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ERFAHRUNGSBERICHT<br />

(Kurzversion Internet)<br />

zum Hospitationsaufenthalt<br />

im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten<br />

INTERNATIONALEN HOSPITATIONSPROGRAMM PFLEGE UND GESUNDHEIT<br />

Hospitationsland:<br />

Australien (Adelaide)<br />

Zeitraum: 01.02.2013 – 31.03.2013<br />

Teilnehmer/in:<br />

Geraldine Kück, Logopädin, Bachelor of Health (NL),<br />

Arbeitsbereich/Funktion: Therapie / Qualitätsmanagement, RehaNova, Klinik für neurologische/neurochirurgische<br />

Rehabilitation, Köln<br />

Hospitationsthema: Integration von wissenschaftlichen Erkenntnissen in das klinische<br />

Dysphagiemanagement<br />

1. Ziel der Hospitation<br />

Das Dysphagiemanagement stellt eine der größten Herausforderungen im Umgang mit neurologischen<br />

Patienten dar. Trotz der Notwendigkeit einer evidenzbasierten Therapie gestaltet sich die Implementierung<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Dysphagieforschung in die klinische Praxis<br />

häufig schwierig. Die Diskussion im Kollegium und die Umsetzung neuer Ideen bleiben oft aus, da nur<br />

wenig Zeit und Mittel zur Verfügung stehen.<br />

Der Einblick in die Arbeit meiner australischen Kollegen sollte mir neue Anregungen für die Behandlungen<br />

von Patienten mit Schluckstörungen liefern und mich mit der Fähigkeit ausstatten, eigene Strategien<br />

zum Wissenschaftstransfer zu entwickeln. Im Rahmen einer 8-wöchigen Hospitation besuchte<br />

ich das Repatriation General Hospital (Rehabilitationsklinik), Flinders Medical Centre (Akutklinik) und<br />

die logopädische Fakultät der Flinders University in Adelaide.<br />

2. Ergebnisse<br />

Der Vergleich mit der eigenen Arbeit deckte interessante Unterschiede in den Untersuchungs- und<br />

Therapiemethoden auf und initiierte anregende Diskussionen. Insbesondere die Beobachtung der<br />

instrumentellen Diagnostikverfahren, die durch die Logopäden in Eigenregie durchgeführt wurden,<br />

lieferte nützliche Hinweise zur Optimierung der Prozeduren zu Hause. Neben der Hospitation zahlreicher<br />

Therapiesitzungen entstanden einige Male Co-Therapien, in denen ich Patienten gemeinsam mit<br />

Kollegen behandelte. Diese Sitzungen empfand ich durch den direkten Austausch als besonders bereichernd.<br />

Um meiner Fragestellung nach der Implementierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in das<br />

klinische Dysphagiemanagement nachzugehen, wurde mir in Gruppen- und Einzelgesprächen erläutert,<br />

auf welchen Prozessen die Einführung neuer Ansätze basiert. Dabei wird auf individuelle Zeitkontingente<br />

für wissenschaftliches Arbeiten und die Kombination von regelmäßigen Fallbesprechungen,<br />

Journal Clubs, die Aufbereitung von besuchten Fortbildungskursen für das Kollegium sowie die Kooperationen<br />

mit der logopädischen Fakultät der Universität und einem Forschungsinstitut aus dem<br />

Gesundheitsbereich zurückgegriffen.<br />

Die Zusammenarbeit mit Dr. Doeltgen und seinen Kollegen von der Flinders University bot mir nicht<br />

nur Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte, sondern auch in die Planung und Abläufe einer Studie<br />

(theoretische Planung, ethische Fragestellungen, statistische Methoden, Publikationsstrategien). Zudem<br />

verbesserte ich meine Strategien in der Literaturrecherche, lernte Methoden zur kritischen Bewertung<br />

mit Studien kennen und setze mich mit Techniken zum Schreiben von Fachbeiträgen auseinander.<br />

Auch wirkte ich an der Entwicklung und Erprobung einer klinikinternen Pilotstudie mit. Das Thema<br />

dieser Studie ist von großer klinischer Relevanz, so dass ich dieses Projekt mit besonderem Interesse<br />

Weitere Informationen oder Kontakt zur Autorin/zum Autor erhalten Sie beim Institut g-plus<br />

g-plus@uni-wh.de // http://www.g-plus.org<br />

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verfolgte. Dr. Doeltgen und seine Kollegen waren sehr bemüht, den Kontakt zu anderen Forschungsgruppen<br />

herzustellen. In diesem Zusammenhang erfuhr ich auch mehr über Strategien der Netzwerkarbeit.<br />

Der Gedankenaustausch mit meinen Kollegen der Universität schärfte mein Bewusstsein für die Fragen,<br />

die in der Behandlung von dysphagischen Patienten offen sind und mit welchen Vorgehensweisen<br />

man sich kritisch auseinandersetzen sollte.<br />

Durch Teilnahme an einem Meeting des Midwifery Education Commitee erhielt ich sehr interessante<br />

Einblicke in die Zusammenarbeit zwischen den Lehrenden des University College und den für die<br />

praktische Ausbildung zuständigen Hebammen des University Maternity Hospital. In der praktischen<br />

Ausbildung spielen Clinical Placement Coordinators eine zentrale Rolle.<br />

3. Transfer<br />

Um losgelöst von der aktuellen Arbeitssituation allgemeine Ideen für Transfermöglichkeiten zu erhalten,<br />

möchte ich mich in der nächsten Zeit mit entsprechender Literatur zu diesem Thema befassen.<br />

Dabei werde ich u.a. auf Literaturempfehlungen von g-plus zurückgreifen.<br />

4. Dank<br />

Rückblickend bin ich für die Möglichkeit zum Austausch mit meinen australischen Kollegen sehr dankbar<br />

und schaue auf eine persönlich und fachlich bereichernde Hospitation zurück.<br />

Mein großer Dank geht an g-plus und seine Mitarbeiter für die Unterstützung meines Projektes sowie<br />

an die Robert Bosch Stiftung für ihre finanzielle Förderung.<br />

Geraldine Kück<br />

im Juni 2013<br />

Weitere Informationen oder Kontakt zur Autorin/zum Autor erhalten Sie beim Institut g-plus<br />

g-plus@uni-wh.de // http://www.g-plus.org<br />

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