VERITAS - Das Genussmagazin / Ausgabe 12-2014
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<strong>2014</strong><br />
Steillagen<br />
<strong>Das</strong> <strong>Genussmagazin</strong><br />
<strong>Ausgabe</strong><br />
Jahr<strong>12</strong><br />
Titelthema<br />
Traumsommer<br />
10 Dinge für den perfekten Sommer<br />
Fritz Keller<br />
Über Wein und Fußball<br />
Über Stock und Stein<br />
Monika Wurth sitzt fest im Sattel<br />
<strong>Das</strong> KUNDENMAGAZIN DER OBERKIRCHER WINZER<br />
Wein trinkt Wasser<br />
Die Kolumne von<br />
Wasser- und Weinfee<br />
Marissa Echtle<br />
veritas-genuss.de
Zum Anbeißen: Spätburgundertrauben
VORWORT<br />
Liebe Weinfreundin, lieber Weinfreund!<br />
Wer erinnert sich noch an „Asterix bei den<br />
Olympischen Spielen“? Bei diesem Abenteuer<br />
werden die lebenslustigen Gallier mit den Essgewohnheiten<br />
von Spitzensportlern aus Sparta<br />
konfrontiert. Wer den Diskus weit werfen wollte, musste<br />
„Olivenkerne und fettes Fleisch“ mampfen. Heute weiß man,<br />
was Athleten stark macht – und wie es zubereitet wird. Auch<br />
ein Heilbutt mit Aprikose-Chili-Thymian-Kruste gibt Kraft!<br />
Wie es sich gut leben lässt, ohne den Gesundheitsaspekt zu<br />
vernachlässigen, kann man bei Holger Stromberg nachlesen<br />
und nachkochen. „Es ist eine Freude und ein Genuss, ja sogar<br />
ein Hochgenuss“, tönt der Chefkoch der deutschen Nationalelf.<br />
Hochgenuss und Sport begegnet uns in der zwölften <strong>Ausgabe</strong><br />
der <strong>VERITAS</strong> von und auf allen Seiten. Wir lesen über die Gemeinsamkeiten<br />
eines Rotweins und der deutschen Nationalelf.<br />
Autor ist kein geringerer als Fritz Walters Patensohn, SC-<br />
Freiburg-Präsident Fritz Keller. Wir treffen Monika Wurth in<br />
den Reben und lassen uns anstecken von ihrem Aktivismus<br />
auf dem Rad und auf dem Sattel und mit dem Wein. „Wir sind<br />
hier wirklich verwöhnt“, sagt sie. Keine Spur von Langeweile<br />
oder gar Überdruss. Warum auch? Die Region ist spannend und<br />
wer es nicht glauben will, muss nur weiterblättern und wird<br />
sie von ihren schönsten Seiten entdecken. Zehn tolle Tipps haben<br />
wir für Sie gesammelt. Eine ebenso große Freude war die<br />
Visite bei Chefkoch Jean-Luc Ohlmann in Oppenau. Der gebürtige<br />
Elsässer ist nicht nur Feuer und Flamme für gutes Essen,<br />
sondern auch für den passenden Wein. Als weit gereister Küchenchef<br />
konnte er beim Rebensaft aus dem Vollen schöpfen<br />
und italienische, spanische und französische Tropfen anbieten.<br />
Aber wie man auf seiner Karte lesen kann, bleibt er nicht nur<br />
der badischen Küche, sondern auch den badischen Gewächsen<br />
treu. Warum? Die Antwort auf diese Frage darf man sich gerne<br />
auf der Zunge zergehen lassen. Die Heimat ist schön und sie<br />
schmeckt auch so. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen<br />
genussvollen Traumsommer.<br />
Herzlichst<br />
Ihr <strong>VERITAS</strong>-Team<br />
<strong>Das</strong> Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Pferde, finden YUPANQUI-<br />
Artdirektorin Jule Stiefelhagen und Monika Wurth von der Oberkircher<br />
Winzer eG.<br />
INHALT<br />
In Wahrheit schön Seite ...................6<br />
Titelgeschichte Seite ................8<br />
Wein und Fußball Seite ................<strong>12</strong><br />
Leibspeise Seite ................14<br />
Freizeit – fest im Sattel Seite ................16<br />
Wein-ABC Seite ...............18<br />
Kolumne ... von Wasser- & Weinfee Marissa Echtle Seite ................19<br />
Weinbekenntnisse Seite ...............20<br />
Gewinnspiel Seite ................21<br />
Termine & Kalender Seite ...............22<br />
Titelbild: Jigal Fichtner – herrfichtner.de<br />
IMPRESSUM:<br />
Herausgeber: Oberkircher Winzer eG I Postanschrift Redaktion: YUPANQUI, Hauptstraße 57, 77652 Offenburg<br />
Chefredakteur (V.i.S.d.P.): Rafael Yupanqui I Redaktion: Pascal Cames I Artdirektion: Jule Stiefelhagen I Fotos: Jigal Fichtner<br />
Produktion: YUPANQUI GmbH, Offenburg<br />
Anzeigenleitung: Martin Benz<br />
Druck: Kehler Druck GmbH & Co. KG, Weststraße 26, 77694 Kehl<br />
Bei dieser <strong>Ausgabe</strong> haben mitgewirkt: Markus Ell, Martin Benz, Rafael Yupanqui, Jule Stiefelhagen, Isabell Müller,<br />
Pascal Cames, Jigal Fichtner I Veritas im Abo: Heftbestellung: 0 78 02 / 9 25 80<br />
3
Genussvoll<br />
Erholen!<br />
Auf ins Grüne! Für ein Picknick braucht es Baguette,<br />
Trauben und andere Delikatessen, dazu<br />
ein gutes Wasser und natürlich einen spritzigen<br />
Weißwein. <strong>Das</strong> ist aber nur die Hälfte vom Genuss.<br />
Isabell Coan von den Oberkircher Winzern weiß,<br />
wo’s schön ist. Auf ihrer Tour durch die Weinberge<br />
genießt sie Fahrtwind, Sonne und Musik.<br />
4
In Wahrheit schön<br />
»Unser Wein<br />
bleibt kalt«<br />
Weinkühler für Riesling & Co.<br />
Kaltes Bier und ein gut gekühlter Wein<br />
sind im Sommer ein Muss. Wer weit weg<br />
vom Schuss in den Bergen oder irgendwo<br />
am Strand seinen Riesling genießen will,<br />
braucht etwas, das den Wein kühl hält.<br />
Nur ist ein Eisschrank zu schwer und eine<br />
Kühlbox zu sperrig. Was tun? Tatsächlich<br />
gibt es Flaschenkühler, die leicht an<br />
Gewicht und im Handling sind. <strong>Das</strong> ideale<br />
Lightprodukt also. Am Vorabend in den<br />
Kühlschrank gelegt, hält ein Tjiller Bierund<br />
Weinkühler neun Stunden kühl. Kalt<br />
erwischt schmeckt doppelt gut.<br />
Tjiller Bier- & Weinkühler, 8,95 Euro,<br />
erhältlich über MegaGadgets,<br />
www.megagadgets.de<br />
»Kleine Kerne,<br />
große Wirkung«<br />
Traubenkernöl<br />
Wer die Ortenau mit der<br />
Toskana vergleicht, liegt<br />
nicht so falsch. Hier<br />
wie dort gibt es Wein<br />
und feinste Öle. Statt<br />
aus Olivenkernen wird<br />
es aus Traubenkernen<br />
gepresst. Natürlich kalt,<br />
wie sich das gehört.<br />
Dank gesättigter und<br />
ungesättigter Fettsäuren sowie Linolsäure findet man es in der<br />
Küche und als Basis für Handcremes und Lippenbalsam. Mit<br />
Aromen von Zitrone, Orange oder Zitronenverbene veredelt,<br />
wird aus dem grün-goldenen Öl ein Massageöl, dessen wunderbare<br />
Wirkung buchstäblich unter die Haut geht.<br />
Erhältlich über Ölmühle Walz, Oberkirch,<br />
www.oelmuehle-walz.de<br />
»Sein Spieltag<br />
bleibt heiß«<br />
Kochbuch für Sportler<br />
Morgens Müsli mampfen, immer<br />
Vollkornprodukte essen, Özil, Müller<br />
und Schweinsteiger sind auch nicht<br />
zu beneiden. <strong>Das</strong>s gesunde Ernährung<br />
Spaß macht und schmeckt, ist für den<br />
Koch der deutschen Nationalelf Holger<br />
Stromberg Ehrensache. Da die 23<br />
Kicker auch 23 Lieblingsessen haben,<br />
ist Vielfalt programmiert. Der Autor<br />
spielt zudem einen glänzenden Doppelpass<br />
zwischen Fachwissen über<br />
Kohlenhydrate und Co. und den Lieblingsgerichten der Profis.<br />
„Özils Lieblingsessen Nummer 2 ist Griespudding ‚Spieltag‘.“<br />
Holger Stromberg: <strong>Das</strong> Kochbuch der Nationalmannschaft,<br />
Edel Verlag, 176 Seiten, 17,95 Euro<br />
»Spritzig<br />
und leicht«<br />
Gold für Oberkircher Sommerweine<br />
Alles zu seiner Zeit, heißt es. Richtig, auch<br />
Weine haben Jahreszeiten, wie die von<br />
der Sonne verwöhnten Frühlings- und<br />
Sommerweine zeigen. Die müssen passen,<br />
heiter sein, spritzig, leicht, beschwingt,<br />
ausgewogen. So fanden es auch die Tester<br />
des Badischen Weinbauverbands und prämierten<br />
unsere trockenen 2013er Rivaner<br />
und den 2013er Blanc de Noir jeweils mit<br />
Gold. Schon zuvor wurden sie auf der Badischen<br />
Gebietsweinprämierung mit Gold<br />
ausgezeichnet. Erfolg kann so leicht sein!<br />
2013er Rivaner trocken, 4,30 Euro und<br />
2013er Spätburgunder Blanc de Noir<br />
trocken, 5,20 Euro<br />
6
In Wahrheit schön<br />
»Fest der Sinne <strong>2014</strong> – rund um den Wein«<br />
Kaiserwetter und die Qual der Wahl<br />
Wenn die Oberkircher Winzer feiern, dann natürlich richtig<br />
und nicht alleine. So war es auch am Sonntag, den 1. Juni,<br />
beim alljährlichen „Fest der Sinne“, wo Tausende bei Kaiserwetter<br />
den Weg nach Oberkirch fanden. Getreu dem Motto<br />
stand der Sinn natürlich nach Genuss. Die Voraussetzungen<br />
konnten nicht besser sein, das Renchtal war von der Sonne<br />
verwöhnt. Es wurde großartig aufgetischt: Badische Küche,<br />
Kuchen, so weit das Auge reicht, heiß begehrter Flammkuchen,<br />
direkt aus dem Holzofen. Dazu Musik vom Feinsten, live<br />
von der Kappelrodecker Band Chris Schmiederer & Friends.<br />
Diese groovten als Einstimmung zur WM Latin und Bossa<br />
Nova. Wer es kühler mochte, „floh“ in den offenen Weinkeller,<br />
wo nicht nur die Schatzkammer der Oberkircher Winzer<br />
wartete, sondern auch die Experten für Wein und Genuss. Geschäftsführer<br />
Markus Ell, Kellermeister Martin Bäuerle und<br />
Winzerinnen und Winzer sorgten für angeregte Gespräche<br />
rund um den Wein. Wer lieber probieren statt studieren wollte,<br />
durfte das. 40 Weine waren im Ausschank, so hatte man<br />
die Qual der Wahl der Oberkircher Erfolgsgeschichte in Wein<br />
vor sich. Mit Barrique oder ohne? <strong>Das</strong> war auch die große<br />
Frage beim Genuss-Seminar „Schinken & Wein“ mit Quali-<br />
tätsmanager Frank Männle und Schinkenexpertin Gertrud<br />
Gutmann, die den kulinarischen Doppelpass spielten. <strong>Das</strong><br />
hatte Biss, zerging auf der Zunge und beflügelte den Geist.<br />
Am Ende des Tages war man voll des Lobes über Weine und<br />
Blumenarrangements („ein Gedicht“) und hatte die Gläser<br />
leer. „Nächstes Jahr wieder!“<br />
WELTWEIT WEIN<br />
Joseph Leopold von Auenbrugger (1722–1809) gilt als der Erfinder der Perkussion, also des Erkennens von Krankheiten durch Brustkorbabklopfen.<br />
Inspiriert wurde der Mediziner durch das Abklopfen von Weinfässern, je heller der Klang, desto leerer das Fass.<br />
7
Titelgeschichte<br />
Traumsommer<br />
Dieser Sommer wird heiss<br />
8
Der Abend schwitzt und die heißesten Tage stehen<br />
noch bevor. Manche warten sehnsüchtig auf den späten<br />
Nachmittag („Kein Bier vor vier!“), andere träumen<br />
gar von Island, dort soll es nicht so heiß sein. Affenhitze<br />
und tropische Nächte, ja, das ist toll! <strong>Das</strong> ganze Frühjahr wurde<br />
darauf hingefiebert. Endlich hält das Wetter, was es verspricht.<br />
Es ist die Zeit für kurze Hemden und kurze Röcke, schnelle<br />
Entscheidungen („Heute Abend grillen?“) und lange Abende,<br />
Sternschnuppen zählen, aber keine Kalorien, ganz großes Sommerkino,<br />
ganz laute Sommerfestivals, ganz viel Sommerschorle<br />
und Hugo, Eiswürfel in Rotwein und andere Sünden, kalte<br />
Suppen und heiße Tipps fürs beste T-Bone-Steak in der Region,<br />
für Sommerhits („Happy“) und Klassiker („Holiday“) und für<br />
567 Seiten „Erwartung“ von Adler-Olsen, für die man das ganze<br />
Jahr über keine Zeit gefunden hat. Und es kommt die Zeit<br />
für Dinge, für die noch nicht Saison war. Sonnenbrillen, Kapitänsmützen,<br />
Hawaii-Hemden … Sommer <strong>2014</strong> das ist kühle<br />
Sommerfrische im Wald, auf Wiesen und unter Wasserfällen.<br />
Sommer <strong>2014</strong>, das sind die Füße im eiskalten Gebirgsbach und<br />
das Bad in der Menge beim Public Viewing und in Straßburg.<br />
Was tut man nicht alles für ein Eis? Sommer <strong>2014</strong> ist die Zeit,<br />
um Neues zu entdecken, zumal dann, wenn es direkt vor der<br />
Haustür liegt. Dieser Sommer gehört jedem, sogar wenn es regnet,<br />
lässt sich das Beste daraus machen. Wetten, dass diesen<br />
Sommer nicht nur Regen-, sondern auch andere gute Tropfen<br />
willkommen sind? Die heißesten Tage stehen noch bevor …<br />
Damit Sie diese gebührend genießen können, haben wir<br />
Ihnen zehn Tipps für einen schönen Sommer zusammengestellt.<br />
9
Titelgeschichte<br />
10 Dinge, die den Sommer<br />
Focaccina mit Eis<br />
2 .<br />
Kalt erwischt! In der Rue Mercière<br />
hat man nicht nur den schönsten<br />
Blick aufs Straßburger Münster,<br />
sondern auch das beste Eis<br />
der Stadt. Bei Amorino<br />
steckt es raffiniert in einer<br />
italienischen Brioche.<br />
So was von dolce!<br />
www.amorino.com<br />
1 .<br />
Segway-Tour durch die Reben<br />
Und los geht’s! Segway verleiht zwar nicht Flügel, aber ein königliches<br />
Fahrgefühl mit fantastischen Aussichten ins Rheintal und<br />
auf eine zünftige Weinprobe. <strong>Das</strong> Fahren ist kinderleicht, da kommt<br />
man gut drauf. www.renchtal-tourismus.de<br />
Big in<br />
Baden-Baden<br />
3 .<br />
Sommerausstellung. Kühle<br />
Architektur, aufregende Kunst.<br />
Zum Zehnjährigen präsentiert<br />
die Sammlung Frieder Burda<br />
ihre Highlights. Und das im<br />
ganz großen Stil, auch in der<br />
Staatlichen Kunsthalle nebenan.<br />
Ab <strong>12</strong>. Juli <strong>2014</strong>.<br />
www.museum-frieder-burda.de<br />
5 .<br />
4 .<br />
Nostalgische Radfahrt<br />
Ohne Shimano! Die Nostalgiewelle rollt auf<br />
Drahteseln an. Wenn am 16. August in Oppenau<br />
die 3. Ibacher Nostalgiefahrt stattfindet, ist der<br />
Spaß garantiert. Angesteuert werden Stüble,<br />
Hof und Hütte. www.nostalgie-radfahren.de<br />
Edelfrauengrab-<br />
Wasserfälle<br />
Von Fall zu Fall! Wo der Wildbach rauscht, sind die Wasserfälle nicht<br />
weit. Oberhalb von Ottenhöfen im Gottschlägtal stürzen sich gleich<br />
sieben Kaskaden, die Edelfrauengrab-Wasserfälle, bergab.<br />
www.ottenhoefen-tourismus.de<br />
10
zum Traumsommer machen!<br />
6 .<br />
Cabriofahrt an den Mummelsee<br />
Stilvoll ausfahren! Toll: Im Cabrio über Deutschlands schönste Panoramastraße<br />
fahren und am Mummelsee einen Stopp mit Schwarzwälder<br />
Kirschtorte einlegen. Die Schwarzwaldhochstraße hat Stil.<br />
www.schwarzwaldhochstrasse.de<br />
7 .<br />
Public Viewing<br />
in Achern<br />
Tooooooooooooor! Der zwölfte Mann jubelt nicht nur<br />
in Salvador, Fortaleza und Recife, sondern auch in der<br />
Heimat. Im Rosengarten in Achern ist man live dabei,<br />
wenn Deutschland spielt. www.achern-aktiv.de<br />
8 .<br />
Vom Feinsten!<br />
Einkehren auf der Renchtalhütte.<br />
Wer Premium wandert, soll auch Premium<br />
essen. Die Renchtalhütte glänzt mit badischen<br />
und elsässischen Spezialitäten. Durchgehend<br />
warme Küche! Mit Streichelzoo.<br />
www.renchtalhuette.de<br />
9 .<br />
Wandern & grillen<br />
Der abwechslungsreiche Wiesensteig<br />
(Wilde Rench, Liegebänke, Schnapsbrunnen)<br />
findet sein Ende am Grillplatz Weiherplatz.<br />
Grillen nur mit Anmeldung<br />
(Telefon: 0 78 06 / 9 10 83 oder<br />
01 75 / 7 21 15 96, Hr. Bächle)<br />
www.wiesensteigwandern.de<br />
10 .<br />
Europa-Park<br />
Höher, schneller, weiter! <strong>Das</strong>s Europas größter<br />
Freizeitpark auch diesen Sommer wieder<br />
auf dem Programm steht, ist ausgemachte<br />
Sache. Wo sonst gibt es so viel zu erleben?<br />
Und vor allem so schnell?<br />
www.europapark.de<br />
11
We n &<br />
Grosse Spiele hier wie dort<br />
Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen Fussball<br />
und Wein? SC-Freiburg-Präsident Fritz Keller<br />
(Schwarzer Adler, Oberbergen) und Weinbaumanager<br />
Frank Männle (Oberkircher Winzer)<br />
schicken den Leser mit ihren literarischen<br />
Steilpässen in die Tiefe des Raums, wo sich Fussball<br />
und Wein begegnen und die grossen Spiele<br />
am Gaumen und auf dem Fussballplatz gemacht<br />
werden.<br />
Fritz Keller<br />
W e n n<br />
Fußball-<br />
Deutschland ein Wein wäre, dann<br />
ein tiefgründiger, mineralischer<br />
Rotwein, der noch nicht ausgereift<br />
ist, einen Tick zu wild. <strong>Das</strong>s<br />
dieser Wein Leidenschaft hat und<br />
ein Vollblut ist, sieht man ihm an.<br />
<strong>Das</strong>s er hält, was er verspricht,<br />
riecht man, schmeckt man. Bei<br />
diesem Wein trifft solide Kraft<br />
auf feine Säure, die dem Wein<br />
ähnlich viel Struktur gibt wie ein<br />
Lahm der Abwehr. Er ist noch jugendlich<br />
frisch, knackig und geht<br />
offensiv ran, und dank der Spielfreude<br />
auf Zunge und Gaumen ist<br />
ein großer Spaßfaktor immer gegeben.<br />
Wie unsere junge Elf gibt<br />
dieser Wein alles.<br />
2011 Spätburgunder „S“,<br />
32 Euro<br />
Wenn<br />
die Schweizer<br />
„Nati“ ein Wein wäre, dann<br />
ein internationaler, so wie Ottmar<br />
Hitzfelds Elf, der immerhin drei<br />
SC-Spieler angehören. Chardonnay<br />
gilt zwar als genügsam und<br />
mitunter langweilig, aber Überraschungen<br />
sind immer dann drin,<br />
wenn Lage und Kellermeister<br />
einen Doppelpass spielen. Dann<br />
kommen die aromatischen Bälle<br />
an und geschmeidig werden die<br />
Tore gemacht. Für ein zweites<br />
Glas, eine zweite Flasche ist diese<br />
Bassgeige immer gut. Wäre dieser<br />
Wein eine Fußball-Elf, dann<br />
könnten es die Schweizer auch in<br />
Runde zwei schaffen.<br />
2013 Oberbergener<br />
Bassgeige Chardonnay<br />
VDP. Erste Lage, <strong>12</strong> Euro<br />
<strong>12</strong>
Fußball<br />
Und siehe da: Laut Fritz Keller gibt es einen<br />
Wein, der den Geist der deutschen Elf verkörpert,<br />
und einen, der das Potenzial der Schweizer<br />
Mannschaft hat. Der exlibero und SC-Freiburg-<br />
Nordtribünen-Fan Frank Männle entdeckt<br />
Riesling im Spiel der brasilianischen Seleção<br />
und Grauburgunder-Qualitäten in der Squadra<br />
Azzurra. Aber lesen Sie selbst!<br />
Frank Männle<br />
Wenn<br />
Brasiliens<br />
Seleção ein Wein<br />
wäre, dann von einer großen<br />
Traube und nach einem Himmelskörper<br />
benannt. Schließlich<br />
will der fünffache Weltmeister<br />
wieder die Sterne vom Himmel<br />
holen. Hier fällt mir nur König<br />
Riesling ein, der hier als Sekt<br />
„Silberstern“ auftritt. <strong>Das</strong> passt<br />
zur Feierlaune dieser wunderbaren<br />
Fußballnation, die von der<br />
Kunst und der Athletik lebt und<br />
spritzig das Spiel macht. Eine<br />
weitere Gemeinsamkeit ist der<br />
Druck. In der Flasche werden um<br />
die 6 bar gemessen, während im<br />
Stadion der Druck auf Dante und<br />
Co. unvorstellbar groß ist.<br />
Wenn bel-<br />
la Italia ein<br />
Wein wäre, dann ein<br />
gastronomi-<br />
scher,<br />
wie man es<br />
v o m<br />
Grauburgunder erwartet.<br />
Ein Pinot Grigio hat alles, was die<br />
Squadra Azzurra verkörpert. Da<br />
ist eine solide Struktur, auf dem<br />
Fußballplatz wäre das eine sehr<br />
kompakte Abwehr, von der mit<br />
landestypischer Eleganz auf dem<br />
Gaumen groß aufgespielt wird.<br />
Man ahnt die aromatische Torgefährlichkeit<br />
schon im Bouquet<br />
(Zitronen, Honig), aber zur großen<br />
Klasse läuft der Wein durch seinen<br />
Mitspieler – das Essen! – auf.<br />
Wenn man nicht aufpasst, endet<br />
das Ganze in einem (Spiel-)Rausch.<br />
„Silberstern“, Rieslingsekt<br />
trocken, 8,60 Euro<br />
Grauer Burgunder<br />
Spätlese trocken, 7,60 Euro<br />
13
LEIBSPEISE<br />
Text: Pascal Cames Foto: Jigal Fichtner<br />
14
Grüne Welle für die F sche<br />
Jean-Luc und Eugenie Ohlmann kochen im<br />
Rebstock Oppenau traditionell gut badisch<br />
Jean-Luc Ohlmann ist das, was man landläufig als „gut drauf“<br />
bezeichnet. Natürlich muss der Koch vom Rebstock jeden Tag<br />
die Ärmel hochkrempeln und für Urlaub bleibt nur das Spätjahr<br />
und dann auch nur zwei Wochen, aber seinen Humor<br />
lässt er sich nicht nehmen. „Fünf Leute im Wechsel und ich<br />
immer“, erklärt er verschmitzt seine Rolle am Herd. Viel Arbeit<br />
schreckt ihn also nicht, vielmehr schmeckt sie ihm, was<br />
natürlich naheliegt, ist er doch mit Leib und Seele Chefkoch.<br />
Auf den Geschmack gebracht hat ihn seine Mama. „Die hat<br />
mich geerdet“, sagt der gebürtige Elsässer aus der Nähe von<br />
Hagenau. Zwar waren die Ohlmanns Handwerker, aber es<br />
waren Muttis Kochkünste, die ihn zum Beruf verführten. Alles<br />
war frisch und das Repertoire groß. Mamas Rouladen,<br />
panierte Koteletts und Sürkrüt garni schmeckten einfach<br />
wunderbar. In Rekordzeit von nur zwei Jahren lernte er Koch<br />
in einem gutbürgerlichen Restaurant in Brumath und wechselte,<br />
17 Jahre jung, für eine Saison in ein französisches Restaurant<br />
nach Bonn. Danach stand die Schweiz auf dem Plan, elf Jahre<br />
kochte er bei deutschsprachigen Eidgenossen und im Tessin.<br />
Er lernte nicht nur Schwyzerdütsch und Italienisch, sondern<br />
auch italienisches Essen in seiner ganzen Vielfalt schätzen.<br />
„Mehr als Pasta und Pizza“, lacht er. Auch die Frau seines Lebens<br />
lernte er in der Schweiz auf 1.850 Höhenmetern kennen<br />
– und sie stammt aus Oppenau.<br />
Die gelernte Restaurantfachfrau Eugenie Braun-Ohlmann ist<br />
eine herzliche Frau, deren Hingabe der Speisekarte, dem Service<br />
und den Blumen gilt. Wenn „das Blümchen“ aus der Gärtnerei<br />
kommt, geht ihr genauso das Herz auf wie im eigenen<br />
Garten. Dort hinter dem lauschigen Gartenhäuschen sprießen<br />
sogar Kräuter. „Meine Frau hat mir eine Ecke übrig gelassen“,<br />
lacht Jean-Luc Ohlmann über sein Gärtlein mit Rosmarin, Salbei<br />
und Petersilie. Bärlauch, den er sehr schätzt, kommt dagegen<br />
frisch gepflückt aus dem Schwarzwald.<br />
Den würzigen „Waldknoblauch“ nimmt er gerne für seine mediterrane<br />
Fischplatte, weil sie dem zarten Fisch ein bisschen<br />
Pepp gibt. <strong>Das</strong> Gericht würde auch mit nur einer Fischsorte<br />
funktionieren, erklärt er, aber da Vielfalt und Geschmackserlebnisse<br />
Programm sind, müssen es mehrere Fische auf dem<br />
Teller sein. Zu Zander, Lachs und Forellen gibt es mit Spaghetti<br />
ein lässiges Ciao aus Italien und über allem lacht Badens Sonne<br />
in Gestalt eines süffigen Weißweins aus der Heimat. Für<br />
die leichte, sommerliche Fischküche wählt er selbstverständlich<br />
einen Oberkircher Blanc de Noir, einen Sommerwein<br />
aus der roten Pinot-Traube. Passend dazu ist die Ausrichtung<br />
des Restaurants, das bis ins 19. Jahrhundert zurückgeht. Ohlmanns<br />
badische Klassiker Filettöpfle, Rumpsteak Hofmeister<br />
und Variationen von der Forelle konkurrieren saisonal mit<br />
Topinamburgerichten, Spargel und aktuell Bärlauch. Da man<br />
Bärlauch mahlen, mixen und mit einem Schuss Öl auch prima<br />
frisch halten kann, schwimmt der Fisch lange auf der grünen<br />
Welle. Der Fisch will es so, die Gäste auch. Fein!<br />
ZUTATEN (4 PERSONEN):<br />
Pesto: 40 g Bärlauch, 40 g Pinienkerne geröstet, 40 g Parmesan,<br />
50 ml Olivenöl Fischfilets: 200 g Zander, 200 g Lachs,<br />
200 g Forelle, 4 Garnelen, Salz, Pfeffer und Kräuter zum<br />
Garnieren, Spaghetti<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Geröstete Pinienkerne, Bärlauch, Parmesan und Olivenöl im<br />
Mixer ein paar Minuten mixen. Fischfilets portionsgerecht<br />
schneiden, würzen, in Olivenöl braten und warm halten. Spaghetti<br />
al dente kochen, drapieren und mit Fisch, Kräutern und<br />
Pesto anrichten.<br />
Weinempfehlung:<br />
Oberkircher Blanc de Noir<br />
Rebstock, Straßburger Straße 13,<br />
77728 Oppenau, Telefon 0 78 04 / 7 28,<br />
www.rebstock-oppenau.de<br />
Gebratene<br />
Fisch-Variation<br />
mit Spaghetti an<br />
Bärlauchpesto<br />
15
Freizeit<br />
Ob Wein,<br />
Bike oder<br />
Pferd,<br />
Monika Wurth<br />
sitzt überall<br />
fest im<br />
Sattel<br />
Text: Pascal Cames Fotos: Jigal Fichtner<br />
16
Früher Pferde<br />
flüstern, heute Weine<br />
besprechen!<br />
Wie ein helles Band windet sich der Feldweg<br />
von Nußbach kommend durch Wiesen,<br />
Obstanlagen und Weinberge. An<br />
einer Stelle springen Ziegen, an einer<br />
anderen picken Truthühner. Die Rheinebene<br />
liegt im Dunst, aber das Straßburger Münster ist gut zu<br />
erkennen. Würde man vom Festplatz Am Münsterblick weiter<br />
hinaufgehen, hätte man bald die St. Wendelin<br />
Kapelle erreicht, wo alljährlich im Oktober eine<br />
Reiterprozession stattfindet, und die Brandstetter<br />
Kapelle, mit Blick in mehrere Täler. Der Geigerskopfturm<br />
ist nicht weit, aber dorthin geht es steil<br />
durch den Wald.<br />
Monika Wurth hält Am Münsterblick und tätschelt<br />
den Hals ihrer temperamentvollen Schimmelstute<br />
Contella. Die Weinanlage ringsum kennt sie so gut<br />
wie die ganze Gegend. „Die gehörten meinem Vater“,<br />
sagt sie. Die Wurths waren Landwirte, hatten Obst, Gemüse,<br />
Wein – und Pferde, zu denen es Monika Wurth<br />
zog. Aber die Mama hatte Angst und wollte sie von den<br />
Ställen fernhalten. Monika Wurth sprang trotzdem in<br />
den Sattel und ritt sogar Springturniere. Reit-Profi wollte<br />
sie aber nicht werden. Sie ging zur Post, kümmerte<br />
sich um ihre Familie und nutzte die Zeit für ihre vielen<br />
Hobbys, Ausritte auf den Geigerskopfturm, mit Freundinnen<br />
abenteuerliches Wanderreiten, Reitturniere, wie das des<br />
Nußbacher Reit- und Fahrvereins Mitte August, und natürlich<br />
Fußball und Radeln. „Die Monika ist ein Allround-Talent“,<br />
heißt es im Dorf, jeder kennt und mag sie. Sie ist Fan vom SC<br />
Freiburg und Borussia Dortmund, wo sie auch schon in der<br />
Südtribüne war, natürlich mit Gänsehaut. Auch beim SC war<br />
sie schon oft, strampelt die 86 Kilometer in den Breisgau, egal<br />
in welcher Liga der SC spielt. Dann legt sie regelmäßig einen<br />
Zwischenstopp in einem Biergarten in Riegel ein. „Da kennt<br />
man mich schon“, lacht sie. „Für die Männer ein kühles Blondes,<br />
für mich einen Sekt.“<br />
Ihrem Hobby Radfahren verdankt sie auch eine kurze Begegnung<br />
mit Jürgen Klopp im Schweizer Trainingslager der<br />
Borussia. Als sie nach<br />
den 140 Kilometern auf<br />
dem Rad Kloppo um<br />
die Ecke radeln sah,<br />
bekam sie einen Adrenalinschub.<br />
„Da muss<br />
ich hinterher!“ Sie holte<br />
ihn ein und plauderte ein<br />
bisschen mit ihm von Sattel<br />
zu Sattel. Ein anderes<br />
Mal traf sie SC-Präsident<br />
Fritz Keller in Oberbergen.<br />
<strong>Das</strong> erzählt sie mit<br />
großem Stolz. Was ist ihr<br />
wichtiger, Fußball, Radfahren<br />
oder Reiten?<br />
Die Antwort kommt so<br />
schnell wie ein Schuss von Lewandowski: Wein! Vor<br />
acht Jahren bewarb sie sich um eine Stelle als Weinprobensprecherin,<br />
machte danach den Weinguide und wurde Natur-<br />
und Landschaftsführerin. Sie ist sehr glücklich, besucht<br />
mit Gästen Weinkeller und Winzer, wandert mit ihnen durch<br />
Wald und Wiesen, unternimmt Planwagenfahrten, bespricht<br />
Weinproben und steht Rede und Antwort. „Manche wollen<br />
mein Wissen testen“, lacht sie, was sie gut findet. Sie weiß,<br />
wovon sie spricht, kennt die Reben von klein auf und wurde<br />
vom Kellerteam der Oberkircher Winzer bestens vorbereitet.<br />
Als Spätburgunder-Fan ist sie am richtigen Platz. „Unsere Weine<br />
schmecken mir am besten“, lacht sie. Und dann wiehert<br />
schon der Gaul und weiter geht’s bergauf, bergauf.<br />
17
WEIN-ABC<br />
Wein einlagern kann Spaß<br />
machen und hat viele<br />
gute Gründe. Manche<br />
schenken ihren Kindern<br />
Wein aus dem Geburtsjahr,<br />
andere sind in einen Wein geradezu<br />
vernarrt und gönnen den guten Tropfen<br />
ihren Kindern oder Enkeln. Auch Besitzerstolz<br />
spielt eine Rolle, denn ein gut gefüllter<br />
Weinkeller gibt auch was her. Allerdings<br />
lässt sich nicht jeder Wein fünf, zehn<br />
oder gar noch mehr Jahre bunkern. Mancher<br />
Wein hat nach ein, zwei Jahren seinen<br />
Zenit überschritten. Der junge Rivaner ist<br />
nach zwei Jahren Keller ein Aroma-Greis,<br />
Winzersekt und Champagner ist plötzlich<br />
ohne Pepp und der ehemals schöne Rote<br />
kommt braun und entkräftet aus der Flasche.<br />
War der Wein schlecht?<br />
Nein, es ist nur so, dass die Zahl der lagerfähigen<br />
Weine begrenzt ist. Hierbei handelt<br />
es sich vor allem um edelsüße Weißweine<br />
und um Rotweine mit vielen Tanninen. Bei<br />
den meisten anderen Weinen ist langes<br />
Lagerung<br />
Lagerung<br />
Lagerung<br />
Eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und<br />
70 Prozent gilt als optimal. Warum? Zu trockene<br />
Luft macht den Korken porös und<br />
zu viel Feuchtigkeit lässt ihn schimmeln.<br />
Als Raumtemperatur sind 10 bis 16 Grad<br />
Celsius ideal, vor allen anderen Faktoren<br />
beschleunigen warme Temperaturen von<br />
über 20 Grad die Alterung deutlich. Ein<br />
permanenter Wechsel zwischen kühl und<br />
warm ist ebenso schädlich, jahreszeitliche<br />
Temperaturschwankungen dagegen sind<br />
unproblematisch. Auch hier gilt: Ruhe hilft<br />
der Reifung.<br />
Eine ähnliche Sensibilität zeigt der Rebensaft<br />
für Gerüche. Eine Weinflasche ist zwar<br />
durch den Korken dicht, aber nicht absolut<br />
verschlossen. Zwischen Glas und Korken<br />
findet sich immer noch genug Platz, um<br />
kleinste Mengen Luft hindurchzulassen,<br />
was die Reifung fördert. Sind Riesling und<br />
Spätburgunder aber im Heizkeller oder im<br />
Gemüselager gestapelt, bleiben die üblen<br />
Gerüche (Heizöl, Zwiebeln, Kohl …) nicht<br />
außen vor. Was hilft? Ein sauberer, echter<br />
Keller (unterirdisch!) oder ein Weinkühlschrank<br />
sind ein Muss für teure Lagerweine.<br />
Mit etwas Arbeit kann man sich auch<br />
Lagern grottenfalsch, weil die Weine nicht<br />
die Eigenschaften mitbringen und dann,<br />
statt zu reifen, leider nur altern. Aber auch<br />
wenn es sich nicht um einen Château Mouton-Rothschild<br />
handelt, braucht ein Wein<br />
einen vernünftigen Lagerraum, der für ein<br />
paar Monate oder manchmal ein paar Jahre<br />
ein sicherer Hafen ist, bevor er dann seine<br />
letzte Reise zum Genuss antritt. Was jedem<br />
Wein guttut sind Dunkelheit, kühle Temperaturen,<br />
moderate Luftfeuchtigkeit und<br />
keine ständigen Erschütterungen. Wein<br />
braucht Ruhe, vor allem in den ersten Monaten<br />
nach der Abfüllung, wo jeder gute<br />
Tropfen tatsächlich noch ein paar Wochen<br />
oder Monate auf der Flasche braucht, bis er<br />
wirklich gut ist.<br />
im eigentlich zu warmen Neubaukeller ein<br />
kühles und nicht allzu trockenes Plätzchen<br />
für seinen Wein schaffen. Nach neuesten<br />
Untersuchungen spielt es übrigens keine<br />
große Rolle, ob man die Flasche stellt oder<br />
legt, Faktoren wie Dunkelheit und Temperatur<br />
sind entscheidender.<br />
WEIN-ABC von:<br />
Frank Männle – Qualitätsmanager Weinbau<br />
Oberkircher Winzer<br />
Ein Muss für Wein ist Dunkelheit, denn<br />
Licht zersetzt den Wein ähnlich wie man<br />
das von anderen Lebensmitteln kennt.<br />
Farbige Flaschen bieten hier schon einmal<br />
einen ersten Schutz vor den UV-Strahlen.<br />
MESSAGE IN A BOTTLE
Wein<br />
Die Kolumne<br />
der Wasser- und<br />
Weinfee von<br />
Schwarzwald-Sprudel<br />
Marissa Echtle<br />
trinkt<br />
Wasser<br />
Steillagen<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
o du schönes Baden, du bringst mich ganz schön ins Schwitzen. Nicht nur weil man hier „von der Sonne verwöhnt“<br />
wird, sondern weil es, von der Rheinebene abgesehen, überall so steil ist. Ob nun auf Hornisgrinde, Moos oder Hohes<br />
Horn, überall geht es stramm den „Buckel“ hoch. Mountainbiker und Wanderer, Forstleute und Winzer können<br />
ein Lied davon singen. Was den einen Muskelkater beschert und den anderen Wanderlust, hat seine Ursachen im<br />
großen Beben vor Millionen Jahren. Die bis dato sauber übereinanderliegenden Gesteinsschichten wurden gehörig<br />
durcheinander gewirbelt. Jetzt haben wir hier eine bunte Mischung aus Buntsandstein, Gneis und Granit.<br />
<strong>Das</strong> finden wir auch in unserem Mineralwasser. Wie es der Name schon sagt, hat es Mineralien. Wie sie da reinkommen,<br />
ist eine lange Geschichte und die beginnt meist im Westen – von da kommt unser Wetter – mit großen<br />
Regenwolken, die im Schwarzwald runterkommen. Viele Tropfen werden von den Blättern abgefangen,<br />
einige gleich von Farnen und Moos vernascht, aber das meiste sickert in den Boden und verschwindet.<br />
Wir haben das recherchiert und es passiert Folgendes: <strong>Das</strong> Wasser rinnt im Schneckentempo durch<br />
die Gesteinsschichten. Es wird gleichzeitig gereinigt und mit Mineralien angereichert. Ein paar<br />
Spurenelemente Granit hier, ein paar Spurenelemente Gneis dort. So geht das 60 Jahre lange.<br />
Man stelle sich das vor, wie weit man in 60 Jahren gehen könnte? Einmal um die Erde?<br />
Hier sind es nur ein paar Hundert Meter vom Eintritt bis zur Quelle Schwarzwald-<br />
Sprudel. Aber halt, nicht überall, wo es steil ist, ist Schwarzwald, sondern auch Vorbergzone.<br />
<strong>Das</strong> sind die hellgrünen Hügel vor dem dunkelgrünen Schwarzwald. Und hier haben<br />
wir die Rebe. Die würde am liebsten auf weicher Erde wachsen und fette Trauben<br />
produzieren. Winzer wissen aber, dass ein steiniger Boden und eine steile Lage für den Wein<br />
genau das Richtige sind. Dann kriegt die Rebe so richtig die Sonne ab und braucht darum Wasser,<br />
Wasser, Wasser. Also muss sie ihre Wurzeln tief in Mutter Erde graben. Was sie in zehn Metern und mehr<br />
unter der Erde findet, ist ein mit Mineralien angereichertes Wasser. Guter Stoff! Wir drücken ein Auge zu<br />
und sagen, ist schon recht so, Wasser ist für alle da. Wir freuen uns, dass der Wein auch Spurenelemente von<br />
Buntsandstein, Gneis und Granit hat und nicht nur fruchtig, sondern auch mineralisch schmeckt. Bei einem guten<br />
Tropfen sinnieren wir dann darüber, wo der Stein des Anstoßes für den Gaumen größer ist. Im Wasser oder<br />
im Wein? Genuss kann wirklich steil gehen.<br />
Liebe Grüße<br />
Eure<br />
19
WEINBEKENNTNISSE<br />
international<br />
»... weil es ein Genuss für die Sinne ist!«<br />
Nichts als Wahrheiten: <strong>VERITAS</strong>-Leser erzählen voller Liebe oder Hass,<br />
was ihnen am Wein gefällt oder was nicht.<br />
Name: Anthony Hughes – Alter: 35 – Leibspeise:<br />
Thunfisch-Ceviche mit Salsa Criolla, Palmherzen<br />
und einem Tequila-Ingwer-Koriander-Dressing –<br />
Wohnort: Sydney – Beruf: Sänger/Künstler –<br />
Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe:<br />
Signierte ich einmal meine Gitarre für den Besitzer<br />
der Bar. So durfte ich noch bleiben und bekam weiterhin<br />
Drinks serviert, obwohl schon geschlossen<br />
war. Ich kann mich allerdings nicht erinnern, wie<br />
ich nach Hause kam. Ooops …!!!!<br />
Name: Covadonga Lombardero – Alter: 40+<br />
Leibspeise: Alle, wenn der passende Wein<br />
vorhanden ist – Wohnort: Luzern (geb. in Bilbao)<br />
– Beruf: Geschäftsführerin von einer<br />
Truppe liebenswerter Menschen – Wenn ich<br />
ein Glas zu viel getrunken habe: Dann spreche<br />
ich ohne Punkt und Komma oder denke<br />
über alles Mögliche nach.<br />
Name: Jacky Wagner – Alter: 42 – Leibspeise:<br />
Bouchée à la Reine und Cordon bleu – Wohnort:<br />
Kehl – Beruf: Lagerist – Wenn ich ein Glas zu<br />
viel getrunken habe: Sage ich oft Dinge, die<br />
meist zur Erheiterung unserer Gäste, aber selten<br />
zur Erheiterung meiner Frau beitragen ...<br />
Ich trinke Wein, weil ... er hervorragend<br />
schmeckt, das Leben schöner<br />
macht und mich zum Lachen bringt!<br />
Ich trinke Wein, weil ... es ein Genuss<br />
für die Sinne ist ... und es ist gesund!<br />
Ich trinke Wein, weil ... er mir schmeckt,<br />
er zu einem guten Essen gehört und weil<br />
es eine schöne Geste ist, mit guten Freunden<br />
eine gute Flasche zu teilen.<br />
Name: Sigi Karli – Alter: 55 – Leibspeise:<br />
Alles Feine und Frische aus der Region –<br />
Wohnort: Luzern – Beruf: Manager Personal –<br />
Wenn ich ein Glas zu viel getrunken habe:<br />
Ich trinke nie ein Glas zu viel.<br />
Name: Isabell Coan – Alter: 44 – Leibspeise:<br />
„cucina italiana“ – Wohnort: Gengenbach –<br />
Beruf: Betriebswirt VWA – Wenn ich ein Glas<br />
zu viel getrunken habe: Fällt mir das Italienischsprechen<br />
leichter :-)<br />
Name: Charlotta Törnell – Alter: 32 – Leibspeise:<br />
Jede Art von Pasta mit viel Parmesan – Wohnort:<br />
Stockholm – Beruf: Marketing – Wenn ich ein<br />
Glas zu viel getrunken habe: Rede ich zu viel<br />
und sehe verdammt gut aus :-)<br />
Ich trinke Wein, weil ... zu einem<br />
feinen Essen ein schmackhafter edler<br />
Tropfen gehört, denn Bier, na ja, das<br />
passt für mich definitiv nicht. Ich als<br />
Schweizerin trinke nur Weine von den<br />
angrenzenden Ländern oder aus der<br />
Schweiz.<br />
Ich trinke Wein, weil ... Il vino scioglie la<br />
lingua ed apre i cuori ... (Der Wein löst die<br />
Zunge und öffnet die Herzen.)<br />
Ich trinke Wein, weil ... es wunderbar<br />
ist und man immer etwas Neues<br />
entdeckt.<br />
20
»TRINKEN & GEWINNEN«<br />
Übernachtung und Geniessermenü<br />
für zwei Personen<br />
Gewinnen Sie eine Übernachtung für zwei Personen mit 3-Gänge-Genießermenü im<br />
Wirtshaus und Landhotel Gaisbacher Hof in Oberkirch<br />
FRAGE:<br />
„Gold?“<br />
Welche Weine der Oberkircher Winzer wurden mit Gold prämiert?<br />
Zu gewinnen gibt es eine Übernachtung für zwei Personen mit<br />
3-Gänge-Genießermenü.<br />
Und so geht’s: Einfach die Antwort auf unsere Facebook-Pinnwand<br />
(www.facebook.com/oberkircherwinzereG) posten oder eine<br />
E-Mail an info@oberkircher-winzer.de senden. Viel Glück!<br />
MITMACHEN BIS<br />
30.9.<strong>2014</strong><br />
Alternativ können Sie uns den Lösungssatz auch auf einer Postkarte an folgende Adresse senden: Oberkircher Winzer eG,<br />
Renchener Straße 42, 77704 Oberkirch. Nur ausreichend frankierte Einsendungen mit vollständiger Absenderadresse<br />
nehmen an der Verlosung teil.<br />
Einsendeschluss ist der 30. 9. <strong>2014</strong>. Teilnehmen kann jeder mit Ausnahme der Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und deren<br />
Angehörigen. Eine Barauszahlung des Gewinnes und der Rechtsweg sind ausgeschlossen. Der Gewinner wird schriftlich benachrichtigt.<br />
Gewinner des letzten Gewinnspiels: Klaus Albrecht, Frankfurt<br />
NÜTZLICHES WEINWISSEN<br />
»Weinwissen für Small Talker«<br />
Weinkenner im Schnelldurchgang, Teil <strong>12</strong>. Wie begegnen Sie den selbst ernannten Weinexperten, die überall nerven? Sie kontern<br />
mit präzisen und provokativen Wahrheiten, die jede Weinlüge entlarven. Hier kommt Ihr Stoff über Alkohol, Lagerfähigkeit,<br />
Champagner und Klima.<br />
Wahrheit Nr. 21<br />
„Weinprobe immer ausspucken“<br />
Professionelle Weintester leisten auf Weinverkostungen und<br />
Weinmessen Schwerstarbeit. Sie müssen probieren, probieren,<br />
probieren, weil sie sich nicht auf Hörensagen verlassen<br />
können. Manchmal werden bis über 100 Weine verkostet. Es<br />
gibt Stimmen, die sagen, dass bei 40 Weinen Oberkante Unterlippe<br />
ist, andere sehen die Grenze des Erträglichen bei 30. Im<br />
Grunde ist es egal, ob nun 100, 40 oder 30. <strong>Das</strong> kann man nicht<br />
schlucken, wenn man einen klaren Verstand und Gaumen<br />
behalten will. Wenn man aber eine überschaubare Zahl von<br />
Weinen (eine einstellige!) vor sich hat, sieht die Sache wieder<br />
ganz anders aus. Dann eröffnet sich die Chance, einen Wein<br />
ganz kennenzulernen, und wenn er interessant schmeckt, ist<br />
auch zweimal schlucken d’accord.<br />
Wahrheit Nr. 22<br />
„Weinkritiker haben immer recht“<br />
In Weltgegenden, wo kein Wein wächst, gibt es auch keine<br />
„gewachsene“ Weinkultur. Man weiß nicht, welcher Wein zum<br />
Steak passt und welcher zur Suppe. Was man nicht weiß, muss<br />
man lernen oder man hat jemanden Vertrauenswürdigen an<br />
der Hand, der sich auskennt. Einen Experten. Beim Wein sind<br />
das die Weinkritiker, die mit Punkten und Noten hantieren<br />
und Tipps geben. Was aber, wenn diese Experten Weine nicht<br />
kennen oder auch mal danebenliegen? Ganz sicher kommt das<br />
vor, denn wo Menschen sind, passieren Fehler. Was hilft? Den<br />
eigenen Gaumen schulen, neugierig sein, probieren und noch<br />
mal probieren. Wie sagte es doch die Weinkoryphäe Paula<br />
Bosch: „Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg zur Erleuchtung.“<br />
Es gibt steinigere Wege als diesen …<br />
21
TERMINE & KALENDER<br />
Termine<br />
Thema Datum Ort<br />
Oberkircher<br />
Weinfest<br />
5. – 8. September <strong>2014</strong> Oberkirch<br />
Weinfest im<br />
Schlosspark<br />
20. / 21. September <strong>2014</strong><br />
Schloss<br />
Unterweikertshofen<br />
Ortenauer Weinfest 26. – 29. September <strong>2014</strong> Offenburg<br />
Die Welt der Käse ist ebenso vielfältig wie die der<br />
Weine. Nur: Welche Weine passen zu welchen<br />
Käsesorten, damit die Kombination die einzigartigen<br />
Aromen entfaltet?Frank Männle, Qualitätsmanager<br />
der Oberkircher Winzer eG, und Ulrich<br />
Hölscher, langjähriger Leiter der Käsetheke des<br />
Scheck-in Centers in Achern, zeigen Ihnen eindrucksvoll,<br />
wie hervorragend Wein und Käse sich<br />
zu einem besonderen Geschmackserlebnis verbinden.<br />
Anmeldung unter Telefon 0 78 02 / 9 25 80<br />
oder info@oberkircher-winzer.de<br />
Kalender<br />
<strong>2014</strong><br />
Kulinarische Weinwanderung<br />
„Von der<br />
Höll ins Paradies“<br />
Genuss-Seminar<br />
„Wein & Käse“<br />
28. September <strong>2014</strong> Oberkirch<br />
6. November <strong>2014</strong> Oberkircher Winzer eG<br />
Musik & Kunst Datum Ort<br />
LaBrassBanda –<br />
Eine bayrische Revue<br />
Samstag,<br />
19. Juli <strong>2014</strong><br />
Schlossplatz,<br />
Emmendingen<br />
Judith Holofernes<br />
Donnerstag,<br />
24. Juli <strong>2014</strong><br />
ZMF, Freiburg<br />
Roger Siffer<br />
Samstag,<br />
26. Juli <strong>2014</strong><br />
Bürgerpark, Offenburg<br />
James Blunt<br />
Bryan Adams<br />
Sonntag,<br />
3. August <strong>2014</strong><br />
Palais de la Musique,<br />
Straßburg<br />
Wie viele Herzen hat Edelstimme<br />
James Blunt mit „You’re beautiful“<br />
(2003) schon gebrochen? Man weiß es<br />
nicht, aber es werden wohl Millionen<br />
sein. Sein Konzert in Colmar könnte<br />
bald ausverkauft sein; macht nichts,<br />
am 18. Oktober spielt er „Moon Landing“<br />
in Freiburg.<br />
James Blunt<br />
DJ Shantel „Viva Diaspora“<br />
Dienstag,<br />
<strong>12</strong>. August <strong>2014</strong><br />
Freitag,<br />
19. September <strong>2014</strong><br />
Messe, Colmar<br />
Jazzhaus Freiburg<br />
22
<strong>12</strong>. Juli<br />
<strong>2014</strong><br />
Start: 17:00 Uhr am Weiherplatz<br />
Kosten: p.P. 25,00 Euro<br />
Info & Anmeldung<br />
Tourist-Information<br />
Wilhelmstraße 2<br />
77740 Bad Peterstal-Griesbach<br />
Fon +49(0)780691000<br />
info@bad-peterstal-griesbach.info<br />
www.bad-peterstal-griesbach.de<br />
Kulinarische<br />
Vollmondwanderung<br />
Es war, als hätt‘ der Himmel die Erde still geküsst...<br />
Wandern Sie mit uns den Premiumweg Wiesensteig im<br />
Zauber der untergehenden Sonne und genießen Sie<br />
unter funkelndem Sternenzelt im Schein des Vollmondes<br />
leckere Köstlichkeiten aus der Region.<br />
www.bad-peterstal-griesbach.de
RENCHTAL TOURISMUS GMBH<br />
Bahnhofstraße 16 | 77704 Oberkirch<br />
Tel. 0 78 02 82 - 600 | www.renchtal-tourismus.de