Echokardiographie als Wegweiser in der Peri- Reanimation
Echokardiographie als Wegweiser in der Peri- Reanimation
Echokardiographie als Wegweiser in der Peri- Reanimation
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
CME<br />
Phase<br />
Reguläre CPR<br />
Information des<br />
Teams<br />
1.<br />
2.<br />
Schritte und praktische H<strong>in</strong>weise<br />
Die BLS/ALS-Maßnahmen nach den aktuellen ERC/AHA/ILCOR-Leitl<strong>in</strong>ien<br />
werden durchgeführt. Die <strong>Reanimation</strong> sollte m<strong>in</strong>destens 5 Zyklen mit je 30<br />
Herzdruckmassagen und 2 Beatmungen andauern<br />
Teilen Sie dem Team e<strong>in</strong>deutig mit: „Ich bereite e<strong>in</strong>e <strong>Echokardiographie</strong> vor“<br />
Vorbereitung 3. Bereiten Sie das mobile Ultraschallgerät vor bzw. lassen Sie es vorbereiten<br />
und überprüfen Sie es auf Funktionstüchtigkeit<br />
Durchführung <strong>der</strong><br />
<strong>Echokardiographie</strong><br />
4. Optimieren Sie die Untersuchungsbed<strong>in</strong>gungen (Lagerung des Patienten,<br />
Entkleiden etc.) und Ihre eigene Position<br />
5. Bitten Sie e<strong>in</strong> Mitglied des CPR-Teams, 10 Sekunden lang jeweils<br />
sekundenweise auf null zu zählen und parallel zu versuchen, den Puls zu tasten<br />
6. Geben sie deutlich folgende Anweisung: „Am Ende des Zyklus die<br />
<strong>Reanimation</strong> für die <strong>Echokardiographie</strong> unterbrechen!“<br />
7. Positionieren Sie noch während <strong>der</strong> Herzdruckmassage den Schallkopf von<br />
<strong>der</strong> subkostalen E<strong>in</strong>stellung<br />
8. Führen Sie e<strong>in</strong>e zügige <strong>Echokardiographie</strong> durch. Falls Ihnen nach 3<br />
Sekunden ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stellung gel<strong>in</strong>gt, unterbrechen Sie und lassen die CPR<br />
fortführen. Untersuchen Sie erneut nach 5 Zyklen (2 m<strong>in</strong>) evtl. mit e<strong>in</strong>er<br />
an<strong>der</strong>en Anlotung<br />
Fortsetzung <strong>der</strong> CPR 9. Nach spätestens 9 Sekunden müssen Sie die <strong>Reanimation</strong> fortsetzen lassen<br />
und <strong>der</strong>en Durchführung kontrollieren<br />
Interpretation und<br />
Konsequenzen<br />
10. Teilen Sie dem Team deutlich den erhobenen Befund und dessen<br />
Konsequenzen mit<br />
Abb. 2 8 Praktische Durchführung des FEEL-Algorithmus <strong>in</strong> 10 Schritten. Da Unterbrechungen <strong>der</strong> kardiopulmonalen<br />
<strong>Reanimation</strong> (CPR) kurz se<strong>in</strong> müssen, sollen klare Kommandos an das Team gegeben werden. Es ist zu beachten,<br />
dass die eigentliche <strong>Echokardiographie</strong> nach sorgfältiger Vorbereitung durch Überlappen mit regulären Pausen des<br />
ALS erst <strong>in</strong> Schritt 8 erfolgt<br />
tersuchung benötigten Zeit<strong>in</strong>tervalle s<strong>in</strong>d mit denen für die Unterbrechungen zur Rhythmus-, Pulso<strong>der</strong><br />
Atmungskontrolle vergleichbar kurz zu halten.<br />
Dokumentation<br />
E<strong>in</strong>en wichtigen Arbeitsschritt stellt die Dokumentation <strong>der</strong> Notfallechokardiographie dar. Während<br />
e<strong>in</strong>er Notfallechokardiographie sollte trotz <strong>der</strong> schwierigen Bed<strong>in</strong>gungen und des Zeitdrucks grundsätzlich<br />
das Ziel verfolgt werden, e<strong>in</strong>e gute Dokumentation zu erzielen. E<strong>in</strong>e FEEL-Untersuchung erfor<strong>der</strong>t<br />
die vergleichbare Bildqualität wie bei e<strong>in</strong>er Standardechokardiographie. Mit solchem Bildmaterial<br />
wäre es besser möglich e<strong>in</strong>e Nachbesprechung mit e<strong>in</strong>em echokardiographisch erfahrenen Kollegen<br />
durchzuführen. Die Filmsequenz sollte so lange aufgezeichnet werden, dass auch bei e<strong>in</strong>er Bradykardie<br />
zum<strong>in</strong>dest 3 Herzzyklen registriert werden. Als Alternative kann e<strong>in</strong> 7 M-Mode-Bild <strong>in</strong> parasternaler<br />
o<strong>der</strong> subkostaler langen Achse erzeugt werden. Dieses M-Mode-Bild kann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Posthoc-Analyse<br />
bei <strong>der</strong> Diagnosestellung von Wandbewegungsstörungen, <strong>Peri</strong>kar<strong>der</strong>güssen und stark<br />
vergrößerten rechten Ventrikel für e<strong>in</strong>e Interpretation weiterhelfen. Grundsätzlich und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
bei e<strong>in</strong>er PEA sollte immer e<strong>in</strong>e gleichzeitige EKG-Ableitung registriert werden.<br />
7 M-Mode-Bild<br />
Bei e<strong>in</strong>er PEA sollte immer<br />
e<strong>in</strong>e gleichzeitige EKG-Ableitung<br />
registriert werden<br />
Differenzialdiagnosen <strong>der</strong> FEEL-Untersuchung<br />
Wenn bei Patienten mit akuter Dyspnoe, Hypotension, Zyanose, Pulslosigkeit, Bewusstlosigkeit, CPR<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Postreanimationsphase die FEEL-Untersuchung angewendet wird, gibt es zunächst 2 Entscheidungspfade<br />
(. Abb. 3). Dabei wird entwe<strong>der</strong> ke<strong>in</strong>e Wandbewegung (echte PEA, Asystolie)<br />
nachgewiesen, o<strong>der</strong> es gel<strong>in</strong>gt <strong>der</strong> Nachweis von Wandbewegungen (Pseudo-PEA). In Fällen <strong>der</strong> PEA<br />
müssen folgende Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden: „höchstgradig“ e<strong>in</strong>geschränkte myokardiale<br />
Pumpfunktion (Pseudo-PEA), Hypovolämie, <strong>Peri</strong>kar<strong>der</strong>guss, akute Rechtsherzbelastung sowie<br />
Pneumothorax. Im folgenden Abschnitt werden diese Diagnosen mit den echokardiographischen<br />
Merkmalen und den daraus folgenden Therapiekonsequenzen vorgestellt.<br />
Der Kardiologe 5 · 2010 |<br />
411