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Finanz-Krise – Krise der Journalisten? - Deutscher ...

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Preisrätsel Nachrichten Medien Internes Personalien<br />

32 1/2009<br />

Die großen Kollegen (VIII)<br />

Ein berühmter Schriftsteller<br />

Der große Kollege, den wir heute<br />

suchen, ist als einer <strong>der</strong> bedeutendsten<br />

deutschen Schriftsteller<br />

des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts bekannt. Er<br />

schrieb zwölf Romane. Geboren<br />

wurde er am 22. Juni 1898 in<br />

Osnabrück und starb am 25. September<br />

1970 in Locarno.<br />

Er wurde bis 1919 zum Lehrer im<br />

katholischen „Königlichen Schullehrer-Seminar“<br />

in Osnabrück<br />

ausgebildet.<br />

Bereits 1916 erschien seine<br />

erste Veröffentlichung „Von<br />

den Freuden und Mühen <strong>der</strong> Jugendwehr“.<br />

Ende November des<br />

gleichen Jahres wurde er zur<br />

Armee einberufen. Im Krieg<br />

verwundet, kam er ins<br />

Lazarett und erst einen<br />

Monat vor dem Kriegsende<br />

wurde er von dort<br />

nach Osnabrück zum<br />

Infanterie-Regiment versetzt.<br />

Am 5. Januar 1919 aus <strong>der</strong><br />

Armee entlassen, verzichtete er<br />

auf Orden und Ehrenabzeichen<br />

und setzte seine Ausbildung im<br />

Lehramt fort. Ein halbes Jahr später<br />

wurde er Lehrer in Lohne bei<br />

Lingen und arbeitete dort bis 31.<br />

März 1920.<br />

Im gleichen Jahr schrieb er „Die<br />

Traumbude. Ein Künstlerroman“.<br />

Ende November 1920 quittierte<br />

er den Schuldienst und hielt<br />

sich mit Gelegenheitsjobs über<br />

Wasser: Als Kaufmännischer Angestellter,<br />

Buchhalter, Grabsteinverkäufer,<br />

Klavierlehrer, Organist.<br />

Im März 1921 begann seine journalistische<br />

Laufbahn.<br />

Er schrieb Theaterkritiken für das<br />

„Osnabrücker Tageblatt“ und<br />

die „Osnabrücker Landeszeitung“<br />

und erste Arbeiten für die<br />

Zeitschrift „Echo Continental“<br />

<strong>der</strong> Continental-Gummiwerke<br />

in Hannover. Er siedelte nach<br />

Hannover um und wurde dort<br />

Werbetexter und Redakteur <strong>der</strong><br />

Zeitschrift „Echo“ und 1923 verantwortlicher<br />

Redakteur.<br />

Am 1. Januar 1925 wechselte er<br />

zu „Sport im Bild. Das Blatt für<br />

die gute Gesellschaft“ (Scherl-<br />

Verlag im Hugenberg-Konzern)<br />

in Berlin.<br />

Am 14. Oktober des gleichen<br />

Jahres heiratete er Ilse Jutta Zambona.<br />

Mit ihr hatte er sich nach<br />

einer ersten Scheidung am 4.<br />

Januar 1930, wie<strong>der</strong> vermählt (22.<br />

Januar 1938) und wie<strong>der</strong> scheiden<br />

lassen (20. Mai 1957). Zwischenzeitlich<br />

hatte er Affären mit<br />

Marlene Dietrich, Greta Garbo<br />

und an<strong>der</strong>en<br />

Vips. Am 25.<br />

Februar 1958<br />

heiratete er die Schauspielerin<br />

Paulette Goddard, die frühere<br />

Ehefrau Charlie Chaplins, mit <strong>der</strong><br />

er bis zu seinem Tod in seiner<br />

Wahlheimat Tessin lebte.<br />

Im Winter 1927 begann unser<br />

großer Kollege seinen bedeutendsten<br />

Roman, in dem er die<br />

Vision des Krieges aus Sicht eines<br />

einfachen Soldaten schil<strong>der</strong>t. Der<br />

Fischer-Verlag lehnte den Roman<br />

ab. „Niemand ist heute am Thema<br />

Krieg interessiert“, lautete die<br />

Begründung. Der Ullstein-Verlag<br />

war da an<strong>der</strong>er Meinung.<br />

Der für den „redaktionellen Inhalt“<br />

verantwortliche Redakteur<br />

bei „Sport im Bild“ veröffentlichte<br />

seinen Roman als Vorabdruck in<br />

<strong>der</strong> „Vossischen Zeitung“.<br />

Die <strong>Journalisten</strong>-Karriere unseres<br />

gesuchten Kollegen wurde durch<br />

eine fristlose Kündigung am 15.<br />

November 1928 beendet. Sein<br />

Roman erschien 1929 als Buchausgabe<br />

im Propyläen-Verlag<br />

und wurde ein Jahr später in<br />

Hollywood verfilmt. Die Premiere<br />

in Berlin wurde massiv durch<br />

die Nationalsozialisten gestört.<br />

Schließlich wurde <strong>der</strong> Film verboten.<br />

1933 emigrierte unser Kollege<br />

aus Deutschland und fand Unterschlupf<br />

in Porto Ronco (Tessin).<br />

Dort erreichte ihn am 10. Mai die<br />

Nachricht über die öffentliche<br />

Verbrennung seiner Bücher in<br />

Berlin: „Gegen literarischen Verrat<br />

am Soldaten des Weltkrieges,<br />

für Erziehung des Volkes im Geiste<br />

<strong>der</strong> Wehrhaftigkeit!“<br />

Am 4. Juli 1938 folgte die Ausbürgerung<br />

aus dem Deutschen<br />

Reich. 1939 emigrierte unser<br />

Kollege in die USA, wo er 1942<br />

die US-Staatsbürgerschaft bekam.<br />

Erst am 19. Mai 1948,<br />

nach neun Jahren Exil in<br />

den USA, kehrte er nach<br />

Europa zurück. Am 25.<br />

April 1967 wurde ihm das<br />

Große Verdienstkreuz<br />

<strong>der</strong> Bundesrepu-blik<br />

Deutschland verliehen.<br />

Richard A. Kosowski<br />

Wenn Sie den Namen des<br />

gesuchten Kollegen erraten,<br />

senden Sie uns Ihre Lösung bis<br />

zum 31. März 2009 per Post, E-<br />

Mail (blickpunkt@djvhessen.de)<br />

o<strong>der</strong> per Fax an (0611) 3 41 91 30!<br />

Unter den Gewinnern verlosen<br />

wir drei Bücher aus <strong>der</strong> Reihe<br />

„Praktischer Journalismus“:<br />

„Das Porträt“ von Sylvia Egli von<br />

Matt u.a., „Recherchieren“ von<br />

Michael Haller und „Überschrift,<br />

Vorspann, Bildunterschrift“ von<br />

Markus Reiter, gestiftet von UVK<br />

Verlagsges. mbH, Konstanz.<br />

Die Gewinner des Preisrätsels Nr.<br />

VII aus „blickpunkt“ 4/08 (gesucht:<br />

Marion Gräfin Dönhoff):<br />

Felicitas Semmel, Hasselroth und<br />

Renate Feyerbacher, Bad Vilbel.<br />

Sie erhalten je ein Exemplar von<br />

„Public Relations“ von Dominik<br />

Ruisinger und Oliver Jorzik, gestiftet<br />

vom Verlag Schäffer-Poeschel,<br />

Stuttgart. Wir gratulieren.

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