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© 2009 devolo AG, Aachen (Deutschland)<br />

Rechtliche Hinweise<br />

Dieses Dokument ist urheberrechtlich geschützt. Sein Inhalt ist vertraulich. Kein Bestandteil dieser Dokumentation darf in irgendeiner Form, weder<br />

elektronisch noch mechanisch, zu irgendwelchen Zwecken vervielfältigt werden, außer zu dem ausdrücklich schriftlich genehmigten Zweck der<br />

Projektevaluierung. devolo behält sich vor, die genannten Daten ohne Ankündigung zu ändern, und übernimmt keine Gewähr für technische<br />

Ungenauigkeiten und/oder Auslassungen. devolo übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit und/oder Vollständigkeit der in diesem Dokument<br />

gemachten Angaben, bzw. für die Folgen, die aus dem Gebrauch dieser Dokumentation entstehen.<br />

Marken<br />

dLAN®, devolo sowie das devolo-Logo sind eingetragene Marken der devolo AG.<br />

HomePlug® ist eine eingetragene Marke der HomePlug Powerline Alliance.<br />

Linux® ist eine eingetragene Marke von Linus Torvalds.<br />

Mac® ist eine eingetragene Marke von Apple Computer, Inc.<br />

Windows® und Microsoft® sind eingetragene Marken von Microsoft, Corp.<br />

Alle übrigen verwendeten Namen und Bezeichnungen können Marken oder eingetragene Marken ihrer jeweiligen Eigentümer sein.<br />

Stand<br />

Version 10.1 vom 1. Juli 2009<br />

Version 10.2 vom 11. September 2009<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch<br />

i


Inhalt<br />

1 Einleitung..................................................................................................................................... 1<br />

2 Wichtiges Grundwissen................................................................................................................ 2<br />

2.1 Dämpfung ............................................................................................................................................. 2<br />

2.2 Frequenzen............................................................................................................................................ 2<br />

3 Antennennetze............................................................................................................................. 4<br />

3.1 Netztopologien ...................................................................................................................................... 4<br />

3.2 Netztypen .............................................................................................................................................. 5<br />

3.3 Installierte Komponenten ....................................................................................................................... 8<br />

3.3.1 Antennendosen............................................................................................................................ 9<br />

3.3.2 Verteiler, Abzweiger ................................................................................................................... 10<br />

3.4 Rückkanalfähigkeit, ein Begriff aus der DOCSIS-Technik........................................................................ 11<br />

3.5 Einsatz der devolo dLAN-Technologie auf Antennennetzen ................................................................... 12<br />

3.5.1 Ankoppelung des Ethernet-Signals an das Antennenkabel .......................................................... 13<br />

3.5.2 Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose .......................................................... 14<br />

3.5.3 Überwindung von Verstärkern (passiver Bypass).......................................................................... 15<br />

3.5.4 Überwindung von Verstärkern (aktiver Bypass)............................................................................ 16<br />

3.5.5 Überwindung von Verstärkern (passiver Rückweg im Verstärker).................................................. 17<br />

3.5.6 Einsatz von Filtern (Hochpass)..................................................................................................... 18<br />

3.5.7 Logische Segmentierung............................................................................................................. 19<br />

4 Zwei-Draht-Leitungen ................................................................................................................ 21<br />

4.1 Twisted oder untwisted Pair, Adernpaar ............................................................................................... 21<br />

4.2 Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über Telefonleitungen (freies Adernpaar) ............................................... 21<br />

4.3 Punkt-zu-Punkt über Telefonleitungen (belegtes Adernpaar) ................................................................. 22<br />

4.4 Punkt-zu-Mehrpunkt auf Telefonleitungen (mit Telefonbetrieb) ............................................................. 22<br />

4.5 BNC-Netze, 10Base2-Netze.................................................................................................................. 23<br />

5 Stromleitungen .......................................................................................................................... 24<br />

5.1 Stromnetze in Einfamilienhäusern......................................................................................................... 24<br />

5.2 Stromnetze in Mehrfamilienhäusern (zentrale Zähleranordnung)........................................................... 25<br />

5.3 Stromnetze in Mehrfamilienhäusern (dezentrale Zähleranordnung) ....................................................... 27<br />

5.4 Stromnetze in großen Gebäuden .......................................................................................................... 28<br />

5.5 Repeater-Schaltungen auf Stromnetzen................................................................................................ 29<br />

5.6 Segment-Isolation mit Funk-Entstörfilter für Repeater-Schaltungen ....................................................... 31<br />

5.7 Phasenkopplung und FI-Schutzschalter................................................................................................. 31<br />

5.8 Störquellen und Gegenmaßnahmen auf der Powerline.......................................................................... 32<br />

5.9 Senken und Gegenmaßnahmen auf Powerline...................................................................................... 33<br />

6 Projekte...................................................................................................................................... 34<br />

6.1 Vorbereitung........................................................................................................................................ 35<br />

6.1.1 Sondierung ................................................................................................................................35<br />

6.1.2 Objektprüfung [Site-Survey] ........................................................................................................ 36<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch<br />

ii


6.1.3 Detailplanung, Kalkulation des Angebotes.................................................................................. 41<br />

6.2 Umsetzung .......................................................................................................................................... 44<br />

6.2.1 Vorbereitung des Rollouts........................................................................................................... 44<br />

6.2.2 Durchführung des Rollouts ......................................................................................................... 45<br />

6.3 Betrieb................................................................................................................................................. 45<br />

6.3.1 Management ............................................................................................................................. 45<br />

6.3.2 Wartung und Support................................................................................................................. 45<br />

7 Nützliche Software..................................................................................................................... 46<br />

7.1 Iperf .................................................................................................................................................... 46<br />

7.1.1 Anwendung ............................................................................................................................... 46<br />

7.1.2 TCP oder UDP............................................................................................................................. 46<br />

7.1.3 Einrichtung Server ...................................................................................................................... 47<br />

7.1.4 Einrichtung Client....................................................................................................................... 48<br />

7.2 VLC...................................................................................................................................................... 49<br />

7.2.1 Anwendung ............................................................................................................................... 49<br />

7.2.2 Streamingserver/-client ............................................................................................................... 50<br />

7.2.3 Einrichtung des Streamingservers................................................................................................ 50<br />

7.2.4 Einrichtung des Streamingclient.................................................................................................. 52<br />

8 Anhang ...................................................................................................................................... 54<br />

8.1 Bezugsquellen für Zubehör................................................................................................................... 54<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch<br />

iii


1 Einleitung<br />

Dieses Handbuch dient der Unterstützung bei der Planung und Installation der devolo<br />

dLAN 200 AVpro-Produkte in Projekten mit Netzen auf der Basis von Koax-, 2-Drahtoder<br />

Stromkabeln. Es richtet sich an Systemintegratoren (z.B. zertifizierte devolo-<br />

Partnerfirmen und ausgebildete Fachleute) mit Kenntnissen der devolo-Produkte, die<br />

zusätzlich über entsprechende Erfahrungen aus der Netzwerk-Technologie sowie der<br />

Antennen-, Elektro- oder Telefontechnik verfügen.<br />

Die hier beschriebenen Projekte haben eine Größenordnung von etwa 20<br />

Endpunkten. Bitte berücksichtigen Sie, dass auch schon Projekte mit 5 Endpunkten<br />

komplexe Umsetzungen erfordern können. Man kann jedoch davon ausgehen, dass<br />

ein Projekt mit 20 Endpunkten eine sorgfältige Vorbereitung braucht, um<br />

unangenehme Überraschungen oder aufwändige Nachbesserungen vermeiden zu<br />

können. Prinzipiell sind die Hinweise in diesem Handbuch auch anwendbar auf<br />

Projekte mit mehreren hundert Endpunkten.<br />

Das Handbuch soll Anregungen zur Organisation und Vorbereitung von Projekten<br />

geben, jedoch weder vollständig, noch erschöpfend alle verschiedenen Möglichkeiten<br />

und Alternativen für die Umsetzung beschreiben. In der Praxis gibt es erfahrungsgemäß<br />

verschiedene Wege und Methoden für eine erfolgreiche Projektrealisierung.<br />

Dieses Handbuch soll den erstmaligen Anwender vor typischen Fehlern bewahren und<br />

die Lernkurve für neue Projekte abkürzen.<br />

Der Übersichtlichkeit wegen verzichten wir an dieser Stelle absichtlich auf<br />

die Beschreibung von Funktionalität und Technologie der verschiedenen<br />

verwendeten Geräte. Bitte ziehen Sie bei Bedarf die entsprechende<br />

Produktdokumentation zu Rate.<br />

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Abbildungen in diesem Handbuch<br />

um Prinzipskizzen handelt. Abhängig vom Hersteller der eingesetzten<br />

Zubehörteile (insbesondere Diplexfilter) kann die Ausführung der<br />

Anschlüsse und damit die Beschaltung unterschiedlich sein. Die<br />

Prinzipskizzen sind angelehnt an Diplexfilter der Firma Comega. Konkrete<br />

Bezugsquellen und Anschaltskizzen finden Sie auf unserer Webseite unter:<br />

http://www.devolo.de/business/zubehoer-referenzliste.html.<br />

Die Vielfalt der möglichen Projektszenarien und die stetig fortschreitende technische<br />

Weiterentwicklung wird Sie und uns sicher auch in Zukunft immer wieder vor neue<br />

Herausforderungen stellen. Gerne möchten wir diese zusammen mit Ihnen lösen. Uns<br />

ist daher sehr wichtig, dass wir von Ihren Erkenntnissen und Ideen bei der<br />

Realisierung von Projekten mit devolo-Produkten erfahren. Geben Sie uns daher gerne<br />

unter info@devolo.de Ihr Feedback. Sie helfen uns damit, unsere Produkte<br />

kontinuierlich zu optimieren, um Sie bei Ihren Projekten noch besser unterstützen zu<br />

können.<br />

Vielen Dank!<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 1


2 Wichtiges Grundwissen<br />

2.1 Dämpfung<br />

Koax-Netze, bzw. Signale die über Koax übertragen werden, unterliegen einer<br />

Dämpfung. Diese wird angegeben in der Einheit dB (Dezibel). Jedes Element bzw.<br />

Bauteil in einem Koax-Netz hat eine definierte Dämpfung. Dämpfungen von in einer<br />

Linie verbauten Komponenten (Verteiler, Anschlussdosen usw.) werden einfach<br />

addiert.<br />

Koax-Netze zur TV Übertragung sind normalerweise so aufgebaut, dass hinter einem<br />

Verstärker für das Antennensignal ein so genanntes Dämpfungsbudget von 42 dB<br />

vorhanden ist. In der Praxis bedeutet das, dass alle hinter einem Antennenverstärker<br />

in Linie vorhandenen Komponenten addiert zusammen maximal 42 dB Dämpfung<br />

aufweisen dürfen. Üblicherweise sollte eine sauber aufgebaute Installation das<br />

Dämpfungsbudget niemals völlig ausnutzen.<br />

Wird das Dämpfungsbudget überschritten, treten höchstwahrscheinlich<br />

Bildstörungen im TV auf!<br />

devolo dLAN 200 AVpro Adapter haben ein Dämpfungsbudget für das dLAN Signal<br />

von > 60 dB. Das bedeutet, dass ein (hinter einem Verstärker) eingespeistes devolo<br />

dLAN-Datensignal an der letzten Anschlussdose noch mit voller Leistung nutzbar ist.<br />

Auf die Leitungslänge übertragen, kann man auf Koax-Leitungen Entfernungen über<br />

750 Meter nahezu verlustfrei mit einem devolo dLAN Datensignal überbrücken.<br />

2.2 Frequenzen<br />

Im Gegensatz zu den Antennensignalen, die nur in eine Richtung vom Sender zum<br />

Empfänger (unidirektional) übertragen werden, findet die Übertragung bei devolo<br />

dLAN bidirektional statt. Verwendet werden dabei folgende Frequenzen:<br />

devolo dLAN AVpro-Adapter arbeiten in einem Frequenzbereich zwischen 2 MHz<br />

und 30 MHz. Üblicherweise wird dieser Frequenzbereich nicht von Antennensignalen<br />

belegt, da diese erst ab 85 MHz beginnen. In seltenen Fällen wird auch noch der<br />

Frequenzbereich ab 47 MHz zur Übertragung von Antennensignalen genutzt (das so<br />

genannte Band 1).<br />

„Klassische“ analoge Fernsehsignale werden bis 862 MHz übertragen. Darüber<br />

bis 2400 MHz befinden sich die Signale für digitales Satellitenfernsehen.<br />

Der Frequenzbereich zwischen 5 MHz und 65 MHz (in D, andere Länder z.B. USA 50<br />

MHz) wird häufig auch als Rückkanal bezeichnet, da er beim Einsatz der<br />

Kabelmodem-Technik DOCSIS zum Transport der Daten vom Endpunkt zum Provider<br />

(also zurück = Rückkanal) dient. Falls dieser Frequenzbereich von 5 bis 30 MHz nicht<br />

mit anderweitigen Signalen belegt ist, eignet er sich, um mit devolo dLAN-Adaptern<br />

Daten zu übertragen.<br />

In seltenen, speziellen Anwendungen (in Hotels z.B. PayTV, Minibar) werden im<br />

Frequenzbereich von 5 bis 30 MHz Steuersignale übertragen. Ist der Rückkanal mit<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 2


einem Signal belegt (z.B. von einer PayTV-Anlage), ist eine Koexistenz meistens<br />

dennoch realisierbar. Dazu müssen die betroffenen Frequenzbereiche per<br />

Konfiguration (AVpro manager) aus der dLAN Kommunikation ausgeschlossen werden<br />

(Notching).<br />

Abbildung 2-1: Der devolo dLAN-Frequenzbereich<br />

Im Bereich der Wohnungswirtschaft kann man davon ausgehen, dass solche<br />

speziellen Anwendungen nicht genutzt werden. In jedem Falls aber muss abgeklärt<br />

werden, ob bereits ein DOCSIS Signal in der NE4 (Netzebene 4 gemäß<br />

Netzebenenmodell, Bereich zwischen dem Hausübergabepunkt und dem<br />

Leitungsabschluß (Antennendose) in der Wohnung) in den betreffenden Segmenten<br />

aufgekoppelt wird. Ist der Frequenzbereich von 5 bis 30 MHz frei von Signalen,<br />

kann ein devolo dLAN betrieben werden.<br />

Sollten Sie sich intensiver in das Thema „Antennennetze“ einarbeiten<br />

wollen oder Antworten suchen, die Ihnen dieses Projekthandbuch nicht<br />

liefert, empfehlen wir Ihnen das „Kabelnetz-Handbuch“ (dibkom-edition,<br />

Kriebel Verlag, ISBN 3-927617-24-5).<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 3


3 Antennennetze<br />

Antennen- bzw. Koax-Netzen sind in der Regel in einer der folgenden<br />

Netzwerkstrukturen organisiert:<br />

<br />

<br />

<br />

Sternstruktur,<br />

Baumstruktur sowie<br />

Mischformen aus Stern- und Baumstruktur.<br />

In Deutschland ist die Baumstruktur die bei weitem verbreiteste Form, da sie<br />

hinsichtlich Verlegeaufwand und Kabelmenge die geringsten Ansprüche voraussetzt.<br />

Bitte beachten Sie, dass es sich bei den Abbildungen in diesem Kapitel um<br />

Prinzipskizzen handelt. Abhängig vom Hersteller der eingesetzten<br />

Zubehörteile (insbesondere Diplexfilter) kann die Ausführung der<br />

Anschlüsse und damit die Beschaltung unterschiedlich sein. Die<br />

Prinzipskizzen sind angelehnt an Diplexfilter der Firma Comega. Konkrete<br />

Bezugsquellen und Anschaltskizzen finden Sie auf unserer Webseite unter:<br />

http://www.devolo.de/business/zubehoer-referenzliste.html.<br />

3.1 Netztopologien<br />

In der Baumstruktur findet man typischerweise Zweige mit 4 bis 10 Antennendosen<br />

vor. Durch diese Struktur werden die Pegel des TV-Signals auf die einzelnen<br />

Verbraucher aufgeteilt. Diese Zweige können zum Zweck der effizienten Versorgung<br />

mit dLAN-Adaptern zu größeren Segmenten zusammengefasst werden. Dabei werden<br />

mehrere Zweige von einem dLAN-Adapter als Master gespeist.<br />

Abbildung 3-1: Die Baumstruktur<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 4


Sternstrukturen treten üblicherweise bei Netzen auf, die für den Satellitenempfang<br />

konzipiert sind. Eine Versorgung mit Datensignalen über dLAN-Adapter sollte über<br />

den terrestrischen Eingang des Multischalters erfolgen. Dazu muss dieser in jedem<br />

Fall rückkanalfähig sein, d.h. Daten müssen sich vom Empfänger zurück zum Sender<br />

transportieren lassen (vgl. auch Abschnitt 2.2 in diesem Handbuch).<br />

Abbildung 3-2: Die Sternstruktur<br />

Etagen-Sternverteilungen sind häufig in Hotels installiert. Eine Zuleitung führt auf<br />

eine Etage und wird dort auf die Zimmer verteilt.<br />

Abbildung 3-3: Der Etagenstern<br />

3.2 Netztypen<br />

BK-Baumnetze (von Breitbandkommunikation) sind eine häufige Form der<br />

Versorgung mit Fernsehprogrammen in deutschen Ballungsräumen. Typischerweise<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 5


werden die Signale von einem Kabelnetzprovider gemäß Netzebenenmodell über die<br />

Netzebene 3 herangeführt und ab dem Hausübergabepunkt [HÜP] von einem Hausverstärker<br />

aufbereitet. Anschließend werden sie in die Netzebene 4 eingespeist und<br />

über eine Baumstruktur auf die einzelnen Anschlussdosen verteilt. Es gibt jedoch auch<br />

BK-Netze, die sternförmig verlegt oder entsprechend umgerüstet wurden. Auf beiden<br />

Netztypen (Baum oder Stern) kann die dLAN-Technik eingesetzt werden.<br />

Abbildung 3-4: Ein BK-Baumnetz<br />

Sat-Multischalter-Anlagen als Sternnetze sind die typische Installationsform für<br />

Satellitenanlagen mit mehreren Endpunkten (in der Regel 2 bis 50), die häufig im<br />

ländlichen Raum anzutreffen ist. Die Signale werden in Sternverteilung von einem<br />

Multischalter über eine dedizierte Leitung zu jedem Endgerät (z.B. ein Sat-Receiver)<br />

geführt. Häufig kann über einen sogenannten Terrestrischen Eingang mit dLAN eine<br />

Ethernet-Verbindung angekoppelt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der<br />

terrestrische Eingang passiv ist und den Frequenzbereich von 5 MHz bis 65 MHz<br />

durchlässt. Eventuell kann die Multischalteranlage entsprechend umgeschaltet oder<br />

nachgerüstet werden. Alternativ kann auch jeder Teilnehmer hinter dem Multischalter<br />

mit einem Gerätepaar (Master und Slave) angekoppelt werden.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 6


Abbildung 3-5: Ein Sat-Multischalter-Sternnetz<br />

Sat-Kopfstation-Baumnetze sind ähnlich wie BK-Netze: Bestimmte Sender, vom<br />

Satelliten kommend, werden auf einen Kanal im BK-Netz umgesetzt. Die Anzahl der<br />

Kanäle ist dabei durch das verfügbare Frequenzband limitiert. Wegen des höheren<br />

Bandbreitenbedarfs pro Kanal, ist es nicht möglich, alle über Satellit ausgestrahlten<br />

Signale umzusetzen. Häufig werden diese Anlagen in einer Anzahl von Endpunkten<br />

> 100 (typischerweise 300 bis „mehrere Tausend“) eingesetzt. In der Regel findet man<br />

diese Art Installationen in Hotels.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 7


Abbildung 3-6: Ein Sat-Kopfstation-Baumnetz<br />

3.3 Installierte Komponenten<br />

Bei der Projektplanung ist es wichtig, über genaue Informationen zu den installierten<br />

Komponenten zu verfügen. In der Regel gibt es zu Bauelementen für Koax-Netze<br />

detaillierte Produktblätter bzw. Angaben (zur Dämpfung) auf dem Bauelement. Bitte<br />

nutzen Sie diese Angaben!<br />

Die dLAN-Technik ist weitgehend kompatibel mit allen vorliegenden Installationskomponenten.<br />

Es ist also daher nur sehr selten notwendig, einzelne, passive<br />

Komponenten einer Antennenanlage in der Netzebene 4 zu tauschen. Selbst Uralt-<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 8


Komponenten und schwach geschirmte Billig-Kabel können in der Regel weiterverwendet<br />

werden. Die folgende Zusammenstellung dient der Übersicht der<br />

typischerweise vorzufindenden Komponenten und ihre Eignung:<br />

3.3.1 Antennendosen<br />

1) Antennensteckdose als Durchgangsdose (zwei Anschlüsse)<br />

Technische Daten:<br />

Bezeichnung 1: Anschlussdämpfung 11 dB bis 20 dB<br />

Bezeichnung 2: Durchgangsdämpfung 1,5 dB bis 3 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

a) Variante: breitbandig<br />

5 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

5 MHz bis 862 MHz: Radio<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

b) Variante: selektiv<br />

87.5 MHz bis 108 MHz: UKW-Radio<br />

118 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

Þ Diese Variante ist nicht geeignet!<br />

2) Antennensteckdose (zwei Anschlüsse)<br />

Technische Daten:<br />

Bezeichnung 1: Anschlussdämpfung ca. 4 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

a) Variante: breitbandig<br />

5 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

5 MHz bis 862 MHz: Radio<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

Variante: selektiv (wird sehr selten verbaut)<br />

87,5 MHz bis 108 MHz: UKW – Radio<br />

118 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

Þ Diese Variante ist nicht geeignet!<br />

3) Modem-Antennensteckdose als Durchgangsdose (zwei Anschlüsse)<br />

Technische Daten:<br />

Bezeichnung 1: Anschlussdämpfung 11 dB bis 20 dB<br />

Bezeichnung 2: Durchgangsdämpfung 1,5 dB bis 3 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 9


a) Variante: breitbandig<br />

5 MHz bis 65 MHz (=Modem): devolo dLAN 200 AVpro<br />

5 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

5 MHz bis 862 MHz: Radio<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

b) Variante: selektiv<br />

5 MHz bis 65 MHz (=Modem): devolo dLAN 200 AVpro<br />

87,5 MHz bis 108 MHz: UKW-Radio<br />

118 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

4) Modem-Antennensteckdose (drei Anschlüsse)<br />

Technische Daten:<br />

Bezeichnung 1: Anschlussdämpfung ca. 4 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

a) Variante: breitbandig<br />

5 MHz bis 65 MHz (=Modem): dLAN-Produkte anschließen<br />

5 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

5 MHz bis 862 MHz: Radio<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

b) Variante: selektiv<br />

5 MHz bis 65 MHz (=Modem): dLAN-Produkte anschließen<br />

87.5 MHz bis 108 MHz: UKW – Radio<br />

118 MHz bis 862 MHz: Fernsehen<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

3.3.2 Verteiler, Abzweiger<br />

1) Der 2-fach Verteiler (Splitter)<br />

Technische Daten:<br />

Bezeichnung 1: Durchgang<br />

Bezeichnung 2: Entkopplung<br />

Durchgangsdämpfung: 3,5 dB<br />

Entkopplungsdämpfung: > 22 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 10


Betreiben Sie den Verteiler immer nur in Durchgangsrichtung, also von<br />

Eingang zu Ausgang (1) und nicht zwischen den Ausgängen (2), da<br />

zwischen den Ausgängen eine sehr hohe Dämpfung (> 22 dB) vorhanden<br />

ist.<br />

2) Der 2-fach Abzweiger (Tap)<br />

Bezeichnung 1: Abzweig<br />

Bezeichnung 2: Durchgang<br />

Bezeichnung 3: Entkopplung<br />

Abzweigdämpfung: 10 dB bis 20 dB<br />

Durchgang: 1 dB bis 3 dB<br />

Entkopplung: 30 dB bis 50 dB<br />

Schirmungsmaß: > 80 dB<br />

Þ Diese Variante ist geeignet.<br />

Betreiben Sie den Abzweiger immer nur in Durchgangsrichtung, also von<br />

Eingang zu Ausgang (1, 2) und nicht zwischen den Ausgängen (3),da<br />

zwischen den Ausgängen eine sehr hohe Dämpfung (> 30 dB) vorhanden<br />

ist.<br />

3.4 Rückkanalfähigkeit, ein Begriff aus der DOCSIS-Technik<br />

Der Frequenzbereich zwischen 5 MHz und 65 MHz (in Deutschland; in anderen<br />

Ländern 50 MHz, z.B. USA) wird häufig auch als Rückkanal bezeichnet, da er beim<br />

Einsatz der Kabelmodem-Technik DOCSIS zum Transport der Daten vom Endpunkt<br />

zum Provider (also zurück = Rückkanal) dient. Für den Einsatz der DOCSIS-<br />

Technologie werden die Antennennetze häufig mit hohem Aufwand rückkanalfähig<br />

gemacht. Das bedeutet nicht nur, dass für den DOCSIS-Betrieb aus Baum- häufig<br />

Sternstrukturen gemacht werden, sondern auch, dass immer Multimedia-Dosen zum<br />

Einsatz kommen.<br />

All diese Aufwände, die teilweise 200 bis 300 EUR pro Wohneinheit [WE] ausmachen<br />

können, sind für den Einsatz der dLAN-Technik nicht notwendig. Für den Einsatz der<br />

devolo dLAN-Technologie ist weder die Umrüstung auf eine Sternstruktur, noch auf<br />

Multimediadosen erforderlich. Gleichwohl ist deren Vorhandensein dem Einsatz der<br />

dLAN-Technik nicht abträglich.<br />

Eine Besonderheit stellen Antennenverstärker dar, soweit diese überhaupt auf den zu<br />

versorgenden Strecken vorhanden sind. In diesem Kontext sei auf die Möglichkeit der<br />

Umgehung hingewiesen (Bypass, siehe Abschnitt 3.5.4).<br />

Häufig wird auch in diesem Zusammenhang von Störgrößen gesprochen die unter<br />

dem Begriff Ingress zusammengefasst werden. Unter Ingress versteht man<br />

elektromagnetische Störungen, die in Koaxialkabeln durch Sendeanlagen,<br />

Haushaltsgeräten, Schaltnetzteilen usw. entstehen. Die Störungen treten vor allem<br />

dann auf, wenn das Kabel oder dessen Schirmung beschädigt ist, Steckverbindungen<br />

defekt (oder schlecht geschirmt) sind oder das Schirmmaß des Kabels selbst zu gering<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 11


ist. Die dLAN-Technologie ist im Gegensatz zu DOCSIS basierten Lösungen sehr robust<br />

gegen Ingress.<br />

3.5 Einsatz der devolo dLAN-Technologie auf Antennennetzen<br />

Die devolo dLAN 200 AVpro-Technologie transportiert Daten im Frequenzbereich<br />

zwischen 2 und 30 MHz. Dieser Frequenzbereich ist im Antennenetz normalerweise<br />

nicht mit TV- oder Radiosignalen belegt und kann somit zum Datenverkehr genutzt<br />

werden. Dabei ist zu beachten, dass es sich um bidirektionale Signale handelt,<br />

wohingegen TV- und Radiosignale nur in eine Richtung (downstream) fließen.<br />

Die verwendete Netztopologie ist in der Regel eine Baumstruktur, seltener eine<br />

Sternstruktur. Bei einer Baumstruktur hängen an jedem Strang mehrere Endpunkte<br />

(End Points: Wohnungen, Zimmer, etc.). Die Zahl der Endpunkte pro Strang liegt meist<br />

bei 8 bis 10, da sonst die Dämpfung pro Strang zu hoch wird.<br />

Abbildung 3-7: Die typische Konfiguration einer Baumstruktur auf einem Antennennetz<br />

Je Endpunkt setzt ein devolo dLAN 200 AVpro-Adapter die Signale vom Antennenkabel<br />

auf das LAN um. Das Datenformat entspricht dem Ethernet-Standard. Am Fuß<br />

eines jeden Strangs setzt ein als Master konfigurierter devolo dLAN 200 AVpro-<br />

Adapter die Signale auf das Ethernet um. Er kommuniziert über einen Switch mit dem<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 12


Internet (Router, etc). Die einzelnen Segmente werden gegeneinander mittels<br />

Hochpassfiltern voneinander isoliert (siehe Abschnitt 3.5.7).<br />

3.5.1 Ankoppelung des Ethernet-Signals an das Antennenkabel<br />

Die folgende Abbildung 3-8 zeigt beispielhaft die Einkopplung der devolo dLAN 200<br />

AVpro-Signale in das Antennenkabel an der Hauptverteilung (Master). Diese kann<br />

über Diplex-Filter (Rückwegweiche) erfolgen. Der Hochpassfilter verhindert einerseits,<br />

dass Signale in Richtung Kabelnetzbetreiber abstrahlen und andererseits, dass sich<br />

benachbarte Segmente „sehen können“ (und sich damit die vorhandene Bandbreite<br />

teilen). Durch den Einsatz der Filter wird erreicht, dass jedes Segment die gesamte<br />

Bandbreite nutzen kann. Die Anschaltung der Adapter in den Wohnungen bzw.<br />

Zimmern (End Points) erfolgt in der Regel über die Radiobuchse der Antennendose<br />

(siehe Abbildung 3-11 und Abschnitt 3.3.2).<br />

Falls die Antennenverteilung an das örtliche Kabelnetz angeschlossen ist,<br />

verwenden Sie bitte immer einen Hochpassfilter!<br />

Achtung! Am Ausgang des dLAN-Gerätes muss unbedingt der im<br />

Lieferumfang enthaltene Tiefpassfilter (Standardzubehör: Teilenummer<br />

69723) angeschlossen werden, um Oberwellen und damit Störungen im<br />

Radio- und TV Frequenzbereich herauszufiltern.<br />

Abbildung 3-8: Ankoppelung von Signalen in der Hausverteilung mittels Diplex-Filter<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 13


Abbildung 3-9: Antennensystem vor der Anschaltung der Adapter über die Antennendosen<br />

Abbildung 3-10: Antennensystem nach der Anschaltung der Adapter über die Antennendosen<br />

3.5.2 Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose<br />

Die Auskopplung der Endpunkte kann, sofern vorhanden, am Radioausgang der<br />

Antennendose erfolgen, da diese zum einen meist nicht belegt ist, und zum anderen<br />

das Radiosignal weniger empfindlich gegenüber Dämpfung ist. Sollte der Radioausgang<br />

belegt oder nicht vorhanden sein, muss ein zusätzliches T-Stück zum Einsatz<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 14


kommen, das eine zusätzliche Dämpfung von ca. 3,5 dB bewirkt. Falls sogenannte<br />

Multimediadosen (Dosen mit 2 Ausgängen für TV und Radio und zusätzlich einem F-<br />

Stecker Ausgang für Daten) vor Ort installiert werden sollen, so sollte der Endpunkt an<br />

diesen Datenausgang angeschlossen werden. Falls keine Bandbreite oder nur eine<br />

sehr geringe symmetrische Bandbreite angezeigt wird, sind möglicherweise<br />

Antennendosen mit Frequenzweichen vorhanden (z.B. mit einem Frequenzbereich ab<br />

47 MHz, während darunter mit 20 bis 30 dB gedämpft wird; vgl. Abschnitt 3.3.1).<br />

In all diesen Fällen ist dringend zu empfehlen, die genaue Bauteilbezeichnung<br />

in Erfahrung zu bringen (z.B. ESD30) und im Internet nach den<br />

technischen Daten zu suchen. Dort sind die Frequenzgänge und<br />

Dämpfungen angegeben!<br />

Achtung! Am Ausgang des dLAN-Gerätes muss unbedingt der im Lieferumfang<br />

enthaltene Tiefpassfilter (Standardzubehör: Teilenummer 69723)<br />

angeschlossen werden, um Oberwellen und damit Störungen im Radio- und<br />

TV Frequenzbereich herauszufiltern.<br />

Abbildung 3-11: Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose<br />

3.5.3 Überwindung von Verstärkern (passiver Bypass)<br />

Die Umgehungsschaltung (passiver Rückweg, Bypass) überbrückt einen Verstärker.<br />

Dabei ist auf ausreichende Sperrdämpfung der Diplexfilter (z.B. Comega, Tratec) zu<br />

achten. Diese weisen häufig nur 35 dB Sperrdämpfung auf. Daher müssen zusätzlich<br />

noch in Richtung des Verstärkeraus- und eingangs Hochpassfilter (> 50 dB Sperrdämpfung)<br />

geschaltet werden.<br />

Der Einsatz von Diplexfiltern schont das Dämpfungsbudget der Datenverbindung. Im<br />

TV-Bereich sollten ca. 2 x 0,5 dB (Diplex) und 2 x 0,8 dB (Hochpass) als Durchgangsdämpfung<br />

berücksichtigt werden.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 15


Abbildung 3-12: Überwindung eines Verstärkers über einen passiven Bypass<br />

Abbildung 3-13: Beispielanordnung mit tatsächlichen Komponenten<br />

Verstärker-Bypässe können auch kaskadiert werden. Beachten Sie dabei aber das<br />

Dämpfungsbudget der devolo dLAN 200 AVpro-Adapter. Abbildung 3-14 zeigt als<br />

Beispiel eine dreistufige Kaskade. Bitte beachten Sie bei dieser Darstellung, dass die<br />

Verstärker in der Realität wesentlich weiter auseinander liegen.<br />

Abbildung 3-14: Eine dreistufige Kaskade von Verstärkern mit passivem Bypass<br />

3.5.4 Überwindung von Verstärkern (aktiver Bypass)<br />

Der Verstärker wird mit zwei devolo dLAN 200 AVpro-Adaptern und einem Ethernet-<br />

Kabel umgangen. Dabei ist auf die ausreichende Sperrdämpfung der Diplexfilter (z.B.<br />

Comega) zu achten. Diese weisen häufig nur 35 dB Sperrdämpfung auf. Daher<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 16


müssen zusätzlich noch in Richtung des Verstärkeraus- und eingangs Hochpassfilter<br />

(> 50 dB Sperrdämpfung) geschaltet werden. Vor und hinter dem Verstärker<br />

beginnt/endet jeweils ein eigenes logisches Netzwerksegment. Im TV-Bereich sollten<br />

ca. 2 x 0,5 dB (Diplex) und 2 x 0,8 dB (Hochpass) als Durchgangsdämpfung<br />

berücksichtigt werden.<br />

Da die Schaltung wie ein Repeater wirkt, ist diese Anordnung gut geeignet,<br />

um große Entfernungen zu überbrücken.<br />

Abbildung 3-15: Überwindung eines Verstärkers über einen aktiven Bypass<br />

3.5.5 Überwindung von Verstärkern (passiver Rückweg im Verstärker)<br />

Es kommt ein Verstärker mit passivem Rückweg zum Einsatz. Dies lässt sich<br />

möglicherweise schon realisieren, in dem man das Rückwegmodul von aktiv auf<br />

passiv tauscht. Die Dämpfung im Rückweg kann bei dieser Variante unklar sein.<br />

Sofern vorhanden, stellen Sie den Dämpfungssteller im Rückweg immer auf 0.<br />

Achtung! Manche Verstärker neigen aufgrund einer ungenügenden Sperrtiefe<br />

der eingebauten Diplexfilter zum Schwingen. Bevorzugen Sie daher<br />

nach Möglichkeit die in den vorhergehenden Abschnitten 3.5.3 und 3.5.4<br />

beschriebenen Varianten!<br />

Abbildung 3-16: Überwindung eines Verstärkers über einen passiven Rückweg im<br />

Verstärker<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 17


3.5.6 Einsatz von Filtern (Hochpass)<br />

Es wird empfohlen, einen oder mehrere Hochpassfilter (nicht im Lieferumfang des<br />

Standardzubehörs) zu verwenden, ...<br />

<br />

<br />

...um die Signale der eingesetzten devolo dLAN 200 AVpro vom Übergabepunkt<br />

des TV-Signals zu entkoppeln,<br />

...um einzelne devolo dLAN 200 AVpro-Netzwerke auf einem Koax-Netz<br />

physikalisch zu segmentieren.<br />

Die folgende Abbildung 3-17 zeigt ein Beispiel für die physikalische Segmentierung<br />

eines dLAN-Netzwerks mit Hilfe einer Kombination aus jeweils einem Diplex- und<br />

einem Hochpassfilter (hier HPF 85-1000 mit einer Sperrtiefe > 70 dB).<br />

Abbildung 3-17: Einsatz von Hochpassfiltern zur physikalischen Segmentierung eines<br />

dLAN-Netzwerks<br />

Ist in dem Objekt ein satellitengespeistes Antennennetz installiert, müssen<br />

keine Hochpassfilter verwendet werden.<br />

Wichtig! Eine physikalische Segmentierung über Hochpassfilter muss in<br />

jedem Fall mit einer logischen Segmentierung über Passwortgruppen<br />

ergänzt werden! Für eine logische Segmentierung müssen alle in Abbildung<br />

3-17 dargestellten dLAN 200 AVpro-Adapter in Segment 1 mit einem von<br />

Segment 2 abweichenden dLAN-Kennwort versehen werden. Der jeweilige<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 18


Master hat dabei das dem Segment entsprechende Kennwort (mehr dazu<br />

im folgenden Abschnitt 3.5.7).<br />

3.5.7 Logische Segmentierung<br />

Für eine logische Segmentierung müssen alle in Abbildung 3-18 dargestellten devolo<br />

dLAN 200 AVpro-Adapter in Segment 1 mit einem von Segment 2 oder Segment 3<br />

abweichenden dLAN-Kennwort versehen werden. Der jeweilige Einspeiser (Feeder)<br />

hat dabei das dem Segment entsprechende dLAN-Kennwort.<br />

Abbildung 3-18: Logische Segmentierung eines dLAN-Netzwerks mit Hilfe von dLAN-Kennwörtern<br />

Grundsätzlich besteht bei der dLAN-Technologie immer die Möglichkeit, dass Signale<br />

von einem Kabel auf ein anderes übersprechen können. Bei Koaxial-Kabeln ist dies<br />

zwar sehr selten, kann aber, beispielsweise bei sehr preiswerter Verkabelung mit<br />

geringer Schirmdämpfung, auch vorkommen. In solchen Fällen des Übersprechens<br />

kann sich dann ein logischer Kurzschluss [Loop] einstellen: Die Datenpakete des einen<br />

Segments werden in das Nachbarsegment wieder eingespeist, so dass der<br />

angeschlossene Switch diese Pakete endlos im ganzen Netz verteilt und dieses auf<br />

diese Weise ausbremst.<br />

Es wird in jedem Fall empfohlen, bei Projekten mit mehr als 20 Endpunkten<br />

einen managebaren Switch einzusetzen!<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 19


Wichtig! Eine physikalische Segmentierung über Hochpassfilter muss in<br />

jedem Fall mit einer logischen Segmentierung über Passwortgruppen<br />

ergänzt werden!<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 20


4 Zwei-Draht-Leitungen<br />

4.1 Twisted oder untwisted Pair, Adernpaar<br />

Eine Verbindung über Zwei-Draht-Leitungen lässt sich einfach über einen Adapter<br />

BNC-Banane realisieren. Natürlich können Sie sich auch mittels eines Koax-Steckers<br />

„aus dem Baumarkt“ einen Anschlussadapter selber konfektionieren. Bitte beachten<br />

Sie, dass die devolo dLAN 200 AVpro-Adapter potentialfrei sind, d.h. es können auch<br />

weite Distanzen ohne zusätzlichen Potentialausgleich über 2-Draht-Verbindungen<br />

realisiert werden. Um größere Entfernungen zu überbrücken, sollten aus Performance-<br />

Gründen Balun-Adapter eingesetzt werden (vgl. die beiden folgenden Abschnitte).<br />

Abbildung 4-1: dLAN-Netzwerk über eine 2-Drahtleitung<br />

4.2 Punkt-zu-Punkt-Verbindungen über Telefonleitungen (freies<br />

Adernpaar)<br />

Wenn Ihnen ein freies Adernpaar zur Verfügung steht, können Sie dieses ohne<br />

weiteres für einen Anschluss der dLAN 200 AVpro-Adapter nutzen.<br />

Wenn die Leitung nicht über verdrehte Adernpaare verfügt [untwisted], ist<br />

ein Übersprechen auf die parallel geführten Leitungen möglich!<br />

Balun-Adapter<br />

F-Stecker auf<br />

2-Draht (RJ45)<br />

Abbildung 4-2: dLAN über 2-Draht mittels Balun-Adaptern<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 21


4.3 Punkt-zu-Punkt über Telefonleitungen (belegtes Adernpaar)<br />

Bei dieser Installationsart sollte bei analogen Telefonleitungen ein Splitter<br />

nach Annex A verwendet werden. Bei digitalen ISDN-Leitungen (S0) sollte<br />

ein Splitter nach Annex B eingesetzt werden.<br />

TAE-Telefondose<br />

mit integriertem<br />

DSL-Splitter zum<br />

Betrieb an belegten<br />

Telefonkabeln<br />

Abbildung 4-3: Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose<br />

4.4 Punkt-zu-Mehrpunkt auf Telefonleitungen (mit Telefonbetrieb)<br />

Abbildung 4-4: Kombiniertes Punkt-zu-Mehrpunkt-Netzwerk für dLAN und Telefon<br />

über 2-Drahtleitungen<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 22


Bei proprietären Systemtelefonen hinter einer Telefonanlage (UKo-<br />

Schnittstelle) muss unbedingt die Kompatibilität getestet werden, da die<br />

belegten Frequenzen einiger Hersteller über das entlang Annex B gefilterte<br />

Maß hinaus gehen und somit Fehlfunktionen in der Telefonanlage<br />

verursachen können. In diesem Fall sollte besser ein freies Adernpaar<br />

benutzt werden (vgl. Abschnitt 4.2).<br />

4.5 BNC-Netze, 10Base2-Netze<br />

Der Einsatz der dLAN 200 AVpro-Technologie über 10Base2-BNC-Netze ist möglich,<br />

um auf diesen Netzen hohe Bandbreiten zu erreichen.<br />

Abbildung 4-5: Standard-BNC-Netzwerk (10Base2-Coax) mit 10 Mbit/s<br />

Abbildung 4-6: dLAN-Netzwerk mit 200 MBit/s über bestehende BNC-Koaxverkabelung<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 23


5 Stromleitungen<br />

Nachfolgend finden Sie beispielhaft eine Reihe verschiedener Konfigurationen für die<br />

Installation auf der Stromleitung [Powerline]. Entlang der skizzierten Szenarien<br />

sprechen wir potentielle Probleme an und schlagen mögliche Lösungsansätze dazu<br />

vor.<br />

Für alle Projekte auf der Stromleitung gilt: Testen Sie in jedem Fall<br />

vor Ort das dLAN-System auf Funktionalität, bevor Sie Änderungen an der<br />

elektrischen Anlage vornehmen!<br />

devolo dLAN-Adapter sind auf den Umgang mit Störern und Störungen speziell<br />

optimiert und zeichnen sich durch eine ihre Robustheit bei der Datenübertragung aus.<br />

Daher ist es in der Regel nicht notwendig, Änderungen an der elektrischen Anlage<br />

vorzunehmen.<br />

Wenn Sie testen, beachten Sie folgende Grundregeln:<br />

• Beachten Sie, dass die Belastung des Stromnetzes sich über den<br />

Tag (in Abhängigkeit der angeschlossenen Verbraucher) ändert.<br />

Daher sollten Sie möglichst in einer realen Umgebung (alle<br />

relevanten Verbraucher eingeschaltet) testen.<br />

• Testen Sie verschiedene Steckdosen innerhalb eines Raums.<br />

Vielfach lässt sich die Leistung des dLAN-Systems an einer anderen<br />

Steckdose erhöhen.<br />

• Betreiben Sie den dLAN-Adapter in möglichst weitem Abstand zu<br />

anderen Verbrauchern.<br />

• Meiden Sie Mehrfachsteckdosen.<br />

• Meiden Sie Überspannungsschutzsteckdosen um jeden Preis!<br />

5.1 Stromnetze in Einfamilienhäusern<br />

Stromnetze in Deutschland sind in der Regel dreiphasig (RST). In einem typischen<br />

Einfamilienhaus-Szenario spricht man von einem Stromkreis, bestehend aus drei<br />

Phasen, die die Last (Verbraucher) möglichst gleichmäßig im Haus verteilen sollen.<br />

Durch die enge Leitungsführung der drei Phasen und den beim devolo dLAN<br />

verwendeten hohen Frequenzen zwischen 2 MHz und 30 MHz kommt es in den<br />

allermeisten Fällen bei der devolo dLAN-Technologie zum notwendigen Übersprechen<br />

zwischen den Phasen. Ein Einsatz eines Phasenkopplers ist daher nicht notwendig.<br />

Die parallele Leitungsführung der drei Phasen findet sich z.B. auf dem Weg zum<br />

Sicherungskasten - aber auch ein Elektroherd oder ein Durchlauferhitzer ist in der<br />

Regel an alle drei Phasen angeschlossen. Zudem ist eine kurze parallele Führung (ca.<br />

50 cm) für eine automatische Phasenkopplung absolut ausreichend. Ein<br />

Phasenkoppler ist also nur in sehr wenigen Fällen notwendig, z.B. wenn die Phasen<br />

sternförmig vom Sicherungskasten weggeführt werden.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 24


Abbildung 5-1: Typische dLAN-Vernetzung über das Stromnetz in Einfamilienhäusern<br />

Bitte beachten Sie, dass ein Phasenkoppler auch Störungen von einer Phase<br />

auf die anderen koppelt. In diesem Fall würde das dLAN-Signal sogar<br />

verschlechtert werden. Testen Sie das System daher zuerst immer ohne<br />

Phasenkoppler!<br />

Sofern klassische Stromzähler verbaut sind (Ferraris- bzw. Wirbelstromzähler,<br />

erkennbar an der Drehscheibe, die sich in Abhängigkeit vom Verbrauch mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit dreht), bilden diese die Grenze des dLAN-Systems,<br />

da durch die technische Konstruktion die dLAN-Signale sehr stark gedämpft werden.<br />

Diese Zähler sind aber keinesfalls als Firewall zu verstehen! Die elektronischen<br />

Stromzähler, die heute mehr und mehr verbaut werden, dämpfen hingegen das dLAN-<br />

Signal nicht.<br />

Wichtig: Verwenden Sie ein vom Standard abweichendes dLAN-Kennwort,<br />

um Ihr dLAN-Netzwerk zu schützen!<br />

5.2 Stromnetze in Mehrfamilienhäusern (zentrale Zähleranordnung)<br />

In Mehrfamilienhäusern gibt es häufig eine sogenannte zentrale Zähleranordnung. In<br />

einer zentralen Zähleranordung besteht die Möglichkeit, dass die dLAN-Signale nicht<br />

nur innerhalb der Wohnung von einer Phase auf eine andere übersprechen, sondern<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 25


auch über die Steigleitungen von einem Stromkreislauf einer Wohneinheit in den<br />

Stromkreislauf einer anderen Wohneinheit.<br />

Durch die Verwendung einer vom Standard abweichender Verschlüsselung (dLAN-<br />

Kennwort) in einem Peer-to-Peer-dLAN-Netzwerk kann allerdings verhindert werden,<br />

dass Unbefugte Zugriff auf die verschlüsselten Daten erhalten können. Eine weitere<br />

Möglichkeit, die Privatsphäre der einzelnen Wohnpartei zu schützen, liegt darin, die<br />

dLAN-Adapter mit einer Peer-to-Peer-Isolation zu betreiben: So könnte z.B. im hier<br />

gezeigten Beispiel ein dLAN 200 AVpro2 als Master zwei Parteien über das Stromnetz<br />

mit Internet-Daten versorgen. Die beiden Parteien würden sich dann nicht gegenseitig<br />

„sehen“, sondern hätten jeweils nur Zugriff auf den Master, der an das Gateway zum<br />

Internet angeschlossen ist.<br />

Abbildung 5-2: dLAN-Vernetzung in Mehrfamilienhäusern<br />

Auch in diesem Beispiel ist in jeder Wohneinheit ein dreiphasiger Stromkreislauf<br />

vorhanden, der zur besseren Übersicht hier aber nicht dargestellt<br />

wird.<br />

Der Verteilerschrank wirkt in der Regel nicht dämpfend.<br />

Bitte beachten Sie, dass das dLAN-System nicht entwickelt wurde, um<br />

wohnungsübergreifend zu übersprechen. Bitte testen Sie ein solches System<br />

daher unbedingt vorab in der jeweiligen Umgebung auf Funktionalität. Ein<br />

Phasenkoppler (installiert in einem Schaltschrank einer oder mehrerer<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 26


Wohneinheiten) ist in diesem Beispiel kein Hilfsmittel, um die Kopplung in<br />

der Zuleitung (bzw. zwischen den Wohnungen) zu verbessern!<br />

5.3 Stromnetze in Mehrfamilienhäusern (dezentrale Zähleranordnung)<br />

Bei der so genannten dezentralen Zähleranordnung ist eine Versorgung mehrerer<br />

Wohneinheiten via dLAN nicht möglich, da die Zähler die Signale sehr stark dämpfen.<br />

Sollen von einem zentralen Punkt aus alle Wohneinheiten mit einem dLAN-Signal<br />

versorgt werden, muss die zentrale Versorgung über das Antennenkabel oder das<br />

Telefonkabel erfolgen. Innerhalb der Wohnung kann jedoch wieder die Stromleitung<br />

zur Kommunikation eingesetzt werden.<br />

Abbildung 5-3: dLAN-Vernetzung in einem Mehrfamilienhaus mit dezentraler Zähleranordnung<br />

Auch in diesem Beispiel ist in jeder Wohneinheit ein dreiphasiger Stromkreislauf<br />

vorhanden, der zur besseren Übersicht hier aber nicht dargestellt<br />

wird.<br />

Bitte beachten Sie: Die dezentrale Zähleranordung schließt ein Übersprechen<br />

von einer Wohneinheit in eine andere nicht aus. Sollten die<br />

Wohneinheiten gespiegelt aneinander gebaut sein, besteht die Möglichkeit,<br />

dass eine Phasenkopplung über Stromleitungen der einzelnen Wohnungen<br />

erfolgt, die möglicherweise zusammen in einem Kabelkanal geführt<br />

werden! Durch die Verwendung einer vom Standard abweichender<br />

Verschlüsselung (dLAN-Kennwort) in einem Peer-to-Peer-dLAN-Netzwerk<br />

kann allerdings verhindert werden, dass Unbefugte Zugriff auf die<br />

verschlüsselten Daten erhalten können.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 27


5.4 Stromnetze in großen Gebäuden<br />

In größeren Gebäuden weicht die Elektroverkabelung in der Regel von der eines<br />

reinen Wohnhauses (auch mit mehreren Wohneinheiten) ab. Hier gibt es zumeist eine<br />

Hauptverteilung, an die sternförmig Unterverteilungen für einzelne Gebäudeteile oder<br />

Etagen angebunden sind. Jede Unterverteilung besteht dabei üblicherweise aus den<br />

drei Phasen. Auf der Unterverteilung kann man in der Regel sehr leistungsfähige<br />

dLAN-Netze über die Stromleitung aufbauen, allerdings gelingt meistens keine (oder<br />

nur eine sehr schlechte) Kommunikation über die Zuleitung von einer Unterverteilung<br />

in eine andere Unterverteilung.<br />

Ein Phasenkoppler (installiert in einem Schaltschrank einer oder mehrerer<br />

Unterverteilungen) ist in diesem Beispiel kein Hilfsmittel, um die<br />

Datenübertragung zwischen den Unterverteilungen zu verbessern. Jedes<br />

dLAN-Netz ist also quasi autark zu betrachten.<br />

Wichtig: Es ist trotzdem zwingend erforderlich, dass Sie für jedes dLAN-<br />

Netzwerk ein eigenes Kennwort verwenden!<br />

Sollte doch eine minimale Phasenkopplung zwischen den einzelnen<br />

Unterverteilungen vorhanden sein, käme es zu einem Spanning-Tree-Error,<br />

also kreisenden Datenpaketen.<br />

Abbildung 5-4: dLAN-Vernetzung in großen Gebäuden<br />

Ist eine Kommunikation zwischen den Unterverteilungen gewünscht, muss man auf<br />

eine Backbone-Verbindung zurückzugreifen. Die einzelnen Segmente werden dann<br />

über einen Switch zusammengeführt, eine Kommunikation zwischen den Unter-<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 28


verteilungen wird so möglich. Eine Anzahl von verteilten dLAN-Netzwerken kann so<br />

auch mittels des dLAN AVpro manager von einer zentralen Instanz aus verwaltet<br />

werden. Der Backbone kann über klassische Methoden gebildet werden, also drahtgebundenes<br />

Ethernet, WLAN, usw. Eine Alternative ist die Nutzung der Antennenkabel<br />

oder der vorhandenen Telefon- oder anderer Zweidrahtkabelstruktur mittels<br />

devolo dLAN 200 AVpro-Adaptern.<br />

Abbildung 5-5: Bildung von dLAN-Netzwerksegmenten über eigene Kennwortkreise<br />

mit Ethernet-Backbone<br />

5.5 Repeater-Schaltungen auf Stromnetzen<br />

Um eine Repeater-Schaltung zu realisieren, werden 2 dLAN-Adapter mit einen<br />

Netzwerkkabel verbunden. An dieser Stelle ist es unerheblich, ob es sich um ein<br />

gekreuztes oder gerades Kabel handelt. Nachfolgend finden Sie verschiedene<br />

Beispiele für die Verwendung von Repeater-Schaltungen auf Stromleitungen. Bitte<br />

beachten Sie, dass Sie es sich um idealisierte Darstellungen handelt, die vor allem das<br />

jeweilige Prinzip wiedergeben sollen.<br />

Abbildung 5-6: Direkte Verbindung zweier dLAN AVpro<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 29


Abbildung 5-7: Dämpfung der Übertragung durch einen zwischengeschalteten Stromzähler<br />

Abbildung 5-8: Aufbau einer Repeaterschaltung zum Überbrücken des Stromzählers<br />

mit Hilfe zweier dLAN AVpro und einem Ethernet-Kabel<br />

Bei der Repeater-Schaltung ist es wichtig, dass die über Ethernet verbundenen dLAN-<br />

Adapter verschiedene Kennwörter erhalten, ansonsten entstehen logische Schleifen<br />

[Loops], und Datenpakete fangen an zu kreisen. In diesem Fall bricht der Netzwerkverkehr<br />

unmittelbar zusammen.<br />

Ein Hinweis auf einen Loop zeigt sich auch durch starkes Flackern der<br />

dLAN-LED am dLAN-Adapter, ohne dass zusätzlicher Datenverkehr stattfindet.<br />

Abbildung 5-9: Loop-Effekt durch Verwendung gleicher Kennwörter für beide dLAN-<br />

Stränge<br />

Eine Repeater-Schaltung ohne physikalische Dämpfung zwischen zwei dLAN-Adaptern<br />

ist nicht optimal: Die dLAN-Adapter in unmittelbarer Nähe benutzen die gleichen<br />

Frequenzen, um Daten zu übertragen und beeinflussen sich dadurch negativ. Durch<br />

eine solche Schaltung sinkt die erreichbare Bandbreite um ca. 50 %. Der<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 30


nachfolgende Abschnitt beschreibt einen möglichen Lösungsansatz für dieses<br />

Problem.<br />

Abbildung 5-10: Verwendung eines Funk-Entstörfilters zum Erhalt der Bandbreite<br />

5.6 Segment-Isolation mit Funk-Entstörfilter für Repeater-<br />

Schaltungen<br />

Zur Isolation von Segmenten auf der Stromleitung können Funk-Entstörfilter<br />

eingesetzt werden. Bitte beachten Sie aber, dass durch eine mögliche Kopplung auf<br />

parallel liegende Leitungen eine Segmentierung unwirksam wird. Eine Segmentierung<br />

sollte daher immer nur auf einer einzeln vorhandenen Leitung durchgeführt werden.<br />

Abbildung 5-11: Funktionsweise eines Funk-Entstörfilters (Quelle: eichhoff.de)<br />

5.7 Phasenkopplung und FI-Schutzschalter<br />

Phasenkoppler<br />

In wenigen Fällen in denen das Übersprechen zwischen den 3 Phasen nicht<br />

ausreichend gegeben ist oder in Fällen, in denen FI-Schutzschalter auf dem<br />

Datentransportpfad auf Powerline liegen, kann es erforderlich sein, Phasenkoppler<br />

verschiedener Typen einzusetzen. Bitte beachten Sie, dass ein Phasenkoppler auch<br />

Störungen von einer Phase auf die anderen Phasen überträgt. Der Phasenkoppler<br />

unterscheidet nicht zwischen „gutem“ und „schlechtem“ Signal. Daher sollten<br />

Phasenkoppler immer mit Vorsicht eingesetzt werden – bei der Kopplung einer<br />

Störung wird das dLAN-Signal möglicherweise abgeschwächt, und die nutzbare<br />

Bandbreite sinkt. In diesem Fall ist der Einsatz eines Phasenkopplers also sogar<br />

kontraproduktiv!<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 31


Das devolo dLAN-System wirkt grundsätzlich automatisch phasenkoppelnd<br />

ohne den zusätzlichen Einsatz eines Phasenkopplers!<br />

Abbildung 5-12: Prinzipschaltbild eines Phasenkopplers (Quelle: atmannheim.de)<br />

FI-Schutzschalter<br />

Bitte beachten Sie, dass es eine Vielzahl von verschiedenen Bauarten von FI-<br />

Schutzschaltern gibt. Die Mehrzahl der FI-Schutzschalter wirken sich NICHT störend<br />

auf ein dLAN-System aus!<br />

Wichtig: Testen Sie in jedem Fall vor Ort das dLAN-System auf<br />

Funktionalität, bevor Sie Änderungen an der elektrischen Anlage vornehmen!<br />

Konkrete Bezugsquellen stellen wir Ihnen auf unserer Website zur Verfügung.<br />

5.8 Störquellen und Gegenmaßnahmen auf der Powerline<br />

Falls es bei Verbindungen über die Stromleitung zu unbefriedigenden<br />

Übertragungsraten kommt, können neben zu großen Leitungslängen, schlechter<br />

Phasenkopplung und FI-Schutzschaltern auch zeitweise permanente HF-Störer auf der<br />

Leitung die Ursache sein. Je nach Art des Störers kann der Datendurchsatz<br />

geringfügig behindert oder total blockiert sein.<br />

Als Störer kommen alle an das Stromnetz angeschlossenen Verbraucher in Frage, die<br />

ein HF-Signal über ihr Netzteil auf das Stromnetz koppeln. Das können sein z.B.:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schaltnetzteile von Notebooks, Druckern etc.<br />

Schnurlostelefone (DECT und CT1+)<br />

Elektromotoren, z.B. Fön, Bohrmaschine, etc.<br />

Frequenzumformer bei Industriemaschinen<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 32


Elektronische Vorschaltgeräte für Halogenlampen und Entladungslampen<br />

Spannungsverdoppler für ausländische Geräte (110V/240V)<br />

Babyphone-Geräte, die über das Stromnetz kommunizieren<br />

Abbildung 5-13: Filtersteckdose (Quelle: www.premo.es)<br />

Um den Störer im Stromnetz zu finden, trennen Sie sukzessive alle in Frage<br />

kommenden Verbraucher vom Netz, während Sie die Datenrate zwischen zwei<br />

gewünschten Verbindungspunkten kontrollieren. Verbessert sich die Datenrate bei<br />

Ausstecken eines Verbrauchers, sollte dieser Störer isoliert werden. Dies kann<br />

beispielsweise mit Hilfe einer sogenannten Quarantäneinsel geschehen: Dabei<br />

werden alle identifizierten Störer jeweils hinter einer Filtersteckdose für PLC betrieben.<br />

Sofern ein Störer in der Nähe oder sogar an der Steckdose identifiziert wurde, an der<br />

das dLAN Signal ausgekoppelt werden soll, empfiehlt sich der Einsatz des dLAN 200<br />

AVpro WP, das als Powerline Modem direkt eine Filtersteckdose integriert hat. Dieses<br />

Gerät ist prinzipiell auch zum Identifizieren der Störer geeignet.<br />

5.9 Senken und Gegenmaßnahmen auf Powerline<br />

Als Senken bezeichnet man Komponenten, die den Signalpegel der dLAN-Geräte stark<br />

abschwächen, also eine Verminderung Bandbreite verursachen.<br />

Einige typische Beispiele für mögliche Verursacher von Senken sowie geeignete<br />

Lösungsansätze, sofern vorhanden:<br />

<br />

<br />

<br />

FI-Schutzschalter (bauartbedingt, nicht alle FI-Schutzschalter wirken sich<br />

störend aus): siehe in den vorherigen Abschnitten für verschiedene<br />

Lösungsmöglichkeiten<br />

Stromzähler (je nach Bauart kann sogar eine totale Blockade auftreten): Kein<br />

Lösungsansatz<br />

Überspannungssteckdosen mit HF-Filter: Betreiben Sie diese nicht in der Nähe<br />

von dLAN-Geräten<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 33


6 Projekte<br />

Der sorgfältigen Planung von dLAN-Projekten kommt eine sehr hohe Bedeutung zu.<br />

Durch eine sorgfältige Vorbereitung und genaue Planung lassen sich nicht nur die<br />

meisten potentiellen technischen Probleme bereits im Vorfeld identifizieren, sondern<br />

auch unnötige und häufig unerwartete Aufwände auf ein Minimum reduzieren.<br />

Wir schlagen Ihnen nachfolgend eine mögliche Vorgehensweise für die erfolgreiche<br />

Realisierung von dLAN-Projekten vor, die auf unsere langjährige Erfahrung auf diesem<br />

Gebiet zurückgeht. Aufgrund der Vielfalt der möglichen Szenarien variieren in der<br />

Regel die technischen, kaufmännischen, aber durchaus auch menschlichen Faktoren<br />

eines Projekts. Daher kann es sinnvoll sein, dass Sie den unten beschriebenen Ansatz<br />

auf Ihre Anforderungen anpassen.<br />

Die meisten, vor allem größeren, Projekte werden über das Medium<br />

Antennenkabel (Koax-Netzwerke) realisiert. Daher liegt der Schwerpunkt<br />

dieses Kapitels auf dieser Verkablungsart. Häufig lassen sich die<br />

Beschreibungen aber problemlos auf die anderen Medien (z.B. 2-Draht,<br />

Stromleitung) übertragen.<br />

Die Durchführung eines dLAN-Projekts verläuft in drei aufeinander folgenden,<br />

zentralen Phasen:<br />

1. Vorbereitung<br />

a. Sondierung,<br />

b. Site-Survey,<br />

2. Umsetzung<br />

3. Betrieb<br />

c. Detailplanung, Kalkulation des Angebotes.<br />

a. Planung des Rollouts,<br />

b. Durchführung des Rollouts.<br />

a. Management,<br />

b. Wartung und Support.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 34


6.1 Vorbereitung<br />

Bei der Projektvorbereitung spielen sowohl technische, als auch kaufmännische<br />

Aspekte eine Rolle. Zu empfehlen ist in jedem Fall zunächst eine Sondierungsphase, in<br />

der mit geringem Aufwand bereits die Erfolgsaussichten des Projekts, grundlegende<br />

technische Gegebenheiten, aber auch schon eine erste, grobe Aufwandsabschätzung<br />

in Erfahrung gebracht werden können.<br />

6.1.1 Sondierung<br />

<br />

<br />

Was will der Kunde? Welchen Nutzen erwartet er? Welcher Service soll vor<br />

allem angeboten werden (Internet, IP-TV, etc.)?<br />

Wer sind die technischen und kaufmännischen Ansprechpartner vor Ort?<br />

Wie ist der Ist-Zustand? Welche technischen Informationen (z.B.<br />

Verkabelungspläne) stehen schon zur Verfügung? Wie brauchbar (z.B.<br />

hinsichtlich Detailgrad, Aktualität) sind diese?<br />

<br />

<br />

Gibt es weitere, externe Dienstleister für andere Services (PayTV, Video-on-<br />

Demand, etc.)?<br />

Sind potentielle Risiken (z.B. vorhandene PayTV-Systeme) und Extraaufwände<br />

zu erwarten?<br />

Vorstellungswelt<br />

des Kunden<br />

begreifen<br />

Versuchen Sie zu Beginn, mehr über die Vorstellungswelt des Kunden in Erfahrung zu<br />

bringen: Welche Ziele und welchen Nutzen erwartet er vom Einsatz der dLAN-<br />

Technologie? Welchen Informationsstand hat der Kunde? Welche Dienste sollen<br />

angeboten werden?<br />

devolo kann dem Kunden immer eine Komplettlösung anbieten, die ggf.<br />

zusammen mit Projektpartnern realisiert wird.<br />

devolo unterstützt Sie gerne bei der Projektumsetzung. Falls dies noch nicht<br />

geschehen ist, nutzen Sie die Möglichkeit, sich als devolo dLAN AVpro-<br />

Partner zertifizieren zu lassen.<br />

Manchmal wird ein Projekt durch einen Mitarbeiter oder einen dritten Dienstleister<br />

angestoßen. Klären Sie frühzeitig, wer beim Kunden einerseits für die technischen und<br />

andererseits für die kaufmännischen Fragen zuständig ist.<br />

Denken Sie daran, dass Ihr ursprünglicher Ansprechpartner ggf. nicht über<br />

die Durchführung des Projektes entscheiden wird. Die Sondierung sollte<br />

auch vor dem Hintergrund der Erfolgsaussichten des Projekts erfolgen.<br />

Budget<br />

abschätzen<br />

Schätzen Sie auf der Basis einer ersten Einschätzung ein ungefähres Budget für die<br />

Umsetzung ab. Sprechen Sie dabei auch schon mögliche Finanzierungsmodelle an. So<br />

kann der Kunde schon frühzeitig auf Aspekte, wie den Gesamtaufwand, aber auch<br />

mögliche Wege für eine Refinanzierung der Investitionen, aufmerksam gemacht<br />

werden. So lässt sich häufig schon ohne umfangreichere Presales-Aufwände eine<br />

Tendenz für oder gegen die Projektumsetzung erkennen.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 35


Ist-Situation<br />

ermitteln<br />

Versuchen Sie anschließend (noch vom Schreibtisch aus) möglichst viel über die<br />

aktuelle Ist-Situation vor Ort in Erfahrung zu bringen. Orientieren Sie sich an<br />

folgender Checkliste:<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Gibt es Antennen- und Gebäudepläne? Sind diese exakt und aktuell?<br />

Enthalten Antennenpläne bereits Angaben zu vorhandenen Komponenten,<br />

wie Verteilern, Verstärkern, Filtern sowie Dämpfungen?<br />

Wie sind die Räume derzeit verkabelt? Welche Vernetzungstruktur liegt vor<br />

(z.B. Stern oder Baum, horizontal pro Etage oder vertikal)?<br />

Wie viele Endpunkte gibt es pro physikalischen Kabelstrang?<br />

Wo befinden sich Antennenverteilung und der Hausanschlussverstärker<br />

(Keller oder Dach)? Wo gibt es eventuell weitere Verstärker?<br />

Wie wird das Fernsehprogramm derzeit eingespeist (Satellitenkopfstation,<br />

Kabel, terrestrische Antenne, Multischalter, etc.)?<br />

Gibt es ggf. weitere Services (z.B. PayTV, Video-on-Demand, Minibar-<br />

Abrechnungssysteme, etc.)? Wer betreibt diese? Sollen diese erhalten bleiben<br />

oder ersetzt werden (z.B. klassisches TV gegen IPTV)?<br />

Sind bereits Teile des Frequenzbandes (insbesondere der Bereich zwischen 2<br />

und 30 Mhz) mit anderen Kanälen belegt?<br />

<br />

Wie und wo wird derzeit die Verbindung zum Internet hergestellt (DSL,<br />

Kabel, DOCSIS, etc.)?<br />

Fehlende oder unvollständige Informationen können ggf. eine aufwändige<br />

Eigenrecherche [Reverse Engineering] vor Ort erforderlich machen. Gleichzeitig<br />

steigt das Risiko für unerwartete Probleme und damit für<br />

Extraaufwände. Berücksichtigen Sie dies bei der Budgetplanung und der<br />

Angebotskalkulation.<br />

6.1.2 Objektprüfung [Site-Survey]<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Wie ist die reale Situation vor Ort im Vergleich zu den im Vorfeld sondierten<br />

Informationen?<br />

Wie sind die räumlichen Bedingungen?<br />

Gibt es Besonderheiten (z.B. Brandschutzabschnitte) und potentielle<br />

Probleme?<br />

Durchführung konkreter Tests<br />

Demonstration der Funktionalität für den Kunden<br />

Objekt begehen<br />

Die in der Sondierungsphase gesammelten Informationen über das Objekt sollten nun<br />

im Rahmen einer Objektbegehung [Site Survey] vor Ort verifiziert und ergänzt werden.<br />

Das Resultat beider Untersuchungen wird dann die Grundlage für die detaillierte<br />

Planung und das Angebot an den Kunden. Darüber hinaus ist die Site Survey eine<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 36


gute Gelegenheit, um eigene Tests zu den Verbindungsqualitäten zu machen und dem<br />

Kunden die Funktionsweise der dLAN-Vernetzung über die bestehende Verkabelung<br />

zu demonstrieren.<br />

Ausrüstung<br />

Nehmen Sie folgende Ausrüstung zur Objektprüfung mit:<br />

<br />

Digitalkamera,<br />

Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend Batterien bzw. Akkus sowie<br />

Speicherkarten mitnehmen.<br />

<br />

Zwei Notebooks mit Ethernetport und installierten Netzwerk-Tools (z.B.<br />

Wireshark, devolo Informer, devolo AVpro manager, Iperf, vgl. auch Kapitel 7<br />

dieses Handbuchs),<br />

Achten Sie darauf, die Geräte vorher auf Funktionalität zu testen. Die<br />

Akkus der Laptops sollten voll geladen sein. Beide Geräte sollten lediglich<br />

eine minimale Software-Ausstattung und identische, bevorzugt statische<br />

Netzwerkeinstellungen haben.<br />

<br />

2 bis 4 devolo dLAN 200 AVpro(2)-Adapter,<br />

Die dLAN-Adapter sollten vorher getestet werden. Verwenden Sie nicht die<br />

Werkseinstellungen der Geräte (z.B. für das dLAN-Kennwort), sondern<br />

eigene Settings.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

2 x Diplexfilter, oder, falls nicht mögliche, 2 x 2-fach-Verteiler mit F-Buchse und<br />

einem Frequenzbereich von min. 1.000 MHz, ggfls. auch mehr<br />

Diplexfilterpaare, um Verstärker zu überbrücken,<br />

Mehrere Mehrfachsteckdosenleisten,<br />

1 Adapterbox für Antennenkabel (alle Adapter Typen auf alle Typen, F- und<br />

IEC),<br />

2 bis 5 Adapter IEC-Stecker auf Stecker für Anschluss an Antennendose<br />

(Radioausgang),<br />

10 Quick-F-Kabel, ca. 1-2 m lang, für schnelle provisorische Montagen,<br />

4 x Hochpassfilter (0-65 MHz, > 50dB),<br />

4 x Tiefpassfilter 0-30 MHz (im Lieferumfang devolo dLAN AVpro enthalten),<br />

Objekt begehen<br />

<br />

(Optional) Kabelpiepser, tragbarer Pegelmesser oder Spektrumanalyzer (z.B.<br />

Promax) für die Fehlersuche.<br />

Versuchen Sie, die Begehung zusammen mit den Ansprechpartnern aller beteiligten<br />

Parteien durchzuführen. Dazu können beispielsweise gehören:<br />

<br />

Projektleiter des Kunden oder der Auftraggeber selbst,<br />

Hausmeister oder –techniker mit Schlüsselgewalt und möglichst<br />

umfangreichen Kenntnissen über das Objekt,<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 37


Mitarbeiter der Antennenbaufirma, die ggf. auch für die Wartung des Koax-<br />

Netzes zuständig sind,<br />

Mitarbeiter weiterer externer Dienstleister für Bestandssysteme, die über die<br />

zu verwendenden Kabel angeboten werden, z.B. PayTV-Anbieter.<br />

Klären Sie in diesem Zusammenhang direkt auch die Zuständigkeiten<br />

zwischen allen verschiedenen Beteiligten. Dazu gehören ggf. auch weitere,<br />

externe Dienstleister, z.B. Betreiber von Antennennetzen. Sinnvoll ist es,<br />

einen technischen Projektleiter zu bestimmen, der idealerweise zumindest<br />

Grundkenntnisse in allen für das Projekt relevanten Technologien (z.B.<br />

Antennentechnik, Netzwerktechnik, dLAN) aufweisen kann.<br />

Gleichen Sie nun zunächst die bisher lediglich theoretischen Daten mit der realen<br />

Situation vor Ort ab. Orientieren Sie sich beispielsweise entlang der im<br />

vorhergehenden Abschnitt 6.1.1 beschriebenen Checkliste zur Erfassung der Ist-<br />

Situation.<br />

Insbesondere immer dann, wenn es keine (aktuellen) Gebäudepläne gibt,<br />

können Sie stattdessen auch die Fluchtpläne auf den einzelnen Etagen<br />

abfotografieren, um diese beispielsweise später mit Hilfe einer geeigneten<br />

Software in eigene Karten zu übertragen.<br />

Abbildung 6-1: Foto eines Fluchtplans in einem Hotel<br />

Ergänzen Sie weiterhin auch solche Informationen, die bisher aus der Entfernung<br />

nicht zu ermitteln waren, wie beispielsweise...<br />

<br />

<br />

<br />

...alle mögliche Kabelverbindungen zwischen dem Internet-Anschluss und<br />

der Antennenverteilung. Berücksichtigen Sie nicht nur die klassischen dlAN-<br />

Medien Koax, 2-Draht und Stromleitung, sondern auch weitere, klassische<br />

Vernetzungen, wie CAT-Kabel, Wireless-LAN, etc.,<br />

...eine Bestandsaufnahme des vorhandenen Antennensystems (verwendete<br />

Verbindungstechnik, Anzahl von Strängen und Endpunkten in den<br />

verschiedenen Stockwerken),<br />

...die tatsächlichen Platzverhältnisse und Einbaumöglichkeiten an den<br />

geplanten Einsatzorten der dLAN-Adapter,<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 38


...Ausstattungen und Besonderheiten der verschiedenen Räume. Lassen Sie<br />

sich beispielsweise in Hotels alle grundlegenden Ausstattungsvarianten der<br />

Zimmer zeigen.<br />

Beginnen Sie mit Ihrer Begehung am besten bei der Antennenverteilung und arbeiten<br />

Sie sich von dort erst zu den Etagen und dann zu den Räumen vor. Achten Sie dabei<br />

auf Besonderheiten, die eine spätere Umsetzung erschweren oder unmöglich machen<br />

können:<br />

<br />

<br />

<br />

Bei einer geplanten Powerline-Vernetzung lassen sich vorhandene Strukturen<br />

in der Regel gut anhand der erkennbaren Schaltkästen (=Unterverteilungen),<br />

Brandschutzabschnitte und Dehnungsfugen erkennen. Versuchen Sie auch<br />

direkt zu klären, wie die Zimmer ggf. alternativ zu erreichen sind (z.B. über<br />

Koax),<br />

Ein chaotisches oder schlecht gepflegtes Antennennetz (z.B. lose oder<br />

korrodierte Antennendosen) resultiert in der Regel in Extraaufwänden für<br />

das Reverse Engineering oder die Problemlösung,<br />

Bestimmte Komponenten im Antennennetz (z.B. selektive Antennendosen,<br />

aktive Verstärker auf der Etage) können die dLAN-Versorgung unterbrechen<br />

und müssen ggf. überbrückt werden. Weitere Informationen zu diesem<br />

Thema finden Sie auch in Kapitel 3.<br />

Machen Sie von allen interessanten und kritischen Stellen Fotos. Dies<br />

ermöglicht Ihnen nach Ihrer Rückkehr vom Objekt, bestimmte Details noch<br />

einmal nachzurecherchieren, ohne dass eine erneute Anfahrt zum Kunden<br />

nötig wäre.<br />

Abbildung 6-2: Foto einer Antennenverteilung mit Verstärker<br />

Testen<br />

Ihre Beobachtungen sollten Sie durch eigene Tests ergänzen. Diese dienen einerseits<br />

der Ermittlung der Erreichbarkeit und der Bandbreite zwischen zwei Punkten.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 39


Andererseits kann man die Funktionsweise und die Machbarkeit der dLAN-Vernetzung<br />

schon zum Zeitpunkt der Objektbegehung dem Kunden gegenüber demonstrieren.<br />

Testen Sie immer unter realen Bedingungen. Schalten Sie alle Verbraucher<br />

ein, die auch im regulären Betrieb zu erwarten sind. Führen Sie Tests nicht<br />

außerhalb der Kernzeiten Ihres Kunden durch (beispielsweise die<br />

Arbeitszeiten eines Büros). Wenn möglich, lassen Sie den Test für eine<br />

längere Zeit (hier: mehrere Tage) laufen, um auch bei der Sondierung und<br />

Begehung übersehene Effekte zu berücksichtigen.<br />

Eine einfache, jedoch zugleich sehr effektive Testmethode ist die Messung der<br />

Konnektivität und der verfügbaren Bandbreite mit Hilfe zweier dLAN AVpro(2).<br />

Installieren Sie beispielsweise ein Notebook sowie ein Gerät als Master stationär in<br />

der Antennenverteilung, während Sie mit einem weiteren Notebook und einem<br />

zweiten Adapter mobil von Endpunkt zu Endpunkt gehen. Erzeugen Sie nun eine<br />

Datenlast zwischen beiden Laptops (z.B. durch einen FTP-Transfer), wobei Sie mit mit<br />

Hilfe von Netzwerk-Tools, wie dem devolo Informer (oder besser noch dem devolo<br />

dLAN AVpro manager) und Iperf überprüfen, ob die beiden Geräte eine Verbindung<br />

aufbauen können und, falls ja, welche Bandbreite erreicht wird. Dabei sollte auf der<br />

physikalischen Schicht ein Minimum von 50 MBit/s erreicht werden.<br />

Falls die beiden dLAN-Adapter erfolgreich eine Verbindung zueinander<br />

aufbauen können, werden in der Regel auch hohe Durchsatzraten (um die<br />

200 MBit/s) erreicht. Selten werden nur niedrige Bandbreiten (z.B. kleine,<br />

zweistellige Werte) erzielt. Dann sind insbesondere performante Dienste<br />

(wie z.B. IP-TV) nicht stabil zu realisieren.<br />

Prüfen Sie jeweils vor und nach der zusätzlichen Anschaltung der dLAN-Adapter die<br />

optische Qualität des Fernsehempfangs in der untersten und der obersten Etage, in<br />

jedem von der Hauptstruktur des Gebäudes abweichenden Flügel sowie an einem<br />

Punkt mit schlechtem Fernsehempfang.<br />

Falls noch nicht geschehen, schalten Sie unbedingt an den Ausgang des<br />

devolo dLAN 200 AVpro-Geräts den beigelegten Tiefpassfilter.<br />

Folgende Störungen sind möglich:<br />

<br />

<br />

Keine Verbindung möglich: Hier sind zumeist weitere Zwischenverstärker<br />

im Strang (Linienverstärker) die Ursache. Diese müssen lokalisiert und<br />

umgangen werden. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kapitel 3. In<br />

seltenen Fällen sind Zwischenverstärker verdeckt montiert und schwer zu<br />

finden. Hier lässt sich mit einem professionellen Leitungssuchgerät ein HF-<br />

Träger auf den Schirm modulieren, um dann die Kabelführung<br />

„herauspiepsen“ zu können. Da der Verstärker immer auch am Stromnetz<br />

hängt, gibt es in jedem Fall auch eine entsprechende Leitung dorthin, die<br />

sich aufspüren lässt.<br />

Streifen oder Moirés: Diese Effekte können auch durch zu geringe<br />

Schirmdämpfung der Antennendosen oder Koax-Kabel verursacht werden,<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 40


z.B. weil minderwertiges Material verbaut wurde. Eine andere Erklärung<br />

könnte sein, dass der devolo dLAN 200 AVpro-Adapter zu nah zum oder auf<br />

dem TV-Gerät steht (Nahfeldeinkopplung). Bitte in diesem Fall die<br />

Montagesituation auf anderen, optimalen Abstand prüfen.<br />

Technische<br />

Demonstration<br />

<br />

Gries oder Pixeltreppen: Bei negativer Auswirkung, wie z.B. Gries oder<br />

Pixeltreppen im TV-Bild, ist der Pegel des Antennennetzes in der Regel zu<br />

gering. Dieser muss in diesem Fall etwas angepasst werden. Professionell<br />

ausgebaute BK-Netze besitzen in der Regel genügend Pegelreserve, um die<br />

ca. 4 dB Dämpfung zu kompensieren, die durch die Einkoppelung in die<br />

Hauptverteilung für einen Strang entstehen.<br />

Den Erreichbarkeits- und Durchsatztest können Sie schnell und einfach zu einer<br />

kleinen Demonstration der dLAN-Technologie erweitern. Schließen Sie am Master ein<br />

Notebook an, auf dem ein Streaming-Server eingerichtet wird (vgl. Abschnitt 7.2 in<br />

diesem Handbuch). Starten Sie auf dem Client-Laptop den Streaming-Client.<br />

Es ist vollkommen ausreichend, für Demonstrationszwecke einen Stream<br />

mit geringer Bandbreite zu verwenden, da es hier lediglich darum geht, das<br />

Funktionsprinzip der dLAN-Technologie sowie die Umsetzbarkeit beim<br />

Kunden zu verdeutlichen.<br />

Site Survey<br />

Report<br />

Alle Ergebnisse des Site Surveys sollten Sie in einem Bericht dokumentieren. Nehmen<br />

Sie die von Ihnen aktualisierten Antennen- und Gebäudepläne auf. Sie können auch<br />

(z.B. mit Visio) einen eigenen Lageplan erstellen, in dem Sie die geplanten Geräte<br />

verzeichnen. Integrieren Sie in den Bericht beispielsweise auch potentielle<br />

Brennpunkte, an denen Probleme zu erwarten sind. Verwenden Sie die von Ihnen<br />

angefertigten Fotos, um die Stellen zu visualisieren. Fassen Sie auch die Ergebnisse<br />

Ihrer Tests zusammen.<br />

6.1.3 Detailplanung, Kalkulation des Angebotes<br />

<br />

<br />

<br />

Planung des dLAN-Netzwerks<br />

Kalkulation der Aufwände und des Angebotes<br />

Aufwandsrelevante Faktoren<br />

Koax > 2-Draht ><br />

Stromleitungen<br />

Nach der Site-Survey sollten Sie die technische Realisierung des Projekts im Detail<br />

planen. Auf der Basis der individuellen Umgebung beim Kunden wählen Sie ein<br />

geeignetes Medium für die dLAN-Übertragung aus. Wo immer möglich, sollten Sie die<br />

Vernetzung über Koax-Kabel bevorzugen, da diese am wenigsten störanfällig sind.<br />

Dieses hohe Maß an Stabilität wirkt sich auch auf die bessere Planbarkeit Ihrer<br />

Projekte aus, da Störer, wie sie auf der Stromleitung häufig anzutreffen sind, für die<br />

Koax-Vernetzung praktisch keine Rolle spielen.<br />

Im Unterschied zur Vernetzung über 2-Draht-Leitungen oder das Stromnetz muss beim<br />

Medium Koax eher auf die Beschaffenheit des Antennennetzes geachtet werden.<br />

Berücksichtig werden müssen beispielsweise selektive Antennendosen, Verstärker,<br />

aber auch Blitzschutz- oder Überspannungsfilter, die die Übertragung der Signale<br />

beeinträchtigen oder gar vollständig unterbinden können. Auf der anderen Seite kann<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 41


das parellele Betreiben eines dLANs Einfluss auf ein vorhandenes Antennenetz haben.<br />

Hier wird der Einsatz von Filtern notwendig. In Kapitel 3 finden Sie weitere<br />

Informationen zu diesem Thema<br />

Service ><br />

Bandbreite ><br />

Endpunkte<br />

Neben potentiellen Beeinträchtigungen bei der Übertragung des dLAN-Signals über<br />

Koax-Kabel spielen auch Überlegungen zur Anzahl der geplanten Endgeräte sowie der<br />

insgesamt benötigten Bandbreite eine wichtige Rolle. Der dLAN AVpro(2) unterstützt<br />

beispielsweise maximal 63 Endgeräte gleichzeitig. Überlegen Sie hier weiterhin,<br />

welcher geplante Service den maximalen Durchsatz benötigen wird (z.B. IPTV mit<br />

einer minimalen Bandbreite von 20 MBit/s). Überprüfen Sie schließlich, ob die aktuelle<br />

Struktur der Koax-Verkabelung für diese Performance geeignet ist.<br />

Als Faustregel gilt, dass Sie ab mehr als 5 Endpunkten pro Koax-Strang eine<br />

Segmentierung in einen weiteren Einspeisepunkt in Betracht ziehen sollten,<br />

den Sie über ein weiteres Medium, wie beispielsweise 2-Draht-Leitungen,<br />

anbinden können. Dies ist natürlich nur dann möglich, wenn nicht parallel<br />

auf den gleichen Koax-Leitungen auch die TV-Antennenverbindung<br />

realisiert wird.<br />

Angebot<br />

kalkulieren<br />

Schließlich können Sie auf der Basis Ihrer detaillierten Projektplanung das Angebot<br />

kalkulieren. Gehen Sie dabei auch auf mögliche Finanzierungsmodelle ein, wie z.B.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Kaufmodell,<br />

Leasing-Modell,<br />

Betreibermodell,<br />

etc.<br />

In der Regel wird der Kunde durch den Einsatz der dLAN-Technologie<br />

keinen direkten Profit erzielen können. Stärker wiegen hier die Soft Facts<br />

(z.B. die Mehrbelegung von Zimmern in Hotels).<br />

Gehen Sie bei der Kalkulation von der Herstellung der Vernetzung über die dLAN-<br />

Medien (Koax, 2-Draht, Stromleitung) und den dafür benötigten Adaptern aus.<br />

Überprüfen Sie anschließend, welche Verbindung über klassische Netzwerkmedien<br />

(CAT, WLAN, etc.) ggf. noch erforderlich ist. Adressieren Sie dann, welche Server wo<br />

eingerichtet werden müssen. Wählen Sie schließlich geeignete Netzwerkkomponenten<br />

aus. Wichtigste Kriterien sind hier die notwendige Bandbreite einerseits und (je nach<br />

Dimension des Projekts und Art des Kunden) vorhandene Management-Funktionen<br />

andererseits.<br />

Gerade für anspruchsvolle Kunden sollten Sie entsprechend hochwertige<br />

Komponenten auswählen, die einen stabilen, wartungsfreien Betrieb<br />

ermöglichen. Ein Fünf-Sterne-Hotel kann sich beispielsweise den Ausfall des<br />

(über IP-TV betriebenen) Fernsehens nicht leisten!<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 42


Aufwandsfaktoren<br />

Neben den offensichtlichen Kosten für Geräte und Arbeitszeit sollten Sie dabei eine<br />

Reihe von Faktoren berücksichtigen, die Sie kalkulatorisch, beispielsweise durch<br />

entsprechende Aufschläge, berücksichtigen sollten:<br />

<br />

<br />

Externe Kosten: Ggf. sind zur Umsetzung Leistungen durch Dritte<br />

notwendig. Beispielsweise können Anpassungen an Verstärkern oder<br />

schreinerarbeiten in den Zimmern nötig werden. Klären Sie vor der<br />

Angebotsabgabe die möglichen Kosten.<br />

Schlechte Bildqualität der vorhandenen TV-Systeme: Diese Situation<br />

muss nicht bedeuten, dass auch die dLAN-Vernetzung über das Koax-<br />

Medium schlecht funktioniert. dLAN 200 AVpro-Adapter arbeiten mit einem<br />

Dämpfungsbudget von über 60 dB, während klassisches Fernsehen lediglich<br />

über ein Dämpfungsbudget von etwa 42 dB verfügt.<br />

Im Gegenteil ist davon auszugehen, dass ein dLAN über ein bestehendes<br />

Antennennetz sehr wahrscheinlich problemlos funktionieren wird, wenn ein<br />

akzeptables Fernsehbild übertragen werden kann.<br />

Ist für ein sauberes TV-Signal eine Anhebung des Pegels notwendig, sollte<br />

ggf. eine Antennen-Baufirma hinzugezogen werden, die Maßnahmen zur<br />

Verbesserung des TV-Pegels realisieren können.<br />

<br />

Keine Datenverbindung über devolo dLAN 200 AVpro bei der Site-<br />

Survey an vielen (oder einigen) Endpunkten realisierbar, aber gute<br />

Fernsehbildqualität vorhanden: Dies deutet auf einen oder mehrere<br />

Linien- oder Zwischenverstärker hin. Diese lassen sich einfach lokalisieren und<br />

mittels der in Kapitel 3 beschriebenen Methoden umgehen.<br />

Vorhandene und weiter zu betreibende PayTV-Systeme und<br />

Minibar-Systeme: Einige PayTV-Systeme erfordern spezielle Anpassungsmaßnahmen<br />

zur Integration eines dLAN-Netzwerks. Bitte sprechen Sie devolo<br />

in diesem Fall direkt an.<br />

<br />

<br />

Schlechter Zustand der Antennenanlage: Die Antennenanlage ist in<br />

einem extrem schlechten Zustand. Sie über- oder unterpegelt, d.h. die Bilder<br />

zeigen ein starkes Rauschen. Ggf. sind sehr viele (z.B. 3 bis 5) „preiswerte“<br />

Hausanschlussverstärker evtl. sogar unterschiedlicher Hersteller innerhalb einer<br />

Baumstruktur in Reihe geschaltet: Bieten Sie eine Konsolidierung des<br />

Antennensystems mit Pegeleinstellung an, ggf. über eine Partnerfirma.<br />

Chaos in der Antennenanlage: Die Antennenanlage besteht aus einem<br />

Gewirr von mehreren, übereinander installierten Kabelsystemen, von denen<br />

einige nicht mehr in Benutzung sind.<br />

Keine gültigen (=vollständigen, aktuellen) Antennenpläne<br />

vorhanden: Kalkulieren Sie zusätzliche Aufwände ein (z.B. pro 100 Zimmer<br />

ca. 3 zusätzliche Manntage), um über „Reverse Engineering“ einen neuen<br />

Antennenplan zu erstellen.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 43


Hotel-PayTV-Systeme: In größeren Hotels finden sich häufig noch klassische<br />

PayTV-Anlagen, die durch die besondere Fernbedienung zu erkennen sind. Die<br />

meisten diese Anlagen nutzen zur Signalisierung zwischen TV-Gerät und Video-Server<br />

eine Art Polling-Puls im Frequenzbereich zwischen 5 und 30 MHz, z.B. bei 12 MHz.<br />

Will das Hotel auf absehbare Zeit dieses System weiter betreiben, so ist zusätzlicher<br />

Aufwand zur Herstellung der Systemtoleranz zwischen der devolo dLAN-Technologie<br />

und dem PayTV-System einzuplanen. Dazu müssen die betroffenen Frequenzbereiche<br />

identifizert und per Konfiguration (AVpro manager) aus der dLAN Kommunikation<br />

ausgeschlossen werden (Notching). Fragen Sie diesbezüglich gerne auch bei devolo<br />

an.<br />

Alternativ kann man dem Hotel eine komplette Umstellung auf IPbasierende<br />

Streaming-Techniken wie z.B. IP-TV anbieten. Auch diese<br />

Variante erfordert eine genaue Planung! Setzen Sie sich auch in diesem Fall<br />

unbedingt mit devolo in Verbindung, um Empfehlungen für erprobte<br />

Technologien für Backend und Settop-Boxen einzuholen.<br />

6.2 Umsetzung<br />

6.2.1 Vorbereitung des Rollouts<br />

Auf der Basis des finalen Projektplans können Sie nun das eigentliche Rollout planen.<br />

Berücksichtigen Sie hier vor allem auch die (Vor-)Arbeiten weiterer Dienstleister. Ein<br />

guter Ausgangspunkt ist die (normalerweise mit Fotos dokumentierte) Objektprüfung,<br />

die zusammen mit den verschiedenen Ansprechpartnern erfolgt sein sollte. Klären Sie<br />

die verschiedenen Kompetenzen und Zuständigkeiten und erstellen Sie gemeinsam<br />

einen Zeitplan.<br />

Alle am Rollout beteiligten Parteien sollten konstruktiv miteinander<br />

kommunizieren und kooperieren. Führen Sie beispielsweise mit allen<br />

Beteiligten vor dem Rollout zunächst einen Workshop durch, in dem der<br />

Ablauf der Implementierung miteinander besprochen wird. Viele<br />

Missverständnisse lassen sich so schon im Vorfeld ausräumen.<br />

devolo bietet Ihnen an, bei größeren Projekten Bulk-Adapter mit<br />

fortlaufenden MAC-Adressen auszuliefern. Diesen liegt eine vorbereitete<br />

CSV-Datei mit den MAC-Adressen und Security-IDs der Geräte bei. Diese<br />

können Sie beispielsweise schnell und einfach mit den geplanten<br />

Installationsorten ergänzen, so dass sie sich nach der Installation und dem<br />

Import der Datei in den dLAN AVpro manager sofort verwalten lassen.<br />

Beispielsweise kann man ohne aufwändigere zusätzliche Arbeit mehrere<br />

Adapter leicht durch die Vergabe eigener dLAN-Kennwörter zu logischen<br />

Netzwerksegmenten zusammenfassen.<br />

Sorgen Sie dafür, dass mindestens eine an der Umsetzung beteiligte Person<br />

durch devolo zertifiziert ist sowie über weitergehendes Wissen in der<br />

Antennen- und Netzwerktechnik verfügt.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 44


6.2.2 Durchführung des Rollouts<br />

6.3 Betrieb<br />

Folgen Sie bei der Umsetzung konsequent der Reihenfolge Hardware-<br />

Installation > Software-Installation > Inbetriebnahme.<br />

Gehen Sie bei der eigentlichen Implementierung sukzessive vor: Stellen Sie<br />

zunächst einen Teil (z.B. ein Stockwerk) fertig und lassen Sie diesen einige<br />

Tage im Test laufen. Gehen Sie erst dann die nächsten Teile an, wenn<br />

dieser störungsfrei und zufriedenstellend läuft.<br />

Ein großer Vorteil der devolo dLAN-Technologie ist, dass nicht alles auf<br />

einmal umgestellt werden muss, sondern Zug um Zug vorgegangen werden<br />

kann. Beispielsweise kann in einem Hotel weiterhin unterbrechungsfrei<br />

ferngesehen werden, während parallel über die gleichen Leitungen ein<br />

dLAN-Netzwerk eingerichtet wird.<br />

Bereiten Sie sich auf alle möglichen Eventualitäten vor. Nehmen Sie „Alles“<br />

mit. Bedenken Sie, dass eine zweite Anfahrt teuer werden kann.<br />

6.3.1 Management<br />

Gerade größere Projekte sollten sich durch die Auswahl geeigneter Hard- und<br />

Software mit Hilfe von Management-Funktionen auch aus der Ferne verwalten lassen.<br />

Mit dem dLAN 200 AVpro manager kann man bis auf der Geräteebene einzelne<br />

Adapter kontrollieren.<br />

6.3.2 Wartung und Support<br />

Die Firma devolo bietet Ihnen gerne Lösungen für die kontinuierliche Wartung und<br />

den technischen Support ihrer Produkte an.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 45


7 Nützliche Software<br />

7.1 Iperf<br />

Wichtig: Grundsätzlich übernimmt die devolo AG keinerlei Support für den<br />

Einsatz der in diesem Kapitel beschriebenen Software!<br />

Iperf ist ein kostenloses Kommandozeilenprogramm, um die Netzwerk-Performance<br />

auf jedem beliebigen Medium zu testen. Hersteller/Entwickler ist das Board of<br />

Trustees of the University of Illinois. Weiterführende Informationen gibt es auf der<br />

Homepage der Entwickler (http://dast.nlanr.net/projects/Iperf/). Das Kommandozeilenprogramm<br />

läuft unter Windows, Linux und Mac OS X ohne Installation. Im Folgenden<br />

ist die Konfiguration für Windows-basierte Computern beschrieben.<br />

7.1.1 Anwendung<br />

Um mit Iperf testen zu können, sind zwei Computer nötig: Der erste Computer läuft<br />

als Iperf-Server, der zweite Computer läuft als Iperf-Client. Der Client fragt beim<br />

Server Daten an, auf die der Server reagiert. Beide Computer sollten einer gleichen IP-<br />

Adressgruppe angehören.<br />

Testen Sie mit einem PING in beide Richtungen, ob die beiden Computer<br />

sich „sehen“ können.<br />

Sie können Iperf via Kommandozeile direkt aus dem Verzeichnis starten, in dem Sie es<br />

abgelegt haben. Im folgenden Beispiel liegt Iperf im Stammverzeichnis von<br />

Laufwerk C. Aufgerufen wird Iperf mit einer Reihe von Parametern, die entlang der<br />

Beispiele unten erläutert werden. Mit dem Aufruf IPERF –help wird eine Liste der<br />

verfügbaren Parameter und Optionen angezeigt.<br />

Beachten Sie, dass keine Firewall- oder Antivirus-Software im Hintergrund<br />

läuft, die den Test verfälschen oder sogar unmöglich machen kann.<br />

In diesem Beispiel gelten folgende Netzwerkeinstellungen:<br />

Server:<br />

IP-Adresse: 192.168.0.16<br />

Subnetzmaske: 255.255.255.0<br />

Standardgateway: 192.168.0.253 (optional)<br />

Client:<br />

IP-Adresse: 192.168.0.1<br />

Subnetzmaske: 255.255.255.0<br />

Standardgateway: 192.168.0.253 (optional)<br />

7.1.2 TCP oder UDP<br />

Bei Iperf muss vor einem Test das entsprechende Transportprotokoll sowohl für den<br />

Server als auch für den Client angegeben werden. Vorgabe ist das TCP-Protokoll, d.h.<br />

sie müssen keinen Parameter angeben, falls Sie dieses Protokoll testen möchten. Soll<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 46


UDP getestet werden, muss der Parameter in Verbindung mit der gewünschten, zu<br />

testenden Bandbreite angegeben werden.<br />

Beispiel: Mit dem Kommando<br />

IPERF -u -b 85M<br />

testen Sie auf der Client-Seite das UDP-Protokoll mit einer angefragten Bandbreite<br />

von 85 MBit/s.<br />

TCP erzeugt einen geringeren Durchsatz als UDP, da es sich um ein<br />

verbindungsorientiertes Protokoll handelt, bei dem jedes Datenpaket<br />

quittiert werden muss. Dadurch verringert sich die Nutzlast und damit die<br />

Nettobandbreite. Bei einem Test mit TCP versucht das Programm<br />

selbstständig, die maximal mögliche Datenrate zu erzeugen.<br />

Bei einem Test mit UDP kann eine zu hohe Anfrage der Bandbreite<br />

(beispielsweise –b 100M) in einem verfälschten Ergebnis resultieren, falls<br />

die Netzwerkkarte Flowcontrol unterstützt und so selbstständig die<br />

Bandbreite verringert. Dies können Sie durch einen Test selber überprüfen.<br />

7.1.3 Einrichtung Server<br />

Der Server wird bei TCP wie folgt aufgerufen (empfohlene Werte für eine maximale<br />

Performance):<br />

Legende:<br />

- s: Server<br />

- i 3: Reporting-Intervall alle 3 Sekunden<br />

Der Server wird bei UDP wie folgt aufgerufen (empfohlene Werte für eine maximale<br />

Performance):<br />

Legende:<br />

- s: Server<br />

- u: UDP-Protokoll<br />

- i 3: Reporting-Intervall alle 3 Sekunden<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 47


Während eines TCP-Tests können Sie die aktuellen Ergebnisse sowohl am<br />

Server als auch am Client ablesen. Nach einem Test sendet der Server<br />

zusätzlich eine Zusammenfassung an den Client. Während eines UDP-Tests<br />

können Sie die aktuellen Ergebnisse nur am Server ablesen. Erst nach<br />

einem Test sendet der Server eine Zusammenfassung an den Client.<br />

Während des Tests wird am Client lediglich die angefragte Bandbreite<br />

dargestellt!<br />

7.1.4 Einrichtung Client<br />

Der Client wird bei TCP wie folgt aufgerufen (empfohlene Werte für eine maximale<br />

Performance):<br />

Legende:<br />

- c 192.168.0.16: Client-Modus und IP-Adresse des Servers<br />

- w 128k: Größe TCP-Windowsize (optimale Größe für den dLAN 200 AVpro)<br />

- i 1: Reporting-Intervall jede Sekunde<br />

- t 600: Länge des Tests 600 Sekunden<br />

Der Client wird bei UDP wie folgt aufgerufen (empfohlene Werte für eine maximale<br />

Performance):<br />

Legende:<br />

- c 192.168.0.16: Client-Modus und IP-Adresse des Servers<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 48


- u: UDP-Modus<br />

- b 90M: Beim Server angefragte Bandbreite 90 Mbit/s<br />

- w 128k: Größe UDP-Windowsize (optimale Größe für den dLAN 200 AVpro)<br />

- i 1: Reporting-Intervall jede Sekunde<br />

- t 600: Länge des Tests 600 Sekunden<br />

7.2 VLC<br />

VLC ist ein kostenloser Player und Streamingserver für Video- und Audiodaten.<br />

Hersteller/Entwickler ist das VideoLAN-Team. Weiterführende Informationen gibt es<br />

auf der Homepage der Entwickler (http://www.videolan.org). Der Player läuft unter<br />

Windows, Linux und Mac OS X nach einer Installation. Die folgenden Informationen<br />

beziehen sich auf die Konfiguration unter Windows. Eine weiterführende<br />

Dokumentation finden Sie auf der Entwickler-Homepage.<br />

7.2.1 Anwendung<br />

Um mit VLC streamen zu können, benötigen Sie zwei Computer: Der erste Computer<br />

läuft als VLC-Streamingserver, der zweite Computer läuft als VLC-Medienplayer. Der<br />

Player empfängt den vom Server erzeugten Datenstrom und wandelt diesen in ein<br />

sichtbares Bild um. Beide Computer sollten einer gleichen IP-Adressgruppe<br />

angehören.<br />

Testen Sie mit einem PING in beide Richtungen, ob die beiden Computer<br />

sich „sehen“ können.<br />

VLC bietet eine Vielzahl von Parametern. Die unten erwähnten Einstellungen sollen<br />

nicht beschreiben, wie optimal Video- und Audiodaten in Ihrem Netzwerk gestreamt<br />

werden können, sondern lediglich ein geeignetes Testverfahren erläutern.<br />

Testen Sie die VLC-Streaming-Lösung, bevor Sie zum Kunden fahren.<br />

Beachten Sie, dass keine Firewall- oder Antivirus-Software im Hintergrund<br />

läuft, die den Test verfälschen oder sogar unmöglich machen kann.<br />

In diesem Beispiel gelten folgende Netzwerkeinstellungen:<br />

Server:<br />

IP-Adresse: 192.168.0.16<br />

Subnetzmaske: 255.255.255.0<br />

Standardgateway: 192.168.0.253 (optional)<br />

Client:<br />

IP-Adresse: 192.168.0.1<br />

Subnetzmaske: 255.255.255.0<br />

Standardgateway: 192.168.0.253 (optional)<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 49


7.2.2 Streamingserver/-client<br />

Bevor Sie von einem Server zu einem Client streamen können, benötigen Sie eine<br />

Streaming-fähige Datei. Um den Rechenaufwand bei Ihren Computern gering zu<br />

halten, sollte es sich möglichst um *.mpg oder *.ts Dateien handeln. Streaming in SD<br />

(Standard Definition, also max. PAL-Auflösung mit 768 x 576 Pixel) sollte für typische<br />

Computer kein Problem sein. Das Streaming von HDTV-Dateien ist allerdings<br />

komplexer und setzt zwei leistungsfähige Computer voraus. Beim Streaming von<br />

hochauflösenden Video-/Audiodaten ist oft nicht die zur Verfügung stehenden<br />

Bandbreite der limitierende Faktor, sondern die Client-PCs, die nicht leistungsfähig<br />

genug sind, um das HD-Material schnell genug zu decodieren und korrekt<br />

anzuzeigen.<br />

*.ts Dateien können Sie direkt mit VLC erzeugen, indem Sie beispielsweise<br />

eine Video-DVD auslesen und im entsprechenden Format abspeichern.<br />

7.2.3 Einrichtung des Streamingservers<br />

Folgen Sie einfach Schritt für Schritt der nachfolgenden Anleitung, um einen<br />

Streamingserver einzurichten:<br />

1. Datei > Datei öffnen…<br />

2. Wählen Sie unter Öffnen ein Video aus und geben Sie unter den Erweiterten<br />

Optionen an, dass dieses gestreamt werden soll.<br />

3. Klicken Sie auf Erweiterte Optionen > Einstellungen.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 50


4. Aktivieren Sie das Schaltkästchen Lokal wiedergeben.<br />

5. Aktivieren Sie das Schaltkästchen UDP. Tragen Sie rechts daneben die<br />

gewünschte Adresse und Portnummer ein.<br />

6. Bestätigen Sie mit OK.<br />

7. Bestätigen Sie auch den Öffnen-Dialog mit OK.<br />

Der Stream bzw. die Wiedergabe der Datei startet nun automatisch. Wenn es sich um<br />

einen kurzen Stream handelt, empfiehlt es sich, den Stream automatisch wiederholen<br />

zu lassen. Gehen Sie dazu wie folgt vor:<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 51


8. Menü Ansicht > Wiedergabeliste…<br />

9. Markieren Sie das Tastensymbol für die wiederholte Wiedergabe der Video-<br />

Datei.<br />

7.2.4 Einrichtung des Streamingclient<br />

Mit den folgenden, einfachen Schritten lässt sich ein Streamingclient einrichten:<br />

1. Menü Datei > Netzwerkstream öffnen…<br />

2. Wählen Sie die Option UDP/RTP Multicast und geben Sie rechts davon die<br />

gewünschte Adresse und Portnummer an.<br />

3. Bestätigen Sie mit OK.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 52


Der Stream bzw. die Wiedergabe der Datei im Player startet nun automatisch.<br />

Zwischen Vollbild und Fenstermodus schalten Sie einfach mit einem<br />

Linksklick in das Medienfenster um.<br />

Wenn das Streaming durch ein Abziehen des Netzwerkkabels unterbrochen<br />

wird, ist es ausreichend, wenn das Kabel wieder angesteckt wird. Der<br />

Stream läuft dann automatisch weiter.<br />

Die verwendete Bandbreite können Sie sich unter Ansicht > Stream und<br />

Medieninfo > Statistiken anzeigen lassen.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 53


8 Anhang<br />

8.1 Bezugsquellen für Zubehör<br />

Konkrete Bezugsquellen für das im Handbuch erwähnte Zubehör finden auf unserer<br />

Webseite unter:<br />

http://www.devolo.de/business/zubehoer-referenzliste.html<br />

Sofern es herstellerspezifische Ausführungsvarianten gibt, finden Sie dort auch<br />

konkrete Anschaltskizzen.<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 54


Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 2-1: Der devolo dLAN-Frequenzbereich ............................................................................................. 3<br />

Abbildung 3-1: Die Baumstruktur ...................................................................................................................... 4<br />

Abbildung 3-2: Die Sternstruktur ....................................................................................................................... 5<br />

Abbildung 3-3: Der Etagenstern......................................................................................................................... 5<br />

Abbildung 3-4: Ein BK-Baumnetz....................................................................................................................... 6<br />

Abbildung 3-5: Ein Sat-Multischalter-Sternnetz .................................................................................................. 7<br />

Abbildung 3-6: Ein Sat-Kopfstation-Baumnetz ................................................................................................... 8<br />

Abbildung 3-7: Die typische Konfiguration einer Baumstruktur auf einem Antennennetz ................................... 12<br />

Abbildung 3-8: Ankoppelung von Signalen in der Hausverteilung mittels Diplex-Filter ....................................... 13<br />

Abbildung 3-9: Antennensystem vor der Anschaltung der Adapter über die Antennendosen ............................. 14<br />

Abbildung 3-10: Antennensystem nach der Anschaltung der Adapter über die Antennendosen......................... 14<br />

Abbildung 3-11: Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose...................................................... 15<br />

Abbildung 3-12: Überwindung eines Verstärkers über einen passiven Bypass ................................................... 16<br />

Abbildung 3-13: Beispielanordnung mit tatsächlichen Komponenten................................................................ 16<br />

Abbildung 3-14: Eine dreistufige Kaskade von Verstärkern mit passivem Bypass ............................................... 16<br />

Abbildung 3-15: Überwindung eines Verstärkers über einen aktiven Bypass ..................................................... 17<br />

Abbildung 3-16: Überwindung eines Verstärkers über einen passiven Rückweg im Verstärker........................... 17<br />

Abbildung 3-17: Einsatz von Hochpassfiltern zur physikalischen Segmentierung eines dLAN-Netzwerks ............ 18<br />

Abbildung 3-18: Logische Segmentierung eines dLAN-Netzwerks mit Hilfe von dLAN-Kennwörtern................... 19<br />

Abbildung 4-1: dLAN-Netzwerk über eine 2-Drahtleitung................................................................................. 21<br />

Abbildung 4-2: dLAN über 2-Draht mittels Balun-Adaptern .............................................................................. 21<br />

Abbildung 4-3: Auskoppelung des Ethernet-Signals an der Antennendose........................................................ 22<br />

Abbildung 4-4: Kombiniertes Punkt-zu-Mehrpunkt-Netzwerk für dLAN und Telefon über 2-Drahtleitungen ....... 22<br />

Abbildung 4-5: Standard-BNC-Netzwerk (10Base2-Coax) mit 10 Mbit/s ........................................................... 23<br />

Abbildung 4-6: dLAN-Netzwerk mit 200 MBit/s über bestehende BNC-Koaxverkabelung .................................. 23<br />

Abbildung 5-1: Typische dLAN-Vernetzung über das Stromnetz in Einfamilienhäusern ...................................... 25<br />

Abbildung 5-2: dLAN-Vernetzung in Mehrfamilienhäusern ............................................................................... 26<br />

Abbildung 5-3: dLAN-Vernetzung in einem Mehrfamilienhaus mit dezentraler Zähleranordnung ....................... 27<br />

Abbildung 5-4: dLAN-Vernetzung in großen Gebäuden .................................................................................... 28<br />

Abbildung 5-5: Bildung von dLAN-Netzwerksegmenten über eigene Kennwortkreise mit Ethernet-Backbone .... 29<br />

Abbildung 5-6: Direkte Verbindung zweier dLAN AVpro................................................................................... 29<br />

Abbildung 5-7: Dämpfung der Übertragung durch einen zwischengeschalteten Stromzähler ............................. 30<br />

Abbildung 5-8: Aufbau einer Repeaterschaltung zum Überbrücken des Stromzählers mit Hilfe zweier dLAN AVpro<br />

und einem Ethernet-Kabel ............................................................................................................................... 30<br />

Abbildung 5-9: Loop-Effekt durch Verwendung gleicher Kennwörter für beide dLAN-Stränge............................ 30<br />

Abbildung 5-10: Verwendung eines Funk-Entstörfilters zum Erhalt der Bandbreite............................................ 31<br />

Abbildung 5-11: Funktionsweise eines Funk-Entstörfilters (Quelle: eichhoff.de)................................................. 31<br />

Abbildung 5-12: Prinzipschaltbild eines Phasenkopplers (Quelle: atmannheim.de) ............................................ 32<br />

Abbildung 5-13: Filtersteckdose (Quelle: www.premo.es)................................................................................. 33<br />

Abbildung 6-1: Foto eines Fluchtplans in einem Hotel ...................................................................................... 38<br />

Abbildung 6-2: Foto einer Antennenverteilung mit Verstärker........................................................................... 39<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 55


Index<br />

10Base2 23<br />

2-Draht-Leitungen 21<br />

Adernpaar 21<br />

Aktiver Bypass 16<br />

Analoge Telefonleitung 22<br />

Analoges Fernsehen 3<br />

Annex A 22<br />

Annex B 22<br />

Anschaltskizzen 54<br />

Antennendosen 9<br />

Antennenplan 36<br />

Antennenverteilung 36<br />

Backbone 29<br />

Balun-Adapter 21<br />

Band 1 2<br />

Baumstruktur 4<br />

Bezugsquellen 54<br />

bidirektional 2<br />

BK-Baumnetz 6<br />

Blitzschutzfilter 41<br />

BNC 23<br />

BNC-Bananen-Adapter 21<br />

Budget 35<br />

Bulk-Adapter 44<br />

Bypass 15<br />

Dämpfung 2<br />

Dämpfungsbudget 2, 15<br />

dB 2<br />

devolo Informer 40<br />

Dezentrale Zähleranordnung 27<br />

Dezibel 2<br />

Digitalfernsehen 3<br />

Diplexfilter 15<br />

dLAN AVpro manager 40<br />

dLAN-Projekte 34<br />

DOCSIS 3, 11, 36<br />

Durchgangsdämpfung 15<br />

End Points 13<br />

Endgeräte 42<br />

Etagenstern 5<br />

Ferrariszähler 25<br />

FI-Schutzschalter 31, 32<br />

Fluchtplan 38<br />

Frequenzbereich 2<br />

Frequenzen 2<br />

Funk-Entstörfilter 31<br />

Gebäudeplan 36<br />

Gries 41<br />

Hauptverteilung 28<br />

Hausanschlussverstärker 36<br />

HDTV-Dateien 50<br />

HF-Störer 32<br />

Hochpassfilter 13<br />

Iperf 46<br />

IPTV 36, 42<br />

ISDN-Leitungen 22<br />

Kaskaden 16<br />

Koax-Kabel 41<br />

Linienverstärker 40<br />

Logische Segmentierung 19<br />

Loop 30<br />

Management 45<br />

Multimediadose 15<br />

Multimediadosen 11<br />

Multischalter 36<br />

Multischalteranlage 6<br />

Nahfeldeinkopplung 41<br />

Notching 3, 44<br />

Passiver Rückweg 15, 17<br />

PayTV 3, 36, 44<br />

PBX 23<br />

Phasen 24<br />

Phasenkoppler 24, 31<br />

Pixeltreppen 41<br />

Powerline 24<br />

Projekte 34<br />

Quarantäneinsel 33<br />

Repeater 17<br />

Repeater-Schaltung 29<br />

Rollout 44<br />

RST 24<br />

Rückkanal 3, 11<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 56


Rückwegweiche 13<br />

Satellitenkopfstation 36<br />

Sat-Kopfstation-Baumnetz 7<br />

Schleifen 30<br />

Segment-Isolation 31<br />

Senken 33<br />

Sicherungskasten 24<br />

Site Survey 36<br />

Soft Facts 42<br />

Software 46<br />

Sondierung 35<br />

Spanning-Tree-Error 28<br />

Sperrdämpfung 16<br />

Sperrtiefe 17<br />

Splitter 22<br />

Standard Definition 50<br />

Sternstruktur 5<br />

Störer 32<br />

Störgrößen 11<br />

Streaming 49<br />

Stromleitung 24<br />

Stromzähler 25<br />

Support 45<br />

TCP 46<br />

Telefonanlage 23<br />

Terrestrischer Eingang 6<br />

Tiefpassfilter 13<br />

Twisted Pair 21<br />

Überspannungsfilter 41<br />

Überspannungssteckdosen 33<br />

Übersprechen 19<br />

UDP 46<br />

unidirektional 2<br />

Unterverteilung 28<br />

Untwisted Pair 21<br />

VLC 49<br />

Vorstellungswelt 35<br />

Wartung 45<br />

Wirbelstromzähler 25<br />

Wohnungswirtschaft 3<br />

Zentrale Zähleranordnung 25<br />

Zubehör 54<br />

Zwei-Draht-Leitungen 21<br />

Zwischenverstärker 40<br />

devolo dLAN® 200 AVpro Projekthandbuch 57

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