Aufgabe 1: Prozessbeschreibung
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Prof. Dr.-Ing. U. Epple 06.08.03<br />
Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 1<br />
<strong>Aufgabe</strong> 1: <strong>Prozessbeschreibung</strong><br />
a) Phasenmodell der Produktion<br />
Im ersten Prozessschritt findet eine vollständige Umsetzung von Kohle und Luft zum so genannten<br />
Generatorgas statt. Diese Prozessstufe bezeichnet man als „Heißblasen“. In einem nachgeschalteten<br />
Wärmetauscher findet ein Wärmeübergang vom heißen Generatorgas auf das im Gegenstrom<br />
zugeführte kalte Wasser statt. Das Wasser verdampft, das abgekühlte Generatorgas wird nach<br />
außen abgeführt. Der entstandene Wasserdampf wird schließlich in einem weiteren Schritt mit<br />
nochmals zugeführter Kohle wiederum vollständig zu Wassergas umgesetzt („Kaltblasen“).<br />
(5,5) a.1) Erstellen Sie für den oben beschriebenen Prozess das detailliertere Phasenmodell<br />
der Produktion, in dem alle genannten Prozess- und Produktelemente enthalten<br />
sind!<br />
(1,5) a.2) Generalisieren Sie das in a) erstellte Phasenmodell der Produktion, so dass es nur<br />
ein Prozesselement enthält.<br />
b) Wahrscheinlichkeitsrechnung<br />
Der pH-Wert des Abwassers in einem Klärwerk wird um einen mittleren Wert x=7 geregelt.<br />
Hierbei stellt man bei regelmäßigen Messungen eine zufällige Abweichung der Messergebnisse von<br />
durchschnittlich σ =0.1 fest. Die zufälligen Abweichungen der Messergebnisse vom Erwartungswert<br />
können mit Hilfe einer Gaußverteilung beschrieben werden.<br />
(3) b.1) Skizzieren Sie für die beschriebene Messsituation den Verlauf der<br />
Wahrscheinlichkeitsdichte gegen den pH-Wert! Benennen Sie alle auftretenden<br />
Größen!<br />
Wie lautet der Zusammenhang zwischen Wahrscheinlichkeitsdichte und<br />
Verteilungsfunktion?<br />
Was gibt der Wert der Verteilungsfunktion für pH=3 an? Kennzeichnen Sie<br />
diesen Wert im Diagramm!<br />
(9) b.2) Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit, bei einer Messung einen pH-Wert kleiner<br />
6.9 oder größer 7.1 zu messen!<br />
Verständlicher und übersichtlicher Lösungsweg!
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 2<br />
Hinweis:<br />
Aus einer Wahrscheinlichkeitstabelle ist Ihnen ein Wert der Normalverteilung<br />
(µ=0, σ=1) für z=1 bekannt: Φ z = 1) 0. 8413 .<br />
( 0 ,1<br />
=<br />
(1) b.3) In welchem Bereich führt die Wahl der Gaußverteilung als Modell zu unsinnigen<br />
Ergebnissen?
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 3<br />
<strong>Aufgabe</strong> 2: Prozessmesstechnik<br />
In einer Rohrleitung soll der Volumenstrom von Schwefelsäure gemessen werden. Hierzu wird eine<br />
PLT-Stelle vorgesehen, für deren Instrumentierung zwei alternativen Messverfahren zur Verfügung<br />
stehen:<br />
• Messblende (Wirkdruckverfahren)<br />
• Magnetisch-induktiver Durchflussmesser<br />
(8) a.1) Benennen Sie notwendige Grundgleichungen und leiten Sie daraus für beide<br />
Verfahren eine Messformel zwischen Volumenstrom und Messgröße her!<br />
Zeichnen Sie hierzu jeweils eine Skizze und tragen Sie die auftretenden Größen<br />
ein!<br />
In der 4-20mA-Gerätetechnologie ist das Ausgangssignal eines Messgerätes ein elektrischer Strom<br />
im Bereich zwischen 4mA und 20mA. Für die obige Instrumentierung stehen Ihnen solche<br />
Messgeräte zur Verfügung! Der maximale Volumenstrom in der Rohrleitung beträgt 80m 3 /h.<br />
(5) b.1) Kalibrieren Sie die Messgeräte sinnvoll! Welche Werte des Volumen-stromes<br />
entsprechen 4mA bzw. 20mA? Wie lautet der funktionale Zusammenhang<br />
zwischen elektrischen Strom und Volumenstrom?<br />
Welchen Wert hat das Stromsignal beider Messgeräte bei einem<br />
Volumendurchfluss von 60m 3 /h?<br />
(4) b.2) Wie lautet der funktionale Zusammenhang zwischen dem Stromausgangs-signal<br />
des 4-20mA-Messgerätes und der jeweiligen Messgröße der Messverfahren?<br />
Tragen Sie den Verlauf des Stromausgangs gegen die jeweilige Messgröße in<br />
jeweils ein Diagramm ein!<br />
(2) b.3) Bei welchem Messverfahren können die Auswirkungen eines konstanten<br />
systematischen Fehlers der Messgröße leichter kompensiert werden (kurze<br />
Begründung!)?<br />
(1) c.1) Nennen Sie zwei Gründe, die für den Einsatz eines Coriolis-<br />
Durchflussmessgerätes sprechen!
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 4<br />
<strong>Aufgabe</strong> 3: Regressionsanalyse<br />
Um die Eichkurve eines Thermoelements zu bestimmen, werden Spannungswerte U zu exakt<br />
eingestellten Temperaturwerten T aufgezeichnet (Tabelle):<br />
T / °C 0 1 2 3 4<br />
U / mV 5 5 9 14 17<br />
Abbildung 3.1: Tabelle<br />
Als Ansatz für die Näherung verwenden wir<br />
U ( T ) = a + b ⋅ϑ<br />
. Das Ziel ist die optimale<br />
Bestimmung der Parameter a und b. Der Parameter a entspricht der Offsetspannung.<br />
(2) a.1) Wie lautet die allgemeine Fehlerquadratsumme S(a,b) zur obigen<br />
Regressionsgeraden?<br />
(3) a.2) Wie lautet die Bedingung zur Berechnung der Koeffizienten?<br />
(6) a.3) Berechnen Sie die Koeffizienten a und b!<br />
(1) a.4) Wie lautet die Näherungsgerade für das Thermoelement bei Berücksichtigung der<br />
verwendeten Einheiten?<br />
(3) a.5) Betrachten Sie den ersten Messwert als „Ausrutscher“ vom physikalisch exakt<br />
linearen Spannungs-Temperatur-Zusammenhang und nehmen Sie als Ersatz den<br />
Wert U(0°C)=1mV an. Berechnen Sie erneut die Regressionsgerade!<br />
(5) a.6) Geben Sie ein qualitatives Mass für die Güte der beiden Näherungen an. Welche<br />
der beiden Näherungen ist besser?
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 5<br />
<strong>Aufgabe</strong> 4:<br />
a) Beschreibungs- und Strukturierungsmethoden<br />
(3) a.1) Strukturieren Sie die in Abb. 4.1 aufgeführten Klassenobjekte sinnvoll(!) im Sinne<br />
einer objektorientierten Modellierung und benutzen Sie dabei die grafische<br />
Darstellung.<br />
Rührer Wendelrührer Hubventil<br />
Ventil Drehkugelventil Aktor<br />
Blattrührer<br />
Abb. 4.1: Klassenobjekte<br />
(1) a.2) Zu einem Blattrührer gehören ein Antriebsmotor, ein Drehblatt und eine Welle.<br />
Wie stellen Sie diesen Sachverhalt in einem Objektmodell dar?<br />
(3) a.3) Kreuzen Sie die an, ob folgende Aussagen richtig oder falsch sind:<br />
Ein Zustandsdiagramm besteht aus einer endlichen ¨ richtig ¨ falsch<br />
Menge von Zuständen, Zustandsübergängen,<br />
Ereignissen und Aktionen.<br />
Ein Zustandsdiagramm ist eine Darstellung eines ¨ richtig ¨ falsch<br />
Zustandsautomaten.<br />
Ein Zustandsautomat muss sich in mindestens einem ¨ richtig ¨ falsch<br />
Zustand befinden.<br />
Ereignisse, die keinen Zustandsübergang auslösen, ¨ richtig ¨ falsch<br />
werden für spätere Verwendungen gespeichert.<br />
Alle Zustände sind hierarchisch zerlegbar. ¨ richtig ¨ falsch<br />
Zustandsübergänge sind nicht zeitfrei. ¨ richtig ¨ falsch<br />
Punktevergabe: Je korrekte Antwort 0,5 Punkte. Für jede falsche Antwort<br />
werden 0,5 Punkte abgezogen. Die Gesamtpunktzahl für Teilaufgabe a.3) kann<br />
jedoch nicht kleiner 0 werden.
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b) Technische Anlage (R&I-Fließbild)<br />
Die folgende Darstellung zeigt einen Ausschnitt aus einem R&I-Fließbild:<br />
H01<br />
K0SA<br />
K02<br />
H02<br />
FIC<br />
F04<br />
M<br />
Abb. 4.2: R&I-Fließbild<br />
(1,5) b.1) Welche verfahrenstechnischen Elemente enthält das R&I-Fließbild?<br />
(4) b.2) Was bedeuten die Funktionskennzeichen der PLT-Stellen?<br />
(0,5) b.3) Welche Bedeutung haben die Bezeichnungen K02 und F04 in Abb. 4.2?<br />
c) Systemtechnik<br />
(3) c.1) Skizzieren Sie eine typische Leitsystemstruktur mit den folgenden Komponenten:<br />
Büro-PC (OF), Operator Station (OS), Engineering Station (ES),<br />
Automationssystem (AS), Analogsensor (S1), Analogaktor (A1), Remote I/O<br />
(RIO), Sensor mit Feldbusanschaltung (S2), Aktor mit Feldbusanschaltung (A2).<br />
Tragen Sie darin die entsprechenden Busarten (Feldbus, Systembus, Betriebsbus)<br />
ein!<br />
(2) c.2) Zeichnen Sie die Kurvenverläufe für die Binärfolge 011010 bei Verwendung des<br />
HART-Protokolls und des Ethernet-Protokolls. Wie bezeichnet man diese<br />
Formen der Codierung?<br />
(2) c.3) Welcher Wert wird im HART-Protokoll binär und welcher analog übertragen:<br />
Messwert, Fehlerausfall, Diagnosestatus, oberer Grenzwert?
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 7<br />
<strong>Aufgabe</strong> 5: Regelungstechnik<br />
a) Differentialgleichung<br />
(3) a.1) Geben Sie für das in Abb. 5.1 dargestellte analoge Übertragungssystem die<br />
dazugehörige Differentialgleichung an!<br />
x(t)<br />
K<br />
1/T<br />
-<br />
y(t)<br />
Abb. 5.1: Übertragungssystem<br />
(2) a.2) Das Übertragungssystem soll nun digital realisiert werden. Geben Sie dazu die<br />
Differentialgleichung aus Unterpunkt a.1) nun als Differenzengleichung in der Form<br />
y a y + a y + K + b x + b x +K<br />
k<br />
=<br />
1 k−1<br />
2 k −2<br />
0 k 1 k −1<br />
an! Die Abtastzeit sei T A .<br />
Hinweis:<br />
dy ∆y<br />
yk<br />
− yk−<br />
1<br />
≈ = mit k = 1, 2, 3, K<br />
dt ∆t<br />
T<br />
A<br />
b) Wirkungsplan<br />
(4) b.1) Stellen Sie den Wirkungsplan einschließlich der Blockparameter für folgende<br />
Gleichung auf:<br />
a<br />
t<br />
( t) = K∫e<br />
τ ) dτ<br />
−∫e(<br />
τ −<br />
t<br />
( T)<br />
dτ<br />
0 0<br />
mit e(t) = Eingangssignal, a(t) = Ausgangssignal und T,K = konst, K>1.
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 8<br />
c) Wirkungsplan einer technischen Anlage<br />
Die Flockenspeisung einer Textilmaschine fördert über eine Walze Flockenmaterial aus einem<br />
Speicher auf ein Transportband, siehe Abb. 5.2.<br />
Abb. 5.2: Flockenspeisung einer Textilmaschine<br />
M<br />
Masse des Flockenmaterials im Speicher<br />
ρ<br />
Dichte des Flockenmaterials<br />
M &<br />
1<br />
, M&<br />
2<br />
, M&<br />
3 Massenströme<br />
D<br />
Durchmesser der Walze<br />
B<br />
Breite der Walze<br />
N<br />
Drehzahl der Walze<br />
S<br />
Dicke des Flockenmaterials auf der Walze<br />
V<br />
Geschwindigkeit des Transportbandes<br />
L<br />
Länge des Transportbandes<br />
Tab. 5.1: Abkürzungen<br />
Die Dauer des Materialtransportes auf der Walze ist vernachlässigbar.
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 9<br />
(2) c.1) Bestimmen Sie den Massenstrom M & 2<br />
auf der Walze als Funktion der in Tab. 5.1<br />
angegebenen Grössen:<br />
M&<br />
2<br />
= f ( ρ,<br />
D,<br />
B,<br />
N,<br />
S)<br />
(5) c.2) Im folgenden wird angenommen, dass sich die Schichtdicke S proportional zur<br />
Masse M einstellt:<br />
S = K<br />
S ⋅<br />
M<br />
Zeichnen Sie den Wirkungsplan für das System mit M & 1<br />
als Eingangsgrösse und<br />
M & 3<br />
als Ausgangsgrösse. Tragen Sie auch alle erforderlichen Blockparameter ein!<br />
(4) c.3) Zeichnen Sie mit Angabe aller Konstanten das zeitliche Verhalten der Grössen<br />
M & 2und M & 3, wenn der Massenstrom M & 1zum Zeitpunkt t=0 eingeschaltet wird:<br />
M &<br />
1<br />
⎧0<br />
= ⎨<br />
⎩1<br />
für t < 0<br />
für t ≥ 0
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 10<br />
<strong>Aufgabe</strong> 5*:<br />
a) Beschreibungs- und Strukturierungsmethoden<br />
In Abb. 5.1* ist die prinzipielle Skizze eines Wäschefärbesystems dargestellt. Die einzelnen Objekte<br />
sind in Tab. 5.1* näher erläutert.<br />
Färbeventil<br />
Deckel<br />
Start<br />
Stop<br />
Verdichter<br />
Färbetank<br />
Bedienerschnittstelle<br />
Heizung<br />
Auslassventil<br />
Abb. 5.1*: Wäschefärbesystem<br />
Objekt<br />
Färbetank<br />
Deckel<br />
Färbeventil<br />
Auslassventil<br />
Heizung<br />
Verdichter<br />
Bedienerschnittstelle<br />
Beschreibung<br />
Durchführungsort der Färbung<br />
zum Beladen von Wäsche;<br />
muss während des Färbevorgangs explizit verriegelt werden<br />
zum Füllen des Färbetanks mit Färbemittel;<br />
muss bei offenem Tankdeckel verriegelt werden<br />
zur Tankentleerung; kann nur geöffnet oder geschlossen werden<br />
zur Erhöhung der Arbeitstemperatur<br />
zur Erhöhung des Arbeitsdrucks<br />
Eingabe und Speicherung von Prozessparametern;<br />
Starten und Stoppen des Färbevorgangs<br />
Tab. 5.1*: Objektbeschreibung<br />
(3) a.1) Erstellen Sie für das Wäschefärbesystem ein Klassendiagramm, in dem die in Tab.<br />
5.1* angegebenen Objekte enthalten sind. Tragen Sie auch die Kardinalitäten ein!
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 11<br />
(3) a.2) Erstellen Sie ein Klassendiagramm, in dem „Färbeventil“ und „Auslassventil“ von<br />
einer allgemeinen Klasse „Ventil“ abgeleitet sind. Ordnen Sie den Klassen sinnvoll<br />
die entsprechenden Methoden zu, siehe Tab. 5.1*.<br />
(3) a.3) Geben Sie den Klassen „Deckel“, „Färbetank“ und „Bedienerschnittstelle“ jeweils<br />
2 sinnvolle Attribute und Methoden!<br />
b) R&I-Fliessbilder technischer Anlagen<br />
(8) b.1) Erstellen Sie für die nachfolgende Beschreibung einer verfahrentechnischen Anlage<br />
das dazugehörige R&I-Fliessbild!<br />
Zwei Rohstoffe A und B, die unter Vordruck stehen, werden in einem Behälter<br />
mit Hilfe eines Rührers, der nur ein- bzw. ausgeschaltet werde kann, gemischt.<br />
Die Zuflüsse zum Behälter werden von zwei unabhängigen<br />
Duchflussregelkreisen geregelt. Mit einer Abpumpeinrichtung kann der<br />
Füllstand im Behälter geregelt werden.<br />
(2) b.2) Geben Sie eine weitere technische Lösung für die Abpumpeinrichtung an (R&I-<br />
Fliessbild!), die sich prinzipiell von der aus Unterpunkt b.1) unterscheidet.<br />
(1) b.3) Welche Abpumpeinrichtung ist geeigneter? Begründung!
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 12<br />
<strong>Aufgabe</strong> 6: Ablaufsteuerung<br />
Mit der in Abb. 6.1 dargestellten Anlage lassen sich zwei Produkte P1 und P2 herstellen.<br />
Rezept für P1: 100 kg Stoff A, 200 kg Stoff C, 175 kg Stoff D<br />
Rezept für P2: 125 kg Stoff B, 200 kg Stoff C, 175 kg Stoff D<br />
Im ersten Schritt wird die Mahleinheit eingeschaltet. Bei anliegender Einschaltrückmeldung wird<br />
dann, je nach ausgewähltem Rezept, entweder Stoff A oder Stoff B in den Mischbehälter dosiert. Im<br />
nachfolgenden Schritt werden die Stoffe C und D hinzudosiert. Nach Abschluß der Dosiervorgänge<br />
wird die Mischeinheit mit einer Drehzahl n = 250 min -1 (als Befehlsparameter vorzugeben) gestartet.<br />
Die Mischzeit beträgt 5 Minuten, wonach das homogenisierte Stoffgemisch durch die Pumpeinheit 1<br />
in den Temperierbehälter gepumpt wird. Im dort stattfindenden Prozeßschritt wird das Stoffgemisch<br />
auf ϑ = 320 °C erhitzt und nach Erreichen der Reaktionstemperatur durch Pumpeinheit 2 in das<br />
weitere Rohrnetz gepumpt.<br />
Zur Lösung der nachfolgenden <strong>Aufgabe</strong>n sind nur die in Abbildung 6.1 aufgeführten Betriebsmittel<br />
(grau hinterlegt) zu verwenden!<br />
(6) a.1) Bestimmen sie für die angegebenen Betriebsmittel deren Befehle und, falls<br />
notwendig deren Befehlsparameter, siehe Beispiel. Beachten Sie bei der<br />
Auswahl der Befehle die in Abb. 6.1 eingezeichneten PLT-Stellen!<br />
Betriebsmittel Befehl(e) Befehlsparameter<br />
Dosiereinheit 1-4 Dosieren Masse in kg<br />
(14) a.2) Erstellen Sie eine Ablaufsteuerung nach der oben stehenden <strong>Prozessbeschreibung</strong>.<br />
Verwenden Sie hierzu die in der Vorlesung vorgestellte graphische Notation und<br />
ausschließlich die in Unterpunkt a.1) definierten Betriebsmittel, Befehle und<br />
Befehlsparameter!
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Klausur „Prozessleittechnik“ Seite 13<br />
Stoff A<br />
Dosiereinheit<br />
1<br />
Stoff B<br />
Dosiereinheit<br />
2<br />
Stoff C<br />
Dosiereinheit<br />
3<br />
Stoff D<br />
Dosiereinheit<br />
4<br />
KO<br />
K11<br />
KO<br />
K21<br />
KO<br />
K31<br />
KO<br />
K41<br />
FIC<br />
F12<br />
FIC<br />
F22<br />
FIC<br />
F32<br />
FIC<br />
F42<br />
Mahlwerk<br />
KO<br />
K51<br />
Filter<br />
KI<br />
K61<br />
Mischeinheit<br />
Pumpeinheit<br />
1<br />
KO<br />
K71<br />
FIC<br />
F72<br />
Temperiereinheit<br />
el.<br />
TI<br />
K81<br />
KO<br />
K81<br />
FIC<br />
F82<br />
Mahleinheit<br />
Pumpeinheit<br />
2<br />
Abb. 6.1: verfahrenstechnische Anlage