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Bösartige Tumoren der Haut (Teil 1) - Rehazentrum Klinik Borkum Riff

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<strong>Bösartige</strong> <strong>Tumoren</strong> <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> (<strong>Teil</strong> 1)<br />

- so leicht zu erkennen, so häufig übersehen -<br />

<strong>Bösartige</strong> (maligne) <strong>Haut</strong>tumoren sind für den <strong>Haut</strong>arzt relativ leicht und früh zu erkennen.<br />

Die Erkrankungshäufigkeit an bösartigen und weniger bösartigen (semimaligne) <strong>Haut</strong>tumoren<br />

nimmt in Deutschland und auch weltweit über die Jahre hin stetig zu. Lebensgewohnheiten<br />

(sog. Life Style Faktoren wie z. B. Reisetätigkeit in UV-Licht intensive südliche Gefilde und<br />

damit verbundenes überzogenes Sonnenbaden, weil die <strong>Haut</strong>bräunung zunehmend ein<br />

Ausdruck von Wohlstand und Gesundheit ist) sowie Umweltfaktoren (z. B. das Ozonloch)<br />

sind als Gründe für diese Tatsache anzunehmen. Die wichtigsten und am häufigsten<br />

vorkommenden bösartigen <strong>Haut</strong>tumoren sind <strong>der</strong> „Schwarze <strong>Haut</strong>krebs“, das Melanom und<br />

die „Hellen o<strong>der</strong> weißen <strong>Haut</strong>krebse“, das „Basaliom“ (Basalzellkarzinom) und das<br />

„Spinaliom“ (Plattenepithelkarzinom).<br />

Für die Entstehung dieser drei <strong>Haut</strong>tumoren spielt ein Übermaß an Sonnenlicht eine<br />

wesentliche Rolle. Eine Überdosierung an UV-Licht kann also zur Bildung von bösartigen<br />

<strong>Tumoren</strong> führen. Dieses ist neben <strong>der</strong> kosmetischen Problematik <strong>der</strong> <strong>Haut</strong>alterung (z. B.<br />

Faltenbildung, Pigmentflecken, <strong>Haut</strong>trockenheit etc.) ein zweiter, wenn nicht sogar <strong>der</strong><br />

Hauptgrund, sich vor zu intensiver Lichtbestrahlung zu schützen.<br />

Der <strong>Haut</strong>arzt unterscheidet zwischen dem weniger gefährlichen aber immer noch<br />

möglicherweise lebensbedrohlichen „Weißen <strong>Haut</strong>krebs“ , z. B. das Basaliom o<strong>der</strong> das<br />

Spinaliom, und dem „Schwarzen <strong>Haut</strong>krebs“ (Melanom), <strong>der</strong>, wenn er zu spät erkannt wird,<br />

einer <strong>der</strong> bösartigsten Formen einer Krebserkrankung überhaupt ist.<br />

Jede Zelle im Körper unterliegt dem „programmierten Zelltod“ (sog. Apoptose); das bedeutet,<br />

dass eine Körperzelle sich zwar über Zellteilung vermehren kann und soll, aber irgendwann<br />

stirbt sie ab und wird durch eine an<strong>der</strong>e Zelle ersetzt. Dieser Vorgang, die Apoptose, ist mit


wenigen Ausnahmen im Erbgut einer jeden Zelle vorprogrammiert. Wird dieses Programm<br />

geschädigt o<strong>der</strong> außer Kraft gesetzt, so teilt sich die Zelle andauernd. Somit wird diese<br />

einzelne Zelle gleichsam unsterblich und wächst sich dann in ihrer Zellmasse zu einem Tumor<br />

aus, <strong>der</strong> das normale Gewebe verdrängt und zerstört und die Energie des Körpers nur für sich<br />

und sein Wachstum in Anspruch nimmt. Dieser Vorgang des Tumorwachstums, <strong>der</strong> Krebs, ist<br />

nur sehr schwer zu beherrschen. Von großer Bedeutung ist es, den Tumor früh zu erkennen<br />

um ihn dann zu entfernen, bevor er sich in an<strong>der</strong>e Organe absiedelt (Metastasierung) und dort<br />

sein Unwesen treibt, <strong>der</strong> bis zum Tod führen kann.<br />

Auf <strong>der</strong> sichtbaren <strong>Haut</strong> und Schleimhaut (z.B. Mundschleimhaut) ist ein bösartiger Tumor<br />

natürlich viel leichter und früher zu erkennen als z. B. in <strong>der</strong> Brust, in <strong>der</strong> Lunge o<strong>der</strong> in<br />

an<strong>der</strong>en inneren Organen des Menschen. Deshalb sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen<br />

beim Hauarzt und durch den aufgeklärten Patienten selbst sehr zu empfehlen. Diese<br />

Untersuchungen belästigen den Patienten nicht, sind recht unkompliziert durchzuführen und<br />

relativ preiswert, wenn man bedenkt, dass man sich vor einer lebensbedrohlichen Erkrankung<br />

erfolgreich schützen kann. Über das Thema Vorsorge und Krebserkennung und die damit<br />

verbundenen Möglichkeiten <strong>der</strong> Vorbeugung wird nachgehend ausführlich eingegangen.<br />

Untersuchungen haben gezeigt, dass <strong>der</strong> „Weiße <strong>Haut</strong>krebs“ („Basaliom“ bzw.<br />

Basalzellkarzinom und das „Spinaliom“ bzw. Plattenepithelkarzinom) in <strong>der</strong> Regel nach<br />

jahrelanger, intensiver Schädigung <strong>der</strong> <strong>Haut</strong> durch zu starke Sonnenlichteinwirkung entsteht.<br />

Weil Metastasierungen (Tumorabsiedelungen) häufig erst relativ spät nach Auftreten des<br />

Tumor o<strong>der</strong> gar nicht auftreten, werden diese Geschwülste auch als halb bösartig (semi<br />

maligne) bezeichnet. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie durch Entfernung des Tumors<br />

ist deshalb angeraten, weil diese Geschwülste langsam, aber unaufhörlich wachsen und in das<br />

angrenzende Gewebe, einschließlich des Knochengewebes eindringen und dieses zerstören<br />

(invasives Wachstum). Außerdem können auch diese <strong>Tumoren</strong> Tochtergeschwülste absetzen


und weiter entfernte Organe und Gewebe befallen. Diese Tatsache wird lei<strong>der</strong> häufig<br />

übersehen, vergessen o<strong>der</strong> vom Patienten verdrängt. Lei<strong>der</strong> führt diese Einstellung immer<br />

wie<strong>der</strong> zu Patienten mit <strong>Haut</strong>karzinomen wie dem Spinaliom, die bei uns im Reha-Zentrum<br />

<strong>Borkum</strong> <strong>Riff</strong> eine medizinische Rehabilitation wegen <strong>der</strong> Metastasierung eines solchen<br />

ursprünglich einfach zu therapierenden Tumors erhalten.<br />

In <strong>der</strong> Regel sind ältere Menschen mit einem Lebensalter von etwa 60 Jahren von dem<br />

„Weißen <strong>Haut</strong>krebs“ betroffen. Es fällt auch auf, dass mehr Männer als Frauen an dieser<br />

Form des <strong>Haut</strong>krebses erkranken. Die Gründe für diese zwei Beobachtungen liegen einmal<br />

darin, dass beim „Weißen <strong>Haut</strong>krebs“ eine über Jahre andauernde Lichtschädigung zur<br />

Tumorbildung führt und zum an<strong>der</strong>en darin, dass Männer auf Grund ihrer häufigen<br />

Arbeitstätigkeit im Freien beson<strong>der</strong>s viel Licht ausgesetzt sind.

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