Risiken im Leben meistern - Raiffeisen
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Biografisches<br />
n Geboren 1972 in Bozen<br />
n Wirtschaftsstudium an den<br />
Universitäten Trient und<br />
Durham (UK)<br />
n 1999 – 2000 Geschäftsführer<br />
der Bio Vinschgau Gen.mbH<br />
n 2000 – 2004 Marketingleiter<br />
des Verbandes der Vinschgauer<br />
Obstgenossenschaften<br />
n 2004 Marketingleiter der<br />
Milkon Südtirol<br />
n seit Dezember 2004<br />
deren Geschäftsführer<br />
n 2008 – 2010 Obmann der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse Branzoll-Auer<br />
n seit Juni 2010 Obmann der<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse Unterland<br />
n verheiratet, 2 Kinder<br />
Robert Zampieri ist für<br />
eine radikale Lösung:<br />
„Ich kann mir ein bis<br />
zwei <strong>Raiffeisen</strong>kassen<br />
pro Bezirk vorstellen.“<br />
glieder und Kunden nicht verprellt<br />
haben. Was wir spüren, ist,<br />
dass der Markt aggressiver geworden<br />
ist. Deshalb befürchte ich,<br />
dass <strong>Raiffeisen</strong> in Südtirol in den<br />
kommenden Jahren Marktanteile<br />
verlieren wird, wenn es uns nicht<br />
gelingt, unsere Kunden zu begleiten.<br />
Wir brauchen sicherlich<br />
mehr Flexibilität und ein höheres<br />
Maß an Professionalität.<br />
Wie wollen Sie das erreichen?<br />
Robert Zampieri: Ich kenne Kunden,<br />
aber auch Mitglieder, die<br />
zwar ihr Kontokorrent brav in ihrer<br />
<strong>Raiffeisen</strong>kasse laufen haben.<br />
Aber das Konto für das Wohnbaudarlehen<br />
z. B. haben sie bei der<br />
Konkurrenz eröffnet. Das kann<br />
es nicht sein. Deshalb muss die<br />
Qualität in den Dienstleistungen<br />
der <strong>Raiffeisen</strong>kassen erhöht werden.<br />
Die großen <strong>Raiffeisen</strong>kassen<br />
haben ausgebildetes Personal und<br />
ihre Spezialabteilungen aufgebaut,<br />
aber die kleinen <strong>Raiffeisen</strong>kassen<br />
können nichts Vergleichbares anbieten.<br />
Deshalb sind Fusionen unumgänglich.<br />
48 <strong>Raiffeisen</strong>kassen<br />
sind zu viel, und ich bin nicht allein<br />
mit dieser Meinung.<br />
Was schwebt Ihnen vor?<br />
Robert Zampieri: Ich kann mir ein<br />
bis zwei <strong>Raiffeisen</strong>kassen pro Bezirk<br />
vorstellen. Natürlich werden<br />
keine Filialen oder Personalstellen<br />
abgebaut. Die <strong>Raiffeisen</strong>kasse<br />
wird auch in Zukunft so nah wie<br />
möglich am Kunden arbeiten. Darin<br />
liegt eine ihrer Stärken. Aber<br />
mit der Fusion wird die Arbeit vereinfacht,<br />
sie wird kundenfreundlicher<br />
und reduziert die Kosten.<br />
Andererseits aber ufert die<br />
Bürokratie aus. In den letzten<br />
vier Jahren wurden <strong>im</strong> Bankwesen<br />
300 neue Normen eingeführt.<br />
Ersticken die Banken darunter?<br />
Robert Zampieri: Absolut. Und<br />
die Bürokratie wird aber mit Sicherheit<br />
nicht abnehmen. Deshalb<br />
müssen wir Mechanismen<br />
entwickeln, um den neuen Anforderungen<br />
bestmöglichst gerecht<br />
zu werden – sei es auf der Ebene<br />
des <strong>Raiffeisen</strong>verbandes und der<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Landesbank als auch<br />
auf der Ebene der einzelnen Kassen<br />
vor Ort.<br />
Sie sind auch Geschäftsführer<br />
des Milchkonsortiums Milkon.<br />
Wie schaffen Sie es, beide<br />
Funktionen unter einen Hut zu<br />
bekommen?<br />
Robert Zampieri: Durch Zeitfenster,<br />
die sich mir während<br />
des Tages auftun. Die geben mir<br />
Kraft. Ich bin seit 11 Jahren mit<br />
großer Leidenschaft <strong>im</strong> Genossenschaftswesen<br />
Südtirols tätig<br />
und inzwischen weiß ich, welchen<br />
Spielraum eine Genossenschaft<br />
hat. – Die Arbeit in der Bank<br />
gibt mir neben meiner Arbeit<br />
als Geschäftsführer eine große<br />
Bereicherung. Bei einer guten<br />
Zeiteinteilung lassen sich beide<br />
Arbeitsfelder durchaus vereinbaren.<br />
Die Arbeit in der Bank gefällt<br />
mir vor allem deshalb, da einem<br />
dabei Höhen und Tiefen von Menschen<br />
so unmittelbar gegenwärtig<br />
werden. Dies ist eine große Bereicherung<br />
für das eigene <strong>Leben</strong> und<br />
die Aufgaben als Führungskraft.<br />
Interview:<br />
Stefan Nicolini<br />
„Wir spüren keinen Vertrauensverlust<br />
vor Ort. Vielleicht auch deshalb, weil<br />
wir uns nicht an den hochspekulativen<br />
Geschäften beteiligt haben.“<br />
<strong>Raiffeisen</strong> Magazin 6 | 2010<br />
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