Arbeitsprogramm Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Pflege
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„ges<strong>und</strong> pflegen“<br />
<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong><br />
Muskel-Skelett-Erkrankungen:<br />
„Prävention von Rückenbeschwerden<br />
auf neuen Wegen“<br />
Ruth Reichenbach
Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) - Daten <strong>und</strong> Fakten<br />
Fehlzeitenreport (2009)<br />
‣ MSE stehen an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Krankheitsstatistik<br />
‣ <strong>und</strong> <strong>der</strong> Langzeit-Ar<strong>bei</strong>tsunfähigkeit (> 6 Wochen)<br />
BGW-Studie (Kronmark et al., 2009)<br />
‣ Jede 2. <strong>Pflege</strong>kraft von 1.390 Befragten hatte LWS-Beschwerden<br />
in den letzten 4 Wochen<br />
BAuA / GDA <strong>Pflege</strong> (2007/2008-2012)<br />
‣ 25 % betriebliche Ausfallzeiten jährlich aufgr<strong>und</strong> MSE<br />
‣ Je<strong>der</strong> 5. Rentenzugang wegen vermin<strong>der</strong>ter Erwerbsfähigkeit ist<br />
MSE-bedingt<br />
‣ Ursachen: berufliche, außerberufliche <strong>und</strong> individuelle Faktoren<br />
‣ Internationale Schätzungen: 15 – 30 % berufsbedingt verursacht<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
Ar<strong>bei</strong>tsunfähigkeit in <strong>der</strong> stationären Krankenpflege -<br />
Anteil <strong>der</strong> zehn wichtigsten Krankheitsarten<br />
Muskel-Skelett-Erkrankungen<br />
21,7%<br />
Atmungssystem<br />
Verletzungen<br />
14,1%<br />
16,7%<br />
Psychische Erkrankungen<br />
10,6%<br />
Verdauungssystem<br />
7,3%<br />
Symptome<br />
Infektionen<br />
Kreislaufsystem<br />
Nervensystem, Augen, Ohren<br />
Neubildungen<br />
4,8%<br />
4,6%<br />
4,6%<br />
4,2%<br />
3,9%<br />
Sonstige<br />
7,5%<br />
Quelle: DAK Ges<strong>und</strong>heitsreport 2009 S. 147<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
Sich gegenseitig beeinflussende Ursachen<br />
‣ Belastung durch Unterstützung <strong>der</strong> Patienten <strong>bei</strong> ATLs<br />
‣ Heben, Tragen o<strong>der</strong> Schieben von Lasten<br />
‣ ungünstige Ar<strong>bei</strong>tsabläufe<br />
‣ ungünstige Gestaltung <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />
‣ fehlende Hilfsmittel<br />
‣ fehlendes Personal<br />
‣ unzureichende Qualifikation <strong>und</strong> Unterweisung des Personals<br />
‣ Zeitdruck<br />
‣ Ar<strong>bei</strong>tsstress<br />
‣ geringe Handlungs- <strong>und</strong> Entscheidungsspielräume
Druckkräfte „sicher gefährden<strong>der</strong>“ <strong>Pflege</strong>tätigkeiten<br />
Druckkraft (kN) auf die Bandscheibe L5/S1 <strong>bei</strong> Patiententransfers<br />
Nr. Tätigkeit<br />
Druckraft<br />
1 Aufsetzen im Bett, ggf. mit Hochstellen des Kopfteils 4,4<br />
2 Aus dem Liegen zum Sitzen an <strong>der</strong> Bettkante bzw. zurück 5,1<br />
3 Von Bettkante in Stuhl o.ä. bzw. zurück<br />
5,9<br />
4 Vom Sitzen in den Stand bzw. zurück<br />
4,9<br />
5 in die Badewanne hinein bzw. herausheben<br />
4,6<br />
6 Im Bett höher lagern (auch zu zweit)<br />
7,3<br />
7 Umlagern von Bett zu Bett, Liege o. ä. (zu zweit)<br />
4,6<br />
8 Vom Boden aufheben (zu zweit)<br />
4,1<br />
9 Bettpfanne unterschieben <strong>und</strong> entfernen<br />
4,6<br />
10 Bein anheben<br />
2,9<br />
11 Tragen von Menschen (zu zweit) ggf. mit Hilfsmitteln<br />
5,3<br />
12 Umgang mit Gegenständen<br />
Mittelwert<br />
4,7<br />
Schwellenwerte<br />
<strong>der</strong> Druckkräfte<br />
auf die Bandscheibe<br />
L5/S1 in Bezug auf die<br />
Gefährdung für<br />
<strong>Pflege</strong>kräfte (MDD)<br />
■ Frauen: 2,5 kN<br />
■ Männer: 3,2 kN<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
Prävention von Rückenbeschwerden: Konzepte in<br />
Deutschland<br />
Ges<strong>und</strong>heitsentwicklung<br />
<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>empfänger<br />
Ressourcenorientierung<br />
• Kinästhetik<br />
• Bobath<br />
• Aktivitas<br />
Prävention <strong>und</strong> Belastungsreduzierung<br />
für <strong>Pflege</strong>nde<br />
Rückengerechte Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />
• Allgemeine Rückenschule<br />
• Rückengerechter<br />
Patiententransfer<br />
• Kleine Hilfsmittel<br />
• Technische Hilfsmittel<br />
• Ergonomico<br />
• TOPAS_R
Kleine Hilfsmittel: Antirutschmatte
Kleine Hilfsmittel:<br />
Bewegen Richtung Kopfende mit <strong>der</strong> Gleitmatte
Kleine Hilfsmittel:<br />
Bewegen Richtung Kopfende mit <strong>der</strong> Gleitmatte
Kleine Hilfsmittel:<br />
Positionieren im Rollstuhl mit <strong>der</strong> Gleitmatte
Kleine Hilfsmittel: Haltegürtel
Kleine Hilfsmittel: Haltegürtel
Kleine Hilfsmittel: Rutschbrett
Kleine Hilfsmittel: Rutschbrett
Druckkräfte auf die Bandscheibe L5/S1 <strong>bei</strong> verschiedenen<br />
Tätigkeiten <strong>und</strong> mit verschiedenen Methoden / Techniken<br />
Druckkraft (kN) <strong>bei</strong> „sicher gefährdenden Tätigkeiten“ (Patiententransfers)<br />
9<br />
8<br />
7<br />
konventionell<br />
optimiert<br />
mit kl. Hilfsmitteln<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
im Bett höher lagern<br />
(von <strong>der</strong> Seite)<br />
Umsetzen von <strong>der</strong><br />
Bettkante in Stuhl<br />
seitwärts verlagern<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
Druckkräfte auf die Bandscheibe L5/S1 <strong>bei</strong> verschiedenen<br />
Tätigkeiten <strong>und</strong> mit verschiedenen Methoden / Techniken<br />
Druckkraft (kN) <strong>bei</strong> „sicher gefährdenden Tätigkeiten“ (Patiententransfers)<br />
9<br />
8<br />
7<br />
konventionell<br />
optimiert<br />
mit kl. Hilfsmitteln<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
Männer<br />
Frauen<br />
2<br />
1<br />
0<br />
im Bett höher lagern<br />
(von <strong>der</strong> Seite)<br />
Umsetzen von <strong>der</strong><br />
Bettkante in Stuhl<br />
seitwärts verlagern<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
Technische Hilfsmittel
Prävention von Rückenbeschwerden: Konzepte in<br />
Deutschland<br />
Ges<strong>und</strong>heitsentwicklung<br />
<strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>empfänger<br />
Ressourcenorientierung<br />
• Kinästhetik<br />
• Bobath<br />
• Aktivitas<br />
Prävention <strong>und</strong> Belastungsreduzierung<br />
für <strong>Pflege</strong>nde<br />
Rückengerechte Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />
• Allgemeine Rückenschule<br />
• Rückengerechter<br />
Patiententransfer<br />
• Kleine Hilfsmittel<br />
• Technische Hilfsmittel<br />
• Ergonomico<br />
• TOPAS_R
Ganzheitliche Prävention von Rückenbeschwerden:<br />
TOP-Maßnahmenkonzept<br />
T<br />
Technische Aspekte z. B.:<br />
• Räumliche Ar<strong>bei</strong>tsplatzgestaltung • Bauliche Gestaltung<br />
• Technische Hilfsmittel<br />
O<br />
Organisatorische<br />
Aspekte z. B.:<br />
• Personalschlüssel<br />
• Ar<strong>bei</strong>tsorganisation<br />
• Dienstplangestaltung<br />
• Organisation von Fortbildung, Training<br />
<strong>und</strong> Unterweisung<br />
• Beschaffung/<strong>Pflege</strong>/Wartung <strong>der</strong> Hilfsmittel<br />
P<br />
Personen-/ verhaltensbezogene Aspekte z. B.:<br />
• Rückengerechte <strong>und</strong> ressourcenorientierte Ar<strong>bei</strong>tsweise<br />
• Anwendung von Hilfsmitteln<br />
• Ar<strong>bei</strong>t zu zweit<br />
• Tragen geeigneter Ar<strong>bei</strong>tskleidung <strong>und</strong> geeigneter Ar<strong>bei</strong>tsschuhe<br />
• Erhalt <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heit<br />
„<strong>Ar<strong>bei</strong>tsprogramm</strong> <strong>Sicherheit</strong> <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Pflege</strong>
TOPAS_R - das Präventionskonzept <strong>der</strong> BGW<br />
TOPAS_R<br />
<br />
<br />
<br />
Technisch/Baulich<br />
Organisatorisch<br />
Personenbezogen<br />
Ar<strong>bei</strong>ts-Schutz<br />
Rücken<br />
Ein ganzheitliches Konzept zur Prävention<br />
von Muskel- <strong>und</strong> Skeletterkrankungen