Klarinette
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ihm benannte er seine Erfindung auch Boehm-System. Da diese Griffweise<br />
völlig neuartig konzipiert war und die das Müller-System gewohnten<br />
Musiker komplett umlernen mussten, setzte es sich jedoch nur langsam<br />
durch. Mittlerweile aber ist die Böhmklarinette, vom deutschen Sprachraum<br />
abgesehen, das internationale Standardinstrument. Siehe auch:<br />
Griffsysteme.<br />
Die Wiener <strong>Klarinette</strong><br />
Die Wiener <strong>Klarinette</strong> ist ein für Österreich typisches Instrument. Diese<br />
besondere Art der Deutschen <strong>Klarinette</strong> unterscheidet sich von der<br />
deutschen Schwester dadurch, dass sie eine weitere Bohrung besitzt,<br />
dickere Wandstärken hat und dass sie eine andere Mundstücksbahn hat.<br />
Wiener Blätter sind breiter als deutsche Blätter. Wiener Blätter sind zudem<br />
stärker und haben einen anderen Blattkern. Die Wiener <strong>Klarinette</strong> verleiht<br />
den neben den anderen Wiener Instrumenten, wie z. B. Wiener Oboe, Wiener<br />
Horn, Wiener Schlagwerk, udgl., den österreichischen Orchestern ihren<br />
typischen Klang. Die Wiener Instrumente basieren auf der Klangvorstellung,<br />
dass diese Instrumente einen volleren, weicheren Klang besitzen sollen und<br />
sich dadurch klanglich besser über den Orchesterklang legen. Eine<br />
besondere <strong>Klarinette</strong> in der Wiener Volksmusik ist die G-<strong>Klarinette</strong>. Sie ist<br />
einen Halbtonschritt tiefer gestimmt als die selten verwendete As-<strong>Klarinette</strong>.<br />
Ihre Verwendung findet sie in der Schrammel-Musik, wo sie auch als<br />
picksüßes Hölzl bezeichnet wird.<br />
Verwendung in der Musik<br />
Solistisch<br />
Aus den zahlreichen Werken für <strong>Klarinette</strong> und Klavier sind vor allem die<br />
beiden Sonaten von Brahms, die Fantasiestücke von Robert Schumann und<br />
die vier Stücke von Alban Berg hervorzuheben. Weitere Sonaten<br />
komponierten Felix Draeseke, Camille Saint-Saens, Max Reger, Paul<br />
Hindemith, Francis Poulenc und Leonard Bernstein.<br />
Es gibt auch eine reiche Literatur an <strong>Klarinette</strong>nkonzerten, das bekannteste<br />
dürfte das <strong>Klarinette</strong>nkonzert KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart sein.<br />
Auch Carl Maria von Weber, Ludwig Spohr, Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
Franz Krommer, Johann Melchior Molter und Mitglieder der Stamitz-Familie<br />
schrieben bekannte und bis heute häufig aufgeführte <strong>Klarinette</strong>nkonzerte,<br />
später komponierten Claude Debussy, Igor Strawinski oder Aaron Copland<br />
Werke für Soloklarinette mit Orchesterbegleitung. Erwähnung verdient<br />
weiterhin das <strong>Klarinette</strong>nkonzert von Carl Nielsen. Einen Höhepunkt in<br />
technischer und auch musikalischer Raffinesse markiert das<br />
<strong>Klarinette</strong>nkonzert von Jean Francaix (1964), jedoch wird es wegen seiner<br />
hohen Anforderungen an den Solisten wie auch an das Orchester nur selten<br />
aufgeführt.<br />
Die völlig unbegleitete <strong>Klarinette</strong> wurde von vielen Komponisten, vor allem<br />
im 20. Jahrhundert mit Solokompositionen bedacht. Die prominentesten<br />
Vertreter sind hier die drei Stücke von Strawinski, das Capriccio von<br />
Sutermeister und Luciano Berios Sequenza IXa.<br />
Kammermusik