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Vorbereitung auf die Mündliche Prüfung Kaufmann/Kauffrau im Groß

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Gunter Krieg, Ralph Rakemann<br />

<strong>Vorbereitung</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>die</strong> Mündliche Prüfung<br />

K<strong>auf</strong>mann/K<strong>auf</strong>frau <strong>im</strong><br />

Groß- und Außenhandel<br />

33 Aufgaben und Anregungen für Fallbezogene Fachgespräche<br />

mit ausführlichen Lösungshinweisen<br />

1. Auflage<br />

Bestellnummer 86502


www.bildungsverlag1.de<br />

Bildungsverlag EINS<br />

Sieglarer Straße 2, 53842 Troisdorf<br />

ISBN 978-3-427-86502-5<br />

© Copyright 2008: Bildungsverlag EINS GmbH, Troisdorf<br />

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen<br />

Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.<br />

Hinweis zu § 252a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt<br />

und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen.


Vorwort<br />

Sie wollen <strong>die</strong> K<strong>auf</strong>mannsgehilfenprüfung mit Erfolg und guten Noten bestehen. Ein wichtiger Teil der Abschlussprüfung<br />

ist der Mündliche Prüfungsbereich „Fallbezogenes Fachgespräch“.<br />

Das Berufsbildungsgesetz, <strong>die</strong> Verordnung über <strong>die</strong> Berufsausbildung zum K<strong>auf</strong>mann/zur K<strong>auf</strong>frau <strong>im</strong> Groß- und<br />

Außenhandel, <strong>die</strong> Prüfungsordnung und <strong>die</strong> Empfehlungen des Bundesinstituts für Berufsbildung sind <strong>die</strong> Grundlage<br />

für <strong>die</strong> Fallbezogenen Fachgespräche.<br />

Mit <strong>die</strong>ser Broschüre wollen wir Ihnen helfen, Fallbezogene Fachgespräche kennenzulernen, vorzubereiten und<br />

zu bestehen. In <strong>die</strong>ser Auflage sind <strong>die</strong> Aufgabenbeispiele nach den Anforderungen der neuen Ausbildungsordnung<br />

vom 14. Februar 2006 überarbeitet und geordnet worden.<br />

Selbstverständlich <strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Aufgaben mit ihren Lösungshilfen auch der <strong>Vorbereitung</strong> der schriftlichen Prüfungsbereiche:<br />

Großhandelsgeschäfte bzw. Außenhandelsgeschäfte, K<strong>auf</strong>männische Steuerung und Kontrolle,<br />

Organisation und Wirtschafts- und Sozialkunde.<br />

Im Inhaltsverzeichnis sind wesentliche fachliche Inhalte des Ausbildungsrahmenplans zur besseren allgemeinen<br />

Orientierung ausführlich dargestellt. Fragen zum Verständnis betrieblicher und wirtschaftlicher Probleme sowie<br />

deren Beurteilung und mögliche Lösungen ergeben sich <strong>im</strong> Fallbezogenen Fachgespräch – der mündlichen<br />

Prüfung – mit dem Prüfungsausschuss.<br />

Ausführliche Lösungshinweise zu den Aufgaben und den Ergänzungsfragen finden Sie <strong>im</strong> hinteren Teil der Broschüre.<br />

Viel Erfolg für Ihre Prüfung!<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Einführung ................................................................... 7<br />

1 Welche Noten muss man in den einzelnen Prüfungsfächern erreichen,<br />

um <strong>die</strong> K<strong>auf</strong>mannsgehilfenprüfung zu bestehen? ...................................... 7<br />

2 Was sind Fallbezogene Fachgespräche? ............................................ 8<br />

3 Wie sieht eine Aufgabenstellung für Fallbezogene Fachgespräche aus? ..................... 9<br />

4 Was muss man bei der Lösung von Aufgaben und der Darbietung Fallbezogener Fachgespräche<br />

beachten? .................................................................. 9<br />

5 Wie kann ein Fallbezogenes Fachgespräch abl<strong>auf</strong>en? .................................. 10<br />

6 Was muss man beachten, um eine möglichst gute Note <strong>im</strong> Prüfungsbereich<br />

Fallbezogenes Fachgespräch zu bekommen? ........................................ 13<br />

Aufgabenbeispiele für „Fallbezogene Fachgespräche“<br />

mit Lösungshinweisen .......................................................... 14<br />

Aufgaben Seite Lösungshinweise<br />

Das Ausbildungsunternehmen ................................... 1bis 6 15 52<br />

Rechtsform, Organisations- und Entscheidungsstrukturen<br />

Kompetenzen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />

Zusammenarbeit mit Behörden und Organisationen<br />

Berufsbildung, Personalwirtschaft<br />

arbeits-, sozial- und tarifrechtliche Best<strong>im</strong>mungen<br />

Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz<br />

Beschaffung und Logistik ....................................... 7bis13 21 60<br />

Warenkenntnisse und Warensort<strong>im</strong>ent<br />

Beschaffungsplanung, Bezugsquellen, Angebote, Auftragsabwicklung<br />

Wertschöpfungskette zwischen Herstellern, Lieferanten,<br />

Groß-/Außenhändlern und Wiederverkäufern<br />

Wareneink<strong>auf</strong>, Wareneingang, Warenlagerung, Warenfluss, Kommissionierung<br />

Transportwesen, Transportmittel und Lagerstätten der Logistikkette<br />

logistische Dienstleistungen, rechtliche Vorschriften und Transportrisiken<br />

Warenwirtschaftssystem, betrieblicher Datenfluss<br />

Verträge, Reklamationen<br />

Vertrieb und Kundenorientierung ................................. 14bis22 28 69<br />

Warenwirtschaft, Warendistribution<br />

Verk<strong>auf</strong>, Auftragsabwicklung, Warenausgang, Versand<br />

Marketing: Zielgruppen und Absatzgebiete, Vertriebswege<br />

Markterkundung, Marktaktivitäten<br />

Service-, Kunden<strong>die</strong>nst- und Garantieleistungen<br />

Beziehungen zu Kunden und Geschäftspartnern<br />

Kalkulation und Preisermittlung<br />

Kundenreklamationen, Konfliktarten und Konfliktlösungen<br />

4


Aufgaben Seite Lösungshinweise<br />

Information und Zusammenarbeit ................................. 23bis25 37 80<br />

Informations- und Kommunikationsquellen und –systeme<br />

Daten- und Informationserfassung<br />

Datenschutz, Datensicherheit, Datenpflege<br />

Standardsoftware und betriebsspezifische Software<br />

Arbeitsorganisation, Arbeitstechniken, Organisationsmittel<br />

Fremdsprachige Fachbegriffe und Informationen<br />

K<strong>auf</strong>männische Steuerung und Kontrolle ........................... 26bis31 40 84<br />

Buchführung, Kosten- und Leistungsrechnung, Controlling<br />

Zahlungsverkehr und Kredit<br />

Ermittlung und Analyse betrieblicher Kennzahlen<br />

Auskünfte über Geschäftspartner<br />

Außenhandelsgeschäfte und Auslandsmärkte ........................ 32bis33 49 94<br />

Internationaler Handel, Bedingungen <strong>auf</strong> internationalen Märkten<br />

Außenwirtschafts- und Zollrecht, Währungs- und Devisenvorschriften<br />

Internationales Transportwesen, spezifische Zahlungsbedingungen<br />

Handels- und Warendokumente<br />

Internationale Handels- und Vertragsusancen<br />

Fremdsprachige Korrespondenz und Kommunikation<br />

Lösungshinweise und Lösungshilfen ............................................... 52<br />

5


Einführung<br />

Fünf Auszubildende, <strong>die</strong> den schriftlichen Teil der Prüfung hinter sich haben, wollen<br />

sich gemeinsam <strong>auf</strong> den Prüfungsbereich „Fallbezogenes Fachgespräch“ vorbereiten.<br />

Zu <strong>die</strong>sem Zweck treffen sich Hilde, Christiane, Ralph, Bernd und Gunter.<br />

Abschlussprüfung<br />

(nach § 9 der Verordnung<br />

über <strong>die</strong><br />

Berufsausbildung/VO)<br />

Schriftliche<br />

Prüfungsbereiche<br />

+<br />

Mündlicher<br />

Prüfungsbereich<br />

eventuell:<br />

Mündliche<br />

Ergänzungsprüfung<br />

Fallbezogenes<br />

Fachgespräch<br />

1 Welche Noten muss man in den einzelnen Prüfungsbereichen erreichen,<br />

um <strong>die</strong> K<strong>auf</strong>mannsgehilfenprüfung zu bestehen?<br />

Gemeinsam suchen Hilde und Christiane in der Verordnung über <strong>die</strong> Berufsausbildung zum K<strong>auf</strong>mann <strong>im</strong> Großund<br />

Außenhandel/zur K<strong>auf</strong>frau <strong>im</strong> Groß- und Außenhandel vom 14. Febr. 2006 <strong>die</strong> Hinweise zum Bestehen der Abschlussprüfung<br />

Sie lesen u.a.:<br />

Zum Bestehen der Abschlussprüfung müssen <strong>im</strong> Gesamtergebnis und in mindestens zwei der unter 1. bis 3.<br />

genannten Prüfungsbereiche sowie <strong>im</strong> Prüfungsbereich „Fallbezogenes Fachgespräch“ mindestens ausreichende<br />

Leistungen erbracht werden.<br />

Die vier Prüfungsbereiche sind:<br />

1. Großhandelsgeschäfte bzw. Außenhandelsgeschäfte<br />

2. K<strong>auf</strong>männische Steuerung und Kontrolle, Organisation<br />

3. Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

4. Fallbezogenes Fachgespräch<br />

Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses haben <strong>die</strong> Prüfungsbereiche Großhandelsgeschäfte bzw. Außenhandelsgeschäfte<br />

und Fallbezogenes Fachgespräch gegenüber jedem der übrigen Prüfungsbereiche das doppelte<br />

Gewicht. Werden <strong>die</strong> Leistungen in einem Prüfungsbereich mit „ungenügend“ bewertet, so ist <strong>die</strong> Prüfung nicht bestanden.<br />

Sind in den drei schriftlichen Prüfungsbereichen <strong>die</strong> Prüfungsleistungen in bis zu zwei Bereichen „mangelhaft“ und<br />

in dem dritten Bereich mit mindestens „ausreichend“ bewertet worden, so ist <strong>auf</strong> Antrag des Prüflings oder nach<br />

Ermessen des Prüfungsausschusses in einem der mit „mangelhaft“ bewerteten Prüfungsbereiche <strong>die</strong> schriftliche<br />

Prüfung durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn <strong>die</strong>se für das Bestehen der<br />

Prüfung den Ausschlag geben kann (siehe auch Gesamtergebnis). Der Prüfungsbereich ist vom Prüfling zu best<strong>im</strong>men.<br />

Bei der Ermittlung des Ergebnisses für <strong>die</strong>sen Prüfungsbereich sind <strong>die</strong> Ergebnisse der schriftlichen Arbeit<br />

und der mündlichen Ergänzungsprüfung <strong>im</strong> Verhältnis 2:1 zu gewichten. Die mündliche Ergänzungsprüfung hat<br />

also nichts mit dem mündlichen Prüfungsbereich Fallbezogenes Fachgespräch zu tun.<br />

7


2 Was sind „Fallbezogene Fachgespräche“?<br />

Im §9 (4) der Verordnung über <strong>die</strong> Berufsausbildung lesen <strong>die</strong> Auszubildenden zum Prüfungsbereich Fallbezogenes<br />

Fachgespräch:<br />

Im Prüfungsbereich Fallbezogenes Fachgespräch soll der Prüfling eine von zwei ihm zur Wahl<br />

gestellten praxisbezogenen Aufgaben bearbeiten. Hierbei ist <strong>die</strong> Branchenzugehörigkeit des Ausbildungsbetriebes<br />

zu berücksichtigen.<br />

Alle Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten, <strong>die</strong> nach dem Ausbildungsrahmenplan für <strong>die</strong> Berufsausbildung<br />

vermittelt werden müssen, können geprüft werden. Auch <strong>auf</strong> den <strong>im</strong> Berufsschulunterricht vermittelten Lehrstoff,<br />

soweit er für <strong>die</strong> Berufsausbildung wesentlich ist, kann ergänzend zurückgegriffen werden.<br />

Es kommen insbesondere folgende Gebiete in Betracht:<br />

Großhandel:<br />

Außenhandel:<br />

1. Wareneink<strong>auf</strong><br />

2. Marketing<br />

3. Verk<strong>auf</strong> und Kundenberatung<br />

1. Internationaler Handel<br />

2. Auslandsmärkte<br />

Das Wort „insbesondere“ schließt weitere Ausbildungsgebiete und Prüfungsinhalte nicht aus. Es wird nur <strong>auf</strong><br />

Schwerpunkte des Fallbezogenen Fachgesprächs hingewiesen.<br />

Wichtig ist auch, dass <strong>die</strong> Auszubildenden <strong>im</strong> Großhandel auch über Außenhandelsgeschäfte und <strong>die</strong> Auszubildenden<br />

<strong>im</strong> Außenhandel auch über Vorgänge <strong>im</strong> Großhandel (Wareneink<strong>auf</strong>, betrieblicher Warenfluss, Warenwirtschafts-<br />

und Lagersystem) Bescheid wissen müssen.<br />

Die Aufgabenstellung soll in jedem Fall Ausgangspunkt für das Fachgespräch in der Prüfung sein. Im Rahmen<br />

des Fachgesprächs soll der Prüfling zeigen, dass er<br />

– betriebspraktische Vorgänge verstanden hat und bearbeiten kann,<br />

– betriebliche Tatbestände und Vorgänge nutzen kann, um zu zeigen, dass er Lösungen entwickeln und Geschäftsgespräche<br />

adressatengerecht, situationsbezogen und unter Einbeziehung von Warenkenntnissen führen<br />

kann,<br />

– betriebliche und wirtschaftliche Probleme und Zusammenhänge verstanden hat und praktische Aufgaben lösen<br />

kann.<br />

Dem Prüfling ist für <strong>die</strong> von ihm gewählte Aufgabe eine <strong>Vorbereitung</strong>szeit von höchstens 15 Minuten zu gewähren.<br />

Das Fachgespräch soll <strong>die</strong> Dauer von 30 Minuten nicht überschreiten.<br />

8


3 Wie sieht eine Aufgabenstellung für das Fallbezogene Fachgespräch aus?<br />

Hilde sagt, dass <strong>die</strong> Prüfungsausschüsse schriftlich formulierte Aufgabenstellungen zur Bearbeitung vorgeben.<br />

Sie hat ein Beispiel.<br />

Sie sind als Mitarbeiter in der Abteilung Lohn- und Gehaltsabrechnung <strong>auf</strong>gefordert, einem Kreis neu in<br />

den Betrieb eingetretener Angestellter, eine Lohn- und Gehaltsabrechnung und damit zusammenhängende<br />

Vorgänge und Probleme zu erläutern.<br />

Orientieren Sie sich für das Fachgespräch an folgenden Fragestellungen:<br />

1. Nennen und erklären Sie verschiedene Entlohnungsformen.<br />

2. Wozu <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Lohnsteuerkarte?<br />

3. Erklären Sie <strong>die</strong> Daten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Lohn-/Gehaltsabrechnung aus der Lohnsteuerkarte entnommen werden.<br />

4. Unterscheiden Sie <strong>die</strong> Abzüge bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung.<br />

5. Wie erfolgt <strong>die</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung in Ihrem Betrieb?<br />

6. Nehmen Sie Stellung zur Problematik der gerechten Entlohnung.<br />

Arbeitshilfe: Lohnsteuerkarte<br />

Die Auszubildenden beschließen, <strong>die</strong> Aufgabe zu lösen. Gunter macht den Vorschlag, dass jeder für sich in den<br />

nächsten 15 Minuten <strong>die</strong> Aufgabe bearbeitet. – So kann es auch in einer Prüfung sein.<br />

4 Was muss man bei der Lösung von Aufgaben für das Fallbezogene Fachgespräch<br />

beachten?<br />

Nach ungefähr 15 Minuten treffen sich <strong>die</strong> Auszubildenden wieder und tauschen ihre Erfahrungen aus.<br />

Bernd konnte <strong>die</strong> Fragestellung „5. Wie erfolgt <strong>die</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung in Ihrem Betrieb?“ nicht beantworten,<br />

weil er ganz zu Beginn seiner Ausbildung in der Abteilung war. Er erinnert sich nicht mehr an den Arbeitsabl<strong>auf</strong>.<br />

Im Berichtsheft hat er auch nicht mehr nachgelesen. Auch <strong>die</strong> elektronische Abrechnung und <strong>die</strong> eTIN<br />

kannte er nicht.<br />

Die Auszubildenden stellen gemeinsam fest, dass es nicht ausreicht, wie in der 1. Frage nur Fachkenntnisse zu<br />

haben, oder wie in der 3. Frage eine Lohnsteuerkarte zu erklären. Eine Wiederholung des in der Ausbildungszeit<br />

Gelernten ist sehr wichtig, damit <strong>die</strong> betriebspraktischen Vorgänge in der Prüfung richtig dargestellt werden können.<br />

Auch muss <strong>die</strong> Entlohnungsform beurteilt werden.<br />

Christiane hatte Schwierigkeiten, <strong>die</strong> Frage „6. Nehmen Sie Stellung zur Problematik der gerechten Entlohnung!“<br />

zu beantworten. Sie meint, dass <strong>die</strong>se Aufgabe auch nicht in den Prüfungsbereich Fallbezogene Fachgespräche<br />

gehöre. Im Betrieb habe sie jedenfalls darüber nichts gelernt.<br />

Gunter erinnert sich an <strong>die</strong> Prüfungsanforderungen (§ 9 der VO). Es ist vorgesehen, dass auch in der Berufsschule<br />

vermitteltes Wissen Inhalt der Fallbezogenen Fachgespräche sein kann. Im Übrigen muss sich jeder auch<br />

mit Problemen und Konflikten des Betriebs- und Wirtschaftslebens auseinander setzen.<br />

Ralph konnte nur <strong>die</strong> ersten beiden Fragen bearbeiten. Er hat sehr viel Zeit für <strong>die</strong> ausführliche Beantwortung<br />

gebraucht. Er fand <strong>die</strong> 5. und <strong>die</strong> 6. Frage viel schwieriger als <strong>die</strong> beiden ersten.<br />

Christiane schlägt vor, dass man nicht alles <strong>auf</strong>schreiben soll, was zu den Fragen zu sagen ist. Wichtig sind<br />

Stichpunkte, mit deren Hilfe das Gespräch geführt werden kann. Zum anderen lässt sich aus der Verordnung über<br />

<strong>die</strong> Berufsausbildung entnehmen, dass <strong>die</strong> Ausbildungsinhalte unterschiedlich anspruchsvoll sind. Deshalb werden<br />

<strong>die</strong> Prüfer auch <strong>im</strong>mer leichte und schwierige Fragen stellen und so das Gespräch lenken. Sonst lebt <strong>die</strong> Prüfung<br />

von Ihrem Vortrag.<br />

9


Die Erfahrungen werden festgehalten:<br />

Was muss der Prüfling bei der<br />

Lösung der Aufgaben für Fallbezogene<br />

Fachgespräche leisten?<br />

Lösungsansätze zu den Fragen der<br />

Prüfungs<strong>auf</strong>gabe in relativ kurzer Zeit<br />

stichwortartig festhalten<br />

– Fachkenntnisse nachweisen<br />

– Arbeitsvorgänge erklären<br />

– Formulare, Tabellen und Statistiken<br />

interpretieren<br />

– sich mit Problemen und Konflikten des<br />

Betriebs- und Wirtschaftslebens<br />

auseinander setzen und beurteilen<br />

Lerninhalte aus Betrieb und Schule mit<br />

unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad<br />

kennen, darstellen und diskutieren<br />

Bernd macht den Vorschlag, eine Praktische Übung mit Prüfern und Prüfling zu spielen. Alle sind einverstanden!<br />

5 Wie kann eine Fallbezogenes Fachgespräch abl<strong>auf</strong>en?<br />

Man legt <strong>die</strong> Rollen fest: Gunter soll den Prüfling spielen. Hilde, Christiane und Bernd sind <strong>die</strong> Prüfer (Arbeitnehmervertreter,<br />

Arbeitgebervertreter, Lehrervertreter). Ralph soll beobachten.<br />

Die Rolle der Prüfer wird besprochen.<br />

Gunter hat Angst vor der Prüfung, weil er ann<strong>im</strong>mt, dass <strong>die</strong> Prüfer hart und autoritär fragen. Das macht ihn<br />

schnell nervös.<br />

Die anderen haben von ehemaligen Auszubildenden gehört, dass in aller Regel <strong>die</strong> Prüfer freundlich sind und dem<br />

Prüfling Hilfestellungen geben. Deshalb sollen <strong>die</strong> Prüfer ihre Rolle so spielen, dass Gunter möglichst nicht nervös<br />

wird und keine Angst bekommt. Dann kann er seine Fähigkeiten voll beweisen.<br />

Die „Prüfer“ besprechen, wie <strong>die</strong> Prüfung abl<strong>auf</strong>en soll. Sie beschließen folgenden Prüfungsabl<strong>auf</strong>:<br />

– Prüfer und Prüfling sitzen an einem Tisch.<br />

– Gunter soll allein geprüft werden (Einzelprüfung).<br />

– Die <strong>Vorbereitung</strong>szeit dauert ca. 15 Minuten.<br />

– Die Zeit für das Prüfungsgespräch wird <strong>auf</strong> ca. 30 Minuten festgelegt.<br />

– Hilde soll als Prüfer vorwiegend das Prüfungsgespräch führen.<br />

Über <strong>die</strong> Situation, dass für <strong>die</strong> Prüfung eine weitere Prüfungs<strong>auf</strong>gabe gestellt werden muss, wird diskutiert. Ralph<br />

hat aber eine solche Aufgabe jetzt nicht vorbereitet.<br />

Gunter legt <strong>die</strong> Aufgabenstellung und <strong>die</strong> in der <strong>Vorbereitung</strong>szeit gemachten Notizen vor sich <strong>auf</strong> den Tisch.<br />

Die Prüfung beginnt. Gunter beantwortet mithilfe seiner Notizen <strong>die</strong> Aufgabenstellungen und weitere Fragen der<br />

Prüfer. So entsteht ein Prüfungsgespräch.<br />

10


Aufgabe für ein Fallbezogenes Fachgespräch<br />

Sie sind als Mitarbeiter in der Abteilung Lohn- und Gehaltsabrechnung <strong>auf</strong>gefordert, einem Kreis neu in den Betrieb<br />

eingetretener Angestellter, eine Lohn- und Gehaltsabrechnung und damit zusammenhängende Vorgänge und Probleme<br />

zu erläutern.<br />

Orientieren Sie sich für das Fachgespräch an folgenden Fragestellungen:<br />

1. Nennen und erklären Sie verschiedene Entlohnungsformen.<br />

2. Wozu <strong>die</strong>nt <strong>die</strong> Lohnsteuerkarte?<br />

3. Erklären Sie <strong>die</strong> Daten, <strong>die</strong> für <strong>die</strong> Lohn-/Gehaltsabrechnung aus der Lohnsteuerkarte entnommen werden.<br />

4. Unterscheiden Sie <strong>die</strong> Abzüge bei der Lohn- und Gehaltsabrechnung.<br />

5. Wie erfolgt <strong>die</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung in Ihrem Betrieb?<br />

6. Nehmen Sie Stellung zur Problematik der gerechten Entlohnung.<br />

Arbeitshilfe: Lohnsteuerkarte (siehe nächste Seite)<br />

Stichworte/Notizen:<br />

zu 1:<br />

zu 2:<br />

zu 3:<br />

zu 4:<br />

zu 5:<br />

zu 6:<br />

Gehalt<br />

Zeitlohn/Stundenlohn – fester Monatslohn – Leistung beachten<br />

Akkordlohn (Geld/Menge, Zeit/Menge), Prämienlohn<br />

Soziallohn<br />

Von der Gemeinde/Stadt ausgestellt<br />

Information des Arbeitgebers über Stammdaten des Arbeitnehmers<br />

für das Abrechnungsjahr <strong>auf</strong> der Vorderseite<br />

Rückseite wird nicht ausgefüllt; dafür „elektronische Lohnsteuerbescheinigung“<br />

(Inhalte s. analog Rückseite der Lohnsteuerkarte),<br />

<strong>die</strong> dem Arbeitnehmer und dem Finanzamt mit der eTIN mitgeteilt wird<br />

Lohn- bzw. Gehaltszahlungen und Abzüge sind dem FA bekannt<br />

Lohn- bzw. Gehaltsliste des Unternehmens<br />

Karte nehmen/Punkte durchgehen<br />

Auf Freibetrag achten, Änderung der Steuerklasse<br />

Ändernde Behörden<br />

Bruttolohn/Nettolohn<br />

– Lohnsteuer, Solidaritätszuschlag<br />

– Kirchensteuer<br />

– Sozialversicherungsbeiträge<br />

Hinweis: Abrechnung läuft über EDV<br />

Beschreibung der Gehaltsabrechnung in Abt. Müller – organisatorischer Abl<strong>auf</strong><br />

– Tabellen, Dateien/Karteien, Stammdaten und Bewegungsdaten<br />

Lohngerechtigkeit nicht möglich<br />

gleicher Lohn für gleiche Arbeit<br />

gleiche Entlohnung für Mann und Frau<br />

Soziallohn durch Steuerklassen, Freibeträge, Kindergeld<br />

Existenzmin<strong>im</strong>um<br />

11


Alle Eintragungen in der Lohnsteuerkarte genau prüfen! Ordnungsmerkmale des Arbeitgebers<br />

Lohnsteuerkarte 2007<br />

Gemeinde und AGS<br />

AGS<br />

STADT HILDESHEIM 03254021 34052<br />

Finanzamt und Nr.<br />

31314 HILDESHEIM 2330<br />

Geburtsdatum<br />

160268<br />

I. Allgemeine Besteuerungsmerkmale<br />

Steuerklasse<br />

Kinder unter 18 Jahren:<br />

Zahl der Kinderfreibeträge<br />

RACKE, DIETER<br />

SEEBOTHSTRASSE 33<br />

EINS KEINE<br />

31137 HILDESHEIM<br />

Kirchensteuerabzug<br />

LT<br />

(Datum)<br />

20. 09. 2006<br />

(Gemeindebehörde)<br />

Stadt Hildeshe<strong>im</strong>, 31134 Hildeshe<strong>im</strong>, Markt 2<br />

II. Änderungen der Eintragungen <strong>im</strong> Abschnitt I<br />

Steuerklasse<br />

Zahl der Kinderfreibeträge<br />

VIER ZWEI LT<br />

Kirchensteuerabzug<br />

Diese Eintragung gilt,<br />

wenn sie nicht widerrufen wird:<br />

1. April<br />

vom 2007 an<br />

bis zum 31. 12. 2005 I. A.<br />

Datum, Stempel und<br />

Unterschrift der Behörde<br />

16. 03. 2007<br />

STADT HILDESHEIM<br />

vom 2007 an<br />

bis zum 31. 12. 2007 I. A.<br />

III. Für <strong>die</strong> Berechnung der Lohnsteuer sind vom Arbeitslohn als steuerfrei abzuziehen:<br />

Jahresbetrag<br />

Euro<br />

monatlich<br />

Euro<br />

wöchentlich<br />

Euro<br />

täglich<br />

Euro<br />

Diese Eintragung gilt,<br />

wenn sie nicht widerrufen wird:<br />

Datum, Stempel und<br />

Unterschrift der Behörde<br />

2.400,- 200,-<br />

zwei<br />

in Buchstaben<br />

-tausend<br />

vier<br />

Zehner und<br />

Einer<br />

wie oben<br />

-hundert<br />

1. Jan.<br />

vom 2007 an<br />

bis zum 31. 12. 2007 I. A.<br />

16. 12. 2006<br />

FINANZAMT<br />

HILDESHEIM<br />

in Buchstaben<br />

-tausend<br />

Zehner und<br />

Einer<br />

wie oben<br />

-hundert<br />

vom 2007 an<br />

bis zum 31. 12. 2007 I. A.<br />

IV. Für <strong>die</strong> Berechnung der Lohnsteuer sind vom Arbeitslohn als steuerfrei hinzuzurechnen:<br />

Jahresbetrag<br />

Euro<br />

monatlich<br />

Euro<br />

wöchentlich<br />

Euro<br />

täglich<br />

Euro<br />

Diese Eintragung gilt,<br />

wenn sie nicht widerrufen wird:<br />

Datum, Stempel und<br />

Unterschrift der Behörde<br />

in Buchstaben<br />

-tausend<br />

Zehner und<br />

Einer<br />

wie oben<br />

-hundert<br />

vom 2007 an<br />

bis zum 31. 12. 2007 I. A.<br />

V. Lohnsteuerbescheinigung für das Kalenderjahr 2007 und besondere Angaben<br />

1. Dauer des Dienstverhältnisses<br />

vom – bis vom – bis vom – bis<br />

2. Zeiträume ohne Anspruch<br />

<strong>auf</strong> Arbeitslohn<br />

3. Bruttoarbeitslohn einschl.<br />

Sachbezüge ohne 9. bis 10.<br />

4. Einbehaltene Lohnsteuer<br />

von 3.<br />

5. Einbehaltener Solidaritätszuschlag<br />

von 3.<br />

Großbuchstaben<br />

(S, B, V, F)<br />

6. Einbehaltene Kirchensteuer des<br />

Arbeitnehmers von 3.<br />

7. Einbehaltene Kirchensteuer des Ehegatten<br />

von 3. (nur bei konfessionsverschiedener Ehe)<br />

8. In 3. enthaltene steuerbegünstigte<br />

Versorgungsbezüge<br />

9. Steuerbegünstigte Versorgungsbezüge<br />

für mehrere Kalenderjahre<br />

10. Ermäßigt besteurter Arbeitslohn für mehrere<br />

Kalenderjahre (ohne 9.) und ermäßigt<br />

besteuerte Entschädingungen<br />

11. Einbehaltene Lohnsteuer<br />

von 9. bis 10.<br />

12. Einbehaltene Solidaritätszuschlag<br />

von 9. bis 10.<br />

13. Einbehaltene Kirchensteuer des<br />

Arbeitnehmers von 9. bis 10.<br />

14. Einbehaltene Kirchensteuer des Ehegatten<br />

von 9. bis 10. (nur bei konfessionsverschiedener Ehe)<br />

15. Kurzarbeitergeld, Winterausfallgeld, Zuschuss zum<br />

Mutterschaftsgeld, Ver<strong>die</strong>nstausfallentschädigung<br />

(infektionsschutzgesetz), Aufstockungsbetrag und<br />

Altersteilzeitzuschlag<br />

16. Steuerfreier<br />

Arbeitslohn nach<br />

17. Steuerfreie Arbeitgeberleistungen für Fahrten<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

18. Pauschalbesteuerte Arbeitgeberleistungen für<br />

Fahrten zwischen Wohnung und Arbeitsstätte<br />

19. Steuerpflichtige Entschädigungen und Arbeitslohn<br />

für mehrerer Kalenderjahre, <strong>die</strong> nicht<br />

ermäßigt besteuert wurden – in 3. enthalten<br />

20. Steuerfreie Verpflegungszuschüsse bei<br />

Auswärtstätigkeit<br />

21. Steuerfreie Arbeitgeberleistungen bei<br />

doppelter Haushaltsführung<br />

23. Arbeitnehmeranteil zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

und an berufsständische Versorgungseinrichtungen<br />

24. Steuerfreie Arbeitgeberzuschüsse zur<br />

Krankenversicherung und zur Pflegeversicherung<br />

25. Arbeitnehmeranteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag<br />

(ohne 23. und 24.)<br />

26. Ausgezahltes Kindergeld<br />

22. Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

und an berufsständische Versorgungseinrichtungen<br />

Doppelbesteuerungsabkommen<br />

Auslandstätigkeitserlass<br />

Anzahl „U“: Anzahl „U“: Anzahl „U“:<br />

Euro Ct Euro Ct Euro Ct<br />

– – –<br />

Anschrift des Arbeitgebers<br />

(lohnsteuerliche Betriebsstätte)<br />

Firmenstempel, Unterschrift<br />

Finanzamt, an das <strong>die</strong> Lohnsteuer<br />

abgeführt wurde<br />

(Name und dessen vierstellige Nr.)<br />

12


6 Was muss man beachten, um eine möglichst gute Note <strong>im</strong> Prüfungsbereich „Fallbezogenes<br />

Fachgespräch“ zu bekommen?<br />

Nach Abschluss der Prüfung besprechen <strong>die</strong> Auszubildenden, wie <strong>die</strong> Leistung von Gunter bewertet werden soll.<br />

Alle sind der Meinung, dass man „gut“ – 90 Punkte – geben müsse. Note und Punktzahl entnahmen sie der<br />

folgenden Bewertungstabelle:<br />

§ 20 Bewertung (lt. Prüfungsordnung)<br />

(1) Die Prüfungsleistungen gemäß der Gliederung der Prüfung nach § 13 sowie <strong>die</strong> Gesamtleistung sind – unbeschadet der<br />

Gewichtung von einzelnen Prüfungsleistungen <strong>auf</strong>grund der Ausbildungsordnungen oder, soweit <strong>die</strong>se darüber keine Best<strong>im</strong>mungen<br />

enthalten, <strong>auf</strong>grund der Entscheidung des Prüfungsausschusses – wie folgt zu bewerten:<br />

Eine den Anforderungen in besonderem Maße entsprechende Leistung<br />

100–92 Punkte Note 1 sehr gut<br />

eine den Anforderungen voll entsprechende Leistung<br />

unter 92–81 Punkte Note 2 gut<br />

eine den Anforderungen <strong>im</strong> Allgemeinen entsprechende Leistung<br />

unter 81–67 Punkte Note 3 befriedigend<br />

eine Leistung, <strong>die</strong> zwar Mängel <strong>auf</strong>weist, aber <strong>im</strong> Ganzen den Anforderungen noch entspricht<br />

unter 67–50 Punkte Note 4 ausreichend<br />

eine Leistung, <strong>die</strong> den Anforderungen nicht entspricht, jedoch erkennen lässt, dass <strong>die</strong> notwendigen Grundkenntnisse vorhanden<br />

sind<br />

unter 50–30 Punkte Note 5 mangelhaft<br />

eine Leistung, <strong>die</strong> den Anforderungen nicht entspricht und bei der selbst <strong>die</strong> Grundkenntnisse lückenhaft sind<br />

unter 30–0 Punkte Note 6 ungenügend.<br />

(2) Soweit eine Bewertung der Leistungen nach dem Punktsystem nicht sachgerecht ist, ist <strong>die</strong> Bewertung nur nach Noten<br />

vorzunehmen. Bei programmierter Prüfung ist eine der Prüfungsart entsprechende Bewertung vorzunehmen.<br />

(3) Jede Prüfungsleistung ist von den Mitgliedern des Prüfungsausschusses getrennt und selbstständig zu beurteilen und zu bewerten.<br />

Ralph wundert sich, warum <strong>die</strong> Leistung nicht mit „sehr gut“ bewertet wurde. Schließlich wurden<br />

– alle Fragen sachlich richtig beantwortet,<br />

– <strong>die</strong> Zwischenfragen der Prüfer richtig erfasst, kritisch betrachtet und schlüssig beantwortet<br />

– <strong>die</strong> kritischen Stellungnahmen zur Frage der gerechten Entlohnung überzeugend dargestellt,<br />

– <strong>die</strong> Antworten klar und verständlich formuliert.<br />

Zudem fand er sehr gut, dass Gunter bei nicht verstandenen Fragen selbstbewusst zurückgefragt hat und mit den<br />

Prüfern <strong>im</strong>mer Blickkontakt hatte.<br />

Die wichtigsten Erkenntnisse werden festgehalten:<br />

Was muss der Prüfling beachten,<br />

um eine möglichst gute Note <strong>im</strong><br />

Prüfungsbereich Fallbezogenes<br />

Fachgespräch zu bekommen?<br />

Sachlich richtige Beantwortung der<br />

Prüfungsfragen<br />

Schlüssige Argumentation <strong>im</strong> Prüfungsgespräch<br />

und verständliche Formulierung<br />

der Aussagen in ganzen Sätzen<br />

Aufgeschlossenheit <strong>im</strong> Prüfungsgespräch<br />

Außerdem kann es möglich sein, dass der<br />

Prüfer – was eigentlich nicht sein sollte –<br />

von „Signalen“ (z.B. M<strong>im</strong>ik, Gestik,<br />

Kleidung, Verhalten), <strong>die</strong> vom Prüfling<br />

ausgehen, beeinflusst wird.<br />

13


Aufgabenbeispiele für Fallbezogene Fachgespräche mit<br />

Lösungshinweisen<br />

Aufgaben: Die Aufgaben sind für eine Prüfungsdauer von ca. 30 Minuten mit einer <strong>Vorbereitung</strong>szeit von ca. 15<br />

Minuten erstellt. Sie befassen sich mit allen Prüfungsgebieten. Zur Abrundung, Verbesserung und<br />

Vertiefung Ihrer <strong>Vorbereitung</strong> sind zusätzlich Ergänzungsfragen <strong>auf</strong> dem Aufgabenblatt formuliert.<br />

Lösungshinweise:<br />

Arbeitstechnik:<br />

Sie enthalten fachliche Informationen und Hinweise sowie Impulse für <strong>die</strong> Lösung der Aufgabe oder<br />

auch Möglichkeiten, <strong>die</strong> Fragestellungen zu beantworten. Die Lösungen sind nicht <strong>im</strong>mer vollständig,<br />

aber umfangreicher als <strong>die</strong> Stichworte, <strong>die</strong> Sie während der <strong>Vorbereitung</strong>szeit <strong>auf</strong> das Prüfungsgespräch<br />

<strong>auf</strong>schreiben können. Üben Sie also, schnell und kurz gefasste Notizen für <strong>die</strong> <strong>Vorbereitung</strong><br />

des Fachgesprächs festzuhalten.<br />

Die Lösungshinweise in <strong>die</strong>ser Broschüre können nur allgemein gehalten werden und müssen deshalb<br />

nicht unbedingt zur Praxis in Ihrem Ausbildungsbetrieb passen. Sie müssen also den entsprechenden<br />

Transfer leisten. Zu den Ergänzungsfragen erhalten Sie ebenfalls Lösungshilfen.<br />

1. Gehen Sie wie in einer Prüfung vor: Schreiben Sie in ca. 15 Minuten <strong>die</strong> wichtigsten Stichworte<br />

zu den Aufgaben <strong>auf</strong>. Beachten Sie dabei <strong>im</strong>mer <strong>die</strong> Praxis in Ihrem Ausbildungsbetrieb.<br />

2. Dann üben Sie in einem Rollenspiel das „Fallbezogene Fachgespräch“: Sie werden geprüft. Andere<br />

Auszubildende übernehmen <strong>die</strong> Rolle der Mitglieder des Prüfungsausschusses und führen<br />

das Fachgespräch. Diese müssen sich auch vorbereiten und zusätzliche Verständnisfragen überlegen.<br />

3. Vergleichen Sie Ihre Stichworte mit den Aufzeichnungen der anderen Rollenspieler und mit den<br />

Lösungshinweisen <strong>die</strong>ser Broschüre. Reflektieren und bewerten Sie <strong>die</strong> „Mündliche Prüfung“.<br />

4. Festigen Sie Ihr Wissen mithilfe von Berichtsheften, Lehrbüchern, Gesprächen und weiteren Unterlagen.<br />

5. Sprechen Sie mit anderen Prüflingen über Aufgaben, Fragen und Lösungshinweise.<br />

6. Ergänzen Sie <strong>die</strong> Lösungshinweise <strong>die</strong>ser Broschüre durch Notizen. Diese sollten sich vor allem<br />

<strong>auf</strong> Ihren Ausbildungsbetrieb beziehen.<br />

7. Überlegen Sie Fragen, durch <strong>die</strong> Sie zu betrieblichem und wirtschaftlichem Denken und Handeln<br />

veranlasst werden können und Lösungen entwickeln müssen.<br />

In <strong>die</strong>ser Broschüre best<strong>im</strong>mt <strong>die</strong> Einstiegssituation einer Aufgabe jeweils <strong>die</strong> Zuordnung zu den Inhalten<br />

der Ausbildung. Die Fragen sind überwiegend handlungsorientiert und gebietsübergreifend gestaltet.<br />

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Das Ausbildungsunternehmen<br />

1. Aufgabe<br />

Sie sind in einem Groß- bzw. Außenhandelsunternehmen beschäftigt. Die Geschäftsleitung will eine Filiale eröffnen.<br />

Als zukünftiger Filialleiter werden Sie in <strong>die</strong> Planung mit einbezogen.<br />

1. Erklären Sie Rechtsform, Tätigkeitsfelder und Handelswaren Ihres Ausbildungsbetriebes sowie<br />

Geschäftsbeziehungen <strong>im</strong> Inland, in der Europäischen Union und <strong>im</strong> sonstigen Ausland.<br />

2. Welche Gründe kann es geben, eine Filiale zu eröffnen?<br />

3. Die Filialgründung erfordert zusätzlichen Kapitalbedarf.<br />

Nennen Sie Möglichkeiten für <strong>die</strong> Kapitalbereitstellung.<br />

4. Was versteht man bei der Standortwahl einer Filiale/eines Betriebes/eines Unternehmens unter Infrastruktur?<br />

5. Die Personalauswahl hängt wesentlich von den Arbeitsplätzen ab, <strong>die</strong> besetzt werden sollen.<br />

Welchem Zweck <strong>die</strong>nt eine Arbeitsplatzbeschreibung?<br />

6. Nennen Sie wichtige Punkte, <strong>die</strong> in einem Einstellungsgespräch von Bedeutung sind.<br />

7. Für <strong>die</strong> ausgewählten Bewerber werden Arbeitsverträge geschrieben.<br />

Erklären Sie wichtige Inhalte des schriftlichen Arbeitsvertrages.<br />

Das Ausbildungsunternehmen<br />

Ergänzungsfrage<br />

E1. Erklären Sie betriebliche Arbeitszeitregelungen und -modelle und ihre Bedeutung für den Betrieb und <strong>die</strong> Mitarbeiter.<br />

Stichworte/Notizen:<br />

1. Aufgabe 15

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