Warum Bio-Pizza Genuss verspricht - RUNDSCHAU für den ...

Warenkunde
Bio-Pizza
GOTTFRIED HARES, GESCHÄFTSFÜHRER VON WAGNER
Warum Bio-Pizza
Genuss verspricht
Warenkunde
Nr.08
Die erste Bio-Pizza, die Gottfried Hares vor zehn Jahren probiert hatte,
ähnelte eher einem Vollkornkuchen. Aus diesem Grund beschloss der
Wagner- Geschäftsführer, eine andere Art von Bio-Pizza herzustellen.
Gottfried Hares ist einer der
drei Geschäftsführer der
Wagner Tiefkühlprodukte GmbH,
Nonnweiler-Braunshausen.
An meine erste Bio-Pizza kann ich
mich noch sehr genau erinnern. Im
Jahr 1997 probierte ich zum ersten
Mal ein Exemplar aus der frühen Generation
der Bio-Pizzen. Sie ähnelte einem dickteigigen
Vollkorn-Kuchen und schmeckte auch
dementsprechend. Ich fragte mich: Muss
Bio eigentlich wie Bio aussehen und schmecken?
Mit einer authentischen, italienischen
Pizza jedenfalls hatte das Backwerk nichts
gemein. Das war für uns der Auslöser, in
den Nischen-Markt der Bio-Pizzen einzusteigen.
Zwei Jahre später waren wir bereits biozertifiziert
und führten die Marke „Unsere
Natur“im Naturkost-Fachhandel ein. Produkte
wie diese haben dazu beigetragen,
dass man heute geschmacklich wie optisch
gar nicht mehr merkt, dass es sich um ein
Bio-Produkt handelt. Der Boden ist knusperdünn,
der Teig hell und klassisch aus
Weizenmehl. Das gesamte Herstellungsverfahren
und die Rezepturen sind mit einer
herkömmli chen Pizza identisch. Nur die Zutaten
stammen aus Bio-Anbau. Kein Wunder
also, dass ich heute sehr gerne Bio-Pizza
esse. Nicht, dass ich mich ansonsten ausschließlich
von Bio-Produkten ernähre – es
kommt immer auf die Situation, das Angebot
und die Lust an. Mir ist eine ausgewogene
Ernäh rung genauso wichtig, wie die
Herkunft von Produkten. Und ich bin gerne
bereit, für hochwertige Lebensmittel mehr
Geld auszugeben. Schließlich bieten auch
viele konventionelle Waren die Qualität,
die ich erwarte. Unsere Anforderungen an
die Rohstoffe konventioneller Produkte sind
gleichermaßen streng wie die an Bio-Produkte.
Einer meiner Top- Favoriten ist übrigens
unser Flammkuchen nach Elsässer Art.
Den gibt es bei uns häufig nach Feierabend,
zusammen mit einem guten Glas Wein.
Gottfried Hares
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Warenkunde
DIE ANTWORTEN DER
EXPERTEN AUF IHRE FRAGEN
Wie viel Prozent mehr Kosten
verursacht im Schnitt die Herstellung
einer Bio-Tiefkühlpizza?
Bei der Produktion einer Bio-Tiefkühlpizza
muss man im Vergleich zur Herstellung
einer vergleichbaren konventionellen Pizza
rohstoffbedingt mit Mehrkosten von etwa
25 Prozent rechnen.
Schmeckt eine Bio-Tiefkühlpizza
genauso gut wie eine vergleichbare
Qualitäts-Tiefkühlpizza?
Ein klares Ja. Die Grundzutaten einer Bio-
Pizza oder einer Qualitäts-Pizza sind die
gleichen: Hochwertiges Mehl, Freilandtomaten
für die Tomatensoße, hochwertige
Pflanzenöle, bester Käse und andere gute
Zutaten. Nicht mehr und nicht weniger.
Entscheidend ist der gesamte Herstellungsprozess
und natürlich das Backverfahren.
Müssen alle Rohstoffe einer Bio-
Tiefkühlpizza aus kontrolliertem
ökologischem Anbau stammen?
Nein. Fünf Prozent vom Gesamtprodukt
dürfen aus konventionellem Anbau stammen.
Das ist dadurch begründet, dass es
einige Zutaten nicht in Bio-Qualität gibt.
Hier möchte ich beispielhaft Meersalz nennen.
Darüber hinaus verwenden wir zum
Beispiel noch keine Bio-Hefe, oder Bio-
Rapslecithin, weil die Qualität und Menge,
die wir verlangen, nicht lieferbar ist.
Dürfen herkömmliche und Bio-
Pizzen in denselben Produktionsöfen
hergestellt werden?
Ja, allerdings läuft die Bio-Produktion aber
ausschließlich nach einer Grundreinigung
der Gesamtanlage. Dies wird von der Qualitätssicherung
überprüft, dokumentiert und
freigegeben. Der überwachte Prozessablauf
stellt sicher, dass eine Rohstoffvermischung
ausgeschlossen ist. Regelmäßige Kontrollen
und Zertifizierungen durch eine unabhängige
Kontrollstelle sichert dies zudem.
Welche Platzierung verspricht
bei Bio-Tiefkühlpizza einen nachhaltigen
Erfolg?
Im Lebensmittelhandel wird sich die Platzierung
von Bio-Produkten im Markenblock
gegen die Bioblock-Platzierung durchsetzen.
Grund: Bei einer Präsentation im Markenblock
wird ein Großteil der Verbraucher
angesprochen. Findet er hier sein Produkt
auch in Bio-Qualität, dann greift er hier gegebenenfalls
eher zu.
Gibt es Regionen in Deutschland,
in denen Bio-Tiefkühlpizzen
besonders erfolgreich sind?
Die Verbraucher im süddeutschen Raum
sind insgesamt bio-affiner, haben also eine
höhere Bereitschaft Bio-Produkte zu kaufen.
Allerdings ist hier auch die Anzahl der
Geschäfte mit einem großen Bio-Angebot
viel größer. So sind in diesen Regionen
Naturkostgroßhändler schon lange und
verstärkt angesiedelt.
Ist eine herkömmliche Pizza
länger haltbar als eine Bio-
Tiefkühlpizza?
Nein, Bio-Tiefkühlpizzen sind genauso
lange haltbar wie konventionelle Pizzen. ■
1,4
1,8
2,2
3,0
1996 1999 2003 2006
INFO
Ob Bio oder nicht: Der Tiefkühlpizza-Markt wächst kontinuierlich
Pro-Kopf-Verbrauch
Tiefkühlpizza 1
(Angaben in kg)
Absatzstätten von Bio-Pizza 2
20%
LEH
80%
Naturkostfachhandel
(inkl. Bio-Supermärkte)
Top 4 Sorten der Deutschen
Herkömmliche Pizza 3
1. Salami
2. Speciale
3. Thunfi sch
4. Hawaii
Bio-Pizza 2
1. Vegetaria
2. Käse-Spinat
3. Salami
4. Margherita
Quellen: Deutsches Tiefkühlinstitut ( 1 ), Wagner Absatzstatistik ( 2 ), ACNielsen ( 3 ) 2006 ©
Fotos: Wagner
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