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Erleben, Was Wachstum Bedeutet

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FIrMEN & MärKtE<br />

ren, wenn sich alle Anbieter ein wenig<br />

zurücknehmen würden. Oftmals steht<br />

nur der günstige Preis eines Produktes<br />

im Vordergrund, Ausstattungsmerkmale<br />

oder Serviceleistungen werden dann gar<br />

nicht mehr argumentiert.<br />

H. Carls: Mit einer guten Beratung und<br />

vor allen Dingen mit einem soliden<br />

Kundenbeziehungsmanagement könnte<br />

man auf viele Preisaktionen und Rabatte<br />

verzichten. Gerade bei der Ausführung<br />

von aufwändigen Aktionstagen oder<br />

Verkaufsveranstaltungen haben wir die<br />

Erwartungshaltung, dass hier der Handel<br />

nacharbeitet. Dies vermissen wir<br />

oftmals.<br />

EZ: Vermissen Sie nicht den Aufschrei<br />

des Fachhandels über Markenan-<br />

24 perspective 12 – 15 / 09<br />

bieter, die eindeutig den jahrelang<br />

proklamierten partnerschaftlichen<br />

Weg verlassen und in letzter Zeit<br />

vermehrt Baumärkte beliefern?<br />

H. Carls: Rund um uns verändert sich<br />

der Markt ,und im benachbarten Ausland<br />

werden Profi-Marken im Elektrowerkzeugbereich<br />

bereits in vielen Baumarktgruppen<br />

angeboten. Wenn Sie sich die<br />

Entwicklung speziell in Österreich und<br />

Skandinavien anschauen, dann besteht<br />

auch für Deutschland die Gefahr, dass<br />

wir keine „Insel-Lösung“ auf Dauer bieten<br />

können. <strong>Was</strong> glauben Sie, wie viele<br />

„Kundenabwehr-Gespräche“ ich in den<br />

letzten Jahren geführt habe.<br />

S. Bobe: Auch wir schauen uns heute<br />

Absolute Vertriebsorientierung ist angesagt<br />

EZ: Welches sind die wichtigsten<br />

Erfolgsfaktoren des deutschen Fachhandels,<br />

und wie sollte er sich im<br />

wachsenden Wettbewerbsumfeld für<br />

die Zukunft aufstellen?<br />

P. Hartung: Er muss eine klare und<br />

eindeutige Positionierung vornehmen<br />

mit einer Ausrichtung auf klar<br />

definierte Zielgruppen.<br />

Der Fachhandel sollte sich auf starke<br />

Marken konzentrieren. Angesagt ist<br />

eine verstärkte Aussen- und Vertriebsorientierung<br />

unter dem Motto<br />

„Mehr Verkäufer auf die Strasse, auf<br />

die Baustelle, in die Werkstatt, eben<br />

zum Anwender“. Der Fachhandel<br />

muss sich zudem auf seine Beratungskompetenz<br />

mit Endanwender-<br />

Nutzenargumentation konzentrieren.<br />

Nicht zuletzt sollte er die Vorteile<br />

der Geschwindigkeit und Flexibilität<br />

in Bezug auf Kundenwünsche und<br />

Individualität nutzen.<br />

EZ: <strong>Was</strong> kann der Fachhandel vom<br />

Direktvertrieb lernen und wie kann<br />

er auf die Aktivitäten der Direktvertreiber<br />

erfolgreich reagieren?<br />

P. Hartung: Der Fachhandel muss<br />

sich absolut und bedingungslos der<br />

Vertriebsorientierung mit einer konsequenten<br />

Vertriebssteuerung und<br />

Metabo-Marketingleiter Peter Hartung<br />

klaren Kennzahlen verschreiben. Dazu<br />

gehören auch eine klare Zielgruppenausrichtung<br />

und eine Bedarfsermittlung<br />

vor Ort. Der Fachhandel sollte die Aktivitäten<br />

seiner Aussendienst-Mitarbeiter<br />

deutlich steigern, sowie eine konsequente<br />

Nutzung des „one Face to the Customer“-<br />

Modells mit Untermauerung von<br />

Fachkompetenz durch die Markenhersteller<br />

(zum Beispiel die Nutzung eines<br />

Metabo-Verkaufsberaters zum PreSales<br />

beim Endkunden) vornehmen.<br />

genau an, welche Anbieter/Lieferanten<br />

welche Strategie mit welchem Erfolg im<br />

Markt umsetzen. Wir registrieren die Reaktionen<br />

des Handels und welche klaren<br />

Statements abgegeben werden.<br />

R. Häfele: Wir versuchen jedenfalls, diese<br />

Enklave Deutschland zu halten.<br />

S. Bobe: Wir sitzen alle in einem Boot.<br />

Trotz der momentan schwierigen Situation<br />

ist es sinnvoll, dass sich Fachhandelsunternehmen<br />

einmal selbst überprüfen,<br />

wie viele Mitarbeiter sie auf der Absatzseite,<br />

also dem unmittelbaren Verkauf,<br />

und wie viele sie auf der Beschaffungsseite<br />

beschäftigen. Diese Kennzahlen<br />

ergeben im Vergleich zu denen eines Direktvertreibers<br />

sicherlich erste Hinweise<br />

für erfolgreiches Agieren im Markt.<br />

EZ: Welche Hilfestellung geben etablierte<br />

Markenanbieter aus der Elektrowerkzeugindustrie?<br />

P. Hartung: … sie stellen Vorführer,<br />

sorgen für eine POS-Ausstattung<br />

und gestalten den Vorverkauf durch<br />

starke Marke. Sie führen regelmässig<br />

Innovationen ein, bieten Komplettlösungen<br />

(zum Beispiel Maschinen<br />

und Zubehör aus einer Hand).<br />

Markenanbieter kreieren starke<br />

Servicekonzepte (zum Beispiel 24-<br />

Stunden-Reparaturservice), stellen<br />

Verkaufsberater und unterstützen<br />

den Fachhandel durch Aktionen und<br />

Durchverkaufshilfen.<br />

EZ: Wo wird in der Zukunft die<br />

Wertschöpfung des Fachhandels<br />

liegen?<br />

P. Hartung: … hochwertige Sortimente<br />

mit starken Marken zu führen<br />

und eine Lieferantenkonzentration<br />

vorzunehmen. Dadurch ergeben sich<br />

unter anderem eine Prozesskostenreduzierung,<br />

sowie eine deutliche<br />

Serviceorientierung. Durch das Angebot<br />

an Verkaufshilfen und dem<br />

generellen aktiven Verkaufen von<br />

Lösungen entsteht eine Kundenbindung<br />

durch direkte Betreuung der<br />

Anwender vor Ort.

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