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EHRENAMT - Pastoralverbund Reckenberg

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8<br />

IV Grundlagen<br />

IV a Das Ehrenamt in der Kirche<br />

Das Ehrenamt in der Kirche ist keine Erfindung der Gegenwart. Es ist auch nicht<br />

aus der Not heraus geboren, die sich eingestellt hat, weil sich immer weniger<br />

hauptamtliche Laien und Priester finden. Das Ehrenamt basiert auf der ureigenen<br />

Sendung der Kirche als ganze und der individuellen Berufung jedes einzelnen<br />

Christen durch die Taufe. Jede ehrenamtliche Berufung ist ein Geschenk Gottes<br />

an die Kirche und die Gemeinde.<br />

Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement in der Kirche geben Ehrenamtliche ein<br />

ausdrückliches Zeugnis als Christ in unserer Welt und Gesellschaft und verwirklichen<br />

ihr ganz eigenes Charisma. Von Anfang an sind die christlichen Gemeinden<br />

aufgebaut worden, indem Menschen ihr Charisma eingebracht haben, so bezeugen<br />

es die Apostelgeschichte und die Briefe der Apostel. Die Kirche lebt vom<br />

Einbringen der verschiedenen Begabungen und Fähigkeiten, der Charismen, der<br />

Geistesgaben Gottes. Alle Getauften sind aufgerufen, Gemeinde aufzubauen, an<br />

den Grunddiensten Liturgie, Verkündigung und Caritas teilzunehmen, damit Menschen<br />

den Weg zu Gott finden und den Sinn ihres Lebens tiefer erfassen.<br />

Das Engagement der Ehrenamtlichen in der Kirche ist nicht rein weltliches Tun,<br />

sondern will ein Abbild der Lebendigkeit und der Dynamik des Reiches Gottes<br />

sein. Gottes Nähe und sein Wirken sollen erfahrbar werden. So gestaltet sich<br />

Ehrenamt als Mitwirkung am Heilsauftrag Gottes, an der Verherrlichung Gottes<br />

und an der Sendung zum Dienst am Menschen.<br />

Damit setzen Ehrenamtliche tagtäglich das um, was das Zweite Vatikanische<br />

Konzil unter dem »Gemeinsamen Priestertum aller Gläubigen« versteht, aus der<br />

Bibel neu entdeckt hat und wieder zu Bewusstsein bringt. Es wird näher ausgeführt<br />

in der Kirchenkonstitution dieses Konzils (»Lumen gentium«) und der<br />

Pastoralkonstitution (»Gaudium et Spes«).<br />

In der sogenannten »Würzburger Synode« in den 1970er Jahren erfährt das Ehrenamt<br />

nochmals eine besondere Betonung: In der Tradition des urchristlichen<br />

Lebens steht fortan nicht mehr die »versorgte Gemeinde« sondern die »sorgende<br />

Gemeinde« im Vordergrund.<br />

In diesem Selbstverständnis von der göttlichen Berufung jedes Getauften und<br />

von der Sorge des Einzelnen für die Gemeinde lebt und wirkt das Ehrenamt in<br />

der Piusgemeinde.

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