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Empfehlungen zur Gestaltung der berufspraktischen Ausbildung an ...

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Freistaat Sachsen<br />

Sächsisches Staatsministerium für Kultus<br />

<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Berufsfachschule<br />

für Sozialwesen<br />

Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Staatlich geprüfte Sozialassistentin<br />

Klassenstufen<br />

1 bis 3<br />

August 2006


Die <strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> sind ab dem<br />

1. August 2006 freigegeben.<br />

I m p r e s s u m<br />

Die <strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> basieren auf dem<br />

Lehrpl<strong>an</strong> Staatlich geprüfter Sozialassistent/staatlich geprüfte Sozialassistentin vom<br />

August 2005, <strong>der</strong> Verordnung des SMK Berufsfachschule im Freistaat Sachsen, mit<br />

St<strong>an</strong>d 9. Februar 2005, dem Erlass zu Neuregelungen für die Berufsfachschule Sozialwesen<br />

vom 20. September 2005 und <strong>der</strong> Rahmenvereinbarung <strong>der</strong> Kultusministerkonferenz<br />

über die Berufsfachschulen vom 28.02.1997 i. d. F. vom 22.10.2004.<br />

Die <strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> wurden unter Leitung<br />

des<br />

Sächsischen Staatsinstituts für Bildung und Schulentwicklung<br />

Comenius-Institut<br />

Dresdner Straße 78 c<br />

01445 Radebeul<br />

www.comenius-institut.de<br />

unter Mitwirkung von<br />

Kathrin H<strong>an</strong>ak<br />

Gabriele Markus<br />

Carmen Wollenberg-Menssen<br />

Gundula Schubert<br />

Leipzig<br />

Bad Lausick<br />

Dresden<br />

Großenhain<br />

erarbeitet.<br />

HERAUSGEBER<br />

Sächsisches Staatsministerium für Kultus<br />

Carolaplatz 1<br />

01097 Dresden<br />

www.sachsen-macht-schule.de<br />

VERTRIEB<br />

www.comenius-institut.de


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

Kurzcharakteristik 4<br />

Org<strong>an</strong>isatorische Aspekte 5<br />

Inhaltliche <strong>Gestaltung</strong> 7<br />

Dokumentation und Bewertung 14<br />

___________________________________________________________________________________<br />

3


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Kurzcharakteristik<br />

Die "<strong>Empfehlungen</strong> <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong>" sollen sowohl<br />

den Lehrkräften <strong>der</strong> Berufsfachschule als auch den Fachkräften <strong>der</strong> Einrichtungen, in<br />

denen die Schülerinnen und Schüler ihre berufspraktische <strong>Ausbildung</strong> absolvieren,<br />

einen Orientierungsrahmen geben. Sie bilden die Grundlage für die org<strong>an</strong>isatorische<br />

und inhaltliche Abstimmung zwischen Schülerin/Schüler, Berufsfachschule und Praxiseinrichtung.<br />

Grundlage <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> sind die Verordnung des Sächsischen<br />

Staatsministeriums für Kultus über die Berufsschule im Freistaat Sachsen (Schulordnung<br />

Berufsfachschule - BFSO) in ihrer jeweils geltenden Fassung und die Rahmenvereinbarung<br />

<strong>der</strong> Kultusministerkonferenz über die Berufsfachschulen vom 28.02.1997<br />

i. d. F. vom 22.10.2004.<br />

Das Ziel <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Berufsfachschule besteht im Erwerb <strong>der</strong> für die Tätigkeit<br />

einer Sozialassistentin/eines Sozialassistenten erfor<strong>der</strong>lichen Kenntnisse, Fähigkeiten<br />

und Fertigkeiten, um den vielfältigen Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> pflegerischen und sozialpädagogischen<br />

H<strong>an</strong>dlungsfel<strong>der</strong> gerecht zu werden. Dabei steht die weitere Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Persönlichkeit, vor allem im Hinblick auf Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein und<br />

Leistungsbereitschaft im Mittelpunkt <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong>.<br />

Die Verzahnung von Theorie und Praxis und <strong>der</strong> unterschiedlichen Lernorte ist durchgängiges<br />

Prinzip <strong>der</strong> gesamten <strong>Ausbildung</strong>. In <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> erleben<br />

und erfahren die Schülerinnen und Schüler die Notwendigkeit, berufliches H<strong>an</strong>deln<br />

zu reflektieren und zu begründen.<br />

Im Verlauf <strong>der</strong> zwei- bzw. dreijährigen schulischen <strong>Ausbildung</strong> finden Pflicht- und Wahlpflichtpraktika<br />

statt. Die Praktika werden in geeigneten Einrichtungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und<br />

Jugendhilfe, <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe und <strong>der</strong> Pflege absolviert.<br />

Mit Abschluss <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> verfügen die Schülerinnen und Schüler über Basiskompetenzen,<br />

die sie befähigen, in pflegerischen und sozialpädagogischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

tätig zu sein. Sie unterstützen die jeweilige Fachkraft <strong>der</strong> Einrichtung und führen übertragene<br />

Aufgaben selbstständig aus. Sie übernehmen pflegerische, sozialpädagogische<br />

und hauswirtschaftliche Dienstleistungen.<br />

Die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong> trägt dazu bei, dass folgende Kompetenzen entwickelt<br />

werden:<br />

- Fähigkeit <strong>zur</strong> Orientierung in den unterschiedlichen Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

- Beobachtungsfähigkeit<br />

- Urteilskraft und Entscheidungsfähigkeit<br />

- Fähigkeit <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> und Unterstützung von Beziehungen, Kooperations- und<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

- Fähigkeit, sich in das jeweilige Team einzuordnen und aktiv einzubringen<br />

- Fähigkeit <strong>zur</strong> Pl<strong>an</strong>ung und selbstkritischen Reflektion des eigenen H<strong>an</strong>delns<br />

Die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong> schließt mit einer praktischen Prüfung am Ende des<br />

letzten Wahlpflichtpraktikums ab, die Entscheidung für das Arbeitsfeld liegt bei den<br />

Schülerinnen und Schülern.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

4


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Org<strong>an</strong>isatorische Aspekte<br />

Die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong> umfasst laut Stundentafel 800 Stunden im zweijährigen<br />

und 960 Stunden im dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g.<br />

Im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g finden folgende vier Praxiseinsätze statt:<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Einrichtung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Einrichtung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Pflegeinrichtung<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einem von <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler selbst gewählten<br />

Arbeitsfeld (Wahlpflichtpraktikum)<br />

Im dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g finden folgende fünf Praxiseinsätze statt:<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Einrichtung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>- und Jugendhilfe<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Einrichtung <strong>der</strong> Behin<strong>der</strong>tenhilfe<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einer Pflegeinrichtung<br />

- vierwöchiges Praktikum in einem von <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler selbst gewählten<br />

Arbeitsfeld (Wahlpflichtpraktikum)<br />

- fünfwöchiges Praktikum in einem von <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler selbst gewählten<br />

Arbeitsfeld (Wahlpflichtpraktikum)<br />

Die Zuordnung <strong>der</strong> Bereiche zu den <strong>Ausbildung</strong>sjahren ist im Rahmen <strong>der</strong><br />

Pflichtpraktika den Schulen überlassen. Die Org<strong>an</strong>isation und Pl<strong>an</strong>ung <strong>der</strong> Einsätze<br />

liegt in <strong>der</strong> Ver<strong>an</strong>twortung <strong>der</strong> Schule.<br />

Die Auswahl <strong>der</strong> Einrichtungen richtet sich nach den festgelegten <strong>Ausbildung</strong>szielen<br />

und erfolgt in Absprache zwischen Schülerin/Schüler, Schule und Praxiseinrichtung.<br />

Während <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> sind Praxiseinsätze in den drei gefor<strong>der</strong>ten Bereichen zu absolvieren.<br />

Die Wahl des Arbeitsfeldes in den Wahlpflichtpraktika obliegt <strong>der</strong> Schülerin/<br />

dem Schüler.<br />

Die Entscheidung über die Eignung einer Praxiseinrichtung trifft entsprechend § 11<br />

BFSO die Schule.<br />

Es wird empfohlen, solche Praxiseinrichtungen auszuwählen, die für die fachliche Begleitung<br />

<strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler eine qualifizierte Fachkraft als Praxis<strong>an</strong>leiterin/<br />

Praxis<strong>an</strong>leiter benennen.<br />

Im Prozess <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> soll sich die Praxis<strong>an</strong>leiterin/<strong>der</strong> Praxis<strong>an</strong>leiter<br />

als Berater, Mo<strong>der</strong>ator und Identifikationsfigur verstehen und folgende Aufgaben<br />

übernehmen:<br />

- Hineinversetzen in die Perspektive <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

- Her<strong>an</strong>führen <strong>an</strong> die Abläufe <strong>der</strong> Einrichtung und Ermöglichen <strong>der</strong> Partizipation<br />

- Motivation <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

- Übertragen von Aufgaben entsprechend <strong>der</strong> Zielstellung des jeweiligen Praktikums<br />

- Anleitung und Hilfestellung bei <strong>der</strong> Erfüllung von Assistenzaufgaben<br />

- Reflexion, Bewertung und Dokumentation von Leistungen nach zwischen Schülerin/<br />

Schüler, Schule und Praxiseinrichtung abgestimmten und tr<strong>an</strong>sparenten Kriterien<br />

___________________________________________________________________________________<br />

5


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Die Schülerin/<strong>der</strong> Schüler erhält von <strong>der</strong> Schule für jedes Praktikum einen Praktikumsauftrag<br />

und stimmt die konkrete Umsetzung dieses Auftrages mit <strong>der</strong> Praxis<strong>an</strong>leiterin/<br />

dem Praxis<strong>an</strong>leiter ab.<br />

Die Schülerinnen und Schüler sollen pro Praktikum mindestens einmal in <strong>der</strong> Praxiseinrichtung<br />

von <strong>der</strong> Lehrkraft beraten und begleitet werden. Der zeitliche Umf<strong>an</strong>g ist in<br />

§ 11 (2) BFSO geregelt.<br />

Die Praxisbesuche beinhalten:<br />

- die Beobachtung <strong>der</strong> Tätigkeit <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

- reflektierende und beratende Gespräche<br />

- Rückmeldung <strong>zur</strong> Entwicklung <strong>der</strong> beruflichen H<strong>an</strong>dlungskompetenz<br />

Für jeden Praxiseinsatz wird zwischen <strong>der</strong> Schülerin/dem Schüler, <strong>der</strong> Schule und <strong>der</strong><br />

Praxiseinrichtung sowie ggf. dem Träger <strong>der</strong> Einrichtung eine schriftliche Praxisvereinbarung<br />

abgeschlossen.<br />

Die Praxisvereinbarung regelt:<br />

- Zeitraum und Dauer des Praktikums<br />

- Pflichten <strong>der</strong> Praxiseinrichtung<br />

- Pflichten <strong>der</strong> Schülerin/des Schülers<br />

- Versicherungsschutz<br />

- Praktikumsauftrag<br />

Die Arbeitszeit für die Schülerinnen und Schüler entspricht <strong>der</strong> tariflichen Wochenarbeitszeit.<br />

Der Einsatz richtet sich nach den Möglichkeiten und Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong><br />

Einrichtung. K<strong>an</strong>n die tarifliche Arbeitszeit nicht vollständig in <strong>der</strong> Einrichtung abgeleistet<br />

werden, so sollten den Schülerinnen und Schülern Aufgaben übertragen werden,<br />

die eine Anwesenheit in <strong>der</strong> Einrichtung nicht voraussetzen. Dazu gehören insbeson<strong>der</strong>e<br />

Vor- und Nachbereitungen.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

6


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Inhaltliche <strong>Gestaltung</strong><br />

Erstes Pflichtpraktikum<br />

Das erste Praktikum wird in fünf zusammenhängenden Wochen durchgeführt und sollte<br />

in <strong>der</strong> ersten Hälfte des ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahres stattfinden. Es k<strong>an</strong>n in allen sozialpädagogischen<br />

und pflegerischen Arbeitsfel<strong>der</strong>n stattfinden. Das Praktikum dient einer<br />

ersten Überprüfung persönlicher Berufswahlmotive und unterstützt einen praxisorientierten<br />

<strong>Ausbildung</strong>seinstieg.<br />

Die Schülerinnen und Schüler erwerben einen Einblick in die Arbeitsprozesse <strong>der</strong> ausgewählten<br />

Einrichtung. Sie erleben und beobachten das H<strong>an</strong>deln <strong>der</strong> Fachkräfte und<br />

erfassen <strong>der</strong>en ver<strong>an</strong>twortungsvolle Rolle. Sie beteiligen sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> des<br />

Tagesablaufes in <strong>der</strong> Einrichtung, indem sie die Fachkräfte bei ihrer Arbeit unterstützen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler kennen die Struktur <strong>der</strong> Praxiseinrichtung. Sie erleben<br />

die Notwendigkeit <strong>der</strong> Beziehungsgestaltung für ihre Arbeit und setzen sich mit<br />

ihrer Rolle in den Beziehungen zu Klienten und Kollegen ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>. Sie ziehen<br />

eigene Schlussfolgerungen für ihr H<strong>an</strong>deln. Sie gehen auf ihre Klienten zu und nehmen<br />

Kontakte auf. Sie sind sicher im Umg<strong>an</strong>g mit den räumlichen Gegebenheiten und zeitlichen<br />

Abläufen <strong>der</strong> Einrichtung.<br />

Daraus ergeben sich für das erste Praktikum folgende Rahmenaufgaben:<br />

- Einsichtnahme in die Konzeption bzw. vergleichbare Unterlagen <strong>der</strong> jeweiligen Einrichtung<br />

- Erfassen <strong>der</strong> räumlichen Gegebenheiten <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Erfassen <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>an</strong> das H<strong>an</strong>deln <strong>der</strong> Fachkräfte<br />

- Beschreiben <strong>der</strong> Einrichtung und des Tagesablaufes<br />

- Notieren <strong>der</strong> bestehenden Regeln in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Übernahme von ausgewählten Assistenzaufgaben in verschiedenen Tagesabschnitten<br />

- Sammeln von Materialien und Ideen <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Assistenzaufgaben<br />

- sich gegenüber Klienten, Mitarbeitern und Angehörigen in geeigneter Form vorstellen<br />

- Üben von Kontaktaufnahme zu Klienten<br />

- <strong>an</strong>geleitete Reflexion <strong>der</strong> Beziehungen zu den Klienten<br />

- Teilnahme <strong>an</strong> Gesprächen im Team<br />

Zweites Pflichtpraktikum<br />

Dieses Praktikum sollte im zweiten Halbjahr des ersten <strong>Ausbildung</strong>sjahres durchgeführt<br />

werden und umfasst fünf Wochen. Zur Auswahl stehen alle sozialpädagogischen und<br />

pflegerischen Einrichtungen. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren ihr zweites<br />

Praktikum in einem Bereich, <strong>der</strong> nicht im ersten Praktikum gewählt wurde.<br />

Das zweite Pflichtpraktikum dient <strong>der</strong> Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit den H<strong>an</strong>dlungsabläufen<br />

und Aufgaben von Sozialassistenten in einem weiteren Arbeitsfeld. Zentraler Gegenst<strong>an</strong>d<br />

des Praktikums ist die Erweiterung kommunikativer Kompetenzen und <strong>der</strong> Beobachtungsfähigkeit.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

7


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Die Schülerinnen und Schüler erkennen ihre Ver<strong>an</strong>twortung in <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen.<br />

Unter Anleitung <strong>der</strong> Fachkraft gestalten sie diese zu ihren Klienten, wählen<br />

geeignete Mittel <strong>der</strong> Kommunikation aus und nutzen sie bewusst.<br />

Die Schülerinnen und Schüler beobachten Situationen aus dem Alltag <strong>der</strong> Klienten und<br />

dokumentieren ihre eigenen Beobachtungen. Sie erkennen Abweichungen vom alltäglichen<br />

Geschehen und informieren die Fachkraft. Sie beteiligen sich <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong><br />

von Räumen und Tagesabläufen. Sie erproben und nutzen die verschiedenen Ausdrucksformen<br />

und Medien <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> einer <strong>an</strong>regenden Umgebung.<br />

Die Schülerinnen und Schüler führen die ihnen von <strong>der</strong> Fachkraft übertragenen Assistenzaufgaben<br />

selbstständig aus. Sie kennen ihre Rolle in Abgrenzung zu <strong>an</strong><strong>der</strong>en Professionen<br />

und beschreiben die Abläufe <strong>der</strong> Zusammenarbeit im Team.<br />

Daraus ergeben sich für das zweite Praktikum folgende Rahmenaufgaben:<br />

- Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit <strong>der</strong> Konzeption <strong>der</strong> Einrichtung und Erfassen <strong>der</strong> Paradigmen<br />

für das H<strong>an</strong>deln <strong>der</strong> Professionellen<br />

- Beschreibung <strong>der</strong> zeitlichen, räumlichen, materiellen und personellen Strukturelemente<br />

(z. B. Tagesablauf, Raumaufteilung, Qualifizierungen)<br />

- Üben und Erproben verschiedener Ausdrucksformen und Anwenden von Medien<br />

- Sammeln von Materialien und Ideen <strong>zur</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Assistenzaufgaben<br />

- Assistenz bei <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Räumen und Tagesabläufen<br />

- Einblick nehmen in die Dokumentation<br />

- schriftliche Dokumentation eigener Beobachtungen<br />

- Beteiligung <strong>an</strong> Gesprächen und Diskussionen im Team<br />

- Üben von Interaktion und Kommunikation mit den Klienten sowie <strong>an</strong>geleitete Reflexion<br />

- selbstständiges Ausführen von Assistenzaufgaben und Beschreiben <strong>der</strong> Durchführung<br />

und des Gelingens<br />

Drittes Pflichtpraktikum<br />

Dieses Praktikum sollte im ersten Halbjahr des zweiten <strong>Ausbildung</strong>sjahres durchgeführt<br />

werden und umfasst fünf Wochen. Zur Auswahl stehen alle sozialpädagogischen und<br />

pflegerischen Einrichtungen. Die Schülerinnen und Schüler absolvieren ihr drittes<br />

Praktikum in einem Bereich, <strong>der</strong> nicht im ersten und zweiten Pflichtpraktikum gewählt<br />

wurde.<br />

Das dritte Praktikum führt die Schülerinnen und Schüler des zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>ges<br />

<strong>zur</strong> vertieften Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit dem breiten Spektrum beruflicher Aufgaben<br />

von Sozialassistenten und zu Sicherheit im beruflichen H<strong>an</strong>deln, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong><br />

<strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen. Die Schülerinnen und Schüler <strong>der</strong> dreijährigen <strong>Ausbildung</strong><br />

erweitern das Spektrum beruflicher H<strong>an</strong>dlungen durch Erfahrungen in einem dritten<br />

Arbeitsfeld, ohne abschließend Sicherheit zu gewinnen. Für die Schülerinnen und<br />

Schüler des dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>ges steht die Entwicklung persönlicher Kompetenzen<br />

weiterhin im Mittelpunkt. Aus diesem Grund werden im Folgenden Differenzierungen<br />

bei den Zielen und Aufgaben für den zweijährigen und dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

vorgenommen.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

8


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Zweijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Struktur <strong>der</strong> Einrichtung und unterscheiden<br />

die H<strong>an</strong>dlungsabläufe in unterschiedlichen sozialpädagogischen und pflegerischen<br />

Einrichtungen. Sie nehmen jeden Klienten in seiner Individualität wahr und berücksichtigen<br />

dessen Interessen, Bedürfnisse und Ressourcen. Sie beobachten sich selbst und<br />

die zu betreuenden Klienten strukturiert und zielgerichtet. Entsprechend den Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

<strong>der</strong> Einrichtung dokumentieren sie eigene Beobachtungen und leiten pl<strong>an</strong>volles<br />

H<strong>an</strong>deln ab. Sie führen die übertragenen Aufgaben auch unter Zeitdruck und verän<strong>der</strong>ten<br />

Umständen gewissenhaft aus. Gemeinsam mit Klienten und Fachkräften pl<strong>an</strong>en sie<br />

verschiedene Aktivitäten und Angebote im Alltag und führen diese durch.<br />

Die Schülerinnen und Schüler verstehen sich als Teil des Teams und tragen die getroffenen<br />

Entscheidungen mit.<br />

Dreijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Die Schülerinnen und Schüler verstehen die Struktur <strong>der</strong> Einrichtung und unterscheiden<br />

die H<strong>an</strong>dlungsabläufe in unterschiedlichen sozialpädagogischen und pflegerischen<br />

Einrichtungen. Sie erkennen die Interessen und Bedürfnisse ihrer Klienten. Auf <strong>der</strong><br />

Grundlage von Informationen durch die Fachkraft und in <strong>der</strong>en Auftrag richten sie ihr<br />

H<strong>an</strong>deln <strong>an</strong> den Ressourcen <strong>der</strong> Klienten aus. Sie beobachten sich selbst und die zu<br />

betreuenden Klienten. Sie dokumentieren eigene Beobachtungen und leiten in Absprache<br />

mit <strong>der</strong> Fachkraft pl<strong>an</strong>volles H<strong>an</strong>deln ab. Sie erkennen verän<strong>der</strong>te Umstände.<br />

Die Schülerinnen und Schüler wenden geeignete Mittel <strong>der</strong> Kommunikation zielgerichtet<br />

<strong>an</strong> und reflektieren ihr Kommunikationsverhalten kritisch. Gemeinsam mit Klienten<br />

und Fachkräften pl<strong>an</strong>en sie verschiedene Aktivitäten und Angebote im Alltag und führen<br />

diese durch.<br />

Die Schülerinnen und Schüler verstehen sich als Teil des Teams und verhalten sich<br />

kooperativ. Sie begegnen ihren Klienten, <strong>der</strong>en Angehörigen und den Kollegen mit<br />

Respekt, Verständnis und Höflichkeit.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

9


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Daraus ergeben sich für das dritte Praktikum folgende Rahmenaufgaben:<br />

zweijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

dreijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Darstellen <strong>der</strong> Struktur und <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dlungsabläufe<br />

<strong>der</strong> Einrichtung<br />

Beschreiben eines Klienten, Zuordnung<br />

von Merkmalen und Verhalten, Ressourcen,<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten, Interessen und Bedürfnissen<br />

Vergleichen alltäglicher und beson<strong>der</strong>er<br />

Situationen<br />

Üben und Erproben von Ausdrucksformen<br />

und Anwenden von Medien<br />

Reflexion und Dokumentation eigenen<br />

H<strong>an</strong>delns<br />

Pl<strong>an</strong>en, Ausführen und Reflektieren verschiedener<br />

Aktivitäten und Angebote für<br />

den Alltag in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Üben von Interaktion und Kommunikation<br />

in verschiedenen Situationen<br />

Sammeln von Materialien und Ideen <strong>zur</strong><br />

<strong>Gestaltung</strong> von Assistenzaufgaben<br />

aktive Beteiligung <strong>an</strong> Gesprächen im<br />

Team<br />

Darstellen <strong>der</strong> Struktur und <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dlungsabläufe<br />

<strong>der</strong> Einrichtung<br />

Beschreiben verschiedener Situationen<br />

des Alltags einschließlich <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>an</strong> das berufliche H<strong>an</strong>deln<br />

Vergleichen alltäglicher und beson<strong>der</strong>er<br />

Situationen<br />

Üben und Erproben von Ausdrucksformen<br />

und Anwenden von Medien<br />

Reflexion und Dokumentation eigenen<br />

H<strong>an</strong>delns<br />

Beteiligung <strong>an</strong> <strong>der</strong> Pl<strong>an</strong>ung und Ausführung<br />

verschiedener Aktivitäten und Angebote<br />

für den Alltag in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Üben von Interaktion und Kommunikation<br />

in verschiedenen Situationen<br />

Sammeln von Materialien und Ideen <strong>zur</strong><br />

<strong>Gestaltung</strong> von Assistenzaufgaben<br />

aktive Beteiligung <strong>an</strong> Gesprächen im<br />

Team<br />

schriftliche Darstellung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Angehörigen<br />

___________________________________________________________________________________<br />

10


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Erstes Wahlpflichtpraktikum<br />

Dieses Wahlpflichtpraktikum umfasst im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g fünf, im dreijährigen<br />

Bildungsg<strong>an</strong>g vier Wochen.<br />

Zur Auswahl stehen alle für die Sozialassistentin/den Sozialassistenten relev<strong>an</strong>ten<br />

sozialpädagogischen und pflegerischen Einrichtungen. Die Wahl des Arbeitsfeldes liegt<br />

bei den Schülerinnen und Schülern.<br />

Das erste Wahlpflichtpraktikum bildet im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g den Abschluss <strong>der</strong><br />

<strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong>. Gegen Ende dieses Praktikums erfolgt die praktische<br />

Prüfung. Damit dient dieses Praktikum im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> abschließenden<br />

Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit den H<strong>an</strong>dlungsabläufen und Aufgaben von Sozialassistentinnen<br />

und Sozialassistenten. Das Praktikum unterstützt im Beson<strong>der</strong>en die Erweiterung<br />

personaler Kompetenzen, die Festigung des eigenen H<strong>an</strong>delns in <strong>der</strong> Berufsrolle<br />

und damit das Ankommen im Beruf.<br />

Im dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g zielt das erste Wahlpflichtpraktikum auf die Erweiterung<br />

<strong>der</strong> Erfahrungen in den verschiedenen Arbeitsfel<strong>der</strong>n und die vertiefende Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung<br />

mit den H<strong>an</strong>dlungsabläufen und Aufgaben.<br />

Das Praktikum dient <strong>der</strong> Verzahnung <strong>der</strong> Lernorte und bildet einen Rahmen für die<br />

eigene Reflexion erworbener Kompetenzen.<br />

Zweijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Die Schülerinnen und Schüler integrieren sich zuverlässig in die unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen und Arbeitsabläufe <strong>der</strong> sozialpädagogischen und pflegerischen<br />

Institutionen. Sie pl<strong>an</strong>en ihr H<strong>an</strong>deln über verschiedene Zeiträume entsprechend <strong>der</strong><br />

Arbeitsorg<strong>an</strong>isation in <strong>der</strong> Einrichtung und unter Beachtung <strong>der</strong> Interessen, Bedürfnisse<br />

und Ressourcen <strong>der</strong> Klienten. Sie führen die ihnen übertragenen Aufgaben effektiv,<br />

ver<strong>an</strong>twortungsvoll und selbstständig aus.<br />

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren eigene Bedürfnisse und sind sich ihrer Rolle<br />

im Prozess <strong>der</strong> Beziehungsgestaltung bewusst.<br />

Die Schülerinnen und Schüler schätzen Situationen ein, treffen im Rahmen ihrer Assistenzfunktion<br />

Entscheidungen und reagieren sicher und <strong>an</strong>gemessen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler unterstützen die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fachkräfte mit den<br />

Angehörigen <strong>der</strong> Klienten.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben eine reflektierte Berufsmotivation.<br />

Dreijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Die Schülerinnen und Schüler integrieren sich in die unterschiedlichen Rahmenbedingungen<br />

und Arbeitsabläufe <strong>der</strong> sozialpädagogischen und pflegerischen Institutionen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler nehmen jeden Klienten in seiner Individualität wahr und<br />

berücksichtigen dessen Interessen, Bedürfnisse und Ressourcen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler beobachten sich selbst und die zu betreuenden Klienten<br />

strukturiert und zielgerichtet.<br />

Entsprechend den Erfor<strong>der</strong>nissen <strong>der</strong> Einrichtung dokumentieren sie eigene Beobachtungen<br />

und leiten pl<strong>an</strong>volles H<strong>an</strong>deln ab.<br />

Sie führen die übertragenen Aufgaben auch unter Zeitdruck und verän<strong>der</strong>ten Umständen<br />

gewissenhaft aus.<br />

Die Schülerinnen und Schüler gestalten eine von Empathie und Dialog geprägte<br />

Kommunikation mit Klienten, Angehörigen und Kollegen.<br />

___________________________________________________________________________________<br />

11


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

___________________________________________________________________________________<br />

Daraus ergeben sich für das erste Wahlpflichtpraktikum folgende Rahmenaufgaben:<br />

zweijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Üben von Org<strong>an</strong>isationspl<strong>an</strong>ung<br />

Beschreiben von Situationen und Ableiten<br />

von notwendigen H<strong>an</strong>dlungen<br />

Reflexion und Dokumentation eigenen<br />

H<strong>an</strong>delns<br />

Üben und Erproben von Ausdrucksformen<br />

und Anwenden von Medien<br />

Pl<strong>an</strong>en, Ausführen und Reflektieren verschiedener<br />

Aktivitäten und Angebote für<br />

den Alltag in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Üben von Interaktion und Kommunikation<br />

in verschiedenen Situationen<br />

Reflexion eigener Bedürfnisse<br />

Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit Möglichkeiten<br />

und Grenzen <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d konkreter Situationen<br />

dreijähriger Bildungsg<strong>an</strong>g<br />

Vergleich <strong>der</strong> H<strong>an</strong>dlungsabläufe von Einrichtungen<br />

verschiedener Arbeitsfel<strong>der</strong><br />

Beschreiben eines Klienten, Zuordnung<br />

von Merkmalen und Verhalten, Ressourcen,<br />

Kr<strong>an</strong>kheiten, Interessen und Bedürfnissen<br />

Reflexion und Dokumentation eigenen<br />

H<strong>an</strong>delns<br />

Üben und Erproben von Ausdrucksformen<br />

und Anwenden von Medien<br />

Pl<strong>an</strong>en, Ausführen und Reflektieren verschiedener<br />

Aktivitäten und Angebote für<br />

den Alltag in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Üben von Interaktion und Kommunikation<br />

in verschiedenen Situationen<br />

Sammeln von Materialien und Ideen <strong>zur</strong><br />

<strong>Gestaltung</strong> von Assistenzaufgaben<br />

Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit Möglichkeiten<br />

und Grenzen <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d konkreter Situationen<br />

schriftliche Darstellung <strong>der</strong> Zusammenarbeit<br />

mit Angehörigen<br />

___________________________________________________________________________________<br />

12


Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

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Zweites Wahlpflichtpraktikum<br />

Dieses Wahlpflichtpraktikum findet nur im dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g statt und umfasst<br />

fünf Wochen.<br />

Zur Auswahl stehen alle für die Sozialassistentin/den Sozialassistenten relev<strong>an</strong>ten<br />

sozialpädagogischen und pflegerischen Einrichtungen. Die Wahl des Arbeitsfeldes liegt<br />

bei den Schülerinnen und Schülern. Das zweite Wahlpflichtpraktikum bildet im dreijährigen<br />

Bildungsg<strong>an</strong>g den Abschluss <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong>. Gegen Ende<br />

dieses Praktikums erfolgt die praktische Prüfung. Damit dient dieses Praktikum im<br />

dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g <strong>der</strong> abschließenden Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit den H<strong>an</strong>dlungsabläufen<br />

und Aufgaben von Sozialassistentinnen und Sozialassistenten und im Beson<strong>der</strong>en<br />

<strong>der</strong> Erweiterung personaler Kompetenzen, <strong>der</strong> Festigung des eigenen H<strong>an</strong>delns<br />

in <strong>der</strong> Berufsrolle und damit dem Ankommen im Beruf.<br />

Die Schülerinnen und Schüler integrieren sich zuverlässig in die unterschiedlichen<br />

Rahmenbedingungen und Arbeitsabläufe <strong>der</strong> sozialpädagogischen und pflegerischen<br />

Institutionen. Sie pl<strong>an</strong>en ihr H<strong>an</strong>deln über verschiedene Zeiträume entsprechend <strong>der</strong><br />

Arbeitsorg<strong>an</strong>isation in <strong>der</strong> Einrichtung und unter Beachtung <strong>der</strong> Interessen, Bedürfnisse<br />

und Ressourcen <strong>der</strong> Klienten. Sie führen die ihnen übertragenen Aufgaben effektiv,<br />

ver<strong>an</strong>twortungsvoll und selbstständig aus.<br />

Die Schülerinnen und Schüler reflektieren eigene Bedürfnisse und sind sich ihrer Rolle<br />

im Prozess <strong>der</strong> Beziehungsgestaltung bewusst.<br />

Die Schülerinnen und Schüler schätzen Situationen ein, treffen im Rahmen ihrer Assistenzfunktion<br />

Entscheidungen und reagieren sicher und <strong>an</strong>gemessen.<br />

Die Schülerinnen und Schüler unterstützen die Zusammenarbeit <strong>der</strong> Fachkräfte mit den<br />

Angehörigen <strong>der</strong> Klienten.<br />

Die Schülerinnen und Schüler haben eine reflektierte Berufsmotivation.<br />

Daraus ergeben sich für das zweite Wahlpflichtpraktikum folgende Rahmenaufgaben:<br />

- Üben von Org<strong>an</strong>isationspl<strong>an</strong>ung<br />

- Beschreiben von Situationen und Ableiten von notwendigen H<strong>an</strong>dlungen<br />

- Reflexion und Dokumentation des eigenen H<strong>an</strong>delns<br />

- Üben und Erproben von Ausdrucksformen und Anwenden von Medien<br />

- Pl<strong>an</strong>en, Ausführen und Reflektieren verschiedener Aktivitäten und Angebote für den<br />

Alltag in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Üben von Interaktion und Kommunikation in verschiedenen Situationen<br />

- Reflexion eigener Bedürfnisse<br />

- Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit Möglichkeiten und Grenzen <strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d konkreter Situationen<br />

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Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

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Dokumentation und Bewertung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong> <strong>Ausbildung</strong> fertigt jede Schülerin/je<strong>der</strong> Schüler einen<br />

Situationsbericht und einen Reflexionsbericht <strong>an</strong>. Diese schriftlichen Arbeiten werden<br />

jeweils benotet. Die Note des Situationsberichtes und die Note des Reflexionsberichtes<br />

gehen in die Vornotenbildung für die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong> direkt ein.<br />

D<strong>an</strong>eben erhält jede Schülerin/je<strong>der</strong> Schüler eine Note pro Praktikum. Die Benotung<br />

<strong>der</strong> Praxiseinsätze erfolgt durch die begleitende Lehrkraft unter Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Einschätzung <strong>der</strong> Praxiseinrichtung. Die Bewertung innerhalb <strong>der</strong> <strong>berufspraktischen</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> erfolgt auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> BFSO § 13 in Verbindung mit dem Erlass zu<br />

Neuregelungen für die Berufsfachschule für Sozialwesen vom 20.09.2005.<br />

Situationsbericht<br />

Der Situationsbericht sollte im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g im zweiten Praktikum, im<br />

dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g im dritten Praktikum <strong>an</strong>gefertigt werden. Er umfasst mindestens<br />

vier Seiten und sollte fünf Seiten nicht überschreiten.<br />

Gegenst<strong>an</strong>d des Situationsberichtes ist die kurze Beschreibung <strong>der</strong> Einrichtung und die<br />

Darstellung <strong>der</strong> eigenen Arbeitssituation einschließlich <strong>der</strong> übertragenen Aufgaben.<br />

Daraus leiten sich drei inhaltliche Schwerpunkte für den Situationsbericht ab, die folgen<strong>der</strong>maßen<br />

geglie<strong>der</strong>t sein können:<br />

(1) Darlegung <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Benennen des Trägers <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- wesentliche Punkte <strong>der</strong> Konzeption sollen mit eigenen Worten ben<strong>an</strong>nt werden<br />

- Org<strong>an</strong>isationsstruktur <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Einordnung <strong>der</strong> Qualifikation <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

- Darstellung <strong>der</strong> Kooperation im Team<br />

(2) Beschreibung <strong>der</strong> Alltagsstruktur<br />

- Darlegung <strong>der</strong> räumlichen, zeitlichen, personellen und materiellen Strukturierungselemente<br />

des Alltages in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

- Beschreibung des Tagesablaufes<br />

(3) Darstellung <strong>der</strong> eigenen Arbeit<br />

- Schil<strong>der</strong>n eines typischen Arbeitstages<br />

- Benennen <strong>der</strong> eigenen Aufgaben<br />

- Formulierung <strong>der</strong> eigenen Ziele für die Arbeit in <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Reflexionsbericht<br />

Der Reflexionsbericht sollte im zweijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g im Rahmen des dritten Praktikums<br />

und im dreijährigen Bildungsg<strong>an</strong>g im ersten Wahlpflichtpraktikum <strong>an</strong>gefertigt<br />

werden. Er umfasst mindestens drei Seiten und sollte vier Seiten nicht überschreiten.<br />

Gegenst<strong>an</strong>d des Reflexionsberichtes ist die Ausein<strong>an</strong><strong>der</strong>setzung mit den im Praktikum<br />

ausgeführten beruflichen H<strong>an</strong>dlungen. Der Schwerpunkt soll dabei auf <strong>der</strong> Reflexion<br />

<strong>der</strong> <strong>Gestaltung</strong> von Beziehungen zu Klienten und im Team sowie auf <strong>der</strong> Reflexion <strong>der</strong><br />

ausgeführten einrichtungsspezifischen Tätigkeiten liegen.<br />

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Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Berufsfachschule Staatlich geprüfte Sozialassistentin Klassenstufen 1 bis 3<br />

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Im Reflexionsbericht bewerten die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Einstellungen,<br />

ihr eigenes Erleben, ihre Erfahrungen und ihr eigenes H<strong>an</strong>deln. Sie beziehen Stellung<br />

und leiten Konsequenzen für ihre weitere Entwicklung ab.<br />

Bewertung <strong>der</strong> Praktika<br />

Für jedes Praktikum <strong>der</strong> Schülerinnen und Schüler erfolgt eine schriftliche Beurteilung<br />

durch die Praxis<strong>an</strong>leiterin/den Praxis<strong>an</strong>leiter (vgl. BFSO § 13). Die begleitende Lehrkraft<br />

<strong>der</strong> Schule erteilt auf <strong>der</strong> Grundlage dieser Beurteilung eine Note für jedes Praktikum.<br />

Die Beurteilung und Bewertung sollte entl<strong>an</strong>g einvernehmlich festgelegter Kriterien erfolgen.<br />

Die Kriterien <strong>zur</strong> Bewertung leiten sich aus den Zielen für die berufspraktische <strong>Ausbildung</strong><br />

ab. Es wird empfohlen, dass die Schule in Abstimmung mit <strong>der</strong> Praxiseinrichtung<br />

ein Bewertungsraster erarbeitet.<br />

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Staatlich geprüfter Sozialassistent<br />

Klassenstufen 1 bis 3 Staatlich geprüfte Sozialassistentin Berufsfachschule<br />

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Die nachfolgende Tabelle k<strong>an</strong>n hierfür <strong>zur</strong> Orientierung dienen:<br />

Ziel <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> Kriterien Indikatoren (Ausprägung)<br />

Beobachten<br />

<strong>Gestaltung</strong> und Unterstützung<br />

von Beziehungen<br />

Orientierung in unterschiedlichen<br />

Arbeitsfel<strong>der</strong>n<br />

Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit<br />

Pl<strong>an</strong>ung und selbstkritische<br />

Reflexion des eigenen<br />

H<strong>an</strong>delns<br />

- Wahrnehmen von Bedürfnissen<br />

und aktuellen Befindlichkeiten<br />

- Erfassen von alltäglichen<br />

und beson<strong>der</strong>en Situationen<br />

- Grundhaltungen<br />

- Kontaktfähigkeit<br />

- Flexibilität und Konsequenz<br />

- Einordnen in die Arbeitsabläufe<br />

<strong>der</strong> Einrichtung<br />

- selbstständiges Ausführen<br />

einrichtungsspezifischer<br />

Assistenzaufgaben<br />

- Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein<br />

- Aufgeschlossenheit<br />

- Kritikfähigkeit<br />

- Annehmen und Ausführen<br />

<strong>der</strong> Assistenzrolle im Team<br />

- adressatenbezogene Sprache<br />

- bewusster Einsatz von Kommunikationsmitteln<br />

- Ziele für eigenes H<strong>an</strong>deln<br />

formulieren<br />

- pl<strong>an</strong>volles Ausführen von<br />

Arbeitsaufgaben<br />

- situationsorientiertes H<strong>an</strong>deln<br />

- eigene Stärken und Schwächen<br />

erkennen<br />

- Lernbereitschaft<br />

- Belastbarkeit<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

- ...<br />

Durch die Berufsfachschule sollte eine Präzisierung zu oben gen<strong>an</strong>nten Zielen und Kriterien<br />

in Form von Indikatoren erfolgen.<br />

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