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Sicht 2007 - Rudolf Steiner Schule Wuppertal

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Eurythmie – Zwölf Jahre Namentanzen?<br />

Das Wort Eurythmie kommt aus dem Griechischen und<br />

bedeutet: schöner Rhythmus. Eurythmie kann im Allgemeinen<br />

in zwei Bereiche aufgeteilt werden, die Laut- und die<br />

Toneurythmie. In der Lauteurythmie werden Gedichte mit<br />

dem Laufen von Formen und Armgebärden im Raum dargestellt,<br />

wobei Stimmung, Rhythmus, Gefühl und Aussage<br />

des Textes berücksichtigt werden. Bei den Armgebärden ist<br />

zu beachten, dass es Unterschiede gibt: so drückt ein „A“<br />

eine eher erstaunte und gar offene Haltung aus und im „O“<br />

drückt sich eine eher umschließende Haltung aus. Bei der<br />

Toneurythmie wird ebenfall durch Formen und Gebärden<br />

die Musik gezeigt. Die Arme können hier bestimmte Töne,<br />

Intervalle, Akkorde oder prägnante Aspekte der Musik,<br />

die sonst nur hörbar sind, wie zum Beispiel die Melodie,<br />

die Stimmung und den Rhythmus des Stückes sichtbar machen.<br />

Die Eurythmie fördert durch ihre Vielfalt an Bewegungen<br />

die motorischen wie auch die geistigen Fähigkeiten. Sie<br />

hilft, ein Gefühl für den eigenen Körper und die Bewegungen<br />

der ganzen Gruppe zu entwickeln.<br />

Die Frage, was Eurythmie überhaupt ist, beschäftigt uns<br />

Zwölftklässler besonders, da wir der Abschluss- Aufführung<br />

am Ende unserer Schulzeit in diesem Fach entgegensehen.<br />

Im Folgenden soll rückblickend über die gesammelten Erfahrungen<br />

berichtet werden.<br />

Die Eurythmie in der Unterstufe beschäftigte sich allgemein<br />

damit, den Schülern die Bewegungen mit dem eigenen Körper<br />

nahe zu bringen, ein „Körpergefühl“ zu entwickeln und<br />

ein Gespür für die Musik und die Sprache zu bekommen. Im<br />

Eurythmieraum fanden wir uns in einem Kreis zusammen,<br />

jedes Kind hatte seinen bestimmten Platz, gekennzeichnet<br />

durch einen goldenen Stern, symbolisch dafür, dass die<br />

Gemeinschaft aus jedem Einzelnen entsteht. Wir bewegten<br />

uns zu Gedichten und Musikstücken. Die eurythmischen<br />

Gebärden wurden vor allem durch Nachahmung erlernt.<br />

Die Mittelstufe beinhaltete vor allem Übungen in kleineren<br />

Gruppen und forderte mehr Selbstständigkeit von den Schülern.<br />

Es wurden die Lautbewegungen und die musikalischen<br />

Grundlagen geübt, die später zum eigenen Entwickeln von<br />

Choreographien genutzt wurden. Auch wurden die Übungen<br />

komplizierter und erforderten ein Miteinander der<br />

Gruppe, zum Beispiel im Laufen der „harmonischen Acht“.<br />

Die teilweise von der Lehrerin vorgegebenen Bewegungen<br />

mussten vermehrt auswendig gelernt und eigenständig geübt<br />

werden. In der Mittelstufe wurde die Eurythmie bei vielen<br />

Schülern der Klasse erstmals hinterfragt. Sie begannen,<br />

eine eigenen Meinung und Einstellung zu diesem Fach zu<br />

entwickeln. Diese Tatsache ist für die spätere, selbstständige<br />

Arbeit unabdingbar, auf der das Hauptaugenmerk der<br />

Oberstufe ruht.<br />

42 <strong>Sicht</strong> <strong>2007</strong>

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