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+++ Produktionsnotizen Die Legende von Loch Ness +++ +++ Nachfolger von Das Wunder von Loch Ness, der 2008 mit 17,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen (Zuschauer ab 3 Jahre: 4,36 Millionen) den höchsten Wert eines SAT.1-Films seit September 2005 erzielte und zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter den Bayerischen und den Deutschen Fernsehpreis sowie den Deutschen Kinder-Medienpreis +++ Gedreht wurde vom 24. Juni bis 15. August 2009 in Coburg, München und Umgebung, Tirol und im Salzburger Land +++ +++ Dieser Film nimmt alle Hürden, die das Filmemachen schwierig machen: komplette Außendreharbeiten in der Wildnis, ein Kind als Hauptdarsteller, täglich Animationen, Stunts und Special Effects +++ Von den acht Wochen Drehzeit regnete es sieben Wochen ununterbrochen! +++ Der Sommer in Tirol, wo auf 1000 Metern Höhe gedreht wurde, war der schlechteste seit 80 Jahren +++ Ein Drehtag musste verschoben werden, als es sich in Tirol über Nacht von 28 auf 6 Grad Celsius abkühlte, und es sogar anfing zu schneien +++ An diesem Tag gab es in Tirol eine Schneekettenpflicht – mitten im Sommer! +++ Heftige Hagelstürme haben die LKW des Teams verbeult +++ Durch die Unwetter musste sich die Produktion bei ansässigen Bauern Traktoren und Bulldozer leihen, um entwurzelte Baumstämme und anderen Unrat vom 16 Sie haben alle überlebt: Das Team von »Die Legende von Loch Ness« beim Dreh Drehort zu räumen +++ Aus Rinnsalen wurden über Nacht plötzlich reißende Fluten +++ Zwei Teammitglieder gerieten in Lebensgefahr, als vor den Augen der beiden eine Brücke unter dem Unwetter weggerissen wurde und sie plötzlich eingeschlossen waren. Zum Glück sind sie unversehrt wieder raus gekommen +++ Während eines Takes brach nur fünf Meter hinter Schauspieler Serge Falck eine Schlammlawine los, die ihn Gott sei Dank verfehlte +++ Für manche Szenen baute die Crew Dächer, um vor den starken Regenfällen geschützt zu sein +++ Besonders in Szenen, für die spätere Animationen geplant waren, durfte für die komplexe Postproduktion kein Regen im Bild sein +++ Trotz der Wetterkapriolen gelang es, die Dreharbeiten einen Tag früher als geplant abzuschließen +++ Einen spektakulären Stunt gab es an den Krimmler Wasserfällen, den größten Wasserfällen Österreichs, bei dem sich die Figuren Eric Winter und Emma über den Fluss hangeln +++ Am Stausee Durlaßboden in Tirol baute das Team ein komplettes Fischerdorf nach, inklusive Telefonzelle, Pub und sogar einem Hafen. Es sah einem schottischen Städtchen zum Verwechseln ähnlich +++ +++ Sender: Sat.1 +++ Produzent: Christian Becker +++ Ausführender Produzent: Mathias Lösel +++ Regie: Michael Rowitz +++ Kamera: Dietmar Koelzer +++ Buch: Mathias Lösel, Michael Rowitz +++ Förderung: Film- FernsehFonds Bayern, CineTirol und Filmförderung Salzburger Land +++ I N P R O D U K T I O N ProduktionsNews Im August und September drehte Ingo Fliess (if... Productions mit ZDF, HFF und Twin M Company) in Hiroshima August unter der Regie von Mieko Azuma. Im halb fi ktiven, halb dokumentarischen Film recherchiert eine deutsche Journalistin in Hiroshima über den Atombombenabwurf von 1945. Im Oktober drehte das Team des FFF-geförderten Kinofilm Hexe Lilli - Die Reise nach Mandolan in Indien und setzte die Zusammenarbeit zwischen blue eyes fi ction, Trix- Regisseurin Mieko Azuma (M.) mit den Produzenten Ingo Fliess (l.) und Kiyoshi Mizokami. ter, Dor Film, Steinweg Emotions Pictures, Buena Vista International Film und Babelsberg Film fort. Der Kinostart ist für den 27. Janaur 2010 geplant. In Budapest, Tirol und Niederösterreich drehen seit Ende September BurkartBareiss-Produktion und TV60Film Die Wanderhure mit Alexandra Neldel in der Hauptrolle und unter der Regie von Hansjörg Thun (Drehbuch: Gabriele Kister). Im Oktober stand Simone Thomalla für zwei neue Folgen bei den Rosenheim-Cops (Bavaria Fernsehproduktion mit ZDF) in Oberbayern vor der Kamera - es ist die 1000. Episodenrolle ingesamt bei der ZDF-Krimiserie. Regie führte Holger Gimpel nach einem Drehbuch von Nikolaus Schmidt. Ein weiteres prominentes Gesicht in diesen beiden Episoden: Dieter Thomas Heck. Allerhand wird in München gedreht: Polizeiruf 110 - Zapfenstreich (Neue Bioskop Television für BR) und demnächst auch Polizeiruf 110 - Die Lücke, die der Teufel lässt (Bavaria Filmproduktion für BR). Außerdem der Tatort - Nie wieder frei sein (Hofmann & Voges Entertainment für BR, Regie: Christian Zübert). Trau keinem unter 30 produziert Hofmann & Voges für Degeto, Regie führt Andi Niessner. Zoltan Spirandelli setzt Die Akte Golgatha (Ufa Fernsehproduktion) in Szene. In den Hauptrollen: Marco Girnth und Katharina Schüttler.
Nachwuchs Hazal - Dreh in Istanbul Im Herbst 2008 kam Sedat Aslan mit der Idee zu Hazal auf mich zu, eine deutsch-türkische Liebesgeschichte, die in Istanbul spielt: Der junge Deutsch-Türke Sinan kommt nach Istanbul, um dort Ceylan, in die er sich in München verliebt hat, wiederzusehen. Am Treffpunkt taucht sie allerdings nicht auf. Sinan begibt sich auf eine aussichtslose Suche, an deren Ende eine unerwartete Erkenntnis stehen wird. Die Begeisterung für Thema und Setting ließ uns der Herausforderung ins Auge blicken, eine solch ambitionierte Vision am östlichen Rand Europas als Sonderprojekt der Hochschule für Fernsehen und Film München mit entsprechend reduziertem Budget auf die Beine zu stellen. »Mission: Impossible«, hätte man sich denken können. »Take the money and run«, dachten wir uns und machten uns auf eine einjährige Reise; gedreht werden sollte unbedingt während des Ramadan, der Ende August 2009 beginnen würde. Die erste Station war, Hazal auf dem von Michaela Haberlander ins Leben gerufenen 2. Tür- Markus Brandmair (r.) mit Kameramann Eugen Gritschneder und Hauptdarsteller Nusret Toplar vor der Moschee Yeni Camii kisch-Bayerischen Koproduzententreffen in München vorzustellen und die türkischen Produzenten um Ratschläge zu bitten. Dort lernten wir Sevda Kaygisiz von der Produktionsfi rma 24Kare aus Istanbul kennen, die mit ihrem Support und ihrem Know-how von unschätzbarem Wert für die Realisierung des Films werden sollte. Bei den Recherchereisen haben wir gemerkt, dass uns diese chaotische, monströse Stadt eine gewisse Planungssicherheit nicht zubil- Penicillin– Dreh in Ghana Der HFF-Abschlussfi lm feiert auf den 43. Internationalen Hofer Filmtagen 2009 seine Premiere. »Meningitis-Epidemie unter Kontrolle« so betitelt die Hilfsorganisation »Ärzte ohne Grenzen« einen Artikel vom 12. Mai 2009 und führt aus: »Die große Meningitis-Impfkampagne in Nigeria und Niger ist fast vorbei. […] etwa 7,5 Millionen Menschen [wurden] geimpft und viele infi zierte Patienten behandelt.« Eine ähnliche Meldung war für Mike Viebrock Auslöser und Motivation zugleich, einen Film über Meningitis anzugehen. Der Spielfi lm Penicillin erzählt von einer jungen afrikanischen Ärztin, die mit einer Meningitis-Epidemie und dem Mangel an Medikamenten konfrontiert wird. Gedreht wurde auf Grund der vorhandenen Landschaft sowie politischer und wirtschaftlicher Stabilität in Ghana. Mit Joana Adu- Gyamfi aus Hamburg fanden wir die passende Besetzung der Hauptrolle. ligen wollte. Umso wichtiger war es, die Produktion überschaubar zu halten. Im September 2009 war es dann endlich soweit. Die Entscheidung, mit der kleinstmöglichen Teamgröße von sieben (zähen) Mann zu arbeiten - und das bei einem Dreh auf der RED -, und dafür lieber eine etwas längere Drehzeit von zehn Tagen anzusetzen, hat sich letztendlich nicht nur aus fi nanziellen Gründen als die richtige herausgestellt, wenn man den täglichen Drehablauf zum Maßstab nimmt. Wir konnten den Film mit einer Crew aus lauter Kumpeln autark drehen, waren aber doch beweglich genug, um auf kurzfristige Änderungen im Plan reagieren zu können, von denen es wie erwartet zahlreiche gab. Dass dies eine enorme Belastung für jeden bedeutete, liegt auf der Hand, von den alltäglichen Sprachhindernissen und anderen, eher unerwarteten Missgeschicken ganz zu schweigen. Sei es, dass unser Technikwagen mitten im Take abgeschleppt, vom Produktionsassistenten aber auf offener Fahrbahn wagemutig gestoppt und zurückerobert wurde, bevor er in den verwinkelten Straßen Istanbuls verschwunden wäre. Oder, dass ein Teamkollege sich nach beendetem Nachtdreh an der Hafenkante am Goldenen Horn zu erleichtern suchte, dank glitschigem Untergrund, hinfi el, Nur wenige Crewmitglieder kamen aus Deutschland, während wir das restliche Team von der ghanaischen Filmschule und aus der dortigen Fernsehbranche rekrutierten. Wegen krankheitsbedingter Ausfälle, Technik am Limit und dem Wegfall von Motiven, gestalteten sich die Dreharbeiten als schwierig, Improvisation gehörte zum Alltag. Koproduzenten sind die HFF München, der Bayerische Rund- funk und arte sowie creative pictures. Gefördert wurde der Film von FFF Bayern, FFA, BKM, Förderverein der HFF und der Fritz und Hildegard Berg- Stiftung. Sachsponsorings, besonders Flugmeilen, halfen, die Finanzierung zu schließen. Benedikt Böllhoff, Max Frauenknecht, Alexander Krötsch Regisseur Mike Viebrock mit Kameramann Nik Summerer in Ghana und ohne größere Blessuren, aber dafür übel riechend wieder rausgezogen werden konnte. Die große Hilfsbereitschaft der Istanbuler und ihr Verständnis haben uns auf der anderen Seite Dinge ermöglicht, bei denen wir schon damit rechneten, uns die Zähne ausbeißen zu müssen. Beispielsweise konnten wir unentgeltlich zu nachtschlafener Zeit im Bahnhof Sirkeci drehen, der historischen Endhaltestelle des legendären Orient- Express. Gerade der Terminus »Studentenfilm« hat uns eine Tür nach der anderen geöffnet. Ohne dies - und eine ordentliche Prise Glück - hätten wir niemals ein derartiges Vorhaben im Rahmen unserer Möglichkeiten durchführen können. Daher denke ich mit Dankbarkeit an die orientalische Gastfreundschaft und Unterstützung zurück. Zurück in Deutschland befi nden wir uns in der Postproduktion. Unser Fazit: Mit der richtigen Portion Ehrgeiz, Enthusiasmus und Wahnsinn, eine gewisse Unterstützung vorausgesetzt, kann auch mit kleinsten Mitteln ein ambitionierter (und, wie wir uns wünschen, auch schöner) Film gedreht werden. Rock’n’Roll is back? Mit Hazal ist in dieser Hinsicht nicht das erste, aber sicher auch nicht das letzte Wort gesprochen. Markus Brandmair 17
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