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FAX 705060 · info@menne.de - DIE BRÜCKE Lübeck

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Ausgabe 2005<br />

PAMPILIO<br />

Ein starker Baum für<br />

Kin<strong>de</strong>r psychisch<br />

kranker Eltern<br />

VERNETZUNG<br />

Gerontopsychiatrisches<br />

Zentrum entsteht<br />

NEUE RÄUME<br />

Beratungsstelle und<br />

Krisenwohnungen<br />

JUBILÄEN<br />

Von Menschen und<br />

Einrichtungen


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Das künftige Domizil <strong>de</strong>s Gerontopsychiatrischen<br />

Zentrums in <strong>de</strong>r Curtiusstraße. Seite 14<br />

Impressum<br />

Das Magazin erscheint jährlich.<br />

Redaktion:<br />

Kathrin Meike Evers, Eutin<br />

www.schreibweise.net<br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Ingrid Koltze, Hiltrud Kulwicki, Waltraud<br />

Wagner, Matthias Göpfert, Frank Nüsse,<br />

Thorsten Gertulla, Oliver Schulz<br />

Druck und Gestaltung:<br />

Druck & Grafikstudio Menne<br />

Kanalstraße 68 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Tel. 0451 75000 <strong>·</strong> www.menne.<strong>de</strong><br />

Fotos, Grafiken und Denkaufgabe:<br />

Marlies Henke, www.apochrom.<strong>de</strong> (S. 12)<br />

Heike Wiechmann,<br />

www.wiechmann-illustration.<strong>de</strong> (S.21)<br />

Die Veranstalter <strong>de</strong>s <strong>Lübeck</strong>er<br />

Drachenbootrennens (S. 24)<br />

Berlin Verlag, www.berlinverlag.<strong>de</strong><br />

(S. 25/26)<br />

Martin Koch, Neues Deutschland<br />

(S. 25/26).<br />

Vielen Dank!<br />

Alle an<strong>de</strong>ren: <strong>DIE</strong> <strong>BRÜCKE</strong><br />

Herausgeber:<br />

Dirk Wäcken, Geschäftsführer,<br />

<strong>DIE</strong> <strong>BRÜCKE</strong> – Gemeinnützige<br />

therapeutische Einrichtungen GmbH<br />

Engelsgrube 47 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 14008-0<br />

Telefax 0451 14008-40<br />

Wir freuen uns über eingesandte Manuskripte,<br />

Fotos und Bil<strong>de</strong>r. Wenn möglich,<br />

veröffentlichen wir sie. Allerdings ist <strong>de</strong>r<br />

Umfang <strong>de</strong>r Zeitung begrenzt, daher müssen<br />

wir manchmal kürzen, umschreiben<br />

o<strong>de</strong>r manches unberücksichtigt lassen. Wir<br />

bitten um Verständnis. Danke!<br />

(c) 2005 <strong>DIE</strong> <strong>BRÜCKE</strong>. Nachdruck ist mit<br />

Genehmigung erlaubt. Alle Angaben erfolgen<br />

nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr.<br />

Seite<br />

Editorial 3<br />

Verein<br />

Bericht von <strong>de</strong>r<br />

Jahresversammlung 4<br />

Laienhilfe<br />

Bericht von einem schönen Tag 4<br />

Laienhelferin Elenyi Koll:<br />

seit 20 Jahren dabei 5<br />

Gemein<strong>de</strong>psychiatrie<br />

Hartz IV und seine<br />

Nebenwirkungen 6<br />

Arbeitstherapie im UK-SH –<br />

ein Bericht 7<br />

Bericht vom „Forum<br />

Rehabilitation“ 8<br />

Aktion Mensch e.V.:<br />

Helfer in <strong>de</strong>r Not 9<br />

Aus <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

Titelgeschichte: „Pampilio“ –<br />

frühzeitige Hilfen für Kin<strong>de</strong>r 10<br />

Beratungsstelle im eigenen<br />

Domizil 11<br />

Erfolgreiche Arbeit:<br />

RPK bleibt bestehen 12<br />

Neu: Krisenwohnungen 13<br />

Inhalt<br />

Seite<br />

Psychose und Sucht:<br />

Wohngruppe entsteht 13<br />

Gerontopsychiatrisches<br />

Zentrum in Planung 14<br />

25 Jahre Wohngruppe<br />

Travemün<strong>de</strong>r Allee 15<br />

Tagesstätten:<br />

20 und 10 Jahre alt 16<br />

10 Jahre Wohnheim Kurzer Weg 17<br />

Fachtagung in <strong>de</strong>r<br />

Rabenstraße 17<br />

Brücke intern<br />

Personalia 18<br />

Dirk Wäcken –<br />

Geschäftsführer seit 25 Jahren 19<br />

Glückwunsch, Herr Wäcken! 20<br />

Betriebsratswahlen:<br />

Erweiterung steht bevor 21<br />

Angehörige und Betroffene<br />

Bericht <strong>de</strong>r <strong>Lübeck</strong>er<br />

Psychiatrie-Erfahrenen 22<br />

„…<strong>de</strong>r Sonne hinterher!“ –<br />

von einem Flug<br />

nach Mallorca 23<br />

Verschie<strong>de</strong>nes<br />

Arbeiten aus <strong>de</strong>r<br />

„Kunstgärtnerei“ bei integra 24<br />

Mutige für Drachenbootrennen<br />

gesucht 24<br />

Web-Tipps 25<br />

Denkaufgabe mit Ziege 25<br />

Witze 26<br />

Stets aktuell:<br />

Das Leitbild <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> 27


Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

vor gut 25 Jahren lernte ich, damals<br />

im Rahmen meiner Tätigkeit beim Paritätischen<br />

in Kiel, die Brücke in <strong>Lübeck</strong><br />

kennen. Zeit, einmal ein Resumée<br />

zu ziehen. Wie war das damals<br />

eigentlich? Und was hat sich seither<br />

verän<strong>de</strong>rt?<br />

Als Kind, aufgewachsen vor <strong>de</strong>n<br />

Toren <strong>Lübeck</strong>s, hatte ich nur eine<br />

vage Vorstellung von Psychiatrie:<br />

„Der ist in Neustadt eingeliefert wor<strong>de</strong>n.“,<br />

„Den haben sie abgeholt.“<br />

Mehr Worte wollte und brauchte man<br />

nicht zu verlieren, je<strong>de</strong>r ahnte etwas,<br />

keiner wusste etwas Genaues. Aber<br />

die Gefühle waren nicht gera<strong>de</strong> positiv<br />

besetzt. Aus heutiger Sicht, mit<br />

weitem Abstand, meine ich, die Lan<strong>de</strong>skrankenhäuser<br />

waren damals<br />

eine durchaus nachvollziehbare Antwort<br />

auf die Probleme ihrer Zeit. Natürlich<br />

ist Ausnahme die Zeit <strong>de</strong>r<br />

Nazi-Diktatur.<br />

Der notwendige Verän<strong>de</strong>rungsprozess<br />

gestaltete sich jedoch ab <strong>de</strong>n<br />

60er Jahren. Die vielen engagierten<br />

Menschen, gera<strong>de</strong> in <strong>Lübeck</strong>, die<br />

Mitte <strong>de</strong>r 70er und dann in <strong>de</strong>n 80er<br />

und auch noch 90er Jahren Alternativen<br />

schufen und Verän<strong>de</strong>rungen<br />

durchsetzten, haben viel bewirkt, so<br />

dass dieser Prozess, im Grun<strong>de</strong> die<br />

Umsetzung <strong>de</strong>r Empfehlungen <strong>de</strong>r<br />

Psychiatrieenquête, heute weitgehend<br />

abgeschlossen ist.<br />

Wir haben in <strong>Lübeck</strong> ein dichtes Netz<br />

differenzierter Einrichtungen geschaffen.<br />

Auch an<strong>de</strong>re Träger und Wohlfahrtsverbän<strong>de</strong><br />

und die Universitätsklinik<br />

haben dabei maßgeblich mitgeholfen.<br />

Interessant ist, dass dies<br />

ausschließlich gemeinnützige o<strong>de</strong>r öffentliche<br />

Träger waren.<br />

Bei vielen Betroffenen und ihren Angehörigen<br />

haben wir mit unserem<br />

Wirken Hoffnungen geweckt. Heute<br />

frage ich mich: Haben sich die in uns<br />

gesetzten Erwartungen erfüllt? Schon<br />

früh habe ich <strong>de</strong>n Grundsatz <strong>de</strong>r<br />

Brücke-Pioniere übernommen: Beson<strong>de</strong>rs<br />

die Verbesserung <strong>de</strong>r Situation<br />

chronisch psychisch Kranker ist<br />

Maßstab für das Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>r<br />

Brücke.<br />

Das, was wir leisten, nennen wir „gemein<strong>de</strong>nahe“<br />

und „soziale“ Psychiatrie.<br />

Unsere Einrichtungen sind mitten<br />

in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>, sie sind überschaubar<br />

und haben vorwiegend ambulanten<br />

Charakter. Von <strong>de</strong>n rund 1.500<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung,<br />

die wir jährlich sehen, befin<strong>de</strong>n<br />

sich rund 90 % in ambulanten und<br />

teilstationären Maßnahmen und nur<br />

ein kleiner Teil in vollstationären,<br />

nämlich <strong>de</strong>n Wohnheimen.<br />

Dabei möchte ich – angesichts <strong>de</strong>r<br />

aktuellen Diskussionen – betonen,<br />

dass für diesen kleinen Teil beson<strong>de</strong>rs<br />

schwer Erkrankter aus meiner Sicht<br />

umfassen<strong>de</strong> Hilfen im stationären Bereich<br />

unbedingt notwendig sind und<br />

bleiben. Die pauschale Diffamierung<br />

von Heimen fin<strong>de</strong> ich unverantwortlich,<br />

weil es Menschen gibt, die diesen<br />

Schutz brauchen und nicht verunsichert<br />

wer<strong>de</strong>n sollten. Diejenigen,<br />

die es am schwersten getroffen hat,<br />

<strong>de</strong>ren Krankheitsverlauf sich chronifiziert<br />

hat, stehen immer noch im<br />

Mittelpunkt unserer Hilfen. Wir sind<br />

keine Wellness-Einrichtung gewor<strong>de</strong>n<br />

und haben uns auch nicht verleiten<br />

lassen, die Sozialpsychiatrie zu verlassen<br />

o<strong>de</strong>r zu spalten in „E<strong>de</strong>l-Psychiatrie“<br />

und Verwahrpsychiatrie.<br />

Bleibt zu fragen: Wie sieht es mit <strong>de</strong>r<br />

Integration in die Gesellschaft aus?<br />

Vor<strong>de</strong>rgründig betrachtet ist das Miteinan<strong>de</strong>r<br />

von Menschen mit Behin<strong>de</strong>rung<br />

und <strong>de</strong>r übrigen Bevölkerung<br />

entspannter und selbstverständlicher<br />

gewor<strong>de</strong>n. Aber <strong>de</strong>r Grat zwischen<br />

Toleranz und Gleichgültigkeit ist ein<br />

sehr, sehr schmaler. Von daher bin<br />

ich, was die tatsächliche Einbeziehung<br />

in alle gesellschaftlichen Bezüge<br />

angeht, skeptisch.<br />

Die Einkommens- und Vermögensverhältnisse<br />

gehen auseinan<strong>de</strong>r. Die<br />

Gruppe <strong>de</strong>r Armen ist <strong>de</strong>utlich größer<br />

gewor<strong>de</strong>n. Und wer für längere Zeit<br />

psychisch krank ist, droht in diese<br />

Gruppe überzuwechseln. Da nutzen<br />

selbst die gut gemeinten Gesetze zur<br />

Teilhabe nichts: Wenn ich mir die Kinokarte<br />

nicht kaufen kann, dann kann<br />

ich auch nicht teilhaben. Viel schwerer<br />

wiegt jedoch die Ausgrenzung<br />

aus <strong>de</strong>m Arbeitsleben. Erst die Rationalisierung,<br />

jetzt die Globalisierung<br />

haben millionenfach Arbeitsplätze<br />

vernichtet. Der Ausgrenzungsprozess<br />

ist in vollem Gange.<br />

Meine persönliche Bilanz sieht <strong>de</strong>shalb<br />

so aus: Vieles hat sich für die<br />

Menschen mit psychischer Erkrankung<br />

<strong>de</strong>utlich verbessert, aber manches,<br />

das längst gesichert schien,<br />

wird zunehmend schwieriger. Für uns<br />

als Einrichtung be<strong>de</strong>utet dies, Menschen<br />

auch bei kaum mehr realistischer<br />

Perspektive auf Erwerbsarbeit<br />

dabei zu helfen, ein menschenwürdiges<br />

Leben zu führen. Auch bei knapper<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Mitteln mit hoher Effizienz<br />

Hilfe zu organisieren. Wie zu<br />

unseren Anfängen Angebote zu entwickeln,<br />

die sonst keiner für möglich<br />

hält – und die dann zum Mo<strong>de</strong>ll wer<strong>de</strong>n.<br />

Wir sind es gewohnt, für etwas zu<br />

kämpfen. Mit uns darf man getrost<br />

auch in Zukunft rechnen.<br />

Dirk Wäcken<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

3


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

In <strong>de</strong>r Jahresversammlung <strong>de</strong>s Vereines<br />

<strong>DIE</strong> <strong>BRÜCKE</strong> e.V. sind im April<br />

2005 <strong>de</strong>r Vorsitzen<strong>de</strong> Bernd Kreu<strong>de</strong>r-<br />

Sonnen, die 2. stellvertreten<strong>de</strong> Vorsitzen<strong>de</strong><br />

Dr. Angela Schürmann, die<br />

Schriftführerin Brita Neithöfer sowie<br />

<strong>de</strong>r Beisitzer Horst Ohling im Amt bestätigt<br />

wor<strong>de</strong>n.<br />

In seinem Jahresbericht betonte Kreu<strong>de</strong>r-Sonnen,<br />

dass die Werbung weiterer<br />

Mitglie<strong>de</strong>r wichtiges Ziel <strong>de</strong>r Vereinsarbeit<br />

sei. Die Präsentation beim<br />

„Tag <strong>de</strong>s Denkmals“, eine Lesung mit<br />

<strong>de</strong>r Schauspielerin Dagmar Laurens,<br />

von Brita Neithöfer initiiert, sowie<br />

Vortragsveranstaltungen seien geeignete<br />

Mittel, die Arbeit <strong>de</strong>s Vereines in<br />

die Öffentlichkeit zu bringen. Derzeit<br />

habe <strong>de</strong>r Verein 212 Mitglie<strong>de</strong>r.<br />

Aus <strong>de</strong>m Laienhelferkreis berichtete<br />

Sieglin<strong>de</strong> Oh<strong>de</strong> von beeindrucken<strong>de</strong>n<br />

1833 Stun<strong>de</strong>n ehrenamtlicher Ar-<br />

4<br />

AUS DEM VEREINSLEBEN<br />

Mitglie<strong>de</strong>r und LaienhelferInnen gesucht<br />

Unser Jahresausflug <strong>de</strong>r LaienhelferInnen<br />

und <strong>de</strong>r BesucherInnen <strong>de</strong>r Tagesstätte<br />

fand am 11. Juni 2005<br />

statt. Der diesjährige Ausflug „Vierlan<strong>de</strong>-Tour“<br />

ging um 8.30 Uhr vom<br />

Parkplatz <strong>de</strong>r MuK mit <strong>de</strong>m Bus los.<br />

Die Begrüßung fand durch die Laienhelferin<br />

Ilse Meier statt. Die Fahrt<br />

führte über die Autobahn nach Hamburg<br />

zum Jungfernstieg.<br />

Hier bestiegen wir das Schiff. Es lag<br />

eine 20 km lange Bootstour durch<br />

vier Schleusen sowie die Stromelbe<br />

und die Dove-Elbe nach Bergedorf<br />

vor uns. Die Fahrt führte durch <strong>de</strong>n<br />

Hafen, am Rothenburgsorter Wasserturm,<br />

Nor<strong>de</strong>lbbrücken sowie an <strong>de</strong>r<br />

Reitbrooker Mühle vorbei. Rechts und<br />

links wur<strong>de</strong>n wir begleitet vom<br />

Marschland, von Wiesen, grüner und<br />

blühen<strong>de</strong>r Vegetation.<br />

Auf <strong>de</strong>m Schiff wur<strong>de</strong> ein Frühstück<br />

eingenommen. Um 13 Uhr waren wir<br />

in Bergedorf. Hier holte <strong>de</strong>r Bus uns<br />

beit, die im Jahr 2004 geleistet wur<strong>de</strong>n.<br />

Clubnachmittage, Handarbeitskreise,<br />

ein Sommerausflug, Neustadt-<br />

Besuche, Fortbildungen und mehr<br />

sind darin enthalten. Im Laienhelferkreis<br />

herrsche Besorgnis wegen sinken<strong>de</strong>r<br />

Teilnehmerzahlen. Wie neue<br />

HelferInnen geworben wer<strong>de</strong>n könnten,<br />

war auch Thema einer Fortbildung<br />

in Ratzeburg. Werbeaktionen<br />

mit <strong>de</strong>m von Dr. Angela Schürmann<br />

und Peter Bruhn neu gestalteten Flyer<br />

und eine Anzeige in <strong>de</strong>n <strong>Lübeck</strong>er<br />

Nachrichten hätten wenig Resonanz<br />

gezeigt. Immerhin: Drei neue LaienhelferInnen<br />

konnten begrüßt wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein beson<strong>de</strong>res Jubiläum ver<strong>de</strong>utlicht<br />

auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite die intensive<br />

Bindung vieler HelferInnen an <strong>DIE</strong><br />

<strong>BRÜCKE</strong>: Elenyi Koll ist seit 20 Jahren<br />

dabei (siehe rechts).<br />

Für <strong>de</strong>n Geschäftsführer berichtete<br />

Von einem wun<strong>de</strong>rschönen Tag<br />

ab, und es ging in das Hotel „Forsthalle“,<br />

wo uns ein sehr schönes Mittagessen<br />

erwartete. Zum Kaffeetrinken<br />

ging die Fahrt nach Aumühle weiter<br />

in das Waldhotel am See. Vorher<br />

wur<strong>de</strong> noch ein Spaziergang durch<br />

<strong>de</strong>n Sachsenwald gemacht. Um<br />

Frank Nüsse aus <strong>de</strong>m Jahr <strong>de</strong>r<br />

gGmbH. Er erläuterte die Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Organisationsstruktur, die angesichts<br />

<strong>de</strong>s Wachstums <strong>de</strong>r Gesellschaft<br />

und <strong>de</strong>r Differenzierung <strong>de</strong>r Fachbereiche<br />

nötig gewor<strong>de</strong>n sei. Außer<strong>de</strong>m<br />

informierte <strong>de</strong>r Kaufmännische Leiter<br />

<strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> gGmbH ausführlich von<br />

neuen Entwicklungen in einzelnen Einrichtungen<br />

sowie von neuen Projekten.<br />

Aus <strong>de</strong>m Kreis <strong>de</strong>r <strong>Lübeck</strong>er Psychiatrie-Erfahrenen<br />

berichtete Matthias<br />

Schuldt. Eine Gruppe treffe sich nach<br />

wie vor je<strong>de</strong>n ersten Donnerstag im<br />

Monat. Gespräche und Vorträge gehörten<br />

zum Programm.<br />

Schatzmeister Peter Bruhn stellte Kassenabschluss<br />

und Haushaltsplan<br />

2005 vor. Der Vereinsvorstand wur<strong>de</strong><br />

bei eigener Enthaltung einmütig entlastet.<br />

Bernd Kreu<strong>de</strong>r-Sonnen<br />

Hansestadt mit Raddampfer: Stadtansichten wie diese gehörten zu <strong>de</strong>n Eindrücken <strong>de</strong>s<br />

Jahresausfluges.<br />

17.00 Uhr begann dann die Rückfahrt<br />

nach <strong>Lübeck</strong>, wo wir um 18 Uhr<br />

wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Parkplatz an <strong>de</strong>r<br />

MuK ankamen. Es war für alle ein<br />

wun<strong>de</strong>rschöner Tag.<br />

Waltraud Wagner


In einer Zeit, in <strong>de</strong>r die Uhren im Nanosekun<strong>de</strong>ntakt<br />

ticken und nichts beständiger<br />

als <strong>de</strong>r Wan<strong>de</strong>l ist, bil<strong>de</strong>n<br />

langjährige stabile Beziehungen das<br />

ausgleichen<strong>de</strong> Gegengewicht zu<br />

„mo<strong>de</strong>rnen“ Werten wie Flexibilität<br />

und Geschwindigkeit. Um so mehr<br />

wiegt da das Jubiläum von Elenyi<br />

Koll, die im Juli 1985 als Laienhelferin<br />

zu uns in die <strong>BRÜCKE</strong> gekommen<br />

ist und das Leben im Tageszentrum<br />

zwanzig Jahre mitgeprägt und bereichert<br />

hat.<br />

1985 kam Elenyi ins Haus, angesprochen<br />

durch eine Werbeaktion <strong>de</strong>r Laienhilfe.<br />

Erfahren im Umgang mit erkrankten<br />

Menschen durch ihre langjährige<br />

Arbeit in <strong>de</strong>r Radiologie <strong>de</strong>r<br />

Uniklinik und nun mit <strong>de</strong>m En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Erwerbstätigkeit<br />

mit viel freier Zeit ausgestattet,<br />

war es ihr Wunsch, gebraucht<br />

zu wer<strong>de</strong>n, Sinnvolles zusammen<br />

mit Menschen zu unternehmen.<br />

Sie widmete sich donnerstags ihrem<br />

Kaffeeklatsch, <strong>de</strong>r damals zu erliegen<br />

drohte. Heute ist <strong>de</strong>r Donnerstagsclub<br />

neben <strong>de</strong>n Clubs am Dienstag und<br />

Freitagabend fester Bestandteil im<br />

Wochenablauf <strong>de</strong>s Tageszentrums. Bis<br />

zu 50 BesucherInnen kommen dann<br />

ins Haus, um bei Kaffee und selbstgebackenem<br />

Kuchen zu klönen, Skat zu<br />

spielen …<br />

Zwanzig Jahre be<strong>de</strong>uten etwa 1000<br />

Clubnachmittage am Donnerstag,<br />

viele von ihr angeleierte Theaterbesuche<br />

(u.a. Rocky Horror Picture Show),<br />

LAIENHILFE<br />

unzählige Ausflüge zu Wasser und zu<br />

Lan<strong>de</strong> und last not least eine Unmenge<br />

ihrer selbstgebackenen legendären<br />

Torten und Kuchen, die aneinan<strong>de</strong>rgereiht<br />

mit Sicherheit eine süße Treppe<br />

zum Mond und zurück ergäben.<br />

Aber selbst das alles stellt nur einen<br />

kleinen Ausschnitt ihres Wirkens dar.<br />

Für sie liegt die eigentliche Stärke <strong>de</strong>r<br />

Laienhilfe darin, nicht die viel beschworene<br />

„professionelle Distanz“<br />

zu <strong>de</strong>n Besucherinnen und Besuchern<br />

wahren zu müssen, son<strong>de</strong>rn das eigene<br />

Leben – ungeteilt in Privates und<br />

Berufliches – sichtbar wer<strong>de</strong>n zu lassen,<br />

private Kontakte und stabile Beziehungen<br />

auch über die Zeiten hier<br />

im Haus hinaus einzugehen.<br />

Dieses Selbstverständnis von freiwilligem<br />

Engagement teilt sie mit vielen<br />

<strong>de</strong>r rund zwanzig zur Zeit tätigen Laienhelferinnen<br />

und lebt es in <strong>de</strong>r ihr ei-<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

20 Jahre Laienhelferin: ein Grund zum Feiern<br />

Zugewandte und liebevolle Art: Elenyi Koll.<br />

genen zugewandten und liebevollen<br />

Art. Wenn man mit Elenyi zusammensitzt<br />

und die letzten zwanzig Jahre<br />

Revue passieren lässt, breitet sich ein<br />

Kaleidoskop an gemeinsamen und<br />

einan<strong>de</strong>r ergänzen<strong>de</strong>n Erinnerungen<br />

aus: Begegnungen mit Menschen (BesucherInnen,<br />

LaienhelferInnen, MitarbeiterInnen),<br />

gemeinsame Aktivitäten,<br />

angenehme und anstrengen<strong>de</strong> Situationen,<br />

Verwöhnen und Herausfor<strong>de</strong>rung.<br />

Elenyis anfänglicher Wunsch,<br />

gebraucht zu wer<strong>de</strong>n, ist hier im Tageszentrum<br />

gehört wor<strong>de</strong>n und wird<br />

Donnerstag für Donnerstag, Club für<br />

Club immer wie<strong>de</strong>r neu erfüllt.<br />

Elenyi, herzlichen Dank von allen, die<br />

Dich bisher kennen lernen durften.<br />

Wir freuen uns auf die vor uns liegen<strong>de</strong><br />

gemeinsame Zeit.<br />

Thorsten Gertulla<br />

5


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Eine Neuorganisation <strong>de</strong>r sozialen Hilfen<br />

bei Bedürftigkeit ist für sich genommen<br />

zunächst eine we<strong>de</strong>r gute noch<br />

schlechte Sache. Wie bei allen neuen<br />

Gesetzen wird es auch hier eine Übergangszeit<br />

geben, wer<strong>de</strong>n ungerechte<br />

Einzelfälle zu Klagen führen und diese<br />

dann zu Urteilen, die <strong>de</strong>n Umgang mit<br />

<strong>de</strong>m neuen Recht beeinflussen. So wer<strong>de</strong>n<br />

Rechtsgrundlagen von Gesetzgebung<br />

und Praxis im Austausch gemeinsam<br />

ausgeformt.<br />

Was Gesetzgeber und ausführen<strong>de</strong> Verwaltung<br />

nicht beachten, ist die gefühlsmäßige<br />

und gesundheitliche Verfassung<br />

ihrer AdressatInnen. Die „Nebenwirkungen“<br />

<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s BSHG zum<br />

SGB XII und die <strong>de</strong>r Umwandlung <strong>de</strong>r<br />

Arbeitslosenhilfe in Arbeitslosengeld II<br />

seien hier kurz beispielhaft skizziert.<br />

Person A. erhielt bis En<strong>de</strong> Dezember<br />

2004 langfristig Arbeitslosenhilfe und –<br />

wegen <strong>de</strong>r geringen Höhe <strong>de</strong>s Betrags –<br />

ergänzen<strong>de</strong> Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

und Wohngeld. Durch <strong>de</strong>n Bezug von<br />

Arbeitslosenhilfe galt sie als arbeits- und<br />

vermittlungsfähig und erhielt <strong>de</strong>n Aufhebungsbescheid<br />

für die bisherigen Leistungen<br />

und die Auffor<strong>de</strong>rung, einen<br />

Antrag auf Arbeitslosengeld II zu stellen.<br />

Nebenwirkung: Angst, die Existenzgrundlage<br />

zu verlieren, Angst, mit <strong>de</strong>r<br />

geringeren Summe nicht wirtschaften zu<br />

können, Konfrontation mit schmerzlichen<br />

Erinnerungen an die Grün<strong>de</strong> für<br />

das Ausschei<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>m Arbeitsprozess,<br />

Unsicherheit wegen <strong>de</strong>r Mietzah-<br />

6<br />

GEMEINDEPSYCHIATRIE<br />

Hartz IV und seine Nebenwirkungen<br />

lungen, die bisher von <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> organisiert<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Die äußeren Dinge ließen sich mit Person<br />

A. schnell organisieren; <strong>de</strong>r Antrag<br />

wur<strong>de</strong> gestellt, Arbeitslosengeld II bewilligt,<br />

die Miete weiter übernommen.<br />

Blieb: Die Erwerbsunfähigkeit (EU), auf<br />

Grund <strong>de</strong>rer Person A. eigentlich Anspruch<br />

auf Leistungen aus <strong>de</strong>r Grundsicherung<br />

hat. Das Amt für Grundsicherung<br />

war nicht zuständig, da die EU<br />

nicht amtlich vorlag. Die Agentur war<br />

nicht zuständig, sie schob es zum Rentenversicherer.<br />

Der war nicht zuständig,<br />

weil ein Rentenantrag nicht gestellt war<br />

(mangeln<strong>de</strong> Anspruchsvoraussetzungen).<br />

Es blieb ein Verfahren über <strong>de</strong>n<br />

Weg, im Rahmen <strong>de</strong>r Prüfung <strong>de</strong>r<br />

Schwerbehin<strong>de</strong>rung die Begutachtung<br />

auf die Feststellung <strong>de</strong>r Erwerbsunfähigkeit<br />

auszu<strong>de</strong>hnen. Mit diesem Gutachten<br />

stellte die Agentur sofort die<br />

Zahlungen ein, aber das Amt für<br />

Grundsicherung arbeitete zügig – nach<br />

einer vergleichsweise kurzen neuen<br />

Angstpartie ist Person A. jetzt bei <strong>de</strong>r<br />

richtigen Stelle.<br />

Ebenfalls um Grundsicherung ging es<br />

bei Person B.: Diese hatte <strong>de</strong>n Antrag<br />

dort schon vor einem Jahr gestellt (seit<br />

20 Jahren im Bezug von Hilfe zum Lebensunterhalt<br />

einschließlich Mehrbedarf<br />

wegen nachgewiesener Erwerbsunfähigkeit).<br />

Während <strong>de</strong>r Antrag bei<br />

<strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong> „ruhte“, starb <strong>de</strong>r Vater<br />

von Person B. und hinterließ ein Erbe.<br />

Person B. erhielt <strong>de</strong>n Aufhebungsbe-<br />

scheid und musste trotz bereits nachgewiesener<br />

EU <strong>de</strong>n SGB II- Antrag stellen,<br />

um überhaupt Geld zu bekommen. Die<br />

Angelegenheit war in <strong>de</strong>r Schwebe, bis<br />

die Erbschaft geregelt und Amtsansprüche<br />

verrechnet waren. Dann gelang es<br />

auch hier zügig, das Recht auf Leistungen<br />

aus <strong>de</strong>r zuständigen Grundsicherung<br />

zu erhalten.<br />

Nebenwirkungen: Existenzangst, Familienstreit<br />

wegen <strong>de</strong>r Erbschaft, Anwaltskosten,<br />

„Hängepartien“ zwischen <strong>de</strong>n<br />

Behör<strong>de</strong>n, die in dieser Zeit <strong>de</strong>r Neuordnung<br />

auch noch neue Diensträume<br />

bezogen, so dass die AnsprechpartnerInnen<br />

unklar und unerreichbar waren,<br />

Druck vom Bun<strong>de</strong>sverwaltungsamt, wo<br />

alte BAföG-For<strong>de</strong>rungen anhängig sind<br />

und die einen Einkommensnachweis<br />

verlangten…<br />

Auch wenn diese Situationen sich sachlich<br />

gut lösen ließen, war es für die Personen<br />

A und B belastend, in völliger Unsicherheit<br />

für die weitere Lebensplanung<br />

zu sein und im Dschungel <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n<br />

kurzfristig kafkaeske Zustän<strong>de</strong><br />

vorzufin<strong>de</strong>n: Keiner weiß Bescheid, keiner<br />

kennt die Durchführungsbestimmungen,<br />

kranke und beurlaubte SachbearbeiterInnen<br />

ohne Vertretung, Schließung<br />

<strong>de</strong>r bisherigen Anlaufstellen. Für<br />

nicht seelisch lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> ArbeitnehmerInnen<br />

schon eine Riesenherausfor<strong>de</strong>rung,<br />

für ehemalige PsychiatriepatientInnen<br />

eine schmerzliche Zumutung – und<br />

möglicher Krisenauslöser.<br />

Hiltrud Kulwicki


Wenn Klaus W.* in <strong>de</strong>n Gebäu<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s Universitätsklinikums Schleswig-<br />

Holstein (UK-SH), Campus <strong>Lübeck</strong>,<br />

durch die Flure geht, ist sein Blick<br />

automatisch leicht nach oben gerichtet.<br />

So erkennt er nebenbei, wo eines<br />

<strong>de</strong>r vielen Leuchtmittel <strong>de</strong>fekt ist. Fast<br />

eine Sisyphosarbeit, bei 64 Gebäu<strong>de</strong>n<br />

mit rund 12.800 Räumen.<br />

Seit einigen Wochen ist Klaus W. im<br />

Rahmen einer medizinisch-psychiatrischen<br />

Arbeitstherapie (AT) im Bereich<br />

<strong>de</strong>s Hausmeister-Service-Teams tätig.<br />

Inzwischen merkt er sofort, wo Türen<br />

quietschen o<strong>de</strong>r nicht richtig schließen,<br />

wo falsche Türschil<strong>de</strong>r hängen<br />

o<strong>de</strong>r Seifen- und Handtuchspen<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>fekt sind. Seine Aufgaben sind kleinere<br />

handwerkliche o<strong>de</strong>r hausmeisterliche<br />

Tätigkeiten, die er oft unter<br />

Anleitung, aber zunehmend auch<br />

selbständig ausführt. Er arbeitet<br />

dabei im Team mit vier Hausmeistern<br />

und einigen an<strong>de</strong>ren AT-Patienten.<br />

Angefangen hatte Klaus W. seine AT<br />

nach längerer psychischer Krankheit.<br />

Bei ihm folgten auf die stationäre Psychiatrische<br />

Klinik ein Aufenthalt in <strong>de</strong>r<br />

Tagesklinik und eine längere Ergothe-<br />

GEMEINDEPSYCHIATRIE<br />

Das Gefühl, gebraucht zu wer<strong>de</strong>n<br />

rapie mit Arbeitsbelastungserprobung<br />

(bei<strong>de</strong>s <strong>BRÜCKE</strong>). Jetzt steckt er in<br />

<strong>de</strong>r AT, drei Tage pro Woche, je drei<br />

Stun<strong>de</strong>n. Hierfür hatte ihm sein behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r<br />

Psychiater eine Überweisung<br />

ausgestellt. Wie für die meisten<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit 60 Patienten in <strong>de</strong>r AT begann<br />

alles mit einem Vorstellungsgespräch<br />

bei <strong>de</strong>r zuständigen Krankenschwester<br />

Bianca Mertke am UK-SH.<br />

„Zwei Wege führen bei uns in die AT:<br />

entwe<strong>de</strong>r direkt hinein für alle diejenigen<br />

Patienten, die bereits einigermaßen<br />

stabil sind und schon eine Er-<br />

Der Journalist Jens Hertwig vor <strong>de</strong>m UK S-H, wo er die Eindrücke für seinen Bericht sammelte.<br />

gotherapie hinter sich haben. O<strong>de</strong>r,<br />

wenn ein Patient über seine Arbeitsund<br />

Belastungsfähigkeit unsicher ist,<br />

dann zunächst über eine vorgeschaltete<br />

Ergotherapie direkt hier am UK-<br />

SH, für die <strong>de</strong>r behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Arzt<br />

dann eine Heilmittelverordnung ausstellt“,<br />

erklärt Bianca Mertke. In dieser<br />

Ergotherapie wer<strong>de</strong> ganz individuell<br />

geprüft, ob und für welchen AT-<br />

Bereich ein Patient in Frage kommt.<br />

Die meisten Patienten kommen von<br />

<strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> zur AT, viele jedoch<br />

auch von nie<strong>de</strong>rgelassenen Ärzten,<br />

aus Wohnheimen, von Reha-Beratun-<br />

gen und natürlich von <strong>de</strong>n psychiatrischen<br />

Stationen <strong>de</strong>r UK-SH selber.<br />

„Für psychisch Kranke ist die AT eine<br />

Zwischenstation auf <strong>de</strong>m Weg zur<br />

Genesung“, so Bianca Mertke. Wichtiges<br />

Therapieziel ist es, „arbeitsrelevante<br />

Grundfertigkeiten“ zu prüfen<br />

und zu entwickeln – wie etwa Pünktlichkeit,<br />

Konzentration, Ausdauer<br />

o<strong>de</strong>r Zuverlässigkeit. „Für einige Patienten<br />

– das ist dann auch eine wichtige<br />

Erkenntnis – folgt aus <strong>de</strong>r AT,<br />

dass eine Berufstätigkeit vorübergehend<br />

o<strong>de</strong>r gar für einen längeren Zeitraum<br />

nicht möglich ist“, ergänzt<br />

Mertke.<br />

Das UK-SH bietet insgesamt 90 AT-<br />

Plätze. Auch Bibliotheken, Archive,<br />

Schlosserei, Lager o<strong>de</strong>r Fahrradwerkstatt<br />

sowie das Café „Kesselhaus“ gehören<br />

zu <strong>de</strong>n Einsatzbereichen. Die<br />

Therapie dauert von min<strong>de</strong>stens acht<br />

Wochen bis hin zu zwölf Monaten,<br />

bei 2 x 2 bis 5 x 5 Wochenstun<strong>de</strong>n.<br />

Je<strong>de</strong>r Patient erhält dafür 1 € Aufwandsentschädigung<br />

pro Stun<strong>de</strong>. Die<br />

AT wird von Ärzten, Krankenschwestern,<br />

Sozialpädagogen und Ergotherapeuten<br />

begleitet.<br />

„Mir gibt die AT eine Tagesstruktur,<br />

eine sinnvolle Arbeit und das Gefühl,<br />

wie<strong>de</strong>r gebraucht zu wer<strong>de</strong>n“, sagt<br />

Klaus W. Ihm ist auch wichtig, als<br />

„ganz normaler Kollege“ im Team anerkannt<br />

zu sein. Gleiches gilt auch für<br />

Anja O.*, die nach längerer psychischer<br />

Krankheit jetzt ihre AT in einem<br />

medizinischen Archiv leistet: „Hier<br />

kann ich in einem geschützten Bereich<br />

prüfen, wie ich wie<strong>de</strong>r fit wer<strong>de</strong><br />

für einen Arbeitsplatz.“<br />

Die Arbeitstherapie am UK-SH besteht<br />

inzwischen seit rund 20 Jahren.<br />

Seit<strong>de</strong>m hat sie vielen psychisch Erkrankten<br />

wesentliche Hilfen auf <strong>de</strong>m<br />

Weg zum beruflichen Neubeginn und<br />

zu neuer Eigenständigkeit gegeben.<br />

*alle Namen geän<strong>de</strong>rt<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Jens Hertwig<br />

7


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Das „Forum Rehabilitation“ fin<strong>de</strong>t als<br />

sozialpsychiatrischer Kongress regelmäßig<br />

in Hamburg statt. Mitarbeiter-<br />

Innen <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> nehmen teil, um<br />

sich fortzubil<strong>de</strong>n, Öffentlichkeitsarbeit<br />

zu leisten und Vernetzung zu an<strong>de</strong>ren<br />

Einrichtungen zu schaffen. Für<br />

letzteres Anliegen gehört zum Forum<br />

eine Info-Börse, auf <strong>de</strong>r sich AnbieterInnen<br />

psychosozialer Hilfen mit<br />

einem Stand vertreten können.<br />

Der Schwerpunkt <strong>de</strong>s diesjährigen Forums<br />

hieß „Neurobiologie und<br />

Psychotherapie“. Mit <strong>de</strong>n neuen Bild<br />

geben<strong>de</strong>n Verfahren wur<strong>de</strong>n wun<strong>de</strong>rbare<br />

und spannen<strong>de</strong> Einblicke<br />

ins menschliche Gehirn<br />

geboten, die dort ablaufen<strong>de</strong>n<br />

biochemischen Prozesse<br />

sichtbar gemacht.<br />

Diese Form <strong>de</strong>r Einsichtnahme<br />

ist natürlich interessant<br />

für die Erforschung von<br />

seelischen Störungen; es ist<br />

z.B. unmittelbar „sichtbar“,<br />

wie sich Angst und Stresshormone<br />

auf Wahrnehmung<br />

und Gedächtnis auswirken,<br />

wie Konzentration und Lernverhalten<br />

gezielt geför<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n können, wie allein<br />

durch die Steuerung unserer<br />

Aufmerksamkeit die Neubildung<br />

neuronaler Verbindungen<br />

zum Beispiel auf einem<br />

Naturspaziergang positiv<br />

beeinflusst wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Aber wesentlich war, dass<br />

endlich auch sichtbar wird,<br />

wie so schlichte Dinge wie<br />

liebevolle Aufmerksamkeit,<br />

Zugewandtheit, ein Lächeln,<br />

ein Gespräch sich unmittelbar<br />

wohltuend und entspannend<br />

auswirken und langfristig<br />

Stress abbauen und Kreativität<br />

för<strong>de</strong>rn können. So<br />

unterstützt die Forschung<br />

endlich einmal <strong>de</strong>n sozialpsychiatrischen<br />

Alltag, auch<br />

in <strong>de</strong>r Erfahrung, dass Zeit,<br />

8<br />

GEMEINDEPSYCHIATRIE<br />

Eindrücke vom „Forum Rehabilitation“<br />

Geduld und Freiheit von Leistungsdruck<br />

<strong>de</strong>m lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Menschen gut<br />

tun.<br />

Weniger Freu<strong>de</strong> machte <strong>de</strong>r äußere<br />

Rahmen. Erstmals wur<strong>de</strong> auch dieser<br />

traditionell sozialpsychiatrische Kongress<br />

auf Fortbildungspunkte für professionelle<br />

Eliten zugeschnitten und<br />

ein ganzer Tag diesem Treiben gewidmet.<br />

Natürlich wur<strong>de</strong> niemand direkt<br />

ausgeschlossen; dies wur<strong>de</strong> über<br />

die Geldschiene geregelt. Überhaupt<br />

haben viele Psychiatrie-Erfahrene,<br />

Angehörige und Selbsthilfeinitiativen<br />

weniger Geld als früher, weniger<br />

Sponsoren – fast waren diesmal die<br />

Profis unter sich. Und die Info-Börse,<br />

sonst ein von Menschen wimmeln<strong>de</strong>r<br />

Markt <strong>de</strong>r psychosozialen Kontaktstellen,<br />

erschöpfte sich zum Teil in<br />

brillanter Selbstdarstellung. Und<br />

selbst das Zugpferd <strong>de</strong>r Sozialpsychiatrie,<br />

Professor Dörner, sprach von<br />

sich als „altem Sack“ und war weniger<br />

charismatisch als gewohnt.<br />

Fazit: Wissenschaftlich hervorragend,<br />

menschlich im Nie<strong>de</strong>rgang begriffen.<br />

Gute Besserung bis zum nächsten<br />

Mal!<br />

Hiltrud Kulwicki


Auch in <strong>de</strong>r jüngsten Zeit ist es uns<br />

gelungen, neue, für die Betreuten<br />

wichtige Unterstützungsmöglichkeiten<br />

ins Leben zu rufen. Der Sinn dieser<br />

Hilfeangebote wird auch von <strong>de</strong>n<br />

Leistungsträgern erkannt und gerne<br />

bestätigt. Wenn es aber um die finanzielle<br />

Absicherung dieser neuen<br />

und oft innovativen Betreuungsangebote<br />

geht, müssen die Leistungsträger<br />

und somit auch eigentlichen Kostenträger<br />

oft passen. In solchen Fällen<br />

hat uns ein bun<strong>de</strong>sweit aktiver und<br />

weithin bekannter Verein schon oftmals<br />

entschei<strong>de</strong>nd unterstützt: <strong>de</strong>r Aktion<br />

Mensch e.V.<br />

Nur wenn ein breites Spektrum an<br />

Wohnangeboten vorhan<strong>de</strong>n ist, kann<br />

ein Mensch mit Handicap Einfluss auf<br />

seine persönliche Wohnsituation nehmen.<br />

Als Träger von Wohnangeboten<br />

GEMEINDEPSYCHIATRIE<br />

AKTION MENSCH e.V. – Helfer in <strong>de</strong>r Not<br />

können wir dieser Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

nur durch die Unterstützung <strong>de</strong>s Aktion<br />

Mensch e.V. gerecht wer<strong>de</strong>n. In<br />

unserem Bereich Wohnen wur<strong>de</strong>n<br />

beispielsweise in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

Jahren neue spezielle Einrichtungen<br />

geschaffen. Unser Wohnheim „Psychose<br />

und Sucht“ sowie die teilstationäre<br />

Wohngruppe FrauenWege<br />

haben sich auf Basis <strong>de</strong>r Unterstützung<br />

durch <strong>de</strong>n Aktion Mensch e.V.<br />

verwirklichen lassen, in<strong>de</strong>m Investitionskosten<br />

mitgetragen wur<strong>de</strong>n.<br />

Zu<strong>de</strong>m för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Verein gezielt Projekte,<br />

die zum Beispiel dazu beitragen,<br />

die Integration von Menschen<br />

mit und ohne Behin<strong>de</strong>rung zu unterstützen<br />

o<strong>de</strong>r zur Prävention und Informationsvermittlung<br />

beitragen. Der<br />

<strong>BRÜCKE</strong> ist es dadurch gelungen,<br />

über einen Projektzeitraum von drei<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Jahren ein Hilfeangebot für Kin<strong>de</strong>r<br />

von psychisch erkrankten Eltern,<br />

unser Kin<strong>de</strong>rprojekt „Pampilio“, ins<br />

Leben zu rufen.<br />

Uns ist es an dieser Stelle ein Anliegen,<br />

auch alle Leistungsanbieter,<br />

<strong>de</strong>ren Mitarbeiter sowie die Hilfeempfänger<br />

wissen zu lassen, dass ein<br />

bun<strong>de</strong>sweit organisiertes Lotteriesystem<br />

durch seine entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Unterstützung die Qualität und Quantität<br />

<strong>de</strong>r Hilfeangebote für Menschen<br />

tatsächlich vor Ort positiv beeinflusst.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>BRÜCKE</strong>, die als einer dieser Leistungsanbieter<br />

direkt mit <strong>de</strong>n Empfängern<br />

dieser Unterstützung in Kontakt<br />

steht, erfährt Dankbarkeit für diese<br />

Aktivitäten und möchte dieses Dankeschön<br />

an <strong>de</strong>n Aktion Mensch e.V.<br />

weitergeben.<br />

Frank Nüsse<br />

9


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Die Brücke in <strong>Lübeck</strong> hat mit umfassen<strong>de</strong>r<br />

Hilfe <strong>de</strong>s Vereines „Aktion<br />

Mensch e.V.“ ein therapeutisches För<strong>de</strong>rangebot<br />

für Kin<strong>de</strong>r geschaffen,<br />

<strong>de</strong>ren Entwicklung durch die psychische<br />

Erkrankung eines Elternteils bedroht<br />

ist. Es ist damit im <strong>Lübeck</strong>er<br />

Raum erstmals möglich, betroffene<br />

Kin<strong>de</strong>r präventiv zu för<strong>de</strong>rn und Familien<br />

frühzeitig zu helfen – bevor die<br />

Kin<strong>de</strong>r selbst Beeinträchtigungen davontragen.<br />

„Pampilio“ heißt das Projekt,<br />

das in <strong>de</strong>r <strong>Lübeck</strong>er Holstenstraße<br />

14 –16 angelaufen ist, benannt<br />

nach einem starken Baum in<br />

einer Kin<strong>de</strong>rgeschichte.<br />

Für je<strong>de</strong> Familie ist es ein Drama,<br />

wenn Vater o<strong>de</strong>r Mutter schwer erkranken<br />

und jenes feine System von<br />

Geborgenheit und Alltagsgestaltung<br />

nicht mehr tragen können, in <strong>de</strong>m<br />

Kin<strong>de</strong>r unbeschwert aufwachsen. Das<br />

Phänomen psychischer Erkrankungen<br />

wiegt hier beson<strong>de</strong>rs schwer: Kein<br />

Gips am Bein erklärt die Verän<strong>de</strong>rung,<br />

und es wird nicht schnell alles<br />

wie<strong>de</strong>r gut.<br />

„Seit vielen Jahren beschäftigt uns die<br />

Frage, wie wir dazu beitragen können,<br />

die Lage dieser Kin<strong>de</strong>r und auch<br />

die ihrer Eltern, die sich Sorgen machen,<br />

zu verbessern“, berichtet Geschäftsführer<br />

Dirk Wäcken. „In<br />

schwer belasteten Familiensituationen<br />

waren Kin<strong>de</strong>r oft zu lange ohne Hilfe,<br />

und die bestehen<strong>de</strong>n Angebote griffen<br />

erst, wenn die Kin<strong>de</strong>r selbst ernsthafte<br />

Verhaltensauffälligkeiten o<strong>de</strong>r<br />

Erkrankungen aufwiesen.“ In <strong>de</strong>r Ergotherapiepraxis<br />

<strong>de</strong>r Brücke in <strong>de</strong>r<br />

Holstenstraße wer<strong>de</strong>n schon lange<br />

neben Erwachsenen auch Kin<strong>de</strong>r mit<br />

Beeinträchtigungen behan<strong>de</strong>lt. „Wir<br />

wollen aber helfen, bevor es so weit<br />

kommt, und dann da sein, wenn das<br />

Kind jeman<strong>de</strong>n braucht, bis es seinem<br />

Elternteil wie<strong>de</strong>r gut geht.“<br />

Die Bewilligung einer dreijährigen<br />

För<strong>de</strong>rung durch <strong>de</strong>n Verein „Aktion<br />

Mensch e.V.“ macht jetzt genau das<br />

möglich. Betroffene Eltern, Ärzte und<br />

10<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Pampilio: frühzeitige Hilfen für Kin<strong>de</strong>r<br />

Betreuer können die Praxis auch für<br />

Kin<strong>de</strong>r in Anspruch nehmen, die lediglich<br />

von Fehlentwicklungen bedroht<br />

sind. Die Ergotherapeutin Barbara<br />

Malicka, die in <strong>de</strong>r Praxis schon<br />

lange mit Kin<strong>de</strong>rn arbeitet, und die<br />

für dieses Projekt neu gewonnene Sozialpädagogin<br />

Dagmar Gertulla<br />

haben für „Pampilio“ einen eigenen<br />

Rahmen geschaffen, in <strong>de</strong>m die Kin-<br />

Das Pampilio-Team: Barbara Malicka (li.) und Dagmar Gertulla.<br />

<strong>de</strong>r ungeteilte Zuwendung, Spiel, Begegnung<br />

und die För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

Selbstwahrnehmung erfahren.<br />

„Durch die Erkrankung eines Elternteils<br />

gerät <strong>de</strong>r Alltag <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r, für<br />

Außenstehen<strong>de</strong> oft unsichtbar, völlig<br />

aus <strong>de</strong>n Fugen. Nicht selten übernehmen<br />

sie zu Hause die Verantwortung,<br />

fühlen sich oft sogar schuldig, re<strong>de</strong>n<br />

meist mit nieman<strong>de</strong>m darüber und geraten<br />

in eine Isolation, die nicht lange<br />

auszuhalten ist, ohne Scha<strong>de</strong>n zu<br />

nehmen“, erzählt Dagmar Gertulla,<br />

die ihre Diplomarbeit zu diesem<br />

Thema geschrieben hat. Wichtigstes<br />

Ziel für sie: <strong>de</strong>n Kin<strong>de</strong>rn einen Freiraum<br />

zu schaffen, in <strong>de</strong>m sie ihre<br />

Empfindungen ausdrücken und verarbeiten<br />

können – und schließlich unbeschwert<br />

Kind sein, zusammen mit<br />

an<strong>de</strong>ren Kin<strong>de</strong>rn.<br />

Ein vielfältiges sensomotorisches Angebot<br />

steht in <strong>de</strong>r Praxis dafür zur<br />

Verfügung. Und, ganz schlicht: Raum<br />

zum Austoben. Bis zu 20 Kin<strong>de</strong>r können<br />

im Rahmen dieses Projektes im<br />

Laufe eines Jahres einzeln und in<br />

Gruppen begleitet wer<strong>de</strong>n. Hinzu<br />

kommt ein Beratungsangebot für betroffene<br />

Familien. „Dieses Projekt ist<br />

Teil von Familienarbeit, das geht nicht<br />

ohne die Eltern“, sagt Barbara Malicka,<br />

„wir möchten enttabuisieren,<br />

aufklären, auch die Eltern stärken.“<br />

Über die alltägliche Arbeit im „Pampilio“<br />

hinaus ist es ein weiteres Vorhaben,<br />

das Netzwerk auszubauen<br />

und die Entstehung weiterer erfor<strong>de</strong>rlicher<br />

Angebote zu för<strong>de</strong>rn.<br />

Zur Zeit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>m Projekt vier<br />

Jungen und sieben Mädchen im Alter<br />

von 5 bis 14 Jahren betreut. Seit kurzem<br />

existiert eine Warteliste. Die Kin<strong>de</strong>r<br />

nehmen die Spielstun<strong>de</strong> gern und<br />

meist regelmäßig an. Die Eltern nutzen<br />

die Elternsprechstun<strong>de</strong>, wobei<br />

die aktuellen Ereignisse und Belastungen<br />

entschei<strong>de</strong>nd für die Intensität<br />

dieser Nutzung sind. Ein Gruppenangebot<br />

für Kin<strong>de</strong>r ist noch für diesen<br />

Herbst geplant.<br />

Wer Kontakt aufnehmen möchte,<br />

kann Barbara Malicka und Dagmar<br />

Gertulla unter <strong>de</strong>r Rufnummer<br />

0451/2963450 o<strong>de</strong>r per E-Mail<br />

unter pampilio@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

erreichen.<br />

Kathrin Meike Evers


Neue Räume für eine traditionsreiche<br />

<strong>Lübeck</strong>er Institution: Die Beratungsstelle<br />

<strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> <strong>Lübeck</strong>, in <strong>de</strong>r seit<br />

über 30 Jahren in allen Fragen zu<br />

psychischen Erkrankungen beraten<br />

wird, ist umgezogen. Bislang im<br />

„Mutterhaus“ <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> in <strong>de</strong>r Engelsgrube<br />

47 untergebracht, hat sie<br />

nun in unmittelbarer Nähe, in <strong>de</strong>r Engelsgrube<br />

20, ihr eigenes Domizil gefun<strong>de</strong>n.<br />

Menschen, die Wege aus seelisch belasten<strong>de</strong>n<br />

Situationen suchen o<strong>de</strong>r mit<br />

einer psychischen Erkrankung leben,<br />

fin<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Beratungsstelle trägerübergreifen<strong>de</strong><br />

und kostenlose Beratung<br />

über die im Raum <strong>Lübeck</strong> bestehen<strong>de</strong>n<br />

vielfältigen Hilfen. Nicht sel-<br />

ten sind es Angehörige, die für ein erkranktes<br />

Familienmitglied um Rat fragen.<br />

Aber auch Experten benachbarter<br />

Fachgebiete, Ärzte, gesetzliche<br />

Betreuer und an<strong>de</strong>re Interessierte fin<strong>de</strong>n<br />

hier gebün<strong>de</strong>lte Informationen.<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Ein eigenes Domizil für die Beratungsstelle<br />

Ruhe für die Beratung: im Domizil <strong>de</strong>r<br />

Beratungsstelle.<br />

Insgesamt sind es rund zehn erfahrene<br />

sozialpsychiatrische Fachkräfte<br />

aus verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r<br />

<strong>BRÜCKE</strong>, die in <strong>de</strong>r Beratungsstelle<br />

wechselweise arbeiten. Mit <strong>de</strong>n Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />

klären sie im persönlichen<br />

Gespräch <strong>de</strong>n individuellen Hilfebedarf.<br />

Die Wünsche <strong>de</strong>s Hilfesuchen<strong>de</strong>n<br />

fließen ein, seine Fähigkeiten<br />

und Stärken – und so kann schließlich<br />

ein Hilfeplan gestaltet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r für<br />

die Ratsuchen<strong>de</strong>n eine wichtige<br />

Grundlage für die weiteren Schritte<br />

darstellt.<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Beratung stehen<br />

<strong>de</strong>r individuelle Wunsch nach Unterstützung,<br />

die rechtlichen Ansprüche<br />

auf Hilfe, die Vermittlung geeigneter<br />

Hilfen innerhalb <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> o<strong>de</strong>r<br />

bei an<strong>de</strong>ren qualifizierten Trägern<br />

und Ansprechpartnern sowie die<br />

Unterstützung im Umgang mit Behör-<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Flexibles Team: Insgesamt zehn <strong>BRÜCKE</strong>-MitarbeiterInnen verschie<strong>de</strong>ner Fachgebiete gewährleisten<br />

die übergreifen<strong>de</strong> Beratung.<br />

<strong>de</strong>n und bei Antragstellungen. Bei Bedarf<br />

und nach Möglichkeit wird für<br />

Migrantinnen und Migranten eine<br />

Übersetzungshilfe organisiert. „Mit<br />

<strong>de</strong>m neuen Büro können wir <strong>de</strong>m Beratungsbedarf,<br />

<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n gesetzlichen<br />

Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>utlich gestiegen<br />

ist, optimal begegnen“, sieht Geschäftsführer<br />

Dirk Wäcken in diesem<br />

Schritt eine wichtige Verbesserung.<br />

Die Beratungsstelle <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> wird<br />

neben <strong>de</strong>r individuellen Orientierungshilfe<br />

auch Beratungszeiten zu<br />

bestimmten Themenschwerpunkten<br />

anbieten. Detaillierte Informationen<br />

dazu gibt es direkt in <strong>de</strong>r Beratungsstelle<br />

(Telefon 0451/7907353). Die<br />

Öffnungszeiten <strong>de</strong>r Beratungsstelle:<br />

montags bis freitags 9.30 bis 12 Uhr<br />

sowie nach telefonischer Vereinbarung.<br />

Kathrin Meike Evers<br />

11


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Das schleswig-holsteinische Mo<strong>de</strong>llprojekt<br />

RPK (Rehabilitationseinrichtung<br />

für psychisch Kranke), das Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen auf beson<strong>de</strong>re<br />

Weise in einem Jahr fit für<br />

<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt macht, wird fortbestehen.<br />

Die Entscheidung fiel En<strong>de</strong> August,<br />

nach<strong>de</strong>m sich die Kostenträger<br />

am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llphase vom Erfolg<br />

überzeugt hatten.<br />

Die Brücke, Trägerin <strong>de</strong>r Maßnahme in<br />

<strong>Lübeck</strong>, hat die Zusage, dass das Hilfeangebot<br />

ab <strong>de</strong>m 1. Oktober 2005<br />

zu <strong>de</strong>n bisherigen Projektkonditionen in<br />

die Regelversorgungsangebote <strong>de</strong>r Leistungsträger<br />

übernommen wird. Inzwischen<br />

gibt es unter Fe<strong>de</strong>rführung von<br />

Professor Weig, <strong>de</strong>m Vorsitzen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r<br />

RPK-Bun<strong>de</strong>sarbeitsgemeinschaft, eine<br />

Empfehlungsvereinbarung, anhand <strong>de</strong>r<br />

auch die Verantwortlichen bei <strong>de</strong>r<br />

Brücke ihr Konzept überarbeiten wollen.<br />

Unter an<strong>de</strong>rem sieht die Empfehlung<br />

eine verän<strong>de</strong>rte Personalstruktur,<br />

eine vorgeschaltete Erprobungsphase<br />

und größere Flexibilität bei <strong>de</strong>n individuellen<br />

Betreuungszeiten vor.<br />

Zum Hintergrund: Die RPK in <strong>de</strong>r <strong>Lübeck</strong>er<br />

Engelsgrube hat in <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>llphase<br />

56 TeilnehmerInnen mit einem<br />

Durchschnittsalter von 30,5 Jahren als<br />

arbeitsfähig entlassen. Derzeit können<br />

22 Männer und Frauen aus Ostholstein<br />

und <strong>de</strong>r Hansestadt gleichzeitig<br />

an <strong>de</strong>r Maßnahme teilnehmen.<br />

Nach Krankenhausaufenthalt und ersten<br />

Schritten nach vorn geht es für sie<br />

12<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Über Mo<strong>de</strong>llphase hinaus: RPK bleibt bestehen<br />

Das RPK-Team (von links): Gabi Beier, Dietmar Steege, Christine Schulz, Günter Hinrich-Selle,<br />

Isabela Donczewski, Udo Kiel, Karin Thomsen, Petra Dreisbach. Foto: Marlies Henke<br />

darum, auf einen weitgehend normalen<br />

Arbeitsalltag hinzuarbeiten.<br />

Das Einzigartige an <strong>de</strong>r RPK ist die<br />

Kombination von medizinischer und<br />

beruflicher Rehabilitation. In <strong>de</strong>n ersten<br />

Monaten steht <strong>de</strong>r medizinische<br />

Aspekt im Vor<strong>de</strong>rgrund. In einer hauseigenen<br />

Holzwerkstatt wer<strong>de</strong>n Belastbarkeit,<br />

<strong>de</strong>r Umgang mit an<strong>de</strong>ren<br />

Menschen und auch das Zurechtkommen<br />

mit Kritik und Lob neu trainiert.<br />

Die therapeutische Arbeit bringt <strong>de</strong>n<br />

TeilnehmerInnen Klarheit über Wünsche,<br />

Möglichkeiten und Grenzen. In<br />

weiteren Schritten führt die Maßnahme<br />

hin zu Praktika bei Unternehmen<br />

in <strong>Lübeck</strong> und Umgebung.<br />

Dr. Dietmar Steege, Facharzt für Psychiatrie<br />

und ärztlicher Begleiter <strong>de</strong>r<br />

RPK, machte eine grundlegen<strong>de</strong> Erfahrung:<br />

„Die meisten Teilnehmer sind am<br />

Beginn <strong>de</strong>r Maßnahme sehr von <strong>de</strong>r<br />

Krankheit beeinträchtigt. Es hat mich<br />

überrascht, wie sehr die neu gewon-<br />

nene Perspektive und die soziale Einbindung<br />

die Besserung <strong>de</strong>s Gesundheitszustan<strong>de</strong>s<br />

forciert hat.“<br />

Für die Brücke <strong>Lübeck</strong> ist nach diesen<br />

Erfahrungen und <strong>de</strong>n aktuellen Entscheidungen<br />

klar, dass sie die RPK dauerhaft<br />

fortführen will. „Arbeiten zu können<br />

und zu dürfen hat einen hohen Stellenwert<br />

in unserer Gesellschaft“, sagt<br />

Geschäftsführer Dirk Wäcken, „es ist<br />

eine Frage <strong>de</strong>r Humanität und auch <strong>de</strong>r<br />

Vernunft, psychisch kranke Menschen<br />

in diesem Lebensbereich zu för<strong>de</strong>rn.“<br />

Die RPK-Verantwortlichen arbeiten nun<br />

an <strong>de</strong>r Fortentwicklung ihres Projektes.<br />

„Noch in diesem Jahr wollen wir unsere<br />

Erfahrungen und die Empfehlungen<br />

in die Ausformung <strong>de</strong>s Angebotes<br />

aufnehmen“, so Einrichtungsleiterin<br />

Isabella Donczewski. Ihr ist vor allem<br />

das Signal an die Partner und potentiellen<br />

TeilnehmerInnen wichtig: Die<br />

RPK bleibt bestehen.<br />

Kathrin Meike Evers


Nach umfassen<strong>de</strong>r Sanierung <strong>de</strong>s<br />

Hauses Engelsgrube 20 konnte die<br />

<strong>BRÜCKE</strong> dort vier Wohnungen (je<br />

zwei Zimmer, Küche und Bad) anmieten,<br />

die wir als Krisenwohnung Personen<br />

anbieten, die seelisch krank sind<br />

und keinen Wohnraum haben, und<br />

<strong>de</strong>ren Betreuungswünsche sich nicht<br />

an Angeboten von sozialtherapeutischen<br />

Wohngruppen o<strong>de</strong>r Heimen<br />

ausrichten, obwohl ein diesbezüglicher<br />

Bedarf durchaus bestehen<br />

kann.<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Das Wohnen dort kann einige Tage<br />

o<strong>de</strong>r Wochen o<strong>de</strong>r auch längere Zeit<br />

dauern. Ziel ist es, mit Unterstützung<br />

durch beraten<strong>de</strong> Begleitung personenspezifische<br />

Hilfen zunächst niedrigschwellig<br />

vorzubereiten.<br />

Bei längerem Aufenthalt und <strong>de</strong>m<br />

Wunsch nach eigenem Wohnraum<br />

unterstützen wir bei <strong>de</strong>r Wohnungssuche<br />

und <strong>de</strong>r erneuten Haushaltsgründung<br />

und vermitteln die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Hilfen. Manche Personen sind<br />

vielleicht nur „auf <strong>de</strong>r Reise“, wie<strong>de</strong>r<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Krisenwohnung für psychisch Kranke ohne Obdach<br />

an<strong>de</strong>re wissen noch gar nicht, was<br />

sie brauchen o<strong>de</strong>r wünschen und benötigen<br />

einen „Stützpunkt“, von <strong>de</strong>m<br />

aus sie etwas ausprobieren können.<br />

Wie<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re können aus einer<br />

Fachklinik entlassen wor<strong>de</strong>n sein, wissen<br />

aber nicht, wohin. O<strong>de</strong>r sie<br />

haben durch Trennung von Angehörigen<br />

Wohnraum verloren.<br />

AnsprechpartnerInnen sind aus <strong>de</strong>m<br />

Tageszentrum Nina Bertram, Cahi<strong>de</strong><br />

Mardfeldt und Oliver Schulz.<br />

Hiltrud Kulwicki<br />

Psychose und Sucht: Wohngruppe entsteht<br />

Seit Jahresbeginn verfügt das Wohnheim<br />

in <strong>de</strong>r Rabenstraße über zwei<br />

Trainingswohnungen, die das bisherige<br />

Betreuungsangebot ergänzen.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Auszugsphase, wenn<br />

die Bewohner <strong>de</strong>n Schritt in die Selbständigkeit<br />

wagen, kam es bisher<br />

immer wie<strong>de</strong>r zu Krisen und Suchtmittelrückfällen.<br />

Durch die bei<strong>de</strong>n<br />

Außenwohnungen, die in unmittelbarer<br />

Nähe zum Wohnheim in einem<br />

Altbau in <strong>de</strong>r Marlistrasse 9a liegen,<br />

haben die Bewohner jetzt die Möglichkeit,<br />

mehr Selbständigkeit in<br />

einem noch geschützten Rahmen zu<br />

üben und so zu einer realistischen<br />

Einschätzung <strong>de</strong>r eigenen Belastbarkeit<br />

zu kommen.<br />

Im gleichen Haus in <strong>de</strong>r Marlistrasse<br />

wird im Oktober eine teilstationäre<br />

Wohngruppe mit zunächst drei Plätzen<br />

eröffnet. Diese WG wen<strong>de</strong>t sich<br />

als spezialisiertes Betreuungsangebot<br />

an die Bewohner, die ein vollstationäres<br />

Setting nicht mehr, dafür aber<br />

eine dauerhafte Betreuung in einem<br />

kontrolliert abstinenten Rahmen<br />

weiterhin benötigen. Dies muss im<br />

Einzelfall auch als Alternative zu<br />

einer geschlossenen Unterbringung<br />

gesehen wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Betreuung <strong>de</strong>r Bewohner erfolgt<br />

durch eine sozialpädagogische Fach-<br />

Schritte nach draußen: Anfang 2005 wur<strong>de</strong>n die ersten Wohnungen in <strong>de</strong>r Marlistraße eingerichtet.<br />

kraft, die sowohl über Kenntnisse psychiatrischer<br />

Erkrankungen als auch<br />

über Erfahrungen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

verfügt. Der Schwerpunkt<br />

<strong>de</strong>r Betreuung liegt inhaltlich<br />

auf einer weiteren Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit bei<strong>de</strong>n Erkrankungen,<br />

wobei <strong>de</strong>m Aspekt <strong>de</strong>r Rückfallprophylaxe<br />

beson<strong>de</strong>re Aufmerksamkeit<br />

gewidmet wird. Ansonsten ist auch<br />

hier die Betreuung <strong>de</strong>r Bewohner realitätsnah<br />

und alltagspraktisch ausgerichtet<br />

und orientiert sich am jeweiligen<br />

individuellen Bedarf. Eine Hauswirtschafterin<br />

unterstützt die Bewohner<br />

beim Planen und Vorbereiten <strong>de</strong>r<br />

Mahlzeiten, bei <strong>de</strong>r Wäschepflege,<br />

<strong>de</strong>r Reinigung <strong>de</strong>r Räume und so weiter.<br />

Darüber hinaus sollen durch gemeinsame<br />

Aktivitäten Anregungen für<br />

die Freizeitgestaltung gegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Sowohl die Trainingswohnungen als<br />

auch die teilstationäre WG sind Resultat<br />

<strong>de</strong>r praktischen Arbeit mit Menschen,<br />

die an einer Doppeldiagnose<br />

erkrankt sind. Hier schließt sich eine<br />

weitere Versorgungslücke für eine<br />

Klientel, die bisher immer wie<strong>de</strong>r<br />

durch das bestehen<strong>de</strong> Betreuungsraster<br />

gefallen ist.<br />

Wolfgang Lassen<br />

13


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Wie<strong>de</strong>r Neuland: Die Brücke wird in<br />

<strong>Lübeck</strong> mit Jahresbeginn 2006 ein<br />

Gerontopsychiatrisches Zentrum aufbauen.<br />

Sie will damit adäquate<br />

Wohn- und För<strong>de</strong>rangebote für ältere<br />

psychisch kranke Menschen erreichbar<br />

machen, vernetzen und neu<br />

schaffen. In Abstimmung mit <strong>de</strong>m Arbeitskreis<br />

„Dezentrale Psychiatrie“<br />

<strong>de</strong>r Hansestadt <strong>Lübeck</strong> soll das Zentrum<br />

Anlauf- und Beratungsstelle wer<strong>de</strong>n<br />

für Betroffene, Angehörige und<br />

institutionelle Anbieter. Außer<strong>de</strong>m<br />

wer<strong>de</strong>n in einem bereits für diesen<br />

Zweck angemieteten Domizil in Stadtparknähe<br />

eine weitere Wohngruppe<br />

sowie eine Tagespflegestätte für ältere<br />

Menschen entstehen.<br />

Für Herbert Kozian, <strong>de</strong>n zuständigen<br />

Bereichsleiter bei <strong>de</strong>r Brücke, ist das<br />

Projekt ein dringend notwendiger<br />

Fortschritt. Vor allem bei älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen und Menschen, die im<br />

Alter psychisch erkranken, gebe es<br />

eine große Angebotslücke bei <strong>de</strong>n<br />

gemein<strong>de</strong>nahen Einrichtungen. „Hier<br />

ist es noch immer so, dass es für viele<br />

nur die Perspektive Unterbringung im<br />

Pflegeheim o<strong>de</strong>r im Krankenhaus<br />

gibt.“ Dabei sei bei entsprechen<strong>de</strong>r<br />

Angebotsgestaltung ein Leben mitten<br />

in <strong>de</strong>r Gesellschaft sehr wohl möglich,<br />

mit Behandlung und För<strong>de</strong>rung<br />

nach Bedarf – und nach Wunsch.<br />

Neu ist das Thema für die Brücke<br />

14<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Gerontopsychiatrisches Zentrum entsteht<br />

Das künftige Domizil <strong>de</strong>s Zentrums in <strong>de</strong>r<br />

Curtiusstraße.<br />

nicht: Seit 12 Jahren erbringt <strong>de</strong>r Sozialpsychiatrische<br />

Fachpflegedienst<br />

ambulante Leistungen in <strong>Lübeck</strong>. Er<br />

ermöglicht damit rund 110 Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen ein Leben in<br />

<strong>de</strong>r eigenen Wohnung. Außer<strong>de</strong>m<br />

gibt es seit fünf Jahren ein Wohnhaus<br />

für ältere psychisch kranke Menschen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Prinzip <strong>de</strong>r betreuten<br />

Wohngemeinschaft haben die BewohnerInnen<br />

hier die Möglichkeit,<br />

selbständig zu leben, in einer kleinen<br />

Gemeinschaft, mit greifbar naher<br />

Hilfe.<br />

Diese Angebotsform soll nicht nur<br />

ausgebaut wer<strong>de</strong>n. Kozian: „Wir<br />

wollen erreichen, dass die bislang<br />

übliche Aufteilung in Menschen mit<br />

und ohne Pflegestufe nicht länger<br />

auch eine Aufteilung <strong>de</strong>r Angebote<br />

be<strong>de</strong>utet. Wir wollen ein Aneinan<strong>de</strong>rrücken<br />

<strong>de</strong>r Angebotsformen ermöglichen<br />

und vermei<strong>de</strong>n helfen,<br />

dass Betroffene aus ihren bisherigen<br />

Lebenszusammenhängen herausgerissen<br />

wer<strong>de</strong>n.“ Eine Tagespflegestätte<br />

für psychisch kranke Menschen ab<br />

60 Jahren soll außer<strong>de</strong>m beson<strong>de</strong>re<br />

Formen <strong>de</strong>r För<strong>de</strong>rung bieten.<br />

Der Ausbau zum Sozialpsychiatrischen<br />

Zentrum wird in Einzelschritten<br />

erfolgen. Eine Beratungsstelle, die trägerübergreifen<strong>de</strong><br />

Orientierungshilfe<br />

anbietet, ist geplant. Und: Raum für<br />

Fortbildungsveranstaltungen verschie<strong>de</strong>ner<br />

im Fachbereich tätiger Institutionen<br />

und Organisationen. „Das<br />

Thema Gerontopsychiatrie mit seinen<br />

anstehen<strong>de</strong>n Entwicklungen stellt<br />

auch die Fachleute vor neue Aufgaben“,<br />

sagt dazu Dirk Wäcken, <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r Brücke in <strong>Lübeck</strong>.<br />

Ein solches Zentrum könne übergreifen<strong>de</strong><br />

Möglichkeiten bieten und die<br />

gemeinsame Bewältigung <strong>de</strong>r Aufgaben<br />

<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Jahrzehnte för<strong>de</strong>rn.<br />

Kathrin Meike Evers<br />

Kontakt:<br />

Gerontopsychiatrie, Soziotherapie,<br />

Sozialpsychiatrischer Fachpflegedienst<br />

Herbert Kozian<br />

Telefon 0451/611 690<br />

E-Mail:<br />

fachpflegedienst@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong>


Zunächst ab 1978 an <strong>de</strong>r Untertrave,<br />

schließlich ab 1980 in <strong>de</strong>r Travemün<strong>de</strong>r<br />

Allee kombinierte als erste ihrer<br />

Art in Schleswig-Holstein eine sozialtherapeutische<br />

Wohngruppe selbstbestimmten<br />

Alltag und Betreuung in<br />

einem teilstationären Angebot. In diesem<br />

Herbst ist die Wohngruppe seit<br />

25 Jahren im Haus Nr. 10 zu Hause.<br />

Die betroffenen Menschen sollten seinerzeit<br />

ein umfassen<strong>de</strong>s Hilfsangebot<br />

bei größtmöglicher Freiheit und Ge-<br />

mein<strong>de</strong>nähe erhalten. Menschen, die<br />

bis zu dieser Zeit zum Teil für mehrere<br />

Jahre in Kliniken untergebracht<br />

waren, weil es außerhalb keine entsprechen<strong>de</strong><br />

Einrichtung zur Weiterbehandlung<br />

gab, sollten trotz und mit<br />

ihrer Erkrankung in <strong>de</strong>r Nähe von Familie<br />

und Freun<strong>de</strong>n leben können. In<br />

<strong>de</strong>r Wohngruppe gab es die notwendige<br />

Struktur für <strong>de</strong>n Tag, für die<br />

Woche, das notwendige soziale<br />

Netzwerk mit seinen Beziehungen,<br />

die ein gutes Lernfeld für Verän<strong>de</strong>rungen<br />

bereitstellten. In <strong>de</strong>r Gruppe wur<strong>de</strong>n<br />

Probleme gemeinsam gelöst. Wir<br />

achten auf die Gruppe, die Gruppe<br />

achtet auf ihre Mitglie<strong>de</strong>r.<br />

Das Haus in <strong>de</strong>r Travemün<strong>de</strong>r Allee<br />

10 wur<strong>de</strong> für anfangs sechs, schließlich<br />

14 BewohnerInnen nach und nach<br />

ausgebaut. Die Unterbringung in Einzelzimmern,<br />

die eigenständig gestal-<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

25 Jahre Wohngruppe Travemün<strong>de</strong>r Allee<br />

tet wer<strong>de</strong>n durften, war damals natürlich<br />

auch ein Novum. Die Verweildauer<br />

sollte zwei Jahre nicht überschreiten,<br />

eine freiwillige Selbstbeschränkung.<br />

Der Übergangscharakter<br />

stand im Vor<strong>de</strong>rgrund. Die Erfahrung<br />

sollte zeigen, dass diese kurzen Verweildauern<br />

für die meisten Menschen,<br />

die wir betreuten, zu einer Art Drehtüreffekt<br />

wur<strong>de</strong>n: Sie wan<strong>de</strong>rten zwischen<br />

Psychiatrie und komplementären<br />

Einrichtungen hin und her.<br />

Das Wohngruppen-Team (von links): Jürgen Eichhorn, Julia Plath (FSJ), Martina Walter,<br />

Gabriele Bartsch, Bernd Beyer und Sabine Gusewski.<br />

Eine größere Flexibilität im Umgang<br />

mit unterschiedlichen Krankheitsbil<strong>de</strong>rn<br />

– und innerhalb <strong>de</strong>r Krankheitsbil<strong>de</strong>r<br />

mit <strong>de</strong>m unterschiedlichen<br />

Grad <strong>de</strong>r Hilfebedürftigkeit – war<br />

also nötig. Die Än<strong>de</strong>rung kam: Psychisch<br />

erkrankte Menschen erhielten<br />

die Möglichkeit, in <strong>de</strong>r Wohngruppe<br />

so lange leben dürfen, bis sie zu<br />

Übergängen in an<strong>de</strong>re ambulante<br />

Einrichtungen fähig sein wür<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r<br />

wie<strong>de</strong>r alleine in einer eigenen Wohnung<br />

zurechtkämen. Die positiven Ergebnisse<br />

dieser Verän<strong>de</strong>rung waren<br />

schnell sichtbar.<br />

Eine an<strong>de</strong>re Erfahrung, die wir machen<br />

mussten, war, dass nicht je<strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r grundsätzlich die Bereitschaft und<br />

Befähigung zu einem Auszug aus unserer<br />

Einrichtung besaß, auch tatsächlich<br />

<strong>de</strong>n Übergang bewerkstelligen<br />

konnte. Trotz sorgfältiger Vorbe-<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

reitung kam es bei einigen unserer<br />

Betreuten zu schweren Krisen. Die<br />

Einrichtung <strong>de</strong>r Außenwohnungen<br />

brachte die Lösung: Die Ausziehen<strong>de</strong>n<br />

können einen Fortschritt erleben,<br />

während gleichzeitig das notwendige<br />

Maß an subjektiv erlebbarer Sicherheit<br />

gewährleistet bleibt. Dieses<br />

Mo<strong>de</strong>ll, das wir seit 1991 praktizieren,<br />

hat sich sehr gut bewährt.<br />

Wir haben aber auch für diejenigen<br />

eine Nische geschaffen, bei <strong>de</strong>nen es<br />

auf absehbare Zeit keine Aussicht auf<br />

weitere Verselbstständigung gibt. Für<br />

jene, die dieses teilstationäre Angebot<br />

als das für sie optimale erleben,<br />

die nicht mehr aber auch nicht weniger<br />

an Begleitung, Beziehung und familiären<br />

Strukturen brauchen, wollen<br />

o<strong>de</strong>r ertragen können. Diese Menschen<br />

können ihr Leben hier, so gut es<br />

geht, in die eigene Hand nehmen.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>r Nachfrage haben wir<br />

die Platzzahl inzwischen auf 28<br />

Plätze erhöht und unser Versorgungsangebot<br />

auch auf an<strong>de</strong>re Störungsbil<strong>de</strong>r<br />

ausgeweitet und damit auch<br />

einer sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Diagnostik<br />

Rechnung getragen.<br />

Damit die Ziele unserer Einrichtung erhalten<br />

wer<strong>de</strong>n können, müssen wir bei<br />

hoher Konstanz in <strong>de</strong>n Beziehungsangeboten<br />

einen ständigen Prozess <strong>de</strong>r<br />

Verän<strong>de</strong>rung und damit Erneuerung<br />

zulassen und aktiv för<strong>de</strong>rn. Nicht die<br />

Ziele haben sich verän<strong>de</strong>rt, vielmehr<br />

die Art und Weise, diese immer besser<br />

in die Tat umzusetzen. Dazu haben<br />

viele Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Austausches mit Betroffenen,<br />

Angehörigen und Professionellen,<br />

kontinuierliche Fortbildungen<br />

und ständige Supervision beigetragen.<br />

Wir halten am I<strong>de</strong>al von hoher<br />

Qualität fest. Und wir fin<strong>de</strong>n, wir<br />

haben nicht nur vor 25 Jahren Maßstäbe<br />

gesetzt, an <strong>de</strong>nen sich an<strong>de</strong>re<br />

messen lassen müssen.<br />

Die Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Menschen, die sich<br />

uns anvertrauen, schützen zu helfen,<br />

bleibt unsere vornehmste Aufgabe.<br />

Jürgen Eichhorn<br />

15


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

In diesem Jahr feiern bei<strong>de</strong> Tagesstätten<br />

<strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> in <strong>Lübeck</strong> Jubiläum:<br />

Die Tagesstätte in <strong>de</strong>r Engelsgrube besteht<br />

seit 20 Jahren, die Einrichtung in<br />

<strong>de</strong>r Kerckringstraße seit zehn Jahren.<br />

Mehr als 150 BesucherInnen haben<br />

dieses Angebot inzwischen genutzt,<br />

die Platzzahl hat sich von ursprünglich<br />

18 auf 45 für bei<strong>de</strong> Häuser erweitert.<br />

Wer braucht eigentlich so eine Tagesstätte<br />

und was wollen Menschen dort?<br />

Vor mehr als 20 Jahren nahmen wir in<br />

<strong>de</strong>r Begegnungsstätte wahr, dass es<br />

BesucherInnen in <strong>de</strong>r Einrichtung gab,<br />

die sehr regelmäßig für vier bis acht<br />

Stun<strong>de</strong>n ins Haus kamen, die möglichst<br />

viele unterschiedliche Angebote<br />

suchten und nutzten und die gemeinsam<br />

kochen und essen wollten. Mit<br />

dieser Gruppe haben wir dann sozialpsychiatrische<br />

Tagesstätten in Hamburg<br />

besucht und gemeinsam ein Konzept<br />

entwickelt.<br />

Im Gegensatz zur Begegnungsstätte<br />

stan<strong>de</strong>n Verbindlichkeit, Regelmäßigkeit<br />

und Motivation im Zentrum, eine<br />

klare und als sinnvoll erlebte Tagesstruktur.<br />

Das wur<strong>de</strong> zum Beispiel so<br />

16<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

Ausdruck von <strong>de</strong>m, was die TagesstättenbesucherInnen bewegt: eine große Collage, in Gemeinschaftsarbeit entstan<strong>de</strong>n.<br />

20 und 10 Jahre Wirklichkeit in <strong>de</strong>n Tagesstätten<br />

ausgedrückt: „Wenn ich nicht<br />

irgendwo hin muss, stehe ich gar nicht<br />

erst auf.“ „Ich kann mir nicht immer<br />

selbst sagen, was ich jetzt machen<br />

soll, ich kann mich nicht immer selbst<br />

motivieren.“ „Immer nur zu Hause, da<br />

ziehe ich mich noch mehr zurück o<strong>de</strong>r<br />

sehe zu viel fern, das tut mir nicht<br />

gut.“<br />

Es stan<strong>de</strong>n nicht so sehr persönliche<br />

Schwierigkeiten im Vor<strong>de</strong>rgrund, auch<br />

nicht therapeutische Ziele; die ergaben<br />

sich beim konkreten Verabre<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>s persönlichen Wochenplans und<br />

<strong>de</strong>r Auftragserteilung an die MitarbeiterInnen.<br />

Im Vor<strong>de</strong>rgrund stand und<br />

steht die Tagesstätte als Ort, an <strong>de</strong>m<br />

sich immer wie<strong>de</strong>r gleiche und immer<br />

wie<strong>de</strong>r neue Menschen begegnen,<br />

miteinan<strong>de</strong>r in Beziehung treten und<br />

gemeinsam das Zusammenleben gestalten.<br />

Diese Erfahrung, Teil eines<br />

festen, stetigen Beziehungsgefüges zu<br />

sein, in kleinen Gruppen, im Einzelkontakt,<br />

in großen Run<strong>de</strong>n, bei Spaß<br />

und Spiel, beim Einkaufen, Kochen<br />

und Abwaschen, in therapeutischen<br />

Gruppen, bei <strong>de</strong>r Arbeit, bei Zank<br />

und Streit und Kränkungen genauso<br />

wie in Freundschaft und Partnerschaft,<br />

diese Erfahrung wird hier gesucht, gera<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Verbindlichkeit ohne Ausweichen,<br />

ohne Rückzug.<br />

Manche Menschen sagen uns, dieser<br />

Raum sei „künstlich“, das „wirkliche<br />

Leben“ fän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r „realen Außenwelt“<br />

statt. Dagegen verwahren wir<br />

uns! Wie künstlich ist <strong>de</strong>nn eine Industriehalle,<br />

ein Großraumbüro, die vorsichtige<br />

Kommunikation in Chefetagen?<br />

Die Erfahrungen, die in Tagesstätten<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n, sind sehr<br />

wirklich, sie wirken sich aus.<br />

In <strong>de</strong>r Tagesstätte II feiert die Gruppe<br />

mit Angehörigen und Freun<strong>de</strong>n; in <strong>de</strong>r<br />

Engelsgrube, die ja mehrere Einrichtungen<br />

unter einem Dach beherbergt,<br />

ist für dieses Jahr keine Feier geplant.<br />

Wir freuen uns, dass die Angebotsstruktur<br />

trotz aller Anpassung an <strong>de</strong>n<br />

Bedarf wechseln<strong>de</strong>r BesucherInnen<br />

nach wie vor <strong>de</strong>m Grundkonzept entspricht,<br />

und wünschen uns weiterhin<br />

Freu<strong>de</strong>, Abwechslung und gute Zusammenarbeit.<br />

Hiltrud Kulwicki


Am 1. September ist das erste selbst<br />

gebaute Haus <strong>de</strong>r Brücke in <strong>Lübeck</strong>,<br />

das Sozialpsychiatrische Wohnheim<br />

Kurzer Weg, zehn Jahre alt gewor<strong>de</strong>n.<br />

Tags darauf feierten BewohnerInnen<br />

und MitarbeiterInnen nach<br />

Wochen <strong>de</strong>r gemeinsamen Vorbereitung<br />

mit Angehörigen, NachbarInnen<br />

und FreundInnen ein großes Jubiläumsfest.<br />

Passend zum Geburtstag steht ein<br />

großer Wachstumsschub bevor: Auf<br />

<strong>de</strong>m wun<strong>de</strong>rschönen Grundstück hinter<br />

<strong>de</strong>m Hauptgebäu<strong>de</strong> wird ein Erweiterungsbau<br />

mit 24 Wohnplätzen<br />

entstehen. „Der Bedarf an Heimplätzen<br />

für chronisch erkrankte Menschen<br />

ist dringend“, erläutert Leiterin<br />

Barbara Schmidt-Ehlert. Derzeit verfügt<br />

das Heim über 46 Plätze, von<br />

<strong>de</strong>nen 13 Außenwohnheimplätze<br />

sind.<br />

Zum Team <strong>de</strong>s Hauses gehören betreuen<strong>de</strong><br />

MitarbeiterInnen (Sozialpädagogen,<br />

Krankenpflegekräfte und<br />

AUS DEN EINRICHTUNGEN<br />

10 Jahre Kurzer Weg: Erweiterung geplant<br />

Besteht seit 5 Jahren:<br />

das Wohnheim Rabenstraße.<br />

Ergotherapeuten) sowie HauswirtschafterInnen<br />

und ein Zivildienstleisten<strong>de</strong>r.<br />

Viel Raum für Aktivitäten an <strong>de</strong>r frischen<br />

Luft wird bleiben. Sie sind Teil<br />

<strong>de</strong>r Motivationsarbeit und Therapieangebote,<br />

die im Alltag <strong>de</strong>s Heimes<br />

im Mittelpunkt stehen. „Wir schaffen<br />

Anlässlich <strong>de</strong>s 5-jährigen Bestehens<br />

<strong>de</strong>s Wohnheims Rabenstrasse fin<strong>de</strong>t<br />

am 1. November 2005 im dortigen<br />

Seminarraum eine Fachtagung zum<br />

Thema „Psychose und Sucht – Aspekte<br />

bei <strong>de</strong>r Behandlung von Menschen mit<br />

Doppeldiagnosen“ statt.<br />

Zugesagt haben als Referenten Prof.<br />

Rainer Thomasius vom Universitätsklinikum<br />

Hamburg Eppendorf, Fr. Dr.<br />

Stephanie Wuensch vom Therapiezentrum<br />

Psychose und Sucht, DM<br />

Conrad Kretschmar von <strong>de</strong>r Fachklinik<br />

Mecklenburg und an<strong>de</strong>re ausgewiesene<br />

Fachleute, um aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

Blickwinkeln aus <strong>de</strong>r Praxis die<br />

Thematik <strong>de</strong>r Doppeldiagnosen zu<br />

beleuchten.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte wer<strong>de</strong>n einerseits<br />

die sich verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Konsummuster<br />

in <strong>de</strong>r Drogenszene und<br />

<strong>de</strong>ren Auswirkungen sein, an<strong>de</strong>rer-<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

einen anregungsreichen Rahmen und<br />

sichern Lebensqualität, professionell<br />

und menschlich nahbar“, fasst die Diplom-Pädagogin<br />

Schmidt-Ehlert zusammen,<br />

„alles das in Würdigung<br />

<strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>r Erkrankung und bei<br />

Wahrung <strong>de</strong>r Individualität.“<br />

Kathrin Meike Evers<br />

Diesmal mit Jubiläumszahl: Das jährliche Teamfoto ist im Kurzen Weg Tradition.<br />

Rabenstraße: Fachtagung zum 5-Jährigen<br />

seits sollen Behandlungsmöglichkeiten<br />

für Drogenabhängige mit schweren<br />

Persönlichkeitsstörungen bzw.<br />

ADHS-Problematik erörtert wer<strong>de</strong>n.<br />

Neben <strong>de</strong>n Referaten sieht Wolfgang<br />

Lassen, zuständig für <strong>de</strong>n Bereich<br />

„Psychose und Sucht“ bei <strong>de</strong>r<br />

<strong>BRÜCKE</strong>, vor allem <strong>de</strong>n Austausch<br />

zwischen <strong>de</strong>n Teilnehmern im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />

Eingela<strong>de</strong>n wur<strong>de</strong>n ausschließlich<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

aus Einrichtungen im nord<strong>de</strong>utschen<br />

Raum, die mit <strong>de</strong>r Versorgung<br />

von Menschen mit Doppeldiagnosen<br />

beschäftigt sind.<br />

Aus Platzgrün<strong>de</strong>n war eine Öffnung<br />

<strong>de</strong>r Veranstaltung für weitere Interessierte<br />

lei<strong>de</strong>r nicht möglich, schriftliche<br />

Zusammenfassungen <strong>de</strong>r Vorträge<br />

sind jedoch über das Wohnheim Rabenstraße<br />

zu beziehen.<br />

Wolfgang Lassen<br />

17


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Vereinzelt hat das <strong>BRÜCKE</strong>-Magazin<br />

schon in <strong>de</strong>r Vergangenheit über<br />

Dienstjubiläen berichtet. Angesichts<br />

<strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Anzahl von Einrichtungen<br />

und Beschäftigten sollen Per-<br />

Im März haben wir im Tageszentrum<br />

Frau Petra Bruhn mit einem kleinen<br />

Fest in <strong>de</strong>n Ruhestand verabschie<strong>de</strong>t.<br />

Petra ist im November 1985 zu uns<br />

in die Laienhilfe gekommen. Aus <strong>de</strong>m<br />

Ehrenamt heraus hat sie im März<br />

1989 unsere Hauswirtschaft haupt-<br />

18<br />

<strong>BRÜCKE</strong> INTERN<br />

Personalia<br />

sonalia nunmehr regelmäßiger Bestandteil<br />

<strong>de</strong>s Magazins sein. Außer<strong>de</strong>m<br />

möchten wir MitarbeiterInnen<br />

würdigen, die nach langen Jahren<br />

<strong>de</strong>s Mitwirkens ausgeschie<strong>de</strong>n sind.<br />

Petra Bruhn: 16 Jahre lang<br />

hat sie uns bekocht und verwöhnt<br />

Grundlage ist <strong>de</strong>r Zeitraum seit Erscheinen<br />

<strong>de</strong>s Vorjahresmagazins.<br />

Allen Jubilaren und langjährigen MitarbeiterInnen<br />

Dank für engagiertes<br />

Mitwirken!<br />

10-jähriges Dienstjubiläum<br />

Gabriela Plath, Betreuerin u. stellvertreten<strong>de</strong> Einrichtungsleiterin Wohnheim<br />

Kurzer Weg, für die <strong>BRÜCKE</strong> tätig seit <strong>de</strong>m 1. September 1995.<br />

Petra Repenning, Diplom-Sozialpädagogin und Leiterin <strong>de</strong>r Einrichtung Betreutes<br />

Wohnen, für die <strong>BRÜCKE</strong> tätig seit <strong>de</strong>m 1. September 1995.<br />

amtlich übernommen und uns 16<br />

Jahre lang in hervorragen<strong>de</strong>r Weise<br />

versorgt, bekocht und verwöhnt. Wir<br />

danken ihr herzlich und wünschen ihr<br />

für die neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

Lebens alles Gute.<br />

Hiltrud Kulwicki<br />

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Soziale I<strong>de</strong>ale und wirtschaftliches<br />

Han<strong>de</strong>ln vereinen. Entwicklung nicht<br />

nur nach Möglichkeit managen, son<strong>de</strong>rn<br />

manchmal auch in <strong>de</strong>m suchen,<br />

was unmöglich scheint. Leitlinien von<br />

Dirk Wäcken, <strong>de</strong>r inzwischen ein<br />

Vierteljahrhun<strong>de</strong>rt und ein Jahr Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Brücke <strong>Lübeck</strong> ist.<br />

Das Jubiläum war ihm weniger wichtig<br />

als künftige Herausfor<strong>de</strong>rungen,<br />

seine Schlussworte im Editorial –<br />

„Wir sind es gewohnt, für etwas zu<br />

kämpfen“ – meinen mehr als das bislang<br />

Erreichte.<br />

Der 54-Jährige ist kein lauter Überflieger.<br />

Für einen Geschäftsführer bemerkenswert<br />

sachte. Eines beruhigen<strong>de</strong>n<br />

Lächelns fähig. Eines offenen<br />

Blickes, <strong>de</strong>r, da ist man sich rasch sicher,<br />

mehr sieht, als man präsentiert.<br />

Was beunruhigen kann.<br />

Als Kind, sagt er, habe er davon geträumt,<br />

eines Tages Bauer zu sein wie<br />

<strong>de</strong>r Vater, auf <strong>de</strong>n Fel<strong>de</strong>rn. Er könne<br />

sowieso nicht stillsitzen, haben sie<br />

daheim gemeint. Draußen sein, tun,<br />

schaffen. Bauer wer<strong>de</strong>n ging aber<br />

nicht. In Ahrensbök lernte er Industriekaufmann,<br />

machte in Hamburg<br />

Abitur und ging schließlich, in <strong>de</strong>n<br />

70er Jahren, nach Kiel, Betriebwirtschaft<br />

studieren.<br />

Bewegte Zeiten. Natürlich auch politisch.<br />

Dem jungen Diplom-Betriebswirt<br />

erschienen die Entwicklungen in<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Gesundheit und Soziales<br />

allemal interessanter als die<br />

Großindustrie. Engagierten Vorhaben<br />

mit kaufmännischen Strategien<br />

Grundlage geben: Da sah Dirk Wäkken<br />

seine Chance. Nach zwei Jahren<br />

beim Diakonischen Werk wollte er<br />

wissen, wie Führungsarbeit mit ihm<br />

funktionieren wür<strong>de</strong>. Er ging zum Paritätischen.<br />

Der erste Arbeitstag, <strong>de</strong>r 1. Oktober<br />

1979. Fahrt zur Brücke nach <strong>Lübeck</strong>,<br />

wo <strong>de</strong>r Verein nach ehrenamtlichem<br />

Aufbau am Schei<strong>de</strong>weg stand und für<br />

<strong>BRÜCKE</strong> INTERN<br />

Dirk Wäcken seit mehr als 25 Jahren Geschäftsführer <strong>de</strong>r Brücke<br />

Sonntags nicht mehr ins Büro<br />

die Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Angebote<br />

eine professionelle Struktur brauchte.<br />

„Die erzählten was von Psychiatrieenquête,<br />

ich sah die Wohngruppe<br />

an <strong>de</strong>r Untertrave, die erste in Schleswig-Holstein<br />

überhaupt, das fand ich<br />

total spannend. Menschlich. Und angesichts<br />

<strong>de</strong>r Dimensionen auch als<br />

Betriebswirt.“ Gleich mit Gründung<br />

wur<strong>de</strong> Dirk Wäcken Geschäftsführer<br />

<strong>de</strong>r Brücke <strong>Lübeck</strong> gGmbH.<br />

Ehrenamtlich erst. Hauptamtlich<br />

baute er als Geschäftsführer das Kin<strong>de</strong>rzentrumPelzerhaken<br />

mit<br />

auf, außer<strong>de</strong>m<br />

wirkte er als Geschäftsführer<br />

mit<br />

beim Aufbau <strong>de</strong>r<br />

Brücke Schleswig-Holstein.<br />

Mitte <strong>de</strong>r 80er<br />

Jahre folgten<br />

Gründung und<br />

Aufbau <strong>de</strong>r<br />

Brücke Ostholstein,<br />

später die<br />

Gründung von<br />

Integra gGmbH.<br />

Dirk Wäcken<br />

In <strong>Lübeck</strong> begann die betriebliche<br />

Ära <strong>de</strong>r Brücke mit zwei ABM-Kräften.<br />

Und ging weiter mit an<strong>de</strong>ren<br />

ABM-Kräften für wie<strong>de</strong>r neue Projekte.<br />

Und wenn die Zeit abgelaufen<br />

war, überzeugte die Brücke die Kostenträger,<br />

dass die Angebote nicht<br />

wie<strong>de</strong>r einschlafen dürften. Bedarfe<br />

und Rechte. Diese Überzeugungsarbeit<br />

wur<strong>de</strong> das Beson<strong>de</strong>re, bei <strong>de</strong>m<br />

Dirk Wäcken nicht nur einmal das<br />

Wort „kämpfen“ einfällt. So entstan<strong>de</strong>n<br />

in <strong>Lübeck</strong> viele Einrichtungen als<br />

erste ihrer Art im Lan<strong>de</strong>. Für <strong>de</strong>n Chef<br />

war es in dieser Phase völlig normal,<br />

sonntags ins Büro zu fahren.<br />

Die weitere Entwicklung ist wohlbekannt.<br />

Für <strong>de</strong>n Geschäftsführer bestätigt<br />

sich, was er für möglich gehalten<br />

hat. Wie mit einem Schalter, sagt er,<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

habe er umschalten können. Am Leitbild<br />

mitfeilen, sich zutiefst beeindrukken<br />

lassen von <strong>de</strong>n Menschen, die<br />

nicht nur Hilfe brauchen, son<strong>de</strong>rn um<br />

ihre Wür<strong>de</strong> ringen. Und dann, umgeschaltet:<br />

Verhandlungen mit spitzem<br />

Stift, Häuser organisieren, einen Betrieb<br />

führen. Inzwischen sind es fast<br />

200 Mitarbeiter. Heute gehe es oft<br />

darum, diese zu stützen bei ihren<br />

I<strong>de</strong>en. „So arbeite ich sehr gern.“<br />

Zufrie<strong>de</strong>nes Zurücklehnen ist nicht<br />

drin. Weil es nicht zu Dirk Wäcken<br />

passt. Und weil neue Dinge zu bewältigen<br />

sind. Es gibt noch Lücken.<br />

Und vielleicht wer<strong>de</strong>n neue entstehen.<br />

„Da sind noch neue Angebotstypen<br />

zu kreieren.“ Plötzlich fällt ihm<br />

<strong>de</strong>r Bauernhof ein. Da gebe es schon<br />

Parallelen. Der Bauer lasse auch nicht<br />

das Feld unbearbeitet, nur weil<br />

schlechtes Wetter angekündigt ist.<br />

Sonntags arbeiten muss Dirk Wäcken<br />

nicht mehr. Mehr Zeit für die Familie,<br />

Ehefrau Birgit, die er schon in Ahrensböker<br />

Jugendzeiten kannte und<br />

die seit langem die Laienhilfe <strong>de</strong>r<br />

Brücke in Ostholstein mitgestaltet.<br />

Und Zeit fürs Radfahren. „Das passt<br />

zu mir. Dafür braucht man einen langen<br />

Atem.“<br />

Kathrin Meike Evers<br />

19


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

20<br />

<strong>BRÜCKE</strong> INTERN<br />

Glückwunsch & Dank, Herr Wäcken!<br />

„Herr Wäcken arbeitet gerne mit<br />

Spaß.“ Matthias Göpfert,<br />

Qualitätsbeauftragter<br />

„Herrn Wäcken erlebe ich folgen<strong>de</strong>rmaßen:<br />

korrekt, nett, nimmt sich Zeit,<br />

immer ein offenes Ohr…“<br />

Joachim Pohlei, Hausmeister<br />

„Was Kritisches fällt mir nicht ein…“<br />

Ingeborg Mettel, WHR<br />

„Tänzer mit guter Kondition.“<br />

Ingeborg Mettel, Festausschuss<br />

„Herr Wäcken hat die besten Einfälle<br />

unter <strong>de</strong>r Dusche.“ Betriebsrat<br />

„Wir hoffen, dass Sie noch lange für<br />

die Brücke duschen.“<br />

Team WHM<br />

„Bei Herrn Wäcken braucht man<br />

keine geschlossenen Türen einzurennen.<br />

Sie sind immer offen. Genauso,<br />

wie er offen ist für alle seine MitarbeiterInnen.<br />

Das zeichnet ihn aus und<br />

das schätze ich beson<strong>de</strong>rs an ihm.“<br />

Ingrid Koltze, Sekretariat<br />

„…er zeigt Verständnis für die Alltagsprobleme<br />

seiner Mitarbeiter“<br />

Ute Gerstemeier, WHR<br />

„Dirk…find ich einfach toll!“<br />

Peter Bruhn, Brücke e.V.<br />

„Ein ganz lieber Mensch, bei <strong>de</strong>m ich<br />

mich immer freue, ihn zu sehen!“<br />

Sonja Rohwer, TS Kerkringstraße<br />

„Wo ist eigentlich <strong>de</strong>r Hänger?“<br />

Team WHKW<br />

„Auch beim Tanzen behält er die Führung.“<br />

Sabine Schmidt-Glasneck, POBI<br />

„Wie schön, dass Sie auch hier mal<br />

reinschauen!“<br />

Brigitte Barnekow, Buchhaltung<br />

„Man kann sich mit ihm ganz nett<br />

übers Musikmachen unterhalten.“<br />

Nina Bertram, Tageszentrum<br />

„Ein sportlicher Chef.“<br />

Thorsten Gertulla, Tageszentrum<br />

„Er ist menschlich sehr zugewandt,<br />

offen und interessiert.“<br />

Marlies Petersen, Ergo<br />

„Herr Wäcken?…Bo<strong>de</strong>nständig und<br />

interessiert, mit einem Schalk im Nakken<br />

und ‘nem Ass im Ärmel.“<br />

Tilman Schomerus,<br />

Bereichsleiter Arbeit


Betriebsratswahlen: Erweiterung steht bevor<br />

Im kommen<strong>de</strong>n Jahr fin<strong>de</strong>n bun<strong>de</strong>sweit<br />

Betriebsratswahlen statt, so auch<br />

bei <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong>. Aufgrund <strong>de</strong>r gewachsenen<br />

Betriebsgröße verbin<strong>de</strong>t<br />

sich die Wahl bei uns mit <strong>de</strong>r Erweiterung<br />

<strong>de</strong>s Gremiums auf neun ständige<br />

Mitglie<strong>de</strong>r.<br />

Auch haben wir dann Anspruch auf<br />

eine Freistellung im Umfang einer Beschäftigungsstelle<br />

(38,5 h). Das be<strong>de</strong>utet,<br />

dass <strong>de</strong>r Betriebsrat euren Anliegen<br />

und Interessen konzentrierter<br />

und nachdrücklicher nachgehen kann<br />

als bisher. Das ist die erste gute Nachricht.<br />

Die zweite ist: Je<strong>de</strong>/r <strong>BRÜCKE</strong>-<br />

Beschäftigte (die/<strong>de</strong>r die Probezeit<br />

been<strong>de</strong>t hat) kann sich zur Wahl aufstellen<br />

lassen und Verantwortung für<br />

die Belange aller Kolleginnen und Kollegen<br />

übernehmen. Dazu möchten wir<br />

euch anregen.<br />

Wie sieht die Arbeit im Betriebsrat<br />

aus? „Rat“ heißt an dieser Stelle, dass<br />

die anstehen<strong>de</strong>n Sachfragen in einer<br />

Run<strong>de</strong> von höchst unterschiedlichen<br />

Menschen mit ihrem jeweiligen persönlichen<br />

Arbeitshintergrund beraten<br />

und entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Dabei ergeben<br />

sich häufig genug „Einsichten“,<br />

die über <strong>de</strong>n Einrichtungsrand hinausgehen.<br />

Das macht einen Reiz <strong>de</strong>r Arbeit<br />

aus. Wichtig für unsere Arbeit ist<br />

auch die Handlungsgrundlage „Betriebsverfassungs-Gesetz“:<br />

Die Beschäftigung<br />

mit diesem übergeordneten,<br />

verbindlichen Regelwerk stellt für<br />

uns einen bereichern<strong>de</strong>n Gegenpol<br />

zur Betreuungstätigkeit dar. Damit <strong>de</strong>r<br />

Das Elektrohaus vor <strong>de</strong>m Burgtor<br />

23568 <strong>Lübeck</strong> <strong>·</strong> Schulstraße 13<br />

<strong>BRÜCKE</strong> INTERN<br />

Betriebsrat in<br />

seiner Arbeit<br />

unabhängig<br />

sein kann, genießen<br />

seine<br />

Mitglie<strong>de</strong>r<br />

beson<strong>de</strong>ren<br />

Kündigungsschutz,<br />

<strong>de</strong>r<br />

ein Jahr über<br />

die Amtszeit<br />

hinausreicht.<br />

Mit <strong>de</strong>n bisherigenMitglie<strong>de</strong>rn<br />

waren sieben<br />

Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong><br />

vertreten.<br />

Wir hoffen mit einem vergrößerten<br />

Gremium zu einem intensiveren Austausch<br />

mit weiteren Einrichtungen zu<br />

kommen.<br />

Wir rufen euch <strong>de</strong>shalb auf, Fragen,<br />

<strong>de</strong>ren Klärung eure Kandidatur beför<strong>de</strong>rn<br />

mag, an uns zu richten. Und man<br />

Im September fin<strong>de</strong>t zum fünften<br />

Mal die Qualitätsbefragung aller<br />

<strong>BRÜCKE</strong>-Betreuten unter <strong>de</strong>m Motto<br />

„Ihre Meinung zählt“ statt. Die Zufrie<strong>de</strong>nheit<br />

mit <strong>de</strong>r Betreuung wird in anonymer<br />

Weise erfragt und mit gemein<strong>de</strong>psychiatrischen<br />

Einrichtungen<br />

aus ganz Schleswig-Holstein verglichen.<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

kann natürlich auch Vorschläge an<br />

<strong>de</strong>n Wahlausschuss geben. Über alles<br />

Nähere wer<strong>de</strong>t ihr vom Wahlausschuss<br />

rechtzeitig informiert. Kollegiale<br />

Grüße von<br />

eurem Betriebsrat<br />

Zufrie<strong>de</strong>nheitsbefragung aller <strong>BRÜCKE</strong>-Betreuten<br />

GmbH & Co.KG<br />

Notdienst 0178-4202103<br />

Nach diesem „Benchmarking“ (=<br />

Messen an <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren) beginnt die<br />

„Verbesserungsarbeit“, wenn die Ergebnisse<br />

in <strong>de</strong>n Teams und mit <strong>de</strong>n<br />

Betroffenen besprochen wer<strong>de</strong>n, um<br />

zahlreiche Anregungen und I<strong>de</strong>en für<br />

die Gestaltung <strong>de</strong>s Alltages in <strong>de</strong>n<br />

<strong>BRÜCKE</strong>-Einrichtungen zu gewinnen.<br />

Matthias Göpfert<br />

Reparatur von E-Her<strong>de</strong>n, Geschirrspülern,<br />

Waschmaschinen, Kühlschränken<br />

DVBT, Sat- und Kabelfernsehanlagen<br />

Beleuchtungsanlagen<br />

Klingel- und Sprechanlagen<br />

Blitzschutzanlagen Nachtspeicheröfen<br />

Fax 31425 <strong>·</strong> Tel. 32021<br />

E-Mail: hans.robrahn@imail.<strong>de</strong><br />

Q<br />

Heike Wiechmann<br />

21


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Die Gruppe <strong>de</strong>r <strong>Lübeck</strong>er Psychiatrie-<br />

Erfahrenen existiert seit 1999 und<br />

richtet sich an alle Menschen in <strong>Lübeck</strong><br />

und Umgebung, die mit <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichsten Diagnosen in <strong>de</strong>r<br />

Psychiatrie lan<strong>de</strong>ten. Diese oft schrecklichen<br />

Erfahrungen mit <strong>de</strong>r Psychiatrie<br />

gilt es aufzuarbeiten.<br />

Im Sinne von Empowerment helfen<br />

sich die Psychiatrie-Erfahrenen selbst,<br />

in<strong>de</strong>m sie über ihr Leben mit und ohne<br />

Psychosen, Depressionen, Bor<strong>de</strong>rline,<br />

Stimmenhören o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Formen<br />

<strong>de</strong>s Wahnsinns re<strong>de</strong>n. Die Psychiatrie-<br />

Erfahrenen wollen sich ihren Platz in<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft erkämpfen und nicht<br />

weiter diskriminiert und stigmatisiert<br />

wer<strong>de</strong>n. Es geht <strong>de</strong>n <strong>Lübeck</strong>er Psychiatrie-Erfahrenen<br />

darum, einen Gegenpunkt<br />

zur immer noch sprachlosen Psychiatrie<br />

zu setzen.<br />

Je<strong>de</strong>r Mensch mit Psychiatrie-Erfahrungen<br />

kann die regelmäßigen Treffen<br />

besuchen, ohne sich vorher anzumel<strong>de</strong>n.<br />

Tagungszeit ist seit Jahren <strong>de</strong>r<br />

erste Donnerstag im Monat von 19-21<br />

Uhr. In <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> eines je<strong>de</strong>n<br />

Treffens kann je<strong>de</strong>s Gruppenmitglied<br />

nach Wunsch zu Wort kommen.<br />

Persönliches, Problematisches aber<br />

auch Erfreuliches soll zur Sprache<br />

kommen, und die Gruppe kann darüber<br />

diskutieren. In <strong>de</strong>r zweiten Stun<strong>de</strong><br />

sind Psychiatrie-Erfahrungen, <strong>de</strong>r Umgang<br />

mit Medikamenten, Arbeit,<br />

Freun<strong>de</strong>, Verwandte, Freizeitaktivitäten,<br />

Geld und Reformen Thema.<br />

22<br />

ANGEHÖRIGE UND BETROFFENE<br />

Gemeinsam sind wir stark<br />

Die Gruppe bekommt mehr Zulauf.<br />

Während 2004 meist etwa zehn TeilnehmerInnen<br />

kamen, waren es in <strong>de</strong>n<br />

jüngsten Sitzungen mehr als 15.<br />

Immer mehr wollen nicht nur re<strong>de</strong>n,<br />

son<strong>de</strong>rn auch han<strong>de</strong>ln. So gelang es<br />

<strong>de</strong>m Kassierer Wolfgang Kroner, <strong>de</strong>n<br />

die Gruppe Anfang 2005 damit beauftragt<br />

hatte, Selbsthilfemittel bei <strong>de</strong>n<br />

Krankenkassen anzufor<strong>de</strong>rn, die ersten<br />

paar Euro für die Gruppe loszueisen.<br />

Wir besuchten in Hamburg das<br />

legendäre Psychose-Seminar <strong>de</strong>s<br />

Psychologen Dr. Thomas Bock. Reisen<br />

bil<strong>de</strong>t – und bringt neue Anregungen.<br />

Die I<strong>de</strong>e entstand, die Ethnologin Dr.<br />

Susanne Steinbrich für einen Vortrag<br />

nach <strong>Lübeck</strong> zu holen. Ihr Thema: „Hilfen<br />

für Verwirrte in an<strong>de</strong>ren Kulturen“.<br />

Ein Termin wird noch bekannt gegeben.<br />

An<strong>de</strong>re Aktivitäten <strong>de</strong>r Gruppe waren<br />

die Organisation eines Vortrags von<br />

Ruth Fricke, Vorstand <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s,<br />

in <strong>de</strong>r Engelsgrube, 2004 <strong>de</strong>r<br />

Besuch <strong>de</strong>r Jahrestagung <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s<br />

sowie die Teilnahme an<br />

einer Psychopharmaka-Beratung <strong>de</strong>s<br />

Bun<strong>de</strong>sverban<strong>de</strong>s.<br />

Durch die zunehmen<strong>de</strong> Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Selbsthilfegruppe, die darin besteht,<br />

sich in <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten Psychiatrie-Gremien<br />

Gehör zu verschaffen,<br />

und durch die zunehmen<strong>de</strong> Bereitschaft<br />

<strong>de</strong>r Gruppenmitglie<strong>de</strong>r, hieran<br />

auch mitzuarbeiten, wur<strong>de</strong> es notwendig,<br />

eine „Kopfgruppe“ zu grün<strong>de</strong>n,<br />

die diese Arbeit koordiniert. Diese<br />

Gruppe ist ebenfalls für alle Psychiatrie-Erfahrenen<br />

offen und tagt je<strong>de</strong>n<br />

dritten Donnerstag ab 19 Uhr in <strong>de</strong>r<br />

Engelsgrube 47. Auf <strong>de</strong>r Juli-Sitzung<br />

<strong>de</strong>r Kopfgruppe wur<strong>de</strong> über das Alternativ-Mo<strong>de</strong>ll<br />

„Soteria“ aus <strong>de</strong>n USA<br />

diskutiert, das für eine menschliche<br />

und möglichst psychopharmakafreie<br />

Umgehensweise mit Psychiatrie-PatientInnen<br />

steht.<br />

Einigkeit besteht in <strong>de</strong>r Gruppe darin,<br />

eine Psychiatrie zu for<strong>de</strong>rn, die nicht<br />

mehr mit Einsperrungen, Fixierungen<br />

und Spritzen Zwang ausübt, son<strong>de</strong>rn<br />

mit beruhigen<strong>de</strong>n Gesprächen und<br />

reizarmen Räumen auf die Verwirrungen<br />

von „Ver-rückten“ reagiert. Psychiatrie-Erfahrene<br />

wollen we<strong>de</strong>r glorifiziert<br />

noch verteufelt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn<br />

mit einer Kultur <strong>de</strong>s „Dabeiseins“ integriert<br />

sein.<br />

Matthias Schuldt<br />

Termin:<br />

Treffen <strong>de</strong>r Selbsthilfegruppe<br />

1. Donnerstag <strong>de</strong>s Monats<br />

im Tageszentrum <strong>de</strong>r Brücke <strong>Lübeck</strong><br />

Engelsgrube 47, <strong>Lübeck</strong><br />

Kontakt:<br />

<strong>Lübeck</strong>er Selbsthilfegruppe für<br />

Psychiatrie-Erfahrene<br />

Matthias Schuldt<br />

Telefon: 0451/4083024<br />

Email: matthias-schuldt@t-online.<strong>de</strong><br />

malermeister wilms<br />

Geniner Straße 175 <strong>·</strong> 23560 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 57322 <strong>·</strong> Fax 0451 597190<br />

info@malermeister-wilms.<strong>de</strong> <strong>·</strong> www.malermeister-wilms.<strong>de</strong>


Auf in <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Sonne hinterher…!<br />

Nach<strong>de</strong>m wir, BesucherInnen und<br />

MitarbeiterInnen <strong>de</strong>s Tageszentrums<br />

<strong>de</strong>r Brücke <strong>Lübeck</strong>, in langer Tradition<br />

mit <strong>de</strong>m Kleinbus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Bahn wun<strong>de</strong>rschöne<br />

Landstriche an <strong>de</strong>r Nord-<br />

Inselerkundungen auf Mallorca bei strahlend schönem Wetter.<br />

o<strong>de</strong>r Ostsee, in Dänemark, in <strong>de</strong>r<br />

Rhön o<strong>de</strong>r im Harz bereist hatten,<br />

kam im Sommer 2004 die I<strong>de</strong>e auf,<br />

gemeinsam in <strong>de</strong>n Sü<strong>de</strong>n zu fliegen.<br />

Daraus wur<strong>de</strong> ein wahrlich spannen-<br />

ANGEHÖRIGE UND BETROFFENE<br />

<strong>de</strong>s Unterfangen! Sechs BesucherInnen<br />

aus Tages- und Begegnungsstätte<br />

sowie <strong>de</strong>m Club und ich als Mitarbeiter<br />

buchten für Anfang Mai 2005<br />

eine einwöchige Flugreise mit Halb-<br />

pension nach Mallorca. Am 4. Mai<br />

ging es los. Nach<strong>de</strong>m ein liebenswerter<br />

Zivi unsere doch etwas aufgeregte<br />

Reisegruppe zum Hamburger<br />

Flughafen gefahren hatte, <strong>de</strong>r Flug<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

ohne Komplikationen vonstatten ging<br />

und auch die Landung, die Orientierung<br />

und die Gepäckrückgabe auf<br />

<strong>de</strong>m Flughafen in Palma geglückt<br />

waren, fuhr uns ein Reisebus in <strong>de</strong>n<br />

Nordosten Mallorcas nach Cala Rajada.<br />

Das 3-Sterne Hotel Mar Azul lag direkt<br />

am Mittelmeer am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ortschaft,<br />

gleich neben <strong>de</strong>r Cala Agulla,<br />

einer wun<strong>de</strong>rschönen Ba<strong>de</strong>bucht.<br />

Neben Ortsbesichtigungen, Strandvergnügen<br />

und Wan<strong>de</strong>rungen sind<br />

wir mehrfach ausgeflogen und haben<br />

die Insel erkun<strong>de</strong>t.<br />

Die Woche verlief, genau wie <strong>de</strong>r<br />

Rückflug, ohne große Probleme, sodass<br />

wir am 11. Mai 2005 wie<strong>de</strong>r<br />

wohlbehalten in <strong>Lübeck</strong> ankamen.<br />

Alle Beteiligten waren sehr angetan<br />

von <strong>de</strong>r Reise, mit <strong>de</strong>m Ergebnis,<br />

dass wir für 2006 erneut u.a. eine<br />

Flugreise planen. Hasta la vista!<br />

Oliver Schulz<br />

23


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Werke von fünf KünstlerInnen, die in<br />

<strong>de</strong>r Vorwerker Diakonie in <strong>Lübeck</strong><br />

leben und arbeiten, sind bis Anfang<br />

kommen<strong>de</strong>n Jahres in <strong>de</strong>n Räumen<br />

von integra in <strong>de</strong>r Königstraße 1– 3<br />

zu sehen. Am 20. Oktober fin<strong>de</strong>t um<br />

15 Uhr die Ausstellungseröffnung<br />

statt.<br />

Anwesend sein wer<strong>de</strong>n auch Roswitha<br />

Teyfel, Petra Wittfoot, Udo Frank, Regina<br />

Süßmeyer und Gerhard Sievert,<br />

<strong>de</strong>ren Arbeiten die BetrachterInnen<br />

auf ganz neue Weise durch die Räumlichkeiten<br />

<strong>de</strong>s Integrationsfachdienstes<br />

führen. Die Themen sind jeweils ganz<br />

eigene, in Wachskrei<strong>de</strong>, Acrylfarben,<br />

Farbstiften o<strong>de</strong>r Aquarellen zum Ausdruck<br />

gebracht. Gemeinsam ist <strong>de</strong>n<br />

Werken <strong>de</strong>r kreative Raum, in <strong>de</strong>m sie<br />

entstan<strong>de</strong>n: die „Kunstgärtnerei“, ein<br />

zum Atelier umfunktioniertes ehemaliges<br />

Haus <strong>de</strong>r Gärtnerei auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r Vorwerker Diakonie.<br />

Mit diesem Domizil, so heißt es in<br />

einer Mitteilung <strong>de</strong>r Diakonie, sei vor<br />

Ort ein Platz geschaffen wor<strong>de</strong>n, an<br />

<strong>de</strong>m die Bewohner und an<strong>de</strong>re Menschen<br />

mit ihrer Empfänglichkeit für<br />

Viel Spaß und Spannung erlebten die<br />

ZuschauerInnen und TeilnehmerInnen<br />

<strong>de</strong>s Drachenboot-Festivals 2005 in<br />

<strong>Lübeck</strong> – und im kommen<strong>de</strong>n Jahr soll<br />

es auch ein <strong>BRÜCKE</strong>-Team geben!<br />

Das Drachenboot-Festival 2006 fin<strong>de</strong>t<br />

laut Planung am 1. Juli statt. Die<br />

Vorbereitungen laufen auf Hochtou-<br />

24<br />

VERSCHIEDENES<br />

integra zeigt Arbeiten aus <strong>de</strong>r „Kunstgärtnerei“<br />

Form und Zeichen selber experimentieren,<br />

erkun<strong>de</strong>n, gestalten und sprechen<br />

könnten.<br />

Inzwischen sei <strong>de</strong>utlich gewor<strong>de</strong>n: In<br />

<strong>de</strong>r Kunst und durch die Kunst wird<br />

jegliche Teilbehin<strong>de</strong>rung aufgehoben.<br />

Für integra ist es die erste Kunstausstellung<br />

an jenem Ort, an <strong>de</strong>m es um<br />

Mutige für Bootsrennen gesucht<br />

Bild vom Drachenbootrennen 2005.<br />

Von Gerhard Sievert: „Kleiner Bär auf Jagd“.<br />

ren, wir sind wegen <strong>de</strong>s großen Andrangs<br />

vorsichtshalber bereits angemel<strong>de</strong>t<br />

und rufen nunmehr alle Pad<strong>de</strong>lbegeisterten<br />

auf, sich für die Teilnahme<br />

zu mel<strong>de</strong>n. Solltet ihr von <strong>de</strong>m<br />

Festival noch nichts gehört haben, so<br />

fin<strong>de</strong>t ihr unter www.drachenbootfestival-luebeck.<strong>de</strong><br />

Informationen und<br />

zahlreiche Fotos zu <strong>de</strong>r Gaudi.<br />

Beson<strong>de</strong>re Fähigkeiten sind nicht gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Wer ein Pad<strong>de</strong>l führen kann<br />

und für die Ehre <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> einstehen<br />

will, ist herzlich willkommen.<br />

Mutig voran!<br />

Weitere Information sowie Rückmeldung<br />

bitte an:<br />

Matthias Göpfert<br />

m.goepfert@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

Tel: 0451/ 14008-46<br />

die nur scheinbar so prosaische Suche<br />

nach Arbeit geht: Die Suche nach <strong>de</strong>m<br />

eigenen Weg liegt hier wie dort zugrun<strong>de</strong>.<br />

Die Ausstellung ist zu <strong>de</strong>n üblichen Büroöffnungszeiten<br />

zu besichtigen, montags<br />

bis donnerstags von 9 bis 16<br />

Uhr, freitags zwischen 9 und 14 Uhr.<br />

Bündnis gegen Depression:<br />

Vorträge & Plakataktion<br />

„Depression hat viele Gesichter“ – diesem<br />

Satz und seinen Inhalten wer<strong>de</strong>n<br />

die <strong>Lübeck</strong>er im bevorstehen<strong>de</strong>n Winter<br />

oft begegnen: Das <strong>Lübeck</strong>er Bündnis<br />

gegen Depression startet eine Plakataktion<br />

an Litfaßsäulen.<br />

Termine: Am 26. Oktober hält Prof. Dr.<br />

Hohagen ab 19.30 Uhr in <strong>de</strong>r VHS <strong>Lübeck</strong><br />

einen Vortrag zum Thema „Volkskrankheit<br />

Depression – was kann man<br />

dagegen tun?“. Am 18. November<br />

spricht die Dipl.-Psychologin Marfa<br />

Behm ab 20 Uhr im Forum St. Gertrud<br />

zum Thema „Umgang mit Depression“.<br />

Weitere Termine und Informationen auf<br />

<strong>de</strong>r Internetseite (siehe rechts) sowie bei<br />

Ansprechpartnerin Petra Schulze unter<br />

0451/500-5998.


www.hl-live.<strong>de</strong><br />

„HL-live – die schnelle Zeitung für <strong>Lübeck</strong>“<br />

nennt sich ein neuer Online-<br />

Dienst, <strong>de</strong>r mehrfach täglich aktualisiert<br />

die wichtigsten Nachrichten aus<br />

<strong>Lübeck</strong> und Umgebung liefert. Wer<br />

Nachrichten o<strong>de</strong>r Veranstaltungstipps<br />

hat, sen<strong>de</strong>t sie an news@HL-live.<strong>de</strong>.<br />

www.wikipedia.<strong>de</strong><br />

Egal zu welchem Thema – hier fin<strong>de</strong>t<br />

man Informationen zuhauf. Die Wikipedia<br />

ist eine freie Enzyklopädie in<br />

mehr als 100 Sprachen, die sich aus<br />

<strong>de</strong>m Wissen vieler Beteiligter speist.<br />

www.pflegewiki.<strong>de</strong><br />

Das PflegeWiki ist ein <strong>de</strong>utschsprachiges<br />

Wiki-Projekt für <strong>de</strong>n Gesundheitsbereich<br />

Pflege und wird seit<br />

2004 von Freiwilligen gemeinschaftlich<br />

aufgebaut. Es sind schon rund<br />

2000 Artikel verfasst, <strong>de</strong>ren Inhalte<br />

frei verbreitet wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />

Das hier hat ausgewiesene Logiker<br />

schwer beschäftigt: Eine Kandidatin<br />

tritt in einer Spielshow vor drei verschlossene<br />

Türen. Hinter einer <strong>de</strong>r<br />

Türen befin<strong>de</strong>t sich ein Auto, hinter<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren je eine (schweig-<br />

VERSCHIEDENES<br />

Tipps für Surfer im World Wi<strong>de</strong> Web<br />

www.tagesklinik-ostholstein.<strong>de</strong><br />

Der neue Internetauftritt <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r<br />

<strong>BRÜCKE</strong> Ostholstein und <strong>de</strong>r psychatrium<br />

Gruppe getragenen Tagesklinik<br />

in Neustadt.<br />

www.beschwer<strong>de</strong>stelle-hl-oh.<strong>de</strong><br />

Informationen über <strong>de</strong>n Verein Beschwer<strong>de</strong>stelle<br />

für Psychiatrieerfahrene<br />

und <strong>de</strong>ren Angehörige für die<br />

Hansestadt <strong>Lübeck</strong> und <strong>de</strong>n Kreis Ostholstein<br />

e.V..<br />

www.integra-fachdienstarbeit.<strong>de</strong><br />

Der auch von <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> in <strong>Lübeck</strong><br />

und Ostholstein mitgetragene Fachdienst<br />

informiert online über seine Arbeit.<br />

Ein neuer Internetauftritt wird<br />

<strong>de</strong>rzeit gestaltet.<br />

www.kompetenznetz-<strong>de</strong>pression.<strong>de</strong><br />

Das „Kompetenznetz Depression“ ist<br />

ein bun<strong>de</strong>sweites Netzwerk zur Optimierung<br />

von Forschung und Versor-<br />

same) Ziege. Um das Auto gewinnen<br />

zu können, muss die Kandidatin erraten,<br />

hinter welcher <strong>de</strong>r drei Türen es<br />

steht. Sie hat zwei Versuche. Die<br />

Spielregel sieht nun vor, dass <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator<br />

(er weiß, hinter welcher Tür<br />

gung im Bereich <strong>de</strong>pressiver Erkrankungen.<br />

Das Thema „Regionale Angebote“<br />

führt auch zum <strong>Lübeck</strong>er Bündnis<br />

gegen Depression, das Angebote<br />

und Kontaktmöglichkeiten vorstellt.<br />

www.psychiatrie.<strong>de</strong>/verlag<br />

Bücher, Bücher: Der zum bun<strong>de</strong>sweiten<br />

„Psychiatrienetz“ gehören<strong>de</strong> Psychiatrie-Verlag<br />

präsentiert auf seiner<br />

Internetseite Klassiker und Neuerscheinungen.<br />

Fachbücher, Lebensgeschichten,<br />

Arbeitshilfen und Fachzeitschriften<br />

– stöbern lohnt sich.<br />

www.kiss-luebeck.<strong>de</strong><br />

Die Kontakt- und Informations-Stelle<br />

für Selbsthilfegruppen (KISS) <strong>Lübeck</strong><br />

will <strong>de</strong>n Selbsthilfegedanken im sozialen<br />

und gesundheitlichen Bereich<br />

för<strong>de</strong>rn.<br />

Aktuelle Informationen auch unter<br />

www.diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

Das Ziegenproblem – eine harte Nuss!<br />

Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Ein Thema von Martin Koch (Neues Deutschland), aufgegriffen von Matthias Göpfert<br />

Grafik: Aus <strong>de</strong>m Buch „Das Einmaleins <strong>de</strong>r Skepsis“ von Gerd Gigerenzer. Mit Dank an <strong>de</strong>n „Berlin<br />

Verlag“, Berlin (www.berlinverlag.<strong>de</strong>).<br />

das Auto steht) nach <strong>de</strong>r ersten Wahl<br />

eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n nicht gewählten<br />

Türen öffnet.<br />

Beispiel (siehe Grafik): Das Auto steht<br />

hinter <strong>de</strong>r ersten Tür. Die Kandidatin<br />

wählt zunächst zufällig diese Tür. Der<br />

Mo<strong>de</strong>rator wür<strong>de</strong> nun Tür 2 o<strong>de</strong>r Tür<br />

3 für die Kandidatin öffnen.<br />

Die Kandidatin kann sich somit vor<br />

ihrer zweiten Wahl sicher sein, dass<br />

das Auto hinter einer <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verbliebenen<br />

Türen stehen muss. Sie<br />

kann ihre erste Wahl nun beibehalten<br />

o<strong>de</strong>r revidieren. Jetzt die Frage: Erhöht<br />

die Kandidatin ihre Gewinnchance,<br />

wenn sie sich umentschei<strong>de</strong>t?<br />

(Auflösung nächste Seite.)<br />

25


Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen<br />

Hauptproblem<br />

Ein Reporter interviewt PassantInnen<br />

auf <strong>de</strong>r Straße: „Was ist Ihrer Meinung<br />

nach das Hauptproblem unserer<br />

heutigen Gesellschaft – mangeln<strong>de</strong>s<br />

Wissen o<strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong> Bildung?“<br />

Der Gefragte: „Weiß ich nicht – ist<br />

mir auch egal!“<br />

Freiheit<br />

Ein Radfahrer fährt gemütlich in<br />

Schlangenlinien vor <strong>de</strong>r Straßenbahn.<br />

„Du Depp“, ruft <strong>de</strong>r Straßenbahnführer<br />

aus <strong>de</strong>m Fenster, „kannst<br />

du nicht woan<strong>de</strong>rs fahren?“ Der Radfahrer,<br />

mil<strong>de</strong> lächelnd: „Ich schon…“<br />

Denker<br />

René Descartes sitzt in einem Café.<br />

Die Kellnerin fragt höflich: „Möchten<br />

Sie noch eine Tasse Tee?“ Descartes,<br />

nach kurzem Überlegen: „Ich <strong>de</strong>nke<br />

nicht…“ – und verschwin<strong>de</strong>t.<br />

Antwort: Ja. Die Gewinnchance verdoppelt<br />

sich, wenn die Kandidatin<br />

sich beim zweiten Durchgang für die<br />

an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r verbliebenen Türen entschei<strong>de</strong>t.<br />

Die Lösung mag zunächst verwun<strong>de</strong>rn.<br />

Sie wird aber anhand nebenstehen<strong>de</strong>r<br />

Grafik, in <strong>de</strong>r das Auto beispielhaft<br />

hinter <strong>de</strong>r ersten Tür platziert<br />

ist, nachvollziehbar. Mit <strong>de</strong>r ersten<br />

Wahl sind gemäß <strong>de</strong>s Beispieles<br />

„Auto hinter erster Tür“ drei Konstellationen<br />

möglich:<br />

a) Die Kandidatin entschei<strong>de</strong>t sich für<br />

die Tür 1 und gewinnt <strong>de</strong>mnach,<br />

wenn sie nicht wechselt – egal ob<br />

<strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator anschließend Tür 2<br />

o<strong>de</strong>r 3 öffnet:<br />

b) Die Kandidatin entschei<strong>de</strong>t sich für<br />

die Tür 2. Dann muss <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator<br />

notgedrungen Tür 3 öffnen, da<br />

hinter Tür 1 ja das Auto steht. Hier<br />

wäre <strong>de</strong>r Wechsel <strong>de</strong>r Wahl von<br />

Vorteil.<br />

26<br />

VERSCHIEDENES<br />

Einen kenn’ ich noch…<br />

Kommunikation<br />

Ein Spaziergänger fragt einen Angler<br />

interessiert: „Beißen die Fische?“<br />

„Nein“, sagt <strong>de</strong>r Angler, „Sie können<br />

sie ruhig streicheln“.<br />

Auskunft<br />

Eine Dame kommt ehrfürchtig-aufgeregt<br />

zum berühmten Professor und<br />

fragt mit verschwörerischem Unterton:<br />

„Herr Professor, stimmt es, dass<br />

Warzen verschwin<strong>de</strong>n, wenn man<br />

eine schwarze Katze bei Vollmond an<br />

einer Friedhofsmauer vergräbt?“ Der<br />

Professor kratzt sich <strong>de</strong>n Bart und<br />

murmelt: „Hm – na ja…warum nicht.<br />

Wenn die Warze auf <strong>de</strong>r Katze war!“<br />

Wette<br />

Ein Ehepaar sitzt beim Frühstück. Sie<br />

sagt: „Wetten, du weißt nicht, was für<br />

ein Tag heute ist?“ Er: „Natürlich<br />

weiß ich das!“ Und verschwin<strong>de</strong>t ins<br />

Auflösung <strong>de</strong>s Ziegenproblems<br />

Büro. Um 10 Uhr bringt ihr ein Bote<br />

einen Blumenstrauß, um 12 Uhr bekommt<br />

sie ihre Lieblingspralinen und<br />

um 14 Uhr ein Designerkleid, das sie<br />

sich schon lange gewünscht hat.<br />

Überglücklich ruft sie <strong>de</strong>n Gatten an:<br />

„Danke – ich hatte noch nie einen so<br />

schönen Siebenschläfertag!“<br />

Nachrichten<br />

„Ich habe eine gute und eine<br />

schlechte Nachricht für Sie“, sagt <strong>de</strong>r<br />

Arzt zu seinem Patienten. „Na dann<br />

lassen Sie mal die gute Nachricht<br />

zuerst hören“, sagt <strong>de</strong>r Patient. Der<br />

Arzt: „Also, wir wer<strong>de</strong>n die Krankheit<br />

nach Ihnen benennen…“<br />

Und übrigens: Alle klagen über ihr<br />

Gedächtnis, aber niemand über seinen<br />

Verstand!<br />

Gesammelt von: Hiltrud Kulwicki<br />

c) Die Kandidatin entschei<strong>de</strong>t sich für<br />

die Tür 3. Nun muss <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>rator<br />

Tür 2 öffnen, und für die Kandidatin<br />

ist es wie<strong>de</strong>rum sinnvoll, die<br />

Tür zu wechseln.<br />

Bei zwei <strong>de</strong>r drei <strong>de</strong>nkbaren Konstellationen<br />

verbessert sich also die Gewinnchance,<br />

wenn die Kandidatin<br />

sich umentschei<strong>de</strong>t.<br />

Die beschriebenen Konstellationen<br />

treffen für die bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>de</strong>nkbaren<br />

Möglichkeiten (Auto hinter<br />

zweiter bzw. dritter Tür) in <strong>de</strong>rselben<br />

Weise zu. Somit verdoppelt sich bei<br />

einem Wechsel die Gewinnchance<br />

gegenüber <strong>de</strong>m Beibehalten <strong>de</strong>r<br />

Wahl.<br />

Eine ausführliche Darstellung <strong>de</strong>r Lösung<br />

und ihrer Begründung ist im<br />

Internet zu fin<strong>de</strong>n unter:<br />

http://www.nd-oline.<strong>de</strong>/artikel.asp?<br />

AID=66935&IDC=31&DB=Archiv


Je<strong>de</strong>r Mensch kann in eine seelische Krise geraten,<br />

die fachliche Hilfe notwendig macht.<br />

Die Grenze zwischen seelischer Gesundheit<br />

und psychischer Erkrankung ist fließend. Die<br />

individuelle Lebensplanung eines je<strong>de</strong>n Menschen,<br />

ob gesund o<strong>de</strong>r krank, folgt einer Vielzahl<br />

von Bedürfnissen, Wünschen und Zielen.<br />

Krisen und Krankheiten können einen wesentlichen<br />

Einfluss nehmen. Eine seelische Erkrankung<br />

berührt einen Menschen in seiner gesamten<br />

Persönlichkeit. Sie kann zu einer tiefgreifen<strong>de</strong>n<br />

Verunsicherung führen und alle Lebensbereiche<br />

beeinflussen. Krankheitsgeschichten<br />

sind immer Lebensgeschichten.<br />

Die <strong>BRÜCKE</strong> stellt Menschen in psychischen<br />

Notlagen qualifizierte Hilfen zur Verfügung.<br />

Für die MitarbeiterInnen <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> sind<br />

die Betreuten keine Objekte fachlicher Hilfe,<br />

son<strong>de</strong>rn Menschen, die bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />

ihres selbstbestimmten Lebensweges eine<br />

kurze Zeit o<strong>de</strong>r auch langfristig Unterstützung<br />

in Anspruch nehmen. Die Betreuten<br />

haben Rechte und Pflichten und grundsätzliche<br />

Bedürfnisse und Erfahrungen wie die<br />

HelferInnen.<br />

Die Betreuung in <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>r<br />

<strong>BRÜCKE</strong> ist individuell auf die Bedürfnisse,<br />

Belange und die Motivation <strong>de</strong>r Betroffenen<br />

abgestimmt. Die individuelle Lebensgeschichte<br />

je<strong>de</strong>s Einzelnen wird in Beziehung<br />

gesetzt zu wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

über auslösen<strong>de</strong> und aufrechterhalten<strong>de</strong> Bedingungen<br />

<strong>de</strong>r Erkrankung. Der Betroffene<br />

erarbeitet gemeinsam mit einer Mitarbeiterin/einem<br />

Mitarbeiter <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> Ziele seiner<br />

Entwicklung. Gemessen daran wer<strong>de</strong>n<br />

die Hilfen im Rahmen <strong>de</strong>r jeweiligen Bedingungen<br />

einer Einrichtung individuell ausgestaltet.<br />

Betreute und Helfer treten einan<strong>de</strong>r in<br />

einem grundsätzlich gleichberechtigten Dialog<br />

gegenüber.<br />

Die MitarbeiterInnen <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong>, ob haupto<strong>de</strong>r<br />

ehrenamtlich tätig, respektieren die Gefühlswelt<br />

ihres Gegenübers und achten seine<br />

persönliche Wür<strong>de</strong>, seine Privatsphäre und<br />

seine Grenzen in <strong>de</strong>r therapeutischen Begegnung.<br />

Dabei wird Wert darauf gelegt, dass<br />

das Akzeptieren von Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>s Be-<br />

Leitbild<br />

treuten nicht in Gleichgültigkeit und schädliche<br />

Toleranz umschlägt. Zeigt <strong>de</strong>r Betreute<br />

beispielsweise unangemessenes soziales Verhalten<br />

und völlig mangeln<strong>de</strong> Hygiene, die<br />

ihm beim Aufbau erwünschter sozialer Beziehungen<br />

im Wege sind, wird er auf die<br />

Konsequenzen seines Verhaltens aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Die <strong>BRÜCKE</strong> unterstützt seelisch belastete<br />

und psychisch kranke Menschen soweit wie<br />

möglich innerhalb ihres eigenen Umfel<strong>de</strong>s.<br />

Heimatliche Lebensbezüge wer<strong>de</strong>n aufrechterhalten<br />

beziehungsweise wie<strong>de</strong>r aufgegriffen.<br />

Die Teilnahme am normalen Leben in<br />

<strong>de</strong>r Gesellschaft ist in <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> ein übergreifen<strong>de</strong>r<br />

Aspekt <strong>de</strong>r unterschiedlichsten<br />

fachlich und individuell abgestimmten Hilfsangebote.<br />

Die Ressourcen <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong><br />

wer<strong>de</strong>n von uns genutzt und nicht je<strong>de</strong> Hilfe<br />

„psychiatrisiert“. Die Beziehungen zwischen<br />

<strong>de</strong>n Betreuten und <strong>de</strong>n Menschen bzw. Einrichtungen<br />

<strong>de</strong>s Gemeinwesens sollen dabei<br />

wesentlich gestärkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die <strong>BRÜCKE</strong> erarbeitet ihr Angebot aus <strong>de</strong>r<br />

Gemein<strong>de</strong>. Sie kooperiert innerhalb <strong>de</strong>s gemein<strong>de</strong>psychiatrischen<br />

Verbun<strong>de</strong>s mit allen<br />

wichtigen Einrichtungen und Leistungsträgern<br />

und übernimmt eine Versorgungsverpflichtung<br />

in <strong>de</strong>r Region.<br />

Die <strong>BRÜCKE</strong> entwickelt ihre Arbeitsweise beständig<br />

fort.<br />

Als Instrument <strong>de</strong>r Qualitätsentwicklung setzt<br />

sie das EFQM-Mo<strong>de</strong>ll für Excellence <strong>de</strong>r European<br />

Foundation for Quality Management<br />

ein. Außer<strong>de</strong>m nehmen alle Einrichtungen<br />

am Benchmarking teil, einem Qualitätssystem,<br />

in <strong>de</strong>m Betreute und MitarbeiterInnen<br />

nach ihrer Zufrie<strong>de</strong>nheit befragt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Ergebnisse dieser Befragung dienen<br />

einem überregionalen Qualitätsvergleich,<br />

<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Einrichtungen reflektiert wird.<br />

Die MitarbeiterInnen <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong> verpflichten<br />

sich auf allen Ebenen einem kooperativen<br />

Führungsstil. Fort- und Weiterbildung sowie<br />

Supervision sind selbstverständlicher Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r Arbeit <strong>de</strong>r <strong>BRÜCKE</strong>.<br />

SOZ. THERAP.<br />

WOHNGRUPPEN<br />

MED.-BERUFL. REHA<br />

RPK<br />

WOHNHEIM<br />

PSYCHOSE U. SUCHT<br />

ERGOTHERAPIE<br />

GESTALTUNGSTH.<br />

SOZ. PSYCH.<br />

WOHNHEIM<br />

AMBULANTE<br />

SOZIO-THERAPIE<br />

FRAUENWEGE<br />

SOZ. PSYCH.<br />

WOHNHEIM<br />

TAGESZENTRUM<br />

TAGESSTÄTTE<br />

TAGESKLINIK<br />

SOZ. PSYCH.<br />

FACHPFLEGE<strong>DIE</strong>NST<br />

BERUFSVORBEREITUNG<br />

POBI<br />

BETREUTES<br />

WOHNEN<br />

GESCHÄFTSFÜHRUNG


BERATUNGSSTELLE<br />

Engelsgrube 20 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 7907353 <strong>·</strong> Fax 7907355<br />

E-Mail: beratungsstelle@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

TAGESZENTRUM<br />

Begegnungsstätte/Tagesstätte/ Beratungsstelle/Krisenwohnung<br />

Engelsgrube 47 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 14008-0 <strong>·</strong> Fax 1400840<br />

E-Mail: tageszentrum@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

TAGESSTÄTTE<br />

Kerckringstraße 9 <strong>·</strong> 23554 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 45451 <strong>·</strong> Fax 45426<br />

E-Mail: kerckringstr.@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

Telefon 0451 4792189 – Fahrradwerkstatt<br />

TAGESKLINIK<br />

Engelsgrube 47 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 14008-27 <strong>·</strong> Fax 1400817<br />

E-Mail: tagesklinik@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

SOZIALPSYCHIATRISCHE<br />

INSTITUTSAMBULANZ<br />

Engelsgrube 35 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 880670 <strong>·</strong> Fax 8806722<br />

E-Mail: institutsambulanz@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

BETREUTES WOHNEN<br />

Kronsfor<strong>de</strong>r Allee 31a <strong>·</strong> 23560 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 77098 <strong>·</strong> Fax 7062770<br />

E-Mail: betreuteswohnen@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

SOZIALTHERAPEUTISCHE WOHNGRUPPE<br />

Travemün<strong>de</strong>r Allee 10 <strong>·</strong> 23568 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 32313 <strong>·</strong> Fax 32413<br />

E-Mail: sozialtherapeutische.wg@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

FRAUENWeGe<br />

Klappenstraße 20 <strong>·</strong> 23554 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 4806382 (Klappenstraße 20) <strong>·</strong> Fax 4806383<br />

Telefon 0451 4806543 (Klappenstraße 31)<br />

E-Mail: frauenwege@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

SOZIALPSYCHIATRISCHES WOHNHEIM<br />

Marlesgrube 75 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 702450 <strong>·</strong> Fax 7024524<br />

E-Mail: wh.marlesgrube@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

SOZIALPSYCHIATRISCHES WOHNHEIM<br />

Kurzer Weg 7–9 <strong>·</strong> 23556 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 499650 <strong>·</strong> Fax 4996539<br />

E-Mail: wh.kurzerweg@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

SOZIALPSYCHIATRISCHES WOHNHEIM<br />

– PSYCHOSE UND SUCHT –<br />

Rabenstraße 3 <strong>·</strong> 23566 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 611680 <strong>·</strong> Fax 6116813<br />

E-Mail: wh.suchtpsychose@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

<strong>DIE</strong> EINRICHTUNGEN<br />

WOHNGRUPPE FÜR MENSCHEN MIT<br />

DOPPELDIAGNOSE „PSYCHOSE UND SUCHT“<br />

Marlistraße 9a <strong>·</strong> 23566 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 6116296 <strong>·</strong> Fax 6116298<br />

E-Mail: wg.suchtspychose@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

GERONTOPSYCHIATRIE, SOZIOTHERAPIE,<br />

SOZIALPSYCHIATRISCHER FACHPFLEGE<strong>DIE</strong>NST<br />

Stülpnagelstraße 2 <strong>·</strong> 23566 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 611690 <strong>·</strong> Fax 6116961<br />

Mobil 0172 4106434<br />

E-Mail: fachpflegedienst@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

WOHNGRUPPE FÜR ÄLTERE MENSCHEN<br />

Fackenburger Allee 32a <strong>·</strong> 23554 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 4809952<br />

SOZIOTHERAPIE<br />

Kontakt über Bereich Gerontopsychiatrie – Herr Kozian<br />

Stülpnagelstraße 2 <strong>·</strong> 23566 <strong>Lübeck</strong> und/o<strong>de</strong>r<br />

Kontakt über Betreutes Wohnen – Frau Repenning<br />

Kronsfor<strong>de</strong>r Allee 31 a <strong>·</strong> 23560 <strong>Lübeck</strong><br />

E-Mail: soziotherapie@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

PRAXIS FÜR ERGOTHERAPIE<br />

UND GESTALTUNGSTHERAPIE<br />

Holstenstraße 14 –16 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 7070728 <strong>·</strong> Fax 7071718<br />

E-Mail: ergotherapiepraxis@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

KINDERPROJEKT „PAMPILIO“<br />

in PRAXIS FÜR ERGOTHERAPIE (Adresse s.o.)<br />

Telefon 0451 2963450 <strong>·</strong> Fax 2963451<br />

E-Mail: pampilio@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

PRAXISORIENTIERTE BERUFSVORBEREITUNG<br />

UND INTEGRATION (POBI)<br />

Moislinger Allee 20 a <strong>·</strong> 23588 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 889710 <strong>·</strong> Fax 8897120<br />

E-Mail: pob@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

RPK<br />

Rehabilitationseinrichtung für psychisch Kranke<br />

– Medizinische und berufliche Rehabilitation –<br />

Engelsgrube 55 <strong>·</strong> 23552 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 707660 <strong>·</strong> Fax 7076629<br />

E-Mail: rpk@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

ARBEITSPROJEKTE<br />

Krempelsdorfer Allee 34 <strong>·</strong> 23556 <strong>Lübeck</strong><br />

Telefon 0451 4793548 – PC-Werkstatt<br />

E-Mail: edv@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong><br />

Telefon 0451 4793546 – Wäscherei<br />

E-Mail: waescherei@diebruecke-luebeck.<strong>de</strong>

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