />
umfangreich unterstützen kann. Zum Barrierefrei-Angebot<br />
sagt ZVSHK-Hauptgeschäftsführer<br />
Elmar Esser: „Diese Spezialisierung<br />
in der Sortimentsbreite und -tiefe<br />
bietet keine andere Produktdatenbank<br />
in der SHK-Branche. Rund drei Viertel dieses<br />
wachsenden Marktes sind abgedeckt.“<br />
Kundenbindung<br />
Interessantes für Groß und Klein<br />
Wie kann der Kontakt zum Kunden in<br />
guter Erinnerung bleiben? Mit einer Lektüre<br />
lassen sich Zeichen setzen: Beispielsweise<br />
kann der SHK-Innungsbetrieb das<br />
Kundenmagazin WasserWärmeLuft mit<br />
seiner Firmenadresse stempeln oder bekleben<br />
und aushändigen. Die neueste Ausgabe<br />
gibt auf 36 Seiten in zeitgemäßer Aufmachung<br />
wichtige Denkanstöße zur Badund<br />
Heizungsmodernisierung oder zum<br />
Für den Kunden: Auf 36 Seiten gibt es Interessantes<br />
zu Bad, Heizung, Lüftung und den<br />
Haus- und Gebäude-Checks.<br />
Wert eines Kaminofens sowie einer Lüftungsanlage.<br />
Der Inhalt macht deutlich,<br />
dass der Kunde oder der Interessent für<br />
die zeitgemäße Haus- und Gebäudetechnik<br />
vom Eckring-Betrieb kompetent beraten<br />
und bedient wird. Das Kundenmagazin<br />
unterstreicht, dass der Innungsfachbetrieb<br />
erster Ansprechpartner bei Auswahl<br />
und Realisierung ist. WasserWärmeLuft<br />
16 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
lässt sich zu verschieden gestaffelten Paketpreisen<br />
bestellen, beispielsweise kosten<br />
50 Stück netto 26 Euro, 500 Stück sind für<br />
netto 135 Euro zu haben (plus MwSt. und<br />
Versand). Für Innungsbetriebe bestellbar<br />
unter www.zvshk.de im Onlineshop unter<br />
der Rubrik Kundenbindung.<br />
Für Drei- bis Sechsjährige ist Bob der<br />
Baumeister ein wichtiger Star im Kinderprogramm.<br />
Mit dem Slogan „Yo, wir schaffen<br />
das!“ gelingen die Arbeiten rund ums<br />
Haus gekonnt und perfekt. Seit diesem<br />
Frühjahr hat der ZVSHK eine 12-seitige<br />
Broschüre ins Programm genommen, in<br />
der Bob der Baumeister in seinem Element<br />
ist und die Kleinen zum Basteln, Knobeln<br />
und Kombinieren animiert. Auch bringt<br />
eine Seite ein kleines Ratespiel rund um einen<br />
Rohrbruch und macht so auf den Beruf<br />
des SHK-Anlagenmechanikers aufmerksam.<br />
Für den Kunden von morgen ein interessantes<br />
Mitbringsel, das der Fachbetrieb<br />
mit seiner Adresse kennzeichnen kann<br />
und auf Vorrat haben sollte: für den Servicetechniker<br />
beim Wartungstermin oder<br />
für den Kundenberater in der Ausstellung.<br />
Zum kostenlosen Heftchen im DIN A5-Format<br />
fallen lediglich Versandkosten an. Die<br />
Bestelladresse für Innungsbetriebe: www.<br />
zvshk.de (Quicklink QL10216598).<br />
Mitbringsel für den Nachwuchs im Vorschulalter:<br />
Bob der Baumeister lädt auf 12 Seiten zum<br />
Mitmachen ein.<br />
ZVSHK-Veranstaltungskalender 2013/2014<br />
Datum<br />
Veranstaltung<br />
2. Juli Bundestagung der Landesinstallateurausschüsse, Köln<br />
17. September Ausstellung „Wasser ist Leben“ – Internationaler Plakatwettbewerb<br />
2015, Berlin<br />
25./26. September 31. Deutscher Kupferschmiedetag, Dresden<br />
30. Oktober 2014 ZVSHK/KfW-Forum „Demographie“, Berlin<br />
13. November Informationsforum „Gewährleistungspartner des ZVSHK“, Bonn<br />
20. – 22. November GET Nord, Hamburg<br />
ZVSHK Direkt: Tel.: 02241 9299-0, Fax: 02241 21351, info@zvshk.de, www.zvshk.de<br />
NORMEN UND KOMMENTARE<br />
TRINKWASSER-INSTALLATIONEN<br />
TRWI-PAKET 2013<br />
Exklusiv für Mitglieder<br />
der SHK-Organisation<br />
Der Normenwert des Pakets<br />
beträgt ca. 900 €.<br />
Neuer Paketinhalt:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Achtung: DIN 1988, Teile 1-8, sind seit Juni 2012 nicht mehr gültig!<br />
<br />
<br />
Bestell-Nr. T118, Preis 232,00 € <br />
<br />
DIN EN 806-1 und DIN EN 806-3<br />
mit 1988-300<br />
<br />
<br />
Bestell-Nr. T103 und T110.<br />
Bestell-Nr. T119, Preis 70,50 €
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Award-Gewinner beim Großhandel<br />
Wanderausstellung für Sanitärprofis<br />
Mit dem Produkt-Award 2013 – Badkomfort<br />
für Generationen – hatte der ZVSHK<br />
fünf besondere Entwicklungen zur ISH<br />
2013 prämiert. Auf diese Produkte machten<br />
inzwischen einige Großhändler in einer<br />
Wanderausstellung aufmerksam. Dies<br />
soll die Beratungskompetenz der Badprofis<br />
im Handwerk weiter ausbauen.<br />
Die Nachfrage für attraktive und generationengerechte<br />
Lösungen im Bad steigt<br />
mit der wachsenden Zahl an älteren Menschen.<br />
Deshalb rief der ZVSHK bereits im<br />
Vorfeld der ISH 2013 zu einem ersten Produkt-Wettbewerb<br />
auf, um besondere Leistungen<br />
in diesem wichtigen Geschäftsfeld<br />
zu würdigen. Prämiert wurden fünf herausragende<br />
Entwicklungen:<br />
„A-Flex“ (von FSB) eröffnet als flexibles<br />
Montagesystem für Stützklappgriffe<br />
und Duschklappsitze neue Perspektiven<br />
für eine generationengerechte Ausstattung,<br />
die Badarmatur „Ecostat Shower-Select“<br />
(Hansgrohe) zeichnet sich durch einen<br />
intuitiven Gebrauch aus,<br />
eingebaute Griffmulden beim Waschtisch<br />
„Comfort bis Care“ (Hewi) bieten<br />
sicheren Halt und können auch als<br />
Handtuchhalter dienen,<br />
bei der Walk-in-Duschkabine „Easy<br />
Comfort“ (HSK) ist der Name Programm.<br />
Das Design verbindet Aspekte<br />
von Komfort und Sicherheit,<br />
„4 Bambini“ (Keramag) gestaltet eine<br />
Spiel- und Wasserlandschaft, die das<br />
Konzept „Design für Alle“ über Generationen<br />
hinweg verfolgt.<br />
Weitere Infos bietet die Webseite www.<br />
zvshk-award.com/gewinner<br />
Mehr Fachkompetenz für die<br />
Badplaner<br />
Ein wichtiger Punkt in diesem Award-<br />
Konzept ist, die besondere und preiswürdige<br />
Verbindung zwischen Funktion und<br />
Design zu erreichen sowie die Adaptierfähigkeit<br />
der Produkte einer möglichst großen<br />
Zielgruppe zugänglich zu machen (Design<br />
für Alle). Entscheider bzw. Planer für<br />
das Komplettbad sollen wissen, wie sich<br />
das Know-how rund um Barrierefrei-Pro-<br />
Vier Großhändler machten in den letzten Monaten Platz in ihren Ausstellungen, um das Fachpublikum<br />
auf den Produkt-Award „Bad für Generationen“ aufmerksam zu machen.<br />
NACHGEFRAGT IN SAARSTEDT<br />
Großhändlerin Barbara Wiedemann zur Ausstellung<br />
und zur Zusammenarbeit mit der SHK-<br />
Berufsorganisation.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Spüren Sie eine stärkere<br />
Nachfrage nach barrierefreien Komfortprodukten<br />
für das Bad?<br />
Wiedemann: Ein deutliches Ja. Bäder ohne<br />
Stufen und Absatz wünscht sich jeder Kunde.<br />
Hier liegt barrierefrei absolut im Trend. Große,<br />
bodenebene Duschflächen sowie weiträumige<br />
Walk-in-Bereiche sind fester Bestandteil in der<br />
Badarchitektur geworden. Intelligente Produkte<br />
und flexible Systeme wie berührungslose Armaturen,<br />
Griffe, Relingsysteme und Duschsitze<br />
erfreuen sich zunehmender Beliebtheit – wenn<br />
es auch nicht immer sofort zur kompletten Installation<br />
kommt.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Wie engagiert sich Ihr Handelshaus<br />
für das Thema barrierefrei?<br />
Wiedemann: Schon seit Jahrzehnten werden<br />
Barbara Wiedemann spricht für die<br />
gleichnamige Handelsgruppe mit Sitz in<br />
Saarstedt.<br />
Mitarbeiter in allen Wiedemann-Häusern für diesen Bereich aus- und weitergebildet. Wir<br />
legen besonderen Wert darauf, dass Fachinstallateure ebenso weitergebildet werden und<br />
bieten in Zusammenarbeit mit dem SHK-Fachverband regelmäßig Produktschulungen an.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Warum zeigt Wiedemann die Wanderausstellung?<br />
Wiedemann: Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, diesen neuen offensiven Weg der<br />
Vermarktung zu begleiten und zu unterstützen.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Welche weiteren Kooperationen wünschen Sie sich mit der SHK-Verbandsorganisation?<br />
Wiedemann: Es gibt bereits eine Vielzahl von Instrumenten wie den Produktkatalog Barrierefrei,<br />
die Internetseiten www.shk-barrierefrei.de sowie www.gutesbad.de. Die gilt es zu<br />
nutzen und zu unterstützen. Zusätzliches ist nicht erforderlich.<br />
18 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
dukte weiter entwickelt. Deshalb ist auch<br />
der Großhandel mit seinen Ausstellungsmöglichkeiten<br />
von Anfang an in dieses<br />
Award-Konzept eingebunden.<br />
Eine Wanderausstellung ging mittlerweile<br />
zu Fachgroßhändler Wiedemann in<br />
Saarstedt, zu BGN Gleichauf <strong>Haustechnik</strong><br />
in Neumarkt, machte Station bei Elspermann<br />
in Bochum und bei Dr. Kurt Korsing<br />
Der Wettbewerb von 2013 findet in diesem Jahr<br />
seine Fortsetzung.<br />
in Köln. Auch gab es die Präsentation auf<br />
den SHK-Regionalmessen in Leipzig und<br />
Nürnberg, beim SHK-Landesverbandstag<br />
Niedersachsen sowie zum VDS-Badforum<br />
in Bonn.<br />
Nächster Produkt-Award zur ISH 2015<br />
Der Erfolg dieses ersten Design-Wettbewerbs<br />
bestärkt die Initiatoren, den Award<br />
für die nächste Runde vorzubereiten. Fest<br />
NACHGEFRAGT IN KÖLN<br />
Stephanie Grunwald, Marketingleiterin bei<br />
Korsing, würde die Ausstellung noch umfangreicher<br />
wiederholen.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Spüren Sie eine stärkere<br />
Nachfrage nach barrierefreien Komfortprodukten<br />
für das Bad?<br />
Grunwald: Ganz klar Ja. In unseren Ausstellungen<br />
der Heinrich-Schmidt-Gruppe wird<br />
verstärkt nach Bädern gefragt, die gerade<br />
beim Älter werden mehr Erleichterung schaffen.<br />
Auch das Thema Komfort steht gerade bei<br />
älteren Menschen mehr und mehr im Fokus,<br />
sodass wir hier einen größeren Spielraum anbieten<br />
können.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Warum zeigt Ihr Handelshaus<br />
die Wanderausstellung?<br />
Grunwald: Das finden wir eine tolle Initiative,<br />
um dieses immens wichtige Thema gerade im<br />
Hinblick auf die demografische Entwicklung in<br />
den Vordergrund zu stellen. Jedoch hätten wir<br />
uns gewünscht, dies mit realen Produkten zu untermauern, da hier der Effekt sicherlich<br />
noch größer gewesen wäre als mit Roll-Up-Displays. Dennoch war dies ein wunderbarer<br />
Start.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Wie bewerten Sie den Produkt-Award?<br />
Grunwald: Die Produkte wurden sehr gut ausgewählt und repräsentieren das Thema „Design<br />
für Alle“ sehr vielfältig. Ich denke, dieser Produkt-Award ist für unsere Branche sehr wichtig,<br />
da er Schwerpunkte setzt und das Bewusstsein für Weiterentwicklungen fördert.<br />
steht schon jetzt, dass die Kooperation mit<br />
dem Großhandel weiter ausgebaut werden<br />
soll. Auch ein neues Präsentationskonzept<br />
am Point of Sale für die Gewinner ist<br />
in Vorbereitung. Die nächsten Produkt-<br />
Stephanie Grunwald ist Marketingleiterin<br />
beim Kölner Handelshaus Korsing (Heinrich-Schmidt-Gruppe).<br />
Awards werden auf der ISH 2015 verliehen.<br />
Näheres findet man unter www.zvshkaward.com<br />
Einmal zertifiziert – europaweit gültig<br />
Verfahren für Zulassungen könnten einfacher sein<br />
Das in Europa uneinheitliche Regelwerk für die Produkte in der Trinkwasserinstallation stellt Fachbetriebe und Hersteller immer<br />
wieder vor unliebsame Herausforderungen. Das soll künftig anders werden. Mit der Initiative „One standard, one test“ fordern der<br />
Zentralverband SHK und die figawa (Firmen im Gas- und Wasserfach) einen einheitlich geltenden Standard für ganz Europa.<br />
Die Botschaft ist klar: Schluss mit<br />
dem europaweiten Durcheinander an nationalen<br />
Anforderungen und Zertifizierungen<br />
im Bereich Trinkwasserinstallation.<br />
Eine einheitliche Regelung ist längst<br />
überfällig. Dafür engagieren sich der<br />
ZVSHK und die figawa in einer gemeinschaftlichen<br />
Initiative. Das Motto lautet:<br />
„One standard, one test, accepted everywhere<br />
in europe“.<br />
Bislang ist die Situation eher unerfreulich:<br />
Die gängige Praxis, Produktanforderungen<br />
und Zertifizierungen national zu<br />
regeln, stellt Fachbetriebe und Hersteller<br />
häufig vor Probleme. So müssen sich<br />
beispielsweise SHK-Unternehmer, die länderübergreifend<br />
arbeiten, immer wieder<br />
den wechselnden Anforderungen nationaler<br />
Vorgaben anpassen. Hersteller, die<br />
etwa ihr Rohrsystem in Deutschland, den<br />
Niederlanden sowie Frankreich vertreiben<br />
möchten, benötigen dafür gleich drei einzelne<br />
Zertifikate.<br />
Forderung: Einheitliche Zulassung für<br />
Europa<br />
Ziel ist es nun, für die in Europa zugelassenen<br />
Produkte einen einheitlichen<br />
Standard festzulegen. Die Überprüfung<br />
und Zertifizierung kann weiterhin von den<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 19
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
bereits vorhandenen Zertifizierungsstellen<br />
durchgeführt werden. Die dafür nötigen<br />
Anforderungen müssen ebenfalls vereinheitlicht<br />
werden. Doch am Ende sollte gelten:<br />
Einmal zertifiziert – europaweit gültig.<br />
Welchen Zertifizierer ein Hersteller für<br />
sein Produkt jeweils auswählt, bleibt ihm<br />
überlassen.<br />
Für den Fachhandwerker bringt eine<br />
solche Regelung deutliche Erleichterung<br />
mit sich. Er gewinnt beispielsweise eine<br />
größere Wahlfreiheit zwischen den am<br />
Markt befindlichen Produkten. Zudem<br />
bekommt er die Möglichkeit, mit seinem<br />
gewohnten Material auch in Nachbarländern<br />
zu arbeiten. Die vereinfachte Prüfpraxis<br />
kann außerdem dazu führen, dass<br />
die Preise für die Produkte sinken – ein<br />
Vorteil für Fachbetriebe und Endkunden<br />
gleichermaßen.<br />
Hoher Maßstab muss erhalten<br />
bleiben<br />
Vereinfachung darf allerdings nicht mit<br />
Qualitätsverlust einhergehen. Dieser Aspekt<br />
ist dem ZVSHK und der figawa besonders<br />
wichtig. Beide Organisationen setzen<br />
sich seit Langem für qualitativ hochwertige<br />
und hygienisch einwandfreie Produkte<br />
im Kontakt mit Trinkwasser ein. Um einen<br />
möglichst hohen europaweit geltenden<br />
„Kein Trinkwasser!“ ist keine Lösung: ZVSHK<br />
und figawa setzen sich für qualitativ hochwertige<br />
und hygienisch einwandfreie Produkte<br />
im Kontakt mit Trinkwasser ein und wollen die<br />
Zulassungen europaweit vereinfachen.<br />
Bild: Thomas Dietrich<br />
Standard sicherzustellen, arbeiten sie mit<br />
weiteren Partnern aus Verbänden und der<br />
Wirtschaft zusammen. Das gemeinsame<br />
Konzept wird in Kürze der EU-Kommission<br />
vorgestellt.<br />
Geeignete Werkstoffe sind längst<br />
definiert<br />
Zum Hintergrund: Die Anforderungen<br />
an die Einhaltung der Trinkwasserqualität<br />
an der Entnahmestelle ergeben sich<br />
aus der geltenden Trinkwasserverordnung<br />
(TrinkwV). Die TrinkwV ist die nationale<br />
Umsetzung der europäischen Trinkwasserrichtlinie.<br />
In dieser Verordnung sind neben<br />
den mikrobiologischen Anforderungen<br />
vor allem die Grenzwerte der im Trinkwasser<br />
relevanten Werkstoffe von Bedeutung.<br />
Ergänzend regelt die europäische Bauprodukteverordnung<br />
den harmonisierten Bereich<br />
im Baurecht.<br />
Aus diesen Vorgaben resultieren<br />
höchste Ansprüche an Qualität und Leistung<br />
aller Produkte im Kontakt mit Trinkwasser.<br />
Zu diesen Produkten gehören unter<br />
anderem Rohre und Rohrsysteme, Absperr-,<br />
Sicherheits- und Auslaufarmaturen,<br />
Filter, Wasserzähler, Wasserbehandlungsanlagen,<br />
Pumpen, Druckminderer, Erwärmer,<br />
Beschichtungen, Dichtungen und<br />
Membranen.<br />
■<br />
NORDRHEIN-WESTFALEN<br />
www.shk-nrw.de<br />
Kampagne „Kesseltausch NRW“ läuft<br />
Noch bis August 2014 steht ein grünes Schweinchen im Zentrum der visuellen Kommunikation einer Kampagne zum Austausch alter<br />
Heizkessel 1 ). Kernpunkte sind die Beratung und der Einbau eines Gas-Brennwertgerätes in NRW der Marken Buderus oder Viessmann<br />
durch einen nordrhein-westfälischen SHK-Innungsfachbetrieb. Dem Kunden winken als Anreiz eine Prämie von 200 Euro und ein<br />
einfaches Teilnahmeverfahren.<br />
1<br />
) An dieser sechsmonatigen Initiative beteiligen sich der<br />
Fachverband Sanitär Heizung Klima NRW, der Landesfachverband<br />
des Schornsteinfegerhandwerks NRW, die<br />
BDEW-Landesgruppe Nordrhein-Westfalen sowie die<br />
Heizkesselhersteller Viessmann und Bosch Thermotechnik<br />
(Marke Buderus).<br />
„Komplizierte Förderprogramme und<br />
Kreditangebote haben bislang zwar viele<br />
Behörden beschäftigt, jedoch nicht die Betriebe<br />
des SHK-Handwerks“, meint Hans-<br />
Peter Sproten, Hauptgeschäftführer des<br />
Fachverbands SHK NRW und Initiator<br />
der Kampagne, auf einer Pressekonferenz<br />
Mitte März. „Nun haben wir im Schulterschluss<br />
mit verlässlichen Partnern ein attraktives<br />
Programm aufgelegt, das ohne<br />
staatliche Bürokratiehürden eine Win-Win-<br />
Situation für alle Beteiligten herstellt.“<br />
Einfaches Konzept –<br />
rasche Umsetzung<br />
Keine Prämienstaffelung, kein langwieriges<br />
Anmeldeprocedere für Betriebe, kein<br />
aufwendiger Papierkram für Verbraucher<br />
– die Kampagne ist bewusst einfach konzipiert,<br />
um sie schnell verbreiten und praktisch<br />
umsetzen zu können. Teilnahmeberechtigt<br />
sind private Haus-/Wohnungseigentümer<br />
(natürliche Personen), deren<br />
Kessel auf NRW-Landesgebiet getauscht<br />
wird. Der Kampagnenzeitraum endet am<br />
31. August 2014 – bis zu diesem Datum<br />
muss die Installation der Kessel erfolgt<br />
sein. Stefan Weber, Leiter Vertriebsbereich<br />
West von Buderus, sieht die kurzen Entscheidungswege<br />
beim Kunden als großen<br />
Vorteil. „Die Kesseltauschaktion verkürzt<br />
diesen Prozess, weil sie so einfach ist.“<br />
Andreas Ehlert, Landesinnungsmeis ter<br />
Schornsteinfeger NRW, spricht von einem<br />
„gigantischen Austauschpotenzial“ und<br />
stützt sich hierbei auf eigens erhobene<br />
Zahlen: Rund 4,5 Mio. Heizungsanlagen<br />
sorgen in NRW für Wärme. Mehr als jede<br />
20 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
Teilnahmeantrag, Downloads rund um<br />
das Thema Erdgas-Brennwert und Verlinkungen<br />
zur Handwerkersuche NRW wie<br />
auch zu den Produkten von Viessmann und<br />
Buderus. „Die Kampagne weist die Kunden<br />
darauf hin, dass es sich lohnt, schon<br />
jetzt die Kostenvorteile und den Komfort<br />
einer modernen Erdgas-Brennwertheizung<br />
zu nutzen und gleichzeitig die Umwelt zu<br />
entlasten“, verdeutlicht Dr. Wolfgang van<br />
Rie nen, Geschäftsführer der NRW-Landesgruppe<br />
Energie- und Wasserwirtschaft e. V.<br />
Die Kampagne „Kesseltausch NRW“ läuft noch bis Ende August 2014 und soll ggf. in den nächsten<br />
zwei Jahren wiederholt werden (jeweils März bis August). Auf einer Pressekonferenz<br />
stellten die Beteiligten die Aktion vor (v. l.):<br />
Dr. Wolfgang van Rienen, BDEW<br />
Hans-Peter Sproten, FV SHK NRW<br />
Stefan Weber, Buderus<br />
Jürgen Becker, Viessmann<br />
Andreas Ehlert, NRW-Landesinnungsverband der Schornsteinfeger<br />
zweite ist bereits älter als 15 Jahre und damit<br />
nicht mehr auf dem Stand der Technik.<br />
Jede siebte sogar älter als 21 Jahre. „Solche<br />
Heizungen vergeuden erheblich mehr<br />
Energie als notwendig.“<br />
Auch Jürgen Becker, Verkaufsleiter<br />
Nord-West von Viessmann, sieht akuten<br />
Handlungsbedarf: Entscheidend für das<br />
Gelingen der Wärmewende sei ein enges<br />
Zusammenspiel zwischen Energiepolitik,<br />
den energiesparende Technologien anbietenden<br />
Industrien, dem verarbeitenden<br />
Handwerk und nicht zuletzt den privaten<br />
Investoren. „Umso mehr begrüße ich das<br />
Projekt ‚Aktion Kesseltausch NRW’.“<br />
Bekanntmachung und Verteilerwege<br />
110 000 Info-Folder inkl. Teilnahmebogen<br />
wurden produziert, die Kampagnen-<br />
Website www.kesseltausch-nrw.de ist online<br />
und die Bewerbung von Verbrauchern<br />
in <strong>Special</strong>-Interest-Medien in Planung. Der<br />
Kampagnen-Folder wird von den Kooperationspartnern<br />
über die jeweiligen Kanäle<br />
in Richtung Innungsfachbetriebe und Verbraucher<br />
gestreut, um sie bekannt zu machen.<br />
Der Fachverband bietet Innungsfachbetrieben<br />
die Möglichkeit, den Folder per<br />
Faxantwort kostenlos zu ordern. Das Bestellblatt,<br />
erhältlich nach Login 2 ) im internen<br />
Mitgliederbereich auf www.shk-nrw.<br />
de, gibt auch detailliert Auskunft darüber,<br />
wie der SHK-Betrieb an der Kesseltausch-<br />
Kampagne teilnimmt.<br />
Offizielle Informationsplattform zur<br />
Kampagne ist www.kesseltausch-nrw.de.<br />
Hier finden Endkunden alle Infos, den<br />
Das Procedere im Überblick<br />
Das vom Kunden und vom Fachbetrieb<br />
ausgefüllte und unterschriebene Antragsformular<br />
wird per Fax (0211 69065-89) oder<br />
per Post an den Fachverband SHK NRW gesendet.<br />
Hier werden die Teilnahmeberechtigung<br />
des Kunden und der Mitgliederstatus<br />
des Fachbetriebs überprüft. Der positiv<br />
geprüfte Antrag wird mit einer Vorgangsnummer<br />
versehen und zentral an die Industriepartner<br />
Buderus oder Viessmann weitergeleitet.<br />
Fachbetrieb und Kunde werden<br />
per Post, Fax oder E-Mail benachrich tigt.<br />
Der Fachbetrieb gibt bei der Bestellung des<br />
Brennwertgerätes bei den Industriepartnern<br />
selbst die Vorgangsnummer mit an.<br />
Das georderte Brennwertgerät wird im Aktionszeitraum<br />
bis zum 31. August 2014 eingebaut.<br />
Die Abrechnung durch den Betrieb<br />
erfolgt unmittelbar mit dem gewählten Hersteller,<br />
während der Kunde die 200,- Euro<br />
in Form eines Rabattes auf den neuen Kessel<br />
über den SHK-Fachbetrieb erhält. ■<br />
2<br />
) Mitgliedsbetriebe der SHK-Innungen erhalten ihre Zugangsdaten<br />
beim Fachverband SHK NRW telefonisch unter<br />
0211 69065-11.<br />
110 000 dieser Folder sind gedruckt. Sie informieren über die Kampagne und die auf der Rückseite<br />
auszufüllenden Felder, die 200 Euro wert sind.<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 21
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
SACHSEN<br />
www.installateur.net<br />
Erste Delegierten-Aussprache im Jahr 2014<br />
Mitgliederversammlung des Fachverbandes SHK Sachsen<br />
Zur Mitgliederversammlung des Fachverbandes SHK Sachsen am 16. April 2014 in Döbeln standen mehrere Themen auf der Tagesordnung:<br />
ein Fachvortrag der Bosch Thermotechnik GmbH (Buderus), die Bestätigung des Berichts des Vorstandes und der Geschäftsführung<br />
und des Jahresabschlusses für 2013, die Entlastung des Vorstandes und der Geschäftsführung sowie Nachwahlen.<br />
Die Firma Jens Vogel aus Eibenstock (Innung<br />
SHK Aue/Schwarzenberg) wurde für<br />
ihre hervorragende Ausbildungsleistung<br />
ausgezeichnet als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“.<br />
Christopher Vogel hat am<br />
10. 4. 2014 in Nürnberg den Bundesausscheid<br />
für die Euro-Skills 2014 in Lille (Frankreich)<br />
im Beruf Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik gewonnen.<br />
Der Fachvortrag des fördernden Gastmitglieds,<br />
Bosch Thermotechnik GmbH<br />
(Buderus), stand unter dem Thema „Neue<br />
Medien in der Heizungstechnik“. Ingo<br />
Mittnacht stellte das Angebot an mobilen<br />
Apps von Buderus vor. Peter Reiter demonstrierte<br />
die Apps online über ein Tablet.<br />
Stefan Dziuba, technischer Berater des<br />
Fachverbandes SHK Sachsen, empfahl die<br />
aktuelle Erweiterung der Planungssoftware<br />
ZVPLAN um ein Trinkwassermodul<br />
zur Berechnung von Trinkwasseranlagen<br />
nach DIN EN 806 und DIN 1988-300.<br />
Unter www.zvplan.de finden Interessenten<br />
Einführungsvideos, Seminartermine,<br />
eine Testversion, Bestellmöglichkeiten sowie<br />
den Support.<br />
Den Bericht des Vorstandes und der<br />
Geschäftsführung trug der stv. Landesinnungsmeister,<br />
Günther Beer, vor. Er berichtete<br />
über das vielfältige Engagement des<br />
Fachverbandes im Jahr 2013. Nachfolgend<br />
einige Beispiele:<br />
Bereich Landespolitik<br />
Der Fachverband hat im Energiebeirat<br />
Sachsen die Interessen des SHK-Handwerks<br />
eingefordert. Auch war er Mitveranstalter<br />
des VSW-Neujahrsempfangs am<br />
14. Januar dieses Jahres. Zudem beteiligte<br />
er sich am Energiekongress Sachsen am<br />
15./16. April 2013 in Dresden.<br />
Bereich SHKG<br />
Die SHKG 2015 findet vom 28. bis 30.<br />
Oktober statt. Ab dem Jahr 2017 wird die<br />
Messe im September stattfinden. Erste konzeptionelle<br />
Ansätze wurden bereits diskutiert.<br />
Bereich Berufsausbildung<br />
Zur Zukunft der Klempnerausbildung<br />
im Freistaat Sachsen hat der Fachverband<br />
SHK mit dem Kultusministerium erfolgreiche<br />
Gespräche geführt. Günther Beer<br />
bat die Delegierten, in ihren Innungen für<br />
eine Berufsausbildung im Klempnerhandwerk<br />
zu werben.<br />
Der sächsische SHK-Leistungswettbewerb<br />
fand am 16. Oktober 2013 auf der<br />
SHKG statt. Den Landessieg konnte Sören<br />
Rister erringen (Ausbildungsbetrieb Sanitär<br />
Seidel Zwickau, Innung SHK Zwickau).<br />
Im Rahmen der Mitteldeutschen Handwerksmesse<br />
fanden vom 17. - 22. Februar<br />
dieses Jahres erstmals gemeinsame mitteldeutsche<br />
Ausscheide für die Euro-Skills<br />
2014 im Beruf Anlagenmechaniker(in)<br />
SHK statt. Beide sächsischen Anlagenmechaniker<br />
nahmen am nationalen Ausscheid<br />
zur IFH in Nürnberg teil. Den Bundesausscheid<br />
für die Euro-Skills 2014 hat Christopher<br />
Vogel gewonnen (Firma Jens Vogel, Innung<br />
SHK Aue/Schwarzenberg).<br />
Bereich Mitgliedergewinnung<br />
Die Gewährung von Weiterbildungsgutscheinen<br />
für Neumitglieder hat sich als Erfolgsmodell<br />
für die Mitgliedergewinnung<br />
Günther Beer berichtet über die Entwicklungen<br />
im Fachverband.<br />
Gerade für die Berechnung von Trinkwasseranlagen<br />
empfiehlt Stefan Dziuba die Planungssoftware<br />
ZVPLAN.<br />
Verbandsgeschäftsführer Sven Fischer freut<br />
sich über die positiven Entwicklungen in den<br />
eigenen Reihen.<br />
22 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
entpuppt. 2013 wurden 65 Gutscheine<br />
ausgestellt. Die Gewährung von Weiterbildungsgutscheinen<br />
wurde bis zum Jahr<br />
2016 verlängert. Auf Beschluss des Vorstandes<br />
wurden 2013 Prospektständer zur<br />
Innungswerbung, z. B. im Großhandelslager<br />
„Abex“ angeschafft, mit dem Innungsflyer<br />
„Mitglied in der Innung“ bestückt und<br />
einem Beileger ergänzt. Ende Februar 2014<br />
wurden alle Innungsbetriebe und Nichtinnungsbetriebe<br />
zum Bürgschaftsservice des<br />
Fachverbands angeschrieben und über die<br />
Vorteile der Innungsmitgliedschaft informiert.<br />
Seit dem 16. Oktober 2013 tritt der Fachverband<br />
mit einem neuen Corporate Design<br />
nach außen auf. Die Gestaltung lehnt<br />
sich an den Außenauftritt des ZVSHK an.<br />
Gleichzeitig wurde eine Vereinheitlichung<br />
mit den SHK-Fachverbänden Sachsen-Anhalt<br />
und Thüringen erreicht.<br />
Bereich Weiterbildung<br />
Die Weiterbildungsschwerpunkte waren<br />
2013:<br />
ChemKlima-/ChemOzon-Seminare,<br />
TRWI- und Probennahme-Seminare,<br />
Seminare zum hydraulischen Abgleich<br />
und ZVPLAN,<br />
Seminare Raumlufthygiene nach VDI<br />
6022,<br />
TRF-Seminare,<br />
Seminare zur Sachkunde gem. § 19<br />
WHG und<br />
Nachschulungen zur Elektrofachkraft.<br />
Nach Beratung und Diskussion wurden<br />
der Bericht und der Jahresabschluss<br />
des Fachverbandes SHK Sachsen für 2013<br />
bestätigt und Vorstand und Geschäftsführung<br />
entlastet.<br />
Als Mitglieder des Vorstandes des Fachverbandes<br />
SHK Sachsen wurden nachgewählt:<br />
Andreas Lang, Innung SHK Chemnitz,<br />
Steffen Mercklein, Innung SHK Leipzig,<br />
Rolf Schmidt, Innung SHK Freiberg,<br />
Jan Schuster, Innung SHK Kamenz.<br />
Peter Kleicke, Obermeister der Innung<br />
SHK Niederschlesien, wurde als weiterer<br />
stv. Landesinnungsmeister des Fachverbandes<br />
SHK Sachsen gewählt. Als Mitglied<br />
des Ausschusses Berufsbildung wurden<br />
Jörg Bauer und als Mitglied der Rechnungs-<br />
und Kassenprüfungsausschusses,<br />
Arno Stengel, in ihren Ämtern bestätigt. ■<br />
RHEINLAND-RHEINHESSEN<br />
www.shk-dienst.de<br />
Obermeister in Brüsseler ZDH-Repräsentanz<br />
Vom 3. bis 4. April dieses Jahres unternahmen<br />
die Obermeister des Fachverbandes<br />
SHK Rheinland-Rheinhessen eine<br />
Fahrt nach Brüssel. In der dortigen ZDH-<br />
Repräsentanz standen zwei Vorträge auf<br />
dem Programm. Der Referatsleiter des<br />
ZDH, Tim Krögel, informierte über die Öko-<br />
Design-Richtlinie und den Sachstand bezüglich<br />
der Abschaffung des Meisters als<br />
Zugangsvoraussetzung im SHK-Handwerk.<br />
Dabei wurde deutlich, dass die „große Politik“<br />
sich von Erwägungen leiten lässt, die<br />
mit der Sache wenig bis gar nichts zu tun<br />
haben. „Kuhhandel ist dafür eine zutreffende<br />
Bezeichnung“, so der Fachverband.<br />
Anschließend stellte Dr. Niels Anger von<br />
der Generaldirektion Energie den Rahmen<br />
der Energiepolitik bis zum Jahr 2030 vor.<br />
Nach einer Bewertung des bisher Erreichten<br />
verwies er auf die neuen Ziele, die sich<br />
die EU-Kommission für das Jahr 2030 gesetzt<br />
hat. Im Mittelpunkt stehen dabei die<br />
Reduzierung des Treibhausgasausstoßes<br />
um 40 % gegenüber 1992 und der Anteil<br />
Auf der Rückfahrt von Brüssel besichtigten die<br />
Obermeister den Aachener Dom.<br />
Die Obermeister informierten sich in Brüssel über den Stellenwert des SHK-Handwerks in Europa.<br />
der <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> auf über 27 %<br />
am gesamten Energiemix in der EU. Diese<br />
Ziele können nur in enger Abstimmung mit<br />
den Mitgliedsstaaten erreicht werden, wobei<br />
auch die Energiesicherheit eine große<br />
Rolle spielt.<br />
Die Rückfahrt führte über Aachen, wo<br />
der Dombaumeister Maintz die Domheizung<br />
und –lüftung in den Mittelpunkt seiner<br />
Führung stellte.<br />
Mit vielen Eindrücken, guten Gesprächen<br />
und neuen Kontakten kehrten die Reiseteilnehmer<br />
zurück nach Koblenz. Einhellige<br />
Meinung: Bitte wiederholen! ■<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 23
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Messepräsentationen<br />
to go<br />
Das aktuelle Ausstellungsprogramm der Industrie auf den<br />
Frühjahrsmessen 2014 zum Nachlesen<br />
Im März fand die SHK Essen statt, im April die IFH/Intherm. Wie auch<br />
in den vorangegangenen Ausgaben informiert die <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
in diesem Heft über das bewährte, aber auch und insbesondere<br />
über das neue Produktprogramm der Aussteller. Der Schwerpunkt<br />
hier liegt auf den Gewerken Sanitär und Heizung 1 ). Hier endet der<br />
Messeüberblick.<br />
1<br />
) Produktvorstellungen der beiden Messen finden sich in den Heft 7, 8, 9 und 10/2014<br />
Alle Unternehmen im Überblick.<br />
Sie finden Näheres zum Aussteller ...<br />
... auf Seite<br />
ACO Passavant GmbH 32<br />
ait-deutschland GmbH 36<br />
August Brötje GmbH 38<br />
Belimo Stellantriebe Vertriebs GmbH 31<br />
Bosch Thermotechnik GmbH (Junkers) 28<br />
Clage GmbH 34<br />
Danfoss GmbH 37<br />
EHT <strong>Haustechnik</strong> GmbH (AEG <strong>Haustechnik</strong>) 34<br />
Franz Kaldewei GmbH & Co. KG 33<br />
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH 28<br />
Hansgrohe SE 29<br />
Hewi Heinrich Wilke GmbH 32<br />
Jung Pumpen GmbH 40<br />
Kermi GmbH 27<br />
Kludi GmbH & Co. KG 26<br />
KWB Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH 30<br />
Max Weishaupt GmbH 26<br />
Mitsubishi Electric Europe B.V. 41<br />
Roth Werke GmbH 40<br />
Schell GmbH & Co. KG 25<br />
TA Heimeier GmbH 39<br />
Vaillant GmbH 35<br />
Windhager Zentralheizung GmbH 36<br />
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH 30<br />
24 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
SCHELL GMBH & CO. KG<br />
Sicherheit, Komfort und Effizienz an Waschtischen<br />
durch neues Druckausgleichventil<br />
Hygiene, Wirtschaftlichkeit und repräsentative<br />
Gestaltung – diese Aspekte sind<br />
laut dem Unternehmen Schell bei der Planung<br />
öffentlicher und halböffentlicher Sanitärbereiche<br />
von großer Bedeutung. Und<br />
zwar auch dann, wenn die Nutzung berührungslos<br />
erfolgt und Kleindurchlauferhitzer<br />
die Wassererwärmung übernehmen.<br />
Für dieses Umfeld präsentiert der Hersteller<br />
das „Druckausgleichventil PBV“.<br />
Beim Durchfließen des Wassers durch<br />
einen Kleindurchlauferhitzer geht ein Teil<br />
des Drucks verloren. „Die unterschiedlichen<br />
Armaturenanschlussdrücke können<br />
dann aus den Mischern der Sensorarmaturen<br />
zu einer Kaltwasserbeimischung<br />
führen, wodurch die niedrige Auslauftemperatur noch einmal abgesenkt wird“, so das<br />
Unternehmen. Aber auch an herkömmlichen Waschtischinstallationen, die das Warmwasser<br />
über eine zentrale Anlage beziehen, würden Nutzer häufig abweichende Temperaturen<br />
beklagen. Das neuentwickelte „Druckausgleichventil PBV“ soll eine wirkungsvolle<br />
Präventivmaßnahme darstellen. Als kleines eigenständiges Bauteil, findet<br />
es unter jedem Waschtisch Platz. Dort verbessert das Ventil das Mischverhalten<br />
der Waschtischarmaturen, indem es die oftmals niedrigeren Drücke auf der Warmwasserseite<br />
den Drücken auf der Kaltwasserseite angleicht. Auf diese Weise sollen<br />
ungewünschte Kaltwasserbeimischungen an Sensorarmaturen verhindert werden.<br />
Positive Ergebnisse lassen sich laut Hersteller auch bei Einhebelarmaturen erzielen:<br />
„Durch die annähernd gleichen<br />
Anschlussdrücke ist ein<br />
sehr breiter Einstellbereich<br />
der Mischwassertemperatur<br />
möglich.“ Außerdem lasse sich<br />
die gewünschte Warmwassertemperatur<br />
so schnell und äußerst<br />
präzise einregulieren, was<br />
obendrein Wasser spare.<br />
Montiert wird das kreisrunde<br />
Bauteil mit etwa 75 mm<br />
Durchmesser unmittelbar vor<br />
der Sensor-, Selbstschluss-,<br />
Einhebel- oder Zweigriff-Armatur.<br />
Dort arbeitet es selbsttätig<br />
ohne den Einsatz von Fremdenergie<br />
– weder Batterie noch<br />
Netzanschluss sind erforderlich.<br />
Alle Werkstoffe sind KTWgeprüft<br />
und erfüllen die Anforderungen<br />
nach dem DVGW-Arbeitsblatt<br />
W 270. In das Gehäuse<br />
sind zwei Rückflussverhinderer<br />
integriert.<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
Schell GmbH & Co. KG,<br />
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PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
MAX WEISHAUPT GMBH<br />
Brennwerttechnik mit neuen Systembausteinen<br />
Neue Hydraulikbausteine bedienen „das wachsende Bedürfnis<br />
nach Sicherheit und Perfektion in der Anlagentechnik“. Bei den<br />
Hydraulikbausteinen handelt es sich um Edelstahl-Plattenwärmeübertrager<br />
mit Anschlusszubehör für die Systemtrennung. Mit<br />
neun Baugrößen wird ein Leistungsspektrum von 15 bis 1200 kW<br />
abgedeckt.<br />
Befestigungssystem „Standardload“ (links) und „Highload“ (rechts) für<br />
die Solarkollektoren von Weishaupt.<br />
Neue Energiespeicher mit<br />
Elektroheizeinsatz<br />
Die Energiespeicher „WES<br />
660-A“ und „910-A“ sind u. a.<br />
mit folgenden Komponenten<br />
ausgestattet: Zweikomponenten-Wärmedämmung<br />
„ Isodual“,<br />
„Thermo“-Einschichtsäule,<br />
Warmwasser-Durchflusssystem<br />
aus nickelfreiem Edelstahl, Anschlüsse<br />
für Gas- oder Ölbrennwertsysteme<br />
mit Bypass-Funktion,<br />
mehrere Zusatz-Anschlussmöglichkeiten<br />
(Fremdwärme,<br />
Elektroheizung) sowie mehrere<br />
Tauchhülsen. Zu den Speicherausführungen<br />
kommen jetzt<br />
zwei weitere hinzu. Bei den neuen<br />
Typen „W-E“ und „H-E“ kann<br />
am Flansch ein Elektroheizeinsatz<br />
montiert werden, um z. B. Eigenstrom<br />
aus einer Photovoltaikanlage<br />
zu nutzen. Es stehen drei<br />
Heizeinsätze mit Leistungen von<br />
3, 6 und 9 kW zur Auswahl.<br />
Schnittbild des neuen Ener giespeichers<br />
„WES“ in der Ausführung<br />
„W-E“ mit Elektroheizeinsatz.<br />
Befestigungssysteme für Solaranlagen<br />
Die seit 1. Juli 2013 gültige EU-Bauproduktenverordnung fordert<br />
Leistungserklärungen für alle Einzelteile nach deren Tragfähigkeit,<br />
mechanischer Festigkeit und Standsicherheit. Weishaupt<br />
bietet im Zuge dieser Neuregelung künftig zwei neue, bauaufsichtlich<br />
zugelassene Befestigungssysteme für Solaranlagen an: „Standardload“<br />
und „Highload“. Projektiert werden die zwei Systeme<br />
nach der Wind- und Schneelast am Anlagenstandort.<br />
Weishaupt bietet Hydraulikbausteine zur Systemtrennung in Brennwertanlagen<br />
mit Leistungen von 15 bis 1200 kW.<br />
Max Weishaupt GmbH, 88475 Schwendi, Tel.: 07353 83 - 0, Fax: - 358,<br />
info@weishaupt.de, www.weishaupt.de<br />
KLUDI GMBH & CO. KG<br />
Badarmaturen für mehr Freiraum<br />
Das Unternehmen Kludi hat sein Sortiment an Badarmaturen<br />
um Einhandmischer mit seitlicher Steuerung ergänzt. Zur Auswahl<br />
stehen zwei Auslaufformen: Die puristisch wirkende, kubische<br />
L-Form und die klassische Variante mit gebogenem Auslauf. Die<br />
seitliche Steuerung ist im Design der jeweiligen Badarmaturenserie<br />
gefertigt. „Durch die seitliche Position des Hebels gewinnt der<br />
schwenkbare Auslauf an Höhe und bietet zugleich mehr Flexibilität“,<br />
so der Hersteller.<br />
Kludi GmbH & Co. KG, Am Vogelsang 31-33, 58706 Menden,<br />
Tel.: 02373 904 - 0, Fax: - 465, info@kludi.de, www.kludi.de<br />
26 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
KERMI GMBH<br />
Neue Komponenten im Kermi Wärmesystem<br />
Mit zusätzlichen Komponenten erweitert Kermi<br />
sein System „x-optimiert“. Es gilt bei dem Unternehmen<br />
als Alles-aus-einer-Hand-Lösung für<br />
Neubau und Renovierung – mit hohem Energieeinsparungspotenzial<br />
und maximalem Wärmekomfort.<br />
Die Produkte reichen von der Wärmeerzeugung<br />
über Speicherung und Regelung bis zur<br />
Wärmeübertragung mit Flächenheizung/-kühlung<br />
und Flachheizkörpern.<br />
Zu den Neuheiten gehören Luft/Wasser-Wärmepumpen,<br />
sodass vier Größen der „x-change<br />
compact“ den Wärmebedarf zwischen 6 und<br />
14 kW abdecken. Alle Varianten sind ausgelegt<br />
für einen Betriebstemperaturbereich von -18 bis<br />
35 °C mit einer maximalen Vorlauftemperatur von<br />
58 °C. Für die Montage gibt es Zubehörmaterialien<br />
wie vorkonfigurierte Kabelsätze, Wandmontagesets,<br />
Entkopplungsschläuche. Auf die Wärmepumpen<br />
abgestimmt, umfasst die Range an Pufferspeichern<br />
„x-buffer compact“ nun die Größen<br />
200 bis 1000 l.<br />
Auch bei der Trinkwassererwärmung hat<br />
Kermi das Programm an Wärmepumpen ausgebaut.<br />
Die Trinkwasserwärmepumpe „x-change<br />
fresh“ nutzt Raum-, Ab- oder Außenluft und<br />
erwärmt das Trinkwasser auf max. 62 °C<br />
auf. Der integrierte Speicher aus innen<br />
glasiertem Stahlblech hat ein Fassungsvermögen<br />
von 258 l. Mit eingebaut ist<br />
ein zusätzlicher Einschraubheizkörper<br />
mit einer Heizleistung von 2 kW. Als ergänzende<br />
Einzellösung für die Trinkwassererwärmung<br />
in Verbindung mit einer<br />
beliebigen Wärmepumpe ist der Warmwasserspeicher<br />
„x-buffer fresh“ konzipiert.<br />
Dieser Speicher ist in den Nenngrößen<br />
200 und 300 l verfügbar.<br />
Kermi GmbH, Pankofen-Bahnhof 1,<br />
94447 Plattling, Tel.: 09931 501 - 0, Fax: 3075,<br />
info@kermi.de, www.kermi.de<br />
Die Trinkwassererwärmung<br />
übernimmt die „x-change<br />
fresh“. Die Wärmepumpe nutzt<br />
als Wärmequelle Raum-, Aboder<br />
Außenluft.<br />
Die Wärmepumpen<br />
„x-change compact“ liefern 6, 8, 10 oder 14 kW Leistung.<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 27
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
GRÜNBECK WASSERAUFBEREITUNG GMBH<br />
Kompakte Umkehrosmoseanlage mit 1,5 m² Stellfläche<br />
Umkehrosmoseanlagen werden zur Entsalzung von Rohwässern eingesetzt, um Reinstwasser<br />
für technische Prozesse, für die Medizintechnik oder in der Lebensmittel- und<br />
Getränkeindustrie zu erzeugen. Eine Neuentwicklung des Herstellers Grünbeck<br />
komprimiert diese Verfahrenstechnik auf eine Kompaktanlage, die weniger<br />
als 1,5 m² Stellfläche benötigt. Die neue Umkehrosmoseanlage „Geno-Osmo-X“<br />
steht in sieben Leistungsgrößen zur Verfügung, die Permeatleistungen<br />
zwischen 200 und 3000 l/h bereitstellen.<br />
Eine Hochdruckpumpe aus Edelstahl V4A presst das Rohwasser durch<br />
die Umkehrosmosemembranen, wo das Wasser in die Teilströme Permeat<br />
und Konzentrat geteilt wird. Als Antrieb der Pumpe dient ein drehzahlgeregelter<br />
Motor, der mit Berücksichtigung des Eingangsdrucks den Anlagenbetriebspunkt<br />
einstellt. Motorregelventile sorgen dafür, dass auch<br />
die anlagentypischen Durchflüsse wie „Konzentratrückführung“ und<br />
„Konzentrat Kanal“ immer im optimalen Bereich liegen.<br />
Der in die Steuerung integrierte Eingang „Smart Metering“ soll in<br />
Verbindung mit den baulichen Voraussetzungen Betriebskosteneinsparungen<br />
ermöglichen. „Die Umkehrosmoseanlage überwacht vollautomatisch<br />
Anlagenparameter wie Permeatdurchfluss und -leitfähigkeit sowie<br />
Durchflussmenge und Druck, deren Messdaten auf einer integrierten<br />
SD-Karte erfasst werden“, so der Hersteller. Über ein 4,3“ großes Grafik-Touchpanel<br />
werden der Betriebszustand und die Anlagenwerte angezeigt.<br />
Um einen Datenaustausch mit gängigen Industrie-BUS-Systemen<br />
zu ermöglichen, sind optionale Systeme im Portfolio. Darüber hinaus ist<br />
die Vernetzung und Fernbedienung von vor- und nachgeschalteten Anlagensystemen,<br />
wie Enthärtung, Dosierung oder Permeattank, möglich.<br />
Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH, Josef-Grünbeck-Str. 1, 89420 Höchstädt,<br />
Tel.: 09074 41 - 0, Fax - 100, info@gruenbeck.de, www.gruenbeck.de<br />
BOSCH THERMOTECHNIK GMBH (JUNKERS)<br />
Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip<br />
Junkers als Marke von Bosch Thermotechnik<br />
bringt eine Lösung zur hygienischen Trinkwassererwärmung<br />
für Einfamilienhäuser auf<br />
den Markt. Die Frischwasserstation „FWST-2“<br />
nutzt die Energie aus dem Pufferspeicher und<br />
arbeitet so unabhängig von einem Wärmeerzeuger.<br />
Sie kann in Heizsysteme mit Solaranlage<br />
oder Wärmepumpe integriert werden und<br />
ist ebenfalls zur Kombination mit einer Biomasse-Anlage<br />
geeignet. Sie lässt sich außer an<br />
der Wand auch direkt an einen Pufferspeicher<br />
montieren.<br />
Die „FWST-2“ liefert bei einer konstanten<br />
Temperatur von 45 °C bis zu 22 l Warmwasser<br />
pro Minute (Speichertemperatur 60 °C) oder<br />
15 l mit 60 °C (Speichertemperatur 70 °C). Einen<br />
energieeffizienten, wirtschaftlichen Betrieb<br />
unterstützt die Hocheffizienzpumpe.<br />
Für eine einfache Inbetriebnahme ist die<br />
Frischwasserstation komplett verdrahtet. Um<br />
auch Wartung und Service zu erleichtern, hat<br />
Junkers den Aufbau „besonders übersichtlich“<br />
gestaltet. Relevante Komponenten wie der Plattenwärmeübertrager<br />
und die Regelung sind<br />
nach Entfernen der Gehäusefront direkt zugänglich.<br />
Bosch Thermotechnik GmbH (Junkers),<br />
Junkersstr. 20, 73249 Wernau,<br />
Tel.: 01806 337335, Fax: 01803 337336,<br />
junkers.infodienst@de.bosch.com,<br />
www.junkers.com<br />
28 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Die Partnerschaft, die<br />
ihr Handwerk versteht<br />
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Team für Ihren Erfolg<br />
HANSGROHE SE<br />
Mehr Wohnlichkeit im Bad durch neue<br />
Armaturenserie<br />
Mehr Wärme und Wohnlichkeit will der Hersteller Hansgrohe mit der Armaturenlinie<br />
„Logis“ ins Bad bringen. Sie gibt es in verschiedenen Höhen und Griff-Varianten:<br />
Von der niedrigen „ Logis 70“-Armatur, etwa für kleine Waschbecken im Gäste-<br />
WC, über die „Logis 210“-Armatur mit hohem Auslauf, der sich beispielsweise zum<br />
Haarewaschen um 120° zu Seite schwenken lässt, bis zur Zweigriff-Armatur.<br />
Alle Waschtisch-Modelle der Kollektion sind serienmäßig mit der „Eco-Smart“-<br />
Technologie ausgerüstet: Mithilfe eines Luftsprudlers wird der Durchfluss auf rund<br />
5 l/min begrenzt. Außerdem gibt es die „Logis 70“- und „Logis 100“-Armaturen auch<br />
als „Cool-Start“-Modelle. Bei diesen Armaturen fließt bei mittlerer Griffstellung ausschließlich<br />
Kaltwasser. „Damit wird das Leitungssystem nicht mehr unnötig mit<br />
Warmwasser befüllt und Durchlauferhitzer oder Umwälzpumpen müssen nicht extra<br />
anspringen“, so der Hersteller.<br />
Perfekt abgestimmte Produkte und<br />
Dienstleistungen aus einer Hand. Das ist<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
KWB KRAFT UND WÄRME AUS BIOMASSE GMBH<br />
Neue Heizungsgeneration mit Raupenbrenner<br />
KWB hat die neueste Generation des „Multifire“ vorgestellt. Als Hauptinnovation nennt<br />
der Hersteller den Raupenbrenner. Er ist verantwortlich für die Anpassung an wechselnde<br />
Brennstoffqualitäten: Dazu ist der Kessel mit einer Brennstofferkennung ausgestattet,<br />
die die Luftzufuhr und<br />
Rostgeschwindigkeit an<br />
die jeweilige Brennstoffqualität<br />
anpasst. Die Geometrie<br />
der Silizium-<br />
Brennkammer und die spezielle Form und Anordnung der Düsen<br />
haben zusätzlich Auswirkungen auf die Verwirbelung und Verweildauer<br />
der Holzgase im Feuerraum. KWB: „Dadurch brennen die<br />
Gase vollständig aus.“ Der „Multifire“ verbrennt nicht nur Holzpellets<br />
oder Hackgut in verschiedenen Qualitäten, sondern auch Agrarpellets,<br />
z. B. aus Miscanthus oder Olivenkernen.<br />
Ebenfalls integriert ist die weiterentwickelte „clean Efficiency“-<br />
Technologie. Sie fasst in einem Begriff das Technologiepaket zur<br />
Effizienzsteigerung, Emissionsminderung und Komfortmaximierung<br />
zusammen. „Die Kombination dieses Pakets mit der Raupenbrenner-Technologie<br />
setzt neue Standards für Biomasseheizungen“,<br />
so KWB abschließend. Die Hackgut- und Pelletheizung ist in den<br />
Leis tungsgrößen von 20 - 120 kW einsetzbar. Sie erreicht einen Wirkungsgrad<br />
von 96 % im Teil- und Nennlastbetrieb.<br />
Die neueste Generation des Biomassekessels „Multifire“ ist mit einem<br />
Raupenbrenner ausgestattet, der für eine hohe Brennstoffausnutzung<br />
zu sorgen hat.<br />
KWB Kraft und Wärme aus Biomasse GmbH, Königsberger Str. 46,<br />
86690 Mertingen, Tel.: 09078 9682 - 0, Fax: -1 9,<br />
office@kwbheizung.de, www.kwbheizung.de<br />
XYLEM WATER SOLUTIONS DEUTSCHLAND GMBH<br />
Hocheffiziente Heizungspumpen jetzt auch in XL<br />
Xylem erweitert sein Lieferprogramm an hocheffizienten Heizungspumpen<br />
um große Verschraubungs- und Flanschpumpen in<br />
den Baureihen „ecocirc XL“ und „ecocirc XL plus“. Die neuen sind<br />
für sowohl Wärme- als auch Kältekreisläufe ausgelegt (Temperaturbereich<br />
-10 bis +110 °C) und<br />
eignen sich daher für Anwendungen<br />
im Bereich Heizung,<br />
Klima, Trinkwasser, für Erdwärme-<br />
und Solarsysteme. Es<br />
ist eine schrittweise Markteinführung<br />
vorgesehen. Ist die Range<br />
dann komplett, umfasst sie<br />
Einzel- und Doppelpumpen mit<br />
einem Anschlussbereich von<br />
1“ bei Verschraubungen bis DN<br />
100 bei Flansch-Anschlüssen.<br />
Die Förderhöhen liegen zwischen<br />
4 und 12 m, die Fördermenge zwischen<br />
5 und 88 m 3 /h.<br />
Die Baureihe „ecocirc XL“<br />
eignet sich nach den Worten<br />
von Xylem besonders für das<br />
Austauschgeschäft ohne Anbindung<br />
an eine Gebäudeleittechnik. Die Baureihe „ecocirc XL<br />
plus“ kann dagegen in die vorhandene Gebäudeleittechnik integriert<br />
werden. Dabei ist kein zusätzliches Datenbus-/Steuerungsmodul<br />
erforderlich – die Protokolle „Modbus RTU“ und „BACnet“<br />
sind bereits vorinstalliert. Darüber hinaus bieten die Pumpen<br />
zusätzliche Funktionen wie temperaturgeführte<br />
Regelungsarten und drahtlose Kommunikation<br />
via optionalem WiFi-Modul.<br />
Handelsübliche PCs, Laptops oder<br />
Smartphones können dann mit<br />
der Pumpe verbunden werden.<br />
Die grafische Ausgabe erfolgt<br />
im Browser des jeweiligen Endgerätes.<br />
„So können aktuelle als<br />
auch historische Betriebszustände<br />
schnell und einfach ausgelesen<br />
und angesteuert werden.“ Besonders<br />
praktisch sei diese Funktion<br />
bei unzugänglichen Einbausituationen.<br />
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH, Wilhelm-<br />
Pfitzer-Str. 26, 70736 Fellbach, Tel.: 0711 55375 - 0, Fax: - 33,<br />
info.lowarade@xyleminc.com, www.lowara.de<br />
30 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Die Partnerschaft, die<br />
ihr Handwerk versteht<br />
Beim „Energy Valve“ achtet der „Delta-T-Manager“ darauf, dass ein einstellbarer Differenztemperaturgrenzwert<br />
nicht unterschritten wird.<br />
Ersatzteile einfach und<br />
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Ersatzteil-App<br />
BELIMO STELLANTRIEBE VERTRIEBS GMBH<br />
Mehrere Funktionen in einer Ventileinheit<br />
Belimo bietet den druckunabhängigen Kugelhahn „EPIV“ nun in den Nennweiten<br />
DN 15 bis DN 150 an. „Weil es die vier Funktionen Messen, Regeln, hydraulisch Abgleichen<br />
und Absperren vereint, erhöht sein Einsatz die Effizienz bei der Planung,<br />
Realisation und im Betrieb“, sagt der Anbieter.<br />
Eine weitere Neuheit stellt das „Energy Valve“ dar. Der 2-Wege-Kugelhahn kann<br />
messen, regeln, abgleichen, absperren und dient dem Energiemonitoring. Auch dieses<br />
Ventil ist in den Nennweiten DN 15 bis DN 150 erhältlich. Nach Aussage von Belimo<br />
lassen sich beide Ventile schnell und einfach installieren sowie in Betrieb nehmen.<br />
Sie übernehmen den hydraulischen Abgleich und stellen bei Differenzdruckänderungen<br />
und im Teillastbetrieb die vorgesehene Wassermenge ein.<br />
Neben einem Volumenstromsensor messen beim „Energy Valve“ zwei Sensoren<br />
die Mediumtemperaturen im Vor- und Rücklauf. Damit werden zahlreiche Anlagedaten<br />
– beispielsweise Differenztemperatur, Durchfluss, Leistungsabgabe oder Energieverbrauch<br />
– laufend gemessen und im Antrieb gespeichert. Die Werte lassen sich<br />
vor Ort mit einem Laptop oder über ein Leitsystem abrufen.<br />
Belimo Stellantriebe Vertriebs GmbH, Welfenstr. 27, 70599 Stuttgart,<br />
Tel.: 0711 16783 - 0, Fax: - 73, info@belimo.de, www.belimo.de<br />
Das „EPIV“ lässt sich mit<br />
Mediumtemperaturen von<br />
- 10 bis + 120 °C und einem<br />
Systemdruck von 16 bar betreiben.<br />
Der Monteur des Fachbetriebs ist vor Ort<br />
beim Kunden und hat den Fehler schnell<br />
gefunden. Der Brenner ist defekt: Mit<br />
dem Smartphone scannt er den Barcode<br />
des Typenschildes. Sofort werden ihm die<br />
Liste mit den passenden Ersatzteilen und<br />
eine Explosionszeichnung angezeigt. So<br />
findet er gleich das richtige Ersatzteil.<br />
Direkt aus der App heraus kann er die<br />
Bestellnummer an seinen Betrieb schicken<br />
oder auch direkt bei Viessmann bestellen.<br />
Alles ganz einfach und schnell.<br />
Ob Verkaufsunterstützung, Logistik,<br />
Wartung und Service, Seminare, Software-<br />
& Internetservice, Marketingunterstützung<br />
oder Beratung: Nutzen Sie unsere Services.<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
ACO PASSAVANT GMBH<br />
Duschrinne mit Wärmeübertrager<br />
ACO <strong>Haustechnik</strong>, der Hersteller für die Bereiche Entwässern,<br />
Abscheiden und Pumpen in privaten und gewerblichen Gebäuden,<br />
zeigt mit der Duschrinne „ShowerDrain WTW“<br />
eine Lösung mit Energierückgewinnung. Sie funktioniert<br />
nach dem Wärmeübertrager-Prinzip: Das warme<br />
Duschabwasser wird, bevor es im Ablauf verschwindet, zur<br />
Erwärmung von kaltem Frischwasser genutzt. Pro Duschvorgang<br />
lässt sich laut Hersteller eine Energierückgewinnung<br />
aus der Wärme des Duschabwassers<br />
von bis zu 40 % erzielen.<br />
Der Rinnenkörper mit<br />
einer Standardlänge<br />
von<br />
800 mm (Einbauhöhe<br />
Oberkante<br />
Flansch 102 mm,<br />
Flanschbreite 30 mm) besteht aus Edelstahl<br />
ebenso wie das Designrost. „Seine einteilige<br />
Bauweise garantiert 100 % Dichtigkeit“, so der<br />
Hersteller. Der Ablaufwert beträgt 0,4 l/s ohne Aufstau<br />
und 0,6 l/s mit 20 mm Aufstau (gemäß DIN EN 1253).<br />
Ein herausnehmbarer Geruchsverschluss ermöglicht den Zugang<br />
zur DN 50-Rohrleitung. Die elektropolierte, schmutzabweisende<br />
Oberfläche soll zudem die Reinigung erleichtern.<br />
ACO Passavant GmbH, Im Gewerbepark 11c,<br />
36457 Stadtlengsfeld, Tel.: 036965 819 - 0, Fax: - 361,<br />
haustechnik@aco.com, www.aco-haustechnik.de<br />
HEWI HEINRICH WILKE GMBH<br />
Ein Höchstmaß an Flexibilität<br />
Das Unternehmen HEWI hat sein Portfolio um Stützklappgriffe<br />
erweitert, die individuell und flexibel einsetzbar sind. Bei Bedarf<br />
kann der tragbare Stützklappgriff in die fest installierte Montageplatte<br />
eingerastet werden. Wird der Griff nicht benötigt, kann die<br />
Montageplatte mit einer Abdeckkappe verdeckt werden. Erhältlich<br />
ist der mobile Stützklappgriff in den Materialien Edelstahl,<br />
Polyamid, Chrom und „Warm Touch“ (die Oberfläche vereint die<br />
optischen Eigenschaften von hochglänzenden Chromoberflächen<br />
mit den haptischen Merkmalen von Polyamid).<br />
Eine weitere flexible Lösung bietet der Einhängesitz, der sich bei<br />
Bedarf in die Dusche integrieren lässt. Er kann zudem raumsparend<br />
hochgeklappt werden. Sitzfläche und Rückenlehne sind aus<br />
glasfaserverstärktem Polyamid gefertigt und wahlweise in Weiß<br />
oder Anthrazitgrau verfügbar. Die Belastbarkeit liegt bei 150 kg.<br />
Hewi Heinrich Wilke GmbH, Prof.-Bier-Str. 1, 34454 Bad Arolsen,<br />
Tel.: 05691 82 - 0, Fax: - 319, info@hewi.de, www.hewi.de<br />
32 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Die Partnerschaft, die<br />
ihr Handwerk versteht<br />
„Meisterstück“-Badewanne „Centro Duo Oval“.<br />
FRANZ KALDEWEI GMBH & CO. KG<br />
Fugenlose emaillierte Badewannenverkleidungen<br />
wie aus einem Guss<br />
Der Hersteller Kaldewei erweitert sein Produktportfolio der „Meisterstücke“ um<br />
eine neue Generation von Badewannen mit emaillierter Verkleidung. Die Wannen<br />
„Conoduo“, „Asymmetric Duo“ und „Centro Duo Oval“ besitzen eine durchgehende<br />
ebene Fläche.<br />
Zunächst werden drei Designs im Farbton Alpinweiß angeboten: Für die „Centro<br />
Duo Oval“ stehen mit 170 x 75 cm sowie 180 x 80 cm gleich zwei Abmessungen zur<br />
Auswahl. Darüber hinaus ist die „Conoduo“ in der Größe 170 x 75 cm erhältlich und<br />
die Wanne „Asymmetric Duo“ wird in der Größe 170 x 80 cm gefertigt. Alle Badewannen<br />
der Produktlinie sind serienmäßig mit der Oberflächenvergütung „Perl-Effekt“<br />
ausgestattet. Um den Komfort zu erhöhen, steht für diese Modelle zusätzlich<br />
das Bad-Audio-System „Sound Wave“ zur Verfügung, bei dem die Badewanne zum<br />
Klangkörper wird. Entspannung pur garantiert laut Hersteller auf Wunsch ebenfalls<br />
das „Vivo Vita“-Whirlsystem.<br />
Franz Kaldewei GmbH & Co. KG, Beckumer Str. 33 - 35, 59229 Ahlen, Tel.: 02382 785 - 0, Fax: - 200,<br />
info@kaldewei.de, www.kaldewei.de<br />
„Meisterstück Conoduo“.<br />
Den Überblick behalten<br />
mit dem Fördermittelservice<br />
Fördermittel sind ein interessantes Thema<br />
für jeden Kunden. Mit dem Viessmann<br />
Fördermittelservice können Fachbetriebe<br />
einfach und schnell einen Überblick über<br />
mehr als 2500 aktuelle Fördermöglichkeiten<br />
gewinnen und den Kunden so bestmöglich<br />
beraten.<br />
Der erste Überblick ist kostenlos, vertiefende<br />
Informationen gibt es gegen eine<br />
geringe Gebühr. Am Ende kann sich der<br />
Fachbetrieb die Anträge ausfüllen lassen,<br />
inklusive Sachverständigen-Unterschrift<br />
und Verwendungsnachweis. Ein Rundum-<br />
Service-Paket.<br />
Ob Verkaufsunterstützung, Logistik,<br />
Wartung und Service, Seminare, Software-<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
EHT HAUSTECHNIK GMBH (AEG HAUSTECHNIK)<br />
Warmwasser-Wärmepumpe mit PV-Anbindung<br />
Zu den Frühjahrsmessen brachte das Unternehmen<br />
AEG eine Warmwasser-Wärmepumpe auf den Markt, die<br />
in zwei Speichergrößen erhältlich ist – die „WPT 220 EL“<br />
und „WPT 300 EL“. Nach der gültigen DIN EN 16147, die<br />
neben dem COP außerdem Bereitschaftsenergieverluste,<br />
Aufheizzeit und maximale Warmwassermenge berücksichtigt,<br />
ergeben sich Leistungszahlen von 3,2 bei der<br />
„WPT 220 EL“ und 3,3 bei der „WPT 300 EL“ (bei 15 °C<br />
Lufttemperatur und einem Zapfprofil L bzw. XL). Über<br />
den werkseitigen PV-Anschluss ermöglichen die Warmwasser-Wärmepumpen<br />
darüber hinaus die Eigennutzung<br />
von selbst erzeugtem Solarstrom. „Bei Sonnenschein wird<br />
das Warmwasser gezielt auf Vorrat erhitzt, um auf diese<br />
Weise einen möglichst hohen Anteil des täglichen Warmwasserbedarfs<br />
mit PV-Strom zu decken“, so der Hersteller.<br />
Die Geräte wollen aber nicht nur mit ihrer Umweltfreundlichkeit<br />
punkten, sondern auch mit einer einfachen<br />
Montage, Inbetriebnahme und Bedienung. So können sie<br />
beim Transport gelegt werden, was das Einbringen über<br />
enge Flure und schmale Kellertreppen erleichtert. Mit ihrer<br />
Bauhöhe von 156 cm ist die kleinere Einheit „WPT 220<br />
EL“ mit 220 l Speichervolumen ein Problemlöser für niedrige<br />
Räume. In den üblichen 2,25 m hohen Räumen lässt<br />
sich die etwas größere „WPT 300 EL“ mit 300 l Speichervolumen<br />
aufstellen. Bedient werden die Geräte durch ein<br />
LC-Display. Dabei kann die Wunschtemperatur bis max.<br />
65 °C stufenlos gewählt werden, die aktuell verfügbare Mischwassermenge<br />
wird angezeigt.<br />
EHT <strong>Haustechnik</strong> GmbH (AEG <strong>Haustechnik</strong>), Gutenstetter Str. 10, 90449 Nürnberg,<br />
Tel.: 0911 9656 - 0, Fax: - 222, info@eht-haustechnik.de, www.aeg-haustechnik.de<br />
CLAGE GMBH<br />
Neukonstruktion im Bereich<br />
Klein-Durchlauferhitzer<br />
Seit über 60 Jahren werden in Lüneburg bei Clage<br />
Klein-Durchlauferhitzer produziert und stetig überarbeitet.<br />
Zur SHK in Essen wurde nun die Variante<br />
„MCX Smartronic“ in einer Neukonstruktion vorgestellt.<br />
„Eine neue Strömungstechnik sorgt für einen optimalen<br />
Wasserstrahl bei sparsamem Wasserverbrauch“, so<br />
der Hersteller.<br />
Der neue Typ „MBH“ löst jetzt den „MDH“ ab. Auch die<br />
Modelle „MH“ für drucklose Installationen werden sukzessive<br />
durch die neue Konstruktion abgelöst und künftig<br />
mit „M“ bezeichnet.<br />
Clage GmbH, Pirolweg 1 - 5, 21337 Lüneburg,<br />
Tel.: 04131 8901 - 0, Fax: 04131 83200,<br />
info@clage.de, www.clage.de<br />
34 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
Neue Luft/Wasser-Wärmepumpen ergänzen das bestehende Angebot.<br />
Neues KWL-System<br />
Das neue System zur kontrollierten Wohnungslüftung<br />
trägt den Namen „reco Vair“. Es ist in sechs Gerätevarianten<br />
mit Luftleistungen von 150 bis 360 m 3 /h erhältlich.<br />
„Ein bedarfsabhängiger modulierender Betrieb, serienmäßige<br />
Feinstaubfilter der Klasse F7 und eine Feuchteregulierung<br />
sind nur drei der wichtigen Neuerungen“,<br />
erklärt Vaillant.<br />
Das „Agua-Care“-System zur Feuchteregulierung verspricht<br />
bei allen Umweltbedingungen eine hochwertige<br />
Luftqualität. Erreicht werde dies durch das Zusammenspiel<br />
von Feuchtesensoren, Regelung, individuell angepasster<br />
Lüfterdrehzahl und der Filter. Beim optionalen<br />
„Agua-Care-plus“-System wird zur Feuchteregulierung<br />
noch ein zusätzlicher Enthalpie-Wärmeübertrager eingesetzt.<br />
Die Luftfeuchtigkeit im Innenraum wird dabei z. B.<br />
im Winter bewusst angehoben, um zu trockene Raumluft<br />
zu vermeiden.<br />
Neue Heizleistungen bei Wärmepumpen<br />
Bei den Luft/Wasser-Wärmepumpen hat Vaillant die<br />
Serie „aro Therm“ um Geräte mit 4 und 11 kW Heizleistung<br />
erweitert. Beide Geräte lassen sich im Sommer zur<br />
Kühlung des Gebäudes einsetzen.<br />
Mit den Frühjahrsmessen hat Vaillant die Gas-Kompaktgeräteserie „eco Compact“<br />
und „auro Compact“ erweitert.<br />
Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, Berghauser Straße 40,<br />
42859 Remscheid, Tel.: 02191 18 - 0, Fax: - 2810,<br />
info@vaillant.de, www.vaillant.de<br />
VAILLANT GMBH<br />
Neue Gas-Kompaktgeräte<br />
Der Heiz- und Lüftungstechnikspezialist Vaillant hat auf den beiden<br />
Messen zahlreiche Neuheiten vorgestellt, z. B. die Gas-Kompaktgeräte „eco<br />
Compact“ und „auro Compact“. Beim „eco Compact“ sind ein Gas-Brennwertgerät,<br />
ein Warmwasserspeicher und die erforderliche Hydraulikperipherie<br />
in einer Baueinheit verbunden. In dem anderen Gerät ist darüber hinaus<br />
noch die Solartechnik für ein Solar-Gas-Brennwertsystem enthalten.<br />
Der „eco Compact“ ist in acht Gerätevarianten mit Schichtladespeicher<br />
sowie zwei Modellen mit Rohrwendelspeicher mit Heizleistungen von 14 bis<br />
26 kW und Speichergrößen von 90 bis 200 l erhältlich. Der „auro Compact“<br />
liefert in vier Baugrößen Heizleistungen von 14 bis 20 kW; die Speicher haben<br />
150 bis 190 l Inhalt.<br />
Die Produktlösungen für die kontrollierte Wohnungslüftung<br />
tragen den Namen „reco Vair“.<br />
ZEWO Flat Dünnschichtsystem<br />
Speziell für Sanierung · Auf bestehende Böden verlegbar · Minimale Noppenhöhe von nur 13 mm<br />
Bis zu einer Nutzlast von 3 kN/m² · Optimiert für PB-Heizrohr 12 x 1,3 mm · Einfacher Anschluss an bestehende<br />
Heizsysteme · Perfekt abgestimmtes Systemzubehör · Begehbare Noppen und Hohlräume<br />
Aufbauhöhe 21 mm*<br />
WWW.ZEWOTHERM.DE<br />
ZEWOTHERM GmbH . Konrad-Zuse-Ring 34-41 . 53424 Remagen<br />
*im Verbund verlegt<br />
mit Nivellierestrich
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
AIT-DEUTSCHLAND GMBH<br />
Wärmepumpen in einem flexiblen System<br />
Als Neuheit stellt ait-deutschland das „LWD-Twin-System“<br />
vor. Zwei Außeneinheiten, die eigentlichen Wärmepumpen,<br />
entziehen der Umgebungsluft Wärme und leiten sie an das<br />
neue Hydraulikmodul „HMD 2“ nebst Pufferspeicher im Inneren<br />
des Gebäudes weiter. Trotz zweier separater Wärmepumpen<br />
kommt die „LWD-Twin“ mit nur einem Regler und einem<br />
Pufferspeicher aus.<br />
Es können beliebige Modellvarianten aus der „LWD“-Familie<br />
miteinander kombiniert werden. Zur Verfügung stehen dafür<br />
drei Modellvarianten mit 5, 7 oder 9 kW Leistung. Auf diese<br />
Weise lässt sich die Leistung des Systems in Zweierstufen<br />
zwischen 10 und 18 kW an den jeweiligen Bedarf anpassen.<br />
„Zusätzlich lässt es sich feiner als mit einem Gerät auf den aktuellen<br />
Wärmebedarf abstufen“, ergänzt ait-deutschland: Wird<br />
etwa in der Übergangszeit relativ wenig Heizleistung benötigt,<br />
bleibt eine Wärmepumpe abgeschaltet, „was die Energieeffizienz<br />
des Systems erhöht“. Der COP (Coefficient of Performance)<br />
liegt bei 3,8 (A2/W35). Die reversiblen Modelle mit 5 oder 7 kW<br />
Leistung können zum Heizen und zum Kühlen genutzt werden.<br />
ait-deutschland GmbH, Industriestr. 3, 95359 Kasendorf,<br />
Tel.: 09228 9906 - 0, Fax: - 149,<br />
info@alpha-innotec.de, www.alpha-innotec.de<br />
WINDHAGER ZENTRALHEIZUNG GMBH<br />
Kompakter Pelletkessel<br />
Mit dem „Biowin 2“ präsentiert Windhager eine Weiterentwicklung des<br />
Pelletkessels „Biowin“. Der in vier Leistungsstärken und fünf Komfortklassen<br />
erhältliche Kessel deckt einen Leistungsbereich von 2,9 bis 26 kW ab. Der<br />
Hersteller macht besonders auf seine Kompaktheit aufmerksam: „Inklusive<br />
der Mindestabstände links und rechts von jeweils 3 cm benötigt er eine Aufstellfläche<br />
von nur 1,5 m² und eignet sich daher auch für beengte Platzverhältnisse<br />
und sogar zur Aufstellung in Nischen. Da der „Biowin 2“ geteilt geliefert<br />
wird, lässt er sich durch Normtüren einbringen.<br />
Für den Betreiber verspricht Windhager einen hohen Komfort. Es ent stehe<br />
sehr wenig Asche, die in der „Exklusiv“-Ausführung in einer großen, fahrbaren<br />
Aschebox gesammelt werde und nur etwa einmal jährlich geleert werden<br />
müsse. Auch müsse der Kessel nur alle zwei Jahre bzw. spätestens nach<br />
16 t Pelletverbrauch gewartet werden. Und auf Basis des Edelstahlbrenners<br />
mit „LowDust-Technologie“ unterschreite er die Grenzwerte der BImSchV Stufe<br />
2 für Staub.<br />
Windhager Zentralheizung GmbH, Deutzring 2, 86405 Meitingen,<br />
Tel.: 08271 8056 - 0, Fax: - 30, info@de.windhager.com, www.windhager.com<br />
36 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Das druckunabhängige Abgleich- und Regelventil „AB-QM“ steht in mehreren Größen zur Verfügung. Mit den<br />
zugehörigen Stellantrieben lassen sich verschiedene Regelungskonzepte realisieren.<br />
DANFOSS GMBH<br />
Hydraulischer Abgleich für jedes System<br />
Um den Heizenergieverbrauch von Gebäuden<br />
zu senken und ein behagliches<br />
Raumklima zu schaffen, ist der hydraulische<br />
Abgleich mit die wichtigste Voraussetzung,<br />
meint Danfoss und weist auf<br />
das Programm an Strang- und Regelventilen<br />
hin. In statischen Systemen mit konstantem<br />
Durchfluss seien die manuellen<br />
Strangventile der „MSV“-Reihe die sinnvollste<br />
Variante. Sie begrenzen den Durchfluss<br />
in verschiedenen Anlagenabschnitten<br />
in Heizungs-, Kühl- und Warmwassersystemen.<br />
Ist eine dynamische Lösung notwendig,<br />
kommen die automatischen Strangventile<br />
„ASV“ ins Spiel. Sie reagieren auf<br />
wechselnde Anforderungen durch Regelung<br />
des Differenzdrucks. Automatische<br />
Strangventile werden etwa bei Zweirohr-<br />
Heizungsanlagen oder in Verbindung mit<br />
Fußbodenheizungsverteilern eingesetzt.<br />
„Sie eignen sich außerdem für die Sanierung<br />
alter Anlagen, in denen gar keine<br />
oder nur manuelle Strangventile vorhanden<br />
sind“, ergänzt Danfoss.<br />
Die Ventile „AB-PM“ bieten zusätzlich<br />
zur Differenzdruckregelung eine Begrenzung<br />
des maximalen Strangdurchflusses<br />
und eine integrierte Zonenregelung über<br />
einen thermischen Stellantrieb. Als Lösung<br />
für die Regelung von Heiz- und Kühlanlagen<br />
in größeren Gebäuden stellen die Ventile<br />
„AB-QM“ dar. Die Auswahl an Stellantrieben<br />
umfasst sowohl thermische als auch<br />
elektrische und thermostatische Varianten.<br />
Für variable Systeme wie Zweirohranlagen<br />
in Mehrfamilienhäusern<br />
empfiehlt Danfoss die automatischen<br />
Strangventile „ASV“.<br />
Beim hydraulischen Abgleich von Trinkwassersystemen<br />
kommen die Zirkulationsventile<br />
„MTCV“ zum Einsatz. Auf die gewünschte<br />
Temperatur eingestellt, regeln<br />
sie den Massenstrom. Die Basisvariante<br />
„MTCV-A“ ist einstellbar zwischen 30<br />
und 65 °C. Mit „MTCV-B“ kann darüber<br />
hinaus eine thermische Desinfektion bei<br />
70 °C durchgeführt werden, während das<br />
Modell „MTCV-C“ eine programmgesteuerte<br />
thermische Desinfektion ermöglicht.<br />
Danfoss GmbH,<br />
Carl-Legien-Str. 8, 63073 Offenbach,<br />
Tel.: 069 47868 - 500, Fax: - 599,<br />
waerme@danfoss.com,<br />
www.waerme.danfoss.com<br />
solar-rapid ®<br />
Schwimmbad-Heizung<br />
Leichte Montage<br />
Paßt an vorhandene<br />
Schwimmbad-Technik<br />
Direkt vom Hersteller<br />
Infos:<br />
www.roos-system.com<br />
Für den hydraulischen Abgleich von Trinkwassersystemen dienen die Zirkulationsventile „MTCV“,<br />
die den Massenstrom auf die eingestellte Temperatur regeln.<br />
ROOS Freizeitanlagen GmbH<br />
<br />
Tel.: 06047-2393<br />
Fax: 06047-160332<br />
Direkt vom<br />
Hersteller<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 37
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
AUGUST BRÖTJE GMBH<br />
Kaskade aus bis zu<br />
16 Gas-Brennwertgeräten<br />
Um auch in größeren Objekten mit schwankendem<br />
Wärmebedarf eine wirtschaftliche Beheizung sicherzustellen,<br />
gilt eine Kaskade aus mehreren Wärmeerzeugern<br />
als optimale Wahl. Möglich ist dies beispielsweise mit<br />
den wandhängenden Gas-Brennwertgeräten „Ecotherm<br />
Plus WGB Serie E“ von Brötje. Mit acht Ausführungsvarianten<br />
decken sie eine Leistung zwischen 15 und 110 kW<br />
ab. Da die Wärmeerzeuger zusätzlich über das Regel- und<br />
Diagnosesystem „ISR-Plus LMS“ verfügen, ist die Kaskadenregelung<br />
bereits integriert. Bis zu 16 Geräte können<br />
zusammengeschlossen werden.<br />
Anlagen zur Wasseraufbereitung<br />
Brötje hat aktuell eine neue Produktgruppe zur Wasseraufbereitung<br />
in das Programm aufgenommen. Beispielsweise<br />
kann für die Behandlung des Füll- bzw. Ergänzungswassers<br />
das Wandgerät „Agua Save“ ausgewählt<br />
werden. Es produziert vollentsalztes Wasser, das<br />
mit Rohwasser gemischt und zusätzlich mit der entsprechenden<br />
Menge eines Vollschutzprodukts versetzt wird.<br />
16 wandhängende Gas-Brennwertgeräte der Modelle „Ecotherm Plus WGB Serie E“<br />
lassen sich zu einer Kaskade zusammenschließen.<br />
Ihr Spezialist für<br />
Wärmetechnik<br />
Anwendungen:<br />
- Betonkernaktivierung, Fußbodenheizung und<br />
Kühlung<br />
- Verteiler ohne oder mit Schrank an der Wand oder<br />
Decke montiert<br />
<br />
<br />
- Kühlen und Heizen im Einfamilienhaus,<br />
<br />
Technische Daten:<br />
<br />
<br />
<br />
Damit lässt sich der pH-Wert bzw. die Leitfähigkeit stabilisieren.<br />
Die fertig konfektionierte Komponente lässt sich über<br />
Wasserqualität, Menge und/oder Zeit steuern.<br />
Das weitere Modul – „Agua Clean“ – dient der Filtration.<br />
Dabei werden die im Heizungswasser befindlichen Feststoffe<br />
herausgefiltert. Im Zusammenspiel mit „Agua Save“ können<br />
nach und nach auch festsitzende Korrosionsrückstände<br />
oder Ablagerungen entfernt werden, sagt Brötje. Der Filterwechsel<br />
wird am Gerät angezeigt, über die serienmäßig integrierte<br />
Schnittstelle mitgeteilt oder von einem optionalen<br />
UMTS-Modul an einen Server gesendet.<br />
August Brötje GmbH, August-Brötje-Str. 17, 26180 Rastede,<br />
Tel.: 04402 80 - 0, Fax: - 583, info@broetje.de, www.broetje.de<br />
Für die Aufbereitung des Füllund<br />
Ergänzungswasser<br />
in nimmt Brötje die<br />
beiden Produkte<br />
„Aqua Save“ und<br />
„Agua Clean“ in<br />
das Liefersortiment<br />
auf.<br />
Mehr auf www.strawa.com<br />
... wo Edelstahl zuhause ist!<br />
38 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
TA HEIMEIER GMBH<br />
Neue Generation<br />
Schmutzabscheider<br />
Auf den Messen hat TA Heimeier die neue Generation der<br />
„Zeparo Dirt“-Abscheider vorgestellt. Die Modelle entfernen<br />
Schmutz- und Schlamm in Heizungs- und Kältesystemen. Als Innovation<br />
bezeichnet der Anbieter den neuen Standard der Schmutzund<br />
Schlammabscheidung. Er basiert auf der sogenannten Cyclone-Technologie.<br />
Daher bestehe kein Risiko des Zusetzens oder Verstopfens<br />
wie bei Schmutzfängern oder Filtern.<br />
Die „Zeparo Dirt“-Abscheider sind für Temperaturen bis 110 °C<br />
ausgelegt und können in Anlagen bis zu einer Leistung von 300 kW<br />
eingesetzt werden. Hier haben sie die Aufgabe, Pumpen und andere<br />
Bauteile vor Schmutz, Schlamm und Magnetit zu schützen.<br />
Die neuen „Zeparo Cyclone Dirt“-Schmutzabscheider ergänzen das<br />
Programm an Entlüftern und Abscheidern der Marke Pneumatex.<br />
Neue Vakuum-Entgaser<br />
Ein weiteres neues Produkt stellt der „Vento Eco-Efficient“ dar.<br />
TA Heimeier hat den Vakuumentgaser entwickelt, um den Bedarf<br />
an wandmontierten Systemen für z. B. kleine Büro- bzw. Schulgebäude<br />
und Mehrfamilienhäuser mit bis zu 10 Wohneinheiten zu<br />
decken. Das Arbeitsvolumen liegt bei bis zu 10 m³ bei einem Betriebsdruck<br />
zwischen 1,0 und 2,5 bar. Er kann in herkömmlichen<br />
Heiz-, Kühl- und Solaranlagen zum Einsatz kommen. Ein Vakuumentgaser<br />
trennt das im Wasser enthaltene Gas (als Bläschen<br />
oder gelöst) und reduziert die Korrosion durch Sauerstoff,<br />
die Pumpenkavitation und die Erosion. Der neue „Vento<br />
Eco-Efficient“ ergänzt ebenfalls das Sortiment der Marke<br />
Pneumatex.<br />
TA Heimeier GmbH, Völlinghauser Weg, 59597 Erwitte,<br />
Tel.: 02943 891 - 0, Fax: - 100,<br />
info@taheimeier.de, www.taheimeier.de<br />
Für Anlagen, die etwa 10 Wohneinheiten entsprechen, gibt es jetzt den<br />
„Vento Eco-Efficient“-Vakuumentgaser.<br />
Die Wirtschaftsförderung für Firmen!<br />
mehr Informationen finden Sie online<br />
www.edelstahl24.com<br />
Muffe 3/4“<br />
Artikel Nr. 001408<br />
mit Rohrgewinde, V4A<br />
Zack-Bumm-Preis 2, 00<br />
1, 50<br />
Ihr Hammer-Preis mit 25% Wirtschaftsförderung<br />
nur<br />
Euro<br />
Mit dem „Zeparo Cyclone Dirt“ verspricht<br />
TA Heimeier eine effektive Art, Schmutz aus<br />
Anlagen abzuscheiden.<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
Edi Stahl Sporttasche<br />
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PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
JUNG PUMPEN GMBH<br />
Erweiterung im Hebeanlagen-Portfolio<br />
Neben dem „Hebefix Plus“, der seit einigen Monaten auf dem Markt ist, erweitert<br />
der „Hebefix Extra“ den Anwendungsbereich der Pentair Jung Pumpen<br />
Hebeanlagen. Von außen unterscheiden sich die beiden Versionen nicht, aber<br />
mit der neuen Pumpe „U3KS Extra“ wird der Einsatz auch in Kombination<br />
mit Enthärtungsanlagen oder Klimageräten möglich.<br />
Speziell für aggressive Medien, z. B. salzhaltige<br />
Medien aus der Regeneration von Enthärtungsanlagen<br />
oder Kondensat aus Brennwert- und Klimageräten<br />
(pH ≥ 2,7).<br />
Darüber hinaus verfügt die Hebeanlage über Spüleinrichtungen<br />
gegen Ablagerungen im Behälter, insgesamt<br />
fünf Zulaufmöglichkeiten, einen integrierten<br />
Alarm und einen kratzfesten Behälter. Installationszubehör,<br />
wie Rückschlagklappe, Steckdichtungen, Aktivkohlefilter,<br />
gehören zum Lieferumfang. Die Hebeanlage<br />
ermöglicht eine maximale Förderhöhe von 6 m<br />
sowie eine maximales Fördervolumen von 5,3 m³/h.<br />
Jung Pumpen GmbH, Industriestr. 4 - 6, 33803 Steinhagen,<br />
Tel.: 05204 17 - 0, Fax: 80368,<br />
info@jung-pumpen.de, www.jung-pumpen.de<br />
ROTH WERKE GMBH<br />
Glasdusche mit Vorraum für mehr Komfort<br />
Für diejenigen, die nach der Dusche<br />
frösteln, ist die neue Roth Glasdusche<br />
„Cariba Room“ eine Lösung. Sie bietet<br />
neben dem Duschplatz noch einen Vorraum.<br />
Beides ist durch eine Glastür, die<br />
nach innen und außen öffnet, verbunden.<br />
„Durch Veränderung der Türposition erhält<br />
man zwei getrennte Funktionsbereiche<br />
oder einen großen Duschraum“,<br />
so der Hersteller.<br />
Die 180 cm breite Glasdusche lässt sich<br />
aus zwei feststehenden Glaselementen<br />
und einer Tür herstellen. Wahlweise sind<br />
Roth-Glasdekore oder Mirastar-Scheiben<br />
erhältlich.<br />
Roth Werke GmbH,<br />
Am Seerain 2, 35232 Dautphetal,<br />
Tel.: 06466 922 - 0, Fax: - 100,<br />
www.roth-werke.de, service@roth-werke.de<br />
40 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
PRODUKTE<br />
SHK Essen und IFH/Intherm<br />
Die „Ecodan“-Wärmepumpen<br />
lassen sich in die Gebäudeleittechnik<br />
integrieren<br />
und so aus der Ferne<br />
überwachen und einstellen.<br />
MITSUBISHI ELECTRIC EUROPE B.V.<br />
Luft/Wasserwärmepumpen<br />
mit Details<br />
Mitsubishi bietet mit seinem „Ecodan“-Wärmepumpenprogramm<br />
erstmals auch eine Schnittstelle an, über die eine<br />
Gebäudeleittechnik auf den Systemregler „FTC-4“ zugreifen<br />
kann. Dies biete insbesondere Fachplanern in kommerziellen<br />
oder gewerblichen Anwendungen zahlreiche Möglichkeiten<br />
der Einbindung der Wärmeerzeugung in die gesamte<br />
technische Gebäudeausrüstung. Basis der Datenkommunikation<br />
ist der „Modbus“. Über ihn können künftig auch Photovoltaik-Anlagen<br />
direkt mit den Wärmepumpen des Ratinger<br />
Herstellers gekoppelt werden, umso den Eigenstromverbrauch<br />
zu erhöhen.<br />
Als „außergewöhnliches Ausstattungsmerkmal“ beschreibt<br />
Mitsubishi den SD-Karten-Einschub der „Ecodan“-<br />
Wärmepumpen. Dadurch lassen sich z.B. individuelle Einstellungen<br />
jeder Wärmepumpenanlage vor der Installation<br />
und Inbetriebnahme am PC vornehmen. Die SD-Karte wird<br />
dann in den Slot der Wärmepumpen geschoben und die Daten<br />
werden automatisch eingelesen. „Diese Funktion eignet<br />
sich besonders auch bei der Einrichtung der Wärmeerzeugung<br />
in mehreren gleichartigen Gebäuden, bei denen<br />
dann vor Ort lediglich noch die Feinparametrierung erfolgen<br />
muss“, ergänzt das Unternehmen.<br />
Über eine Android- bzw. Apple-App lässt sich jede<br />
„Ecodan“-Wärmepumpe darüber hinaus per Smartphone<br />
oder Tablet-PC fernsteuern bzw. fernüberwachen. Dafür muss<br />
die Wärmepumpe per nachrüstbarem WiFi-Adapter in das<br />
Heim-Netzwerk eingebunden werden.<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
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SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
PV-Strom zum Heizen<br />
Heizen mit Photovoltaikstrom<br />
Chancen für das SHK-Handwerk durch eine noch junge Art der Nutzung von selbst erzeugtem PV-Strom im Haus?<br />
Die Kosten für PV-Anlagen sinken deutlich und die Eigennutzung von selbst erzeugter Solarenergie wird im Zuge dessen immer attraktiver.<br />
Damit rückt auch die Möglichkeit, den mit der PV-Anlage erzeugten Strom zur Wärmeerzeugung zu nutzen, mehr und mehr in<br />
den Fokus. Hersteller bieten inzwischen unterschiedliche Systeme an – angefangen bei Heizsystemen für die Trinkwassererwärmung<br />
bis hin zu Anlagenkombinationen mit Infrarot-Paneelen.<br />
Direkte Einspeisung<br />
Bei den nun zur serienreife gebrachten<br />
PV-Heizsystemen der Firma Rennergy ist<br />
die wichtigste Komponente neben der Photovoltaikanlage<br />
das Heizsystem. Es arbeitet<br />
nach folgendem Prinzip: Mit der Energie,<br />
die eine PV-Anlage mit 6 kW p bereitstellt,<br />
wird Wasser in einem Heizregister mit<br />
einem Fassungsvermögen von 2 - 3 l in ca.<br />
1 - 2 Minuten von 60 °C auf 90 °C erhitzt.<br />
Unterschieden wird dabei zwischen einem<br />
Modul für die Heizung (HZ) und einem Modul<br />
für die Trinkwassererwärmung (WZ).<br />
Das Modul HZ erhitzt Heizwasser mit einer<br />
Rücklauftemperatur von 40 °C auf 70 °C,<br />
bevor es über eine Pumpe wieder in den<br />
Heizkreislauf eingespeist wird. Das Modul<br />
WW erwärmt dagegen Wasser mit einer<br />
Eintrittstemperatur von 10 °C auf 50 °C.<br />
Auch hier speist eine Pumpe das erhitzte<br />
Wasser direkt in das Brauchwassersystem<br />
ein. Bei einer Temperaturdifferenz von<br />
Bei dem Heizsystem<br />
von Rennergy erfasst<br />
die Regelung die<br />
momentane Einspeiseleistung<br />
der<br />
PV-Anlage und gleicht<br />
diese mit dem Energiebedarf<br />
im Gebäude<br />
ab. Bild: Rennergy<br />
30 K beläuft sich der Energiebedarf der Module<br />
jeweils auf 5 kW.<br />
Rennergy bietet unterschiedliche Varianten<br />
der PV-Heizsysteme an. So gibt es<br />
jeweils ein System zur reinen Trinkwassererwärmung,<br />
zur Trinkwassererwärmung<br />
und Heizungsunterstützung sowie<br />
Heizsysteme mit erweiterten Regelfunktionen.<br />
Hinzu kommen Optionen wie Eigenstromnutzung<br />
und die Möglichkeit, überschüssigen<br />
Strom in das Netz einzuspeisen.<br />
Für die reine Trinkwassererwärmung<br />
und Heizungsunterstützung ist es möglich,<br />
in Reihe geschaltete PV-Module ohne<br />
Wechselrichter direkt an einen speziellen<br />
Gleichstromheizstab anzuschließen.<br />
Gleichstromschütze regulieren bei dieser<br />
Variante die Anlage. Um eine Überhitzung<br />
zu vermeiden, wird die Stromzufuhr<br />
deaktiviert, sobald die eingestellte Maximaltemperatur<br />
erreicht ist. Diese kann<br />
je nach Einstellbereich zwischen 40 und<br />
95 °C liegen. Für das System zur reinen<br />
Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung<br />
ist eine Genehmigung durch<br />
den Stromversoger nicht erforderlich, da<br />
es keine Energie in das öffentliche Versorgungsnetz<br />
einspeist.<br />
Soll der selbst erzeugte Sonnenstrom<br />
vorrangig den Eigenverbrauch decken<br />
und lediglich der Energieüberschuss für<br />
die Heizung verwendet werden, lässt sich<br />
das Heizsystem mit einer Regelung ausstatten.<br />
Sie schaltet Elektroverbraucher ab<br />
und wieder zu und optimiert auf diese Weise<br />
die Eigenstromnutzung und die Einspeisung<br />
überschüssiger Energie in das Stromnetz.<br />
Die Heizstäbe sind deshalb mit bis zu<br />
drei Eingängen ausgestattet und können<br />
einen Leistungsbereich von 1 - 9 kW abdecken.<br />
Damit die ununterbrochene Energieversorgung<br />
zugeschalteter Elektrogeräte<br />
sichergestellt ist, lässt sich mithilfe<br />
der Regelung die Laufzeit von Geräten, z. B.<br />
Wasch- oder Spülmaschine, mit einem Freigabezeitraum<br />
von mindestens einer Minute<br />
bis maximal sechzehn Stunden vorab<br />
definieren.<br />
Dabei ist das Heizsystem nahezu wartungsfrei.<br />
Die Arbeiten beschränken sich<br />
auf die Routinewartung der Pumpe und<br />
– je nach Wasserqualität – auf eventuelle<br />
Maßnahmen zur Entkalkung.<br />
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,<br />
den hauseigenen Energieverbrauch in<br />
Kombination mit einem mit Funkkontakten<br />
versehenen Lithium-Speicher des Unternehmens<br />
Sonnenbatterie zu regeln. Hier<br />
lassen sich Verbraucher bis zu 6 kW mittels<br />
Funksteckdose je nach eingestelltem<br />
Modus automatisch oder manuell zuschalten.<br />
Die Funkkommunikation erfolgt über<br />
den eigens für die Heimautomatisierung<br />
entwickelten und inzwischen weit verbreiteten<br />
Funkstandard Z-Wave. Der Speicher<br />
ist mit einer Installationsschublade ausgerüstet,<br />
in der bereits alle Anschlüsse vorbereitet<br />
sind. Eine Verdrahtung einzelner<br />
Komponenten ist somit nicht notwendig.<br />
42 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
Der sofort betriebsbereite Speicher lässt<br />
sich daher ohne großen Aufwand in das<br />
Hausnetz einbinden.<br />
Neben Anlagen zur reinen Trinkwassererwärmung und zur Trinkwassererwärmung mit Heizunterstützung<br />
gibt es auch Heizsysteme mit erweiterten Regelfunktionen. Dargestellt ist hier ein<br />
Konzept, das die Möglichkeiten zur Eigenstromnutzung mit dem PV-Heizsystem Premium von<br />
Rennergy zeigt.<br />
Bild: Rennergy<br />
Feinstufige Matrix<br />
Auch das Heizsystem von Sunblu kann<br />
Strom aus <strong>Erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> nutzen.<br />
Die Anlage eignet sich für private und gewerbliche<br />
Objekte gleichermaßen, lässt<br />
sich an ein spezielles Heizelement anschließen<br />
und ist zudem wartungsfrei.<br />
Eine Regelung prüft die Leistung des<br />
selbst erzeugten Stroms und gleicht sie<br />
mit dem aktuellen Verbrauch im Gebäude<br />
ab. Ist der hauseigene Energiebedarf<br />
abgedeckt, leitet die Regelung überschüssige<br />
Energie in ein Heizelement. Dieses<br />
Heiz element, das in Kombination mit einer<br />
15-kW p -PV-Anlage eine maximale Abgabeleistung<br />
von 13,5 kW erzielt, lässt sich<br />
auch ohne Pufferspeicher direkt an die Heizungsanlage<br />
anschließen. Ist ein Pufferoder<br />
Brauchwasserspeicher vorhanden, ist<br />
auch der Anschluss mit einer separaten<br />
Umwälzpumpe parallel zur Heizungsanlage<br />
möglich. Die erhöhte Rücklauftemperatur<br />
reduziert dabei die Betriebszeit der Gebäudeheizung<br />
bis hin zur Vollversorgung.<br />
Für Anlagen mit einer installierten Generatorleistung<br />
unter 15 kW p bietet der Hersteller<br />
eine sogenannte S-Version mit einer<br />
Leistung von bis zu 6,5 kW an.<br />
Um den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung<br />
zu erhöhen, regelt das System<br />
mittels einer feinstufigen Matrix das zugehörige<br />
Heizelement. Damit lassen sich<br />
Schwankungen während der Energieerzeugung<br />
abfangen, wie beispielsweise eine<br />
hohe Energieproduktion während der Mittagszeit.<br />
Dabei erhitzt das Gerät bei einer<br />
Auslastung mit 13,5 kW einen Pufferspeicher<br />
von 600 - 800 l innerhalb einer Stunde<br />
um 15 °C. Ein Display informiert über<br />
die Stromerzeugung und über den Energieverbrauch.<br />
Optional lassen sich alle Daten<br />
und Temperaturen über einen Webserver<br />
visualisieren.<br />
Direkte Trinkwassererwärmung<br />
Auch Refusol hat mit dem PV-Heater ein<br />
Konzept zur Trinkwassererwärmung mit<br />
Solarstrom entwickelt. Hier wird die mit<br />
der PV-Anlage erzeugte Energie mit einem<br />
elektrischen Wirkungsgrad von mehr als<br />
99 % zur Trinkwassererwärmung umgesetzt.<br />
Der von der PV-Anlage erzeugte<br />
Gleichstrom wird dazu ohne Umweg über<br />
einen Wechselrichter direkt in ein Heizelement<br />
eingespeist und in Nutzwärme<br />
umgewandelt.<br />
Das Heizsystem ist auf die Trinkwassererwärmung<br />
eines durchschnittlichen 2-<br />
bis 6-Personenhaushalts im Sommerhalbjahr<br />
ausgelegt. Neben dem Gerät selbst,<br />
das sich aus einem Heizelement und einer<br />
Regelung zusammensetzt, werden drei bis<br />
neun PV-Module benötigt. Drei in das Gerät<br />
integrierte MPP-Tracker erlauben ein fle-<br />
Nur 22 mm hoch – inkl. Estrich!<br />
Das neue PRINETO FBH Dünnschicht-System!<br />
Extrem flacher Bodenaufbau – die Gesamthöhe beträgt 22 mm<br />
Ideal für die Modernisierung bestehender Gebäude<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 43
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
PV-Strom zum Heizen<br />
xibles Anbringen der PV-Module auf dem<br />
Dach, der Garage oder an der Fassade. So<br />
ist es möglich, auch die Bereiche zu nutzen,<br />
die für eine herkömmliche PV-Anlage bisher<br />
nicht wirtschaftlich waren.<br />
Die Verschaltung der Module erfolgt auf<br />
Niedervoltebene (< 50 V). Dabei sind weder<br />
Installationsschächte für Rohre oder Pumpengruppen<br />
erforderlich, noch ist es notwendig,<br />
Rohre zu dämmen. Ist am Heizkessel<br />
ein 1 1 / 2 “-Anschluss vorhanden, lässt<br />
sich das System nachrüsten.<br />
Das Hochleistungsheizelement Drum Heater<br />
von Sunblu lässt sich sowohl in den Puffer- als<br />
auch Brauchwasserkreislauf einbinden.<br />
Bild: Sunblu<br />
Angepasste Wärme<br />
Einen anderen Weg zur direkten Nutzung<br />
<strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong> beschreitet<br />
Ensama mit der Infrarot-Heizpaneele (IR-<br />
Paneele). Das System eignet sich sowohl<br />
für den privaten als auch für den gewerblichen<br />
Bereich. Das schließt Neubauten<br />
ebenso ein wie Bestandsbauten und Gebäude<br />
mit sehr hohen Räumen.<br />
Die IR-Heizpaneele geben eine langwellige<br />
Infrarot-Strahlung ab, die auch als biogenetisches<br />
Infrarotlicht bezeichnet wird.<br />
Sie erwärmt damit Wände, Decken und Böden.<br />
Infrarotlicht wirkt sich nachweisbar<br />
positiv auf den menschlichen Organismus<br />
aus. Aber auch die Gebäude profitieren<br />
von den Heizpaneelen. Die Infrarotstrahlen<br />
verhindern durch die Erwärmung des<br />
Mauerwerks eine Kondensation und somit<br />
die Bildung von Schimmel, da Wände und<br />
Fußboden eine höhere Temperatur als die<br />
vorhandene Raumtemperatur erreichen.<br />
Das IR-Heizpaneel besteht aus 4 mm<br />
starkem Sicherheitsglas, das mit einer bis<br />
zu 100 m dicken, halbleitenden Beschichtung<br />
sowie zwei in das Trägermaterial fusionierten<br />
Elektroden versehen ist. Die Infrarot-Strahlung<br />
entsteht durch stimulierte<br />
Emission. Die Halbleiter werden dazu mit<br />
einer Spannung von 230 Volt, 50 Hz, aktiviert.<br />
Ein durch den Wechselstrom erzeugtes<br />
magnetisches Feld bringt die in<br />
der Beschichtung enthaltenen Metallpartikel<br />
in Schwingung. Das Paneel erwärmt<br />
sich und beginnt eine langwellige Infrarot-<br />
Strahlung abzugeben.<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit bleibt dabei<br />
unverändert. Während herkömmliche Heizsysteme<br />
kalte Luft erhitzen, diese in ständiger<br />
Zirkulation halten und somit auch<br />
Staub aufwirbeln, sorgt das IR-Paneel für<br />
ein stabiles Raumklima. Dabei beträgt der<br />
Temperaturunterschied zwischen Decke<br />
und Boden maximal 2 K. Über ein Modul<br />
ist es möglich, bis zu sechs Zonen innerhalb<br />
eines Raumes zu beheizen. Da sich die<br />
einzelnen Zonen separat überwachen und<br />
regeln lassen, können dort bei Bedarf auch<br />
Die in den Smart Heater von Sunblu integrierten<br />
Messgeräte zeigen die Energieerzeugung,<br />
den Energieverbrauch und den Energieüberschuss<br />
an.<br />
Bild: Sunblu<br />
unterschiedliche Temperaturen erzielt werden.<br />
Die entsprechenden Einstellungen erfolgen<br />
über ein Thermostat-Modul.<br />
Fazit<br />
Die Kombination einer PV-Anlage mit<br />
einem Heizsystem ist eine Option, um selbst<br />
erzeugten Solarstrom direkt zu nutzen. Dabei<br />
kann die Montage der vorgestellten Systeme<br />
unkompliziert und schnell – auch nachträglich<br />
– erfolgen. Eine Teilnahme an den<br />
angebotenen Schulungen empfehlen die Hersteller<br />
den Heizungstechnikern dennoch. ■<br />
Autorin: Carola Tesche, freie Journalistin<br />
www.rennergy.de<br />
www.ensama.de<br />
www.refusol.de<br />
Die langwelligen Strahlen der Infrarot-Heizpaneele von Ensama erwärmen die Umschließungsflächen eines Raumes. Es lassen sich unabhängig<br />
voneinander mehrere Zonen in einem Raum regeln.<br />
Bild: Ensama<br />
44 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
PV-Komplettlösungen<br />
Das Kraftwerk für zu Hause<br />
PV-Komplettsysteme als Nischengeschäft für das SHK-Handwerk<br />
Die Nutzung von Strom aus Sonnenenergie hat sich gewandelt. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach diente vor wenigen Jahren noch<br />
dazu, den erzeugten Strom komplett ins Netz einzuspeisen und vom Netzbetreiber die gesetzlich garantierte Vergütung zu erhalten.<br />
Doch seit 2009 ist die Vergütung von Solarstrom drastisch zusammengestrichen worden. Der Schlüssel lautet daher Eigenverbrauch. Zu<br />
diesem Bereich bieten einige Hersteller PV-Komplettsysteme an, die aus PV-Modulen, einem Wechselrichter und einem Batteriesystem<br />
bestehen. Solch vorkonfektionierte Anlagen können vom SHK-Installateur als Nischengeschäft angeboten werden.<br />
Erhielt ein Hausbesitzer mit einer Anlage<br />
bis 30 kW p Leistung im Jahr 2008 für<br />
jede eingespeiste kWh noch 46,75 Cent,<br />
waren es 2012 nur noch 18,36 Cent/kWh<br />
für Anlagen mit einer Leistung bis 10 kW.<br />
Seit dem 1. April erhalten neue Photovoltaikanlagen<br />
unter 10 kW p nur noch eine<br />
Vergütung von 13,28 Cent/kWh. Trotzdem<br />
werden weiter Photovoltaikanlagen<br />
auf den Dächern montiert. Mittlerweile ist<br />
jeder zehnte Bundesbürger laut Bundesverband<br />
Solarwirtschaft (BSW-Solar) ein<br />
„Solarbürger“, nutzt also entweder Wärme<br />
oder Strom aus der Sonne. Allein 2013<br />
wurde 88 500 PV-Anlage bis 10 kW p Leistung<br />
montiert.<br />
Die Zeit hat sich gewandelt<br />
Nutzten früher nur große energieintensive<br />
Unternehmen ein eigenes Kraftwerk<br />
zur Stromerzeugung für den eigenen Bedarf,<br />
sind es jetzt bereits etliche Bürger,<br />
die dasselbe Prinzip anwenden: Die PV-Anlage<br />
speist nicht mehr ausschließlich ins<br />
Netz ein, sondern der erzeugte Strom wird<br />
zunächst an Ort und Stelle verbraucht. Nur<br />
die überschüssige Energie geht ins Netz.<br />
Die Krux: Der Stromverbrauch in einem<br />
privaten Haushalt passt nicht recht zum<br />
Lauf der Sonne. Der meis te Strom wird<br />
morgens und abends verbraucht, über Mittag<br />
ist oft niemand zu Hause. Daher bieten<br />
verschiedene Hersteller und Systemhäuser<br />
PV-Komplettsys teme an, die neben<br />
der Photovoltaikanlage und dem Wechselrichter<br />
eine Batterie umfassen, die den erzeugten<br />
Solarstrom speichert und dann bereitstellt,<br />
wenn er gebraucht wird. Einige<br />
Tausend Haushalte in Deutschland praktizieren<br />
bereits diese „ganz persönliche Unabhängigkeitserklärung“,<br />
so der BSW-Solar.<br />
Und weiter: „Mehr als 60 % des eigenen<br />
Stromverbrauchs lassen sich so selbst<br />
decken, Hersteller von Speichersystemen<br />
sprechen von bis zu 80 %.“ Bernd Dechert,<br />
Geschäftsführer Technik und Berufsbildung<br />
beim Zentralverband der deutschen<br />
Elektro- und Informationstechnischen<br />
Handwerke (ZVEH), hält diese Einschätzung<br />
für sehr optimistisch. „70 % sind möglicherweise<br />
erreichbar, wenn man eine<br />
Wärmepumpe über den selbst erzeugten<br />
Strom versorgen kann“, sagt er. Außerdem<br />
sei ein intelligentes Energiemanagement<br />
erforderlich, das die Verbraucher entsprechend<br />
steuere.<br />
Doch die privaten Stromspeichersysteme<br />
können noch mehr: Sie gelten auch<br />
als ein wichtiger Baustein der Energiewende,<br />
um Angebot und Nachfrage <strong>Erneuerbare</strong>r<br />
<strong>Energien</strong> besser aufeinander<br />
abzustimmen. Die Solarstrombatterien<br />
speichern den erzeugten Sonnenstrom<br />
während des Tages zwischen, geben ihn<br />
zeitversetzt wieder ab und glätten so die<br />
Einspeisespitzen. „Damit erhöhen Batteriespeicher<br />
die Aufnahmefähigkeit bestehender<br />
lokaler Stromnetze um bis zu 66 % und<br />
reduzierten die Kosten für den Netzausbau“,<br />
zitiert der BSW-Solar eine Studie des<br />
Fraunhofer ISE aus dem vergangenen Jahr.<br />
Was der Markt bietet<br />
Der Markt von deutschen Modul-Herstellern,<br />
die ein komplettes System von<br />
der Stange anbieten, ist (noch) überschaubar.<br />
Ein Grund: Wegen der günstigeren<br />
Produktionsbedingungen ist die Herstellung<br />
von Modulen in Deutschland stark<br />
zurückgegangen. So ist das Geschäft eher<br />
als Systemhäuser bezeichneten Händlern<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 45
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
PV-Komplettlösungen<br />
wie IBC Solar vorbehalten, die aus unterschiedlichen<br />
eingekauften Komponenten<br />
eine Anlage zusammenstellen. Die Bonner<br />
Solarword AG allerdings hat gerade eine<br />
Vermarktungsoffensive ihres „Kit Easy“<br />
gestartet. Das System ist erhältlich mit einer<br />
Leistung von 3, 4, 5 und 6 kW p und damit<br />
ausgelegt für Ein- bis Zweifamilienhäuser.<br />
Pro kW p müssen drei Module auf dem<br />
Dach installiert werden, die unterschiedlich<br />
angeordnet werden können. So braucht<br />
das kleinste System in der Anordnung<br />
3 x 4 Module knapp 25 m² Platz auf dem<br />
Dach. Der Speicher basiert auf einer Blei-<br />
Gel-Technologie. Er verfügt nach Unternehmensangaben<br />
über eine nutzbare Batteriekapazität<br />
von 5,8 kWh (bzw. Speicherkapazität<br />
von 11,6 kWh) und könne damit bis zu<br />
80 % des Stromverbrauches durch Eigenbedarf<br />
decken. Laut Hersteller hat die Batterie<br />
eine voraussichtliche Lebensdauer von<br />
rund 10 Jahren. Eine Garantie von 2500<br />
Entladungszyklen (danach noch ca. 80 %<br />
Netzstrombezug im Überblick.<br />
INFOKASTEN: DAS KFW FÖRDER-<br />
PROGRAMM 275 „ERNEUERBARE<br />
ENERGIEN – SPEICHER“<br />
Gefördert werden nur neue Photovoltaikanlagen<br />
und die Nachrüstung von Batteriesystem<br />
zu Anlagen, die nach dem 31.<br />
Dezember 2012 in Betrieb gegangen sind.<br />
Die KfW bietet einen zinsgünstigen Kredit<br />
ab 1,26 % effektivem Jahreszins. Laufzeit<br />
und Zinsbindung sind bis 20 Jahre möglich.<br />
Förderberechtigt sind nach KfW-<br />
Angaben Privatpersonen Freiberufler,<br />
Landwirte, gemeinnützige Antragsteller<br />
und Unternehmen. Das Bundesumweltministerium<br />
steuert einen Tilgungszuschuss<br />
in Höhe von 30 % der Kosten für<br />
den Speicher bei.<br />
Die Anlage muss dabei folgenden Kriterien<br />
entsprechen:<br />
● Die Leistung der installierten PV-Anlage,<br />
die mit dem Batteriespeichersystem<br />
verbunden wird, darf 30 kW p nicht<br />
überschreiten.<br />
● Für eine Photovoltaik-Anlage kann jeweils<br />
nur ein Batteriespeichersystem<br />
gefördert werden.<br />
● Das Batteriespeichersystem befindet<br />
sich in Deutschland und wird mindestens<br />
5 Jahre betrieben.<br />
● Die Batterie muss von einem Installateur<br />
installiert werden, der eine zertifizierte<br />
Schulung für den fachgerechten<br />
Anschluss der Batterie absolviert hat.<br />
Mehr Informationen unter www.kfw.de<br />
der Batteriekapazität) runden das System<br />
ab. Weitere Garantien gibt SolarWorld für<br />
10 Jahre auf Module und Gestellsysteme, 5<br />
Jahre auf Wechselrichter und Batteriewechselrichter<br />
und 2 Jahre auf das Batteriesystem,<br />
außerdem 7 Jahre Zeitwertersatzgarantie<br />
auf die einzelnen Batterieelemente.<br />
Ein sogenannter „SuntrolE-Manager“, ein<br />
intelligentes Energiemanagementsystem,<br />
Die Installation der Module kann vom SHK-<br />
Handwerker übernommen werden.<br />
sorgt dafür, dass der Strom entweder gleich<br />
verbraucht, gespeichert oder ins Netz eingespeist<br />
wird. Ziel ist, in Zukunft den Eigenverbrauch<br />
zu optimieren und so einen<br />
Schritt in Richtung Smart Home voranzukommen.<br />
Batterie und Batteriewechselrichter<br />
benötigen in etwa so viel Raum wie eine<br />
Gefrierschrankkombination.<br />
Auch der Hersteller Alfa Solar aus Hannover<br />
bietet drei Komplettsysteme von der<br />
Stange: „UnlimitedSunLight“, „UnlimetidSunShine“<br />
sowie „UnlimetidSunRise“.<br />
Anlagen von 4 kWp Leistung werden komplett<br />
mit Wechselrichter und Blei-Gel-Batterien<br />
ausgeliefert. Auf dem Dach benötigen<br />
die Module gut 25 m² Platz. 7,4 kWh<br />
können die Batterien speichern, 3,7 kWh<br />
sind nutzbar, da Blei-Gel-Batterien nicht<br />
komplett entladen werden sollten. Um diese<br />
Performance zu verbessern, testet der<br />
Hersteller derzeit ein neues System mit Lithium-Ionen-Speicher,<br />
der dann 8 kW bereitstellen<br />
kann und mit 10 Jahren auch<br />
eine längere Garantiezeit hat als der Blei-<br />
Gel-Akku (7 Jahre). 70 % des Jahresbedarfes<br />
könne das System decken, sagt Sebastian<br />
Klocke, bei Alfa Solar zuständig für die<br />
Auftragsabwicklung. Der Hersteller rechnet<br />
beim Blei-Gel-Akku mit einer Lebensdauer<br />
von 12 Jahren und rund 2700 Entladezyklen.<br />
Da bei Alfa Solar Batteriewechselrichter<br />
und Batterie in einer Einheit<br />
verbaut sind, muss nur für einen Stahlschrank<br />
in Kühlschrankgröße Platz sein.<br />
Klocke kündigt an, dass das Modell mit<br />
46 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
PV-Komplettlösungen<br />
effektivem Jahreszins und das Bundesumweltministerium<br />
fördert das Speichersystem<br />
mit einem Tilgungszuschuss von 30 %<br />
(siehe Infokasten).<br />
● Und das EEG?<br />
Wenig förderlich haben sich bislang<br />
die politischen Diskussionen um das <strong>Erneuerbare</strong><br />
<strong>Energien</strong> Gesetz (EEG) ausgewirkt.<br />
Mit dem Kabinettsbeschluss vom<br />
8. April scheint sicher, dass die EEG-Umlage<br />
nicht bei Strom aus kleinen Anlagen<br />
fällig wird. Für Photovoltaikanlagen bis<br />
10 kW p Leistung bzw. die Erzeugung von<br />
10 MWh Strom für den Eigenverbrauch<br />
muss keine EEG-Umlage gezahlt werden.<br />
Bestandsanlagen bleiben von Veränderungen<br />
ausgenommen. Als Stichtag gilt<br />
hier der 1. August 2014 – es gibt also keine<br />
rückwirkende Regelung. Noch ist allerdings<br />
das Gesetzgebungsverfahren nicht<br />
abgeschlossen, der BSW-Solar hat bereits<br />
gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale<br />
Bundesverband eine Klage vor dem<br />
Bundesverfassungsgericht angekündigt.<br />
Die Belastung des Eigenstromverbrauchs<br />
aus größeren Anlagen verstoße gegen das<br />
Grundgesetz.<br />
■<br />
Autorin: Katharina Wolf, freie Journalistin<br />
Bilder: BSW Solar<br />
Zeitversetzte Stromspeicherung hilft das Stromnetz zu entlasten.<br />
Lithium-Ionen-Speicher deutlich flacher<br />
wird.<br />
Förderung durch die KfW-Bank<br />
Die Investitionskosten solcher Systeme<br />
sind noch erheblich. Rund 15 000 Euro kostet<br />
ein komplettes System aus Photovoltaikanlage,<br />
Wechselrichter und Speicher<br />
und damit etwa doppelt soviel wie eine<br />
einfache Photovoltaikanlage. Um die technologische<br />
Entwicklung zu fördern und<br />
eine bessere Markteinführung zu erreichen,<br />
gibt es seit Mai 2013 eine staatliche<br />
Förderung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau<br />
(KfW) gewährt auf die gesamte Investitionssumme<br />
einen Kredit ab 1,26 %<br />
STROMSPEICHER FÜR DEN<br />
HEIMBEDARF<br />
Als Speichermedium stehen zwei Batteriesysteme<br />
zur Auswahl: Die Stromspeicher<br />
für den Heimbedarf arbeiten entweder<br />
auf Blei-Basis (Blei-Säure, Blei-Gel)<br />
oder mit Lithium-Ionen. Die Modelle unterscheiden<br />
sich vor allem in der Energiedichte,<br />
der Lebensdauer und dem Preis.<br />
Denn während die Bleitechnologie schon<br />
seit Jahren in der Automobilbranche eingesetzt<br />
wird, ist die Lithium-Ionen-Technologie<br />
noch neu und damit teurer.<br />
Die kompakte Alternative<br />
zu Öl und Gas!<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 47
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Verdunstungskühlung<br />
Kühlen mit Regenwasser<br />
Vorteile durch EnEV 2014, positive Auswirkung auf CO 2 -Bilanz, Energie- und Wasserkosten, Stadtklima<br />
Versiegelte, wasserundurchlässige Flächen wie Dächer und Straßen verschlechtern besonders in unseren Städten das Mikroklima durch<br />
die Änderung der Strahlungs- bzw. Energiebilanz. Folgen sind steigende Temperaturen im engeren Gebäudeumfeld und ein unbehagliches<br />
Raumklima bzw. ein erhöhter Energiebedarf bei der Gebäudeklimatisierung. Die Verdunstung von Regenwasser bietet sich als<br />
eine günstige Alternative zu den herkömmlichen Methoden an, ohne schädliche Nebenwirkungen – im Gegenteil, Synergie-Effekte<br />
steigern deren ökologische und ökonomische Attraktivität. Zudem bringt die adiabate Kühlung mit der EnEV 2014 für die Berechnung<br />
des Jahresprimärenergiebedarfs Vorteile.<br />
Stadtplaner wissen es längst und Betreiber<br />
von Photovoltaikanlagen wissen<br />
es zu schätzen: Begrünte Dächer kühlen<br />
hervorragend. Sie haben eine hohe Effektivität<br />
und funktionieren mit einer kostenfreien<br />
Energiezufuhr aus der Umwelt. Je<br />
nach Temperatur und relativer Feuchte der<br />
Luft verdunsten sie gespeichertes Regenwasser.<br />
In diesem selbsttätig ablaufenden<br />
natürlichen Prozess wird die in der Umgebung<br />
verfügbare Wärme gebunden, was zu<br />
einer deutlichen Abkühlung führt – und<br />
damit den sogenannten Hitzeinsel-Effekt<br />
in unseren Stadtzentren lindert. „Bei unserem<br />
flachen Versuchsdach, halb mit einer<br />
freiliegenden Bitumenbahn und halb<br />
mit Begrünung bedeckt, haben wir an Sommertagen<br />
über der Abdichtung satte 60 °C<br />
gemessen, über dem Grün zeitgleich angenehme<br />
34 °C“, berichtet Dieter Schenk, Geschäftsführer<br />
eines Herstellers von Dachbegrünungssystemen<br />
und Mitglied im<br />
Vorstand des Deutschen Dachgärtner Verbandes<br />
DDV e.V.<br />
Stadtwerke Pfullendorf, Kombination von Photovoltaik und Begrünung auf dem Dach. Die Verdunstung<br />
von Regenwasser durch die Pflanzen kühlt die Solarpaneele, sodass sich deren Stromausbeute<br />
bei gleicher Einstrahlung erhöht.<br />
Bild: Optigrün<br />
Synergie Dachbegrünung/Photovoltaik<br />
Wer auf derselben Dachfläche durch<br />
Photovoltaik Strom erzeugen möchte sollte<br />
wissen, dass die Stromausbeute sich erhöht,<br />
wenn die Umgebung bei gleicher Einstrahlung<br />
möglichst kühl ist. Man wird<br />
also den Verdunstungsprozess des Gründachs<br />
nutzen, wenn nicht gar optimieren.<br />
Dachbegrünung nach heutiger Bauart ist<br />
ein System aus mehreren Schichten mit<br />
Substratstärken ab 8 cm und mit Verdunstungsraten<br />
im Jahresmittel von 30 % bis<br />
über 90 % der auftreffenden Regenmenge.<br />
„Wir können durch entsprechende Speicherlagen<br />
den Rückhalt des Regenwassers<br />
im System erhöhen“, erklärt Dr. Gunter<br />
Mann, Präsident der Fachvereinigung<br />
Bauwerksbegrünung e.V. (FBB) in Saarbrücken,<br />
und gibt zu bedenken, dass besondere<br />
Vorrichtungen Solarpaneele in der Dachbegrünung<br />
verankern und Regenwasser<br />
auch unter der Photovoltaik-Fläche den<br />
Pflanzen zugeführt wird. Vor diesem Hintergrund<br />
empfiehlt es sich, vor Planung<br />
und Ausschreibung bzw. Ausführung einer<br />
solchen Solaranlage, Informationen<br />
einzuholen.<br />
Verdunstungskühlung an der Fassade<br />
Eine weitere Variante zur Kühlung der<br />
Photovoltaik durch Regenwasser ist die<br />
offene Wasserfläche, gespeist aus einem<br />
Regenspeicher. So hat z. B. eine Solar-Fabrik<br />
im Freiburger Industriegebiet ihre<br />
Solarpaneele in die Glasfassade zwischen<br />
den Fens tern direkt über dem Wasser integriert.<br />
Besucher der Firma haben das<br />
flache, mit Seerosen besetzte und von Regenwasser<br />
durchflossene Becken links<br />
und rechts unter ihren Füßen, wenn sie<br />
sich über einen Steg auf den Haupteingang<br />
zu bewegen. Das Becken wirkt als<br />
Spiegelteich, erhöht so die Intensität der<br />
Sonneneinstrahlung und kühlt durch Verdunstung<br />
des von den Dachabläufen gesammelten<br />
Regenwassers. Auch hier ist<br />
die erhöhte Stromausbeute neben der architektonischen<br />
Wirkung gewollt und geschickt<br />
geplant [1].<br />
Wahrscheinlich ist, dass Garten- und<br />
Landschaftsarchitekten von Spiegelteich<br />
und Fassadenbegrünung mehr fasziniert<br />
sind, als Fachplaner und Fachbetriebe für<br />
<strong>Haustechnik</strong>. Doch die Werte der natürlichen<br />
Klimaanlagen sind messbar. Zukunftsweisende<br />
Projekte entstehen im<br />
Miteinander der Fachleute. Und derartige<br />
Pilotvorhaben sind dann besonders von<br />
Nutzen, wenn nach Fertigstellung eine Verifizierung<br />
der angenommenen Ergebnisse<br />
erfolgt – so geschehen beim 2003 fertiggestellten<br />
Institut für Physik der Humboldt<br />
48 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Verdunstungskühlung<br />
Solar-Fabrik AG, Freiburg im Breisgau. Die Photovoltaikmodule wurden<br />
hier in die Glasfassade zwischen den Fenstern direkt über dem Spiegelteich<br />
integriert. Dies erhöht die Intensität der Einstrahlung und kühlt<br />
durch Verdunsten des von den Dachabläufen gesammelten Regenwassers.<br />
Institut für Physik der Humboldt Universität in Berlin-Adlershof. Verschattung<br />
durch Begrünung der Südseite zur Minderung des Kühlbedarfs.<br />
Für die Bewässerung der Fassadenpflanzen werden nach Auswertung<br />
der über 10 Jahre gesammelten Daten 250 m³ Regenwasser pro Jahr<br />
benötigt.<br />
Universität in Berlin-Adlershof. 10 Jahre<br />
lang wurden Daten zur Kühlung mit Regenwasser<br />
gesammelt und wissenschaftlich<br />
ausgewertet. Beteiligt waren die Hochschule<br />
Neubrandenburg unter Leitung von<br />
Prof. Dr. Manfred Köhler und die Technische<br />
Universität Berlin, Institut für Architektur,<br />
unter Federführung von Dipl.-<br />
Ing. Marco Schmidt. Getestet wurde u. a.<br />
die Bepflanzung der nach Süden orientierten<br />
Fassaden. Hier sollten an Kletterhilfen<br />
rankende Spezies gefunden werden,<br />
SEIT<br />
GENERATIONEN<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 49
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Verdunstungskühlung<br />
Prinzip der adiabaten Abluftkühlung: Um die Luftfeuchtigkeit innerhalb eines Gebäudes nicht zu<br />
erhöhen, wird Wasser (idealerweise Regenwasser) zur Verdunstung in die Abluft gesprüht. Der<br />
Prozess entzieht der in Gegenrichtung strömenden Zuluft Wärme.<br />
Bild: Mall<br />
Institut Physik, Berlin-Adlershof. Klimaanlage mit Kreuzstrom-Wärmeübertrager für adiabate Abluftkühlung<br />
mit Regenwasser.<br />
die automatisch mit Regenwasser versorgt,<br />
im Sommer Schatten spenden und im Winter<br />
Sonneneinstrahlung zulassen. Die veröffentlichten<br />
Erkenntnisse sind vielfältig<br />
und als Orientierung für eine „grüne Architektur“<br />
hilfreich [2].<br />
Adiabate Abluftkühlung<br />
Das Institut für Physik der Humboldt<br />
Universität in Berlin-Adlershof nutzt Regenwasser<br />
auch für die Verdunstungskühlung<br />
mit einem Modul innerhalb der Klimaanlage.<br />
Bei dieser sogenannten adiabaten<br />
Abluftkühlung wird die Kälte direkt<br />
im Wärmeübertrager der Lüftungsanlage<br />
durch Befeuchtung der Abluft erzeugt. Ein<br />
Vorteil ist auch, dass bei der Verwendung<br />
von Regenwasser (anstelle von Trinkwasser)<br />
eine Entsalzung entfallen kann. Energie,<br />
Trinkwasser und Abwasser samt Gebühren<br />
werden gespart. Und ein weiteres<br />
Plus: Das Regenwasser gelangt vor Ort wieder<br />
in den natürlichen Wasserkreislauf mit<br />
positiven Auswirkungen auf das lokale Mikroklima<br />
und die globale Erwärmung. Bei<br />
Außentemperaturen auch über 32 °C kann<br />
CHECKLISTE PLANUNG<br />
ADIABATE KÜHLUNG<br />
● Die 4. Änderung der Energieeinsparverordnung<br />
(EnEV), gültig seit 1. Mai<br />
2014, weist energetische Vorteile aus,<br />
wenn zur Berechnung des Jahres-<br />
Primärenergiebedarfs eines Gebäudes<br />
die adiabate Kühlung zugrunde gelegt<br />
wird.<br />
● In der Physik wird die zur Verdunstung<br />
eines Kubikmeters Wasser erforderliche<br />
Energie mit 680 kWh/m³ angegeben.<br />
Dieser Wert bezieht sich auf die Verdunstung<br />
bei 30 °C. Damit ist Kühlung<br />
durch Verdunstung ideal, da sie viel<br />
Wärme bei der physikalischen Umwandlung<br />
vom flüssigen in den gasförmigen<br />
Zustand binden kann.<br />
● Die wirtschaftliche Anwendung der<br />
adiabaten Abluftkühlung ist nur gegeben,<br />
wenn die abgeführte Luft aus<br />
dem Gebäude trocken ist, sodass sie<br />
viel Wasser aufnehmen kann und damit<br />
stark abkühlt.<br />
● Durch die sogenannte Wiederbefeuchtung<br />
der Abluft innerhalb des<br />
Wärmeübertragers wird der Verdunstungsprozess<br />
kontinuierlich in der Abluft<br />
durchgeführt. Im Idealfall verlässt<br />
die Abluft den Wärmeübertrager im<br />
Temperaturniveau der Außenluft bei<br />
einer Luftfeuchte von 100 %.<br />
● Adiabate Abluftkühlung vermeidet Zirkulationsverluste,<br />
senkt den Energiebedarf<br />
und damit die Betriebskosten<br />
einer Klimaanlage, verursacht zunächst<br />
jedoch höhere Investitionen. Deshalb<br />
ist in jedem Fall zu prüfen, ob die geplante<br />
Anlage groß genug ist, um die<br />
gewünschte Amortisationszeit zu gewährleisten.<br />
● Adiabate Kühlung mit Regenwasser<br />
statt Trinkwasser spart zusätzlich mehrfach<br />
Betriebskosten (es entfallen der<br />
Entsalzungsprozess inklusive Wartung,<br />
die Trinkwasser- und Abwassergebühren,<br />
das Niederschlagswasserentgelt).<br />
● Adiabate Kühlung mit Regenwasser<br />
statt Trinkwasser entlastet die kommunale<br />
Kanalisation und Trinkwasserversorgung.<br />
Regenwasser gelangt vor Ort<br />
wieder in den natürlichen Wasserkreislauf<br />
von Verdunstung und Niederschlag<br />
zurück. Dies hat positive Auswirkungen<br />
auf das lokale Mikroklima und reduziert<br />
durch Verdunstungs- und Kondensationsprozesse<br />
das Phänomen der<br />
globalen Erwärmung (ökologische Verbesserung,<br />
erhöht den Immobilienwert<br />
bei Zertifizierung).<br />
50 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Verdunstungskühlung<br />
Schnelle<br />
und einfache<br />
Installation?<br />
Mit der dualen<br />
Luft/Wasser-<br />
Wärmepumpe<br />
kein Problem!<br />
ca. 20 % Einsparung an<br />
Installationsaufwand<br />
Unternehmen Frei Lacke in Döggingen/Schwarzwald. Funktionsschema Kühlung mit nicht aufbereitetem<br />
Regenwasser bei der Pulverlackproduktion. Das Regenwasser wird hier seit mehr als<br />
zehn Jahren zur Kühlung und zur WC-Spülung verwendet.<br />
Bild: Frei Lacke<br />
Inbetriebnahme-Assistent<br />
Viele Installations- und<br />
Kombinationsmöglichkeiten,<br />
z. B. Gas, Solar, Holz<br />
Die wichtigsten Hydraulikkomponenten<br />
bereits integriert<br />
Kein Kälteschein nötig (unterliegt<br />
nicht der F-Gase-Verordnung)<br />
Betriebskosteneinsparung durch Kühlung mit Regenwasser in den Jahren 1999 bis 2005 des Industriebetriebs<br />
Frei Lacke (400 Beschäftigte). Bereits in den ersten sechs Betriebsmonaten hat die<br />
von Geschäftsführer Hans-Peter Frei konzipierte Technik rund 42 500 l Heizöl bzw. umgerechnet<br />
etwa 23 500 Euro eingespart.<br />
Bild: Frei Lacke<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
die Zuluft auf 21 bis 22 °C gekühlt werden,<br />
ohne auf technisch erzeugte Kälte zurückgreifen<br />
zu müssen. Die Kombination<br />
der adiabaten Abluftkühlung mit Maßnahmen<br />
der passiven Gebäudekühlung (Fassaden-<br />
und Dachbegrünung, Konzept der<br />
Nachtauskühlung) ermöglicht den vollständigen<br />
Verzicht auf konventionelle Kälteversorgung<br />
bei diesem 2003 in Berlin fertiggestellten<br />
Objekt.<br />
In einem Schulgebäude in Frankfurt am<br />
Main liegt der Fall ähnlich. Mit Erschließung<br />
des neuen Stadtteils Riedberg im Norden<br />
der Main-Metropole wurde 2013 das<br />
Gymnasium für 1350 Schüler eingeweiht.<br />
Auch hier wurde auf konventionelle Kältetechnik<br />
verzichtet. Niederschlagswasser<br />
von 2500 m² Dachflächen wird in einer<br />
36 m³ fassenden unterirdischen Regenwasserzisterne<br />
gesammelt. Ein Teil davon ist<br />
Vorrat für die Hochdrucknebellöschanlage.<br />
15 m³ pro Jahr werden für die Verduns tung<br />
gebraucht, um mit ca. 9200 m³/h an heißen<br />
Sommertagen die Räume zu kühlen. „Für<br />
das Gymnasium Riedberg bedeutet dies gegenüber<br />
einer herkömmlichen Kompres-<br />
Intelligent heizen und lüften!
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SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Verdunstungskühlung<br />
Volles Risiko<br />
oder Sicherheit?<br />
sions-Kältemaschine eine deutlich geringere<br />
Investition und jedes Jahr rund 1000<br />
Euro weniger Betriebskosten“, sagt Dipl.-<br />
Ing. Frank Schiller von CSZ-Ingenieurconsult<br />
Darmstadt, dem Unternehmen, das mit<br />
der Planung beauftragt war.<br />
Nicht alle Anlagen vertragen<br />
Regenwasser<br />
Nach Einschätzung von Thomas Lauer,<br />
im Vertrieb für den Klimaanlagen-Hersteller<br />
Menerga tätig, sind nur zwei oder drei<br />
Anbieter in Deutschland in der Lage, eine<br />
adiabate Kühlung mit Regenwasser anzubieten.<br />
„Die anderen raten davon ab, weil<br />
Werkstoffe in ihren Anlagen vom weichen<br />
Regenwasser angegriffen würden“, so Lauer.<br />
Ähnlich verhielt es sich vor 20 Jahren<br />
mit Haushalts-Waschmaschinen. Erst als<br />
einer der großen Hersteller sein für Regenwasser<br />
taugliches Gerät vorgestellt hatte,<br />
zogen viele andere Marken nach. Doch<br />
was passiert, wenn das Regenwasser aufgebraucht<br />
ist? Lauer weiß, dass bei seinen<br />
Anlagen dann oft unbehandeltes Trinkwasser<br />
für die Verdunstung genutzt wird. „Es<br />
hängt von der Wasseranalyse ab, die zu jedem<br />
Versorgungsgebiet heute im Internet<br />
abgerufen werden kann.“<br />
Aus eigener Erfahrung schätzt Lauer<br />
den aktuellen Kühlbedarf in Deutschland<br />
auf 85 % Zuluft-Konditionierung, 10 %<br />
Kaltwassererzeugung, 5 % Klimatisierung<br />
von Rechenzentren und Ähnlichem. Die<br />
sinnvolle Einstiegsgröße für eine lohnenswerte<br />
adiabate Kühltechnik mit Regenwasser<br />
sieht er bei 2600 m³/h Luft und nennt<br />
als Referenzen z. B. ein:<br />
Geschäfts- und Verwaltungsgebäude in<br />
Ludwigsburg mit 9500 m³/h für Büroräume,<br />
3500 m³/h für Kernbereiche und<br />
zusätzlicher Kaltwassererzeugung (Fertigstellung<br />
2011) sowie die<br />
Hochschule Pforzheim mit adiabater<br />
Umluft-Kühltechnik für das Rechenzentrum<br />
(Fertigstellung 2014).<br />
„Auch wenn adiabate Abluftkühlung<br />
mit Regenwasser eine Pumpentechnik<br />
braucht, um das Wasser aus dem Speicher<br />
in die Sprühdüsen zu bringen, so sind diese<br />
paar Watt nichts gegen den Stromverbrauch<br />
der herkömmlichen Kompressions-Kältemaschinen“,<br />
ist Lauer überzeugt.<br />
Nach seiner Auffassung ist die Energiebzw.<br />
CO 2 -Einsparung das entscheidende<br />
Kriterium. Für ein konventionelles Gerät<br />
mit einem Energy Efficiency Ratio (EER)<br />
von z. B. 2,72 braucht man 1 kWh Strom,<br />
um 2,72 kWh Kälte zu erzeugen. Der EER-<br />
Wert beim Kühlbetrieb entspricht dem<br />
COP-Wert beim Heizbetrieb und bezeichnet<br />
das Verhältnis von Leistungsaufnahme<br />
zu Leistungsabgabe. Alternativ erhält man<br />
2,72 kWh Kälte durch Verdunsten von 4 l<br />
Wasser. Das entspricht 1 mm Wasserfilm<br />
auf 4 m² Fläche. Vor dem Hintergrund der<br />
im Mai dieses Jahres in Kraft getretenen<br />
neuen EnEV empfiehlt es sich für Projektbeauftragte,<br />
bei den Berechnungen die in<br />
die Software integrierte Variante adiabate<br />
Kühlung zu prüfen und EER-Werte zu vergleichen.<br />
■<br />
Literatur:<br />
[1] König, K. W.: Solar-Fabrik nutzt Re genwasser.<br />
In: fbr-Wasserspiegel 2/2001. Hrsg.: Fachvereinigung<br />
Betriebs- und Regenwasser nutzung<br />
e. V., Darmstadt<br />
[2] Konzepte der Regenwasserbewirtschaftung.<br />
Gebäudebegrünung, Gebäudekühlung. Leitfaden<br />
für Planung, Bau, Betrieb und<br />
Wartung. Broschüre, 1. Auflage. Hrsg.:<br />
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />
Berlin, 2010<br />
[3] König, K. W.: Kühlung mit Brunnen- und<br />
Regenwasser. Kombiniertes Energie- und<br />
Was ser konzept für Hüttinger Elektronik. In:<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 7/2006, STROBEL VERLAG,<br />
Arnsberg<br />
[4] Kaiser, M. und Schmidt, M.: Einsatz von<br />
Regenwasser zur Kühlung von Gebäuden<br />
und Prozessen. Ratgeber Regenwasser, für<br />
Kommunen und Planungsbüros. Rückhalten,<br />
Nutzen, Versickern und Behandeln von<br />
Regenwasser. Hrsg.: Mall GmbH, 5. Auflage,<br />
2014<br />
Autor: Klaus W. König, Überlingen<br />
Bilder, soweit nicht anders angegeben: König<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
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Luft/Wasser-Wärmepumpen erfordern den geringsten Aufwand bei der Erschließung der Wärmequelle. Außerdem bedürfen sie keinerlei behördlicher<br />
Genehmigungen. Wichtig ist allerdings eine besonders sorgfältige Auslegung.<br />
Heizleistung dem Bedarf anpassen<br />
Wärmepumpen in Kaskadenschaltung<br />
In der Heiztechnik spielen Regenerative <strong>Energien</strong> eine zunehmend größere Rolle, sowohl im privaten, als auch im industriellen und<br />
gewerblichen Bereich. Wärmepumpen decken dabei vom kleinen bis zum großen Heizleistungsbedarf ein breites Einsatzspektrum ab.<br />
Neben verschiedenen Wärmequellen bietet sich dazu auch die Kaskadierung von Wärmepumpen an, um z. B. einem stark schwankenden<br />
Heizenergiebedarf effizient Rechnung zu tragen.<br />
Aufgrund der relativ hohen Anschaffungskosten<br />
hatte es die Monoblock-Wärmepumpe<br />
lange Zeit schwer, sich auf dem<br />
Markt zu etablieren. Doch die zunehmend<br />
effizientere Technik, niedrige Betriebsund<br />
Verbrauchskosten sowie die Unabhängigkeit<br />
von fossilen Energieträgern stellen<br />
stärker werdende Argumente für eine solche<br />
Lösung dar. Hinzu kommen zahlreiche<br />
Förderungsmöglichkeiten. Diese Rahmenbedingungen<br />
haben dazu geführt, dass die<br />
Technologie Wärmepumpe auch in größeren<br />
Gebäuden immer mehr an Bedeutung<br />
gewinnt.<br />
Welche Energiequelle kommt<br />
infrage?<br />
Welche Art von Wärmepumpe sich empfiehlt,<br />
hängt von den jeweiligen Gegebenheiten<br />
vor Ort ab. Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />
nutzen zur Wärmegewinnung entweder<br />
horizontale Erdregister oder vertikale<br />
Erdsonden. Erstere benötigen je nach erforderlicher<br />
Leistung eine entsprechend große<br />
Grundstücksfläche für das Rohrsystem. Zudem<br />
muss unter Umständen eine wasserrechtliche<br />
Genehmigung eingeholt werden.<br />
Bei der Verwendung von Erdwärmesonden<br />
ist diese in jedem Fall erforderlich. Darüber<br />
hinaus ist im Vorfeld ein geologisches<br />
Fachgutachten nötig, das Beschaffenheit,<br />
Schichtenfolge und Wärmeleitfähigkeit des<br />
Bodens klärt. Je feuchter das Erdreich ist,<br />
desto besser funktioniert die Wärmeübertragung<br />
und desto größer ist demzufolge<br />
auch die Entzugsleistung.<br />
Wasser/Wasser-Wärmepumpen beziehen<br />
die benötigte Wärmeenergie aus dem<br />
Grundwasser. Voraussetzung ist, dass<br />
dieses in ausreichender Menge und Qualität<br />
wenige Meter unter der Erdoberfläche<br />
zur Verfügung steht. Da das Grundwasser<br />
selbst an kalten Wintertagen Tem-<br />
54 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Wärmepumpen<br />
peraturen um die 10 °C erreicht, kann die<br />
Energieeffizienz gegenüber der Entnahme<br />
aus dem Erdreich höher sein. Ist kein<br />
Grundwasser verfügbar, eignen sich unter<br />
bestimmten Voraussetzungen auch<br />
nahe gelegene Seen oder Flüsse als Energiequelle.<br />
Beide Varianten sind genehmigungspflichtig<br />
und erfordern ein wasserrechtliches<br />
Gutachten, für das die untere<br />
Wasserbehörde zuständig ist.<br />
Den geringsten Aufwand bei der Erschließung<br />
der Wärmequelle benötigen<br />
Luft/Wasser-Wärmepumpen, weshalb diese<br />
Variante besonders beliebt und günstig<br />
ist. Zudem kann sie ohne behördliche Genehmigung<br />
aufgestellt werden. Für den<br />
einwandfreien Betrieb ist die sorgfältige<br />
Auslegung wichtig. Denn wird die Wärmepumpe<br />
auf einen zu tiefen Temperaturpunkt<br />
ausgelegt, ist das Gerät während<br />
des größten Teils des Jahres überdimensioniert,<br />
was sich negativ auf die<br />
Betriebskos ten auswirkt. Auch der Schallschutz<br />
muss bei der Planung berücksichtigt<br />
werden.<br />
Kaskadierung von Wärmepumpen<br />
Wenn der Wärmebedarf eines Objekts<br />
nicht über eine Wärmepumpe allein gedeckt<br />
werden kann oder wenn der Bedarf<br />
starken Schwankungen unterliegt, bietet<br />
sich eine Kaskadierung an. Infrage kommen<br />
sowohl große gewerbliche Bauten, wo<br />
generell eine hohe Heizleistung notwendig<br />
ist, als auch Mehrfamilienhäuser mit unterschiedlichem<br />
Wärmebedarf. Häufig Anwendung<br />
in der Praxis findet beispielsweise<br />
die Kombination mehrerer Luft/Wasser-Wärmepumpen.<br />
Ebenfalls beliebt ist<br />
die Kaskadierung von Sole/Wasser-Wärmepumpen<br />
mit unterschiedlichen Erdwärmetauschern<br />
sowie die Zusammenschaltung<br />
von Luft/Wasser- und Sole/Wasser-<br />
Wärmepumpen. Bei der letztgenannten<br />
Variante deckt die Erdwärmepumpe die<br />
Grundlast ab und die Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />
schaltet sich zur Abdeckung der<br />
Spitzenlast zu.<br />
Nicht modulierende Wärmepumpen verfügen über lediglich zwei Leis tungsstufen: 0 % und 100 %.<br />
Deshalb liefern sie ab einer bestimmten Außentemperatur mehr Leistung als notwendig.<br />
Ist die Vorlauftemperatur auf beispielsweise 35 °C eingestellt, schaltet sich eine nicht modulierende<br />
Wärmepumpe ab einer bestimmten Außentemperatur ständig ein und aus, um den Heizbedarf<br />
zu decken. Das verbraucht unnötig Strom und belastet die Komponenten.<br />
● Modulation von Kaskaden<br />
Die Modulation, also die Anpassung<br />
der Leistung an den tatsächlichen Heizen<br />
ergiebedarf, erfolgt bei herkömmlichen<br />
Wärmepumpen-Kaskaden über das Zuund<br />
Abschalten der Einzelgeräte. Denn<br />
diese verfügen über lediglich zwei Leistungsstufen<br />
– 0 % und 100 %. Schwankungen<br />
treten dabei nur in Abhängigkeit<br />
der Temperaturen der Wärmequelle<br />
sowie der benötigten Vorlauftemperaturen<br />
auf. Eine deutlich effizientere Lösung<br />
stellen modulierende Wärmepumpen<br />
dar. Diese sind mit einer Regelung<br />
ausgestattet, die den modularen Kompressor<br />
und das Einspritzventil immer in seinem<br />
effizientesten Betriebspunkt betreiben<br />
und somit eine bedarfsabhängige<br />
und stufenlose Steuerung der erzeugten<br />
Heizleistung entsprechend des Wärmebedarfs<br />
ermöglichen. Aufgrund des daraus<br />
resultierenden geringeren Stromverbrauchs<br />
sind die Betriebskosten um<br />
bis zu 10 % niedriger als bei Standardsystemen,<br />
während COP-Werte von bis zu<br />
5,0 erzielt werden können. Hinzu kommt<br />
ein sanfteres Anlaufverhalten, wodurch<br />
sich die Belastung der Komponenten reduziert<br />
und die Lebensdauer der Wärmepumpe<br />
erhöht. Somit bieten modulierende<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 55
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Wärmepumpen<br />
Modulierende Wärmepumpen verfügen über eine Regelung, die den modularen Kompressor immer<br />
in seinem effizientesten Betriebspunkt betreibt. Das ermöglicht eine bedarfsabhängige und<br />
stufenlose Steuerung der erzeugten Heizleistung.<br />
die Wärmepumpe eingebaute elektrische<br />
Zusatzheizung bei besonders niedrigen<br />
Außentemperaturen für Unterstützung<br />
sorgt, ist jedoch in der Praxis immer häufiger<br />
anzutreffen. Denn moderne Wärmepumpen<br />
sind deutlich leistungsfähiger als<br />
noch vor einigen Jahren und bei dieser Lösung<br />
besteht eine vollständige Unabhängigkeit<br />
von Öl und Gas. Monoenergetische<br />
und monovalente Kaskaden können entweder<br />
alternativ oder parallel betrieben<br />
werden. Bei einer alternativen Auslegung<br />
deckt eine Wärmepumpe die Grundlast<br />
ganzjährig ab, während die andere immer<br />
nur hinzu geschaltet wird, um die<br />
Spitzenlast abzudecken. Bei der parallelen<br />
Variante sind hingegen beide Wärmepumpen<br />
in Betrieb und übernehmen sowohl<br />
die Grund- als auch die Spitzenlast. Außerdem<br />
ist es möglich, die Kaskade so zu<br />
konzipieren, dass eine Wärmepumpe das<br />
Heiz- und die andere das Trinkwasser erwärmt.<br />
In der Regel kommt eine alternative<br />
Auslegung zur Anwendung, da hier<br />
die nicht im Betrieb befindlichen Wärmepumpen<br />
geschont werden.<br />
Geräte einen höheren Komfort ohne Temperaturschwankungen.<br />
● Möglichkeiten der Auslegung<br />
Bei der Planung von Wärmepumpenkaskaden<br />
unterscheidet man zwischen<br />
monovalenten, monoenergetischen und<br />
bivalenten Anlagen. Bei monovalenten<br />
Systemen erzeugen Wärmepumpen die<br />
gesamte Energie. Bivalente Anlagen setzen<br />
zusätzlich auf einen Wärmeerzeuger<br />
auf Basis eines fossilen Energieträgers,<br />
um Spitzenlasten abzudecken. Die monoenergetische<br />
Auslegung, bei der eine in<br />
● Hydraulik und Regelung<br />
Da grundsätzlich unterschiedliche Volumenströme<br />
auftreten können, ist die<br />
Hydraulik ein besonders wichtiger Bestandteil<br />
bei der Planung von Wärmepumpenkaskaden.<br />
Falsche Einstellungen<br />
können zur Folge haben, dass die Geräte<br />
KASKADE IN DER PRAXIS: MEHRFAMILIENHAUS IN SCHALLSTADT<br />
Wie eine Kaskadierung von zwei modulierenden Wärmepumpen in<br />
der Praxis aussehen kann, zeigt sich an einem Mehrfamilienhaus in<br />
Schallstadt bei Freiburg. Mit sechs Wohneinheiten und einer Wohnfläche<br />
von 560 m² kommt der Neubau auf einen jährlichen Primärenergiebedarf<br />
von 41 kW/m². Da die Stromerzeugung über eine Photovoltaikanlage<br />
realisiert wurde, bot sich eine Wärmepumpenkaskade<br />
für die Wärmeversorgung an. Aufgrund der engen Platzverhältnisse<br />
auf dem Grundstück und den eher ungeeigneten Boden-/Grundwasserverhältnissen<br />
entschied sich das Planungsbüro Höfler & Stoll aus<br />
Heitersheim für eine Kaskade zweier Luft/Wasser-Wärmepumpen. Da<br />
außerdem der Schallschutz ein wesentliches Thema war, fiel die Wahl<br />
auf die modulierende Wärmepumpe „Aerotop G07 - 14M“ von Elco.<br />
Deren Geräuschpegel liegt bei unter 35 dB(A) in 6 m Abstand und<br />
zählt laut Hersteller zu den leisesten ihrer Klasse.<br />
Der modulierende Kompressor ermöglicht eine bedarfsabhängige,<br />
stufenlose Steuerung der erzeugten Heizleistung. Durch die Regelung<br />
konnte eine Reduzierung des Stromverbrauchs um bis zu 25 % gegenüber<br />
einer Standardlösung erzielt werden. Zusätzlich sorgt die Leistungsregelung<br />
für ein sanftes Anlaufverhalten der Wärmepumpe, die<br />
einen COP-Wert von bis zu 5,0 und eine Jahresarbeitszahl von über<br />
4,0 ermöglicht. Die Kaskade ist monoenergetisch parallel ausgelegt.<br />
Zwei Pufferspeicher des Typs „Vistron B“ werden von den Wärmepumpen<br />
mit Energie gespeist, die über ein Fassungsvermögen von<br />
insgesamt 1605 l (718 l und 887 l) verfügen. Darüber hinaus ermöglichen<br />
sie die hydraulische Einbindung einer Frischwasserstation.<br />
Praxisbeispiel: zwei modulierende Luft/Wasser-Wärmepumpen in<br />
Kaskadenschaltung in Schallstadt bei Freiburg.<br />
56 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
SPECIAL ERNEUERBARE ENERGIEN<br />
Wärmepumpen<br />
deutlich mehr Energie verbrauchen als<br />
nötig. Eng damit verbunden ist die korrekte<br />
Auslegung der Puffer- und Warmwasserspeicher,<br />
bei der die variierende<br />
Leistung der Wärmepumpen berücksichtigt<br />
werden muss. Viele Hersteller bieten<br />
die Regelung der Wärmepumpe standardmäßig<br />
so an, dass zwei oder mehr<br />
Geräte problemlos miteinander arbeiten<br />
können.<br />
Über die witterungsgeführte Regelung<br />
produzieren die Wärmepumpen die Energie<br />
in der benötigten Vorlauftemperatur.<br />
Eine der wichtigsten Einstellungen ist<br />
die Heizkurvenregelung mit den entsprechenden<br />
Absenk- und Anhebzeiten, da sich<br />
davon ausgehend die zusätzlichen Wärmepumpen<br />
ein- bzw. ausschalten.<br />
Da modulierende Wärmepumpen immer im effizientesten Betriebspunkt betrieben werden, verbrauchen<br />
sie weniger Strom als herkömmliche Lösungen. In Verbindung mit einem sanften Anlaufverhalten<br />
erhöht sich dadurch auch die Lebensdauer der Wärmepumpe.<br />
● Wirtschaftlichkeit<br />
Besteht generell ein großer Leistungsbedarf<br />
in einer Anlage oder kommt es zu<br />
hohen Spitzenlasten, stellt die Wärmepumpenkaskade<br />
eine gleichermaßen wirtschaftliche<br />
und ökologisch sinnvolle Lösung<br />
dar. Lediglich bei kleinen Leistungen<br />
von 14 kW und weniger ist aufgrund<br />
der hohen Investitionskosten von dieser Variante<br />
abzuraten. Im Vergleich mit einem<br />
großen Einzelgerät schneidet die Kaskade<br />
besser ab, da sich aufgrund größerer Leistungsabstufungen<br />
eine bessere Anpassung<br />
an den tatsächlichen Bedarf realisieren<br />
lässt – vor allem mit modulierenden Wärmepumpen.<br />
Vor dem Hintergrund der Energiekostenentwicklung<br />
bei fossilen Energieträgern<br />
dürfte sich die Kaskadierung<br />
von Wärmepumpen auf dem Vormarsch<br />
befinden. Die Betriebs- und Verbrauchskosten<br />
sind nicht nur verhältnismäßig günstig,<br />
sondern auch langfristig kalkulierbar.<br />
Insofern ist diese Art der Wärmeversorgung<br />
für nahezu alle Zielgruppen attraktiv<br />
– vom Wohnungsbau über industrielle<br />
Großanlagen bis hin zu Hotels und Altenheimen.<br />
■<br />
Bilder: Elco<br />
www.elco.de<br />
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Neuheiten<br />
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Vergiftungsgefahr vermeiden<br />
Sicherheitsvorschriften für Pelletlagerräume<br />
Bild: HEZ Olsberg/DEPI<br />
Bild: HEZ Olsberg/DEPI<br />
Durch Fehlfunktionen von Heizungen, aber auch durch natürliche Ausdünstungen von Holzpellets, kann es in Pelletlagern zur Geruchsentwicklung<br />
oder sogar zu gesundheitsschädlicher Gasentwicklung kommen. Durch die Berücksichtigung neuer baulicher und<br />
technischer Sicherheitsvorkehrungen kann den Gefahrensituationen jedoch entgegengewirkt werden. Der nachfolgende Beitrag zeigt<br />
Sicherheitsanforderungen für den Bau und Betrieb von Pelletlagerräumen auf.<br />
Für Pelletlager < 10 t stellen belüftende Deckel<br />
eine wichtige Sicherheitsvorkehrung dar. Es ist<br />
darauf zu achten, dass sowohl der Füll- als<br />
auch der Absaugstutzen mit belüftenden Deckeln<br />
ausgestattet werden.<br />
Das Heizen mit Pellets hat in den letzten<br />
Jahren an Bedeutung gewonnen. Mittlerweile<br />
gibt es in Deutschland ca. 320 000<br />
Pelletfeuerungen. Während in den Anfangsjahren<br />
Pelletlager der Marke Eigenbau<br />
– mit teils abenteuerlichen Konstruktionen<br />
– dominierten, sind heute Fertiglager<br />
weit verbreitet. Es gibt sie aus den verschiedensten<br />
Materialien, in zahlreichen Formen<br />
und mit integrierter Befüll- und Entnahmetechnik.<br />
Dazu gilt es, Sicherheitsaspekte<br />
zu beachten.<br />
Allgemein sind Pelletlager – wie Lager<br />
anderer Energieträger oder Silos in<br />
der Landwirtschaft – nicht für den Aufenthalt<br />
von Menschen gedacht. Daher<br />
sollten sie nur zu zweckgebundenen Tätigkeiten<br />
sowie unter Wahrung von Sicherheitsvorschriften<br />
betreten werden.<br />
Neben den Sicherheitsvorschriften, die<br />
der TÜV Rheinland in Zusammenarbeit<br />
mit dem Deutschen Energieholz- und Pellet-Verband<br />
(DEPV) entwickelte, werden<br />
Anforderungen an Ausführung und Ausstattung<br />
von Pelletlagern bis zu einem<br />
Fassungsvermögen von ca. 100 t sowie<br />
an die Anlieferung der Pellets in der aktuell<br />
erarbeiteten VDI-Richtlinie 3464<br />
festgelegt.<br />
Kohlenmonoxidvergiftung vermeiden<br />
Durch den Herstellungsprozess der<br />
Presslinge und die Beschaffenheit der Rohmaterialien<br />
können Emissionen aus Pellets<br />
entstehen. Auch wenn normalerweise keine<br />
gesundheitliche Gefahr besteht, kann<br />
dies nie ausgeschlossen werden. Vor diesem<br />
Hintergrund ist neben dem Pellethandel<br />
auch das SHK-Handwerk in der Pflicht,<br />
Betreiber von Pelletheizungen zu informieren.<br />
Schon einfache Verhaltensregeln und<br />
Maßnahmen können dazu beitragen, das<br />
Risiko auf ein Minimum zu reduzieren.<br />
Diese können Handwerker und Besitzer einer<br />
Pelletheizung für Lagerräume mit einer<br />
Kapazität von weniger als 10 t leicht<br />
umsetzen:<br />
● Heizung vor Befüllung oder<br />
Betreten ausschalten<br />
Rechtzeitig vor dem Befüllen von Pelletlager<br />
oder Lagerbehälter sowie vor Arbeiten<br />
an Pelletlager oder Lagerbehälter<br />
ist der Pelletkessel abzuschalten. Hierbei<br />
58 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
sollten die Vorgaben des Kesselherstellers<br />
beachtet werden. Allgemein gilt: Mindestens<br />
eine Stunde vor der Befüllung des Lagers<br />
ist der Kessel abzuschalten.<br />
● Zutritt nur für befugte Personen<br />
Lagerräume und Lagerbehälter für Holzpellets<br />
sind mit Ausnahme von zweckgebundenen<br />
Tätigkeiten nicht zum Betreten<br />
oder zum Aufenthalt von Menschen gedacht.<br />
Für Unbefugte ist der Zutritt zum Lagerraum<br />
verboten. Ein Brennstofflagerraum<br />
ist – wie bei anderen Energieträgern auch<br />
– kein Kinderspielplatz. Von einer erhöhten<br />
CO-Konzentration sowie beweglichen Transportteilen,<br />
wie z. B. Förderschnecken, geht<br />
eine grundsätzliche Verletzungsgefahr aus.<br />
● Vor dem Betreten lüften<br />
Pelletlagerräume sind vor dem Betreten<br />
durch Öffnen der Tür ausreichend zu belüften<br />
(mind. 15 Minuten). Fertiglager aus<br />
Gewebe benötigen keine zusätzliche Belüftung,<br />
da diese Lagersysteme in der Regel<br />
aus atmungsaktiven Materialien bestehen<br />
und so den Luftaustausch gewährleisten.<br />
Übergabeprotokoll für den Nutzer der Pelletheizungsanlage. In dem Protokoll werden u. a. die<br />
Eckpunkte der Heizung und die Daten über das Lager bzw. den Lagerraum eingetragen (Bezug<br />
siehe Kasten „Broschüre: Empfehlungen zur Lagerung von Holzpellets“).<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 59
Als weitere Sicherheitsmaßnahme wird<br />
im Entwurf der im Januar 2014 erschienenen<br />
VDI-Richtlinie 3464 zum Einsatz belüftender<br />
Deckel auf den Füll- und Absaugstutzen geraten.<br />
Aufkleber für den Pelletlagerraum sind in den Varianten „Lagermenge kleiner 10 t“ (links) und<br />
„Lagermenge größer 10 t“ kostenfrei im Shop des Deutschen Pelletinstituts erhältlich (www.depi.<br />
de/shop).<br />
● Belüftende Deckel für<br />
geschlossene Lagerräume<br />
Für Pelletlager < 10 t stellen belüftende<br />
Deckel eine wichtige Sicherheitsvorkehrung<br />
dar. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen,<br />
z. B. aus Kunststoff oder Metall,<br />
oder in abschließbaren Versionen. Die Deckel<br />
sollen für einen ausreichenden Luftaustausch<br />
zwischen der Außenluft und dem<br />
Lagerraum sorgen, sodass gesundheitsschädliche<br />
Gasansammlungen und störende<br />
Gerüche vermieden werden können.<br />
Es ist darauf zu achten, dass sowohl der<br />
Füll- als auch der Absaugstutzen mit belüftenden<br />
Deckeln ausgestattet werden, da<br />
NACHGEFRAGT<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Welche Anforderungen<br />
gilt es für den Bau und Betrieb eines Pelletlagers<br />
besonders zu beachten, bzw. welche<br />
Fehler werden in diesem Zusammenhang<br />
häufig gemacht?<br />
Hans-Peter Zacharias: Für den Bau und<br />
Betrieb eines Pelletlagerraums gilt es insbesondere,<br />
die Gefahr einer möglichen<br />
Kohlenmonoxid-Ansammlung nicht zu unterschätzen.<br />
Das giftige Gas entweicht den<br />
Holzpellets und kann in Lagerräumen in gefährlich<br />
hoher Konzentration vorkommen.<br />
Unwissenheit und Unachtsamkeit gegenüber<br />
den Gefahren von Kohlenmonoxid führten in<br />
den vergangenen Jahren in deutschen Pelletlagern<br />
zu schweren Vergiftungen bis hin<br />
zu Todesfällen. Dass die Lagerung und Anlieferung<br />
des Biomasse-Brennstoffs bei Nicht-<br />
Berücksichtigung der Sicherheitsmaßnahmen<br />
mit teils lebensbedrohlichen Risiken<br />
verbunden sein kann, ist den Betreibern von<br />
Holzpellet-Lagern allerdings selten bewusst.<br />
Zu den grundlegenden Anforderungen, die<br />
beim Bau von Pelletlagern typischerweise oft<br />
nicht beachtet werden, zählen insbesondere<br />
die:<br />
● Entfernung zwischen Silofahrzeug und Lager,<br />
● sichere Zuwegung auf dem Privatgrundstück<br />
für das Silofahrzeug zum Lager,<br />
● Lagerkonzeption, wie die Beleuchtung,<br />
die Befüllung und der Prallschutz,<br />
● Lagergröße. Das heißt, die vorgesehene<br />
Kesselleistung muss im Verhältnis zum<br />
vorhandenen Nutzvolumen stehen, um<br />
eine häufige Befüllung zu vermeiden,<br />
„Die Lagerung von Holzpellets kann durch<br />
austretendes Kohlenmonoxid zu einer gefährlichen<br />
Angelegenheit für Unternehmen<br />
und Lagerbetreiber werden. Doch durch<br />
Berücksichtigung baulicher und technischer<br />
Sicherheitsvorkehrungen können Betreiber<br />
von Pellet-Heizanlagen Gefahrensituationen<br />
entgegenwirken – noch bevor diese entstehen,“<br />
erklärt Hans-Peter Zacharias. Er ist bei<br />
der TÜV Rheinland Industrie Service GmbH<br />
als Prüfsachverständiger tätig.<br />
● Lagerzugänglichkeit für notwendige Wartung<br />
und Reinigungsarbeiten,<br />
● staubdichte Bauweise des Lagers, auch<br />
um Verstaubung von Nachbarräumen zu<br />
vermeiden,<br />
● Austragungssystem der Pellets zwischen<br />
Lager und Kessel,<br />
● Feuchteschutz, um eine Heizwertminderung<br />
zu vermeiden,<br />
● Standsicherheit sowie die Decken- und<br />
Wandgestaltung, sodass kein Abrieb entsteht<br />
und so einer Verunreinigung der<br />
Pellets vorgebeugt wird und<br />
● die Einhaltung von Brandschutzmaßnahmen.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Wie entsteht das giftige<br />
Kohlenmonoxid?<br />
Hans-Peter Zacharias: Holzpellets werden<br />
aus Holzresten wie Hobel- und Sägespänen<br />
produziert. Die im Holz enthaltenen Fette<br />
und Fettsäuren reagieren mit Sauerstoff und<br />
setzen in diesem, Autooxidation genannten,<br />
Prozess Kohlenmonoxid (CO) frei. Kohlenmonoxid<br />
ist ein Gas, das nicht von den menschlichen<br />
Sinnen wahrgenommen werden kann,<br />
es ist farb-, geruch- und geschmacklos. Zudem<br />
verfügt es über eine ähnliche Dichte<br />
wie Luft und breitet sich dementsprechend<br />
schnell und unbemerkt in geschlossenen<br />
Räumen aus. Solange die Kohlenmonoxid-<br />
Konzentration dabei den Grenzwert von<br />
115 ppm nicht überschreitet, sind keine gesundheitlichen<br />
Auswirkungen zu befürchten.<br />
Liegt jedoch eine erhöhte Konzentration vor,<br />
wirkt sich das Gas auf die Sauerstoffversorgung<br />
des Körpers aus. Begleiterscheinungen können<br />
von Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit bis<br />
hin zur Bewusstlosigkeit und Tod reichen.<br />
Ob Holzpellets eine gefährlich hohe Konzentration<br />
von Kohlenmonoxid ausstoßen,<br />
wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst.<br />
Ausschlaggebend sind zum Beispiel die verwendete<br />
Holzart, der Lagerungszeitraum,<br />
die Temperatur innerhalb des Lagers sowie<br />
der Umgang mit den Pellets beim Warenumschlag<br />
einschließlich der Anlieferung.<br />
Darüber hinaus kann es durch defekte Heiz-<br />
60 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
nur so eine ausreichende Belüftung sichergestellt<br />
werden kann.<br />
Damit die Deckel einen ausreichenden<br />
Luftaustausch gewährleisten, müssen beim<br />
Anbringen einige Regeln beachtet werden.<br />
So darf die Länge der Leitungen zwischen<br />
belüftenden Deckeln und Lagerraum nicht<br />
mehr als 2 m betragen, und sie müssen immer<br />
ins Freie oder einen belüfteten Raum führen.<br />
Diese Maßnahme wurde vom TÜV Rheinland<br />
gutachtlich bestätigt und wird von ihm<br />
ebenfalls empfohlen. Die belüftenden Deckel<br />
werden von Heizungsherstellern, Pellethändlern<br />
und vom Deutschen Pelletinstitut (www.<br />
depi.de) vertrieben. Für Pelletlagerräume mit<br />
mehr als 10 t Fassungsvermögen sind ggf.<br />
weitere Sicherheitsvorkehrungen notwendig.<br />
● Aufkleber für Pelletlagerräume<br />
Damit der Heizungsbetreiber vor dem<br />
Betreten des Lagers auf mögliche Gefahren<br />
kessel und Druckunterschiede zwischen<br />
Heiz- und Lagerraum zu Rückströmungen<br />
von Rauchgasen kommen, die ebenfalls<br />
die Kohlenmonoxid-Konzentration in der<br />
Luft stark ansteigen lassen.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Was sollte bei den<br />
Maßnahmen zur Vermeidung von<br />
Kohlenmon oxidansammlungen beachtet<br />
werden?<br />
Hans-Peter Zacharias: Entscheidend ist<br />
die effektive Luftzirkulation innerhalb<br />
des Lagers. So kann durch die Anbringung<br />
von Zu- und Abluftöffnungen,<br />
Querlüftungen und Dachaufsätzen eine<br />
Zirkulation zwischen Innen- und Außenluft<br />
gesichert werden, die das Gefährdungspotenzial<br />
grundlegend verringert.<br />
Weiterhin empfiehlt es sich,<br />
bereits beim Bau des Lagers Sichtfenster<br />
zu installieren, mit denen der Füllstand<br />
des Lagers auch von außen beurteilt<br />
werden kann. Zudem sollte bei der Anschaffung<br />
der Holzpellets auf eine hohe<br />
Qualität gemäß der europäischen Norm<br />
DIN 14961-2 geachtet werden. Zur Befüllung<br />
des Lagers können zusätzlich Füllund<br />
Absaugstutzen verwendet werden,<br />
die mit Lüftungsöffnungen von je 20 cm²<br />
versehen sind und somit eine ständige<br />
Zufuhr frischer Luft während der Lagerbefüllung<br />
ermöglichen. Die Anzahl der<br />
Lüftungsöffnungen richtet sich nach<br />
dem Fassungsvermögen des Lagers.<br />
Nicht immer ist ein Füll- und Absaugstutzen<br />
ausreichend für die Be- und<br />
Entlüftung.<br />
BROSCHÜRE: „EMPFEHLUNGEN ZUR LAGERUNG VON HOLZPELLETS“<br />
Die Broschüre „Empfehlungen zur Lagerung von<br />
Holzpellets“, vom Deutschen Energieholz- und<br />
Pellet-Verband e.V. (DEPV) und dem Deutschen<br />
Pelletinstituts (DEPI) herausgegeben, gibt einen<br />
umfassenden Überblick über den Bau von Pelletlagern,<br />
verschiedene Lagersysteme, Hinweise zur<br />
Befüllung und Entnahme sowie Sicherheitshinweise.<br />
Zudem gilt sie als Grundlage bei Reklamationen<br />
der Pelletqualität ENplus.<br />
Neu ist ein heraustrennbares Übergabeprotokoll<br />
für den Nutzer der Heizanlage, das vom Heizungsbaubetrieb<br />
auszufüllen ist. In dieses Protokoll<br />
werden die Eckpunkte der Heizung, Daten<br />
über das Lager bzw. den Lagerraum eingetragen<br />
sowie die Anliefersituation der Pellets beschrieben.<br />
Die Lagerraumbroschüre ist in überarbeiteter Auflage<br />
im DEPI-Shop bestellbar sowie als Download<br />
unter www.depi.de kostenfrei erhältlich. Das Übergabeprotokoll steht dort ebenfalls zum<br />
kostenfreien Download zur Verfügung.<br />
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hingewiesen wird, sind im Online-Shop<br />
des Deutschen Pelletinstituts (DEPI) neue<br />
Aufkleber für den Pelletlagerraum in den<br />
Varianten „Lagermenge kleiner 10 t“ und<br />
„Lagermenge größer 10 t“ kostenfrei erhältlich<br />
(www.depi.de/shop). Auf ihnen wird auf<br />
mögliche Gefahren und die korrekte Verhaltensweise<br />
im Bereich Pelletlager hingewiesen.<br />
Die Aufkleber sollten gut sichtbar außen<br />
am Pelletlager angebracht werden. ■<br />
Bilder, soweit nicht anders angegeben:<br />
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Abb. Solar-Pellet-Pufferkessel S-CC 480 PP mit Pellet-Tagesbehälter rechtssei<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 61
REPORTAGE<br />
Flächenheizung<br />
Ein Gotteshaus geht mit der Zeit<br />
835-jährige Stiftskirche erwartet rund 50 % Heizkostenersparnis nach Renovierung<br />
Mitte 2013 wurde die Stiftskirche St. Johannes Baptist im münsterländischen Ochtrup-Langenhorst renoviert. Neben Arbeiten an dem<br />
Mobiliar wurde der gesamte Fußboden entfernt und, mit einem neuen Flächenheizsystem ausgestattet, neu gestaltet. Insgesamt<br />
wurden dabei rund 3800 m Heizrohr verlegt, das mit einer Gas-Brennwert-Anlage mit 90 kW betrieben wird.<br />
Stiftskirche St.<br />
Johannes Baptist im<br />
münsterländischen<br />
Ochtrup-Langenhorst.<br />
An Charme und Reiz hat das frühere<br />
Augustinerkloster in den vergangenen<br />
Jahrhunderten kaum verloren. Trotz Wandel<br />
der Zeit und damit verbundenen vielfältigen<br />
Nutzungsänderungen – u. a. als<br />
freiweltliches, adeliges Damenstift – beeindruckt<br />
das historische Gotteshaus bis<br />
heute seine Besucher und Gäste von nah<br />
und fern. Die römisch-katholische Stiftskirche<br />
St. Johannes Baptist im münsterländischen<br />
Ochtrup-Langenhorst ist nicht nur<br />
die bedeutendste und vielgestaltigste im<br />
ganzen Kreis Steinfurt. Sie darf sich sogar<br />
zu den herausragendsten Hallenkirchen<br />
des Münsterlandes zählen. Wie bei allen<br />
alten Bauwerken nagt auch an einem derart<br />
ehrwürdigen Gotteshaus der Zahn der<br />
Zeit: Weniger an der Stein auf Stein massiv<br />
gebauten romanischen Bausubstanz<br />
sondern vielmehr im 32 m langen Innenraum.<br />
Eine veraltete Elektro-Flächenheizung<br />
mit Heizungskreisen, die zu 40 %<br />
defekt waren, sorgte nicht nur für viele<br />
kalte Füße. Großen Unmut erregten auch<br />
die Energiekosten. „Dieser Posten lag bei<br />
etwa 20 000 Euro pro Jahr. Ein Zustand,<br />
der so nicht länger hinnehmbar war“, beschreibt<br />
Theo Intfeld vom Kirchenvorstand<br />
St. Lambertus.<br />
Logische Konsequenz:<br />
umfassende Renovierung<br />
Von Mai bis Oktober vergangenen Jahres<br />
wurde daher umfassend renoviert: Sitzbänke<br />
und Fußboden, Altar und Priesterstuhl.<br />
Alle mobilen Gegenstände wurden<br />
entfernt. Es folgten Abrissarbeiten des<br />
kompletten Fußbodens: Bis auf den Rohbeton-Fußboden<br />
wurde alles entfernt. Architekt<br />
Carlo Koeppen vom Coesfelder Architekturbüro<br />
Steinberg & Koeppen hatte<br />
die Maßnahme und deren zeitliche Umsetzung<br />
geplant. Unterstützt vom Ingenieurbüro<br />
Willeczelek aus Gronau-Epe verliefen<br />
die Arbeiten ohne Verzögerungen. Nicht<br />
zuletzt auch, weil Architekten und Ingenieure<br />
regionale Handwerker und Zulieferbetriebe<br />
im Münsterland beauftragten.<br />
Dank kurzer Wege und vorhandener Projekt-<br />
und Fachkompetenz erfolgten alle Arbeiten<br />
und Material-Lieferungen in der dafür<br />
vorgesehenen Zeit – und blieben im geplanten<br />
Budget.<br />
Gute Planung war entscheidend<br />
Im Sommer konnte die neue Flächenheizung<br />
auf dem 410 m² großen Kirchengrundriss<br />
verlegt werden. Das Westerwälder<br />
Unternehmen Schütz Energy Systems<br />
lieferte sein besonders für große<br />
Flächen und Lasten geeignetes Flächenheizsystem.<br />
Es besteht aus der Schütz-System-Nockenplatte,<br />
ca. 3800 m „PE-Xa“-System-Heizrohren<br />
(16 x 2 mm) sowie Edelstahl-„Komfort“-Verteilern.<br />
Verlegt und<br />
installiert wurde das komplette Flächenheizsystem,<br />
das mit einer Gas-Brennwert-<br />
Anlage mit 90 kW betrieben wird, vom<br />
Meisterbetrieb für Heizung, Sanitär, Bauklempnerei<br />
Paul Ruhwinkel aus Ochtrup.<br />
Das Besondere an diesem Projekt für den<br />
Heizungsfachmann Ruhwinkel: Alle fünf<br />
Verteiler wurden nicht wie sonst üblich an<br />
der Wand installiert, sondern mussten im<br />
Kirchen-Fußboden eingelassen werden. So<br />
konnten optisch-ästhetische Anforderungen<br />
und Auflagen des Denkmalschutzes<br />
erfüllt werden. „Unser Nockenplatten-System<br />
zeichnet sich vor allem auch dadurch<br />
aus, dass es anpassungsfähig ist. Mit guter<br />
Planung ist fast jede noch so komplizierte<br />
Verlegung möglich. Vor allem bei komplexen<br />
Renovierungen mit hohen Anforderungen<br />
der Denkmalschutz-Behörden erzielen<br />
wir so volle Zufriedenheit“, unterstreicht<br />
62 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
Renovierung auf historischem Boden: 410 m² System-Nockenplatte und<br />
ca. 3800 m Heizrohre wurden verlegt.<br />
Alle fünf Schütz-Edelstahl-„Komfort“-Verteiler wurden im Kirchen-<br />
Fußboden installiert.<br />
Norbert Potthoff, Vertriebsleiter von Schütz<br />
Energy Systems.<br />
Nach der „PE-Xa“-Rohr-Verlegung erfolgte<br />
die Verteilung von Zementestrich,<br />
die besonderes Feingefühl verlangte. Nur<br />
per Nassverlegung konnten die tragfähigen<br />
Natursteinplatten aus Bamberger<br />
Sandstein exakt eingebracht werden. Ein<br />
aufwendiger Fugenplan diente dem Fußbodenleger<br />
als Anleitung. Für die Verlegung<br />
dieses weltweit einzigartigen Natursteins<br />
aus dem Münsterland orientierten<br />
sich Fußbodenleger an den Dehnungsfugen.<br />
Diese mussten 100-prozentig stimmig<br />
sein.<br />
50 % weniger Heizkosten werden<br />
erwartet<br />
Hell, freundlich und warm präsentiert<br />
sich seit Oktober 2013 nun der Innenraum<br />
der Langenhorster Stiftskirche den zahlreichen<br />
Besuchern und Gästen. Pastor Josef<br />
Wichmann ist angetan von seiner neuen<br />
und durch den Natursteinboden viel heller<br />
wirkenden Kirche: „Dieser Anblick erfreut<br />
mit Sicherheit nicht nur meine Augen. Eine<br />
lohnende Investition, die für warme Herzen<br />
und dank unsichtbarer moderner Flächenheizung<br />
nun auch stets für warme Füße<br />
sorgen wird.“ Theo Intfeld vom Kirchenvorstand<br />
St. Lambertus fügt ergänzend hinzu:<br />
„In Zeiten steigender Strom- und Energiepreise<br />
war diese Renovierungsmaßnahme<br />
die einzig richtige Entscheidung für unsere<br />
Gemeinde. Bei einer geschätzten Heizkostenersparnis<br />
von ca. 50 % spart die Kirche<br />
ungefähr 10 000 Euro pro Kalenderjahr.“<br />
www.schuetz.net<br />
NACHGEFRAGT<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Herr Potthoff, bei einem<br />
solchen Großprojekt ist die Planung eine der<br />
größten Schwierigkeiten. Welche Unterstützung<br />
bietet Schütz Energy Systems dem SHK-<br />
Installateur bzw. dem Fachplaner?<br />
Norbert Potthoff: Unser Unternehmen ist ein<br />
deutscher Systemanbieter für Flächenheizsysteme.<br />
Neben der Belieferung übernehmen<br />
unsere Experten auch die komplette<br />
Fachplanung. Das beginnt bereits ganz am<br />
Anfang bei der Heizlastberechnung bis hin<br />
zur kalkulierten Wärmebilanz. Die Installateure<br />
und Fachplaner erhalten von uns vor<br />
der Installation immer einen ausführlichen<br />
Verlegeplan, der auf jeder Baustelle benötigt<br />
wird. Unsere Kunden und Partner schätzen<br />
diese Rundum-Betreuung sehr, da für alle<br />
Leistungen auch ein fester Ansprechpartner<br />
zur Verfügung steht.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Flächenheizungen kommen<br />
ebenfalls oft in der privaten Altbausanierung<br />
zum Tragen. Doch geringe Aufbauhöhen<br />
erschweren hier meist die Planung.<br />
Welche Lösungen bieten Sie in diesem Bereich?<br />
Norbert Potthoff: Speziell für die Altbausanierung<br />
hat Schütz Energy Sytems die Fußbodenheizung<br />
„R 50“ entwickelt. Das Flächenheizsystem<br />
baut 50 mm hoch – inkl. einer<br />
Lastverteilschicht, dem Rohrträger und dem<br />
eigens kreierten Hochleistungsboden, einem<br />
besonderen Heizestrich auf Zementbasis. In<br />
der geringen Aufbauhöhe sind zudem serienmäßig<br />
bereits eine Wärmedämmung und<br />
ein Trittschallschutz integriert. Das System<br />
eignet sich damit – neben der Altbausanierung<br />
– ideal zur Modernisierung und Renovierung<br />
von allen anderen in die Jahre<br />
gekommenen Häusern, die in puncto Energieeffizienz<br />
um- bzw. aufgerüstet werden.<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK: Der Wunsch nach einem<br />
Wohlfühlklima in den eigenen vier Wänden<br />
wird immer lauter. Sie bieten hierzu das<br />
‚airConomy‘-System an, das Heizen, Lüften<br />
und Kühlen erlaubt. Gibt es Besonderheiten,<br />
die der TGA-Planer bzw. Fachhandwerker<br />
bei der Auslegung und Verlegung beachten<br />
muss?<br />
Norbert Potthoff: Ja, es gibt einen ganz<br />
entscheidenden Aspekt: Wer mit dem multifunktionalen<br />
Flächenheizsystem airConomy<br />
Heizen, Lüften – und auf Wunsch auch Kühlen<br />
– möchte, sollte dies unbedingt bereits<br />
bei der Bauwerksplanung gleich zu Beginn<br />
Norbert Potthoff, Vertriebsleiter von Schütz<br />
Energy Systems.<br />
berücksichtigen. Denn das System baut immer<br />
auf einer Trittschallebene auf. Planer<br />
und Installateure sollten daher unter der<br />
Trittschallebene eine entsprechende Installationsebene<br />
einplanen. Für die Gewerke<br />
Heizen, Lüften und optional auch Kühlen<br />
stehen unsere technischen Berater unterstützend<br />
zur Seite.<br />
■<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 63
REPORTAGE<br />
Unternehmen<br />
Steter Tropfen...<br />
... höhlt den Stein. Das Unternehmen BWT hat sich dem Umgang mit Trink- und Brauchwasser verschrieben<br />
Wasser war und ist das das Element, um das das Unternehmen BWT seine Produkte entwickelt – seit fast 200 Jahren. Auf einer Pressekonferenz<br />
konnte die <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK Einblick in die Firmenphilosophie bekommen.<br />
Der Firmensitz von BWT in Mondsee (Österreich).<br />
Lutz Hübner, Geschäftsführer der BWT Wassertechnik<br />
GmbH in Deutschland, über die aktuelle<br />
Marketingkampagne: „Damit stärken wir<br />
dem Fachhandwerk in noch nie dagewesener<br />
Art den Rücken.“<br />
„In den letzten 100 Jahren hat sich<br />
der weltweite Wasserverbrauch versechsfacht,<br />
bis 2050 wird er sich den Prognosen<br />
nach nochmals verdoppeln.“ Mit diesen<br />
Worten macht Lutz Hübner deutlich,<br />
dass der Bedarf an Trink- und Brauchwasser<br />
weltweit enorm steigen wird. Parallel<br />
dazu haben viele Millionen Menschen keinen<br />
Zugang zu sauberem Trinkwasser.<br />
Nach den Worten des Geschäftsführers<br />
der deutschen BWT Wassertechnik GmbH<br />
befindet sich das Unternehmen daher in<br />
einem „zunehmend an Bedeutung gewinnenden<br />
Markt“.<br />
Ohnehin sieht sich BWT als europäischer<br />
Marktführer rund um die Wasseraufbereitung.<br />
Die Vision umschreibt Gerald<br />
Nußbaumer, Leiter Verkaufsförderung,<br />
mit diesen Worten: „Wir haben uns dem<br />
gesamten Wasserkreislauf verschrieben –<br />
von der Quelle bis zum Sickerwasser liefern<br />
wir innovative Wasseraufbereitungstechnologien.“<br />
Rund 2800 Mitarbeiter arbeiten in der<br />
Best Water Technology-Gruppe an dem<br />
Ziel, Kunden aus Privathaushalten, der<br />
Industrie, dem Gewerbe, Hotels und Kommunen<br />
mit den Produkten Sicherheit, Hygiene<br />
und Gesundheit im täglichen Kontakt<br />
mit Wasser zu geben. Das in Mondsee<br />
HISTORIE<br />
Die Ursprünge reichen bis in das Jahr 1823 zurück. Damals gründete A. Benckiser in Schriesheim<br />
(etwa 10 km nördlich von Heidelberg) das Ursprungsunternehmen. Später verlegte die<br />
Firmenführung den Hauptsitz in den österreichischen Ort Mondsee nahe Salzburg. 1990 war<br />
das Jahr, in dem das Unternehmen in der heutigen Struktur entstand. In einem Management<br />
buy out übernahm Andreas Weißenbacher die Mehrheitsanteile und gründete die Best Water<br />
Technologie kurz BWT. Noch heute ist er der Vorstandsvorsitzende der BWT AG. In Deutschland<br />
firmiert BWT als GmbH, Sitz ist Schriesheim.<br />
(Österreich) ansässige Unternehmen bietet<br />
Aufbereitungssysteme und Services für<br />
Trinkwasser, Pharma- und Prozesswasser,<br />
Heizungswasser, Kessel-, Kühl- und Klimaanlagenwasser<br />
sowie für Schwimmbadwasser.<br />
Im Segment für <strong>Haustechnik</strong> sind<br />
es Filter wie die Modelle „E 1“ oder „Infinity“<br />
und Trinkwasserenthärtungsanlagen<br />
wie „AQA perla“ oder „AQA smart“. Für die<br />
Aufbereitung von Heizungswasser stehen<br />
die Produkte aus der Linie „AQA therm“<br />
bereit (Entsalzung oder Enthärtung).<br />
Für die Entwicklung aller BWT-Produkte<br />
und -Systeme forschen allein mehr<br />
als 120 Spezialisten an den Standorten in<br />
Österreich, Deutschland, Frankreich und<br />
der Schweiz. Sie suchen neue Filtermedien<br />
und -verfahren, beschäftigen sich mit<br />
Systemen zur Heizungswasseraufbereitung<br />
u. v. m.<br />
Vermarktungsstrategien<br />
Während BWT in der Vergangenheit<br />
über Problemdarstellung verkalkter Rohre<br />
auf sich und die Lösungen aufmerksam<br />
machte, setzt das Unternehmen heute auf<br />
eine Emotionalisierung. Ein Element sind<br />
64 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
REPORTAGE<br />
Unternehmen<br />
Bei den Trinkwasserfiltern favorisiert BWT den „E 1“. Der Filterwechsel ist einfach und kann sogar<br />
der Endkunde vornehmen.<br />
die „Perlwassertage“. In einer Kooperation<br />
zwischen einem regionalen Großhändler<br />
und Fachhandwerkern führt BWT eine<br />
Endkundenveranstaltung durch. Jeder der<br />
rund 20 Fachhandwerker, der sich beteiligt,<br />
motiviert jeweils 30 Endkunden zu<br />
einem Besuch des Perlwassertags. Dort informieren<br />
Fachleute über das weite Feld<br />
der Wasseraufbereitung. Die Kosten trägt<br />
BWT.<br />
Darüber hinaus läuft eine an Endverbraucher<br />
gerichtete Image- und Produktkampagne<br />
über eine Vielzahl von<br />
Medienkanälen: TV, Print, Web, Hörfunk,<br />
Tagespresse, Fachpresse, PR ebenso wie<br />
regionale Werbekampagne mit den BWT-<br />
Trinkwasser-Profis (Handwerker). „Wer<br />
sorgt eigentlich für perfektes Wasser bei<br />
mir Zu Hause?“, fragt eine Frauenstimme<br />
im Fernsehspot, während atmosphärische<br />
Bilder – begleitet von Klaviermusik – eine<br />
emotionale Stimmung aufkommen lassen<br />
wollen. Die Antwort auf die Frage liefert<br />
der Spot: „BWT macht das – für mich.“ Lutz<br />
Hübner hat eine weitere Antwort: „BWT<br />
macht das vor allem auch für den Installateur.“<br />
Denn nur zusammen mit dem SHK-<br />
Handwerk sei es möglich, die von BWT<br />
identifizierten Umsatzpotenziale rund<br />
um die Wasseraufbereitung in Deutschland<br />
zu heben.<br />
Noch bis Juni 2014 sind die Spots auf<br />
vielen Fernsehkanälen in Deutschland<br />
präsent. Am Ende eines jeden Clips wird<br />
das qualifizierte Fachhandwerk als Bezugsquelle<br />
genannt. Dazu erfolgt ein Hinweis,<br />
dass auf der BWT-Website unter dem<br />
Menüpunkt „Installateursuche“ alle lokalen<br />
Trinkwasser-Profis zu finden sind, die<br />
die Kampagne begleiten. Lutz Hübner:<br />
„Damit stärken wir dem Fachhandwerk in<br />
noch nie dagewesener Art den Rücken.“<br />
Diese Installateure haben zudem die Möglichkeit,<br />
ein Werbepaket zu bestellten. Es<br />
besteht aus Anzeigen in regionalen Wochenzeitungen,<br />
POS-Materialien wie Ladenplakate<br />
oder Rechnungsbeileger und<br />
Trinkwasser-Profi-Aufkleber für das Auto<br />
oder Schaufenster.<br />
Mit ihrem Portfolio hat sich die BWT-<br />
Gruppe seit der Unternehmensgründung<br />
im Jahr 1990 zu Europas führendem Wassertechnologie-Unternehmen<br />
entwickelt,<br />
so die Selbsteinschätzung. BWT-Geschäftsführer<br />
Lutz Hübner fasst das so zusammen:<br />
„Erfolg ist kein Zufall. Wir wissen genau<br />
was wir tun. Wir verfolgen seit Jahren eine<br />
klare Strategie – und das macht uns zum<br />
Marktführer.“<br />
Ausbildung ist wichtig<br />
Gerald Nußbaumer bekennt sich klar<br />
zur Verantwortung seines Unternehmens<br />
nicht nur gegenüber dem Fachhandwerk,<br />
sondern auch bei der Nachwuchsförderung:<br />
„Das SHK-Handwerk braucht Mitarbeiter<br />
mit einer qualitativ hochwertigen<br />
Ausbildung, die auch von der Industrie unterstützt<br />
werden muss.“ BWT verfolgt des-<br />
Für die Enthärtung von Trinkwasser hat das Unternehmen fünf Produkte aus der Linie „AQA“ im<br />
Programm. BWT spricht hier von Perlwasseranlagen.<br />
BWT IN DEUTSCHLAND<br />
Die Schwerpunkte der BWT Wassertechnik GmbH in Schriesheim liegen in der Entwicklung,<br />
Herstellung und dem Vertrieb von Anlagen und Geräten zur Wasseraufbereitung am sogenannten<br />
„point of entry“, am Eingang der Hauswasserleitung: Filter, Perlwasseranlagen<br />
(Trinkwasserbehandlung), Systeme zur Heizungswasseraufbereitung und Anlagen zur Desinfektion.<br />
Von den insgesamt rund 320 Mitarbeitern stehen über 110 Mitarbeiter im Außendienst<br />
den Kunden – Großhandel, Installateure, Planer und Architekten – für Beratung und<br />
Service zur Verfügung.<br />
Die BWT water + more Deutschland GmbH in Wiesbaden deckt das Spektrum der Wasseraufbereitung<br />
am „point of use“ ab, am Wasserhahn: Dazu zählen beispielsweise Tischwasserfilter<br />
und Antikalkfilter für Dusche und Bad. Diese Produkte werden über den Elektrofachhandel<br />
und Lebensmitteleinzelhandel sowie Baumärkte vertrieben.<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 65
REPORTAGE<br />
Unternehmen<br />
halb das Ziel, die Fachleute von morgen<br />
schon in jungen Jahren mit dieser Thematik<br />
in Berührung zu bringen und ihnen in<br />
ihrer Ausbildung unterstützend zur Seite<br />
zu stehen. Bereits vor Jahren hat der STRO-<br />
BEL VERLAG eine Ausbildungsoffensive<br />
ins Leben gerufen. Sponsoren aus der Industrie<br />
übernehmen für ein Jahr lang für<br />
50 junge Menschen das Abonnement der<br />
<strong>IKZ</strong>-PRAXIS, Fachzeitschrift für Auszubildende<br />
im SHK-Handwerk. BWT beteiligt<br />
sich bereits zum 4. Mal daran, so viel<br />
wie kein anderes Unternehmen. „Wir können<br />
uns gar nicht früh genug um den SHK-<br />
Nachwuchs kümmern“, unterstreicht Nußbaumer.<br />
■<br />
Beim Heizungswasserschutz – ob für die Erstbefüllung oder für das Ergänzungswasser – kann der<br />
Fachmann wählen zwischen Wasserenthärtung oder -entsalzung.<br />
www.bwt.de<br />
Magazin für Verarbeiter in der Sanitär-, Heizungs-, Klima-,<br />
Gebäudetechnik<br />
Medienpartner des ZVSHK und von SHK-Fachverbänden<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK erscheint im 67. Jahrgang (2014)<br />
(als DZB erstmals im Jahre 1872 erschienen)<br />
Magazin für Planer, Berater und Entscheider der Gebäudetechnik<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER erscheint im 9. Jahrgang (2014)<br />
www.ikz.de · www.strobel-verlag.de<br />
Verlag<br />
STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />
Postanschrift: Postfach 5654, 59806 Arnsberg<br />
Hausanschrift: Zur Feldmühle 9-11, 59821 Arnsberg,<br />
Telefon: 02931 8900-0, Telefax: 02931 8900-38<br />
Herausgeber<br />
Dipl.-Kfm. Christopher Strobel, Verleger<br />
Redaktion<br />
Chefredakteur:<br />
Markus Sironi (verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />
Gas- und Wasserinstallateurmeister, Zentralheizungs- und<br />
Lüftungsbauermeister, gepr. Energieberater 46<br />
Stv. Chefredakteur: Detlev Knecht, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizung Lüftung Sanitär), Techn. Betriebswirt 40<br />
Redakteur: Fabian Blockus, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik) 42<br />
Redakteur: Markus Münzfeld, Staatl. gepr. Techniker<br />
(Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik),<br />
Gebäudeenergieberater (HWK) 43<br />
Redaktions-Sekretariat: Birgit Brosowski 41<br />
Redaktions-Fax: 02931 8900-48, E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK Büro Bonn: Thomas Dietrich<br />
c/o Zentralverband Sanitär Heizung Klima<br />
Rathausallee 6, 53757 St. Augustin,<br />
Telefon: 0212 2332211, Telefax: 0212 2332212<br />
Anzeigen<br />
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Anzeigenmarketing/Unternehmenskommunikation:<br />
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Leiter Online-Medien: Stefan Schütte<br />
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Zurzeit ist Anzeigenpreisliste 2014 gültig. Telefon: 02931 8900-24.<br />
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IMPRESSUM<br />
Vertrieb / Leserservice<br />
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E-Mail: r.heite@strobel-verlag.de<br />
Bezugspreise<br />
Die <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK erscheint zweimal monatlich.<br />
Bezugspreis vierteljährlich Euro 33,68 einschl. 7 % MwSt.,<br />
zzgl. Euro 4,50 Versandkosten, Einzelheft: Euro 8,00.<br />
Bezieher der „<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK“ erhalten bei Abschluss eines<br />
Kombi-Abonnements mit „<strong>IKZ</strong>-ENERGY“ einen um 25 % vergünstigten<br />
Bezugspreis zzgl. Versandkosten.<br />
Der <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER erscheint 12-mal im Jahr in Kombination<br />
mit der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK.<br />
Mitglieder der Fachverbände SHK Bayern, Berlin, Brandenburg<br />
und Mecklenburg-Vorpommern und des Landesverbandes<br />
Gebäude- und Energietechnik Rheinland-Pfalz e.V. erhalten die<br />
<strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK im Rahmen ihres Mitgliedsbeitrages.<br />
Abonnementbedingungen<br />
Bestellungen sind jederzeit beim Leserservice oder bei Buchhandlungen<br />
im In- und Ausland möglich. Abonnements verlängern sich<br />
um ein Jahr, wenn sie nicht drei Monate vor Ablauf des Bezugsjahres<br />
schriftlich gekündigt werden, außer sie wurden ausdrücklich<br />
befristet abgeschlossen. Abonnementgebühren werden im Voraus<br />
berechnet und sind nach Erhalt der Rechnung ohne Abzug zur<br />
Zahlung fällig oder sie werden per Lastschrift abgebucht. Auslandsabonnements<br />
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zur Einhaltung der im Impressum angegebenen Bezugspreise.<br />
Sollte die Fachzeitschrift aus technischen Gründen oder höherer<br />
Gewalt nicht geliefert werden können, besteht kein Anspruch auf<br />
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Für alle übrigen Kunden gilt dieser Gerichtsstand für das Mahnverfahren.<br />
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ISSN<br />
0177-3054<br />
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von Werbeträgern (IVW)<br />
Mitglied des Fachverband Gebäude-Klima e.V. (FGK)<br />
Anzeigen-Marketing Fachzeitschriften (AMF)<br />
Mitglied des World Plumbing Council<br />
Beilage in dieser Ausgabe:<br />
SIGNAL IDUNA, 20354 Hamburg<br />
Wir bitten um Beachtung<br />
der <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK-Beilage.<br />
66 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
INFOTHEK<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Murks vom Fachmann<br />
Diese beiden Fotos hat uns Harald Ehrenfried<br />
zugeschickt. Verärgert schreibt uns der SHK-Fachmann:<br />
„Durch diese Beruhigungsstrecke in der Gasleitung<br />
kann auch die Abgasleitung von groß auf klein<br />
montiert werden – oder? Was für ein Pfusch.“ Laut<br />
Ehrenfried befindet sich die Installation in Duis burg<br />
Marxloh. Der Meister selbst soll die Montage durchgeführt<br />
haben, schreibt der SHK-Fachmann und beruft<br />
sich dabei auf Aussagen des Betreibers. ■<br />
Die Umrüstung von Alt auf Neu gestaltet sich in der Praxis<br />
manchmal schwierig. Hier ein schwungvoll gebogener<br />
Gasanschluss. Weniger zum Schmunzeln sind die<br />
freiliegenden Kabel in der offenen Abzweigdose (siehe<br />
Bildrand).<br />
Diese Querschnittsreduzierung wäre vermeidbar gewesen.<br />
Der Betriebssicherheit des Gerätes dient sie jedenfalls<br />
nicht.<br />
Haben Sie als SHK-Unternehmer bei Ihrer täglichen<br />
Arbeit auch mit dieser Art von Kuriositäten zu tun?<br />
Oder haben Sie eine besonders anspruchsvolle Installation<br />
realisiert? Dann drücken Sie auf den<br />
Auslöser und senden uns die Bilder zu. Als Dankeschön<br />
erhalten Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins<br />
„inwohnen“.<br />
GLÜCKWÜNSCHE<br />
Stiebel Eltron:<br />
90 Jahre voller Energie<br />
Mit einem ringförmigen Tauchsieder<br />
fing alles an – in diesem Jahr feiert<br />
das Unternehmen Stiebel Eltron seinen<br />
90. Geburtstag. Gegründet wurde<br />
es von Dr. Theodor Stiebel, der durch<br />
die wirtschaftliche Situation der frühen<br />
Zwanzigerjahre mit hoher Deflation<br />
und Arbeitslosigkeit gezwungen<br />
war, eigene unternehmerische Initiativen<br />
zu ergreifen. Mit 100 Tauchsieder-Mustern<br />
entschloss er sich im Jahre<br />
1924, auf der Leipziger Frühjahrsmesse<br />
auszustellen. Gestärkt durch<br />
seine positive Messeerfahrung gründete<br />
Stiebel noch im gleichen Jahr die<br />
Firma „Eltron Dr. Theodor Stiebel“ und<br />
produzierte die ersten Produkte in einer<br />
450 m² großen Hinterhof-Werkstatt<br />
in Berlin.<br />
Bereits 1927 wurden die ersten<br />
Kleindurchlauferhitzer mit 1000 W<br />
Leistung hergestellt. Die Nutzung von<br />
elektrischer Energie im Privathaushalt<br />
war zu dieser Zeit jedoch relativ problematisch,<br />
da die Leitungsnetze zumeist<br />
nur auf geringsten Stromverbrauch<br />
ausgelegt waren. Gespräche mit den<br />
Energieversorgern zeigten, dass vor<br />
allem in der Nacht ausreichend Strom<br />
zur Verfügung stand und dann die<br />
Netze nicht ausgelastet waren. Daher<br />
fertigte das junge Unternehmen Anfang<br />
der 30er-Jahre Warmwasserspeicher,<br />
die nachts das Wasser erwärmten.<br />
Die Anfänge in einem Hinterhof<br />
in der Reichenberger<br />
Straße in Berlin.<br />
Unternehmensgründer<br />
Dr. Theodor Stiebel.<br />
In den Jahren danach wuchs das Geräteprogramm stetig an. Neue<br />
Geschäftsfelder kamen dazu: Von Wärmespeichern (Nachtspeicheröfen)<br />
über Wärmepumpen für Heizung, Kühlung und Warmwasser sowie<br />
Lüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung bis hin zu thermischen<br />
Solar- und Photovoltaik-Anlagen. Heute ist Stiebel Eltron eine international<br />
ausgerichtete Unternehmensgruppe.<br />
Mit fünf nationalen und internationalen<br />
Produktionsstätten, weltweit<br />
24 Tochtergesellschaften sowie<br />
Vertriebs organisationen und Vertretungen<br />
in über 120 Ländern ist sie global<br />
aufgestellt.<br />
■<br />
GMBH<br />
Die<br />
Nr .1<br />
STROBEL VERLAG, Redaktion <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK,<br />
Postfach 56 54, 59806 Arnsberg,<br />
E-Mail: redaktion@strobel-verlag.de<br />
1927: Der erste Durchlauferhitzer<br />
wurde gebaut.<br />
72581 Dettingen · Vogelsangstr. 26 /2 B<br />
Telefon 0 71 23 / 9767 30 · Fax 97 67 40<br />
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10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 67
INFOTHEK<br />
SEMINARE | KURSE | TAGUNGEN | WORKSHOPS | SYMPOSIEN | KONGRESSE<br />
Veranstaltung, Inhalt Datum Ort Kosten Veranstalter<br />
Workshopreihe „Brandschutz in Mischinstallationen“<br />
Vier Partnerunternehmen, nämlich Düker, Doyma, Fränkische<br />
und geba Bartholomäus, veranstalten diese Seminarreihe.<br />
In den ganztätigen Workshops erhalten die Teilnehmer<br />
praxisgerechte Informationen, z. B. zu rechtlichen<br />
Grundlagen, Verwendbarkeitsnachweisen, Abstandsregeln<br />
und zu neuen Lösungen für Mischinstallationen, versprechen<br />
die Veranstalter.<br />
Schulungsprogramm Buderus 2014<br />
Bosch Thermotechnik bietet unter der Marke Buderus ein<br />
bundesweites Schulungsprogramm. Die 34 Seminare bieten<br />
Fortbildung zu Themen wie Öl- und Gas-Heizkessel, Regeltechnik,<br />
Regenerative <strong>Energien</strong>, Beratung, Planung, Verkauf,<br />
Technik- oder Betriebswirtschaftsforen.<br />
Bodeneben duschen – so einfach geht’s<br />
Im Fokus dieser Schulung stehen die optimale Planung sowie<br />
eine sichere Montage bodenebener Duschflächen. Die<br />
Theorie- und Praxisschulung vergleicht unterschiedliche<br />
Materialien und Systemlösungen und leitet daraus Argumente<br />
für die Kundenberatung ab.<br />
30. 6.<br />
2. 7.<br />
17. 7.<br />
Nennt<br />
Buderus<br />
1. 7.<br />
20. 7.<br />
Berlin<br />
Düsseldorf<br />
München<br />
Bundesweit<br />
75,– Euro Düker GmbH & Co. KGaA<br />
Karlstadt<br />
Tel.: 09353 791 - 0, Fax: - 198<br />
info@dueker.de<br />
www.mischinstallation.de<br />
Nennt<br />
Buderus<br />
Bosch Thermotechnik GmbH<br />
Buderus Deutschland<br />
Wetzlar<br />
Tel.: 06441 418 - 0,<br />
Fax: 06441 45602<br />
info@buderus.de<br />
www.buderus.de<br />
Ahlen Kostenlos Franz Kaldewei GmbH & Co. KG<br />
Ahlen<br />
Tel.: 02382 785 - 750, Fax: - 8750<br />
info@kaldewei.de<br />
www.kaldewei.com<br />
Unser Mandant, ein Systemanbieter für <strong>Haustechnik</strong>, Abwassertechnik und Druckentwässerung, steht seit über<br />
85 Jahren privaten, industriellen wie auch kommunalen Auftraggebern als Experte in der Abwasserentsorgung<br />
zur Seite.<br />
Zur Verstärkung seines Teams suchen wir, zum nächstmöglichen Termin, eine(n) zuverlässige(n) und<br />
engagierte(n) Mitarbeiter(in) für den:<br />
Vertriebsaußendienst m/w<br />
Verkaufsgebiet Berlin/Brandenburg<br />
Standort: Berlin/Brandenburg, Kennziffer: 1775<br />
Ihre Aufgaben:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an:<br />
TGA Personalberatungs GmbH, <br />
<br />
<br />
68 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
INFOTHEK<br />
SEMINARE | KURSE | TAGUNGEN | WORKSHOPS | SYMPOSIEN | KONGRESSE<br />
Veranstaltung, Inhalt Datum Ort Kosten Veranstalter<br />
Seminarprogramm von Tece<br />
Aktuelle Themen, effiziente Kooperationen und Know-how verspricht<br />
Tece mit dem Seminarprogramm für 2014. Es richtet sich<br />
an Planer und Handwerker. Die Schulungen beinhalten vielfältige<br />
Themen wie Gebäudeentwässerung, barrierefreies Bad, Trinkwasserinstallationen<br />
oder Spül- und Vorwandtechnik.<br />
Hygiene- und regelkonforme Trinkwasserinstallation<br />
Das Seminarangebot von Franke Aquarotter richtet sich an Planer<br />
und Betreiber von Trinkwasseranlagen sowie an das Sanitärhandwerk<br />
und <strong>Haustechnik</strong>er. Die Inhalte orientieren sich an den aktuellen<br />
Erkenntnissen aus Forschung und Entwicklung und dem<br />
Stand der Technik.<br />
Seit April tourt Franke Aquarotter wieder mit der Wissenstour<br />
durch Deutschland. Diesmal mit dem Thema „Zukunftstaugliche<br />
Trinkwasserinstallation“.<br />
Fortbildungsprogramm „Kemper“<br />
In den deutschlandweit stattfindenden und überwiegend kostenlosen<br />
Seminaren ist es Ziel von Kemper, Fachwissen über aktuelle<br />
Themen rund um die Trinkwasser-Installation in Theorie und<br />
Praxis zu vermitteln. Behandelt werden z. B. Baurecht, TRWI und<br />
vor allem Trinkwasserhygiene.<br />
Alle Informationen sind in einer<br />
Broschüre zusammengefasst,<br />
die bei Tece angefordert<br />
oder im Internet als E-Paper<br />
downgeloadet werden kann.<br />
Termine und Daten im Internet<br />
oder direkt bei Franke<br />
Aquarotter.<br />
Ein ausführliches Programm<br />
gibt es im Internet einzusehen<br />
oder bei Kemper anzufordern.<br />
Tece GmbH<br />
Emsdetten<br />
Tel.: 02572 928 - 0, Fax - 207<br />
seminarwesen@tece.de<br />
www.tece.de<br />
Franke Aquarotter GmbH<br />
Ludwigsfelde<br />
Tel.: 03378 818 - 0, Fax: - 100<br />
ws-info.de@franke.com<br />
www.franke-aquarotter.de<br />
Gebr. Kemper GmbH + Co. KG<br />
Olpe<br />
Tel.: 02761 891 - 201, Fax - 176<br />
LStahl@kemper-olpe.de<br />
www.kemper-olpe.de<br />
Unser Auftraggeber ist ein familiär geführtes, international tätiges Unternehmen, das mit mehr als 65-jähriger Geschichte<br />
hochwertige und technologisch überlegene Produkte im Bereich der Heizung, Klima und Lüftung herstellt und vertreibt. Mit<br />
seinen innovativen Produkten und Lösungen bietet er seinen Kunden bedürfnisgerechte, umweltfreundliche und wirtschaftliche<br />
Lösungen an.<br />
Wir suchen für unseren Mandanten zum nächstmöglichen Zeitpunkt und zur Erweiterung des Teams den<br />
Segmentmanager Produktionshallen (m/w)<br />
Standort: Liechtenstein, Kennziffer: 1781<br />
Ihre Aufgaben:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Die Anforderungen:<br />
Sie sind Dipl.-Ing. Verfahrens- oder Versorgungstechnik und verfügen über eine nachweislich langjährige Berufserfahrung<br />
innerhalb der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik. Idealerweise haben Sie eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung.<br />
Sie sollten großes Interesse an neuen Technologien und innovativen Produkten mitbringen. Sie denken lösungsorientiert,<br />
handeln verantwortlich im Umgang mit Energie und Umwelt, können sich und andere begeistern für technisch anspruchs-<br />
<br />
können und Mitglied in einem Team werden möchten, das von Begeisterung, Persönlichkeit, Engagement und Freude<br />
getragen wird, so sind Sie die gesuchte Person.<br />
Unser Mandant bietet:<br />
Erfolgserlebnisse mit außergewöhnlichen Produkten und Lösungen. Ein kollegiales Team von Fachleuten, die Spaß an der<br />
Arbeit haben.<br />
Haben Sie Interesse an dieser spannenden Aufgabe oder Fragen?<br />
Dann wenden Sie sich bitte an:<br />
TGA Personalberatungs GmbH, Frau Anke Wiesner, Projektleiterin<br />
Beueler Bahnhofsplatz 16, 53225 Bonn, Telefon: 0228-42 99 23-20, Telefax: 0228-42 99 23-29<br />
E-Mail: a.wiesner@tga-personalberatung.de, Internet: http://www.tga-personalberatung.de<br />
10/2014 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 69
INFOTHEK<br />
EDV<br />
Die App „BImSchV“ liefert u. a. Informationen<br />
zu den Vorgaben der<br />
Verordnung hinsichtlich der betroffenen<br />
Feuerstätten, die mit Scheitholz,<br />
Holzpellets oder Hackschnitzeln<br />
betrieben werden.<br />
SCHRÄDER ABGASTECHNOLOGIE<br />
App zur 1. BImSchV<br />
Um sich schnell und einfach<br />
eine Übersicht zu den Feinstaubgrenzwerten<br />
entsprechend der<br />
1. Bundes-Immissionsschutz-Verordnung<br />
(1. BImSchV) zu verschaffen,<br />
hat Schräder eine App konzipiert.<br />
Nutzer erhalten damit Informationen<br />
zu den detaillierten<br />
Vorgaben der Verordnung hinsichtlich<br />
der betroffenen Feuerstätten,<br />
die mit Scheitholz, Holzpellets<br />
oder Hackschnitzeln betrieben<br />
werden. Darüber hinaus<br />
bietet die App einen Überblick<br />
über passende Schräder-Feinstaubabscheidesysteme,<br />
die eingesetzt<br />
werden können, um die Feinstaubgrenzwerte<br />
verordnungskonform<br />
einzuhalten. Technische<br />
Hintergründe finden sich ebenso<br />
wie kurze Filmsequenzen zur Erläuterung<br />
der Produkte.<br />
Die App ist unter dem Stichwort<br />
„Schräder“ oder „BImSchV“<br />
im Apple-App-Store und im<br />
Google-Play-Store verfügbar.<br />
VAILLANT DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG<br />
Kostenfreier EnEV-Check und Lüftungsanlagenberechnung<br />
Ein EnEV-Check gemäß DIN 4701-10 lässt sich jetzt auch mit der Software „planSOFT“<br />
von Vaillant umsetzen. Die Daten des EnEV-Checks sind Grundlage für einen Online-<br />
Förderantrag „Effizienzhaus“ bei der KfW-Bankengruppe. Die KfW hat nach Angabe von<br />
Vaillant die Funktionalität in „planSOFT“ und die daraus resultierenden Daten zum Einsatz<br />
in ihren Anträgen anerkannt, sodass der Datensatz aus der Software sich direkt in<br />
den KfW-Online-Antrag übertragen lässt. Der Remscheider Hersteller bietet damit nach<br />
eigenem Bekunden als einziges Unternehmen der Branche eine entsprechende kostenfreie<br />
Software an.<br />
„Die neue Funktionalität<br />
in „plan-<br />
SOFT“ eröffnet un-<br />
Mit „planSOFT“ lässt sich jetzt auch ein EnEV-Check gemäß DIN 4710-10 für<br />
die Beantragung von KfW-Fördergeldern durchführen.<br />
seren Partnern aus<br />
dem Fachhandwerk<br />
und der Fachplanung<br />
ganz neue<br />
Möglichkeiten“,<br />
erklärt Andreas<br />
Christmann, Leiter<br />
Produkt und Marketing<br />
bei Vaillant<br />
Deutschland. „So<br />
lässt sich bei einem<br />
Neubau beispielsweise<br />
sehr schnell<br />
und einfach feststellen, welche KfW-Mittel und welche Effizienzklasse überhaupt erreichbar<br />
wären. Die KfW-Förderungen sind schließlich teils entscheidend für die vollständige<br />
Baufinanzierung. Mit dem EnEV-Check der Software lassen sich jetzt einfach die Auswirkungen<br />
verschiedener Heizsysteme auf die Einstufung in Effizienzklassen darstellen.“ So<br />
kann beispielsweise die größere Investition in ein höherwertiges Heizsystem eine deutlich<br />
bessere Effizienzklasse des gesamten Gebäudes nach sich ziehen, die wiederum die Bedingung<br />
für eine günstigere Finanzierung sein kann. Dieser Zusammenhang ließ sich bislang<br />
nur aufwendig darstellen, wie Vaillant erklärt. Jetzt können die Rahmenbedingungen einfach<br />
geändert werden, um die gewünschten bzw. benötigten Förder- und Finanzierungsbedingungen<br />
zu erreichen.<br />
Erweitert wurde in der Software u. a. auch das Tool zur Planung von Anlagen der Kraft-<br />
Wärme-Kopplung (KWK). Mit „BHKW-Experte“ ist nun auch die Ermittlung des Jahresbedarfsgangs<br />
durch<br />
individuell erstellte<br />
oder standardisierte<br />
Lastprofile<br />
nach VDI-<br />
Richtlinie 4655<br />
möglich. Des Weiteren<br />
soll zukünftig<br />
auch ein Tool<br />
für die Erstellung<br />
eines Lüftungskonzeptes<br />
gemäß<br />
DIN 1946, Teil 6<br />
neben der Luftkanalnetzberech-<br />
nung zur Verfügung<br />
stehen. ■<br />
Neben einem Tool zur Planung von KWK-Anlagen umfasst die Software auch<br />
Lösungen für die Erstellung von Luftkanalnetzberechnungen sowie zur Durchführung<br />
eines Lüftungskonzeptes.<br />
Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG, Berghauser Str. 40, 42859 Remscheid,<br />
Tel.: 02191 18 - 0, Fax: - 2810, info@vaillant.de, www.vaillant.de<br />
70 <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK 10/2014
Ausgabe Februar 2014<br />
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© 2014 Xylem Inc. Lowara ist ein Warenzeichen der Xylem Inc. oder eines Tochterunternehmens.
INHALT/INTRO<br />
4 Aktuell<br />
34 Schaufenster<br />
66 Impressum: <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK-Teil<br />
MARKT<br />
8 Neue EnEV macht Hoffnung auf stärkere Einhaltung der<br />
Inspektionspflicht<br />
Das Deutsche Institut für Bautechnik übernimmt seit Anfang Mai<br />
2014 übergangsweise die Rolle der zentralen Kontrollstelle.<br />
SANITÄR<br />
10 Überschreitung des technischen Maßnahmenwertes für<br />
Legionellen – und dann?<br />
Erfahrungen über die Durchführung einer Gefährdungsanalyse.<br />
8<br />
HOFFNUNGSTRÄGER ENEV 2014<br />
Seit dem 1. Mai ist es soweit, die<br />
Änderungen der Energieeinsparverordnung<br />
sind in Kraft getreten.<br />
Die Ergänzungen sind vielfältig. Ein<br />
Punkt betrifft beispielsweise die<br />
energetische Inspektion von Klimaanlagen<br />
mit einer Nennleistung<br />
über 12 kW. Zum einen wird damit<br />
die Prüfungsgrundlage konkreter,<br />
zum anderen führt die EnEV ein<br />
System ein, welches den Behörden<br />
erlaubt, stichprobenartig Inspektionsberichte<br />
für Klimaanlagen zu prüfen. Das Gleiche gilt übrigens<br />
auch für Energieausweise. Experten hoffen dadurch auf einen drastischen<br />
Anstieg der energetischen Inspektionen. Bei konsequenter<br />
Umsetzung der angeregten Maßnahmen lassen sich so laut TÜV<br />
Nord auch Betriebskosten von bis zu 30 % einsparen.<br />
Der Ansatz über Kontrollen eine gewisse Zwangswirkung zu erzielen,<br />
kann als positiv gewertet werden. Offen bleibt nur die Frage:<br />
Kann das System auch reibungslos in die Praxis umgesetzt werden?<br />
Denn wem nützen Kontrollen, wenn personalbedingt kaum Stichproben<br />
möglich sind oder der Weg für den Inspekteur hin zu einer<br />
Registrierung sich als zu hürdenreich gestaltet? Ein Resümee wird<br />
sich wohl frühestens in ein paar Monaten ziehen lassen. Bis dahin<br />
bleibt die EnEV 2014 Hoffnungsträger für zahlreiche noch ausstehende<br />
Inspektionen.<br />
Fabian Blockus<br />
Redakteur<br />
f.blockus@strobel-verlag.de<br />
HEIZUNG<br />
16 Nachhaltigkeit durch einfache Technik<br />
Strahlpumpen und aufeinander abgestimmte Regelkomponenten<br />
sparen Energie und Kosten.<br />
BRANDSCHUTZ<br />
20 Feinste Verteilung gegen Brände<br />
Sprühwasser- und Wassernebel-Löschanlagen:<br />
Besondere Anforderungen fordern besondere Lösungen.<br />
REPORTAGE<br />
26 Energieeinsparung durch neue Brandschutzklappe<br />
Spezielle Stellantriebe ermöglichen die Anzeige von<br />
Betriebszuständen und sollen die Kosten von Installation und<br />
Revision reduzieren.<br />
28 Strategien für einen klimaneutralen Gebäudebestand<br />
Ergebnisbericht zum EnOB-Symposium 2014 „Energieinnovationen<br />
in Neubau und Sanierung“.<br />
ELEKTRO<br />
31 Digitales Licht<br />
Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl.<br />
20<br />
28<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 3
NEWS-TICKER<br />
Tagungsband zeigt Wege zum<br />
Strom-Wärme-System<br />
BERLIN. Für eine erfolgreiche Energiewende<br />
müssen die Sektoren Strom und Wärme zu<br />
einem effizienten Gesamtenergiesystem verknüpft<br />
werden. Der Tagungsband des ForschungsVerbunds<br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> zeigt<br />
aktuelle Forschungsergebnisse für ein nachhaltiges<br />
Strom-Wärme-System auf der Basis <strong>Erneuerbare</strong>r<br />
<strong>Energien</strong>. Das Heft steht im Internet<br />
unter www.fvee.de zur Verfügung und kann<br />
dort auch als gedrucktes Heft kostenfrei bestellt<br />
werden. Der Titel lautet: „Forschung für<br />
ein nachhaltiges Strom-Wärme-System (Themen<br />
2013)“.<br />
Vertriebsteam verstärkt<br />
LINDEN. Dirk Schumann unterstütz als Fachberater<br />
bei IBP das Verkaufsgebiet Sachsen mit<br />
seinen Regionen Dresden, Bautzen, Cottbus,<br />
Leipzig, Zwickau und Chemnitz. Unter der Leitung<br />
von Regionalverkaufsleiter Gerald Wesemann<br />
nimmt sich der 43-jährige Betriebswirt<br />
den Wünschen und Interessen der Großhändler<br />
und Installateure an.<br />
Produktdaten im VDI 3805-<br />
Format<br />
ESSEN. Das Produktsortiment von SANHA liegt<br />
nun auch digital im Format VDI 3805 vor. Planer<br />
haben damit nicht nur Zugriff auf alle relevanten<br />
technischen Angaben – die Daten nach<br />
VDI 3805 ermöglichen auch zwei- und dreidimensionale<br />
Darstellungen eines Produktes.<br />
Kostenloser Download unter www.sanha.com.<br />
DEPV unter neuem Vorsitz<br />
BERLIN. Die Mitglieder des Deutschen Energieholz-<br />
und Pellet-Verbandes (DEPV) haben<br />
Andreas Lingner, Geschäftsführer von KWB<br />
Deutschland, zum Vorstandsvorsitzenden gewählt.<br />
Die beiden bisherigen Stellvertreter des<br />
Vorsitzenden, Helmut Schellinger und Hans<br />
Martin Behr, wurden in ihren Ämtern bestätigt.<br />
Planungsratgeber<br />
OYTEN. Doyma hat seinen Planungsratgeber<br />
„Mischinstallationen mit Curaflam Konfix-<br />
Pro“ erweitert. Schwerpunkt in dem 32-seitigen<br />
Werk ist das Thema „Nullabstand“, d.h.<br />
Abstände zu anderen Installationen im Versorgungsschacht.<br />
Download unter www.doyma.de.<br />
Baugenehmigungen für<br />
Wohnungen<br />
WIESBADEN. Im letzten Jahr wurde in Deutschland<br />
der Bau von rund 270 400 Wohnungen<br />
genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt<br />
mitteilt, waren das 12,9 % oder knapp 30 900<br />
Wohnungen mehr als im Jahr 2012. Damit<br />
setzte sich die im Jahr 2010 begonnene positive<br />
Entwicklung weiter fort (2010: + 5,5 %, 2011:<br />
+ 21,7 % und 2012: + 4,8 %).<br />
Das 8. BDB-Bosch-Junkers-Forum diskutierte unter dem Motto „Energiewende reloaded“ neue<br />
Ansätze für energieeffizientes Planen und Bauen.<br />
Bild: Junkers<br />
BDB-Bosch-Junkers-Forum diskutiert neue Ansätze für energieeffizientes<br />
Planen und Bauen<br />
Junkers Innovationsmanager Andreas Rembold<br />
ist überzeugt, dass die Brennstoffzelle<br />
zur Energiewende passt. Bild: Junkers<br />
ESSEN. Die Brennstoffzelle zur Strom- und<br />
Wärmeerzeugung im Ein- und Mehrfamilienhausbereich<br />
hat Zukunft. Das ist ein Ergebnis<br />
des 8. BDB-Bosch-Junkers-Forums.<br />
Rund 100 Experten aus der Bau-, Wohnungs-<br />
und Energiewirtschaft haben sich<br />
unter dem Motto „Energiewende reloaded“<br />
am Rande der Branchenmesse SHK Essen<br />
getroffen und neue Ansätze für energieeffizientes<br />
Planen und Bauen diskutiert. Welche<br />
Impulse verschaffen der Energiewende<br />
den nötigen Schwung? Diese Frage stand<br />
im Mittelpunkt zahlreicher Vorträge und<br />
Diskussionsrunden. Ein Fazit: Innovative<br />
Technologien sind Treiber einer nachhaltigen<br />
und effizienten Energiewende.<br />
„Stromerzeugende Heizungen wie ein<br />
Brennstoffzellen-Heizgerät lassen sich hervorragend<br />
in zukunftsfähige Systeme einbinden“,<br />
ist Andreas Rembold, bei Junkers<br />
für Innovationen verantwortlich, überzeugt.<br />
„Die Brennstoffzellen-Technologie<br />
passt zum Trend der modernen Energieerzeugung.“<br />
Junkers nimmt mit seinem Vorserien-Modell<br />
des Heimkraftwerks Cerapower<br />
FC10 am Europäischen Demonstrationsprojekt<br />
für Brennstoffzellen namens<br />
ene.field teil. Dabei gehen ab Mitte 2014<br />
insgesamt 70 Anlagen von Bosch Thermotechnik<br />
in sieben Ländern in Betrieb. Die<br />
Cerapower FC 10 kombiniert eine keramische<br />
Festoxid-Brennstoffzelle zur Stromerzeugung<br />
mit einem Gas-Brennwertgerät<br />
zur Nachheizung, einem Puffer- und einem<br />
Warmwasserspeicher.<br />
Ein weiteres Innovationsthema des<br />
8. Forums waren intelligente <strong>Energien</strong>etze,<br />
sogenannte Smart Grids. Tenor: Versorgungsnetze<br />
werden in Zukunft „smart“<br />
sein, Energie und Informationstechnologie<br />
wachsen schnell zusammen, <strong>Erneuerbare</strong><br />
<strong>Energien</strong> prägen den Energiemarkt<br />
von morgen und Datenschutz und Informationssicherheit<br />
werden auch in der Energieversorgung<br />
zum Kernthema. Eine der<br />
ersten Smart Grid-fähigen Produktlinien<br />
von Junkers ist die Supraeco SAO-2, eine<br />
modulierende Luft-/Wasser-Wärmepumpen-Serie<br />
für den flexiblen Einsatz in Einund<br />
Zweifamilienhäusern. Alle Modelle<br />
sind internetfähig und werden sich künftig<br />
über die JunkersHome-App bequem mit<br />
dem Smartphone steuern lassen.<br />
„Die Notwendigkeit einer Energiewende<br />
wird heute von der Öffentlichkeit und der<br />
Politik nicht mehr infrage gestellt, jedoch<br />
lässt die Umsetzung und die Geschwindigkeit<br />
des Prozesses noch nicht klar erkennen,<br />
wann, wo und mit welchen Mitteln<br />
die Umsetzung erfolgen soll“, sagt Andreas<br />
Schmidt, Vertriebsleiter Junkers Deutschland,<br />
Schweiz und Luxemburg. Das Forum<br />
beleuchtete den aktuellen Stand der Energiewende,<br />
setzte sich mit vermeidbarem<br />
Energiekonsum auseinander und diskutierte<br />
Energiesparmaßnahmen. Besonders<br />
interessant für anwesende Experten<br />
aus der Wohnungswirtschaft: Die Vorstellung<br />
des Pilotprojekts InnovationCity Ruhr<br />
lieferte den Beleg, dass die Energiewende<br />
auch für ganze Quartiere und Stadtteile<br />
umsetzbar ist. In der Modellstadt Bottrop<br />
mit rund 70 000 Einwohnern werden bis<br />
2020 innovative Ideen und Lösungen für<br />
den Klimaschutz in der Realität erprobt,<br />
um künftig als Vorlage für andere Städte<br />
zu dienen.<br />
www.junkers.com<br />
4 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
AKTUELL<br />
Strategische Partnerschaft zur energieeffizienten Beheizung von Industriehallen<br />
ESSEN. Der Hallenheizungshersteller<br />
Schwank hat die strategische Partnerschaft<br />
mit KKU Concept und Yanmar bekannt gegeben.<br />
Mit ihr soll die Entwicklung eines<br />
Lösungsansatzes zur ener gieeffizienten<br />
Beheizung von Industriehallen gemein-<br />
sam vorangebracht werden. Das Konzept:<br />
Schaffung eines bivalenten Systems, das<br />
sich abhängig von den Umgebungsbedingungen<br />
jeweils eigenständig den günstigsten<br />
Energieträger wählt und den Einsatz<br />
<strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong> nutzt. Das System,<br />
Besiegelte Partnerschaft<br />
(v.l.n.r.): Ringe<br />
van Kämmen (Manager<br />
Energy Systems<br />
Dept., Yanmar Europ<br />
BV), Sven Schwarze<br />
(Geschäftsführer der<br />
KKU Concept), Oliver<br />
Schwank (Geschäftsführer<br />
der Schwank<br />
GmbH).<br />
das nicht nur heizen sondern auch kühlen<br />
kann, will Schwank ab Mitte des Jahres<br />
vermarkten.<br />
Yanmar ist ein international agierendes<br />
Maschinenbauunternehmen mit über<br />
4 Mrd. Euro Umsatz und mehr als 15 000<br />
Mitarbeitern. KKU Concept ist ein Unternehmen<br />
der Eschenfelder KKU-Gruppe und<br />
Generalimporteur der Yanmar-Gasmotorwärmepumpen.<br />
Neben Schwank ko operiert<br />
das Unternehmen auch mit Berndt Enersys,<br />
einem in Grafschaft ansässigen Unternehmen,<br />
das sich seit mehr als einem Jahrzehnt<br />
im Bereich der Kraft-Wärme-Kopplung<br />
spezialisiert hat.<br />
Schwank meldet außerdem eine Erweiterung<br />
der Geschäftsleitung: Dieter Müller<br />
leitet das Unternehmen künftig gemeinsam<br />
mit Oliver Schwank. Der 50-jährige<br />
Maschinenbauingenieur war 18 Jahre im<br />
Management von Vaillant tätig, zuletzt als<br />
Geschäftsführer für Produktion und Technik.<br />
www.schwank.de<br />
Ultramess ® 302 – optimal für Hochbauten<br />
®<br />
WDV MOLLINÉ<br />
Wärmezähler, Kältezähler, Wasserzähler<br />
Energiemessgeräte · Systemtechnik<br />
Der Ultramess ® <br />
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Kessel<br />
seit 01.01.2014<br />
Kaltwasserzähler<br />
bisher ausreichend<br />
Neue Vorschrift<br />
Wärmezähler<br />
WW-<br />
Speicher<br />
Sie wollen mehr erfahren?<br />
Ausführliche Informationen<br />
finden Sie auch im Web unter:<br />
www.molline.de
AKTUELL<br />
Mathias Buchner, Jörg Meyer, Christian Paul, Andreas Kreibig, Harald Röber, Christian Frölich, Peter Wolniczak, Christoph Nell (v.l.n.r.).<br />
Mitsubishi Electric baut Vertrieb weiter aus<br />
RATINGEN. Mitsubishi Electric, Living<br />
Environment Systems hat seinen Vertrieb<br />
deutlich ausgebaut. Im Produktsegment<br />
VRF- und Klimatechnik wurden drei neue<br />
Mitarbeiter eingestellt: Matthias Buchner<br />
betreut als Regionalleiter das Münchener<br />
Büro. Jörg Meyer ist für den technischen<br />
Innendienst im Vertrieb Nordrhein-Westfalen<br />
zuständig. Als Berater für die Belange<br />
von Fachplanern ist Christian Paul verantwortlich<br />
für die Bundesländer Saarland,<br />
Rheinland-Pfalz und Teile von Baden<br />
Württemberg.<br />
Auch für das Produktsegment Wärmepumpen<br />
hat das Unternehmen zwei neue<br />
Mitarbeiter eingestellt: Andreas Kreibig<br />
betreut als Vertriebsingenieur Anfragen<br />
zum Ecodan-System für das Vertriebsgebiet<br />
Baden-Württemberg. Harald Röber verstärkt<br />
den Außendienst in den Regionen<br />
Frankfurt/Kassel sowie Kaiserslautern/<br />
Saarbrücken/Koblenz.<br />
Personell verstärkt wurde auch der Innendienst:<br />
Für die Kunden aus dem Vertriebsbereich<br />
Süd ist Christian Frölich neuer<br />
Ansprechpartner im kaufmännischen<br />
Vertrieb. Peter Wolniczak ist für die Region<br />
Nordrhein Westfalen zuständig. Neuer<br />
Innendienstleiter Deutschland ist Christoph<br />
Nell.<br />
Mitsubishi Electric hat mit den rund<br />
121 000 Mitarbeitern im letzten Geschäftsjahr<br />
einen konsolidierten Umsatz<br />
von umgerechnet 29,5 Mrd. Euro erzielt.<br />
Vertriebsbüros, Entwicklungszentren sowie<br />
Fertigungsstätten finden sich in über<br />
30 Ländern.<br />
www.mitsubishi-les.de<br />
Photovoltaik-Speicherpass will Qualität nachvollziehbar dokumentieren<br />
BERLIN / FRANKFURT AM MAIN. Der Bundesverband<br />
Solarwirtschaft (BSW-Solar)<br />
und der Zentralverband der Deutschen<br />
Elektro- und Informationstechnischen<br />
Handwerke (ZVEH) haben mit dem<br />
Photovol taik-Speicherpass ein neues Qualitätssiegel<br />
für Solarstrom-Speicher auf den<br />
Markt gebracht. In dem Pass dokumentieren<br />
Handwerker für ihre Auftraggeber die<br />
Qualität der verbauten Komponenten sowie<br />
die fachgerechte Installation, die Prüfung<br />
und die Einhaltung aller Regeln und Normen.<br />
„Die Installateure stellen den Pass<br />
bei der Übergabe des Speichersystems an<br />
ihre Kunden aus und liefern damit eine<br />
prägnante Schnellauskunft über das erworbene<br />
System, das den Kunden entlang<br />
der Lebensdauer des Speichers begleitet“,<br />
sagt Bernd Dechert, Geschäftsführer Technik<br />
des ZVEH. Der Pass könne sowohl für<br />
Blei- als auch für Lithium-Ionen-Speichersysteme<br />
angewendet werden. Laut BSW-Solar<br />
akzeptiert die KfW Bankengruppe den<br />
Speicherpass als Ersatz für die Fachunternehmererklärung<br />
für die Auszahlung von<br />
Mitteln aus dem Speicherförderprogramm<br />
des Bundes.<br />
Der dreiseitige Photovoltaik-Speicherpass<br />
steht auf www.speicherpass.de zum<br />
Download zur Verfügung und kann mit<br />
dem bekannten Photovoltaik-Anlagenpass<br />
für die Solarstromanlage kombiniert werden.<br />
Um den Pass zu nutzen, ist eine einmalige,<br />
kostenpflichtige Registrierung notwendig.<br />
Mitglieder der beiden Verbände<br />
zahlen dafür 66,– Euro, Nichtmitglieder<br />
99,– Euro (zzgl. MwSt.). In den Registrierungsgebühren<br />
sind drei Transaktionsnummern<br />
für die ersten drei Pässe enthalten.<br />
Jede weitere TAN-Nummer für den<br />
Speicherpass kostet für Mitglieder der beiden<br />
Verbände 15,– Euro und für Nicht-Mitglieder<br />
20,– Euro.<br />
www.die-sonne-speichern.de<br />
Pelletkessel: energetische Aufwandszahlen für EnEV-Nachweise<br />
BERLIN. Der Deutsche Energieholz- und<br />
Pellet-Verband (DEPV) hat individuelle<br />
ener getische Kennwerte der wichtigsten<br />
Pelletkessel veröffentlicht. Energieberater<br />
und TGA-Planer finden die Werte auf der<br />
Internetseite des Verbandes unter www.<br />
depv.de. Für EnEV- und KfW-Nachweise<br />
können die Kennwerte direkt anstatt der<br />
veralteten DIN-Standardwerte verwendet<br />
werden. Die Veröffentlichung umfasst insgesamt<br />
135 Kesseltypen von 13 Herstellern<br />
im Leistungsbereich bis 300 kW.<br />
Zur objektiven Wirtschaftlichkeitsbewertung<br />
von Heizkesseln sind realistische<br />
Zahlen zum Vergleich unterschiedlicher<br />
Heizsysteme wichtig. Bislang wurden Pelletkessel<br />
in der zur energetischen Bewertung<br />
von Heizanlagen maßgeblichen Norm<br />
DIN V 4701-10 zu schlecht bewertet. Der<br />
Grund dafür war, dass sie dort mit Standardwerten<br />
hinterlegt waren und diese<br />
nicht mehr der Energieeffizienz heutiger,<br />
marktgängiger Pelletkessel entsprechen.<br />
So ergibt sich für die Heizwärme- und<br />
Warmwassererzeugung ein bis zu gut 25 %<br />
zu hoher Endenergiebedarf. Dadurch steigert<br />
sich für Pelletkessel bei Berechnungen<br />
nach der DIN V 4701-10 der Pelletbedarf im<br />
gleichen Umfang, was beim durchschnittlichen<br />
Wohnhaus rund eine Tonne jährlich<br />
ausmacht, heißt es aus dem Verband.<br />
www.depv.de<br />
6 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
AKTUELL<br />
Mit Tahoma steuert<br />
und kontrolliert<br />
man auf Wunsch die<br />
gesamte <strong>Haustechnik</strong><br />
per Internet. Der Zugriff<br />
ist per Notebook,<br />
PC, Tablet PC oder<br />
Smartphone möglich.<br />
hottgenroth.de<br />
etu.de<br />
Hitachi erschließt Smart Home-Sektor<br />
DÜSSELDORF. Hitachi Air Conditioning<br />
Europe SAS hat eine Zusammenarbeit mit<br />
der Somfy GmbH, einem Hersteller für Antriebe<br />
und Steuerungen, bekannt gegeben.<br />
Die Zusammenarbeit zielt auf die Erschließung<br />
des Smart Home-Marktes ab. Ein<br />
spezieller Adapter ermöglicht es, sowohl<br />
die Hitachi-Wärmepumpenreihe Yutaki<br />
als auch die Raumklimageräte des japanischen<br />
Herstellers über die Smart Home-<br />
Software TaHoma von Somfy direkt anzusteuern<br />
und zu bedienen. Damit lassen sich<br />
Fensterläden betätigen, Heizung und Klimaanlage<br />
regeln oder das Licht steuern.<br />
Auch lassen sich Lichtszenarien programmieren,<br />
um beispielsweise den Eindruck<br />
zu erwecken, dass das Haus bewohnt ist.<br />
Pierre René Milz von Hitachi Air Conditioning:<br />
„In unserer heutigen vernetzten<br />
Welt ist es enorm wichtig, dass unsere Produkte<br />
auf die Bedürfnisse unserer Kunden<br />
eingehen. Daher erwarten wir, dass unser<br />
Vorstoß auf dem Smart Home-Sektor in Gesamteuropa<br />
positiv aufgenommen wird.“<br />
www.hitachi.com<br />
www.hitachiaircon.com.<br />
planer<br />
– Die Software –<br />
<strong>Erneuerbare</strong> sparen 33 Mrd. Euro an fossilen Brennstofflieferungen<br />
Mai 2014<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER<br />
„Die Solart<br />
hermie<br />
reduziert die<br />
Abhängigkeit<br />
von Energielieferungen“,<br />
sagt Jörg<br />
Mayer, Geschäftsführer<br />
des BSW-Solar.<br />
BERLIN. Mit den bereits bis 2013 in<br />
Deutschland installierten Solarthermieund<br />
Holzpelletanlagen können in den<br />
nächs ten 20 Jahren Energieimporte in<br />
Höhe von 33 Mrd. Euro ersetzt werden. Die<br />
dadurch gewonnene <strong>Erneuerbare</strong> Wärme<br />
erzeugt bei einer Laufzeit von 20 Jahren<br />
eine Leistung von rund 300 Terawattstunden.<br />
Mit dieser Menge kann der jährliche<br />
Energiebedarf von 1,25 Mio. Haushalten<br />
bis 2033 abgedeckt werden. Diese Zahlen<br />
meldete unlängst der Bundesverband Solarwirtschaft<br />
(BSW-Solar).<br />
„Die Solarthermie reduziert die Abhängigkeit<br />
von Energielieferungen“, sagt Jörg<br />
Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. „In<br />
vielen politischen Konflikten wird heute<br />
die Energiekarte gespielt. Spannungen<br />
mit Handelspartnern können die Versorgungssicherheit<br />
gefährden. <strong>Erneuerbare</strong>,<br />
dezentrale Wärmeenergie ist in solchen<br />
Konflikten ein wertvoller Trumpf für die<br />
Zukunft.“<br />
Dass Solarthermie und Pellets eine ideale<br />
Kombination sind, um fossile Brennstoffimporte<br />
schon heute überflüssig zu<br />
machen, findet auch Martin Bentele, Geschäftsführer<br />
des Deutschen Energieholzund<br />
Pellet-Verbands (DEPV). „Pellets sind<br />
ein heimisch verfügbarer Energieträger<br />
mit einem deutlichen Preisvorteil gegenüber<br />
fossilen Brennstoffen.“<br />
Durch die Reduzierung von Heizöl- und<br />
Erdgasimporten schützt die <strong>Erneuerbare</strong><br />
Wärmeerzeugung mit Solarthermie und<br />
Pellets auch Klima und Umwelt. Schätzungen<br />
zufolge, wird der aktuelle Bestand<br />
an Pelletanlagen in den kommenden<br />
20 Jahren 48 Mio. t CO 2 einsparen, durch<br />
die Wärmeerzeugung mit Solarthermie<br />
können zusätzlich weitere 38 Mio. t CO 2<br />
eingespart werden. Die gemeinsame CO 2 -<br />
Einsparung entspricht dem jährlichen CO 2 -<br />
Ausstoß von 2,05 Mio. Pkws, heißt es.<br />
www.woche-der-sonne.de<br />
Heizung<br />
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04.–06.06.2014<br />
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MARKT<br />
Klimaanlagen<br />
Neue EnEV macht Hoffnung auf stärkere<br />
Einhaltung der Inspektionspflicht<br />
Seit dem 1. Mai ist die novellierte Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten. Die Änderungen betreffen auch die zur EnEV<br />
gehörende energetische Inspektion von Klimaanlagen mit einer Nennleistung über 12 kW. Bisher kamen nur sehr wenige Betreiber der<br />
vorgeschriebenen Inspektionspflicht nach – obwohl sich daraus auch enorme Energie-Einsparpotenziale ergeben. Im Zuge der EnEV-<br />
Novellierung beobachtet der TÜV Nord allerdings ein steigendes Interesse seitens der Betreiber von Nichtwohngebäuden.<br />
Trotz gesetzlicher Pflicht nach § 12 der<br />
EnEV wurden bisher weniger als 3 % der<br />
Klimaanlagen in Deutschland energetisch<br />
inspiziert. Dies geht aus einer im Juli<br />
2013 veröffentlichten Studie des Instituts<br />
für Luft- und Kältetechnik (ILK) Dresden<br />
und Schiller Engineering hervor. Auch die<br />
Fachleute von TÜV Nord stellen fest, dass<br />
bislang nur etwa jeder<br />
50. Betreiber<br />
von Nicht-Wohngebäuden<br />
dieser verpflichtenden<br />
Verordnung<br />
nachkam. Die<br />
seit dem 1. Mai gültigen<br />
Änderungen<br />
der EnEV lassen einige<br />
Verantwortliche jedoch aufhorchen.<br />
„Wir merken, dass einige Betreiber mit der<br />
neuen EnEV langsam die Notwendigkeit<br />
und Dringlichkeit sowie den Nutzen der<br />
energetischen Inspektion erkennen“, erläutert<br />
Udo Bräuning, Projektleiter Energieeffizienz<br />
bei TÜV Nord.<br />
„Wir merken, dass einige Betreiber<br />
mit der neuen EnEV langsam die<br />
Notwendigkeit und Dringlichkeit<br />
erkennen.“<br />
Prüfungsgrundlage ist mit neuer<br />
EnEV konkreter<br />
Mit der neuen DIN SPEC 15240:2013-<br />
10, die den Titel „Lüftung von Gebäuden<br />
– Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden<br />
– Ener getische Inspektion von Klimaanlagen“<br />
trägt, wurde in der EnEV eine Norm<br />
umgesetzt, die der TÜV Nord begrüßt. Diese<br />
Norm vereinheitlicht<br />
den notwendigen<br />
Prüfumfang<br />
und beschreibt die<br />
Vorgehensweise,<br />
nach der sich alle<br />
Inspekteure seit Inkrafttreten<br />
der neuen<br />
Verordnung richten<br />
müssen. Des Weiteren führte die EnEV-<br />
Änderung ein neues System ein, welches<br />
den Behörden erlaubt, stichprobenartig<br />
Ener gieausweise oder Inspektionsberichte<br />
für Klimaanlagen zu prüfen. Aussteller von<br />
Energieausweisen und Inspekteure für Klimaanlagen<br />
beantragen zu diesem Zweck<br />
Bisher wurden weniger als 3 % der Klimaanlagen in Deutschland energetisch inspiziert.<br />
über das Internet bei der zuständigen Behörde<br />
eine Registriernummer. Die Inspekteure<br />
müssen auch die Nennleistung der<br />
Anlage mit anführen. Wenn Sachverständige<br />
die zugeteilte Registriernummer nicht<br />
eintragen oder die Unterlagen und Daten<br />
für die Stichprobenkontrolle nicht wie gefordert<br />
übermitteln, drohen bis zu 5000<br />
Euro Strafe.<br />
Deutsches Institut für Bautechnik als<br />
neue Kontroll-Instanz<br />
Das Deutsche Institut für Bautechnik<br />
(DIBt) übernimmt seit Anfang Mai 2014<br />
übergangsweise die Rolle der zentralen<br />
Kontrollstelle. Denn eigentlich obliegt diese<br />
Aufgabe den Ländern. Die neue Regelung<br />
soll die Länder entlasten und ihnen<br />
Zeit verschaffen, die eigenen Kontrollstellen<br />
zu organisieren, damit sie nach maximal<br />
sieben Jahren diese Funktion wieder<br />
vom DIBt übernehmen können. Bräu ning<br />
erklärt hierzu: „Einer der Hauptgründe für<br />
die Pflichtvernachlässigung von Betreibern<br />
waren fehlende Kontrollen. Länder<br />
und Kommunen konnten diese Instrumentarien<br />
nicht bereitstellen, was die Missachtung<br />
der gesetzlichen Pflicht zur energetischen<br />
Inspektion vereinfachte.“ Das DIBt<br />
wird im Zuge der neuen EnEV die Validität<br />
der Eingabedaten, die dem Energieausweis<br />
zugrunde liegen und die Ergebnisse<br />
im Energieausweis, einschließlich der Modernisierungsempfehlungen<br />
überprüfen.<br />
Kosten für energetische Inspektion<br />
amortisieren sich schnell<br />
Die energetische Inspektion ist mehr<br />
als eine formale Pflicht – in dieser Hinsicht<br />
sind sich Branchenkenner einig.<br />
Deren Durchführung vorausgesetzt, erwirkt<br />
sie nach Erkenntnissen von TÜV<br />
Nord Kostenersparnisse von bis zu 30 %.<br />
Bei konsequenter Umsetzung der angeregten<br />
Maßnahmen würden sich nach einer<br />
Hochrechnung Primärenergie-Einsparungen<br />
von 32,7 bis 54,6 TWh ergeben.<br />
8 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
MARKT<br />
Klimaanlagen<br />
Wenn Sachverständige die<br />
Unterlagen und Daten für die<br />
Stichprobenkontrolle nicht wie<br />
gefordert übermitteln, drohen bis<br />
zu 5000 Euro Strafe.<br />
Die energetische Inspektion erwirkt nach Erkenntnissen von TÜV Nord Kostenersparnisse von bis<br />
zu 30 %.<br />
Dies wiederum würde die CO 2 -Emissionen<br />
in den betreffenden Nicht-Wohngebäuden<br />
um umgerechnet 7,7 bis 12,9<br />
Mio. t reduzieren. „Viele Betreiber wissen<br />
oft nicht, wo die meiste Energie verbraucht<br />
wird“, bestätigt Bräuning. Schon<br />
allein mit der Umsetzung von Empfehlungen<br />
für Betriebs optimierungen kön<br />
nen enorme Ener gieeinsparungen erzielt<br />
werden. In diesem Zusammenhang<br />
kann die energetische Inspektion mögliche<br />
Schwachstellen der Anlage, wie Undichtigkeiten<br />
am zentralen Luftaufbereitungsgerät<br />
oder einen fehlenden Antrieb<br />
an einem Rotationswärmeübertrager, aufdecken.<br />
Bei zu inspizierenden Klimaanlagen,<br />
die älter als zehn Jahre sind, stellt<br />
TÜV Nord zudem manchmal fest, dass sich<br />
die Raumnutzung oder -belegung geändert<br />
hat. Demzufolge ist auch der Versorgungsauftrag<br />
nicht mehr derselbe, wie zum Zeitpunkt<br />
der Errichtung, und die Nutzung der<br />
Anlage muss unter neuen Anforderungspunkten<br />
betrachtet werden. ■<br />
www.tuev-nord.de<br />
Na, wer ist hier wirklich smart …<br />
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Die Lüftungssteuerung (TAC) —<br />
hocheffizient, mit stromsparendem e-Ink-Display.<br />
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anderem: Nachtabsenkbetrieb, integrierte Sensoren zur feuchtigkeits- und<br />
temperaturabhängigen Steuerung, Kalender- und Zeitfunktionen, Zeitnachlauf<br />
– Intervall – und zeitverzögerter Betrieb, Logfunktionen mit grafischer<br />
Anzeige sowie die Möglichkeit, die Software per USB-Anschluss immer aktuell<br />
zu halten und vieles mehr. Mehr Infos unter www.lunos.de
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Überschreitung des technischen<br />
Maßnahmenwertes für Legionellen –<br />
und dann?<br />
Erfahrungen über die Durchführung einer Gefährdungsanalyse<br />
Mit der Änderung der Trinkwasserverordnung 2001 [1], zuletzt Ende 2012, kamen insbesondere auf Betreiber von Trinkwasserinstallationen<br />
in Gebäuden mit einer Großanlage zur Trinkwassererwärmung besondere Handlungs- und Untersuchungspflichten zu. Hier ist<br />
insbesondere die Untersuchungspflicht auf Legionellen zu nennen. In diesem Zusammenhang wurde in der Trinkwasserverordnung<br />
ein technischer Maßnahmenwert eingeführt, bei dessen Überschreitung je nach Höhe abgestufte Maßnahmen zu ergreifen sind. Ein<br />
wesentlicher Bestandteil dieser Maßnahmen ist die Erstellung einer Gefährdungsanalyse durch speziell geschultes Personal.<br />
In der 2. Änderungsverordnung wurden<br />
im § 16 besondere Anzeige- und Handlungspflichten<br />
festgeschrieben. Demnach<br />
haben der Unternehmer oder sonstige Inhaber<br />
(UsI) einer Wasserversorgungsanlage<br />
dem Gesundheitsamt unverzüglich anzuzeigen,<br />
wenn Krankheitserreger oder<br />
chemische Stoffe im Trinkwasser in Konzentrationen<br />
festgestellt werden, die eine<br />
Ungenügende Warmwassertemperatur in einer<br />
Trinkwasserinstallation als häufige Ursache für<br />
Legionellen.<br />
Schädigung der menschlichen Gesundheit<br />
besorgen lassen (§§ 5 bis 7 TrinkwV). Diese<br />
Überschreitungen sind dem zuständigen<br />
Gesundheitsamt anzuzeigen. Wird dem UsI<br />
eine Überschreitung des Technischen Maßnahmenwertes<br />
(TMW) für Legionellen bekannt,<br />
hat er darüber hinaus unverzüglich<br />
Maßnahmen zur Aufklärung der Ursachen<br />
einzuleiten (§ 16 Abs. 7 TrinkwV).<br />
Hierzu gehören:<br />
eine Ortsbesichtigung sowie eine Überprüfung,<br />
ob die allgemein anerkannten<br />
Regeln der Technik (a. a. R. d. T.) eingehalten<br />
werden,<br />
die Erstellung einer Gefährdungsanalyse<br />
sowie<br />
die Durchführung von Maßnahmen, die<br />
nach den allgemein anerkannten Regeln<br />
der Technik zum Schutz der Gesundheit<br />
der Verbraucher erforderlich sind.<br />
Die vom Betreiber getroffenen Maßnahmen<br />
sind unverzüglich dem Gesundheitsamt<br />
mitzuteilen.<br />
Wichtige Grundlagen für eine<br />
Gefährdungsanalyse<br />
Für die Erstellung einer Gefährdungsanalyse<br />
ist die „Empfehlung des Umweltbundesamtes<br />
zur Durchführung einer Gefährdungsanalyse“<br />
[2] zu beachten. Darin<br />
finden sich verschiedene Hinweise, z. B.<br />
● Was ist unter einer<br />
Gefährdungsanalyse zu verstehen?<br />
Das Umweltbundesamt verweist auf<br />
das Hinweisblatt W 1001 [3] des Deutschen<br />
Vereins des Gas- und Wasserfaches<br />
e. V. (DVGW). Danach umfasst eine Gefährdungsanalyse<br />
die „systematische Ermittlung<br />
von Gefährdungen und Ereignissen in<br />
den Prozessen der Wasserversorgung“. Ferner<br />
beschreibt das W 1001, dass „Gefährdungen<br />
(…) an unterschiedlichen Stellen<br />
des Versorgungssystems auftreten und (…)<br />
durch unterschiedliche Ereignisse ausgelöst“<br />
werden können. Weiter heißt es, dass<br />
„im Rahmen der Gefährdungsanalyse (…)<br />
mögliche Gefährdungen für den Normalbetrieb<br />
der Wasserversorgung zu identifizieren<br />
und denkbare Ereignisse, die zum konkreten<br />
Eintreten einer Gefährdung führen<br />
können, zu ermitteln sind.“ Dabei muss an<br />
jeder Stelle des Versorgungssystems systematisch<br />
hinterfragt werden, was an welcher<br />
Stelle passieren kann. Im Sinne des<br />
W 1001 handelt es sich bei einer Gefährdung<br />
um eine „mögliche biologische, chemische,<br />
physikalische oder radiologische<br />
Beeinträchtigung im Versorgungssystem“,<br />
also in diesem Falle durch Legionella species.<br />
Auch wenn das Blatt W 1001 für den<br />
Bereich der öffentlichen Wasserversorgungen<br />
erstellt wurde, kann man sich zumindest<br />
an der Definition orientieren und<br />
diese auf die Trinkwasserinstallation in<br />
Gebäuden soweit als möglich übertragen.<br />
Letztendlich soll eine Gefährdungsanalyse<br />
dem Betreiber die Gefahrenpunkte, also<br />
planerische, bau- und betriebstechnische<br />
Gefahrenstellen offenlegen, die geeignet<br />
sind, die Trinkwasserqualität innerhalb<br />
seiner TRWI nachteilig zu beeinflussen.<br />
Zusätzlich soll sie den Betreiber darin unterstützen,<br />
geeignete Abhilfemaßnahmen<br />
zu finden und den jeweiligen Zeitpunkt<br />
zur Erledigung, gestaffelt nach Dringlichkeit,<br />
festzulegen. Eine Gefährdungsanalyse<br />
kann auch nach den detaillierten Vorgaben<br />
der Richtlinie VDI/ DVGW 6023 [4]<br />
(Abschnitt 8) vorgenommen werden. Hier<br />
findet sich die Anleitung zu einem Schema,<br />
bei dem über das Gefährdungspotenzial<br />
eines denkbaren Mangels (Gefährdungsanalyse)<br />
für jede Komponente oder für<br />
jeden Betriebszustand einer Trinkwasser-<br />
Installation Entscheidungshilfen für die<br />
Beseitigung eines Mangels durch erforderliche<br />
Maßnahmen der Instandhaltung (Inspektion,<br />
Instandsetzung, Umbau) gegeben<br />
werden (Gefährdungsbeurteilung).<br />
10 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Zweckmäßigerweise werden dazu entsprechend<br />
dem individuellen Strangschema<br />
im ersten Schritt alle Komponenten<br />
und Einrichtungen der Trinkwasser-Installation<br />
in Fließrichtung erfasst. Im<br />
zweiten Schritt werden die denkbaren<br />
Mängel bzw. Störungen an diesen Komponenten<br />
und Einrichtungen dargestellt<br />
und im dritten Schritt im Hinblick auf das<br />
Gefährdungspotenzial bewertet. Dabei sollen<br />
die Mängel der jeweils zutreffenden<br />
höchsten der vier Bewertungsgruppen zugeordnet<br />
werden:<br />
1. Bewertungsgruppe: Mangel ist nur<br />
Schönheitsfehler.<br />
2. Bewertungsgruppe: Mangel führt zu erhöhten<br />
Kosten bzw. Verbrauchswerten<br />
bei Energie und Wasser.<br />
3. Bewertungsgruppe: Mangel führt zu<br />
Nutzungsbeeinträchtigungen.<br />
4. Bewertungsgruppe: Mangel gefährdet<br />
Personen oder in erheblichem Umfang<br />
Sachen.<br />
Aus diesen Bewertungen werden dann<br />
im vierten und letzten Schritt die erforderlichen<br />
Instandhaltungsmaßnahmen (Inspizieren,<br />
Instandsetzen, Warten) mit den jeweiligen<br />
Einzelleistungen und Intervallen<br />
in einem Instandhaltungsplan, in Funktionsgebäuden<br />
wie Krankenhaus oder Seniorenwohnanlagen<br />
auch in einem Hygieneplan<br />
festgelegt.<br />
● Wer führt eine<br />
Gefährdungsanalyse durch?<br />
Besonders im Bereich der gewerblichen<br />
Wohnungswirtschaft finden sich zwischenzeitlich<br />
sehr unterschiedliche Dienstleister.<br />
Viele von ihnen bieten von der Festlegung<br />
der Entnahmestellen über die Probenentnahme<br />
bis hin zur Erstellung einer<br />
Gefährdungsanalyse alle Leistungen aus<br />
einer Hand. U. a. finden sich auch Dienstleister,<br />
die ansonsten eher in anderen Branchen,<br />
z. B. im Kfz-Gewerbe oder im Messdienstwesen<br />
anzutreffen sind. Fachplaner<br />
in Ingenieur-Büros und in Installationsbetrieben<br />
mit einschlägiger Erfahrung, die<br />
selbst Trinkwasserinstallationen in Gebäuden<br />
planen, sind in der Lage, eine brauchbare<br />
Gefährdungsanalyse zu erstellen. Entsprechend<br />
der UBA–Empfehlung können<br />
folgende Stellen und Institutionen infrage<br />
kommen:<br />
gemäß DIN EN ISO 170208 akkreditierte<br />
technische Inspektionsstellen für<br />
Trinkwasserhygiene,<br />
nach Trinkwasserverordnung akkreditierte<br />
und nach § 15 Absatz 4 TrinkwV<br />
Schemazeichnung einer Trinkwasserinstallation.<br />
2001 zugelassene Untersuchungsstellen<br />
(Labore),<br />
Planungs- und Ingenieurbüros (Planer)<br />
und<br />
Handwerksbetriebe des Installationshandwerks<br />
(Vertrags-Installationsunternehmen<br />
nach AVBWasserV).<br />
Von einer ausreichenden Qualifikation<br />
kann entsprechend der UBA-Empfehlung<br />
zur Erstellung einer Gefährdungsanalyse<br />
nur dann ausgegangen werden, wenn die<br />
betreffende Person ein einschlägiges Studium<br />
oder eine entsprechende Berufsausbildung<br />
nachweisen kann. Des Weiteren<br />
müssen fortlaufende spezielle berufsbegleitende<br />
Fortbildungen eine weitere Vertiefung<br />
in die Thematik erkennen lassen.<br />
Dazu gehören beispielsweise eine Fortbildung<br />
nach VDI 6023 (Zertifikat Kategorie<br />
A), die Fortbildung Fachkunde Trinkwasserhygiene<br />
des Fachverbandes Sanitär Heizung<br />
Klima oder die DVGW-Fortbildungen<br />
zur Trinkwasserhygiene. Die relevanten<br />
technischen Regelwerke und zugehörige<br />
Kommentierungen müssen den Sachverständigen<br />
in jeweils aktueller Form vorliegen<br />
und bekannt sein. Als technische Ausstattung<br />
können Geräte zur Temperaturmessung<br />
in Wasser und auf Oberflächen,<br />
zur Durchflussmessung in Rohrleitungen<br />
sowie zur Differenzdruckmessung notwendig<br />
sein.<br />
In bestimmten Fällen kann es durchaus<br />
hilfreich sein, ein Team zusammenzustellen,<br />
in dem Personen mit den benötigten<br />
verschiedenen Qualifikationen vertreten<br />
sind. Dies ist beispielsweise dann<br />
sinnvoll, wenn die Kenntnisse, der Sachverstand<br />
und die Praxiserfahrung der oder<br />
des Durchführenden alleine nicht ausreichen.<br />
Als Team-Mitglieder können z. B.<br />
fachkundige Technikerinnen und Techniker<br />
des Objektes in Betracht kommen. Besonders<br />
in öffentlichen Gebäuden empfiehlt<br />
das UBA auch die Beteiligung von (erfahrenen)<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
Dauerhafte Gefahr einer möglichen Aufkeimung<br />
durch stagnierendes Wasser in Entleerungsleitungen.<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 11
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
erfolgt. Es muss auf alle Fälle eine Befangenheit<br />
vermieden werden. Gemäß der<br />
UBA–Empfehlung ist eine solche dann zu<br />
vermuten, wenn Personen an der Planung,<br />
dem Bau oder Betrieb der Trinkwasserinstallation<br />
selbst beteiligt waren oder sind.<br />
Im Falle von gerichtlichen Auseinandersetzungen,<br />
z. B. bei Schadensersatzforderungen,<br />
kann es sehr wichtig sein, die Unabhängigkeit<br />
und ausreichende Qualität<br />
des hinzugezogenen Sachverständigen belegen<br />
zu können. Denn letztendlich trägt<br />
der Unternehmer oder sonstige Inhaber die<br />
Verantwortung.<br />
Mögliche negative Veränderungen der Wassertemperaturen können durch nicht oder nicht vollständige<br />
Dämmung der Leitungen hervorgerufen werden.<br />
von Gesundheitsämtern bei der Erstellung<br />
der Gefährdungsanalyse.<br />
Ein sehr wichtiger Aspekt ist auch, dass<br />
die Durchführung der Gefährdungsanalyse<br />
unabhängig von anderen Interessen<br />
Gefahr einer Aufkeimung<br />
infolge nicht<br />
gewarteter oder<br />
nicht von der TRWI<br />
getrennte aufbereitungsanlagen<br />
nach<br />
Stilllegung.<br />
● Was sind die Mindestinhalte der<br />
Dokumentation und in welcher<br />
Form ist sie zu erstellen?<br />
Auch die Dokumentation sollte entsprechend<br />
der UBA–Empfehlung erstellt werden.<br />
Sie wird in aller Regel allgemeine Angaben<br />
zum Objekt, zu der Art der Nutzung,<br />
zu der Anzahl der Nutzer und in Wohngebäuden<br />
zu der Anzahl der Wohneinheiten<br />
beinhalten. Des Weiteren müssen die Anlagenart,<br />
Hersteller und Baujahr der Trinkwassererwärmungsanlage<br />
sowie die Größe<br />
von Warmwasserspeichern genannt werden.<br />
Gefährdungspotenzial und Risiken<br />
Eine hohe Überschreitung des TMW<br />
bedeutet nicht zwangsläufig einen hohen<br />
Gefährdungsgrad für die Nutzer. Andererseits<br />
kann beispielsweise auch schon bei<br />
niedrigen Werten für die Nutzer ein großes<br />
Risiko bestehen. Es gibt keine Hinweise darauf,<br />
ab welchen Werten das Erkrankungsrisiko<br />
steigt. Dieses steigt aber auf jeden<br />
Fall dann, wenn es sich bei den betroffenen<br />
Personen um abwehrgeschwächte Menschen,<br />
meist Alte und Kranke, aber auch<br />
um Kleinkinder handelt. Die höchste Priorität<br />
bei der Gefahrenabwehr für abwehrgeschwächte<br />
Kliniken, Seniorenheime und<br />
Kinderkrippen mit Hochrisikobereichen<br />
muss daher sowohl bei den Betreibern<br />
als auch den Überwachungsbehörden liegen.<br />
Die Vorgehensweise bei Überschreitungen<br />
des TMW ist grundsätzlich im<br />
DVGW-Arbeitsblatt W 551 [5] festgelegt.<br />
Trotzdem greifen in Objekten mit Hochrisikobereichen<br />
Maßnahmen zur Gefahrenabwehr<br />
deutlich schneller als beispielsweise<br />
in Gebäuden mit reiner Wohnnutzung.<br />
Im Bereich der gewerblichen Wohnnutzung<br />
sind die häufigsten Überschreitungen<br />
des TMW für Legionellen festzustellen.<br />
Das liegt vermutlich daran, dass<br />
in diesen Objekten bisher nicht auf diese<br />
Problematik geachtet wurde. Vielen Eigentümern<br />
sind ihre diesbezüglichen Pflichten<br />
bis heute noch immer nicht präsent,<br />
obwohl in den letzten beiden Jahren über<br />
dieses Thema sehr häufig in den Medien<br />
12 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
berichtet wurde. Die in den Jahren 2012<br />
und 2013 durchgeführten orientierenden<br />
Untersuchungen in Objekten der gewerblichen<br />
Wohnnutzung waren in den meisten<br />
Fällen Erstuntersuchungen. Im Vergleich<br />
zu den bisher schon überwachten<br />
öffentlichen Einrichtungen ergaben sich<br />
daher bei vermieteten Wohnanlagen die<br />
häufigsten Überschreitungen des TMW<br />
für Legionellen. Das hat vermutlich auch<br />
damit zu tun, dass es weit mehr gewerbliche<br />
als öffentliche Anlagen gibt. Da Befunde<br />
gewerblicher Objekte nur bei Überschreitung<br />
des TMW den Überwachungsbehörden<br />
vorgelegt werden müssen, gibt es<br />
keine genauen Vergleichszahlen. Offizielle<br />
Schätzungen liegen aber bei ca. 15 bis 20 %<br />
TMW-Überschreitungen. Deshalb mussten<br />
die Betreiber der Einrichtungen mit<br />
gewerblicher Wohnnutzung auch deutlich<br />
mehr Gefährdungsanalysen erstellen lassen.<br />
In den meisten Fällen handelte es sich<br />
bei den vorgelegten Ergebnissen um mittlere<br />
(> 100 KBE/100 ml) und hohe Kontaminationen(><br />
1000 KBE/100 ml). Die Anzahl<br />
der mittleren Konzentrationen mit Werten<br />
über 100 - 1000 KBE/100 ml war jedoch am<br />
häufigsten anzutreffen. In seltenen Fällen<br />
wurde eine extrem hohe Kontamination<br />
(> 10000 KB/100 ml) erreicht.<br />
Die Ursachen konnten in sehr vielen Fällen<br />
schon an geringen Entnahmetemperaturen<br />
und geringen Temperaturkonstanten<br />
festgemacht werden. Dies deutet einerseits<br />
auf zu geringe Temperaturen am Auslauf<br />
des Trinkwassererwärmers hin. Andererseits<br />
liegt oft ein unerwünschtes Nutzerverhalten<br />
vor, was nicht selten zu langen<br />
Stagnationen in Teilen der Trinkwasserinstallationen<br />
und dadurch zu unerwünschtem<br />
Bakterienwachstum führen kann.<br />
Die Ortsbesichtigung als erster<br />
Schritt für die Gefährdungsanalyse<br />
Muss eine Gefährdungsanalyse entsprechend<br />
§ 16 Abs. 7 der TrinkwV erstellt<br />
werden, liegt bereits eine vermeidbare Gesundheitsgefährdung<br />
aufgrund der Überschreitung<br />
des TMW für Legionellen oder<br />
auch durch das Auftreten von Pseudomonas<br />
aeruginosa vor. Erste Sofortmaßnahmen<br />
zum Schutz der Nutzer sind in Fällen<br />
über 10 000 KBE z. B. ein Duschverbot oder<br />
auch die Desinfektion des gebäudeinternen<br />
Leitungsnetzes. Werden sogenannte endständige<br />
Filter an relevanten Entnahmestellen<br />
angebracht, kann das Duschverbot<br />
wieder aufgehoben werden. Weil endständige<br />
Filter keine Dauerlösung sind, muss<br />
zur Fehlersuche eine Ortsbesichtigung mit<br />
geeigneten Fachleuten erfolgen, um die<br />
Ursache der Verkeimung zu finden. Eine<br />
Ortsbesichtigung muss natürlich auch bei<br />
Nachweis von Legionellen erfolgen, sobald<br />
der TMW von 100 KBE/100 ml überschritten<br />
wurde. Allerdings sind die Sofortmaßnahmen<br />
bei diesen Konzentrationen weniger<br />
aufwendig. In aller Regel wird aber<br />
zumindest eine thermische Spülung der<br />
Trinkwasserinstallation erfolgen. Die sich<br />
anschließende Ortsbesichtigung ist sinnvollerweise<br />
als erster Schritt zur Erstellung<br />
der geforderten Gefährdungsanalyse<br />
zu sehen. Als Durchführende kommen<br />
daher nur qualifizierte und sehr erfahrene<br />
Mitarbeiter gem. obiger Beschreibung in<br />
Betracht.<br />
Die Erfahrungen mit massiven Belastungen<br />
durch Legionellen oder auch Pseudomonas<br />
aeruginosa in Kliniken und Seniorenheimen<br />
zeigen, dass nur eine sehr<br />
gründliche Durchforstung in Form einer<br />
sorgfältig durchgeführten Ortsbesichtigung<br />
auf Dauer Erfolg bringt. Dies liegt<br />
darin begründet, weil die meisten solcher<br />
Objekte im Laufe von Jahrzehnten zu<br />
einem großen Ganzen zusammen wachsen.<br />
Deshalb finden sich unterschiedliche<br />
Leitungsmaterialien ebenso wie stillgelegte,<br />
aber nicht vollständig abgetrennte<br />
Leitungsteile (Blindleitungen) oder auch<br />
Installationen mit abweichenden Rohrdimensionen.<br />
Beispielsweise bei Gebäuden,<br />
die in den 70er-Jahren des vorigen Jahrhunderts<br />
erstellt wurden, findet man häufig<br />
zu groß dimensionierte Warmwasserspeicher<br />
und Trinkwasserleitungen. Auch<br />
Aufbereitungsanlagen, die irgendwann<br />
einmal installiert, dann aber nicht mehr<br />
benutzt, jedoch nicht von der Installation<br />
getrennt wurden, sind häufig die Ursache<br />
für Aufkeimungen, an die keiner<br />
denkt. In zahlreichen Gefährdungsanalysen<br />
findet man außerdem häufig nachfolgende<br />
Mängel:<br />
Nichteinhaltung der Ausgangstemperatur<br />
der Trinkwassererwärmungsanlage<br />
im Sinne des DVGW–Arbeitsblattes<br />
W 551 (60 °C).<br />
Zu große Temperaturdifferenz zwischen<br />
Ausgang des Warmwasserspeichers und<br />
der Zirkulation (max. 5 K) aufgrund langer<br />
Leitungswege.<br />
Lange Stagnationszeiten und damit<br />
Abweichung von der bestimmungsgemäßen<br />
Nutzung des gesamten Objektes<br />
oder auch nur Teilen davon. Insbesondere<br />
im Bereich der Wohnnutzung gibt es<br />
häufig Probleme aufgrund leerstehender<br />
Wohnungen, sehr sparsamen Wohnungsinhabern<br />
oder auch Mietnomaden.<br />
Unerlaubte Verbindungen von Trinkwasserleitungen<br />
zu Nichttrinkwasserleitungen<br />
aufgrund fehlender oder<br />
falscher Sicherungseinrichtungen. Dadurch<br />
können Bakterien in das Trinkwassersystem<br />
gelangen.<br />
Anschluss von Aufbereitungsanlagen<br />
z. B. zur Enthärtung ohne Absicherung<br />
gegen das Rückfließen in das Trinkwassernetz.<br />
Fehlende oder defekte Dämmung sowohl<br />
bei Kalt- als auch bei Warmwasserleitungssystemen.<br />
Keine Wartung von Schmutzfiltern.<br />
Diese Liste ließe sich noch beliebig fortsetzen.<br />
Sie spiegelt die Tatsache wider, dass<br />
solche Überprüfungen nicht nur wegen hoher<br />
Folgekosten für Sanierung oder Rückbzw.<br />
erneuten Umbauten, sondern auch mit<br />
einem sehr hohen Zeitaufwand verbunden<br />
sind.<br />
Erstellung der Gefährdungsanalyse<br />
Zunächst ist eine genaue Gebäudebeschreibung<br />
unerlässlich. Hierzu gehört<br />
die Aufzählung der Gebäudeteile, die Art<br />
der Nutzung sowie die Anzahl der Anschlüsse<br />
an das öffentliche Versorgungsnetz<br />
und das Baujahr. Bei mehreren Bauabschnitten<br />
sollte das jeweilige Jahr der<br />
Fertigstellung benannt werden. Sofern<br />
vorhanden, können Bestandspläne für die<br />
Orientierung zu Hilfe genommen werden.<br />
Es muss aber geprüft werden, ob diese aktuell<br />
gültig sind.<br />
In zahlreichen Gefährdungsanalysen findet<br />
man häufig den Mangel: keine Wartung des<br />
Schmutzfilters. Bild: Tim Westphal, Amt für<br />
Gesundheit Frankfurt<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 13
SANITÄR<br />
Trinkwasserhygiene<br />
Für die technische und hygienische Beurteilung<br />
ist ein Strangschema (Kalt- und<br />
Warmwasser) zu erstellen und Temperaturangaben<br />
in Speicher, Vorlauf, Zirkulation<br />
und Peripherie aufzuzeichnen. Es sind<br />
Angaben zum Zirkulationssystem (Pumpen<br />
in Dauer- oder Temporärbetrieb) und<br />
über den hydraulischen Abgleich des Systems<br />
zu machen. Außerdem sind Angaben<br />
über Löschwassersysteme zu machen und<br />
ob und welche Arten der Absicherung gegenüber<br />
trinkwasserführenden Systemen<br />
vorhanden sind.<br />
Im konkreten Fall sind die Trinkwasserinstallationen<br />
„kalt“ und „warm“ separat<br />
zu betrachten und zu dokumentieren.<br />
Dabei ist in Fließrichtung vorzugehen.<br />
Für die Dokumentation müssen die<br />
verschiedenen Leitungen eindeutig gekennzeichnet<br />
werden, um eine Verwechslung<br />
zu vermeiden. Grundsätzlich, insbesondere<br />
bei größeren und sehr großen Objekten,<br />
ist eine zeichnerische Darstellung<br />
erforderlich.<br />
Alle bei der Ortsbesichtigung festgestellten<br />
hygienischen und technischen<br />
Mängel sind unter Hinweis auf die nicht<br />
eingehaltenen Vorschriften zu dokumentieren.<br />
Häufig festgestellte Mängel wurden<br />
bereits weiter oben beschrieben. Zur Verdeutlichung<br />
und zum besseren Verständnis<br />
werden immer öfter auch Fotos den Berichten<br />
beigefügt. Diese sollten aber klar<br />
beschrieben und im Bericht eindeutig den<br />
jeweiligen Objektabschnitten zugeordnet<br />
sein.<br />
Der Beschreibung der Trinkwasserinstallation<br />
mit allen aufgeführten Mängeln<br />
und Beanstandungen muss eine Bewertung<br />
folgen, die sich insbesondere an den<br />
allgemein anerkannten Regeln der Technik<br />
zu orientieren hat. Dabei muss klar<br />
die Dringlichkeit der durchzuführenden<br />
Maßnahmen herausgestellt werden. In aller<br />
Regel ist davon auszugehen, dass bei<br />
der Erstellung einer Gefährdungsanalyse<br />
bereits die wichtigsten Sofortmaßnahmen<br />
(Duschverbot bei TMW-Überschreitung<br />
> 10 000 KBE/100 ml, Anbringung endständiger<br />
Filter) vollzogen sind. Dies muss<br />
selbstverständlich ebenfalls in die Bewertung<br />
der Gefährdungsanalyse mit aufgenommen<br />
werden. Darüber hinaus müssen<br />
zuerst die Maßnahmen definiert werden,<br />
welche das größte Gefahrenpotenzial<br />
für eine weitere Kontamination eindämmen.<br />
Dies sind immer Totleitungen oder<br />
sehr selten genutzte Entnahmestellen sowohl<br />
an Kalt- als auch an Warmwasserleitungen.<br />
Dazu ist es insbesondere für den<br />
Unternehmer und sonstigen Inhaber der<br />
Anlage hilfreich, die aufgeführten Beanstandungen<br />
mit den entsprechenden gesetzlichen<br />
Grundlagen oder den geltenden<br />
Regelwerken zu untermauern.<br />
Nicht nur die Benennung der Beanstandungen,<br />
sondern auch geeignete Alternativvorschläge<br />
gehören in eine Gefährdungsanalyse.<br />
Es genügt keinesfalls,<br />
einfach nur die festgestellten Mängel aufzulisten.<br />
Diese Gefahr besteht insbesondere,<br />
wenn die Gefährdungsanalyse in Form<br />
einer Checkliste erstellt wird, weil in dieser<br />
Form eine individuelle und gezielt auf<br />
das Objekt erstellte Bewertung nur schwer<br />
möglich ist.<br />
Übersichtlicher und detaillierter wird<br />
es, wenn genau beschrieben wird, welche<br />
Maßnahme wann und durch wen durchzuführen<br />
ist. Je konkreter diese Erforderlichkeiten<br />
beschrieben werden, umso leichter<br />
ist es auch für den Unternehmer oder<br />
sonstigen Inhaber selbst, die Gefährdungsanalyse<br />
zu beurteilen, was gemäß UBA–<br />
Empfehlung ebenfalls zu seinen Pflichten<br />
gehört.<br />
Schlussbetrachtung<br />
Zwischenzeitlich wurden von vielen Objekten,<br />
die im ersten Untersuchungsjahr<br />
auffällig waren und Maßnahmen aufgrund<br />
einer Gefährdungsanalyse durchgeführt<br />
wurden, Folgeuntersuchungen durchgeführt.<br />
Es ist erkennbar, dass technische<br />
Verbesserungen an den Erwärmungsanlagen<br />
und Trinkwasserinstallationen alleine<br />
nicht ausreichen. Ganz entscheidend<br />
ist, dass die geforderten Temperaturen<br />
nach dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 eingehalten<br />
werden und die Anlage bestimmungsgemäß<br />
betrieben wird. Deshalb sind<br />
nicht nur die Hauseigentümer und Verwaltungen<br />
gefordert, sondern auch die Mieter<br />
und Bewohner der Wohnungen, die zu einer<br />
bestimmungsgemäßen Nutzung entscheidend<br />
beitragen können. Nur wenn<br />
alle wesentlichen Faktoren dauerhaft beachtet<br />
werden, ist eine nachhaltige Sicherheit<br />
beim Betrieb von Trinkwasserinstallationen<br />
gewährleistet.<br />
■<br />
Literatur:<br />
[1] Verordnung zur Änderung der Trinkwasserverordnung<br />
vom 3.5.2011, BGBl. I<br />
[2] Empfehlung des Umweltbundesamtes nach<br />
Anhörung der Trinkwasserkommission<br />
„Em p feh lung für die Durchführung von<br />
Gefährdungsanalysen gemäß Trinkwasserver<br />
ordnung“ vom 14. 12. 2012<br />
[3] Technische Mitteilung Hinweis W 1001:<br />
Sicherheit in der Trinkwasserversorgung<br />
– Risikomanagement im Normalbetrieb,<br />
Deutsche Vereinigung des Gas- und<br />
Wasserfaches e.V. Bonn<br />
[4] VDI/ DVGW 6023 (Ausgabe April 2013)<br />
Hygiene in Trinkwasser-Installationen –<br />
Anforderungen an Planung, Ausführung,<br />
Betrieb und Instandhaltung, Beuth-Verlag,<br />
Berlin (2013)<br />
[5] DVGW-Arbeitsblatt W 551: Trinkwassererwärmungs-<br />
und Trinkwasserleitungsanlagen;<br />
Technische Maßnahmen zur Verminderung<br />
des Legionellenwachstums; Planung, Errichtung,<br />
Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen.<br />
Wirtschafts- und<br />
Verlags gesellschaft Gas und Wasser mbH,<br />
Josef-Wirmser-Straße 3, 53123 Bonn, Aus gabe<br />
April 2004.<br />
Zur praktischen Durchführung der Gefährdungsanalyse ist es hilfreich, wenn wichtige Details per<br />
Foto dokumentiert werden.<br />
Bild: <strong>IKZ</strong>-HAUSTECHNIK<br />
Autor: Jürgen Burg, Bundesverband der<br />
Hygieneinspektoren e. V.<br />
14 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
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Strahlpumpen und aufeinander abgestimmte Regelkomponenten sparen Energie und Kosten<br />
Die moderne Regelung von Heizungs-, Lüftungs- und Kälteanlagen verbunden mit der Strahlpumpentechnologie verbessert die Wirtschaftlichkeit<br />
von Anlagen enorm. Brennstoff-, Strom-, Wasser-, Investitions- und Wartungskosten sinken deutlich und die erzielte<br />
Energieeinsparung ist nicht nur umweltgerecht sondern auch ökonomisch sinnvoll.<br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> alleine vermögen<br />
den Wegfall der Kernenergie und den<br />
steigenden Strombedarf kurz- und mittelfristig<br />
nicht auszugleichen. Im Sinne der<br />
deutschen Energiewende sollte das Augenmerk<br />
daher auf der Energieeinsparung liegen,<br />
denn hier bestehen noch gewaltige<br />
Chancen.<br />
In Deutschland entfallen ca. 40 % des<br />
Endenergieverbrauchs allein auf den Gebäudesektor<br />
[1], vor allem für Heizung und<br />
Trinkwassererwärmung. Die enormen Möglichkeiten<br />
im Heizbereich nutzten jedoch<br />
nur etwa 4 % der Eigentümer mit der Modernisierung<br />
ihrer veralteten Heizungsanlage.<br />
Der allergrößte Teil der 17,8 Mio. Heizungsanlagen<br />
in Deutschland arbeitet weiterhin<br />
nicht effizient, was mehr als 13 Mio. Anlagen<br />
entspricht. Da Energie immer teurer<br />
wird, amortisieren sich Modernisierungsmaßnahmen<br />
bei Heizungs-, Lüftungs- und<br />
Kälteanlagen besonders schnell und sind<br />
deshalb auch wirtschaftlich interessant.<br />
Veraltete Heizungen, die meistens nur<br />
einen geringen Wirkungsgrad haben, lassen<br />
sich etwa durch moderne Brennwerttechnik,<br />
Wärmepumpen, BHKWs oder<br />
Fernwärmeanlagen energetisch sinnvoll<br />
ersetzen. Einfache Maßnahmen für weitere<br />
Einspareffekte sind beispielsweise moderne<br />
Regler kombiniert mit einem Außenfühler,<br />
die sich auf wechselnde Außentemperaturen<br />
einstellen und Wärme entsprechend<br />
dem Bedarf bereitstellen. Entsprechende<br />
Schaltzeiten bewirken Temperaturabsenkungen<br />
in der Nacht, auch tagsüber etwa<br />
bei Vollzeit-Berufstätigen, in Urlaubszeiten<br />
sowie die Abschaltung von Zirkulationspumpen<br />
– je nach Bedarf.<br />
Darüber hinaus bringt die hydraulische<br />
Einregulierung und damit die Reduzierung<br />
der transportierten Wassermenge eine beachtliche<br />
Energieeinsparung und so eine<br />
deutliche Verringerung der Stromkosten<br />
[2]. Aus energetischen Gründen sind heute<br />
tiefe Rücklauftemperaturen gewünscht.<br />
Dies wird erreicht durch die Aufschaltung<br />
der Temperaturdifferenzen zwischen Vorlauf<br />
und Rücklauf auf eine Umwälzpumpe<br />
mit Frequenzumformer.<br />
Eine Kompaktstation als Durchlauferhitzer für<br />
den kleinen Haushalt.<br />
Wassererwärmung nach dem Durchflussprinzip mittels Strahlpumpe. Die Temperaturen sind Beispielwerte.<br />
Energieeinsparung durch die<br />
Strahlpumpentechnologie<br />
Eine immer noch viel zu wenig bekannte<br />
Technik im Hinblick auf Energieeinsparung<br />
ist die Strahlpumpentechnologie. Sie<br />
ist sowohl im Neubau als auch bei Modernisierungen<br />
schon seit Jahrzehnten bei Heizung,<br />
Lüftung und Klima mit großem Erfolg<br />
im Einsatz und wurde permanent weiterentwickelt.<br />
Sie eignet sich für jede moderne Wärmeerzeugung<br />
mittels Solaranlagen, Holzheizungen,<br />
Wärmepumpen, Fernheizung<br />
und Blockheizkraftwerken, kann jedoch<br />
ebenso bei Öl- und Gasheizungen energiesparend<br />
eingesetzt werden. Je nach Bedarf<br />
regeln sie auch Lüftungs- und Kälteanlagen.<br />
Ihr Grundprinzip ist die Verwertung<br />
von meistens vorhandenem oder zu erzeu-<br />
16 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
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Beispiel einer Hausanschluss (HAST)-Fernwärmestation für eine Wohnanlage.<br />
gendem Differenzdruck in Hydrauliksystemen.<br />
Die Strahlpumpe bewirkt eine große<br />
Temperaturspreizung über die Verbraucherkreise.<br />
In Kombination mit witterungsabhängiger<br />
Regelung und Speichervorrangschaltung<br />
führt das zu einer niedrigen<br />
Rücklauftemperatur, die besonders<br />
wichtig ist bei Wärmeübergabestationen<br />
für Fernwärme. Strahlpumpen sind in unterschiedlichen<br />
Ausführungen als Muffenoder<br />
Flanschstrahlpumpen von 10 W bis<br />
40 MW einsetzbar und können vom Einfamilienhaus<br />
bis zur Großindustrie ihren<br />
vielfältigen energiesparenden Einsatz finden.<br />
Dafür gibt es außer den im Artikel<br />
vorgestellten zahlreiche weitere Beispiele:<br />
Heizungsanlagen in der Fern- und<br />
Nahwärme,<br />
Hausanschlussstationen in Bundeswehrkasernen,<br />
Flughäfen, Messegelände,<br />
Holz-, Brauerei-, Textil-, Papier-, Lebensmittel-<br />
und Pharmaindustrie,<br />
öffentliche Gebäude wie Krankenhäuser<br />
und Altersheime.<br />
Die Strahlpumpentechnologie garantiert<br />
eine hohe Regelgüte und eine optimale<br />
Wärmenutzung. Sie führt u. a. dazu, dass<br />
Umwälzpumpen inklusive entsprechender<br />
Steuerungen und den dazugehörigen Datenpunkten<br />
sowie Differenzdruckregler<br />
und Armaturen wie Rückschlagventile und<br />
Mengenbegrenzer wegfallen. Die Investitionskosten<br />
reduzieren sich dadurch enorm,<br />
bei einem Anschluss an die Fernwärmeversorgung<br />
beispielsweise bis zu 80 %. Anstelle<br />
der elektrodynamischen Wasser-Wärmeverteilung<br />
durch Mischregelung über Dreiwegeventil<br />
und Umwälzpumpe führt die<br />
Wärmeverteilung mittels Strahlpumpentechnologie<br />
zu einer hydraulischen Stabilität<br />
des Energieverteilnetzes. Die lange Lebensdauer<br />
der Strahlpumpe – 15 Jahre nach<br />
VDI 2067 gegenüber ca. 10 Jahren bei Umwälzpumpen<br />
– senkt ebenfalls Kosten und<br />
sorgt für eine höhere Verfügbarkeit der Anlage.<br />
Je weniger Geräte und Armaturen die<br />
Anlage braucht, desto geringer ist der Wartungs-<br />
und Instandhaltungsaufwand.<br />
Wassererwärmung nach dem<br />
Durchflussprinzip<br />
Der Einbau einer Trinkwassererwärmungsanlage<br />
nach dem Durchflussprinzip<br />
mit der Strahlpumpentechnologie führt zur<br />
Einsparung von Warmwasserspeichern.<br />
Abhängig vom Bedarf werden Kompaktstationen<br />
[3] in Wärmeleistungsbereichen<br />
von 5 kW bis 1500 kW eingesetzt, für größere<br />
Leistungen mit Zirkulationspumpe.<br />
Weil Warmwasserspeicher oder Trinkwassererwärmer<br />
dann nicht mehr nötig sind,<br />
ist die Gefahr durch Legionellen im Trinkwasser<br />
gemindert. Denn die Bakterien vermehren<br />
sich bevorzugt im stehenden, erwärmten<br />
Wasser.<br />
Ein weiterer Vorteil im Vergleich zum<br />
konventionellen System – einer Drosselregelung<br />
mit Durchgangsventil – sind die<br />
niedrigen primärseitigen Temperaturen<br />
am Wärmeübertragereingang. Die Gefahr<br />
von Verkalkung des Plattenwärmeübertragers<br />
und von Materialspannungen wird so<br />
erheblich vermindert. Denn die Strahlpumpe<br />
mischt die Primärvorlauftemperatur<br />
von z. B. 125 °C mithilfe von Rücklaufbeimischung<br />
auf die benötigten 65 °C herunter.<br />
Ein Temperaturfühler, der die Heizmitteltemperatur<br />
begrenzt, dient damit dem<br />
Schutz vor Verkalkung.<br />
Kleine Kompaktstationen bis ca. 40 kW<br />
benötigen nicht viel Platz, da Speicher<br />
und Zirkulationspumpe entfallen. Das erwärmte<br />
Wasser steht hier ebenso wie bei<br />
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Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER
HEIZUNG<br />
Strahlpumpen<br />
von 40 500 Euro ergab [4]. Hinsichtlich<br />
der Ener gieeinsparung ergab die Auswertung<br />
des ersten Betriebsjahres 6 % im<br />
Vergleich zu einem baugleichen Gebäude<br />
ohne Strahlpumpentechnik. Während einer<br />
Heizperiode erfolgte die Optimierung<br />
der Heizkurve mit Datenaufzeichnung über<br />
eine Online-Verbindung. Das Monitoring<br />
dient den Verbesserungsmöglichkeiten bei<br />
Nutzungszeiten, Absenkbetrieb, Heizkurve,<br />
Anpassung des Anschlusswertes usw.<br />
und sollte immer Bestandteil der Erneuerung<br />
von Anlagentechnik sein.<br />
Monatlicher Durchschnitts-Pumpenstromverbrauch für die Wärmeverteilung vor und nach Modernisierung<br />
der Heizungsanlage im Schulgebäude.<br />
den Stationen für größere Leistungen dank<br />
sehr schneller Regelantriebe nahezu verzögerungsfrei<br />
beim Öffnen der Zapfstelle zur<br />
Verfügung. Nach dem Schließen und erneuten<br />
Öffnen besteht keine Verbrühungsgefahr.<br />
Die Kompaktstationen sind deshalb<br />
für Wohnungen und den kleinen Haushalt<br />
ebenso geeignet wie große Stationen für<br />
Wohnanlagen oder Industriegebäude.<br />
Beispiel 1: Modernisierung einer<br />
Wohnanlage<br />
Ziel der Investition für die Modernisierung<br />
der Heizungsanlage in einem Plattenbau<br />
in Berlin mit 304 Wohneinheiten war<br />
eine Verringerung der Energiekosten, etwa<br />
durch eine Reduzierung des Anschlusswertes<br />
und die Senkung von Energieverlusten<br />
im Betrieb der Anlage. Vor allem<br />
wollte man aber auch die zuverlässige, störungsfreie<br />
Versorgung der Wohnungen.<br />
Die moderne Hausanschluss (HAST)-Fernwärmestation<br />
mit integrierter Strahlpumpe<br />
trug diesen Wünschen Rechnung.<br />
FUNKTIONSPRINZIP DER STRAHLPUMPE<br />
Durch Einbau von Wärmeübergabestationen<br />
mit Strahlpumpen passt die Wärmeleistungsregelung<br />
den Volumenstrom<br />
über den gesamten Lastbereich an den jeweiligen<br />
Bedarf an. Damit sind keine Differenzdruckregler<br />
notwendig. Die maximale<br />
Vorlauftemperatur wurde hier auf 85 °C<br />
begrenzt, die Rücklauftemperatur lag aufgrund<br />
des alten übrigen Teils der Anlage<br />
bei ca. 60 °C, was jedoch je nach Bedarf variiert.<br />
Außer der niedrigen Rücklauftemperatur<br />
ergab sich auch eine Verringerung<br />
der notwendigen Wassermenge mit entsprechender<br />
Kostenreduzierung, da die<br />
vertraglich festgelegte maximale Wassermenge<br />
in einer Fernwärmeanlage oft 50 %<br />
der Gesamtheizkosten eines Jahres beträgt.<br />
Die Prüfung der voraussichtlichen<br />
Amortisationsdauer anhand der zur Verfügung<br />
zu stehenden Daten ergab in diesem<br />
Fall eine jährliche Einsparung von<br />
rund 6800 Euro, woraus sich eine voraussichtliche<br />
Amortisationszeit von weniger<br />
als 6 Jahren für die Investitionskosten<br />
Mithilfe der Energie des Treibstrahls bzw. Vorlaufs saugt die Strahlpumpe, auch Dreiwegeinjektorventil<br />
genannt, Wasser aus dem Rücklauf an und wälzt es über den Verbraucherkreis<br />
ohne Umwälzpumpe um. Die angesaugte Menge ist mithilfe der Düse regelbar. In der damit<br />
erhaltenen Mischung ergibt sich die optimale Temperatur und Menge für den Verbraucherkreis.<br />
Darüber hinaus sind so auch die Rücklauftemperaturen deutlich niedriger als bei einer<br />
konventionellen Lösung mit Regelventil und Umwälzpumpe und können zusätzlich sehr genau<br />
überwacht werden.<br />
Beispiel 2: Modernisierung in einem<br />
Schulgebäude<br />
Die energetische Modernisierung der<br />
Heizungsanlage eines ca. 35 Jahre alten<br />
großen, verzweigten Schulgebäudes in Villach<br />
mit zahlreichen Verbrauchern sollte<br />
die ausreichende Versorgung einiger weiter<br />
entfernten Verbraucher sicherstellen<br />
und andererseits den großen Pumpenenergieverbrauch<br />
beenden [5]. Zur Wärmeversorgung<br />
nicht erreichter Gebäudeteile<br />
waren nach und nach zusätzliche Umwälzpumpen<br />
eingebaut worden. Mit der<br />
Umrüstung der veralteten Heizungsanlage<br />
auf moderne Brennwerttechnik, verbunden<br />
mit der Umstellung auf Strahlpumpentechnologie<br />
und Einregulierung, konnten die<br />
Ziele der Modernisierung sehr gut erfüllt<br />
werden. Einerseits wurden alle Bereiche<br />
warm und andererseits wurden zahlreiche<br />
Umwälzpumpen ersetzt.<br />
Die hohe Temperaturspreizung und die<br />
niedrigen Rücklauftemperaturen sind sowohl<br />
für die Brennwerttechnik als auch für<br />
Fernwärmeheizungsanlagen sehr geeignet.<br />
Die Einsparung von Umwälzpumpen,<br />
Differenzdruckreglern und Armaturen verringert<br />
auch hier Investitions-, Wartungsund<br />
Instandhaltungskosten. Zu der beträchtlichen<br />
Einsparung an Heizenergie<br />
durch die Umstellung von Öl-Heizwertkessel<br />
auf Gas-Brennwerttechnik kam die<br />
Einsparung an Pumpenenergie und damit<br />
CO 2 -Emission. Die gesamte Anlage vereinfachte<br />
sich durch die Strahlpumpentechnologie<br />
beträchtlich.<br />
Beispiel 3: Holzhackschnitzel-<br />
Fernheizwerk<br />
Für umweltfreundliche Wärme im Feriengebiet<br />
Olang/Südtirol, sorgt ein Holzhackschnitzelwerk,<br />
beheizt mit lokal vorhandenem,<br />
CO 2 -neutralem Brennstoff Holz<br />
und modernster Anlagentechnik [6]. Die<br />
Wärme aus der Heizzentrale gelangt von<br />
dort durch frequenzgeregelte Umwälzpumpen<br />
über ein verzweigtes Leitungsnetz zu<br />
18 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
NIE WAR GEDÄMMTE LUFTFÜHRUNG<br />
LEICHTER!<br />
den Verbrauchern wie Privathäuser, Pensionen<br />
und Hotels. Die Einspeisung der<br />
Wärme erfolgt indirekt über Plattenwärmeübertrager,<br />
und die für Heizung und<br />
Trinkwassererwärmung sowie für Lüftung<br />
gewünschte Wärmemenge lässt sich mithilfe<br />
der Strahlpumpe auf der Primärseite<br />
präzise und störungsfrei regeln.<br />
Eine stetige Aufschaltung der primärseitigen<br />
Rücklauftemperatur auf die sekundärseitige<br />
Vorlauftemperatur bei jedem<br />
Energieabnehmer gewährleistet eine<br />
tiefe Rücklauftemperatur. Das heißt: Wird<br />
die berechnete und ausgelegte Rücklauftemperatur<br />
überschritten, so wird sie in<br />
einem einstellbaren Verhältnis auf die Vorlauftemperatur<br />
aufgeschaltet und senkt<br />
diese dann ab. Messwertveränderungen,<br />
Schaltungen und eventuelle Störungen erscheinen<br />
auf dem zentralen PC der Leitwarte,<br />
was ein sofortiges Eingreifen ermöglicht.<br />
Fazit<br />
Moderne Regelungstechnik und Strahlpumpentechnologie<br />
verbessern die Wirtschaftlichkeit<br />
von Heizungs- Lüftungsund<br />
Kälteanlagen und tragen damit zur<br />
Energiewende in Deutschland bei. Die<br />
schnelle Amortisation der Investitionskosten<br />
und die langfristige finanzielle Entlastung<br />
bei Heizenergie und Instandhaltung<br />
motivieren Investoren.<br />
■<br />
Literatur:<br />
[1] Energiewende Gebäudesanierung. Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit.<br />
[2] Gebauer, M.: Vereinfachung des hydraulischen<br />
Abgleichs in Heizungsanlagen, HLH (2011).<br />
[3] Kilpper R.; Bälz U.: Wirtschaftliche Trinkwassererwärmung<br />
mit Kompaktstationen,<br />
<strong>IKZ</strong>-FACHPLANER (2011).<br />
[4] Gebauer M.: Modernisierung von Fernwärmestationen,<br />
TGA-Fachplaner (2013).<br />
[5] Kilpper R.; Bälz U.: Energetische Modernisierung<br />
einer Heizungsanlage mit Strahlpumpen.<br />
HLH (2010).<br />
[6] Kilpper R.: Bälz U.: Umweltfreundliche Wärme<br />
durch moderne Technologie, HLH (2012).<br />
Autoren:<br />
Dr. Renate Kilpper und Prof. Dr. Uwe Bälz, W.<br />
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Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 19
BRANDSCHUTZ<br />
Wasser-Löschanlagen<br />
Feinste Verteilung gegen Brände<br />
Sprühwasser- und Wassernebel-Löschanlagen: Besondere Anforderungen fordern besondere Lösungen<br />
Automatische Wasserlöschanlagen sind zuverlässig und können Brände aktiv bekämpfen. Damit sind sie aus dem vorbeugenden<br />
Brandschutz nicht mehr wegzudenken. In einem ersten Artikel 1 ) wurden Sprinkleranlagen, die am häufigsten verwendete Art von<br />
Wasserlöschanlagen, behandelt. Der vorliegende Beitrag stellt Sprühwasser- und Wassernebel-Löschanlagen vor.<br />
Stationäre Wasserlöschanlagen sind<br />
wahre Multitalente. Im Ernstfall erkennen<br />
sie frühzeitig einen Brand, beginnen<br />
unverzüglich ohne erforderliche Vorwarnzeiten<br />
mit den Löschmaßnahmen und alarmieren<br />
interne und externe Rettungskräfte.<br />
Der Einsatz von Wasser als Löschmittel<br />
bietet dabei viele Vorteile: Wasser ist<br />
leicht verfügbar, es ist ungiftig und bindet<br />
große Mengen an Verbrennungswärme<br />
und Rauch 2 ). Die Löschwirkung von Wasser<br />
beruht auf mehreren Effekten:<br />
WASSERNEBEL-LÖSCHANLAGEN: KLEINE TROPFEN – GROSSE WIRKUNG<br />
Im Grafschafter Schloss und Museum Moers wurde eine Wassernebel-Löschanlage mit 200<br />
Glasfassdüsen realisiert. Sie bietet Brandschutz für Besucher, Ausstellungsstücke und Gebäude<br />
auf über 2000 m 2 , verteilt auf fünf Stockwerke. Bis zu 60 Düsen wurden pro Geschoss<br />
verbaut und erzeugen im Ernstfall einen feinen Wassernebel (Tropfendurchmesser kleiner 1<br />
mm), der das Feuer in der Entstehung löscht bzw. dafür sorgt, dass Feuer und Rauch sich<br />
nicht weiter ausbreiten.<br />
Die Löschanlage wurde platzsparend und nahezu unauffällig in das historische Gebäude<br />
integriert. Brand- und Rauchschutztüren konnten durch die vollflächige Installation eingespart<br />
und somit der besondere Charakter des Schlosses erhalten werden.<br />
Bild: Fogtec Brandschutz<br />
Kühlen – Entzug von Brandwärme<br />
durch Wärmeaufnahme am Brandgut<br />
und durch Verdampfen des Wassers,<br />
Inertisieren – Verdrängen des zur Verbrennung<br />
notwendigen Luftsauerstoffs<br />
durch den entstehenden Wasserdampf 3 ),<br />
Kühlen der Umgebung – Vermindern<br />
der Strahlungswärme auf benachbarte<br />
Bauteile und Brandlasten,<br />
Inhibieren – Die Zahl der Abbrüche der<br />
Kettenreaktionen, auf denen der Verbrennungsablauf<br />
beruht, wird je Zeiteinheit<br />
stark erhöht. Dadurch kann sich<br />
die Verbrennungsreaktion nicht mehr<br />
fortsetzen (Antikatalyse).<br />
Betrachten wir nun im 2. Teil Sprühwasser-Löschanlagen<br />
und Wassernebel-<br />
Löschanlagen näher. Grundsätzlich sind<br />
die beiden Anlagetypen durch die unterschiedlich<br />
großen Tropfendurchmesser<br />
zu unterscheiden. Sprühwasser-Löschanlagen<br />
haben Tropfendurchmesser dv 0,9<br />
von größer gleich 1 mm, bei Wassernebelanlagen<br />
ist dieser kleiner 1 mm (dv 0,9 bedeutet,<br />
dass 90 % aller Tropfen den genannten<br />
Durchmesser aufweisen).<br />
Die Löschwirkung nimmt dabei mit sinkendem<br />
Tropfendurchmesser zu: Die viel<br />
größere Oberfläche der kleinen Wassertropfen<br />
sorgt für eine wesentlich schnellere<br />
Erwärmung und Verdampfung, die<br />
beide von der Oberfläche des Tropfens her<br />
erfolgen. Ist bei größeren Tropfendurchmessern<br />
noch die Kühlung durch den Kontakt<br />
der Wassertropfen mit der Brandgutoberfläche<br />
der Hauptlöscheffekt, treten mit<br />
kleineren Tropfendurchmessern zunehmend<br />
der Wärmeentzug durch Verdampfung<br />
und die Inertisierung durch Sauerstoffverdrängung<br />
in den Vordergrund [1].<br />
Dieser Wechsel des Hauptlöscheffektes hat<br />
auch Auswirkungen auf die Anwendung.<br />
Steht bei Sprühwasser-Löschanlagen mit<br />
vergleichsweise großen Tropfen die Benetzung<br />
des Brandgutes im Vordergrund, ist<br />
bei Wassernebel-Löschanlagen mit kleinen<br />
Tropfen darauf zu achten, das Brandgut mit<br />
Wassernebel einzuhausen.<br />
Beim Ausbringen des Wassers ist jedoch<br />
darauf zu achten, dass der Tropfen<br />
selbst auch das Brandgut erreicht. Aus diesem<br />
Grund werden Wassernebel-Löschanlagen<br />
in Abhängigkeit der Tropfengröße<br />
(Masse) und entsprechender kinetischer<br />
Energie (Druck) ausgelegt, um mit dem<br />
Wassernebel das Brandgut sicher zu er-<br />
1<br />
) <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER November 2013<br />
2) 1 l Wasser bindet eine Wärmemenge von ca. 2640 KJ<br />
3) Aus 1 l Wasser entstehen ca. 1700 l Wasserdampf<br />
20 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
BRANDSCHUTZ<br />
Wasser-Löschanlagen<br />
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BRANDSCHUTZ IM EINKAUFSZENTRUM LIMBECKER PLATZ<br />
Der Schutz von Besuchern und Mitarbeitern vor Bränden hat in Einkaufszentren oberste<br />
Priorität. Das in der Essener Innenstadt gelegene Shopping-Center „Limbecker Platz“ besticht<br />
durch seine Architektur und sein vorbildliches Brandschutzkonzept. Zentrales Element<br />
ist eine flächendeckende Sprinkleranlage nach VdS CEA 4001, die mit dem bvfa-Gütesiegel<br />
„Sprinkler Protected“ ausgezeichnet wurde.<br />
Die Besonderheit: An den Stellen, wo Brandabschnitte die Ladenstraße kreuzen, ist zusätzlich<br />
eine Sprühflutanlage installiert. Sie verhindert im Brandfall einen Brandüberschlag in<br />
andere Gebäudeteile. Darüber hinaus schützt sie Aktionsflächen in der Ladenstraße und den<br />
Rotunden, wo sich Einbauten und höhere Brandlasten befinden.<br />
BRAND-<br />
SCHUTZ<br />
reichen. Hierdurch können Störeinflüsse,<br />
z. B. Wind, eliminiert werden. Bei tief sitzenden<br />
Glutnestern darf der Tropfen jedoch<br />
nicht zu klein sein, um eine wirkungsvolle<br />
Brandbekämpfung zu erreichen. Hier zeigt<br />
im Wesentlichen der Kühleffekt eine Wirkung<br />
(wie bei den Sprühflutanlagen). Der<br />
Verdampfungseffekt spielt eher eine untergeordnete<br />
Rolle.<br />
Dieser Effekt ist schon seit den 30er-<br />
Jahren bekannt, jedoch wurde die Ausnutzung<br />
der Löscheffekte bei kleineren<br />
Tropfendurchmessern erst in den letzten<br />
20 Jahren weiterentwickelt. Beschleunigt<br />
wurde diese Entwicklung durch das Verbot<br />
der klimaschädigenden Fluorchlorkohlenwasserstoffe<br />
(FCKW) durch die FCKW-<br />
Halon-Verbots-Verordnung aus dem Jahr<br />
1994, wodurch Alternativen zu den damals<br />
üblichen Halon-Löschanlagen gesucht werden<br />
mussten.<br />
Sprühwasser-Löschanlagen<br />
Sprühwasser-Löschanlagen bieten einen<br />
wirkungsvollen Brandschutz. Sie werden<br />
im Raum- und Objektschutz eingesetzt,<br />
insbesondere wenn mit einer schnellen<br />
Brandausbreitung zu rechnen ist oder<br />
große Brandlasten vorhanden sind. Während<br />
die Löschdüsen bei Objektschutzanlagen<br />
direkt auf das Objekt gerichtet sind,<br />
sind sie bei Raumschutzanlagen im gesamten<br />
Löschbereich gleichmäßig verteilt. Im<br />
Gegensatz zu Sprinkleranlagen besitzen<br />
sie ein offenes Düsensystem und verteilen<br />
das Löschwasser gleichzeitig im gesam ten<br />
Löschbereich.<br />
Die Auslösung erfolgt üblicherweise<br />
durch Brandmeldeanlagen mit Rauchmeldern<br />
oder Rauchansaugsystemen. Meis tens<br />
ist eine Zwei-Meldungs-Abhängigkeit vorgesehen,<br />
um Fehlauslösungen zu vermeiden.<br />
Dabei wird bei Ansprechen des ersten<br />
Melders (Voralarm) das Hauptventil<br />
geöffnet. Erst nach Auslösen des zweiten<br />
Melders öffnet auch das Bereichsventil<br />
und gibt das Löschwasser frei. Alternativ<br />
kann die Auslösung auch durch Düsen mit<br />
thermischem Element (Glasampulle oder<br />
Schmelzlotelement, „Anregungssprinkler“)<br />
oder manuell erfolgen.<br />
Sprühwasser-Löschanlagen kommen<br />
beispielsweise in Kraftwerken, Schaumstofflagern,<br />
Walzgerüsten oder Müllbun-<br />
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Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER<br />
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Wasser-Löschanlagen<br />
EFFIZIENTER BRANDSCHUTZ FÜR TRANSFORMATOREN<br />
Sprühwasserlöschanlagen sorgen seit Langem im Heizkraftwerk der Stadtwerke Chemnitz für<br />
Sicherheit. Vor allem bei den Trafos, die die Stromerzeugung mit dem Netz verbinden. Das<br />
Sprühwasser-Löschsystem hüllt den Trafo im Brandfall regelrecht ein. Beim neuen Block des<br />
Heizkraftwerks in Chemnitz sind die Löschdüsen zusätzlich in mehreren Etagen angeordnet,<br />
um die Brandausbreitung auch rund um den Trafo zu verhindern.<br />
Die Besonderheit: Das Rohrsystem enthält in Bereitschaft kein Wasser und kann somit auch<br />
bei Minusgraden betrieben werden. Für die schnelle Zufuhr von Löschwasser im Brandfall<br />
werden spezielle Ventile eingesetzt, die wahlweise pneumatisch, hydraulisch oder elektrisch<br />
ansteuerbar sind.<br />
SICHERHEIT AM LAUFENDEN BAND IM HEIZKRAFTWERK HEILBRONN<br />
Eine der größten Steinkohleanlagen der EnBW Kraftwerke AG ist das Heizkraftwerk Heilbronn.<br />
Kilometerlange Förderbandanlagen mit Verteilerstationen und Umlenktürmen transportieren<br />
die Kohle zu den Kohlebunkern und Kohlemühlen. Im Kraftwerk Heilbronn sind die<br />
Kohle-Verteilstationen und die Umlenktürme der Förderanlagen mit Sprühwasser-Löschanlagen<br />
ausgerüstet.<br />
Die Besonderheit: Die Kohleförderbänder selbst werden mit Niederdruck-Feinsprühlöschanlagen<br />
geschützt. Durch die Düsenanordnung und das optimale Tropfenspektrum wird der<br />
Brandherd auch dann erreicht, wenn Störfaktoren wie Brandthermik oder Luftbewegungen<br />
vorhanden sind. Die Anlage ist an die normale Löschwasserversorgung des Kraftwerks angeschlossen.<br />
Bild: HT Protect<br />
Bild: Minimax<br />
kern zum Einsatz. Darüber hinaus werden<br />
sie zur Brandabschnittstrennung und Sicherung<br />
von Fluchtwegen eingesetzt, wie<br />
sie in Einkaufszentren zu finden sind. Häufig<br />
schützen sie spannungsführende Anlagen<br />
wie Transformatoren in Großkraftwerken.<br />
Während Wasser beim Umgang<br />
mit elektrischem Strom normalerweise als<br />
gefährlicher Leiter angesehen wird, stellt<br />
sich bei Sprühwasser-Löschanlagen ein<br />
gegenteiliger Effekt ein. Da sich zwischen<br />
den einzelnen Wasserpartikeln Luft befindet,<br />
wirkt das Luft-Wasser-Gemisch ähnlich<br />
wie ein Isolator und kann für den Trafo-Brandschutz<br />
eingesetzt werden. Hierbei<br />
ist zwischen Löschanlage und Trafo<br />
ein Sicherheitsabstand einzuhalten, um<br />
einen Überschlag von der Hochspannung<br />
auf die Komponenten der Löschanlage zu<br />
vermeiden.<br />
Für Sprühwasser-Löschanlagen existieren<br />
wie für Sprinkleranlagen umfassende<br />
und langjährige Erfahrungen, die<br />
auch zu einer baurechtlichen Verankerung<br />
geführt haben. So fordern die Versammlungsstättenverordnungen<br />
für Großbühnen<br />
eine automatische Sprühwasser-Löschanlage.<br />
Sprühwasser-Löschanlagen werden<br />
in der Regel nach VdS-Richtlinie 2109<br />
und verschiedenen DIN-Normen (vgl. Tabelle<br />
1) zur Planung und Errichtung dimensioniert<br />
und ausgelegt.<br />
Die früher häufig geäußerten Bedenken<br />
bei der gleichzeitigen Auslösung von<br />
Sprühwasser-Löschanlagen und maschinellen<br />
oder natürlich wirkenden Rauchund<br />
Wärmeabzugsanlagen gelten heute<br />
nicht mehr. Vielmehr geht man heute davon<br />
aus, dass sich beide Gewerke bei der<br />
Erreichung ihrer Schutzziele (Kontrolle<br />
des Brandes und raucharme Fluchtwege)<br />
wirkungsvoll unterstützen – ein individuell<br />
abgestimmtes Brandschutzkonzept vorausgesetzt.<br />
Wassernebel-Löschanlagen<br />
Wassernebel-Löschanlagen erzeugen<br />
kleine Wassertropfen bis zu einer Größe<br />
von dv 0,9 = 1 mm, wodurch sich die spezifische<br />
Oberfläche der Wassermenge um ein<br />
Vielfaches vergrößert 4 ). Die Hauptlöscheffekte<br />
sind bei diesen Anlagen die Kühlung<br />
durch verdampfendes Wasser und eine Inertisierung<br />
durch Verdrängung des Luftsauerstoffs.<br />
Wie bereits in der Einleitung<br />
erläutert, kommt es darauf an, das Trop-<br />
4<br />
) Richtlinien wie die NFPA 750 [2] oder die Technische<br />
Regel CEN/TS 14972 [3] sprechen generell von Feinsprüh-<br />
Löschanlagen bei Tropfengrößen kleiner 1 mm.<br />
22 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
BRANDSCHUTZ<br />
Wasser-Löschanlagen<br />
HOCHZEITSHAUS HAMELN – MINIMALISTISCHER BRANDSCHUTZ MIT WASSERNEBEL<br />
Das von 1610 bis 1617 erbaute Hochzeitshaus<br />
im niedersächsischen Hameln diente<br />
ursprünglich gar nicht zum Heiraten, sondern<br />
wurde als Feierhaus genutzt. Neben<br />
dem Festsaal beherbergte das Sandsteingebäude<br />
die Stadtwaage, einen Gerichtssaal,<br />
die Ratsschenke, eine Rüstkammer<br />
und die Ratsapotheke des Morphiumentdeckers<br />
Wilhelm Sertürner. Seit 60 Jahren<br />
ist das Standesamt der Stadt Hameln im<br />
Hochzeitshaus untergebracht.<br />
Die Besonderheit: Der Schutz der Technikräume<br />
und der modernen Ausstellungsbereiche<br />
wird mit einem Hochdruckwassernebel-Brandbekämpfungssystem<br />
mit<br />
reinem Wasser als Löschmedium und einem<br />
2 x 120 l Pumpensystem mit 500-l-<br />
Tank und 160 Düsen sichergestellt.<br />
Bild: Stadt Hameln<br />
ABFLUSSTECHNIK<br />
fenspektrum entsprechend dem Brandgut<br />
richtig auszuwählen, um die Hauptlöscheffekte<br />
wirkungsvoll zu nutzen.<br />
Wassernebel-Löschanlagen benötigen<br />
für einen vergleichbaren Löscherfolg<br />
weitaus weniger Löschwasser als Sprinkler-<br />
oder Sprühwasseranlagen. Mögliche<br />
Schäden durch Löschwasser können damit<br />
auf ein Minimum begrenzt werden. Typische<br />
Einsatzbereiche sind Archive, Hotels,<br />
Verkaufsflächen, Bahnhöfe, Motoren-<br />
Prüfstände, Gasturbinen und Generatoren<br />
oder Öl- und Gasanwendungen, Maschinenräume,<br />
Kabelkanäle, Ordinary Hazard<br />
Risiken (OH 1 - OH 3), Transformatoren<br />
oder z. B. auch Lager und Produktionsstätten<br />
für brennbare Flüssigkeiten<br />
(vergl. hierzu bvfa-Merkblatt für Wassernebel-Löschanlagen).<br />
Um Wassernebel zu erzeugen, gibt<br />
es unterschiedliche technische Möglichkeiten:<br />
Einstoffsysteme mit Wasser ohne Zusätze,<br />
Zweistoffsysteme vernebeln Wasser mithilfe<br />
von Druckluft oder Gasen an der<br />
Düse,<br />
Zylindersysteme aus Druckbehältern<br />
mit begrenzter Wassermenge,<br />
Pumpensysteme mit Elektro- oder Dieselmotoren.<br />
Ein Wassernebel-Löschsystem liegt<br />
nicht vor, wenn der Hauptlöscheffekt durch<br />
Löschgase erzielt und das Wasser nur zur<br />
Kühlung beigemischt wird.<br />
Bei der Anlagengestaltung wird analog<br />
zu Sprühwasserlösch- und Sprinkleranlagen<br />
zwischen offenen und geschlossenen<br />
Wassernebel-Löschanlagen unterschieden.<br />
Geschlossene Anlagen lösen wie Sprinklersysteme<br />
über thermische Elemente (Glasampulle<br />
oder Schmelzlotelement) aus. Offene<br />
Systeme können automatisch über<br />
Brandmelder einer Brandmeldeanlage,<br />
pneumatisch oder hydraulisch über Anregersysteme<br />
mit thermischen Detektionselementen<br />
oder manuell über Handtaster<br />
der Brandmeldeanlage/Löschsteuerzentrale<br />
ausgelöst werden.<br />
Wirtschaftlichkeit<br />
Die Richtlinien NFPA 750 [2] und CEN/<br />
TS 14972 [3] unterscheiden zwischen Niederdruck-<br />
(≤ 12,5 bar), Mitteldruck- (≤ 34,5<br />
bar) und Hochdruckanlagen (≥ 35 bar). VdS<br />
unterscheidet zwischen Niederdruckanlagen<br />
(≤ 16 bar), die mit den für Sprinklerund<br />
Sprühwasseranlagen gebräuchlichen<br />
Drücken arbeiten, und Hochdruckanlagen<br />
(> 16 bar) (vergl. hierzu bvfa-Merkblatt<br />
Wassernebel-Löschanlagen).<br />
Der Wasserbedarf und der Betriebsdruck<br />
haben dabei Auswirkungen auf die<br />
Dimensionierung einer Anlage und damit<br />
auf ihre Wirtschaftlichkeit. Der geringere<br />
Löschwasserbedarf führt im Vergleich zu<br />
Sprinkleranlagen zu Einsparungen bei<br />
der Auslegung der gesamten Anlage, z. B.<br />
Rohrnetz, Pumpen, Wasserbehälter. Zu beachten<br />
ist jedoch der u. U. höhere Aufwand<br />
für höherwertige Materialien durch den<br />
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Wasser-Löschanlagen<br />
ggf. notwendigen höheren Betriebsdruck,<br />
z. B. Edelstahlrohre, leistungsfähige Hochdruckpumpen,<br />
druckdichte Verbindungen.<br />
Ein Optimum aus der zur Schutzzielerreichung<br />
notwendigen Anlagentechnik und<br />
einer wirtschaftlichen Auslegung der Anlage<br />
kann letztlich nur durch sachkundige<br />
und zertifizierte Fachfirmen individuell<br />
am zu schützenden Objekt gefunden<br />
werden.<br />
Auslegungskriterien<br />
Für die Planung und den Einbau von<br />
Wassernebel-Löschanlagen stehen heute<br />
die Richtlinienwerke NFPA 750, CEN<br />
TS 14972, FM 5580 zur Verfügung. Zusätzlich<br />
werden auch Richtlinien wie<br />
VdS CEA 4001 und VdS 2109 herangezogen.<br />
Die Auslegung einer Wassernebel-<br />
Löschanlage für das entsprechende Risiko<br />
wird in 1 : 1-Brandversuchen ermittelt<br />
und nachgewiesen. Hierbei werden<br />
auch die Einsatzgrenzen festgelegt. Die<br />
1 : 1-Brandversuche werden durch unabhängige<br />
Prüfstellen, z. B. FM, TÜV, VdS,<br />
verifiziert und abgenommen. Auf diese<br />
Weise wird die Funktionalität des Systems<br />
nachgewiesen. Wassernebel-Löschanlagen<br />
werden herstellerspezifisch entwickelt.<br />
Darüber hinaus sind geprüfte Bauteile<br />
zu verwenden und geprüfte Planungs- und<br />
Einbauunterlagen bei der Prüfstelle vorzulegen.<br />
Die verwendeten Bauteile sind untereinander<br />
nicht austauschbar und die<br />
Auslegungsparameter eines Systems sind<br />
nicht auf Systeme anderer Hersteller übertragbar.<br />
Für die nach VdS zertifizierten Unternehmen<br />
im Bereich Wassernebel gelten folgende<br />
Qualitätskriterien:<br />
es sind VdS-anerkannte Produkte einzusetzen,<br />
die Errichterfirma muss über eine VdS-<br />
Anerkennung für ein Wassernebel-<br />
Löschsystem verfügen 5 ),<br />
für den jeweiligen Anwendungsbereich<br />
muss entweder vorliegen:<br />
– eine VdS-Systemanerkennung, die alle<br />
Systemteile umfasst oder<br />
– eine VdS-Bauteileanerkennung des<br />
Produktes.<br />
In beiden Fällen müssen in einer Planungs-<br />
und Einbauanleitung (Handbuch)<br />
die Verwendung und der Schutzbereich<br />
festgelegt sein. Der Funktionsnachweis für<br />
5<br />
) Die aktuellen VdS-Anerkennungen können dem<br />
bvfa-Merkblatt für Wassernebel-Löschanlagen entnommen<br />
werden [4].<br />
die Verwendung muss in einem 1 : 1-Brandversuch<br />
geführt werden.<br />
Fazit<br />
Wassernebel-Löschanlagen sind heute<br />
eine im Markt vollwertig etablierte, geprüfte<br />
und sichere Technologie. Sie stellen<br />
eine interessante Alternative zu den<br />
konventionellen Löschanlagen (Sprinklerund<br />
Sprühflutlöschanlagen, Schaumlöschanlagen<br />
und Gaslöschanlagen) dar. Nach<br />
dem jetzigen Stand der Erkenntnisse sind<br />
heute noch nicht alle Möglichkeiten von<br />
Wassernebel-Löschanlagen und -systemen<br />
ausgeschöpft und es gibt noch viele Entwicklungsmöglichkeiten<br />
für künftige Anwendungsgebiete.<br />
■<br />
Literatur:<br />
[1] Kunkelmann J.: Brandschutz in Genlaboren<br />
– Einsatz von Wassernebel- und<br />
Gaslöschanlagen Teil 1. Brandschutzforschung<br />
der Bundesländer, Karlsruher Institut für<br />
Technologie.<br />
[2] NFPA 750: Standard on Water Mist Fire<br />
Protection Systems. National Fire Protection<br />
Association (NFPA) Massachusetts.<br />
[3] DIN CEN/TS 14972: Ortsfeste Brandbekämpfungsanlagen<br />
– Feinsprüh-Löschanlagen –<br />
Planung und Einbau.<br />
[4] bvfa-Merkblatt: Wassernebel-Löschanlagen.<br />
Autor: Dr. Wolfram Krause, Geschäftsführer bvfa<br />
– Bundesverband Technischer Brandschutz e. V.<br />
Bilder: bvfa<br />
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Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 25
REPORTAGE<br />
Brandschutz<br />
Energieeinsparung<br />
durch neue Brandschutzklappe<br />
Spezielle Stellantriebe ermöglichen die Anzeige von Betriebszuständen und sollen die Kosten von Installation<br />
und Revision reduzieren<br />
Damit in brennenden Gebäuden die Verbreitung von giftigen Gasen, Rauch und Flammen über die Lüftungskanäle verhindert wird,<br />
müssen die in der Lüftungsanlage verbauten Brandschutzklappen einwandfrei funktionieren. Um deren Zuverlässigkeit sicherzustellen,<br />
verwendet die geba Bartholomäus GmbH für ihre neu entwickelten Klappen „GBK-K 90 EU“ eigens angepasste Stellantriebe. Diese<br />
ermöglichen ein motorisiertes Öffnen und Schließen sowie eine Ansteuerung über die Gebäudeleittechnik. Die LEDs und Thermofühler<br />
sowie die Konstruktionsweise der Antriebe und der freie Querschnitt der Klappen sollen die regelmäßige Wartung vereinfachen und<br />
die Kosten von Installation und Revision reduzieren.<br />
Zum Absperren von Lüftungsrohren<br />
werden in der Regel Brandschutzklappen<br />
mit einem Schmelzlot verwendet: Steigt die<br />
Temperatur im Inneren der Brandschutzklappe<br />
durch heiße Brandgase über eine<br />
Temperatur von 72 °C, löst bei diesen Modellen<br />
das Schmelzlot unmittelbar aus und<br />
schließt die Klappe. Bei der geba-„GBK-K<br />
90 EU“ mit Federrücklaufantrieb von Gruner<br />
hingegen erfolgt das Schließen der<br />
Klappe durch die thermoelektrische Auslöseeinrichtung:<br />
„Erreicht die Temperatur in<br />
der Luftleitung oder am Antrieb der Klappe<br />
den Wert von 72 °C oder fällt die Versorgungsspannung<br />
aus, wird die antriebsinterne<br />
Feder freigegeben, die dann die Klappe<br />
im Lüftungskanal zudrückt“, erklärt<br />
Gert Bartholomäus, Geschäftsführer der<br />
geba Bartholomäus GmbH. Der BLDC-Motor<br />
fungiert in dieser Situation als Bremse,<br />
um die Klappe und den Stellantrieb vor<br />
einem abrupten Zufallen zu schützen.<br />
Gleichbleibende Funktionalität auch<br />
bei 90 °C<br />
Die Klappen, die im Ernstfall die Lüftungskanäle<br />
verschließen, um Flammen<br />
und belastete Luft zurückzuhalten, müssen<br />
ihre Aufgabe unter extremen Belastungen<br />
verlässlich erfüllen. Dieser Einsatz stellt<br />
auch hohe Ansprüche an die elektrischen<br />
Stellantriebe, die beispielsweise eine manuelle<br />
Schaltung ermöglichen müssen, um<br />
die Lüftung präventiv zu blockieren, bevor<br />
das Feuer sie erreicht. „Wir fertigen<br />
alle wichtigen Bauteile aus Stahl, damit<br />
trotz Hitzeeinwirkung das Drehmoment<br />
des Motors erhalten bleibt“, erklärt Robert<br />
Frank, Key Account Manager bei der Gruner<br />
AG. „Temperaturen von bis zu 90 °C<br />
sind so auch über längere Zeit kein Problem.“<br />
Die Feder selbst ist ebenfalls hitzebeständig<br />
und übersteht laut Hersteller<br />
mehr als 60 000 Revisionszyklen ohne<br />
Spannungsnachlass. „Im Rahmen der<br />
Brandprüfungen wurde die Klappe über<br />
den Gruner-Stellmotor 10 000-mal geöffnet<br />
und geschlossen, ohne dass es zu einer<br />
Beeinträchtigung der Motorleistung kam“,<br />
bestätigt Bartholomäus.<br />
Betriebszustände und Defekte von<br />
außen erkennbar<br />
Um den Betriebszustand zu erkennen,<br />
wurden die Antriebe mit einer Funktionsanzeige<br />
ausgestattet: Der Thermoschalter<br />
zeigt mit seinen LEDs den Zustand der<br />
Klappe an. Ist der Antrieb bereit und die<br />
Brandschutzklappe geöffnet, leuchtet eine<br />
grüne Diode. Rotes Licht weist darauf hin,<br />
dass der Verschluss-Taster gedrückt wurde<br />
und die Klappe geschlossen ist. Sind beide<br />
LEDs dunkel, ist das Schmelzlot geschmolzen<br />
oder es liegt aufgrund eines Defekts<br />
keine Betriebsspannung an. „Einen weiteren<br />
Vorteil sehen wir auch in der Prüfplakette<br />
auf der thermischen Auslösung, die<br />
Brandschutzklappe „GBK-K 90 EU“: Seit 2013 ist das System europaweit zertifiziert.<br />
Bild: geba Bartholomäus GmbH<br />
26 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
„Wir fertigen alle wichtigen Bauteile aus Stahl, damit trotz Hitzeeinwirkung<br />
das Drehmoment des Motors erhalten bleibt“, erklärt Robert Frank,<br />
Key Account Manager bei der Gruner AG.<br />
Bild: Gruner AG<br />
Ein Thermoschalter zeigt mit seinen LEDs den Zustand der Klappe an.<br />
Grüne Diode = Antrieb bereit und Brandschutzklappe geöffnet.<br />
Bild: Gruner AG<br />
sich verfärbt, sobald ein Defekt vorliegt“, so<br />
Bartholomäus. Der Temperaturmesspunkt<br />
wechselt die Farbe, wenn er auf über 72 °C<br />
erhitzt wird. „Ohne eine derartige Anzeige<br />
ist von außen nicht ersichtlich, ob die Temperatursicherung<br />
möglicherweise defekt<br />
ist“, erläutert Frank. „Der Messpunkt dagegen<br />
verhindert, dass die Sicherung unbemerkt<br />
durchschmelzen kann.“ Zudem lässt<br />
sich der Temperaturfühler anschließend<br />
separat austauschen. Dadurch müsse nicht<br />
der ganze Antrieb ausgewechselt werden.<br />
Weniger zeit- und arbeitsintensive<br />
Revisionen<br />
Auch bei der regelmäßigen Wartung<br />
und Prüfung der Anlagen sieht der Hersteller<br />
Vorteile in seinem Produkt: „Sind die<br />
Klappen mit Stellantrieben versehen, lässt<br />
sich auch die Revision per Knopfdruck erledigen,<br />
was Zeit spart und die bislang benötigten<br />
Revisionsöffnungen überflüssig<br />
macht“, erklärt Frank. Zukünftig kann das<br />
ganze System außerdem über ein Bus-System<br />
(Modbus) gekoppelt werden. „Bisher<br />
wurde über die Steuerung nur die Stromversorgung<br />
der Klappe bzw. des Stellmotors<br />
sichergestellt und einmal im Monat<br />
eine Revision durchgeführt. Über Modbus<br />
kann eine Kommunikation zur Klappe hergestellt<br />
werden, und zwar zentral vom Steuerpult<br />
oder Schaltschrank aus“. So wird beispielsweise<br />
die Winkelstellung der Klappe<br />
im System angezeigt und der Bediener erhält<br />
eine Rückmeldung über Öffnungs- und<br />
Schließvorgänge des Klappenblattes. „Damit<br />
können dann auch Testsequenzen für<br />
den Motor erstellt werden, die anschließend<br />
eigenständig ablaufen. Eine Revision vor<br />
Ort ist nicht mehr notwendig“, so Frank.<br />
Nicht nur der Antrieb, sondern auch<br />
die Sonderform der Klappe trage dazu<br />
bei, Wartungsaufwand und Kosten zu<br />
minimieren. „Brandschutzklappen verfügen<br />
in der Regel über eine sogenannte<br />
Schmetterlingsklappe, die sich mitten im<br />
Luftstrom befindet und damit Widerstände<br />
und Geräusche aufbaut. ,GBK-K 90‘ wurde<br />
jedoch so konstruiert, dass sie ohne diese<br />
Klappe auskommt“, macht Bartholomäus<br />
klar. Der freie Querschnitt soll für eine<br />
turbulenzarme Luftströmung und damit<br />
für ein ruhigeres Wohnklima sorgen. Auch<br />
die Druckverluste fallen laut Hersteller geringer<br />
aus, wodurch Energie eingespart<br />
und kleinere Rohrdimensionen verwendet<br />
werden können. „Darüber hinaus gebe es<br />
kaum Staubanhaftungen, was eine hohe<br />
Sicherheit und lange Reinigungsintervalle<br />
garantiere.<br />
■<br />
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Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 27
REPORTAGE<br />
Energie und Umwelt<br />
Strategien für einen<br />
klimaneutralen Gebäudebestand<br />
Ergebnisbericht zum EnOB-Symposium 2014 „Energieinnovationen in Neubau und Sanierung“<br />
Mit welchen Gebäude- und Sanierungskonzepten ist die Energiewende im Gebäudesektor machbar? Welche neuen Technologien,<br />
Energiesysteme und Methoden eröffnen hierfür neue Perspektiven? Und welche Trends zeichnen sich für die nächsten Jahre ab? Diese<br />
Fragen diskutierten mehr als 300 Experten aus Architektur und Gebäudeplanung, aus Immobilienwirtschaft und Liegenschaftsverwaltung,<br />
dem Bauwesen sowie aus der Forschung auf dem EnOB-Symposium 2014 in Essen 1 ). Sie trafen sich im industriehistorischen<br />
Ambiente der Zeche Zollverein zum Ideenaustausch. Diskutiert wurden die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten der Forschungsinitiative<br />
EnOB. Wichtige Themen waren dabei neue Konzepte für die Gebäudesanierung und die aktive Einbindung von<br />
Gebäuden in Strom- und Wärmenetze.<br />
Mehr als 150 Jahre wurde in der Zeche<br />
Zollverein Steinkohle gefördert. Doch<br />
weil sich in Deutschland das Kohlezeitalter<br />
dem Ende zuneigt, dient die unter Denkmalschutz<br />
stehende Anlage schon seit vielen<br />
Jahren als industriehistorisches Museum.<br />
Es war also genau der richtige Ort, um<br />
Ideen und Pläne für das postfossile Zeitalter<br />
zu schmieden. Mit einem zweitägigen<br />
Symposium stellte die Forschungsinitiative<br />
EnOB am 20.-21. März 2014 neue Technologien,<br />
Komponenten und Systeme aus<br />
der Energieforschung vor. Unter dem Motto<br />
„Energieinnovationen in Neubau und<br />
Sanierung“ wurden die Möglichkeiten für<br />
den Einsatz neuer Technologien und Konzepte<br />
in Neubau und Sanierung beispielhaft<br />
aufgezeigt. Im Kontext wissenschaftlich<br />
evaluierter Demonstrationsprojekte<br />
waren Energieeffizienz, Raumkomfort, Lebenszykluskosten<br />
und Wirtschaftlichkeit<br />
sowie Energiesystemoptimierung die entscheidenden<br />
Themen.<br />
Sanierung muss unkomplizierter und<br />
kostengünstiger werden<br />
Die Sanierung von Wohngebäuden erfordert<br />
langwierige Baumaßnahmen, während<br />
die Gebäude zumeist weiter genutzt<br />
werden. Das ist nicht gerade unkompliziert.<br />
Zudem amortisieren sich die baulichen<br />
Maßnahmen oft erst nach vielen<br />
Jahren über reduzierte Energiekosten. Sanierung<br />
muss also, darin waren sich alle<br />
Teilnehmer der Veranstaltung einig, einfacher<br />
und kostengünstiger werden, um<br />
für alle Beteiligten attraktiver zu werden.<br />
Industrielle Vorfertigung im Baukastenprinzip<br />
und Konzepte der Systemintegration<br />
sind mögliche Strategien zur Senkung<br />
der Sanierungskosten bei gesteigerter Ausführungsqualität.<br />
1<br />
) In dem Tagungsband zum EnOB-Symposium 2014 finden<br />
sich alle Vorträge in Manuskriptform sowie die mehr<br />
als 130 gezeigten Projektpräsentationen der Posterausstellung.<br />
„Gebäude können in Zukunft überschüssigen<br />
Solar- und Windstrom hocheffizient in Form<br />
von Wärme und Kälte nutzen und speichern“,<br />
ist Sebastian Herkel vom Fraunhofer ISE überzeugt.<br />
Auf dem EnOB-Symposium 2014 in Essen wurden die Ergebnisse und Erfahrungen aus den Projekten<br />
der Forschungsinitiative EnOB diskutiert. Wichtige Themen waren dabei neue Konzepte für<br />
die Gebäudesanierung und die aktive Einbindung von Gebäuden in Strom- und Wärmenetze.<br />
28 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
REPORTAGE<br />
Energie und Umwelt<br />
Es gibt bereits einige Forschungsansätze<br />
zur Sanierung von Gebäuden mit großen,<br />
vorgefertigten Elementen. Die bereits<br />
praktisch erprobten Konzepte reichen von<br />
großformatigen Holzelementen mit und<br />
ohne Integration von gebäudetechnischen<br />
Systemen bis hin zu kleinformatigen Fensterrahmenmodulen.<br />
Doch die Vision von<br />
komplett vorgefertigten Fassaden ist nicht<br />
so einfach umsetzbar. Der Projekt- und Planungsaufwand<br />
ist bei diesen Konzepten in<br />
vielen Fällen höher als bei der individuellen<br />
Sanierung auf der Baustelle.<br />
Kleinformatig vorgefertigte<br />
Fassadensysteme im Vorteil<br />
Michael Krause vom Fraunhofer-Institut<br />
für Bauphysik (IBP) in Kassel verspricht<br />
sich weiter Vorteile von einer industriellen<br />
Vorfertigung. In einem Forschungsprojekt<br />
seines Instituts wurden kleinformatige<br />
Fensterkragensysteme entwickelt.<br />
Das einzelne Element besteht neben dem<br />
eigentlichen Fenster samt Fensterzarge aus<br />
einer Technikbox und einem Dämmstoffrand.<br />
Es wird als selbsttragendes Modul<br />
von außen in die alte Fensterlücke geschoben<br />
und überdämmt die alte Fassade im<br />
Fensterbereich. In die Technik-Box lassen<br />
sich Komponenten wie Lüfter, Wärmetauscher,<br />
dezentrale Heizungsmikropumpen<br />
und Filter einbauen. Auch Stromanschlüsse,<br />
Lüftungskanäle oder Internetkabel können<br />
unter dem Dämmstoff und über die<br />
Technikbox ins Haus geführt werden.<br />
„Kleinformatige<br />
Systeme sind in<br />
der Baupraxis einfacher<br />
und kostengünstiger<br />
realisierbar,“<br />
sagt Michael<br />
Krause. „Aber Vorfertigung<br />
und Multifunktionalität<br />
erfordern<br />
neue Geschäftsmodelle, gewerkeübergreifende<br />
Ansätze und neue Abläufe<br />
im Bauprozess,“ ergänzt Krause.<br />
Gebäudesanierung stabilisiert<br />
Stromnetz<br />
Gibt es eine Wechselwirkung zwischen<br />
Gebäudesanierung und <strong>Erneuerbare</strong>n<br />
<strong>Energien</strong>? Diese Frage ist ein Thema<br />
in verschiedenen Forschungsprojekten.<br />
In einer Studie des Fraunhofer-Instituts<br />
für Solare Energiesysteme (ISE) haben die<br />
Forscher die Auswirkungen auf das Stromnetz<br />
untersucht, wenn im deutschen Gebäudebestand<br />
die Treibhausgasemissionen<br />
bis 2050 um 85 % reduziert werden. Demnach<br />
sinken die Anforderungen an Strom-<br />
Die sogenannte Netzdienlichkeit von<br />
Gebäuden meint die Fähigkeit, den<br />
Strombedarf zeitlich verschieben zu<br />
können.<br />
Software-Präsentationen sowie eine Posterausstellung rundeten die Veranstaltung ab.<br />
und Wärmenetze, wenn mit einer umfassenden<br />
Sanierung ein hoher Wärmeschutz<br />
für den Gebäudebestand erreicht wird.<br />
„Konsequente Sanierung reduziert nämlich<br />
den Bedarf an fluktuierendem Solarund<br />
Windstrom“, erläutert Sebastian Herkel<br />
vom Fraunhofer ISE.<br />
Gebäude machen sich netzdienlich<br />
Doch die Forscher trauen Gebäuden<br />
auch eine aktivere Rolle im künftigen <strong>Erneuerbare</strong>n<br />
Stromnetz zu. „Gebäude können<br />
in Zukunft überschüssigen Solar- und<br />
Windstrom hocheffizient in Form von Wärme<br />
und Kälte nutzen und speichern“, so<br />
Herkel weiter. Dazu<br />
müsse die Interaktion<br />
der Gebäude<br />
mit den Strom- und<br />
Wärmenetzen steigen,<br />
die <strong>Energien</strong>utzung<br />
müsse flexibler,<br />
die Gebäude<br />
könnten „netzdienlicher“<br />
werden. Die sogenannte Netzdienlichkeit<br />
von Gebäuden meint die Fähigkeit,<br />
den Strombedarf zeitlich verschieben zu<br />
können. Hierfür sind geeignete Regelungsstrategien<br />
für die Gebäudeenergietechnik<br />
erforderlich, um Wärmekapazitäten im Gebäude,<br />
also beispielsweise die thermische<br />
Speichermasse der Gebäudekonstruktion,<br />
so zu nutzen, dass hoher Strombedarf mit<br />
den Erzeugungskapazitäten des Stromnetzes<br />
synchronisiert wird.<br />
Netzdienlichkeit kann also durch technologische<br />
Innovationen vor allen im Bereich<br />
der Speichertechnik und mit der Gebäudeautomation<br />
erreicht werden. Aus<br />
wirtschaftlichen Gründen eignen sich hierfür<br />
zunächst große Bürogebäude und andere<br />
Nichtwohngebäude mit komplexer Gebäudetechnik.<br />
Neues Designkriterium für<br />
Gebäudeplaner<br />
„Vieles spricht dafür, dass Netzdienlichkeit<br />
zum weiteren, grundlegenden Designkriterium<br />
für die zukünftige Gebäudeplanung<br />
avanciert, das gilt insbesondere im<br />
Kontext eines regenerativen Stromnetzes,“<br />
meint Karsten Voss von der Bergischen<br />
Universität Wuppertal. Doch noch gibt es<br />
weiter offene Fragen: Wie kann Netzdienlichkeit<br />
definiert werden? Was bedeutet sie<br />
konkret für die Gebäudeenergiekonzepte<br />
und für die Gebäudesanierung? Und wie<br />
kann Netzdienlichkeit methodisch begründet,<br />
quantifiziert und bewertet werden? In<br />
weiteren Projekten der Forschungsinitiative<br />
EnOB soll dies genauer geklärt werden.<br />
Gebäude könnten vom rein bedarfsgesteuerten<br />
Stromverbraucher zum interaktionsfähigen<br />
Partner mit Energiespeicherpotenzial<br />
für Strom- und Wärmenetze fortentwickelt<br />
werden. Dabei spielen regenerativ<br />
und reversibel betriebene Wärmepumpen<br />
eine besondere Rolle. Verschiedene Forschungsprojekte<br />
dokumentieren, wie effizient<br />
in Gebäuden mit thermischer Bauteilaktivierung<br />
die Erdreichwärme über<br />
Erdsonden zur Gebäudetemperierung genutzt<br />
wird – zur Beheizung und zur Kühlung.<br />
Demand-Side-Management mit<br />
elektrischen Wärmepumpen<br />
Es gibt im Nichtwohnungsbau offensichtlich<br />
einen Trend zur Wärme- und<br />
Kältebereitstellung über reversible, erdreichgekoppelte<br />
Wärmepumpen in Verbindung<br />
mit thermischer Bauteilaktivie-<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 29
REPORTAGE<br />
Energie und Umwelt<br />
Sanierung muss einfacher und kostengünstiger<br />
werden. Die industrielle Vorfertigung<br />
bietet zahlreiche Vorteile. „Aber Vorfertigung<br />
und Multifunktionalität erfordern neue Geschäftsmodelle,<br />
gewerkeübergreifende Ansätze<br />
und neue Abläufe im Bauprozess“, sagt<br />
Michael Krause vom Fraunhofer-Institut für<br />
Bauphysik (IBP).<br />
rung. Doreen Kalz vom Fraunhofer ISE hat<br />
ein gutes Dutzend solcher Anlagen einer<br />
genaueren energetischen und wirtschaftlichen<br />
Analyse unterzogen. Die Anlagen<br />
werden in EnOB-Modellprojekten betrieben,<br />
also in Gebäuden, die einem wissenschaftlichen<br />
Monitoring unterzogen werden.<br />
Neben der Jahresarbeitszahl als Maßstab<br />
für die Energieeffizienz interessierte<br />
bei der Analyse auch das Zeitprofil der<br />
Stromnachfrage, um die Netzdienlichkeit,<br />
also die Eignung des Anlagenbetriebs für<br />
regenerativ gespeiste Stromnetze beurteilen<br />
zu können. Die untersuchten Anlagen<br />
verhalten sich dabei ziemlich unterschiedlich,<br />
was auf Unterschiede im Anlagendesign<br />
und in der Betriebsführung zurückzuführen<br />
ist. Tendenziell waren die untersuchten<br />
Anlagen noch nicht netzdienlich.<br />
Dies gilt vor allem fürs Heizen. Beim Kühlen<br />
ist die Situation oft günstiger, weil reaktionsschnelle<br />
Kühldecken und Randstreifenelemente<br />
beim lastgeführten Betrieb<br />
die größte Stromnachfrage in Zeiten<br />
hoher Solar- und Windstromanteile haben.<br />
„Es gibt verschiedene technische Möglichkeiten,<br />
die Stromnachfrage solcher Anlagen<br />
in einen bestimmten Zeitkorridor zu<br />
verschieben, um sie netzdienlicher zu betreiben,“<br />
sagt Doreen Kalz. „Beispielsweise<br />
mit ergänzenden Kühl- und Heizelementen,<br />
um auch in den Mittagszeiten Kühl- oder<br />
Heizenergie schnell an den Raum übergeben<br />
zu können, oder mit zusätzlichen Wärmespeichermassen<br />
oder angepassten Regelungsstrategien,“<br />
erläutert Kalz weiter.<br />
Noch lohne sich ein Abweichen vom rein<br />
lastgeführten oder<br />
zeitstarren Betrieb<br />
der Anlagen wirtschaftlich<br />
nicht.<br />
Hierfür müssten<br />
stärkere Anreize für<br />
eine netzdienliche<br />
Charakteristik der<br />
Stromnachfrage geschaffen werden, beispielsweise<br />
durch zeitvariable Tarife.<br />
Blick auf zukünftige<br />
Energieversorgungsstrukturen<br />
Am Abend des ersten Veranstaltungstages<br />
sollte Martin Pehnt vom Forschungsinstitut<br />
ifeu in Heidelberg mit seiner keynote<br />
den Blick noch weiter auf das Große und<br />
Ganze öffnen: Er fragt sich, wie denn das<br />
Ziel der Bundesregierung, bis 2050 einen<br />
„nahezu klimaneutralen Gebäudebestand“<br />
zu erreichen, machbar ist? Welche Maßnahmen<br />
kommen in Betracht und mit welchem<br />
Energiesystem haben wir es als Planer<br />
und Betreiber von Gebäuden dann zu<br />
tun?<br />
„Trotz aller Unsicherheit über die zukünftigen<br />
Energieversorgungsstrukturen<br />
und den Transformationspfad dorthin<br />
sollten wir nicht abwarten. Denn wir wissen<br />
immerhin, dass grundlegende Maßnahmen<br />
zur gebäudebezogenen Energieeffizienz,<br />
wie beispielsweise konsequente<br />
Wärmedämmung oder kleinere Temperaturdifferenzen<br />
für Heizung und Kühlung,<br />
den Möglichkeitsraum für zukünftige<br />
Energiesysteme erweitern,“ sagt Martin<br />
Pehnt.<br />
Für das Ziel Kli-<br />
Forscher trauen Gebäuden auch<br />
eine aktivere Rolle im künftigen<br />
<strong>Erneuerbare</strong>n Stromnetz zu.<br />
Netzreaktive Gebäude werden mit<br />
Strom- und Wärmenetzen interagieren<br />
können und eine fluktuierende<br />
Einspeisung <strong>Erneuerbare</strong>r <strong>Energien</strong> in<br />
diese erleichtern.<br />
maneutralität gebe<br />
es verschiedene<br />
Strategien, die teils<br />
in Konkurrenz zu<br />
einander stehen<br />
und sich teilweise<br />
auch ergänzen<br />
könnten: Energieeffizienz<br />
oder <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>, Stromnetze<br />
oder Wärmenetze, Wärmespeicher<br />
oder Stromspeicher, gebäudebezogene oder<br />
regional vernetzte Energieversorgungsstrukturen<br />
und so weiter. Hinzu komme<br />
die Konkurrenz vieler Einzeltechnologien.<br />
Die Experten seien sich noch nicht im Klaren,<br />
welche Technologien, Strukturen und<br />
Maßnahmen am sichersten und kostengünstigsten<br />
zur Klimaneutralität führen.<br />
Aber er ist überzeugt, dass eine neue Wärmeversorgungsstruktur<br />
kommen wird und<br />
dass Wärmenetze generell an Bedeutung<br />
gewinnen. Dabei werde es mehr quartiersbezogene<br />
Kraft-Wärme-Kopplung geben,<br />
die zudem stärker<br />
stromgeführt und<br />
wärmeseitig flexibilisiert<br />
sein muss.<br />
Die für Pehnt wichtigen<br />
Wärmenetze<br />
werden via Blockheizkraftwerke<br />
und<br />
Wärmepumpen mit dem Stromnetz gekoppelt.<br />
Mit großen Wärmespeichern könne<br />
dann überschüssiger Strom auch in Form<br />
von Wärme gespeichert werden, beispielsweise<br />
in Tag-Nacht-Zyklen über die thermische<br />
Speichermasse von Gebäuden.<br />
Die große Chance von Wärmenetzen<br />
„Die große Chance von Wärmenetzen<br />
liegt darin, dass durch Technologiewechsel<br />
und -sprünge bedingte Effizienzsteigerungen<br />
zentral und nicht in vielen Tausend<br />
Heizkellern realisiert werden können“,<br />
schlussfolgert Pehnt. „Außerdem bringen<br />
Wärmenetze mit geeigneter Stromkopplung<br />
mehr Flexibilität für die Stromnetze. Auch<br />
die Nutzung industrieller Abwärme wird<br />
wieder interessanter,“ ergänzt Martin Pehnt.<br />
Allerdings machte er auch deutlich, dass<br />
Blockheizkraftwerke und <strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />
in Konkurrenz stehen. Mehr Einspeisung<br />
von regenerativer Energie in Stromoder<br />
Wärmenetze schmälere die Möglichkeiten,<br />
Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung<br />
wirtschaftlich am Markt zu platzieren.<br />
Sogenannte netzreaktive Gebäude werden<br />
mit Strom- und Wärmenetzen interagieren<br />
können und eine fluktuierende<br />
Einspeisung <strong>Erneuerbare</strong>r<br />
<strong>Energien</strong> in<br />
diese erleichtern.<br />
Erst mit einer hohen<br />
Energieeffizienz<br />
sowie Energiemanagement-<br />
und<br />
Netzinteraktionsfähigkeiten<br />
können<br />
<strong>Erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />
zum Rückgrat des Stromnetzes werden.<br />
Solche Gebäude haben nur sehr wenig<br />
Wärme- und Kältebedarf, eine gute Wärme-<br />
und Kältespeicherfähigkeit, und sie<br />
können mit den Netzen interagieren und<br />
deren momentanes Leistungsvermögen berücksichtigen.<br />
■<br />
Bilder: FIZ Karlsruhe<br />
www.enob.info<br />
30 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
ELEKTRO<br />
Beleuchtungstechnik<br />
Digitales Licht<br />
Die wichtigsten Kriterien bei der Auswahl<br />
Viva la Revolución – technisch gesehen gilt das auch für die LED, die mit einem atemberaubenden Tempo den nachhaltigen Technologiewandel<br />
vorangetrieben hat. Heute ist digitales Licht zum Standard geworden. Aber Revolutionen können auch Schattenseiten<br />
haben, die man nicht sofort als solche erkennt. Immer mehr Anbieter, die erst mit der LED zum Licht gefunden haben, bringen immer<br />
mehr Produkte in immer kürzeren Entwicklungszyklen auf den Markt. Mangelnde Orientierung, die Unsicherheit stiftet, ist daher ein<br />
weit verbreitetes Phänomen. Anwender fragen sich deshalb zu Recht: Woran erkennt man eigentlich ein gutes LED-System und auf<br />
welche Qualitätsmerkmale muss ich besonders achten?<br />
Warum die LED eine solche Erfolgsgeschichte<br />
geworden ist, lässt sich am besten<br />
an ihrer Leistungsfähigkeit und Einsatzbandbreite<br />
ablesen. Ein Büro beispielsweise,<br />
das über LED-Leuchten und ein Lichtmanagementsystem<br />
mit Tageslichtnutzung<br />
und Anwesenheitsdetektion verfügt,<br />
kommt auf eine Anlagennutzung von über<br />
15, teilweise sogar 20 Jahren – wohlgemerkt,<br />
ohne die Lichtquelle austauschen zu<br />
müssen. Gegenüber einer etwa zwei Jahrzehnte<br />
alten Anlage lassen sich die Energiekosten<br />
um bis zu 80 % reduzieren. Doch<br />
Qualität, Lebensdauer und Zuverlässigkeit<br />
von LED-Produkten werden durch eine Reihe<br />
von Merkmalen bestimmt. Einige kennt<br />
man von traditionellen Lichtquellen. Andere<br />
sind neu, wie die System-Lichtausbeute<br />
oder der Lichtstromrückgang.<br />
Die Lebensdauer:<br />
Ein wesentlicher Vorteil der LED<br />
Die Standfestigkeit von LED-Produkten<br />
hängt von der LED selbst und den elektronischen<br />
Komponenten ab, die für den Betrieb<br />
des Systems erforderlich sind. Im<br />
Darstellung des Lichtstromverlaufs: Die Punkte zeigen den Prozentsatz der Leuchtkraft nach den<br />
jeweiligen Betriebsstunden.<br />
Gegensatz zu vielen anderen Lichtquellen<br />
fallen LED bei sachgemäßer Verarbeitung<br />
und bei verwendungsgemäßem Betrieb nur<br />
selten total aus. Typischerweise nimmt im<br />
Laufe der Zeit der emittierte Lichtstrom stetig<br />
ab. Man spricht dann von einer Lichtstromdegradation.<br />
Im Wesentlichen wird<br />
diese Lichtstromabnahme von zwei Parametern<br />
bestimmt: der Temperatur im Innern<br />
der LED und dem elektrischen Strom,<br />
der durch die LED fließt. Steigen Temperatur<br />
oder Strom an, so beschleunigt sich<br />
dieser Vorgang. Die LED altert schneller.<br />
Die Lichtstromdegradation von LED-<br />
Leuchten wird definiert durch den Zeitpunkt,<br />
zu dem ein zuvor festgelegter Mindestlichtstrom<br />
unterschritten wird. Letzteres<br />
wird durch Verfahren abgeschätzt,<br />
die sich „LM-80“ und „TM-21“ nennen. Üblicherweise<br />
erfolgt die Angabe der Lebensdauer<br />
in Verbindung mit den beiden Parametern<br />
„Lx“ und „By“. So bedeutet „L80<br />
B50“ bei 50 000 Stunden, dass zu diesem<br />
Zeitpunkt der Lichtstrom im Mittel auf 80 %<br />
des Wertes der Neuinstallation zurückgegangen<br />
ist (L80), wobei 50 % der installierten<br />
LED-Produkte einen geringeren,<br />
die übrigen 50 % jedoch einen größeren<br />
oder gleichen Lichtstrom aufweisen können<br />
(B50). Üblicherweise wird die Nutzle-<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 31
ELEKTRO<br />
Beleuchtungstechnik<br />
Simulation des Wärmeverlaufs im Kühlkörper.<br />
bensdauer für eine Umgebungstemperatur<br />
von 25 °C angegeben, wobei die Größe „By“<br />
im Allgemeinen mit y = 50 % (B50) angenommen<br />
wird, sofern keine zusätzlichen<br />
Angaben gemacht werden.<br />
So hängt beispielsweise die Lebensdauer<br />
einer LED im Wesentlichen neben der<br />
Temperatur im LED-Inneren (Sperrschicht)<br />
vom Vorwärtsstrom ab, mit dem sie betrieben<br />
wird. Der Vorwärtsstrom lässt sich zugunsten<br />
der Lebensdauer absenken, indem<br />
mehr LED zur Erreichung eines bestimmten<br />
Lichtstroms verwendet werden. Entscheidender<br />
Nachteil: Die Systemkosten<br />
steigen. Denn die LED trägt einen erheblichen<br />
Beitrag zu den Gesamtkosten der<br />
LED-Leuchte bei. Es gilt also die geeignete<br />
Anzahl der verwendeten LED zu finden,<br />
um Lebensdauer und Herstellungskosten<br />
von LED-Leuchten exakt aufeinander abzustimmen.<br />
Zu beachten ist weiterhin, dass die Lebensdauer<br />
einer LED-Leuchte auch von der<br />
Umgebungstemperatur in der jeweiligen<br />
Anwendung abhängt. Eine Erhöhung der<br />
Umgebungstemperatur um 10 K schlägt<br />
sich nahezu 1 : 1 in der Erhöhung der Sperrschichttemperatur<br />
im LED-Inneren nieder.<br />
Bei modernen LED muss dann nicht nur<br />
mit einer Lichtstromabnahme von ein bis<br />
zwei Prozent je 10 K Temperaturerhöhung<br />
gerechnet werden, sondern in etwa auch<br />
mit einer Halbierung der zu erwartenden<br />
Lebensdauer.<br />
Gute Eigenschaften setzt gutes<br />
Thermomanagement voraus<br />
Der Schlüssel für langlebige LED-Produkte<br />
ist also ein gutes Thermomanagement.<br />
Die Einbeziehung des gesamten thermischen<br />
Pfades vom LED-Chip über das Package,<br />
die Lötverbindung zur Leiterplatte,<br />
den Aufbau der Leiterplatte selbst bis hin<br />
zur Anbindung an den Kühlkörper und<br />
dessen Ausgestaltung stellen große Herausforderungen<br />
an den Entwickler einer<br />
LED-Leuchte dar. Große Widerstände entlang<br />
des thermischen Pfades resultieren in<br />
großen Kühlkörpern, was zu höheren Herstellkosten<br />
und erhöhtem Volumenbedarf<br />
innerhalb der Leuchte führt. Daher ist es<br />
stets das Ziel der Leuchtenentwickler, den<br />
Kühlkörper so klein wie möglich zu gestalten<br />
oder ganz auf ihn zu verzichten.<br />
Übrigens ist die LED gegenüber anderen<br />
Lichtquellen bei der Wärmeabgabe in<br />
den Raum klar im Vorteil: Eine Glühlampe<br />
wandelt die eingesetzte Energie in 5 % Licht<br />
und 95 % Wärme um, bei einer Leuchtstofflampe<br />
sind es 25 % Licht, 1 % UV-Strahlung<br />
und 74 % Wärme. Die LED liegt mit 50/50<br />
(Stand der Technik) klar vorn.<br />
Angaben zum Totalausfall<br />
Die Lebensdauer von LED-Leuchten<br />
wird wie bereits beschrieben durch eine<br />
Vielzahl von unterschiedlichen Komponenten<br />
beeinflusst, die alle dem normalen Alterungs-<br />
und Verschleißprozess unterliegen,<br />
wobei einzeln ausgefallene Teile nicht<br />
zwangsläufig zum sofortigen Totalausfall<br />
der LED-Leuchte führen, wohl aber in jedem<br />
Fall zur Reduktion der Lebensdauer<br />
beitragen.<br />
Der Anteil der LED-Produkte, die bis<br />
zum Erreichen des Lebensdauerendes total<br />
ausgefallen sind, wird in Verbindung<br />
mit den beiden Parametern „L0“ und „Cz“<br />
angegeben. So bedeutet beispielsweise die<br />
Die Lebensdauer einer LED hängt entscheidend<br />
von der Temperatur ab, mit der der Chip<br />
betrieben wird.<br />
Dauerhafte Effektivität<br />
„Zuverlässig ist das, was hält“, sagt der<br />
Volksmund. Für den Umgang mit professionellem<br />
Licht reicht das natürlich nicht<br />
aus. Der Fachmann fasst unter Zuverlässigkeit<br />
die Fähigkeit zusammen, den an<br />
LED-Produkte gestellten Anforderungen<br />
dauerhaft gerecht zu werden. Zu den wesentlichen<br />
technischen Anforderungen<br />
gehören neben einer hohen Effizienz (gemessen<br />
in Lumen pro Watt [lm/W]), eine<br />
lange Lebensdauer sowie die Stabilität<br />
von Lichtstrom und Lichtfarbe über die<br />
gesamte vorgesehene Betriebsdauer. Um<br />
die Zuverlässigkeit von LED-Produkten<br />
sicherzustellen, sind aufwendige Simulations-<br />
und Testverfahren entwickelt worden,<br />
die u. a. auf LED-Leuchten angewendet<br />
werden.<br />
Die Lebensdauer von LED-Systemen spielt in der Industrie eine gewichtige Rolle. Hier die „Mirona“<br />
von Trilux bei VW in Bratislava.<br />
32 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
ELEKTRO<br />
Beleuchtungstechnik<br />
Angabe „L0 C2“ nach 50 000 Stunden, dass<br />
nach 50 000 Stunden 2 % der betrachteten<br />
LED-Produkte total ausgefallen sind und<br />
daher einen Lichtstrom von 0 % emittieren.<br />
Sofern in einer Anlage Totalausfälle<br />
umgehend durch intakte Leuchten ersetzt<br />
werden, z. B. im Rahmen von Gewährleistungsansprüchen,<br />
können diese für die Bemessung<br />
der Anfangsbeleuchtungsstärken<br />
auch außer Acht gelassen werden.<br />
Farbwiedergabe und Farbtemperatur<br />
Körperfarben von beleuchteten Gegenständen<br />
sollten möglichst naturgetreu wiedergegeben<br />
werden. Die Farbwiedergabeeigenschaft<br />
(engl. Color Rendering Index<br />
CRI) beschreibt diese Eigenschaft von<br />
Lichtquellen mit einer Skala von 0 bis 100,<br />
wobei das Sonnenlicht mit dem Höchstwert<br />
gleichgesetzt wird. Die Farbwiedergabe<br />
künstlicher Lichtquellen kann man<br />
auch berechnen.<br />
Erhitzt man einen schwarzen Metallkörper<br />
– Fachbegriff schwarzer Strah-<br />
ler –, beginnt er elektromagnetische Strahlung<br />
in Form von Wärmestrahlung und<br />
sichtbarem Licht auszusenden. Bei einer<br />
bestimmten Temperatur glüht das Metall<br />
rot, bei höheren Temperaturen gelb, dann<br />
weiß und schließlich blau. Jede Lichtquelle<br />
lässt sich durch das Licht eines solchen<br />
schwarzen Strahlers bei einer bestimmten<br />
Temperatur beschreiben. Kerzenlicht entspricht<br />
der Strahlung eines auf 1500 K erhitzten<br />
schwarzen Strahlers, neutralweiße<br />
Leuchtstofflampen emittieren Licht einer<br />
Farbtemperatur von 4000 K und das Tageslicht<br />
entspricht 6500 K.<br />
DER ZVEI-LEITFADEN<br />
Mehr Licht in das LED-Dickicht bringt der ZVEI-Leitfaden „Planungssicherheit in der LED-<br />
Beleuchtung“ (Download unter www.zvei.org). Der Zentralverband möchte Anwendern und<br />
Industrie eine Sprachregelung an die Hand geben, die Grundlage für eine Vergleichbarkeit<br />
von digitalen Lichtsystemen ist. Die Zeiten, in denen – häufig auch unfreiwillig – Äpfel mit<br />
Birnen verglichen wurden, sollen damit vorbei sein. Da LED aber ein „gehaltvolles“ Thema<br />
bleibt, bedarf es eines intensiven Transfers von Know-how und Grundlagenwissen. Das hat<br />
auch die Leuchtenindustrie erkannt. So bietet beispielsweise die Trilux Akademie ein Webinar<br />
an, das sich speziell mit dem ZVEI-Leitfaden zur Planungssicherheit auseinandersetzt.<br />
www.trilux-akademie.com<br />
Auf Qualität achten<br />
Billiganbieter, die erst mit der LED<br />
zum Leuchtenhersteller wurden, sollten<br />
kritisch beurteilt werden. Ansonsten<br />
kann es passieren, dass eine Zukunftstechnologie<br />
durch eine zweifelhafte Produktqualität<br />
dauerhaft stigmatisiert<br />
wird. Man erinnere sich nur an die Energiesparlampe,<br />
der der Vorwurf, sie könne<br />
nur kaltes Licht abgeben, noch heute<br />
nachhängt – knapp 30 Jahre nach ihrer<br />
Markteinführung.<br />
Ähnlich verhält es sich mit den LED-Retrofits,<br />
jenen Systemen, die auf so scheinbar<br />
simple Weise T8-Lampen ersetzen.<br />
Doch was bringen sie unter dem Strich?<br />
Hauptproblem einer LED-Tube ist die Wärmeabfuhr,<br />
da es sich um eine geschlossene<br />
Röhre handelt. Hersteller reagieren darauf<br />
mit einer Absenkung der Stromstärke.<br />
Doch damit reduziert sich auch der Lichtstrom<br />
deutlich. Das Ergebnis: Es wird zwar<br />
Energie gespart, aber es wird auch deutlich<br />
dunkler. Die aktuelle EnEV bewertet daher<br />
Retrofits eindeutig schlechter als komplette<br />
LED-Leuchten.<br />
● Standards schaffen Transparenz<br />
Standardisierung von Schnittstellen<br />
ist ein weiteres Qualitätskriterium. Sie ermöglichen<br />
es, universelle Halbleiterlichtquellen<br />
in unterschiedlichsten Leuchten<br />
einzusetzen. Internationale Standardisierungsgremien<br />
wie das Industriekonsortium<br />
Zhaga, zu dessen Gründungsmitgliedern<br />
Trilux zählt, spezifizieren mechanische,<br />
lichttechnische, thermische und<br />
elektrische Schnittstellen.<br />
■<br />
Autor: Horst Rudolph, Forschungsdirektor am<br />
Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) der<br />
TRILUX-Gruppe<br />
Bilder: TRILUX GmbH & Co. KG<br />
www.trilux.de<br />
4/5 | April 2014<br />
3 | März 2014<br />
© fotandy - Fotolia.com<br />
Neuheiten bei Wechselrichtern Seite 18<br />
Solare Wärmeenergie Seite 22<br />
Pelletkessel Kennwertberechnung Seite 28<br />
Vakuumröhrenkollektoren Seite 22<br />
Smart Home und PV Seite 33<br />
Wohlfühlen mit gutem Licht Seite 53<br />
www.ikz-energy.de<br />
www.ikz-energy.de<br />
Kostenloses Probeheft anfordern unter:<br />
Tel. 02931 8900-50/54 oder leserservice@strobel-verlag.de<br />
www.ikz-energy.de
SCHAUFENSTER<br />
FRÄNKISCHE ROHRWERKE GEBR. KIRCHNER GMBH & CO. KG<br />
ARIS GMBH<br />
Kunststoff-Wasserspeicher für Regenwasserbewirtschaftung<br />
und Brandfälle<br />
Mit „RigoCollect“ bietet das Unternehmen Fränkische Rohrwerke in Zusammenarbeit<br />
mit dem Unternehmen Aris ein Wasserbehältersystem für die Regenwasserbewirtschaftung<br />
an, das auch als Löschwasserspeicher gemäß DIN<br />
14230 genutzt werden kann.<br />
Bestehend aus den „Rigofill inspect“-Blöcken, dem „Quadro-control“-Schacht<br />
und einer Trennstation, ist „RigoCollect“ ein flexibles System, das sich vielen<br />
„Rigofill inspect“-Blöcke.<br />
„RigoCollect“-System.<br />
baulichen Gegebenheiten anpasst, wie der Hersteller<br />
erklärt. Die Kunststoffbehälter „Rigofill inspect“<br />
haben ein quadratisches Rastermaß von 80 cm und<br />
können entweder als Vollblock mit 66 cm Höhe (Gewicht<br />
20 kg, 400 l Vassungsvermögen) oder als Halbblock<br />
mit 35 cm Höhe verwendet werden. So können<br />
auch flache Löschwassertanks gebildet werden, wie<br />
sie z. B. bei hohen Grundwasserständen nötig sind.<br />
Die Behälter entsprechen der Belastungsklasse SLW<br />
60 und können unter Parkplätzen verbaut werden.<br />
Damit der Tank dauerhaft dicht bleibt, wird er mit einer<br />
speziellen Kunststoff-Dichtungsbahn aus HD-Polyethylen<br />
ummantelt. Der „Quadro-control“-Schacht<br />
schafft den Zugang zum Löschwasser-/Regenwassertank.<br />
Er wird je nach Bedarf mit Pumpen, Saugrohren<br />
oder anderen Armaturen ausgestattet. Die Aris-Trennstation<br />
wird je nach Anforderung objektspezifisch individuell<br />
konzipiert. Darüber hinaus unterstützen die<br />
Unternehmen vom Beginn der Planung über den Einbau<br />
bis hin zur Abnahme des Systems.<br />
Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG, Hellinger Str. 1, 97486 Königsberg, Tel.: 09525 88 - 0, Fax: - 2153,<br />
info.drain@fraenkische.de, www.fraenkische.com<br />
Aris GmbH, Daimlerstr. 9-11, 73249 Wernau, Tel.: 07153 92 90 0, info@aris-systeme.de, www.aris-systeme.de<br />
ASCHL GMBH<br />
Badrinne mit Drainagefunktion<br />
Aus dem Hause Aschl kommt die neue Badrinne „SPArin“, die laut Hersteller<br />
zahlreiche Vorteile besitzt: „Das größte Plus ist die Entwässerung der oberen<br />
Dichtebene. Im Bodenaufbau kann sich so keine Stau- oder Sickernässe mehr<br />
bilden. Das garantiert eine deutlich längere Haltbarkeit des Aufbaues, des Fugen-<br />
und des Fliesenbettes. Und der Boden trocknet schneller.“ Dazu wird eine<br />
hohe Stabilität durch die Einheit von Flansch und Rinnenkörper erzielt. Die Rinne<br />
ist komplett aus Edelstahl V4A mit einer Materialstärke von 1,5 mm gefertigt<br />
und verfügt über ein integriertes Rinnengefälle. Ein waagrechter Ablaufstutzen<br />
(DN 40) ist bereits integriert. Die Wassereinlaufbreite beträgt 8 mm, die Rinnenbreite<br />
91 mm und die Tiefe 70 mm, bei einer Wassereinlauflänge von 1 bis<br />
6 m. Zum Umfang gehören auch eine Verbindungsmuffe und ein Klebeflansch.<br />
Darüber hinaus steht ein Verlängerungselement bis 12 m zur Verfügung.<br />
Aschl GmbH, Königstr. 6, 70173 Stuttgart, Tel.: 0800 0087780 - 80, Fax: - 81,<br />
office@aschl-edelstahl.com, www.aschl-edelstahl.com<br />
34 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
SCHAUFENSTER<br />
FRANKE AQUAROTTER GMBH<br />
Duscharmatur mit Hygieneoptionen<br />
Die Duschpaneel-Linie „SMARTWAVE“ wurde um eine zeitgesteuerte, elektronische Armaturenvariante<br />
mit Hygieneoptionen ergänzt. Die Armatur namens „AQUACONTACT“ verfügt, wie<br />
der Hersteller erklärt, über eine Thermostatkartusche mit hoher Regelgenauigkeit, die auch bei<br />
wechselnden Druck- und Lastbedingungen im Installationsnetz zum Einsatz kommen kann. Zudem<br />
biete sie dem Nutzer einen sicheren Verbrühungsschutz durch die regelkonforme Begrenzung<br />
der Wassertemperatur bei 40 °C und die automatische Abschaltung der Armatur bei Kaltwasserausfall.<br />
Der integrierte Funktionsblock mit Bypass-Bohrung ermöglicht die Durchführung einer thermischen<br />
Desinfektion. Über Reflexions-Codes am Tast-Sensor lässt sich die integrierte Hygienespülfunktion<br />
deaktivieren oder aktivieren. Eine Reinigungsabschaltung der Armatur ist auf<br />
diesem Weg ebenfalls<br />
einstellbar. Weitere Zusatzfunktionen,<br />
wie<br />
Fließzeiteinstellungen<br />
und Hygienespülintervalle,<br />
ergeben sich in Kombination mit der optionalen Fernbedienung.<br />
Des Weiteren bietet die Armatur eine Option zum<br />
Umschalten von Zeitsteuerung auf Körperreflexion. Mehrfaches<br />
Wiederauslösen des Wasserflusses während des Duschvorgangs<br />
entfällt dadurch. Zudem stoppt der Wasserfluss automatisch,<br />
wenn die Person den Sensorbereich bei eingestellter<br />
Zeitsteuerung vorzeitig verlässt.<br />
Neben der zeitgesteuerten „AQUACONTACT“-Thermostatbatterie<br />
ist das Duschpaneel in den Ausführungen mit selbstschließender<br />
Thermostatbatterie „AQUALINE-Therm“ und<br />
Mischbatterie „AQUAMIX“ erhältlich.<br />
Franke Aquarotter GmbH, Parkstraße 1 - 5, 14974 Ludwigsfelde,<br />
Tel.: 03378 818 - 0, Fax: - 100, ws-info@franke.com, www.franke.de<br />
ABALIGHT GMBH<br />
Smarte Lichtsteuerung<br />
Die „abalight SmartBox 1.0“ ist ein<br />
Lichtsteuerungsserver und universelles<br />
Gateway. Im Kern stellt die Box eine Verbindung<br />
zwischen Ethernet beziehungsweise<br />
WLAN und Lichtsteuerungsschnittstellen<br />
wie DALI, DMX und dem Funksystem<br />
ZigBee her. Die kompakte Einheit<br />
verfügt im Standard über zwei 1-Wire-Kanäle.<br />
Über modulare Schnittstellen kann<br />
die SmartBox um bis zu drei Zugänge wie<br />
beispielsweise KNX, BACnet, EnOcean<br />
oder FS20 erweitert werden. Darüber hinaus<br />
arbeitet im Inneren ein Server mit<br />
einem „ARM Cortex A7 Dual Core“, 2 GB<br />
RAM und 8 GB Flash auf der Basis des Betriebssystems<br />
Android. Der Flashspeicher<br />
lässt sich über eine Micro-SD-Karte um bis<br />
zu 32 GB Speicherplatz erweitern. Daneben<br />
verfügt das System über jeweils eine VGA-,<br />
HDMI-, S/PDIF-, Mini-USB und Kopfhörerbuchse<br />
sowie zwei USB-HOST- und eine Infrarot-Schnittstelle.<br />
Damit eignet es sich<br />
für vielfältige Automationsaufgaben.<br />
Das technologische Konzept der Steuerung<br />
basiert auf der neuen Open-Source-Plattform<br />
Nogs. Dazu erklärt Abalight:<br />
„Nogs revolutioniert das Internet der Dinge<br />
dadurch, dass nicht mehr Befehle von<br />
einem zentralen Steuerungsgerät übertragen<br />
werden, sondern Skripte ausgetauscht<br />
werden, die auch die Endknoten in drahtlosen<br />
Sensor-Netzwerken intelligent machen.<br />
Diese Knoten können eigenständig<br />
mit Sensorinformationen umgehen und untereinander<br />
abgestimmte Entscheidungen<br />
treffen.“ Nogs erlaube es ferner, die Objekte<br />
durch multiple Protokolle zu routen und<br />
stelle eine Live-Coding-Umgebung für die<br />
einfache Entwicklung grafischer Benutzerschnittstellen<br />
bereit.<br />
Abalight GmbH, Josef-Suwelack-Str. 3, 48727 Billerbeck, Tel.: 02543 218898 - 0, Fax: - 19, info@abalight.de, www.abalight.de<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 35
SCHAUFENSTER<br />
THERMEA ENERGIESYSTEME GMBH<br />
CO 2 -Wärmepumpe zum<br />
gleichzeitigen Kühlen und Heizen<br />
Die „thermeco2“-Hochtemperaturwärmepumpe des Typs „HHR 360“<br />
bietet sich als Bindeglied zwischen einem Klimakaltwasser- und Heizungswassernetz<br />
an. Das Gerät ermöglicht es, Wärme aus dem Klimakaltwassernetz<br />
direkt zu nutzen und in das Heizungswassernetz zu transportieren.<br />
Als Kältemittel wird in der Anlage CO 2 eingesetzt. So nutzt z. B. der<br />
Südwestrundfunk (SWR) in Baden-Baden seit Kurzem die „thermeco2“-<br />
Technologie für eine gekoppelte Wärme- und Kälteerzeugung. Die Gebäude<br />
des Funkhauses haben einen kontinuierlichen und<br />
gleichzeitigen Wärme- und Kältebedarf. Das heißt,<br />
sie benötigen auch im Sommer Heizwärme und müssen<br />
auch im Winter klimatisiert werden. Thermea:<br />
„Durch die Anlage spart der Sender ein Drittel der<br />
Heizkosten und 45 % CO 2 -Emissionen. Da die Maschine<br />
mit dem natürlichen Kältemittel Kohlendioxid arbeitet,<br />
ist sie damit der neuen EU-Verordnung zum<br />
Klimaschutz schon einen Schritt voraus.“<br />
Die kompakt gebaute Wärmepumpe ist mit vier<br />
Hubkolbenverdichtern ausgerüstet. Kälte- bzw. Wärmeleistung<br />
sind stufenlos regelbar. Die Heizleistung<br />
beträgt 311 kW bei 80/40 °C und die Kühlleistung<br />
200 kW bei 12/6 °C mit einer Leistungsaufnahme<br />
von 111 kW.<br />
Thermea Energiesysteme GmbH, Jakobsdorfer Str. 4 - 6,<br />
01458 Ottendorf-Okrilla, Tel.: 035205 4744 - 0, Fax: - 44,<br />
mail@thermea.de, www.thermea.de<br />
VENTAFLEX VERTRIEBSGESELLSCHAFT MBH & CO. KG<br />
Lüftungsrohre in Leichtbauweise<br />
Mit „Ventaflex Luftführungsrohre“<br />
bietet sich eine leichte Alternative<br />
gegenüber herkömmlichen<br />
Luftführungssystemen.<br />
Rund 70 % weniger Gewicht als<br />
vergleichbare Wickelfalzrohre<br />
verzeichnen die aus PUR-Hartschaum<br />
gefertigten Rohre, die<br />
den Dämmwert der Wärmeleitfähigkeitsgruppe<br />
WLG 022 erzielen.<br />
Mit Durchmessern von „VentaSnap“-Schellensystem.<br />
200 mm bis 1270 mm eignet<br />
sich das Luftführungssystem für den Innen- und Außenbereich. „Darüber hinaus können<br />
Sondermaße, ovale Querschnitte, Reduzierungen, Bögen und Spezialanfertigungen aller<br />
Art präzise für den individuellen Bedarf erstellt werden“, erklärt der Hersteller. Die Verbindungen<br />
der Rohre erfolgt mit dem „VentaSnap“-Schellensystem, das eine leichte Montage ermöglichen<br />
soll.<br />
„Ventaflex Luftführungsrohre“.<br />
Ventaflex Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG, Im Gewerbegebiet 3, 48612 Horstmar,<br />
Tel.: 02558 9392 - 70, Fax: - 69, info@ ventaflex.de, www.ventaflex.de<br />
36 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER Mai 2014
SCHAUFENSTER<br />
BOSCH INDUSTRIEKESSEL GMBH<br />
Abhitzedampfkessel zur Ergänzung<br />
für Blockheizkraftwerke<br />
Der Abhitzedampfkessel „HRSB“ bietet sich als Ergänzung für Energiekonzepte<br />
mit Kraft-Wärme-Kopplung an und erzeugt je nach Ausführung<br />
zwischen 400 und 4100 kg Dampf pro Stunde. Dazu besteht der nach<br />
Druckgeräterichtlinie zertifizierte Kessel aus einem Rohrbündelwärmeübertrager,<br />
dessen Wirkungsgrad durch einen optional integrierten Economiser<br />
noch erhöht werden kann. Die heißen Abgasströme aus den vorgelagerten<br />
Verbrennungsprozessen werden durch den Rohrbündelwärmeübertrager<br />
geführt und für die Dampferzeugung genutzt.<br />
Bosch: „Dank dieser zusätzlichen Möglichkeit zur Wärmenutzung<br />
können die Blockheizkraftwerke im Vergleich zu<br />
heizwärmegeführten Anlagen üblicherweise größer dimensioniert<br />
werden. Daraus ergibt sich ein höherer Anteil an<br />
Eigenstromerzeugung, der wiederum zu hohen Energiekosteneinsparungen<br />
und kurzen Amortisationszeiten führt.“<br />
Eine einfache und komfortable Bedienung soll die Kesselsteuerung<br />
„BCO“ auf SPS-Basis ermöglichen. Der Abhitzekessel<br />
lässt sich mit Blockheizkraftwerken im elektrischen<br />
Leistungsbereich von circa 0,5 bis 4 MW kombinieren.<br />
Bosch Industriekessel GmbH, Nürnberger Str. 73,<br />
91710 Gunzenhausen, Tel.: 09831 56 - 0, Fax: - 92253,<br />
info@bosch-industrial.com, www.bosch-industrial.com<br />
KSB AG<br />
Druckerhöhungsanlage in Kompaktbauweise<br />
Anfang April 2014 stellte KSB auf der Messe IFH/Intherm eine neue Druckerhöhungsanlage<br />
in Kompaktbauweise vor. Bei der Baureihe „Hya-Solo EV“ handelt es<br />
sich um eine vollautomatische Einzelpumpenanlage. Ihre maximale Fördermenge<br />
beträgt 6 m³/h bei einer Förderhöhe von bis zu 53 m. Gesteuert wird die Anlage<br />
von einem motormontierten Frequenzumrichter. Dieser schaltet die Pumpe bei<br />
abfallendem Druck ein und sorgt für einen konstanten Druck durch permanente<br />
Drehzahlregelung. Bei Überschreiten des eingestellten Sollwertes schaltet die Anlage<br />
wieder aus. „Somit ist eine bedarfsorientierte und energieeffiziente Fahrweise<br />
garantiert“, betont der Hersteller.<br />
Die verwendete Hochdruckpumpe hat eine korrosionsbeständige Edelstahlhydraulik<br />
und ihr Druckraum ist so gestaltet, dass er Lufteinschlüsse von der Gleitringdichtung<br />
ableitet, sodass ein Trockenlaufen vermieden wird. Als Antriebe kommen 230-V-<br />
Einphasen-Wechselstrom-Motoren zum Einsatz. Deren Leistung beträgt je nach<br />
Baugröße 0,55 oder 1,1 kW. Das Gerät verfügt über eine 1,5 m lange Anschlussleitung<br />
mit Schuko-Stecker.<br />
■<br />
KSB AG, Johann-Klein-Straße 9, 67227 Frankenthal,<br />
Tel.: 06233 86 - 0, Fax: - 3401, info@ksb.com, www.ksb.com<br />
Mai 2014 <strong>IKZ</strong>-FACHPLANER 37