Liebe Leserin, lieber Leser, - pro familia Schleswig-Holstein
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Jahresbericht 2012<br />
Beratungsstelle Flensburg
<strong>Liebe</strong> <strong><strong>Leser</strong>in</strong>, <strong>lieber</strong> <strong>Leser</strong>,<br />
Auch in diesem Jahr möchten wir Ihnen mit dem vorliegenden Jahresbericht einen Einblick in<br />
die Arbeit der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Beratungsstelle Flensburg geben. Wenn wir alle Bereiche addieren,<br />
nahmen mehr als 3.000 Personen unsere Angebote in Anspruch!<br />
Neben unseren Angeboten, wie Beratung bei Problemen in der Partnerschaft, Einzelberatung<br />
in Lebenskrisen, Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerenberatung, sowie den umfangreichen<br />
Angeboten der Sexualpädagogen sind hier auch die Personen berücksichtigt, die<br />
Kostenübernahme von Verhütung und Onlineberatung in Anspruch nahmen.<br />
Einen detaillierten Überblick über Altersstruktur, Wohnorte und Beratungsinhalte finden Sie<br />
in Form von Tabellen im Anhang.<br />
Eine besondere Veranstaltung war in diesem Jahr die Tagung „Endstation Sehnsucht? Hat<br />
die <strong>Liebe</strong> einen Platz im Alter?“ Auf Seite 3 erfahren Sie mehr.<br />
Seit fast vier Jahren existiert das Angebot Kostenübernahme von Verhütung. Über Erfahrungen,<br />
Ergebnisse und neue Entwicklungen können Sie sich ab Seite 4 informieren.<br />
Auf Seite 6 gibt ein Artikel aus der Flensborg Avis einen guten Einblick in die Schwangerschaftskonfliktberatung.<br />
Auf einen detaillierten Bericht verzichten wir in diesem Jahr. Inhalte,<br />
Themen und Tendenzen haben sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Im Internet<br />
finden Sie unter www.<strong>pro</strong><strong>familia</strong>-sh.de - Beratungsstelle Flensburg – eine ausführliche Darstellung<br />
der Schwangerschaftskonfliktberatung im Jahresbericht 2011.<br />
Dort erfahren Sie auch Details über die Onlineberatung, die Helmut Paschen 2011 beschrieben<br />
hat. In 2012 nahmen 74 Personen 152 Beratungen in Anspruch.<br />
Aus der vielfältigen Arbeit der SexualpädagogInnen berichtet Angelika Kuhlmann<br />
ab Seite 7.<br />
Auf Seite 10 verdeutlichen wir anhand eines Zeitungsartikels unsere Netzwerkarbeit.<br />
Herzlichen Dank an alle, die unsere Arbeit ermöglichen. Sie wäre ohne persönliche, fachliche,<br />
politische und finanzielle Unterstützung nicht möglich. Auch unseren Klientinnen und<br />
Klienten, sowie den Personen und Institutionen, die unsere sexualpädagogischen Angebote<br />
nutzen, gilt unser Dank für das Vertrauen in unsere Arbeit.<br />
Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie mehr über uns und unseren „Alltag“ erfahren oder uns<br />
eine Rückmeldung geben möchten.<br />
Simone Hartig<br />
Leiterin<br />
1
Beratungsstellen-Telegramm<br />
- Nachdem viel Zeit und Energie in die Umbauten und Umzüge innerhalb unseres Hauses<br />
geflossen sind, freuen wir uns nun darüber, dass mehr Räume und mehr Platz vorhanden<br />
sind! Die Rückmeldungen der KlientInnen sind sehr positiv. Insbesondere die individuell und<br />
gemütlich eingerichteten Beratungsräume finden Anklang. Siehe Fotos.<br />
- Seit dem Jahresende dreht sich wieder unser Personalkarussel im Bereich Sexualpädagogik.<br />
Angelika Kuhlmann ist es gelungen, die Angebote für Menschen mit Behinderung über ein<br />
Projekt der Stiftung Mensch zu intensivieren. Es ist für drei Jahre angelegt und läuft unter<br />
Federführung des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes. Zusätzlich übernimmt Angelika Kuhlmann ab<br />
Mai 2013 die Leitung der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Beratungsstelle Heide. Konsequenz ist, dass sie sich im<br />
Frühjahr aus der administrativen und organisatorischen Sexualpädagogik in Flensburg zurückzieht.<br />
Wir lassen Angelika Kuhlmann ungern ziehen. Sie hat über viele Jahre die Sexualpädagogische<br />
Arbeit in Flensburg mit fundiertem Fachwissen und großem Engagement erfolgreich<br />
vorangetrieben und wird uns fehlen!<br />
- Ab dem 1.3.2013 gibt es aber mit Melanie Stübing und Oliver Nitsch ein neues Sexualpädagogisches<br />
Team in Flensburg. Hintergrund ist auch, dass Maria Wenke vakante Stunden in<br />
ihrem „Heimathafen“ – die Kieler Beratungsstelle – übernimmt. Nach Einarbeitung des neuen<br />
Teams wird auch Martin Sprung seinen Schwerpunkt der Arbeit an seinen Wohnort Kiel<br />
verlegen. Mit einigen Stunden bleibt er in der Behindertenarbeit. Wir sehen die Entwicklung<br />
mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Einerseits verlieren wir erfahrene und mit<br />
den Gegebenheiten vertraute KollegInnen, andererseits konnten wir neue (junge) KollegInnen<br />
gewinnen und die Kontinuität der sexualpädagogischen Arbeit in Flensburg mit zwei<br />
Teilzeitstellen sichern - trotz der unzureichenden und unsicheren Finanzierung dieses Bereiches.<br />
- Eine besondere Anerkennung unserer Arbeit erfolgte aktuell Mitte Februar durch ein<br />
Filmteam vom NDR. Im <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong>magazin wurde von der Geschichte des Landesverbandes<br />
berichtet. Da die erste Beratungsstelle 1968 in Flensburg eröffnet wurde und die<br />
Landesgeschäftsstelle sich in unserem Haus in der Marienstraße befindet, lag der Schwerpunkt<br />
auf Entwicklungen und Erfahrungen aus der Arbeit vor Ort. Die Vorbereitungen für<br />
den Dreh, wie das Heraussuchen von alten Bildern und Berichten hat uns viel Freude gemacht<br />
und Erinnerungen geweckt.<br />
- Im Berichtsjahr wurden wieder ca. 100 Beratungen von werdenden Müttern und Vätern in<br />
Anspruch genommen. Neben Themen wie Elternzeit- und Geld informierten wir über die<br />
Angebote von Hebammen und Familienhebammen sowie spezielle Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten.<br />
Auch Ängste und Befürchtungen in Zusammenhang mit der<br />
Schwangerschaft und dem Elternwerden bekamen Raum in der Beratung.<br />
- Im Rahmen der Täterarbeit zu häuslicher Gewalt, die seit Jahren vom <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband<br />
angeboten wird, hatten Hans Haland und Susanne Janssen mit 30 Klienten Kontakt. In<br />
Gruppensitzungen werden u.a. Themen wie Gewaltzyklus, Männerbild und Auswirkungen<br />
von Gewalt auf Kinder ausführlich beleuchtet.<br />
2
Endstation Sehnsucht? Hat die <strong>Liebe</strong> einen Platz im Alter?<br />
Unter diesem Titel fand am 7.November die Tagung im Flensburger Rathaus mit ca. 50 TeilnehmerInnen<br />
satt. Sie war eine Weiterführung der Fotoausstellung und Veranstaltungsreihe<br />
„Alter und <strong>Liebe</strong>“ von 2010. In unserem damals gegründeten Arbeitskreis wurden schnell<br />
Fortbildungswünsche deutlich, die wir uns und anderen Interessierten hiermit erfüllen konnten.<br />
So richtete sich die Tagung an Professionelle, Ehrenamtliche, Angehörige und Interessierte.<br />
Veranstalter war der Flensburger Arbeitskreis „Alter und <strong>Liebe</strong>“ in Kooperation mit<br />
dem Kompetenzzentrum Demenz. Die Stadt Flensburg hatte die Schirmherrschaft übernommen.<br />
Diese Frage stellte<br />
Natascha Wolter –<br />
Leiterin vom Haus<br />
am Mühlenstrom in<br />
Schafflund – zum<br />
Beginn der Tagung.<br />
Die TeilnehmerInnen<br />
nutzen im sogenannten<br />
World Café<br />
die Chance miteinander<br />
ins Gespräch<br />
zu kommen.<br />
Mit seinem lebhaft mit Wiener Charme referierten Vortrag zu „<strong>Liebe</strong>, Sexualität und Altern –<br />
zwei sich ausschließende Bereiche?“ gelang es Herrn Dr. Gerald Gatterer neben der Vermittlung<br />
von Wissen, Vorurteile abzubauen und die Sicht auf den „Spaßfaktor“ zu stärken.<br />
Zu „Partnerschaft und Intimität im Alter – ein vernachlässigtes Gebiet“ stellte Herr Thomas<br />
Friedrich – Hett erhellende Ergebnisse aus Untersuchungen vor und untermauerte diese mit<br />
Erfahrungen aus seiner Arbeit als systemischer Therapeut mit alten Menschen.<br />
Anschließend wurde die Thematik in drei Workshops vertieft.<br />
- So ermöglichte Dr. Dietmar Höhne (Facharzt für psychosomatische Medizin, Psychotherapie<br />
und Alterspsychotherapeut) mit „Alter und Vergangenheit – ist das alles längst vorbei?“<br />
den Blick auf das Erleben der Kriegsgeneration und die Auswirkungen.<br />
- Wiebke Wenzel und Ingo Langbehn (Mürwiker Werkstätten Flensburg), sowie Hans Haland<br />
(<strong>pro</strong> <strong>familia</strong>) boten mit der „Einladung zum Aufbruch – Wege zum offenen Umgang<br />
mit Sexualität in einer Einrichtung“ Einblicke in eine langjährige positive Zusammenarbeit,<br />
gewürzt mit „praktischen“ Übungen.<br />
- Iris Jirka (Alzheimer Gesellschaft Flensburg) und Susanne Janssen (<strong>pro</strong> <strong>familia</strong>) machten<br />
Mut und boten die Möglichkeit im Workshop „<strong>Liebe</strong>voller Umgang mit dementen Menschen<br />
in der Altenpflege – wie schaffe ich das?“ über eigene Erfahrungen zu sprechen<br />
Abschließend wurden die Ergebnisse im Plenum vorgestellt. Deutlich wurde hier unter anderem<br />
der Wunsch nach fachlicher Unterstützung in Form von Teambesprechungen, Supervision<br />
und Fortbildung. Unsere Beratungsstelle hat sich auf dieses Bedürfnis eingestellt. Susanne<br />
Janssen und Hans Haland haben inzwischen erste Gespräche mit interessierten Einrichtungen<br />
geführt. Interesse bestand von einigen TeilnehmerInnen der Tagung an der Mitarbeit<br />
beim Flensburger Arbeitskreis „Alter und <strong>Liebe</strong>“.<br />
Susanne Janssen, Simone Hartig<br />
3
Kostenübernahme von Verhütung<br />
Von 122 Frauen (2011=183, 2010=180) und 4 Männern (2011=3, 2010=6) wurden 149 Anträge<br />
(2011=286, 2010=277) gestellt.<br />
Davon (in Klammern die Zahlen von 2011):<br />
47 (128) Pillenpackungen für 6 Monate, 15 (53) für 3 Monate, 2 (2) für 1 Monat<br />
28 (16) Hormonspiralen, 10 (4) Kupferspiralen<br />
20 (46) Dreimonatsspritzen<br />
13 (9) Sterilisationen Frau, 4 (3) Sterilisationen Mann<br />
1 (7) Verhütungsringe für 6 Monate,7 (14) Verhütungsringe für 3 Monate<br />
1 (1) Verhütungsstäbchen<br />
(0) Verhütungspflaster<br />
1 (0) Pille danach<br />
Im Vergleich zum Vorjahr wurden deutlich mehr Spiralen und Sterilisationen, dafür aber weniger<br />
Pillenpackungen bewilligt. Die nachhaltigen Verhütungsmittel sind besonders kostenintensiv,<br />
folgerichtig war die Anzahl der Anträge geringer.<br />
von den 13 bewilligten Sterilisationen bei Frauen wurde 1 nicht durchgeführt.<br />
2 Hormonspiralen und 1 Kupferspirale wurden zwar bewilligt, jedoch nicht eingelöst.<br />
2 Hormonspiralen konnten nicht eingelegt werden, weil die jungen Frauen schon wieder<br />
schwanger waren<br />
1 Hormonspirale - bewilligt im Jahr 2011- konnte wegen eines Unfalls der Klientin erst<br />
2012 gelegt werden.<br />
Berechnungsgrundlage:<br />
102 (141) Personen bezogen ALG II oder Grundsicherung,<br />
12 (15) Personen bekamen Wohngeld,<br />
11 (29) Personen BAFÖG oder BAB,<br />
0 (1) Personen bezogen Rente<br />
Bei einer Person kam die Einkommensrechnung zum Tragen<br />
Personenkreis:<br />
89 (111) Personen - ca. 70% (ca.60%) hatten Kinder<br />
27 (20) Personen - ca. 21% (ca.11%) hatten drei Kinder oder mehr<br />
82 (127) Personen - ca. 65% (ca.68%) lebten nicht in Partnerschaft<br />
41 (71) Personen - ca. 33% (ca.48%) waren im Alter von 20 bis 24 Jahren<br />
56 (78) Personen - ca. 44% (ca.42%) waren im Alter von 25 bis 34 Jahren<br />
29 (37) Personen - ca. 23% (ca.20%) waren im Alter ab 35 Jahre<br />
Deutlich wird, dass Mittel wie Spirale und Sterilisation eher von älteren Menschen mit mehr<br />
Kindern beantragt wurden. Auffallend ist die hohe Anzahl der Personen mit 3 Kindern und<br />
mehr (21%).<br />
Wie geplant, wurden zu Beginn des Jahres vorrangig teure Mittel wie Sterilisation und Spirale<br />
aus der Vormerkliste des Vorjahres bearbeitet. So konnten bis Ende Februar 12 Spiralen, 4<br />
Sterilisationen bei Frauen, 1 Sterilisation beim Mann und 1 Verhütungsstäbchen bewilligt<br />
werden. Um auch Pillenpackungen und Dreimonatsspritzen berücksichtigen zu können,<br />
reservierten wir 1.000,-€ <strong>pro</strong> Rate für diesen Bereich. So konnten bis zum Jahresende Anträge<br />
berücksichtigt werden.<br />
4
Familienhebammen berichteten uns, dass recht viele der Frauen, die sie betreuen, schnell<br />
erneut schwanger werden. Deutlich wurde wieder, dass Kostenübernahme von Verhütung<br />
eine wichtige Maßnahme im Vorfeld der Frühen Hilfen ist. Da die Lebenssituation der Frauen<br />
häufig in vielen Bereichen schwierig ist, ist ein schneller und direkter Zugang zu einer<br />
praktikablen Verhütungsmethode und zur Kostenübernahme hier sehr wichtig. Gemeinsam<br />
mit den Familienhebammen überlegten wir Maßnahmen. Trotzdem zeigte sich immer wieder,<br />
wie schwierig es gerade für diese jungen Frauen ist, die Verhütung umzusetzen. Dies<br />
betrifft auch Frauen, die z.B. in Mutter-Kind-Einrichtungen leben. Es führte dazu, dass bewilligte<br />
Verhütungsmittel nicht in Anspruch genommen wurden und verplantes Geld zurück<br />
floss.<br />
Im Berichtsjahr bestand erstmalig die Möglichkeit, zusätzlich zu den Leistungen der Stadt<br />
Spenden einzuwerben. Eine private Spende in Höhe von 120,-€ ermöglichte die weitere Bewilligung<br />
von Dreimonatsspritze bzw. Pille für vier Frauen. Ende des Jahres erhielten wir von<br />
der Beate Uhse Stiftung 500,-€. Dies nutzten wir zur Überbrückung bis die erste Rate 2013<br />
von der Stadt bezahlt werden konnte. Im Weihnachtsbrief an die gynäkologischen Praxen<br />
beschrieben wir die Idee, die Kosten für das Einlegen einer Spirale zu spenden. Bis auf die<br />
Zusage aus einer Praxis bekamen wir leider keine Resonanz.<br />
Fazit<br />
Auch im Berichtsjahr erlebten wir, dass viele Menschen sehr froh, in manchen Fällen dankbar<br />
für die Unterstützung waren. Besonders hervorzuheben ist, wie positiv es in der Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
ist, die Frauen und Paare nicht nur über die Möglichkeiten von<br />
Verhütung zu beraten, sondern auch die Finanzierung in Aussicht stellen zu können, wenn<br />
die KlientInnen in Flensburg wohnen. In den Kreisgebieten gibt es keine Möglichkeiten.<br />
Deutlich wird auch in diesen Zusammenhängen wie wichtig eine bundesweite Regelung<br />
mit Rechtsanspruch und dementsprechend ausrechenden Mitteln ist. Wir sind sehr froh,<br />
dass es in unserer Stadt die Möglichkeit der Kostenübernahme gibt, eine „gerechte“ Verteilung<br />
der Mittel ist aber nicht möglich.<br />
Im Herbst luden die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Flensburg und Lübeck die<br />
Schwangerschaftsberatungsstellen und die Gleichstellungsbeauftragten zu einem landesweiten<br />
Austausch über das Thema Kostenübernahme von Verhütung ein. Ein Ergebnis ist ein<br />
ausführlicher Brief an die Ministerin Frau Kristin Alheit (Ministerium für Soziales, Gesundheit,<br />
Familie und Gleichstellung) in dem betont wird, wie wichtig eine bundesweite Regelung<br />
mit gesetzlichem Anspruch ist. Unter anderem wurden die Erfahrungen unseres Projektes<br />
berücksichtigt. Die Ministerin antwortete, dass sie im Schulterschluss mit anderen Bundesländern<br />
das Thema aktuell im Rahmen der Jugend- und Familienministerkonferenz auf gegriffen<br />
hat. Die Bundesregierung wurde um Prüfung gebeten, wie sichergestellt werden<br />
kann, dass einzelne Personengruppen auch ab dem vollendeten 20. Lebensjahr von den Kosten<br />
für ärztlich verordnete Verhütungsmittel entlastet werden. Eine Übergangsregelung für<br />
das Land <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> lehnte sie ab, weil sie dies in Anbetracht der Aktivitäten auf<br />
Bundesebene für wenig zielführend hält. Frau Alheit begrüßt und unterstützt aber die Idee<br />
eines landesweiten Fachtages. Die Vorbereitungen haben begonnen. Beteiligt sind das Ministerium,<br />
die Gleichstellungsbeauftragten, der Hebammenverband <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> und<br />
der <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverband.<br />
Der Arbeitsaufwand im Zusammenhang mit der Kostenübernahme ist für unsere Beratungsstelle<br />
nicht unerheblich. Die 25,-€ Verwaltungsgebühr <strong>pro</strong> Fall sind auf jeden Fall gerechtfertigt.<br />
Telefonische Anfragen haben deutlich zugenommen. Die umfangreiche Exceltabelle mit<br />
5
allen relevanten Daten muss ebenso kontinuierlich gepflegt werden wie die Statistik. Eingehende<br />
Rechnungen müssen vor der Überweisung abgeglichen und überprüft werden. Hinzu<br />
kommt, dass es immer wieder Klärungsbedarf gibt, z.B. mit Arztpraxen, die Preise erhöhen.<br />
Sehr hilfreich sind hier die Höchstsätze, die wir mit dem Qualitätscirkel Flensburger GynäkologInnen<br />
abges<strong>pro</strong>chen haben und auf die wir uns beziehen.<br />
Wichtig und schwierig sind nach wie vor die Entscheidungen, wie eine möglichst gerechte<br />
Verteilung der Mittel zu realisieren ist. In diesem Zusammenhang mussten Menschen vertröstet<br />
und das Vorgehen im KollegInnenkreis erläutert werden. Wir hoffen, dass die Bemühungen<br />
auf Bundesebene erfolgreich sind und zu einer einheitlichen Regelung mit Rechtsanspruch<br />
führen.<br />
Simone Hartig, Hanna Lindner<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
Im März 2012 erschien der folgende Artikel in der AVIS, der einen guten Einblick in die<br />
Schwangerschaftskonfliktberatung bietet. Die Zahlen beziehen sich auf 2011. In 2012 benannten<br />
55% - also immer noch mehr als die Hälfte! - aller Frauen berufliche Probleme als<br />
einen Grund für die Überlegungen zu einem Abbruch.<br />
6
Sexualpädagogik<br />
Wir haben in den sexualpädagogischen Veranstaltungen im Jahr 2012 zu den Themenbereichen<br />
<strong>Liebe</strong>, Freundschaft, Sexualität und Partnerschaft zielgruppenspezifisch gearbeitet.<br />
Die TeilnehmerInnen haben wir in den Veranstaltungen ressourcenorientiert dabei unterstützt,<br />
ihre eigenen Wünsche, Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen, eigene Grenzen und<br />
die Grenzen der Anderen kennen zu lernen, ihnen achtsam zu begegnen und verantwortungsbewusst<br />
damit umzugehen. Die Stärkung des Selbstbewusstseins, ein Hinwirken auf<br />
eine Akzeptanz der Selbstverständlichkeit verschiedener sexueller Lebensformen und die<br />
Gleichberechtigung der Geschlechter stand hierbei im Vordergrund.<br />
Sowohl in Hinblick auf ungewollte Schwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten<br />
als auch in Hinblick auf sexuelle Gewalt ist uns die Präventionsarbeit ein besonderes Anliegen.<br />
Die Stärkung und das Training von angemessenem und konstruktivem Kommunikationsverhalten<br />
ist hierbei die Basis unserer entwicklungsorientierten Lernbausteine für ein<br />
gelingendes Miteinander. Das beinhaltet darüber hinaus einen positiven Zugang zum eigenen<br />
Körpergefühl und zu einer altersgemäßen positiven psychosexuellen Entwicklung. Wir<br />
regen in unseren Gruppen dazu an, den Mut zu entwickeln, über die eigenen Unsicherheiten<br />
und über Scham und Ängste zu sprechen, da die Auseinandersetzung mit diesen Themen<br />
wichtig für die eigene Lebensplanung und für die Vorbereitung auf Partner- und möglicherweise<br />
Elternschaft ist. Insofern dient Sexualpädagogik somit auch dem Kindeswohl und ist<br />
deshalb in unserem Verständnis ein wichtiger Bestandteil der Frühen Hilfen.<br />
Unsere Angebote richten sich sowohl an Kinder und Jugendliche (z.B. in sexualpädagogischen<br />
Schulklassenveranstaltungen und in Einzelberatungen) als auch an junge Erwachsene<br />
und an Erwachsene (z.B. in Fachberatungen, bei Elternabenden, Fortbildungen, in der Öffentlichkeitsarbeit<br />
und in Einzelberatungen). Hierbei sind unsere Zielgruppen immer sowohl<br />
behinderte wie auch nichtbehinderte Menschen. Wir arbeiten mit MultiplikatorInnen wie<br />
ErzieherInnen, LehrerInnen und MitarbeiterInnen von Behinderteneinrichtungen zusammen.<br />
Im Berichtsjahr wurden 2.125 Personen in 103 Veranstaltungen erreicht.<br />
Wir konnten in 40 Fachberatungen individuell auf Fachfragen von PädagogInnen insbesondere<br />
zu den Themen Verhütung, Teenagerschwangerschaften und soziales Klima in Jugendgruppen<br />
und Schulklassen eingehen.<br />
Im Rahmen eines durch die Stadt Flensburg geförderten Projektes haben wir auch im Jahr<br />
2012 weitgehend flächendeckend Schulklassenveranstaltungen mit den 7. Klassen der Regional-<br />
und Gemeinschaftsschulen durchgeführt. Auch die dänischen Schulen waren in dieses<br />
Projekt mit einbezogen und wir freuen uns, dass wir im Berichtsjahr das Angebot für die dänischen<br />
Schulen im Vergleich zum Vorjahr weiter ausbauen konnten.<br />
Ebenso erfreulich ist, dass im Jahr 2012 das Pilot<strong>pro</strong>jekt für Schulklassen aus dem Kreis vom<br />
Kinder- und Jugendschutz des Kreises „Jugendförderung“ <strong>Schleswig</strong>-Flensburg und von <strong>pro</strong><br />
<strong>familia</strong> gut angenommen und in Kooperation zwischen der Beratungsstelle gegen sexuelle<br />
Gewalt an Jungen und Mädchen in <strong>Schleswig</strong> und <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Flensburg fortgeführt wurde.<br />
Weiterhin sind Auffälligkeiten im sozialen Kontext und Kommunikations<strong>pro</strong>bleme in den<br />
Schulklassen sichtbar. Diese Kinder und Jugendlichen brauchen eine stärkere Anbindung an<br />
Hilfsangebote und haben einen verstärkten Unterstützungsbedarf sowohl in einem Gruppenwie<br />
auch in einem Einzelsetting, das an ihren Bedürfnissen orientiert ist.<br />
7
Prävention bezüglich Teenagerelternschaft und Schutz vor sexuellen Übergriffen und sexuell<br />
übertragbaren Krankheiten kann nur dann nachhaltig wirken, wenn über einen längeren<br />
Zeitraum Präventions- und Beratungsangebote für die SchülerInnen niedrigschwellig erreichbar<br />
sind. Jugendliche, vor allem weibliche, nutzen unser Beratungsangebot, da sie durch<br />
die Schulklassenveranstaltungen bereits Informationen über <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> und andere Hilfsangebote<br />
bekommen haben und die BeraterInnen von <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> in diesem Rahmen kennen<br />
lernen konnten. Dadurch wird die Hemmschwelle, in die Beratung zu gehen, niedriger.<br />
Durch die langjährige und gute Kooperation mit dem Jugendtreff ADS-Speicher ist es uns<br />
möglich, viele unserer Veranstaltungen in einem außerschulischen, jugendgerechten Rahmen<br />
anzubieten.<br />
Der Jugendfilmtag zu dem Themenfeld Sexualität, <strong>Liebe</strong>, Freundschaft und HIV gehört zu den<br />
regelmäßigen besonders öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten. Siehe Fl. Tageblatt 28.9.2012:<br />
Der Bereich Sexualpädagogik für Menschen mit Behinderung ist ein wichtiger Schwerpunkt<br />
unserer Arbeit. Im Berichtsjahr wurden Veranstaltungen mit 40 Schulklassen und 4 Gruppen<br />
aus Einrichtung der Behindertenhilfe (jeweils 2 ganze Tage) durchgeführt.<br />
8
In jahrelanger Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Behindertenhilfe konnten wir vorhandene<br />
Angebote für Jugendliche und Erwachsene (Gruppen, Einzelpersonen und Paare) jeden<br />
Alters zielgruppengerecht weiter ausbauen. Insbesondere gehören dazu:<br />
Sexualpädagogische Veranstaltungen für gemischte Gruppen und Jungen/Männer- und<br />
Mädchen/Frauengruppen zu den Themen: <strong>Liebe</strong>, Freundschaft, Sexualität, Verhütung,<br />
Grenzen<br />
Förderschul-Veranstaltungen<br />
Fachberatung und Fortbildung für Multiplikatoren<br />
Beratung für Menschen mit Behinderung zu folgenden Themen:<br />
o Partnerschaft und Sexualität<br />
o Lebenskrisen<br />
o Grenzen (eigene und andere), Selbstsicherheit, Selbstbehauptung<br />
o Verhütung<br />
In jahrelanger Zusammenarbeit mit Einrichtungen in der Region wie Mürwiker Werkstätten,<br />
Holländerhof, Kappelner Werkstätten, Husumer Werkstätten sowie dem Landesverband der<br />
Lebenshilfe <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong> haben wir ein gut funktionierendes Netzwerk aufgebaut. Im<br />
Rahmen unserer Kooperation mit den unterschiedlichen Institutionen konnten wir bedarfsgerechte<br />
und nachfrageorientierte neue Projekte entwickeln. So wurde im Berichtsjahr eine<br />
Veranstaltungsreihe für Frauen zu den Themen Selbstsicherheit, Selbstbehauptung und<br />
Grenzsetzung durchgeführt. Diese Veranstaltungen ergänzen bestehende Bemühungen seitens<br />
der Einrichtungen der Behindertenhilfe, den sozial verträglichen Umgang der Beschäftigen<br />
und Bewohner untereinander zu fördern. Darüber hinaus sind unsere Veranstaltungen<br />
seit Jahren für eine Reihe von Institutionen in der Region fester Bestandteil der beruflichen<br />
Bildung.<br />
Nach unseren Erfahrungen kann die Hemmschwelle der Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
in eine Beratungsstelle zu gehen durch den persönlichen Kontakt in den Gruppenveranstaltungen<br />
nachhaltig gesenkt werden. Zu beobachten ist, dass TeilnehmerInnen<br />
aus diesen Veranstaltungen - teilweise Jahre später – leichter individuelle Beratung in Anspruch<br />
nehmen. So nutzen immer mehr Menschen mit Behinderung Beratung für Einzelpersonen<br />
und Paare für ihre eigene Entwicklung und auch die Veranstaltungen wurden von den<br />
Förderschulen stärker nachgefragt. Aufbauend auf den Erfahrungen in der Gruppenarbeit<br />
und Einzelberatung erarbeiten wir immer wieder neue Methoden und Materialien für diese<br />
Zielgruppe.<br />
Zwei MitarbeiterInnen arbeiten mit im landesweiten Arbeitskreis „Sexuelle Orientierungen<br />
<strong>Schleswig</strong> <strong>Holstein</strong>“ (im Internet: www.come-out-sh.de) – einem Zusammenschluss von pädagogischen<br />
Fachkräften unterschiedlicher sexueller Orientierungen – koordiniert durch die<br />
Beratungsstelle NaSowas in Lübeck.<br />
Ein weiterer wichtiger Bestandteilteil unserer Arbeit ist die Kooperation und der Informationsaustausch<br />
mit anderen Institutionen vor Ort. Diese Vernetzung beispielsweise mit Schulen<br />
und außerschulischen Einrichtungen und auch anderen Beratungsinstitutionen ermöglicht<br />
zielgruppenorientiertes Arbeiten und unterstützt die gute Qualität unserer Arbeit.<br />
Bedauerlicherweise ist der sexualpädagogische Bereich unserer Arbeit insbesondere die<br />
„klassische Schulklassenarbeit“ und die Projekte rund um frühe Elternschaft – trotz teilweiser<br />
Förderung durch die Stadt Flensburg und den Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg – nach wie<br />
vor nicht ausreichend finanziert. Das bedeutet weiterhin, dass Anfragen von Klassen und<br />
Gruppen abgewiesen werden müssen.<br />
9
Die Sexualpädagogik wird in großen Teilen durch Spenden getragen, die keine gesicherte<br />
personelle Planung ermöglichen, da sie Schwankungen unterliegen. Um eine kontinuierliche<br />
Bedarfsgerechtigkeit der Arbeit zu gewährleisten und zu sichern, wäre eine abgesicherte<br />
Finanzierung erforderlich.<br />
Angelika Kuhlmann<br />
Gremienarbeit und Vernetzung<br />
sind wichtige Bestandteile unserer Arbeit. Die enge fachliche Zusammenarbeit mit anderen<br />
Beratungsstellen und Institutionen ist für uns unentbehrlich. In folgenden Gremien ist unsere<br />
Beratungsstelle - zum Teil schon seit Jahren – vertreten:<br />
Flensburger Frauenforum<br />
Netzwerke zu Frühen Hilfen in Flensburg und im Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg<br />
Flensburger AK Soziale Gerechtigkeit<br />
§219 Arbeitskreis FL/SL<br />
KIK Arbeitskreis<br />
AK Jungen SL/FL<br />
LAG Mädchen- und Jungenarbeit<br />
AK sexuelle Orientierung <strong>Schleswig</strong>-<strong>Holstein</strong><br />
Wir sehen es als unsere Aufgabe, politisch aktiv zu werden und setzen uns gemeinsam mit<br />
anderen dafür ein, dass Missstände, von denen wir in unserer Arbeit erfahren, benannt werden.<br />
Beispielhaft der folgende Zeitungsartikel, der im Februar 2012 in der AVIS erschien:<br />
10
Das Team (gelistet nach Stunden)<br />
Wie schon im Beratungsstellentelegramm beschrieben fanden und finden personelle Veränderungen<br />
statt. Im Folgenden möchten wir Sie über unser aktuelles Team informieren:<br />
Simone Hartig, Erzieherin, Beraterin mit gestalttherapeutischer Zusatzausbildung, Leiterin<br />
der Beratungsstelle, 27 Std. wöchentlich, Leitungstätigkeit, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit,<br />
Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerschaftsberatung, Krisen-, Einzel- und<br />
Paarberatung.<br />
Angelika Kuhlmann, Sozialpädagogin mit Zusatzausbildung als Gestalt-, Kinder- und Jugendtherapeutin.<br />
Bis 1.5. wöchentlich 24,25 Std. im Bereich Sexualpädagogik. 5 Std. Beratung<br />
mit dem Schwerpunkt Beratung für Menschen mit Behinderung und Jugendliche.<br />
Melanie Stübing, Sozialpädagogin (BA), 19,25 Std. wöchentlich ab 1.3., Sexualpädagogik<br />
Oliver Nitsch, Student der Dipl.Pädagogik, 19,25 Std. wöchentlich ab 1.3., Sexualpädagogik<br />
Hans Haland, Sozialpädagoge mit familien- und sexualtherapeutischer Zusatzausbildung,<br />
12,5 Std. wöchentlich, Einzel- und Paarberatung, Sexualpädagogik. Mit zusätzlichen Stunden<br />
im KIK Projekt und im Behinderten<strong>pro</strong>jekt, Beratung bzw. Therapie für jugendliche Sexualtäter<br />
und erwachsene Sexualstraftäter.<br />
Susanne Janssen-Schümann, Sozialpädagogin, Beraterin, in sexualtherapeutischer Zusatzausbildung.<br />
12,25 Std. Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerschaftsberatung, Krisen-,<br />
Einzel- und Paarberatung, Öffentlichkeits- und Vernetzungsarbeit. Mit zusätzlichen Stunden<br />
im KIK Projekt.<br />
Martin Sprung, Pädagoge und Aikidolehrer, 10,5 Std. wöchentlich bis 31.3. danach 5,5 Std.<br />
Sexualpädagogik für die Arbeit im Behindertenbereich.<br />
Hanna Lindner, Verwaltungsangestellte, 10 Std. wöchentlich, Erstkontakt und Verwaltung.<br />
Mit zusätzlichen Stunden Kostenübernahme von Verhütung, in der Telefonzentrale des Landesverbandes<br />
und in der Verwaltung der Landesgeschäftsstelle.<br />
Pia Schultheis-Bockhardt, Sonderpädagogin, Gestalttherapeutin mit sexualtherapeutischer<br />
Zusatzausbildung, 8 Std. wöchentlich als Honorarkraft, Einzel- und Paarberatung, Schwangerschaftskonfliktberatung<br />
und Sexualtherapie für Einzelne und Paare.<br />
Maria Wenke, Dipl. Pädagogin, 12 Std. wöchentlich bis 31.3., Sexualpädagogik<br />
Ingrid Miemitz, Verwaltungsangestellte, 2 Std. wöchentlich, Erstkontakt und Verwaltung.<br />
Mit zusätzlichen Stunden Kostenübernahme von Verhütung, in der Telefonzentrale des Landesverbandes<br />
und in der Verwaltung der Landesgeschäftsstelle.<br />
Edda Hinrichsen, 1 Std. wöchentlich, Erstkontakt und Verwaltung. Mit zusätzlichen Stunden<br />
in der Telefonzentrale des Landesverbandes und in der Verwaltung der Landesgeschäftsstelle.<br />
11
Maßstäbe der Arbeit<br />
Als Mitglied der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung arbeitet <strong>pro</strong><br />
<strong>familia</strong> nach den Grundsätzen für institutionelle Beratung (veröffentlicht zum 1.10.1993). Die<br />
BeraterInnen bieten eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre an, in der Problemlösungen<br />
entwickelt werden und die Ratsuchenden mit fachlicher Unterstützung zu einer eigenverantwortlichen<br />
Entscheidung finden können. Die MitarbeiterInnen nehmen regelmäßig an<br />
Fortbildungen und Supervisionen teil und stehen unter Schweigepflicht. Qualitätssicherung<br />
erfolgt durch:<br />
Teambesprechungen<br />
regelmäßige Supervision für Beratung, Sexualpädagogik, Täterarbeit und Erstkontakt<br />
Bilanzgespräche mit dem Landesgeschäftsführer<br />
Facharbeitskreise des <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Landesverbandes (LeiterInnentreffen, AK Paar-und Sexualberatung,<br />
Ak §219/Familienplanung, AK Sexualpädagogik, AK Verwaltung)<br />
Fortbildungen<br />
Finanzierung<br />
Der Haushalt belief sich auf gut 200.000,00 €. Erfreulich ist, dass die Sexualpädagogische<br />
Arbeit durch die Stadt Flensburg und den Kreis <strong>Schleswig</strong>-Flensburg finanziell unterstützt<br />
wird. Allerdings reichen die Zuschüsse – wie im Bericht Sexualpädagogik beschrieben – nicht<br />
aus. Fast ein Viertel des Haushaltes wird durch Spendenaktionen des Landesverbandes finanziert.<br />
Dies ist nur durch ein besonders hohes Engagement von Vorstand, Geschäftsführung,<br />
MitarbeiterInnen und Ehrenamtlichen möglich. Die Form der Finanzierung beinhaltet<br />
außerdem ein hohes Maß an Unsicherheiten.<br />
Ein wichtiger Grundsatz ist, dass Beratung bei <strong>pro</strong> <strong>familia</strong> nicht an den Kosten scheitern<br />
soll! Schwangerschaftskonflikt- und Schwangerschaftsberatung sind kostenlos. Für alle anderen<br />
Beratungen legen wir einen Richtwert von 2% des Nettoeinkommens <strong>pro</strong> Beratung zu<br />
Grunde. Der genaue Betrag wird in der Beratung bes<strong>pro</strong>chen. Dies ist sowohl für die Ratsuchenden<br />
als auch für die MitarbeiterInnen eine praktikable Regelung, an der wir, trotz finanzieller<br />
Probleme und Unsicherheiten festhalten möchten!<br />
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.<br />
Anhang: Zahlen und Tabellen<br />
Deutlich wird, dass die Anzahl der Beratungen nach Anstiegen in den Vorjahren<br />
in 2012 ganz leicht zurückgegangen ist, während die Anzahl der Fälle und Personen<br />
sehr konstant ist. Kostenübernahme Verhütung und Onlineberatung sind nicht enthalten.<br />
Seit Jahren sind leichte Schwankungen zu verzeichnen, die wenig aussagekräftig sind.<br />
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Nach wie vor ist die Altersgruppe der 25 bis 34 Jährigen am stärksten vertreten. In<br />
den nächsten Jahren wird eine Zunahme der KlientInnen ab 45 Jahren vermutet.<br />
Wir bereiten uns u.a. im Arbeitskreis „Alter und <strong>Liebe</strong>“ auf die Situation der älteren<br />
Ratsuchenden vor. Kostenübernahme Verhütung und Onlineberatung sind in den<br />
Zahlen nicht enthalten.<br />
Die Schwankungen sind nicht erklärbar.<br />
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Nach wie vor werden berufliche Gründe von mehr als 55% aller Frauen als ein Hintergrund<br />
bei den Überlegungen zu einem Schwangerschaftsabbruch benannt. Erstmalig zeigt sich hier<br />
im Vergleich zu den Vorjahren ein Rückgang. Eine mögliche Tendenz kann aber erst im<br />
Verlauf der nächsten Jahre wirklich deutlich werden.<br />
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Bei den Wohnorten sind die KlientInnen, die Schwangerschaftskonfliktberatungen,<br />
Kostenübernahme von Verhütung und Onlineberatung in Anspruch nahmen nicht enthalten.<br />
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<strong>pro</strong> <strong>familia</strong> Flensburg<br />
Marienstr. 29-31<br />
24937 Flensburg<br />
Tel. 04 61 - 90 92 640<br />
Fax 04 61 - 90 92 649<br />
flensburg@<strong>pro</strong><strong>familia</strong>.de<br />
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