POLIZEI aktuell - FSG
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FRAUEN<br />
FRAUEN<br />
<strong>aktuell</strong><br />
Tatjana Sandriester<br />
Tel. 01/31310/33123<br />
Dienstrechtliche Auswirkungen der<br />
Schwangerschaft<br />
Der Dienstgeber hat die<br />
Pflicht, Arbeitsplätze,<br />
an denen Frauen beschäftigt<br />
werden, auf Gefahren für<br />
die Sicherheit und Gesundheit<br />
von werdenden und stillenden<br />
Müttern und ihre Auswirkungen<br />
auf die Schwangerschaft<br />
und das Stillen hin<br />
zu überprüfen. (§ 2 a MSchG)<br />
Ist eine Änderung der Arbeitsbedingungen<br />
aus objektiven<br />
Gründen nicht möglich oder<br />
dem Dienstgeber oder der Bedienstete<br />
nicht zumutbar, so<br />
ist die Bedienstete auf einem<br />
anderen Arbeitsplatz, der ihrer<br />
bisherigen dienstrechtlichen<br />
Stellung zumindest entspricht,<br />
zu beschäftigen. (§ 2 b<br />
iVm § 18 a Abs. 2 MSchG). Damit<br />
wird auch die Zuweisung<br />
eines höherwertigen Arbeitsplatzes<br />
möglich sein. Im Falle<br />
der Zuweisung eines höherwertigen<br />
Arbeitsplatzes für die<br />
Dauer der Maßnahme nach §<br />
2 b MSchG wäre ein Hinweis<br />
auf die Vorläufigkeit der Maßnahme<br />
nach § 2 b MSchG vorzunehmen<br />
(im Hinblick auf besoldungsrechtliche<br />
Folgen!).<br />
Besteht kein geeigneter Arbeitsplatz,<br />
so ist die Bedienstete<br />
von der Arbeit freizustellen<br />
(§ 2 b MSchG). Für eine<br />
schwangere Bedienstete sind<br />
all jene Arbeiten verboten, die<br />
eine schwere körperliche Belastung<br />
darstellen, oder die für<br />
den Organismus während einer<br />
Schwangerschaft oder für<br />
das werdende Kind schädlich<br />
sind. (§ 4 MSchG)<br />
Weitere Einschränkungen<br />
vor der Geburt<br />
Werdende Mütter dürfen keinesfalls<br />
mit schweren körperlichen<br />
Arbeiten und nicht mit<br />
Arbeiten beschäftigt werden,<br />
die nach der Art des Arbeitsvorganges<br />
oder der verwendeten<br />
Arbeitsstoffe oder Arbeitsgeräte<br />
für ihren Organismus<br />
während der Schwangerschaft<br />
oder für das werdende Kind<br />
schädlich sind (§ 4 MSchG)1.<br />
Darüber hinaus kann das Arbeitsinspektorat<br />
Empfehlungen<br />
abgeben, dass bestimmte<br />
Tätigkeiten nicht verrichtet<br />
werden dürfen.<br />
Solche Arbeiten sind<br />
insbesondere:<br />
1) Arbeiten, bei denen regelmäßig<br />
Lasten von mehr<br />
als 5 kg oder gelegentlich<br />
Lasten von mehr als<br />
10 kg Gewicht ohne mechanische<br />
Hilfsmittel von<br />
Hand gehoben oder regelmäßig<br />
Lasten von mehr als<br />
8 kg oder gelegentlich Lasten<br />
von mehr als 15 kg<br />
ohne mechanische Hilfsmittel<br />
von Hand bewegt<br />
oder befördert werden.<br />
Wenn größere Lasten mit<br />
mechanischen Hilfsmitteln<br />
gehoben, bewegt oder<br />
befördert werden, darf<br />
die körperliche Beanspruchung<br />
nicht größer sein<br />
als bei den vorstehend angeführten<br />
Arbeiten;<br />
2) Arbeiten, die von werdenden<br />
Müttern überwiegend<br />
im Stehen verrichtet<br />
werden müssen, sowie Arbeiten,<br />
die diesen in ihrer<br />
statischen Belastung gleichkommen,<br />
es sei denn, dass<br />
Sitzgelegenheiten zum<br />
kurzen Ausruhen benutzt<br />
werden können; nach Ablauf<br />
der 20. Schwangerschaftswoche<br />
alle derartigen<br />
Arbeiten, sofern sie<br />
länger als vier Stunden verrichtet<br />
werden, auch dann,<br />
wenn Sitzgelegenheiten<br />
zum kurzen Ausruhen benützt<br />
werden können;<br />
3) Arbeiten, bei denen die<br />
Gefahr einer Berufserkrankung<br />
gegeben ist;<br />
4) Arbeiten, bei denen werdende<br />
Mütter Einwirkungen<br />
von gesundheitsgefährdenden<br />
Stoffen<br />
oder Strahlen, von Staub,<br />
Gas oder Dämpfen, von<br />
Hitze, Nässe oder Kälte<br />
ausgesetzt sind, wenn eine<br />
Schädigung nicht ausgeschlossen<br />
werden kann;<br />
5) die Bedienung von Geräten<br />
und Maschinen aller<br />
Art, wenn damit eine<br />
hohe Fußbeanspruchung<br />
verbunden ist;<br />
18 www.polizeigewerkschaft-fsg.at<br />
www.fsg4you.at