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Interview mit P. Matthias - Augustiner

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PRIESTERWEIHE VON PATER MATTHIAS SCHLÖGL OSA<br />

Obwohl wir heute eine kleine Pfarre sind, freuen wir uns über viele Berufungen, die<br />

dieser Pfarre entsprungen sind. Im Oktober ist es wieder einmal soweit. Pater <strong>Matthias</strong><br />

Schlögl OSA empfängt seine Priesterweihe.<br />

Aufgewachsen ist er im 2. Bezirk und in St. Josef hat er begonnen, zu ministrieren.<br />

Nach einigen Jahren Gymnasium in Hollabrunn und einem kleinen „Umweg“ über<br />

eine Floristenlehre trat er schließlich 1992 in den Orden der <strong>Augustiner</strong> ein. Er legte die<br />

Einfache und Feierliche Profess ab und band sich so an die Ordensgemeinschaft.<br />

Seine vielfachen Aufgaben im Orden (Vikariatsrat, Vikariatssekretär, Sekretär des<br />

Regionalvikars, Leiter der Kirchenmusik von St. Augustin, Webmaster) ließen in erst<br />

jetzt sein Studium beenden.<br />

Treffpunkt: Im einem <strong>Interview</strong> anlässlich<br />

deiner Weihe erwähnst du, dass du in<br />

unserer Kirche das erste Mal den Wunsch<br />

gespürt hast, Priester zu werden. Wie alt<br />

warst du da und wie fandest du die<br />

Gewissheit, dass du Priester werden<br />

möchtest?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: Den<br />

Wunsch, Priester zu<br />

werden, hatte ich<br />

das erste Mal <strong>mit</strong><br />

14 Jahren. Damals<br />

hat mich der Krankenhausseelsorger<br />

der<br />

Barmherzigen Brüder,<br />

Pfarrer Schneider,<br />

der zur Urlaubsaushilfe<br />

eine Messe in<br />

St. Josef gefeiert<br />

hat, angesprochen. Es traf mich damals<br />

wie ein Blitz! Ich und Priester? Und je<br />

länger ich mir diese Frage stellte, umso<br />

stärker wurde der Wunsch in mir.<br />

Gewissheit hat man, wenn man spürt,<br />

dass genau das sein Weg ist, den man<br />

einschlagen muss. Es gab in meinem<br />

Leben viele „Umwege“, die ich allerdings<br />

heute nicht so bezeichnen würde.<br />

Gott schickte mir immer Menschen, die<br />

meinen Weg querten - und das zum<br />

richtigen Zeitpunkt, da<strong>mit</strong> ich meinen<br />

mir vorbestimmten Platz im Leben finde.<br />

Das ist Berufung, das schafft Gewissheit,<br />

„seinen“ Lebensweg gehen zu können,<br />

und dafür bin ich sehr dankbar!<br />

Treffpunkt: Wie hat deine Familie reagiert?<br />

War sie gleich begeistert oder<br />

eher skeptisch?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: Meine Familie war anfangs<br />

gar nicht begeistert. Ich war <strong>mit</strong><br />

14 Jahren der erste, der von zu Hause<br />

ausgezogen ist, und das tat vor allem<br />

meiner Mutter weh. Meine Eltern haben<br />

meine Entscheidung aber immer <strong>mit</strong>getragen<br />

- das ist auch nicht selbstverständlich<br />

- und das hat mir in meinem<br />

Leben immer sehr geholfen.<br />

Treffpunkt: Wer hatte entscheidenden<br />

Einfluss auf dein religiöses Leben und an<br />

wem hast du dich orientieren können?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: Den entscheidenden<br />

Schritt hin zum Priester- und Ordensleben<br />

machte ich sicherlich durch die<br />

Bekanntschaft <strong>mit</strong> Pfarrer Schubert. Er<br />

war ein Unikum. Er strahlte ein Priesterbild<br />

aus, das mich tief bewegt hat. Sein<br />

Humor, seine Liebenswürdigkeit und seine<br />

Wahrhaftigkeit beeindruckten mich<br />

schon sehr früh.<br />

Ich muss hier aber auch an meine<br />

Religionslehrer Sr. Fritzi Magloth und den<br />

späteren Diakon Tugomir Josipović<br />

denken und ihnen dankbar sein. Sie<br />

waren es, die Religion so spannend gestalteten,<br />

dass die unbewusste Suche<br />

und Sehnsucht nach einem Leben in<br />

der Nachfolge Christi sicherlich schon<br />

sehr früh in mir verankert war.<br />

Treffpunkt: Wie bekommt man die<br />

Menschen wieder in die Kirche? Das ist<br />

vielleicht ein bisschen populistisch ausgedrückt,<br />

aber wie schaffen wir es, die<br />

Menschen wieder für das Evangelium<br />

(= Frohe Botschaft) zu begeistern?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: Ich glaube, dass das heutzutage<br />

allein durch das „Vorbild“ geht.<br />

Wenn wir es schaffen, Kirche nicht nur<br />

nach innen hin zu sein, sondern unsere<br />

Gemeinschaft, unsere Begeisterung nach<br />

außen hin zu tragen, dann kann und<br />

wird das ansprechend für unsere Mitmenschen<br />

sein. Ich war vor kurzem


Sonntagabend in St. Josef und war sehr<br />

angetan, als ich einige junge Menschen<br />

im Gottesdienst sah. Hier müssen wir als<br />

Kirche diese „heilige Gemeinschaft“<br />

nach außen tragen, hier muss unser<br />

„Kirchesein“ durch unser Leben und<br />

unsere Begegnungen spürbar werden.<br />

Treffpunkt: Wie geht’s weiter nach<br />

deiner Priesterweihe? Du bleibst doch<br />

sicher im Orden der <strong>Augustiner</strong>?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: <strong>Augustiner</strong> bleibe ich bis<br />

zu meinem Tod, da ändert sich nichts!<br />

Als Priester werden mir im ersten Jahr<br />

ordensinterne Aufgaben übergeben.<br />

Da ich ja auch Ämter in unserer Ordensgemeinschaft<br />

habe, werde ich das<br />

erste Jahr hier eingesetzt sein.<br />

Treffpunkt: Möchtest Du unseren Treffpunkt-Leserinnen<br />

und -Lesern noch etwas<br />

<strong>mit</strong>teilen?<br />

Pater <strong>Matthias</strong>: Ja! Ich möchte mich bei<br />

den Menschen bedanken, die meinen<br />

Weg durch ihr Gebet <strong>mit</strong>getragen<br />

haben. Dieser Weg hat in St. Josef begonnen,<br />

dieser Weg führt mich nach<br />

meiner Weihe „nach Hause“ zu meiner<br />

Heimatprimiz in St. Josef. Darauf freue<br />

ich mich sehr!<br />

Viele sagten mir in den letzten Wochen,<br />

wie sehr sie es bedauern, dass Pfarrer<br />

Schubert diese Feier nicht mehr <strong>mit</strong>erleben<br />

durfte. Auch ich bin natürlich<br />

traurig darüber, ich kann aber allen<br />

versichern, dass er diese Feiern nicht nur<br />

<strong>mit</strong> uns <strong>mit</strong>feiern und dabei sein wird,<br />

sondern dass er mir gerade in den<br />

letzten Wochen und Monaten sehr<br />

nahe war. Und ich bin davon überzeugt,<br />

dass er uns allen auch ein großer<br />

Fürsprecher und Helfer im Himmel ist!<br />

(<strong>Interview</strong>: Anita Loidl)<br />

EINLADUNG<br />

Priesterweihe<br />

in St. Augustin<br />

15. Oktober 2010, 18.30 Uhr<br />

durch Weihbischof em.<br />

DDr. Helmut Krätzl<br />

Heimatprimiz<br />

in St. Josef<br />

31. Oktober 2010, 9.30 Uhr<br />

Predigt: Msgr. Mag. Karl Wagner

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