PRO KA 22.09.2008 - Rhein-Lahn-Info
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Niederschrift<br />
über die 52. Sitzung des Kreisausschusses<br />
in der 8. Wahlperiode am 22. September 2008 in Bad Ems<br />
Es sind anwesend:<br />
Vorsitzender:<br />
Herr Landrat Günter Kern<br />
Kreisbeigeordnete:<br />
Frau Kreisbeigeordnete Gisela Bertram ............................. Nievern (bis 10.20 Uhr/nach TOP II.2.)<br />
Herr Kreisbeigeordneter Horst Gerheim ............................. Obernhof<br />
Mitglieder des Kreisausschusses bzw. deren Vertreter:<br />
Frau Monika Becker ........................................................... Winden (bis 10.34 Uhr/bei TOP II.3.)<br />
Herr Ottmar Canz. .............................................................. Bad Ems<br />
Herr Werner Groß............................................................... <strong>Lahn</strong>stein<br />
Herr Bernd Hartmann ......................................................... Gemmerich<br />
Herr Matthias Lammert, MdL.............................................. Diez<br />
Frau Gabriele Laschet-Einig............................................... <strong>Lahn</strong>stein<br />
Herr Josef Oster ................................................................. Bad Ems<br />
Herr Frank Puchtler, MdL ................................................... Oberneisen<br />
Herr Michael Schnatz ......................................................... Diez<br />
Herr Heinz Scholl................................................................ Braubach<br />
Herr Wolfgang Schön ......................................................... Nassau (bis 10.20 Uhr/nach TOP II.2.)<br />
Frau Irmtraud Wahlers ....................................................... Fachbach<br />
Frau Rita Wolf .................................................................... Braubach<br />
Es fehlen entschuldigt:<br />
Herr Erster Kreisbeigeordneter Helmut Klöckner ............... Winden<br />
Herr Peter Labonte............................................................. <strong>Lahn</strong>stein<br />
Herr Raimund Friesenhahn. ............................................... Dahlheim<br />
Von der Verwaltung:<br />
Herr Amtsrat Rücker<br />
Herr Regierungsdirektor Schöberl<br />
Herr Radermacher, Pressereferat<br />
Herr Oberamtsrat Ries<br />
Herr Bauoberamtsrat Petri<br />
Herr Amtsrat Nickel (bei TOP I.3.)<br />
Schriftführer:<br />
Herr Kreisinspektor M. Minor<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
Gäste:<br />
Herr Bürgermeister Gemmer, Verbandsgemeinde Katzenelnbogen (bis TOP I.4.)<br />
Herr Nöthen, RLZ (öffentlicher Teil)<br />
Der Vorsitzende eröffnet um 08.35 Uhr die öffentliche Sitzung des Kreisausschusses. Er stellt<br />
die ordnungsgemäße Einladung sowie die Beschlussfähigkeit des Kreisausschusses fest. Gegen<br />
die mit Schreiben vom 12. September 2008 vorgelegte Tagesordnung werden keine Einwendungen<br />
erhoben, so dass diese beschlossen wird.<br />
I. Öffentliche Sitzung:<br />
Punkt 1:<br />
Genehmigung der Niederschriften<br />
Die Niederschrift über die Sitzung des Kreisausschusses vom 11. August 2008 liegt noch nicht<br />
vor.<br />
Punkt 2:<br />
Schulentwicklungskonzept im <strong>Rhein</strong>-<strong>Lahn</strong>-Kreis;<br />
a) Einrichtung von Realschulen plus<br />
Der Vorsitzende erläutert die Vorlage. Derzeit befände man sich mit der Aufsichts- und<br />
Dienstleistungsdirektion (ADD) in Gesprächen über die Regulierung der unterschiedlichen<br />
Problematiken an den verschiedenen Standorten Diez, <strong>Lahn</strong>stein, Loreley und Hahnstätten/Katzenelnbogen.<br />
Bezüglich der Fröbelschule Altendiez und des Standortes Holzappel sei man zurzeit noch in<br />
der Findungsphase.<br />
Bezüglich des Standorts <strong>Lahn</strong>stein wurden Gespräche mit der VG Braubach und der Stadt<br />
<strong>Lahn</strong>stein geführt – insbesondere aufgrund der Bestrebungen, drohende Leerstände sowohl in<br />
Braubach als auch in <strong>Lahn</strong>stein zu vermeiden. Entsprechend müssten noch einige Alternativen<br />
geprüft und die Gespräche mit der ADD fortgeführt werden.<br />
Der Vorsitzende teilt dem Kreisausschuss mit, dass im Rahmen der Beantragung der Realschulen<br />
plus die Vorlage eines pädagogischen Konzeptes zunächst nicht zwingend erforderlich<br />
sei. Dies sei –nach erfolgter Genehmigung– Aufgabe einzurichtender Steuerungsgruppen vor<br />
Ort.<br />
Herr Oster fragt nach dem weiteren zeitlichen Ablauf bzgl. des Standorts Stadt <strong>Lahn</strong>stein und<br />
wann der Kreisausschuss darüber voraussichtlich entscheiden könne.<br />
Der Vorsitzende erläutert, dass man sich in der Diskussion mit Herrn Bürgermeister Werner<br />
Groß und Herrn Oberbürgermeister Peter Labonte als zum Teil örtliche Schulträger hinsichtlich<br />
der Problematik der baulichen Maßnahmen befände. Zurzeit stünde noch eine Antwort der<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
Verbandsgemeinde Braubach aus. Des Weiteren fehle noch die Antwort der ADD hinsichtlich<br />
diverser pädagogischer Fragen. Nach Vorliegen dieser Antworten erfolge die Beteiligung der<br />
betroffenen Schulen und deren Gremien. Im Anschluss daran würden die Ergebnisse dem<br />
Kreisausschuss zur weiteren Beratung vorgelegt.<br />
Herr Oster weist auf den aufgezeigten zeitlichen Ablauf hin und fragt, ob die Realschulen plus<br />
bereits zum Schuljahr 2009/2010 starten könnten.<br />
Der Vorsitzende hält dies für möglich, soweit eine einvernehmliche Lösung in den offenen<br />
Fragen gefunden werden könne – für den Standort Stadt <strong>Lahn</strong>stein halte er dies jedoch für<br />
sehr schwierig.<br />
Herr Oster fragt, warum in der Vorlage zu diesem Tagesordnungspunkt nicht auch der Standort<br />
Bad Ems/Nassau aufgeführt sei, da die Situation vergleichbar mit der des Standorts Loreley<br />
sei.<br />
Der Vorsitzende erläutert, dass für den Standort Loreley bereits alle Fakten geklärt seien.<br />
Bezüglich des Standorts Bad Ems/Nassau bestünde weiterhin das Interesse an einer integrierten<br />
Gesamtschule (IGS), sodass hier ein entsprechendes Konzept und Verfahren auf den Weg<br />
zu bringen seien.<br />
Am Standort Bad Ems käme es gemäß Artikel 7, § 2 SchulstrukturEinfG zum 01.08.2009<br />
automatisch zu einer Realschule plus – allerdings mit der Option, den Weg gemeinsam mit<br />
Nassau in die IGS zu gehen. Dafür sei ein vernünftiges Konzept nötig, damit man dann in der<br />
zweiten Bewilligungsrunde hoffentlich eine positive Entscheidung erhalte.<br />
Herr Oster stellt die Frage, ob der Antrag der VG Katzenelnbogen nicht einen Widerspruch<br />
zum Beschluss des Kreistages vom 01.09.08 bzgl. des Schulentwicklungskonzepts darstelle.<br />
Bezug nehmend weist der Vorsitzende darauf hin, dass es sich bei dem Standort Katzenelnbogen/Hahnstätten<br />
hinsichtlich der Schulart um den schwierigsten der Standorte gehandelt<br />
habe. Er halte es daher für angebracht, den nun eingeschlagenen Weg der Verbandsgemeinde<br />
Katzenelnbogen mit zu gehen, da die Perspektive für eine vertikale Dislozierung seitens<br />
des Ministeriums nicht gesehen wird.<br />
Unter Hinweis auf das dem Schreiben des Ministeriums vom 02.09.2008 beigefügte <strong>Info</strong>rmationsblatt<br />
weist Frau Bertram darauf hin, dass das Thema von integrierten Gesamtschulen an<br />
zwei Standorten noch nicht vom Tisch sei und man deshalb weiterhin darüber nachdenken<br />
solle.<br />
Herr Puchtler hält es für wichtig, in dieser sensiblen Thematik nun einen weiteren Schritt zu<br />
gehen und die Anträge gemeinschaftlich zu erarbeiten und vorzubereiten. Ziel müsse es sein,<br />
eine gute Bildungslandschaft für den Kreis zu bekommen.<br />
Herr Hartmann kritisiert, dass die Landesregierung das Schulgesetz noch nicht beschlossen<br />
habe und somit u. a. noch nicht geklärt sei, wer Träger der jeweiligen Schulen werde.<br />
Er hoffe weiterhin auf die Einrichtung der IGS Bad Ems/Nassau und kündigt diesbezüglich weiterhin<br />
die Unterstützung seiner Fraktion an.<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
Frau Wahlers schließt sich der Kritik von Herrn Hartmann an und befürchtet, nach Vorliegen<br />
des Schulgesetzes mit den Diskussion wieder von Vorne beginnen zu müssen.<br />
Der Vorsitzende weist darauf hin, dass die Trägerschaft letztendlich nicht entscheidend sei,<br />
macht aber auch den Grundsatz deutlich „Wer bestellt, bezahlt!“, also wer die Trägerschaft<br />
wolle, müsse auch für die Kosten einstehen.<br />
Frau Becker bedauert, dass Teile des Schulentwicklungskonzeptes nicht umsetzbar sind.<br />
Bezüglich des Standorts Bad Ems/Nassau plädiert sie dafür, gemeinsam einen Weg zu suchen<br />
um die Standorte zu erhalten.<br />
Herr Lammert weist nochmals ausdrücklich auf Artikel 7, § 2 SchulstrukturEinfG hin, wonach<br />
die im Schuljahr 2008/2009 bestehenden Regionalen Schulen ab dem 01.08.2009 kraft Gesetzes<br />
in Form der Integrativen Realschule geführt werden.<br />
Herr Scholl macht auf die Verunsicherung der Eltern und Schüler aufmerksam, da diese zum<br />
jetzigen Zeitpunkt nicht wüssten, was an den verschieden Standorten am Ende der Schullaufbahn<br />
zu erwarten sei. Er bezeichnet die momentane Situation als einen „bildungspolitischen<br />
Flickenteppich“. Man könne zurzeit keine verlässlichen Auskünfte geben, da die Rahmenbedingungen<br />
und die Frage der Trägerschaften aufgrund des noch nicht gültigen Schulgesetzes<br />
nicht geklärt seien.<br />
Frau Bertram bezeichnet die Einführung der Realschule plus am Standort Bad Ems als<br />
„Zwischenstation“ auf dem Wege hin zu einer IGS. Man müsse den verunsicherten Eltern mitteilen,<br />
dass die Einrichtung einer IGS weiterhin das Ziel sei.<br />
Herr Oster teilt mit, dass er bezüglich der Problematik Realschule plus/IGS am Standort Bad<br />
Ems/Nassau die Ministerin angeschrieben und um eine Aussage gebeten habe. Die Antwort<br />
stünde zurzeit noch aus.<br />
Weiterhin stellt Herr Oster die kommunalrechtliche Frage, ob der Kreisausschuss von dem im<br />
Kreistag beschlossenen Schulentwicklungskonzept und der damit verbundenen Beantragung<br />
der IGSen überhaupt abweichen könne. Dies sei seiner Meinung nach vorliegend der Fall, da<br />
die Einrichtungen von Realschulen plus in Katzenelnbogen und Hahnstätten laut beschlossenem<br />
Schulentwicklungskonzept nicht vorgesehen sei.<br />
Der Vorsitzende erläutert daraufhin, dass der Kreisausschuss grundsätzlich vorbereitende<br />
Beschlüsse fasse. Dabei handele es sich hier um Interessensbekundungen an der Einrichtung<br />
von Realschulen plus. Gerne könne dies bei Bedarf aber auch nochmals im Kreistag diskutiert<br />
werden. Allerdings sollte man gemeinsam an einem Strang ziehen, um die bestehende Verunsicherung<br />
bei den betroffenen Schülern und Eltern nicht noch zu vergrößern.<br />
Der Weg müsse zielgerichtet gegangen werden, auch um die Eltern frühzeitig und umfassend<br />
informieren zu können.<br />
Gemäß der Bitte des Ministeriums im Schreiben vom 02.09.2008 beauftragt der Kreisausschuss<br />
die Verwaltung einstimmig, das Interesse an der Einrichtung von Realschulen plus für<br />
die Standorte<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
- Diez / Altendiez<br />
- Katzenelnbogen<br />
- Stadt <strong>Lahn</strong>stein<br />
an das Ministerium zu übermitteln und die notwendigen Angaben und Unterlagen für die Antragstellung<br />
der Realschule plus vorzubereiten.<br />
Für die Schulen in Trägerschaft der Verbandsgemeinden Hahnstätten, Loreley und Bad Ems<br />
nimmt der Kreisausschuss die Einrichtung von Realschulen plus kraft Gesetzes zustimmend<br />
zur Kenntnis.<br />
b) Einrichtung von Ganztagsschulen in der Verbandsgemeinde Diez<br />
Der Vorsitzende erläutert die Vorlage.<br />
Der Kreisausschuss stimmt den Stellungnahmen vom zuständigen Jugendamt und dem Träger<br />
der Schülerbeförderung einstimmig zu und nimmt ansonsten die geplante Antragstellung der<br />
Verbandsgemeinde Diez zur Einrichtung von Ganztagsschulen in Angebotsform für die Karlvon-Ibell-Grundschule<br />
und den Grundschulbereich der Esterauschule Holzappel zustimmend<br />
zur Kenntnis.<br />
Punkt 3:<br />
Öffentlicher Personennahverkehr im <strong>Rhein</strong>-<strong>Lahn</strong>-Kreis;<br />
a) Reaktivierung des rheinland-pfälzischen Teils der Aartalbahn und<br />
b) Beteiligung des Kreises an Investitionskosten für eine touristische Nutzung der Aartalbahn<br />
Der Vorsitzende erläutert die Vorlage.<br />
Dabei weist er u. a. darauf hin, dass die touristische Nutzung aktuelles Diskussionsthema sei,<br />
da man sich vor Ort an der Aar derzeit Gedanken über die Erschaffung einer eigenen touristischen<br />
Marke mache. Dazu gehöre auch die Frage der Schienennutzung über die zurzeit bereits<br />
stattfindenden Draisinenfahrten hinaus.<br />
Auch macht der Vorsitzende auf die Problematik des unattraktiven Inselbetriebs bis Freiendiez<br />
aufmerksam und weist darauf hin, dass zurzeit Gespräche mit der DB Netz AG bzgl. der Klärung<br />
einer anzustrebenden Einfahrt in den Bahnhof Diez geführt werden.<br />
Herr Lammert begrüßt die Vorlage. Da bereits in den letzten Jahren Gelder hierfür zur Verfügung<br />
gestellt wurden, sei die geplante Anschlussfinanzierung nur „logisch“. Er stellt die Frage,<br />
ob die sehr beliebten Draisinenfahrten bei einer Reaktivierung der Strecke für den Personennahverkehr<br />
zukünftig eingestellt werden müssten.<br />
Herr Schöberl sieht für die Draisinenfahrten zumindest bis zum Jahr 2014 keine Probleme.<br />
Darüber hinaus gäbe es auch im SPNV in der Regel Lücken, sodass er die Möglichkeit der<br />
Fortführung der Draisinenfahrten über das Jahr 2014 hinaus zurzeit nicht gänzlich ausschließe.<br />
Die Frage müsse zu gegebener Zeit mit dem Zweckverband SPNV Nord abschließend geklärt<br />
werden.<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
Herr Puchtler dankt dem Arbeitskreis Aartalbahn für die ehrenamtlich geleisteten Arbeiten<br />
und stellt die wirtschaftlichen Vorteile –insbesondere durch die touristische Nutzung der Draisinenfahrten–<br />
dar. Die touristische Nutzung der Strecke sei eine riesige Chance für eine positive<br />
Entwicklung des gesamten Aartalgebietes.<br />
Herr Hartmann stellt die Frage, warum über die Thematik im Kreisausschuss beraten würde<br />
und ob dies keine Angelegenheit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) sei.<br />
Bezug nehmend erläutert der Vorsitzende, dass eine touristische Infrastrukturförderung durch<br />
die WFG aufgrund eines bundesgesetzlichen Urteils nicht mehr möglich sei.<br />
Herr Hartmann findet die Idee der Reaktivierung und touristischen Nutzung der Aartalbahn<br />
zwar gut, doch da es sich hier um Mehrausgaben für freiwillige Leistungen handele, kündigt er<br />
die Ablehnung des Beschlussvorschlags durch die FWG-Fraktion an. Unter Hinweis auf die<br />
schlechte Haushaltslage würden die Gelder in anderen, wichtigeren Bereichen dringender benötigt<br />
werden.<br />
Frau Wahlers spricht sich für die Reaktivierung und touristische Nutzung der Aartalbahn aus.<br />
Die Region, die gute Aufbauarbeit geleistet habe, sollte vom Kreis unterstützt werden.<br />
Frau Becker nimmt Bezug auf den sog. Inselbetrieb und fragt, ob die Größenordnung der<br />
noch hinzukommenden Kosten für die Anbindung an den Bahnhof Diez bereits absehbar sei.<br />
Herr Schöberl rechnet mit erheblichen Kosten, da es sich bei dem betroffenen Strecken-/<br />
Schienenabschnitt um Eigentum der Bahn handele. Bezüglich der Anbindung an den Bahnhof<br />
Diez befände man sich zurzeit in Gesprächen mit der DB Netz AG.<br />
Frau Becker kündigt ihre Zustimmung unter der Voraussetzung an, dass diese Diskussion<br />
erneut zu führen sei, sobald der Umfang der zusätzlich entstehenden Kosten absehbar sei.<br />
Einstimmig nehmen die Mitglieder des Kreisausschusses die <strong>Info</strong>rmationen zur aktuellen Entwicklung<br />
im Zusammenhang mit der im Jahre 2014 beabsichtigten Reaktivierung des rheinland-pfälzischen<br />
Teils der Aartalbahn zustimmend zur Kenntnis.<br />
Darüber hinaus beschließt der Kreisausschuss mehrheitlich mit<br />
• 11 Ja-Stimmen,<br />
• 3 Nein-Stimmen und<br />
• 0 Stimmenthaltungen,<br />
dass sich der <strong>Rhein</strong>-<strong>Lahn</strong>-Kreis an den einmaligen Investitionskosten für eine touristische<br />
Nutzung des rheinland-pfälzischen Teils der Aartalbahn mit bis zu 50.000,- € beteiligt.<br />
Die Verwaltung wird beauftragt, die Mittel in den Haushalt 2009 einzustellen und die Zustimmung<br />
der ADD hierzu einzuholen.<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
c) Aktualisierung der Nahverkehrsplanung des <strong>Rhein</strong>-<strong>Lahn</strong>-Kreises<br />
Der Vorsitzende erläutert die Vorlage. Er hält das vorliegende Konzept für eine gute Lösung,<br />
die zu einer erheblichen Verbesserung des grenzüberschreitenden Verkehrs führe und nicht zu<br />
finanziellen Lasten des Kreises gehe.<br />
Auch Herr Schöberl begrüßt die geplante Aktualisierung der Nahverkehrsplanung in der vorgelegten<br />
Form sehr, da der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Rehinland-Pfalz und Hessen<br />
dadurch erheblich aufgewertet und verbessert werde.<br />
Herr Puchtler dankt Herrn Schöberl und dessen Team für das vorgelegte Konzept. Er weist<br />
darauf hin, dass es sich dabei um „harte Gefechte“ handele, da das hessische und das rheinland-pfälzische<br />
Liniensystem nicht aufeinander passen würden.<br />
Frau Wahlers schließt sich Herrn Puchtler an. Da die Planungen aufgrund der zwei verschiedenen<br />
Systeme in der Vergangenheit nicht umgesetzt werden konnten, handele es sich nun<br />
bei der Umsetzung des vorliegenden Konzepts um einen Gewinn für die Region.<br />
Weiterhin sei jede Verbesserung des ÖPNV aufgrund der absehbaren demographischen Entwicklung<br />
zu befürworten.<br />
Herr Hartmann weist –unabhängig zu dem zu beratenden Beschlussvorschlag– auf Probleme<br />
mit der RegioLinie „Koblenz - Nastätten“ hin. Hier könnten durchaus mehrere kleine Orte an<br />
die Linie angebunden werden, ohne dass insgesamt mehr Kilometer gefahren werden müssten.<br />
Er bittet die Verwaltung, die Sachlage zu prüfen.<br />
Herr Scholl macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass es bei dieser Regio-<br />
Linie Sonntagmorgens zur Streichung einer Fahrt von Braubach nach Nastätten gekommen<br />
sei.<br />
Herr Schöberl weist diesbezüglich auf das bisher vom Zweckverband SPNV Nord verfolgte<br />
Ziel der Rückführung der RegioLinien in die Eigenwirtschaftlichkeit hin. Dies sei zwangsläufig<br />
mit Angebotskürzungen verbunden, wobei gerade Fahrten in den Tagesrandlagen und am<br />
Wochenende wegen geringer Nachfrage nicht mehr rentabel seien.<br />
Der Kreisausschuss stimmt zur Aktualisierung der Nahverkehrsplanung des <strong>Rhein</strong>-<strong>Lahn</strong>-<br />
Kreises<br />
a) dem Buskonzept für die Linie 284 bis zur Reaktivierung der Aartalbahn,<br />
b) der aktualisierten Planung für das Linienbündel „RTK – Bad Schwalbach“<br />
gemäß der Sitzungsvorlage und deren Anlagen einstimmig zu.<br />
Punkt 4:<br />
Anträge und Anfragen der Kreistagsfraktionen und -mitglieder;<br />
Anfrage der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 08.08.2008 zur <strong>Rhein</strong>querung<br />
im Mittelrheintal<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
Der Vorsitzende erläutert das Antwortschreiben an die Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen<br />
vom 18.09.2008 sowie das als Anlage beigefügte Schreiben des Ministeriums für Wirtschaft,<br />
Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau vom 03.09.2008.<br />
Frau Wahlers hält die Antwort auf ihre Anfrage für „dürftig“ und kündigt eine ausführliche Reaktion<br />
ihrer Fraktion für die nächste Sitzung an. Auch sei die Antwort des Ministeriums nicht<br />
ausreichend.<br />
Der Vorsitzende beantwortet daraufhin kurz die im Antrag vom 08.08.2008 gestellten Fragen<br />
im Einzelnen wie folgt:<br />
- ein eigenes Gutachten des Verkehrsministeriums sei nicht bekannt (Ziffer 1)<br />
- da ein solches Gutachten nicht vorliege, sei keine Beurteilung möglich (Ziffer 2)<br />
- da es kein Gutachten gäbe, bestünde auch keine Differenz (Ziffer 3)<br />
- die Zahlen des Gutachtens der beiden Landkreise seien weiterhin gültig, da kein anderes<br />
Gutachten existiere (Ziffer 4)<br />
- er rechne mit einer zusätzlichen Verkehrsdichte entsprechend dem Gutachten der Machbarkeitsstudie<br />
der Planungsgemeinschaft Mittelrhein-Westerwald (Ziffer 5)<br />
- die Frage bezüglich der Konsequenzen für den Welterbestatus müsse aufgrund des unbekannten<br />
Gutachtens offen bleiben (Ziffer 6)<br />
Der Vorsitzende weist nochmals nachdrücklich darauf hin, dass er kein Gutachten des Verkehrsministeriums<br />
kenne; alles andere seien Spekulationen.<br />
Die Mitglieder des Kreisausschusses nehmen die Anfrage der Kreistagsfraktion Bündnis<br />
90/Die Grünen vom 08.08.2008 zur <strong>Rhein</strong>querung im Mittelrheintal sowie das Schreiben des<br />
Vorsitzenden vom 18.09.2008 samt Anlage zur Kenntnis.<br />
Punkt 5:<br />
Mitteilungen und Verschiedenes<br />
Der Vorsitzende kündigt die K12-Submission für den 29.10.2008 und die Vergabe für die<br />
Kreisausschusssitzung am 17.11.2008 an. Mit dem Bau könnte dann noch im Dezember 2008<br />
begonnen werden.<br />
Bezüglich der aktuellen Heizungsproblematik am Schulstandort Nastätten weist der Vorsitzende<br />
darauf hin, dass die Verzögerungen durch den Betreiber und das ausführende Unternehmen<br />
verschuldet worden seien. Auch seien die technischen Anbindungen für den Einsatz<br />
einer mobilen Ersatzheizung durch das Unternehmen nicht rechtzeitig fertig gestellt worden.<br />
In diesem Zusammenhang informiert Herr Petri den Kreisausschuss darüber, dass seit dem<br />
18.09.2008 im Kreishaus mit Holzpellets geheizt wird. Aufgrund des stabilen Preises für Holz-<br />
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Niederschrift über die 52. Sitzung des Kreisausschusses am <strong>22.09.2008</strong><br />
pellets und der steigenden Gaspreisentwicklung rechnet er nun mit einer doppelt so schnellen<br />
Amortisierung wie ursprünglich erwartet.<br />
Abschließend weist der Vorsitzende auf den LIMES-ATLAS 2008/2009 hin und stellt den<br />
Kreisausschussmitgliedern je ein Exemplar zur Verfügung.<br />
Der Vorsitzende schließt die öffentliche Sitzung des Kreisausschusses um 10.13 Uhr und<br />
stellt die Nichtöffentlichkeit her.<br />
II.<br />
Nichtöffentliche Sitzung:<br />
(...)<br />
Nachdem sich kein weiterer Beratungsbedarf ergibt, schließt der Vorsitzende die Sitzung des<br />
Kreisausschusses um 10.40 Uhr.<br />
Der Vorsitzende:<br />
Der Schriftführer:<br />
(Günter Kern)<br />
Landrat<br />
(Manuel Minor)<br />
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