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1.1 Pfadfinder - was ist das? - DPSG Bezirk Odenwald-Tauber

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<strong>1.1</strong> <strong>Pfadfinder</strong> - <strong>was</strong> <strong>ist</strong> <strong>das</strong>?<br />

31.03.05<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

Allzeit bereit<br />

Der Wahlspruch der deutschen Pfadis. Eine Übersetzung des englischen<br />

<strong>Pfadfinder</strong>wahlspruches, der von Baden-Powell eingeführt wurde. Auf Englisch lautet<br />

er: Be prepared!, <strong>was</strong> wörtlich übersetzt 'Sei vorbereitet!' heißt.<br />

Baden-Powell<br />

Gründer der <strong>Pfadfinder</strong>bewegung war Lord Robert Stephenson Smyth Baden-Powell of<br />

Gilwell, kurz BiPi oder B.P. genannt.<br />

Chr<strong>ist</strong>en<br />

„Als Chr<strong>ist</strong>en glauben wir, <strong>das</strong>s alles, <strong>was</strong> geschieht, uns mit Gott und seinem Handeln<br />

an den Menschen und der Welt in Beziehung setzt.“ Ordnung d. Verbandes<br />

Demokratie<br />

„Erziehung zu gesellschaftlicher Mitverantwortung <strong>ist</strong> ein Beitrag zur Entwicklung einer<br />

demokratischen Kultur“ Ordnung d. Verbandes<br />

Erkennungszeichen<br />

Gibt es äußere und innere...<br />

Flinke Hände - Flinke Füße<br />

Seit den 70ern die jährliche Goodwill - Aktion der <strong>DPSG</strong><br />

Gruppenstunde<br />

I.d.R. wöchentlich wiederkehrendes, ca. 90minütiges Treffen zwischen Trüpplingen und<br />

deren Leitern.<br />

Halstuch<br />

Soll den Kragen der Kluft schonen, zeugt jedoch häufiger von der Individualität des<br />

Trägers.<br />

Insektenstiche<br />

Mit die häufigste “Erkrankung” auf Zeltlagern o.ä. Wohl nicht zu vermeiden !?<br />

Jurte<br />

Sechseckiges schwarzes Stoffzelt, den Mongolen abgeschaut<br />

Koedukation<br />

Das Konzept der gemeinsamen Erziehung von Mädchen und Jungen. Manchmal auch<br />

scherzhaft als <strong>das</strong> „Ende der <strong>DPSG</strong>“ bezeichnet.<br />

Look at the boy<br />

Revolutionäre Idee des <strong>Pfadfinder</strong>gründers B.P., die Kinder in ihrer aktuellen<br />

Lebenssituation „abzuholen“ anstelle eines sturen, gleichmachenden Drills.<br />

Matsch<br />

Man muss ihn einfach lieben (denn dadurch erleichtert sich einiges...)<br />

?<br />

#<br />

<strong>1.1</strong>-1


+<br />

Naturschutz<br />

„Der <strong>Pfadfinder</strong> schützt Pflanzen und Tiere“ B.P., <strong>Pfadfinder</strong>gesetz v. 1907<br />

Orientierung<br />

Kann ein Kompass sein, oder auch ein Lebensziel...<br />

31.03.05<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

Paddel dein eigenes Kanu<br />

Aufforderung von B.P., sein eigenes Leben aktiv in die Hand zu nehmen und sich nicht<br />

treiben zu lassen.<br />

Querdenker<br />

Wird gerne gesehen, aber nur, solange es nicht übertrieben wird<br />

Religion<br />

„Es gibt kein <strong>Pfadfinder</strong>tum ohne Religion“ sagte schon B.P.<br />

Schlafsack<br />

Ein langsamer <strong>Pfadfinder</strong> oder die Schlafgelegenheit für die Nacht, auch Stinkwurst<br />

oder Muffeltüte genannt.<br />

Türme<br />

Bauen wir oft weil es Spaß macht und einen besseren Ausblick ermöglicht.<br />

Urlaub<br />

Berufstätige Gruppenleiter müssen sich auch noch in ihrem Urlaub auf Fahrt und Lager<br />

den ganzen Tag mit den Trüpplingen herumschlagen. Erholung pur?<br />

Vorurteile<br />

Haben <strong>Pfadfinder</strong> nicht, dafür gibt es über sie jede Menge.<br />

Weltweite Bruderschaft<br />

Heute dürfen auch die Mädchen mitmachen.<br />

)<br />

Xylophon<br />

Dieses Instrument würde sicher auch zu einem Lagerfeuer passen, aber jeder kann<br />

immer nur Gitarre spielen...<br />

YMCA<br />

Diesem englischen Pendant des CVJM wollte B.P. mal die pfadfinderische Methode<br />

angliedern.<br />

Zelte<br />

Am Ende des Tages der Ort, in dem man (vielleicht) et<strong>was</strong> Ruhe findet.<br />

l<br />

<strong>1.1</strong>-2


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+<br />

<strong>1.1</strong>.1 B.P.<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

1857 Am 22. Februar wird Robert Stephenson Smyth Powell in der Stanhope Street 6, Paddington,<br />

London, West geboren. Er <strong>ist</strong> <strong>das</strong> 4. Kind von Henriette Grace Smyth, ehemalige Krankenschwester,<br />

und H.G. Baden Powell, Professor für Theologie und Geometrie an der Uni Oxford.<br />

Er wird am 8. Juli in der St. James' Church, Sussex Gardens, London getauft.<br />

1858 Geburt der Schwester Agnes Smyth<br />

1860 Geburt des Bruders Baden Fletcher Smyth, Tod des Vaters.<br />

1861 Umzug der Powell Familie in die Hyde Park Gate 9, London. zum Großvater Admiral Smyth<br />

1868 B.P. geht zur Schule (vorher Privatunterricht zu Hause) Er unternimmt zusammen mit seinen<br />

Brüdern Segeltouren und nimmt an Wettbewerben teil.<br />

1869 Familienname wird von Powell auf Baden-Powell geändert. Gewinnt ein Stipendium für die<br />

Fettes - Schule und eine Nominierung für die Charterhouse - Schule, so <strong>das</strong>s in jedem Fall eine<br />

kostenlose Erziehung gesichert <strong>ist</strong>.<br />

1870 Tritt in die Charterhouse Schule ein.<br />

1876 Er verlässt Charterhouse, fällt bei der Aufnahmeprüfung in Oxford<br />

durch, besteht die Armee-Aufnahmeprüfung als 2. der Kavallerie<br />

und 4. der Infanterie. Wird als Fähnrich zum 13. Husarenregiment in<br />

Lucknow (Indien) abkommandiert.<br />

1877 Achtmonatiger Kurs der Garnison in Lucknow, Abschluss als<br />

Leutnant.<br />

1878 Besteht einen Kurs in Erkundung mit Auszeichnung. Dies verhilft<br />

ihm zu 2-3 Jahren zusätzlichen Dienstjahren im Vergleich zu seinen<br />

Kadettenkollegen, welche nach Sandhurst gehen mussten.<br />

1879 Krankheitsbedingter Heimataufenthalt, besteht einen Kurs in<br />

Schießunterricht mit Auszeichnung.<br />

1880 Rückkehr zu den 13. Husaren in Indien; Begleitet <strong>das</strong> Regiment nach<br />

Kandahar (Afghan<strong>ist</strong>an). Erstellt dort für Offiziere, die sich wegen<br />

der dortigen Niederlage Gedanken machen, Karten des<br />

Schlachtfeldes von Maiwand für <strong>das</strong> Kriegsgericht<br />

1881 Regiment wird nach Quetta verlegt. B.P. schießt sich unterwegs während eines nächtlichen<br />

Rittes zum Kojak - Pass ins Bein! Bei einem Manöver kommt B.P. auf die Idee der militärischen<br />

Scouts.<br />

1882 Das Regiment marschiert 1400 km durch Nordindien nach Muttra. Wird Schießausbilder des<br />

Regiments.<br />

1883 Er gewinnt den Kadir Cup im Saustechen. Beförderung zum Hauptmann.<br />

1884 Das Regiment wird in die Provinz Natal (Südafrika) verlegt. B.P. führt geheime Aufklärungen<br />

entlang der 950 km langen Grenze durch. Er veröffentlicht „Reconnaissance and Scouting“<br />

("Erkundung und Aufklärung").<br />

1885 Das Regiment kehrt nach Norwich (England )zurück.<br />

1886 Er verfasst „Cavalry Instruction“ ("Kavallerie Anweisung") und besucht russische Manöver.<br />

1887 Kommandierung nach Südafrika als stellv. Divisionskommandeur unter General H. A. Smyth<br />

(sein Onkel).<br />

1888 Feldzug in Zululand gegen Dinizulu. Einsatz als Militärberater und Aufklärungsoffizier einer<br />

Einsatzgruppe. Beförderung zum Brevet-Major (ein Major mit den Bezügen eines<br />

rangniedrigeren Hauptmannes)<br />

1889 Krankheitsbedingter Heimaturlaub. Rückkehr nach Südafrika und<br />

Abkommandierung zur Verwaltung von Swaziland. Später Militärsekretär<br />

der Kap - Kolonie. Veröffentlicht “Pig-sticking or Hog<br />

Hunting.” („Saustechen oder Schweinejagd”)<br />

1890 Versetzung nach Malta als Militärsekretär, Veröffentlicht “Vedette”.<br />

22.2.89 Geburt Olave<br />

St. Clair Soames<br />

1891 Bestellung zum Aufklärungsoffizier für <strong>das</strong> Mittelmeer - als solcher besucht er Länder, wie z.B.<br />

Italien, Albanien, Griechenland, Türkei, Tunesien, Algerien, etc.<br />

1892 Besucht Bosnien und Herzegowina, Montenegro und auch österreichische und italienische<br />

Manöver.<br />

1893 Abdankung als Aufklärungsoffizier in Malta. Rückkehr zum 13. Husarenregiment in Cork und<br />

Ballincollig (Irland), Manöver bei Curragh.<br />

1894 Rudyard<br />

Kipling veröffentlicht<br />

<strong>das</strong> Dschungelbuch<br />

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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

1894 Das Regiment wird nach Dundalk versetzt, Beförderung zum Brigade Major.<br />

1895 Ashanti Expedition in West Afrika. Hebt eine Eingeborenen Truppe aus und führt diese nach<br />

Kimassu. Beförderung zum Oberstleutnant (mit den Bezügen eines Brigade Majors) und<br />

Auszeichnung.<br />

1896 Matabele Expedition in Süd Afrika. Berufung zum Stabschef des<br />

Gouverneurs. Erkundungen in den Matopo Bergen. 1200 km Strafexpedition<br />

nach Shangani, Belingine, etc. Vordringen nach<br />

Mashonaland, Beendigung des dortigen Feldzuges. Veröffentlicht<br />

“The Downfall of Prempeh.” („Der Untergang Prempehs”)<br />

1897 Ende des Matabele Feldzuges. Beförderung zum Oberst (mit den<br />

Bezügen eines Oberstleutnants) und Auszeichnung. Heimkehr mit<br />

Cecil Rhodes. Rückkehr zum 13. Husaren - Regiment in Dublin<br />

(Irland) als Schwadronskommandant. Abkommandierung zur 5.<br />

Dragonergarde in Meerut (Indien). Veröffentlicht “The Matabele<br />

Campaign“ („Der Matabele Feldzug“)<br />

1898 Truppenbesuch bei den Kämpfen am Tochi Pass. Ausflug zur<br />

Tigerjagd nach Nepal. Besucht im Urlaub Kaschmir.<br />

1899 Verlegung der 5. Dragonergarde nach Sialkot, verbessert die<br />

Unterbringung seiner Leute. Heimaturlaub. Versetzung nach Süd<br />

Afrika mit dem Auftrag eine Polizei für die Nord-West-Grenze<br />

aufzubauen. Im belagerten Mafeking eingeschlossen. Veröffentlicht<br />

“Aids to Scouting.” („Hilfen zum Auskundschaften“)<br />

1900 Entsatz von Mafeking am 17.05. Beförderung zum Generalmajor durch Königin Viktoria.<br />

Kommandiert von Mai bis Oktober einen Zug gegen die Buren in Transvaal. Aufbau und<br />

Organisation der 11000 Mann starken South African Constabulary (S.A.C.). Veröffentlicht<br />

„Sport in War“ („Sport im Krieg“)<br />

1901 Besuch seiner Eltern am Kap. Dreimonatiger krankheitsbedingter Heimaturlaub. Besucht König<br />

Edward in Balmoral. Erhält den Bath-Orden und Queen's and King's South<br />

African War Medals.<br />

1902 S.A.C. überwacht den Transvaal und den Oranje Fre<strong>ist</strong>aat. Viele<br />

Inspektionsritte. B-P. zeigt ihnen Mafeking, Kimberley and Bulawayo<br />

1<strong>1.1</strong>0.99 Ausbruch<br />

des Burenkrieges<br />

1902 Ende des<br />

Burenkrieg<br />

1903 Einsetzung zum Generalinspekteur der Kavallerie. Abschiedsparade der S.A.C. Heimkehr zum<br />

Amtsantritt. Besuch von Kavallerieeinrichtungen in Deutschland, USA, Kanada, Frankreich und<br />

Österreich<br />

1904 Besuch franz. Kavalleriemanöver. Gründung der Kavallerieschule in Netheravon<br />

1905 Besuch Kavellerieschulen in Italien. Erstausgabe des “Cavalry Journal.” („Kavallerieblatt“).<br />

1906 Inspiziert die Kavallerie in Südafrika, besucht dabei die Viktoriafälle, Ostafrika und Ägypten.<br />

Besuch belgischer Kavallerieschulen<br />

1907 Amtsdauer als Generalinspekteur der Kavallerie läuft aus. Veröffentlicht “Sketches in Mafeking<br />

and East Africa.” („Skizzen in Mafeking und Ostafrika”). Ausstellung von 126 Bildern in der<br />

Brunton Galerie. Besucht Holland. Beförderung zum Generalleutnant. Testlager für <strong>Pfadfinder</strong><br />

auf Brownsea Island (Dorset) vom 15. (Andere Quellen 25. bzw 29.) Juli - 9. August.<br />

1908 Ernennung zum Kommandeur der Northumbrischen Territorialarmee. Veröffentlicht „Scouting<br />

for Boys“ („<strong>Pfadfinder</strong>“) in sechs 14tägig erscheinenden Teilen. Erstausgabe des “The Scout“<br />

(„Der <strong>Pfadfinder</strong>“), einer Zeitung für Jungen, am 14.4. Erstes Offizielles <strong>Pfadfinder</strong>lager in<br />

Humshaugh, Northumberland. Organisiert „Boy Scouts“ im ganzen Britischen Empire.<br />

1909 Besucht Brasilien, Argentinien und Chile. In Chile trifft er auf die ersten nicht englischen<br />

<strong>Pfadfinder</strong>. Auszeichnung mit dem K.C.V.O. und dem K.C.B. (knight commander of the Royal<br />

Victorian Order, knight commander of the bath). Veröffentlicht „Scouting Games“<br />

(„<strong>Pfadfinder</strong>spiele“). 11000 <strong>Pfadfinder</strong> treffen sich im<br />

Crystal Palace, 6000 Schottische <strong>Pfadfinder</strong> in Glasgow.<br />

1910 Abdankung von der Territorialdivision am 31.3. Abdankung<br />

von der Armee in die Reserve am 7.5., mit Honorierung<br />

für gute Le<strong>ist</strong>ungen. Verleihung des chilenischen<br />

Verdienstordens. (Ehren-?)Doktorwürde des Rechtes der<br />

Universität von Edinburgh. Arbeitsbesuche in Paris, St.<br />

Petersburg and Moskau (Audienz beim Zaren), sowie in<br />

Kanada und den USA zusammen mit zwei <strong>Pfadfinder</strong>gruppen.<br />

Durch Druck wird Baden-Powell gezwungen, eine eigene<br />

<strong>1.1</strong>-4


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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

Organisation für <strong>Pfadfinder</strong>innen („Girl Guides“) einzurichten, ganz im Widerspruch zu seiner<br />

bevorzugten einen Bewegung mit Jungen- und Mädchengruppen (die bereits inoffiziell<br />

ex<strong>ist</strong>ierten).<br />

Veröffentlicht „Yarns for Boy Scouts“ („Geschichten für <strong>Pfadfinder</strong>“).<br />

1911 Ernennung zum Oberst der 13. Husaren am 26.11. Besucht Norwegen und Schweden.<br />

„Windsor Rally“ am 4.7.<br />

1912 Seine Schwester Agnes gibt “The Girl Guide Handbook“ („Das <strong>Pfadfinder</strong>innenhandbuch“) mit<br />

vielen wörtlichen Auszügen aus „Pfadfinden“ heraus. Besucht<br />

Panama, Karibik, USA, Japan, Australien, Südafrika, Neuseeland,<br />

Norwegen. Hält 41 Reden in der Öffentlichkeit und 63 Reden und<br />

69 <strong>Pfadfinder</strong>ansprachen an insgesamt 70280 Menschen.<br />

Ernennung zum „Knight of St. John of Jerusalem.“ Baden-Powell<br />

trifft Olave Soames, sie heiraten im Oktober. Veröffentlicht „ Scouts<br />

Overseas“ („<strong>Pfadfinder</strong> im Ausland“). B.P. erhält königliche Gründungsurkunde für die<br />

<strong>Pfadfinder</strong>.<br />

1913 Besucht mit Olave Algerien, Malta, Neapel, etc. Verleihung der Mitgliedschaft der „Mercers'<br />

Company“, London. Verleihung der „Freedom of City of Kingston“. Geburt des Sohnes Arthur<br />

Robert Peter am 30.10. Besucht großes <strong>Pfadfinder</strong>treffen und Ausstellung in Birmingham,<br />

erstmals Teilnahme ausländischer <strong>Pfadfinder</strong><br />

1914 Erstellung einer Büste von B.P. für die Londoner „Mercers Hall“. Seine<br />

Mutter Henrietta Grace stirbt am 13.10. Veröffentlicht „Quick training for<br />

War“ („Schnelles Training für den Krieg“). Arbeitet für die Küstenwache.<br />

Einrichtung des „Boy Scout Endowment Fund“ („<strong>Pfadfinder</strong> Fond“) mit<br />

100000 £<br />

1915 Besucht als Gast des Oberkommandierenden die Armee in Frankreich. Einrichtung eines<br />

<strong>Pfadfinder</strong>hauses in Etaples (Frankreich). Veröffentlicht „Indian Memories“ („Erinnerungen an<br />

Indien“) und „The Adventures of a Spy.“ („Die Abenteuer eines Spions“). Spricht auf sechs<br />

Treffen für <strong>das</strong> Y.M.C.A. (CVJM) in Liverpool. Geburt der Tochter Heather Grace am 1.6.<br />

1916 Visit to British Armies in France. Lady B.P. wird zur Chefbeauftragten für die „Girl Guides“<br />

gewählt. Einführung der „Wolf Cubs“ (Wölflinge). Veröffentlicht „Young Knights of the Empire“<br />

(„Junge Ritter des Reiches“), „The Wolf Cubs Handbook“ („Wölflingshandbuch“) und „Wolf Cub<br />

newspaper“ („Wölflingszeitung“).<br />

1917 Konferenz von Funktionären der <strong>Pfadfinder</strong> in Matlock. Veröffentlicht „Girl Guiding“<br />

(„<strong>Pfadfinder</strong>innen“). Geburt der Tochter Betty St. Clair am 16.4.<br />

1918 <strong>Pfadfinder</strong>konferenzen in Bournemouth, Edinburgh Glasgow, Newcastle,<br />

und London. Führt für <strong>Pfadfinder</strong> Lager zum Flachssammeln ein. Königin<br />

Alexandra begutachtet die „Girl Guides“. Mitgliedschaft des<br />

Komitees für <strong>das</strong> Kriegsmuseum. Frontbesuch in Frankreich.<br />

Besuche bei <strong>Pfadfinder</strong>n in Spanien und Portugal. Kauf von<br />

Pax Hill, Bentley, Hants. Erster Woodbadgekurs.<br />

1919 Re<strong>ist</strong> mit seiner Frau nach Kanada und die USA um diese<br />

Länder für <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> zu gewinnen.<br />

Gründung der „Scoutmasters' Training School“ im Gilwell<br />

Park. Veröffentlicht „Aids to Scoutmastership“ („Hilfestellung<br />

zur Führerschaft“)<br />

1920 Internationales Jamboree der <strong>Pfadfinder</strong> in Olympia, London),<br />

Besucht von den Repräsentanten aller Länder. Wahl zum<br />

„Chief Scout of the World“. Internationales Pfadinderbüro in<br />

London. Orden: „Redeemer of Greece“ und „Chr<strong>ist</strong> of<br />

Portugal“. Erhält die Gründungsurkunde für die „Girl Guides“.<br />

1921 Re<strong>ist</strong> mit seiner Frau auf Einladung des Vizekönigs nach<br />

Indien, um dort die <strong>Pfadfinder</strong>bewegung aufzubauen. Besucht<br />

im weiteren Pfadinderinnen und <strong>Pfadfinder</strong> in Burma, Ceylon(Sri<br />

Lanka), Palästina, Ägypten und Frankreich. Ernennung zum Baronet.<br />

Veröffentlicht „What Scouts Can Do“ („Was <strong>Pfadfinder</strong> tun können“)<br />

und „Old Wolf's Favourites“ .(„Die Lieblinge des alten Wolfes“).<br />

1922 Besucht Belgien und veröffentlich „Rovering to Success“ („Glück auf<br />

der Lebensfahrt“). Willkommensaufführung von 60000 <strong>Pfadfinder</strong>n für<br />

den Prinz von Wales im Alexandra Palace. Ernennung zum<br />

Kommandant der Ehrenlegion. Ansprachen zur Internationalen<br />

14.0<strong>1.1</strong>912 Gründung<br />

des Bundes deutscher<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innen (später<br />

BdP)<br />

1914 Ausbruch<br />

des 1.<br />

Weltkrieges<br />

1<strong>1.1</strong><strong>1.1</strong>918<br />

Waffenstillstand<br />

1921 Gründung des<br />

CP(D) (später VCP)<br />

ca. 1922 Gründung<br />

des Bundes<br />

Chr<strong>ist</strong>licher<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innen<br />

(BCP) (später VCP)<br />

<strong>1.1</strong>-5


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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

<strong>Pfadfinder</strong>konferenz, Paris, und zur Internationalen Erziehungskonferenz, Genf.<br />

1923 Erhält den G.C.V.O. (knight commander of the victoria order). Besucht mit Lady B.P. Kanada<br />

zur Internationalen Erziehungskonferenz. Ansprachen und Besuche in vielen <strong>Pfadfinder</strong>zentren.<br />

Rückkehr über die USA. Ehrendoktor der Universitäten von Toronto, McGill und Oxford.<br />

Präsident des Old Carthusian Clubs<br />

1924 Empire Jamboree auf der Wembley Ausstellung, während diesem zeltet der Prinz von Wales<br />

mit den <strong>Pfadfinder</strong>n. Internationales Jamboree in Kopenhagen (Dänemark). Erstes weltweites<br />

Lager der <strong>Pfadfinder</strong>innen in Foxlease. Neuausgabe des „Pigsticking“.<br />

1925 Eröffnung des Internationalen <strong>Pfadfinder</strong>zeltplatzes in Kandersteg (Schweiz). Vorsitzender der<br />

Vereinigung der Wandervereine. Großkreuz des Ordens von Dannebrog (Dänemark).<br />

1926 Besucht auf Einladung der „Boy Scouts of America“ mit seiner Frau die<br />

USA. Erstes Rover „Moot" in der Albert Hall, London. Besucht mit<br />

seiner Frau und den Kindern sieben Monate Süd Afrika und re<strong>ist</strong><br />

13000 km um <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> zu besuchen und die<br />

Bewegung zu fördern. Internationale <strong>Pfadfinder</strong>konferenz in<br />

Kandersteg. Internationale Seepfadfinder Regatta in Antwerpen (Holland)<br />

1927 Rückkehr aus Süd Afrika. Erhält den G.C.M.G. (knight grand cross of St. Michael and St.<br />

George) Internationales Jamboree in Schweden. Veröffentlicht „Life's Snags“ („Die Haken des<br />

Lebens“)<br />

1928 Besucht Ungarn zur Internationalen Konferenz der <strong>Pfadfinder</strong>innen. Besucht <strong>Pfadfinder</strong> in<br />

Budapest. Empfängt noch lebende Teilnehmer des Brownsea Lagers zum Essen in Pax Hill.<br />

Besucht <strong>Pfadfinder</strong> in Wales und dem Irischen Fre<strong>ist</strong>aat. Orden aus Polen und „Freedom of<br />

Guildford“.<br />

1929 Besucht mit seiner Frau im Rahmen einer Kreuzfahrt <strong>Pfadfinder</strong> in<br />

England, Frankreich, Spanien und Portugal. Veröffentlicht „Scouting and<br />

Youth Movements“ („<strong>Pfadfinder</strong> und Jugendbewegungen“). Besucht<br />

Frankreich und Belgien. Erhält die Auszeichnungen „Freedom of City of<br />

etwa 1926 Gründung<br />

des Evangelischen<br />

Mädchenpfadfinderbund<br />

(EMP) (später VCP)<br />

7.10.1929<br />

Gründung der<br />

<strong>DPSG</strong> in Altenberg<br />

London „, „Freedom of Poole“, „Freedom of Blandford“, „Orden des Phönix“ Griechenlands,<br />

„Orden des Weißen Löwen“ der Tschechoslowakei und den Ungarischen Verdienstorden.<br />

Jamboree zum 21. Jahrestag der <strong>Pfadfinder</strong>bewegung im Arrowe Park Birkenhead, besucht<br />

von 56000 <strong>Pfadfinder</strong>n aus 54 Ländern. Während des Jamborees wird B.P. zum Lord of Gilwell<br />

geadelt. Erhält von <strong>Pfadfinder</strong>n weltweit einen Pkw, einen Wohnwagen, ein Portrait (von David<br />

Jagger) und einen Scheck.<br />

1930 Besucht mit seiner Frau <strong>Pfadfinder</strong> in der Karibik, Bermuda und New York. Auszeichnung<br />

„Freedom of Canterbury“.<br />

1931 Besucht mit seiner Frau <strong>Pfadfinder</strong> in Australien, Neuseeland, Süd<br />

Afrika. Besucht die Internationale <strong>Pfadfinder</strong>konferenz in Baden (bei<br />

Wien). Erhält den Österreichischen Verdienstorden. Ehrendoktorwürde<br />

der Universität von Cambridge. Lady B.P. wird zur<br />

„Chief Guide of the World“ gewählt.<br />

1932 Besucht mit seiner Frau die Eröffnung des Internationalen<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innenzentrums in Adelboden (Schweiz). Besucht ein<br />

<strong>Pfadfinder</strong>lager in der Schweiz, wie auch eines der Holländischen<br />

<strong>Pfadfinder</strong> in Den Haag. Erhält den „Order of Orange of Nassau“<br />

aus Holland und <strong>das</strong> Großkreuz von Gedimanas (Litauen). Lady<br />

B.P. wird zur „Dame Grand Cross of Order of the British Empire“.<br />

1933 Besucht mit seiner Frau <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> in Malta und Gibraltar. Besucht<br />

ebenfalls Italien und führt Gespräche mit Mussolini und dem Papst. Internationales Jamboree in<br />

Gödöllö, (Ungarn). Erhält <strong>das</strong> „Großkreuz vom Schwert“ (Schweden), die „Drei Sterne“<br />

(Litauen), „Freedom of Pontefract“ und <strong>das</strong> „Rote Kreuz“ (Estland). Besucht auf dem Schiff S.S.<br />

Calgaric (zusammen mit 650 <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong>n) <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong><br />

in Holland, Polen, Litauen, Lettland, Estland, Finnland, Schweden und Norwegen. Veröffentlicht<br />

„Lessons from the Varsity of Life“ („Lehrstunden aus der Universität des Lebens“).<br />

1934 Ist nach einer ernsten Operation fünf Monate aus dem Verkehr gezogen. Besucht auf dem<br />

Schiff S.S. Adriatic (zusammen mit 670 <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong>n) <strong>Pfadfinder</strong>innen und<br />

<strong>Pfadfinder</strong> in Malta, Gibraltar, Nizza, Algier und Lissabon. Besucht mit seiner Frau <strong>das</strong><br />

Jamboree in Frankston, Melbourne (Australien), besucht dabei en route <strong>Pfadfinder</strong> und<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innen auf Ceylon, Malaia, Java, Port Darwin und Thursday Island. Veröffentlicht<br />

„Adventures and Accidents“.(„Abenteuer und Unfälle“)<br />

<strong>1.1</strong>-6


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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

1935 Besucht <strong>Pfadfinder</strong> in Neuseeland, der Südsee, Kanada, Neufundland und den USA. Besucht<br />

den Präsidenten im Weißen Haus. Sohn Peter heiratet. Besucht <strong>das</strong> World Rover Moot in<br />

Schweden. Re<strong>ist</strong> ab nach Kenia, Uganda, Tansania, Sansibar und Rhodesien. Scout Jamboree<br />

in East London (Süd Afrika). Veröffentlicht „Scouting Round the World“ („Weltweites<br />

Pfadfinden“). Er und seine Frau erhalten die George V Jubiläumsmedaille.<br />

1936 Besucht mit seiner Frau und Familie Mafeking. Rückkehr nach<br />

England über St. Helena und Ascension Island. Besucht die<br />

Bevollmächtigtenkonferenz in Norwich. Tochter Betty heiratet. Erhält<br />

<strong>das</strong> Große Ordensband der Ehrenlegion (Frankreich) und besucht<br />

<strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> in Paris. Veröffentlicht „Adventuring<br />

to Manhood“ („Abenteuer für die Menschheit“).<br />

1937 Segelt nach Indien zum <strong>Pfadfinder</strong> Jamboree in Delhi. Verbringt seinen<br />

80. Geburtstag bei den 13./18. Husaren bei der letzten berittenen<br />

zeremoniellen Parade des Regiments. Besucht den Kadir<br />

Cup Wettbewerb. Rückkehr nach England, Inspektion der<br />

diensthabenden <strong>Pfadfinder</strong> bei den Krönungsfeierlichkeiten George<br />

VI. Erhält Verdienstmedaille. Besucht Holland zum Internationalen<br />

Jamboree in Vogelenzang (Hier verabschiedet er sich offiziell von<br />

den <strong>Pfadfinder</strong>n.) und zur Internationalen Konferenz in Den Haag.<br />

Erhält den „Wateler Friedenspreis“. Silberhochzeit. Veröffentlicht<br />

„African Adventures“ („Afrikanische Abenteuer“). Segelt nach Kenia.<br />

1938 Rückkehr nach England. Besucht auf dem Schiff S.S. Orduna (mit<br />

470 <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong>n) Island, Norwegen, Dänemark<br />

und Belgien. Rückkehr nach Kenia und Bau von „Paxtu“ in Nyeri,<br />

Kenia. Veröffentlicht „Birds and Beasts in Africa“ („Vögel und wilde Tiere in Afrika“).<br />

1939 Bleibt in Kenia. Familientreffen mit Kindern und Enkeln in<br />

Paxtu, Nyeri. Veröffentlicht „Paddle Your Own Canoe“<br />

(„Paddle dein Kanu selbst“). Stellt Skizzen in der „Officers'<br />

Art Society“ in London, und der „Kenya Art Exhibition“ in Nairobi aus.<br />

1940 Veröffentlicht mehr Zeichnungen von Kenia. Beginnt mit der Arbeit an „Snaps and Scraps“.<br />

Tochter Heather heiratet.<br />

1941 "Gone Home," 8. Januar. Militärisches Begräbnis in Nyeri. Gedenkgottesdienst in der<br />

Westminster Abbey am 27. Januar und weltweit während des ganzen Januars.<br />

Quelle:<br />

- A Chronology from Eileen K. Wade, Baden-Powell, 1944.,<br />

Übersetzt und Ergänzt von Harald Hörst 2002<br />

Ergänzt von Heiko Ritter 2004<br />

1.9.39 Ausbruch des 2. Weltkrieges<br />

<strong>1.1</strong>-7


+<br />

Bilder:<br />

- http://pinetreeweb.com<br />

<strong>1.1</strong>.2 Die <strong>DPSG</strong><br />

In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

entwickelten sich in Deutschland die verschiedensten<br />

Arten von <strong>Pfadfinder</strong>gruppen. Im Jahr 1929 schlossen sich<br />

die katholischen <strong>Pfadfinder</strong>gruppen in Altenberg bei Köln<br />

zu dem Verband Deutsche <strong>Pfadfinder</strong>schaft Sankt Georg<br />

zusammen.<br />

31.03.05<br />

<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

e<br />

Die <strong>DPSG</strong> <strong>ist</strong> von ihrer Gründung her kein direktes Kind der englischen <strong>Pfadfinder</strong>bewegung.<br />

Sie beruft sich zwar auf Baden Powell und seine Idee, <strong>ist</strong> aber stärker von der katholischen<br />

Aktion Pius XI. und der Aufbruchsbewegung der deutschen Jugend dieser Zeit (Wandervögel<br />

etc.) inhaltlich geprägt.<br />

Dies Äußert sich auch in der Gestaltung der Lilie. Die traditionelle Lilie wurde<br />

durch den Querbalken des Kreuzes ergänzt.<br />

Die <strong>DPSG</strong> hat bis 1934 etwa 10.000 Mitglieder<br />

Sie gerät zu diesem Zeitpunkt zunehmend unter Druck des NS-Regimes, <strong>das</strong> eine politisch -<br />

militärische Jugendkampforganisation der kath. Kirche darin vermutet. 1938 wird die <strong>DPSG</strong><br />

verboten. Unter hohem Einsatz und Risiko einzelner Personen bleibt der Verband in der<br />

Illegalität erhalten. Sofort nach Kriegsende 1945 entstehen neue örtliche Gruppen. Die<br />

<strong>DPSG</strong> widersetzt sich den Bestrebungen der Bischöfe, eine katholische Einheitsjugend zu<br />

schaffen.<br />

1947 hat die <strong>DPSG</strong> wieder 10.000 Mitglieder, 1949 sogar 20.000 und bis 1965 wächst die<br />

Mitgliederstärke auf 72.000 an.<br />

In den Nachkriegsjahren versuchte die <strong>DPSG</strong> in Inhalten, Methoden und Formen nahtlos an<br />

die Arbeit von vor 1938 anzuknüpfen. Dabei hat der Verband zunächst den Anschluss an die<br />

aktuelle Situation der Jugendlichen im Deutschland des Neuaufbaus verschlafen. Dies führt<br />

ab 1965 zur Krise in der <strong>DPSG</strong>. Die Reform der <strong>Pfadfinder</strong>pädagogik und die Einführung der<br />

Projektmethode 1964 greifen nicht mehr schnell genug. Kosmetische Operationen wie <strong>das</strong><br />

Abschaffen des <strong>Pfadfinder</strong>huts 1965 können ein Absinken der Mitgliederzahl nicht mehr<br />

verhindern.<br />

Die Studentenunruhen und der Beginn einer allgemeinen Neuorientierung am Ende der 60er<br />

Jahre gehen auch an der <strong>DPSG</strong> nicht spurlos vorüber. Eine Diskussion über Begriffe,<br />

Formen und Zeichen, kirchliche und politische Orientierung, die Notwendigkeit eines reinen<br />

Jugendverbandes usw. kommt in Gang.<br />

1971 beschließt die Bundesversammlung eine neue Ordnung des Verbandes. Die Ziele der<br />

<strong>DPSG</strong> sind neu und zeitgemäß beschrieben, Begriffe sind stärker der Lebenswirklichkeit<br />

angepasst, ein inhaltliches Profil des Verbandes zeichnet sich ab. Die inhaltliche<br />

Weiterentwicklung schlägt sich in verschiedenen Konzepten nieder: 1973 ,,Jugendpastoral in<br />

der <strong>DPSG</strong>", 1975 ,,Lieben lernen", Anregungen zur Sexualerziehung in der <strong>DPSG</strong> und 1976<br />

,,Politisches Lernen in der <strong>DPSG</strong>"<br />

Die Projektmethode wird allgemein zur pädagogischen Grundlage des Programms in den<br />

Gruppen. Die Selbstbestimmung der Mitglieder wird betont.<br />

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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

Seit 1971 können auch Mädchen Mitglied der <strong>DPSG</strong> werden. Die Umorientierung des<br />

Verbandes äußert sich auch in der Umgestaltung der Lilie 1965. Zu dem Bereich<br />

Behindertenarbeit und Dritte Welt tritt 1972 als weiterer Schwerpunkt die Arbeit mit<br />

ausländischen Arbeitnehmern hinzu.<br />

1978 erreicht die <strong>DPSG</strong> die Mitgliederzahl von 100.000.<br />

In der <strong>DPSG</strong> laufen zwei Entwicklungen auseinander. Auf der einen Seite stehen die<br />

sogenannten restaurativen Gruppen, die der Zeit vor 1971 nachtrauern und eine allzu große<br />

Pädagogisierung und Problemüberladung kritisieren, auf der anderen Seite stehen jene<br />

Gruppen, die allzu leichtfertig alles traditionelle über Bord geworfen haben und bei denen im<br />

Streben um Erneuerung und Fortschritt auch gute unzeitgemäße pfadfinderische Elemente<br />

in Vergessenheit geraten sind.<br />

1982 kommt es zur Gründung des Untermerzbacher Kreises mit dem Ziel eines<br />

Meinungsaustausches über die Frage nach dem <strong>Pfadfinder</strong>tum Baden - Powells in der<br />

<strong>DPSG</strong>.<br />

1988 Zum Kongress "Exodus" kommen in Westernohe 6000 Leiterinnen und Leiter<br />

zusammen.<br />

1993 Kindergipfel in Westernohe: Mehr als 1000 Kinder zwischen sieben und zehn Jahren<br />

aus dem gesamten Bundesgebiet fordern „eine Welt, die uns gefällt".<br />

Die 57. Bundesversammlung beschließt 1995 die Einführung der Kindermitbestimmung auf<br />

Stammesebene. 20 rwandische <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> werden aus dem<br />

Bürgerkriegsland ausgeflogen und von der <strong>DPSG</strong> aufgenommen. Im Verlauf der<br />

"Solidaritätsaktion Rwanda" kommen 700.000 Mark zugunsten des kriegsgeschüttelten<br />

Landes zusammen.<br />

Die <strong>DPSG</strong> startet 1996 die Kampagne "Tu es jetzt!" zum politischen Handeln, an der sich<br />

zahlreiche Gruppen vor Ort beteiligen. Gesellschaftspolitisches Engagement in sechs<br />

Themenbereichen <strong>ist</strong> Ziel der Langzeitaktion.<br />

1997 treffen sich 4000 Leiterinnen und Leiter in einem ehemaligen Eisenhüttenwerk in<br />

Duisburg zur Großveranstaltung "Power im Park".<br />

1998 treffen sich 5600 <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> aller Altersstufen zu Pfingsten in<br />

Westernohe zum Auftakt der Jahresaktion "Flinke Hände, flinke Füße gestalten Zukunft für<br />

Westernohe".<br />

In der Aktion WölflingsWirbel setzen sich 1999 Kinder aus ganz Deutschland für mehr<br />

Kinderfreundlichkeit in ihrem Umfeld ein. Die 8- bis 10-Jährigen vergeben Noten für<br />

Spielplätze, malen den tr<strong>ist</strong>en Schulhof an, reparieren marode Fahrradständer am Bahnhof<br />

und vieles mehr. Besuche bei Kommunalpolitikern und die Zusammenarbeit mit der<br />

Lokalpresse führen in vielen Orten zu Verbesserungen. Die Aktion gipfelt in einem Besuch<br />

bei Bundesfamilienmin<strong>ist</strong>erin Chr<strong>ist</strong>ine Bergmann.<br />

Mit der Jahresaktion „Augen auf! Stoppt Diskriminierung!" setzt sich die <strong>DPSG</strong> 2000 gegen<br />

die Diskriminierung von Minderheiten ein. Im Rahmen der Jahresaktion startet im<br />

Spätsommer die Kampagne „Stoppt Rechts - <strong>Pfadfinder</strong>innen und <strong>Pfadfinder</strong> gegen<br />

Fremdenfeindlichkeit und Gewalt“. „Izuro 2000“: Bundestreffen der Rover. Bei der<br />

<strong>1.1</strong>-9


+<br />

Weltausstellung Expo und dem Katholikentag in Hannover präsentiert sich die <strong>DPSG</strong> mit<br />

großen Zeltlagern.<br />

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<strong>Bezirk</strong> <strong>Odenwald</strong> - <strong>Tauber</strong> Dokumentation Einstiegskurs<br />

2001 beschließt die 63. Bundesversammlung in Duderstadt den Beginn eines Prozesses zur<br />

Perspektiventwicklung des Verbandes: Was soll bleiben, <strong>was</strong> soll sich ändern? „Update“<br />

Aktion: „Pfad zum Frieden – für Frieden und Gerechtigkeit in Nahost“: 75.000 €.<br />

Die Jahresaktion 2002 stellt Finanzielle Hilfe für die <strong>Pfadfinder</strong>verbände in und um<br />

Jerusalem, damit bei den Kindern und Jugendlichen die „Sehnsucht nach Frieden“<br />

ansatzweise gestillt werden kann. Die 64. Bundesversammlung in Aachen wählt Chr<strong>ist</strong>iane<br />

Weber zur Bundesvorsitzenden, die ihr Amt jedoch nicht antritt. Die 65. außerordentliche<br />

Bundesversammlung in Kassel wählt Ute Theisen zur Bundesvorsitzenden.<br />

Jahresaktion 2003 „Grenzenlos1 – Flinke Hände, flinke Füße quer durch Deutschland“:<br />

Aufforderung, die östlichen Bundesländer zu entdecken. Stärkung des Aufbaus Ost im<br />

Verband der <strong>DPSG</strong>.<br />

Auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin, bei dem die <strong>DPSG</strong> mit einem Zeltdorf vertreten<br />

<strong>ist</strong>, präsentieren <strong>Pfadfinder</strong> die Jahresaktion auf dem „Markt der Möglichkeiten“.<br />

Kongress „Up2date“ vom 30.04. – 4.5. in Westernohe als Abschlussveranstaltung des<br />

zweijährigen Prozesses „Update“.<br />

3000 Leiter und Leiterinnen kommen zusammen und diskutieren Inhalte zu den Themen<br />

Kirche, Gesellschaft, Internationales und Erziehung. Sie übertragen die<br />

Diskussionsergebnisse auf <strong>das</strong> nächste Thema: die Arbeit in den vier Altersstufen und<br />

stimmen abschließend über Aspekte der neuentwickelten Identität und Arbeit des Verbandes<br />

ab, die in 400 Workshops gewonnen werden.<br />

2004 zählt der Verband fast 100.0000 Mitglieder. Annähernd 6.500 Verbandsmitglieder<br />

feiern in Westernohe zu Pfingsten <strong>das</strong> Jubiläum „75 Jahre <strong>DPSG</strong>“. Am 9. Oktober 2004<br />

findet in Altenberg die offizielle Jubiläumsfeier statt.<br />

<strong>1.1</strong>-10

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