BAND-/KAPSELVERLETZUNGEN - ProForming

Knochenverletzungen
Erste Hilfe
SPORTMEDIZIN
HÄUFIGE BRUCHFORMEN: Entstehung und Kennzeichen
Biegungsbruch
Biegungsbrüche entstehen
durch Druck- bzw. Zugspannung
auf den Knochen
bei direkter oder indirekter
Gewalteinwirkung.
Naheliegend ist der Vergleich
mit einem zerbrechenden
Ast.
Drehbruch
Ein Drehbruch entsteht,
wenn sich z. B. alles oberhalb
des Fußes in eine
Richtung dreht, und der
Fuß am Boden fixiert ist
oder durch den Gegner
gehalten wird. Dies kann
bei einem Sturz oder einem
ein Tritt auf den Fuß
entstehen, wenn der Spieler
gerade eine Drehung
ausführt.
Trümmerbruch
Ein Trümmerbruch bezeichnet
eine Fraktur, bei
der mehrere bis viele
Knochenbruchstücke, auch
Fragmente genannt, entstehen.
Hohe, ‘breite’ Gewalteinwirkungen,
aber auch massive
Drehbelastungen können
diese Verletzung hervorrufen.
Aus- oder
Abrissbruch
Aus- bzw. Abrissbrüche
werden durch maximale
Gewalteinwirkungen auf
Sehnen, Bänder oder
Muskeln verursacht, deren
Ansätze am Knochen
dabei abreißen.
Diese Verletzungen treten
zumeist im Bereich von
Hüfte und Becken auf.
KNOCHENBRÜCHE: Ursachen, Symptome, Maßnahmen
Ursachen
Zumeist durch direkten Körperkontakt.
Seltener, aber dennoch typisch sind Schüsse,
die zum Bruch schmalerer Knochen, z. B. der
Hand oder der Finger, führen.
Durch ‘indirekte’ Gewalt, z. B. im Zusammenhang
mit Band- /Sehnenverletzungen.
Symptome
Evtl. sichtbare Knochenteile
Deutliche Formveränderung
’unnatürliche’ Bewegungen
Schmerz
Schwellung
Knacken oder Knirschen
Brüche treten in der Regel nicht isoliert auf,
sondern schädigen auch Bänder, Sehnen und
Muskeln.
Dies kann schnell zu einer Fehleinschätzung
führen:
Gefäßverletzungen verursachen Blutergüssen,
wobei die arterielle Blutung durch den
möglichen Blutverlust sehr gefährlich ist.
Schwellung durch verletzte Muskeln.
Ein extremer Druck des Knochens auf das
Nervengewebe erzeugt Lähmungserscheinungen
und/oder Sensibilitätsstörungen,
was das Schmerzempfinden beeinträchtigt.
Daher ist bereits beim geringsten Verdacht
ein Arzt zu konsultieren. Alarmieren Sie den
Rettungswagen lieber einmal zu oft als einmal
zu wenig!
Erstmaßnahmen
Sofortige Schonung
Einen Krankenwagen rufen
Den Spieler evtl. mit einer Trage vom Platz
befördern, im Zweifel aber liegen lassen (hat
der Spieler nämlich eine Rückenverletzung,
lassen Sie ihn unbedingt so liegen, wie er
liegt, und warten Sie auf den Notarzt: Lähmungs-,
evtl. sogar Lebensgefahr!)
Ihn ‘schmerzfrei’ lagern und warm halten.
Möglichst nichts zu essen und zu trinken
geben, da dieses eine Operation komplizieren
würde.
Stets unter Aufsicht stellen, um Schocksymptome
früh genug erkennen zu können.
Ggf. Schock behandeln.
fußballtraining 8/2003 43