topthema : kinder & kreativität - Rappel-Post

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28 Wohlfühlen Schöne neue Muttiwelt Pädagogisch wertvoll oder ka-wumm? Neulich fand ich in der Garage meine alten Buntstifte. Kurze und halbwegs abgenutzte, verstaut in einer uralten Blechdose der Bonbonmarke „Quality Street“ (gibt´s die noch?). Ich kann mich nicht erinnern, als Kind zu Hause jemals andere Buntstifte benutzt zu haben. Ganz anders Marlene: Mit ihren nunmehr fünfeinhalb Jahren ist sie Eignerin von sage und schreibe neun Packungen Buntstiften aller Art. Dicke und dünne, mit edlem Holz oder öko, mit wachsweicher Mine oder (angeblich) mehrfarbig malend. Nur ein einziges Päckchen haben wir Eltern gekauft: Als Marlene anderthalb war, suchten wir im Urlaub eine Beschäftigung für sie. Doch Besucher bei uns zu Hause, Gäste bei Marlenes Geburtstagsfeiern und selbst eine kinderfreundliche Fluglinie haben dafür gesorgt, dass ich nun Lagerfl ächen für die vielen Buntstift-Sets suche. Wo im Internet steht eigentlich, dass Buntstifte das ideale Geschenk für Kindergartenkinder seien? Oder passen wir etwa in das Klischee der bildungsgeifernden Helikoptereltern, so dass man unseren Nachwuchs allein mit Kreativmaterial bedenkt? In den offenkundig nachhaltigeren 1970er Jahren genügte eine Packung Buntstifte fürs Leben, nun aber neun? Die multinationalen Buntstift-Konzerne lassen vermutlich täglich Champagnerkorken knallen – denn acht dieser Packungen hätten nie angebrochen werden dürfen. Seit mir Marlenes absurde Überversorgung klar geworden ist, versuche ich mit Tricks, die einem handtaschendurchwühlenden Kleinganoven der besten Einkaufsmeile alle Ehre machen würden, jedem mit Buntstiften nahenden Besucher die Ware zu entwinden, bevor Marlene sie erblicken konnte. Nun schwanke ich zwischen der Eröffnung eines Schreibwaren- Shops auf e-bay und der hinterhältigen Idee, meinerseits bei Besuchen von Haushalten mit Kindern stets mit nett verpackten Buntstiftpäckchen aufzuwarten. Marlene bekommt dann von mir den Gegenwert in Matchbox- Autos ausgezahlt – die hat nämlich noch nie jemand dem Kind geschenkt, außer uns bildungsenthobenen Eltern. Silja Fuchs Blaue Kathrins Lieblingsbrot: Würziger Tomatenwürfelfrischkäse Erkältungszeit! Immer gut beraten mit Original IS Aromamischungen: Engelwurz-Balsam, Thymian-Myrte-Balsam Kinder, Bienenwachswickel, Ohrkompressen-Sets ... Aliceplatz 11 63065 Offenbach a. M. Tel. 069 40809070 Montag – Samstag 9:00 – 20:00 Uhr www.apo-im-komm.de Kennt ihr die Blaue Kathrin? Das ist eine himmelblaue und fröhliche kleine Straßenbahn die auf ihrer Fahrt ein spannendes Abenteuer erlebt. Und während ich für Kathrin ein flutschiges Gelee gekocht habe, hat sie erzählt, dass ihr Lieblingsessen der würzige Tomatenwürfelfrischkäse ist. Den mag sie am Liebsten auf knackigem Vollkornbrot. Mit dem im Straßenbahnbauch kann sie viele, viele Abenteuer erleben! Wenn ihr Lust habt, könnt ihr den Tomatenwürfelfrischkäse auch auf Gurkenscheiben oder rundem Pumpernickel streichen – wie in unserem Bild. Dann sieht euer Snack fast wie eine kleine Straßenbahn aus! IHR BRAUCHT AN ZUTATEN: Drei kleine Tomaten Ein Teelöffel Tomatenmark Frische Kräuter so viel ihr mögt Salz & Pfeffer 3 Eßlöffel Frischkäse 2 Scheiben frisches Vollkornbrot UND SO GEHTS: Wascht die Tomaten und die Kräuter und tupft alles trocken. Halbiert die Tomaten, schneidet sie erst in Scheibchen und dann vorsichtig in ganz feine Würfel. Als nächstes kommen die Kräuter dran. Hebt einen Zweig Kräuter auf – den Rest schnippelt ihr ganz fein. Gebt den Frischkäse in eine kleine Schüssel, die Tomaten, das Tomatenmark und die Kräuter dazu und vermengt alles langsam mit einem Esslöffel. Salz und Pfeffer dazu und noch mal verrühren. Jetzt muss der Frischkäse probiert werden, ihr entscheidet, ob noch Salz oder Pfeffer oder noch Kräuter fehlen. Wenn es euch schmeckt, geht’s weiter: streicht die bunte Mischung auf das Vollkornbrot und verziert die Brote mit dem Zweig Kräuter. Der reicht für alle Brote, wenn ihr ihn ein wenig zerpfl ückt. Ob ihr wohl auch Abenteuer erlebt nach dem Auffuttern? Marina Caktas von der Genusswolke – und die Geschichte der Blauen Kathrin ist von www.mainmaerchenschiff.de. Dort fi ndet ihr auch die Termine für Kathrins Fahrt in Frankfurt. Marina Caktas
Wohlfühlen 29 Erkältungen im Anmarsch Schon dreimal hatte der fünfjährige Finn seit dem Herbst eine Erkältung. Mutter Marlene hat große Bedenken: „Wie soll das erst werden, wenn es richtig kalt wird?“ Dabei sind zehn bis zwölf Infekte für Kindergartenkinder ganz normal, denn das Immunsystem muss noch trainiert werden. Die Offenbacher Kinderärztin Doris Depner empfi ehlt, die Abwehr der Kinder zu stärken, um Infekte abzuwehren oder schnell wieder loszuwerden. Dazu gehören ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung mit frischem Obst und Gemüse sowie Fruchtsäfte mit Vitamin C wie Orange. „Auch bei schlechtem Wetter können Kinder draußen spielen. Dazu sollten sie im Zwiebellook gekleidet sein – warm genug, dass sie nicht frieren, aber sie sollten auch nicht schwitzen, wenn sie toben“, sagt Depner. Auch regelmäßiges Händewaschen schützt vor Ansteckung, da die Viren über Tröpfcheninfektion übertragen werden wie zum Beispiel auf Türgriffen und auf Spielzeug. Ein grippaler Infekt äußert sich bei Kindern mit Husten, Schnupfen, Halsund Gliederschmerzen. Bei Husten helfen schleimlösende Hustensäfte, sanftes Beklopfen des Rückens, Brust- und Halswickel und Inhalieren. Bei Schnupfen sollte nachts die Matratze am Kopfende leicht erhöht werden, damit das Kind besser atmen kann. Auch helfen feuchte Tücher oder eine Wasserschale auf Heizung, die Raumluft zu befeuchten. „Bei starken Schnupfen und verstopfter Nase tun Nasentropfen oder Nasenspray gut. Denn wenn die Verbindungsgänge zwischen Nase und Ohr schlecht belüftet werden, kann aus einem Schnupfen schnell eine Mittelohrentzündung entstehen“, sagt die Kinderärztin. Bei Ohrenschmerzen helfen Zwiebelsäckchen oder Ohrkompressen-Sets. Ein Besuch beim Kinderarzt wird notwendig, wenn das Fieber über 39 Grad steigt, die Erkältung schon länger andauert, das Kind sehr schlapp und müde ist und über Schmerzen im Ohr und im Hals klagt. (mp) Familientest: Erlebnisbäder, Teil 1: Rebstockbad (Frankfurt) und MonteMare (Obertshausen) Unser Autor Claudius Grigat prüft mit seinen beiden Kindern Jonathan (3) und Rebecca (5) Angebote für Kinder und Familien aller Art auf ihre Tauglichkeit – diesmal Erlebnisbäder. Das Rebstockbad hinter der Frankfurter Messe ist eines der ältesten Erlebnisbäder der Region. Hier warten Wellenbad, Whirlpool und Wasserrutsche, Sprudeldüsen, Außenbecken und ein Saunabereich auf die Gäste. Das zeigt sich auch am Preis: 5,50 € Eintritt zahlen Erwachsene für 90 Minuten am Wochenende, Rebecca 4 € und Jonathan 2 €. Dafür gibt es auch einen geräumigen Kleinkindbereich: Hier fi nden sich drei in Stufen angelegte und durch schiefe Ebenen zum Herunterrutschen verbundene Becken mit warmem Wasser, das ihm höchstens bis zum Popo geht. Das ist aber auch nötig, denn im restlichen Bad ist die Wassertemperatur eher niedrig. Einzige Ausnahme: Die Whirlpools auf der anderen Seite der Halle. Deren Größe und die verschiedenen, durch Kanäle verbundenen Becken wecken Rebeccas Forschergeist und sorgen dafür, dass die Zeit schon fast zu kurz ist, um jeden Winkel zu erkunden. Und ich merke: Ich muss meinen Kids auf den Fersen bleiben, sonst habe ich sie ganz schnell aus den Augen verloren. Zum Glück ist die Riesenrutschbahn noch etwas zu Respekt einfl ößend für die beiden – sonst hätte ich wohl auch mit in die Röhre gemusst. Sehr praktisch sind die großen Familienkabinen. Der Nachteil: Die Wände haben zum Boden hin einen ziemlich großen Abstand. Diesen „Schlitz“ nutzt Jonathan genau in dem Moment, in dem ich mich der Badehose entledigt habe – und entwischt. Entspanntes Fertigmachen geht anders... Tropische Temperaturen herrschen im Freizeitbad Montemare in Obertshausen. Für die Kleinen gibt es einen großzügigen Wasserspielbereich mit Grotte, Wasserfall und einer Rutsche und das mit wohlig warmen Wasser. Rebecca erkundet lieber das Erlebnisbecken, schwimmt rein und raus und probiert die Sprudelentspannungsliegen, die Wasserfälle und den Strömungskanal aus. Jonathan gefällt es prima in den beiden Whirlpools, doch das Dampfbad ist ihm viel zu warm. Die Lautstärke im Rutschenturm zeigt uns an, hier ist ordentlich was los, ob in der Reifenrutsche, der Black-Hole- Rutsche mit Lichteffekten oder der Trichterrutsche für ganz Wagemutige im Alter ab 12 Jahre. Aber so weit sind wir ja noch nicht und können dem Krach den Rücken kehren. Auch wenn es im Montemare relativ übersichtlich zugeht, bleibt mir keine Chance, das Sportbecken auszuprobieren. Also auch hier: Hoher Spaßfaktor für die Kinder, aber für die Eltern ist eher weniger Entspannung angesagt. Ordentlich sind die Umkleidemöglichkeiten, allerdings auch die Preise: eine Familie zahlt für zwei Stunden werktags 16 €, am Wochenende 23,50 €, für vier Stunden 22 € bzw. 29,50 €.
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